[0001] Die Erfindung betrifft einen abzugsfreien Kamin zum verpuffungsfreien Abgasen eines
Feuermittels oder Brennstoffes (= Brennmittels), und die Verwendung des Kamins zur
Generierung einteiliger Feuerwände.
Kamine sind Vorrichtungen, die zum Heizen dienen. Seit einiger Zeit werden sie insbesondere
wegen ihrer dezenten - die Augen kaum belastenden - Beleuchtung und des Flammenspiels
verwendet. Der Kamin des Standes der Technik besteht aus einem von Mauerwerk oder
Eisenplatten umschlossenen, vollständig in der Wand liegenden oder teilweise aus derselben
hervorspringenden Raum, in welchem das Brennmaterial bzw. das Feuermittel auf einem
Rost verbrennt. Während des Brennprozesses entstehen Verbrennungsgase, Ruß und Feinstaub,
die im wesentlichen direkt in den Schornstein entweichen. Da zahlreiche Kamine offene
Kamine sind, dringen die Verbrennungsgase, der Ruß und der Feinstaub aber auch in
die direkte und weitere Umgebung eines Kamins.
Bei dem offenen Kamin wirkt das Feuer direkt durch Wärmestrahlung. Die Heizwirkung
von offenen Kaminen ist begrenzt. Derartige offene Kamine sind aber in milden Klimaten,
zunehmend jedoch auch in Design-geprägten Wohnungen Nord- und Mitteleuropas sehr beliebt,
weil der Anblick des Feuers den Eindruck der Wohnlichkeit hervorruft.
[0002] Geschlossene Kamine sind eine technische Weiterentwicklung der offenen Kamine mit
einem hohen Wirkungsgrad, der über Konvektion oder Wasser realisiert wird. Der Feuerraum
wird bei geschlossenen Kaminen durch eine feuerfeste Scheibe, bevorzugt eine Glasscheibe,
zum Kaminzimmer abgegrenzt. Die Luftführungen von Frischluft und Rauchgas sind in
den geschlossenen Kaminen optimiert. Bei wasserführenden Kamineinsätzen gilt, dass
die doppelwandigen Seitenreste, der Feuerrost und die Rauchgastaschen im Feuerraum
wassergekühlt sind, wobei das Wasser als Energieträger wirken kann. Das erwärmte Wasser
wird bevorzugt über ein Heizungsnetz in Wohnräume geleitet und dient dort zum Heizen
oder zur Heißwasserversorgung. Die traditionellen Kamine bestehen aus einem Lüftungsgitter,
einem Obersims, Kachel- und Putzmaterial, dem Regal, den Sockelteilen, der Umluftöffnung,
dem Untersims, dem Kamineinsatz, dem Simsteil, Kachel- und Putzsturz, dem Schürzenteil,
der Dämmplatte und ggf. den Zierkacheln.
[0003] Insbesondere das "Nachrüsten" von bereits bestehendem, beispielsweise Neubauwohnraum
mit Kaminen bereitet Schwierigkeiten, da diese oft nicht an die erforderlichen Schornsteine
angeschlossen werden können, da neuere Wohnbauten diese nicht mehr in ausreichender
Anzahl oder gar nicht besitzen. Aus diesem Grunde wurden so genannte Deko-Kamine,
aber auch Elektrokamine entwickelt. Elektrokamine weisen ein Elektrofeuer mit Echtflammeffekt
auf. Diese Feuer sollen von überzeugender Ästhetik sein und die Illusion eines realen
Feuers bieten. Derartige Kamine konnten sich aber beim Verbraucher aufgrund ihrer
zahlreichen Nachteile nicht durchsetzen, da die Verbraucher echte Flammen mit einem
ausgeprägten Flammenbild wünschen. Um diese Nachteile zu beheben, wurden abzugsfreie
Kamine mit echten Flammen, aber ohne den erforderlichen Schornsteinanschluss entwickelt.
Solche Kamine werden wahlweise mit Brenngel oder Bioalkohol betrieben. Derartige Kamine
brennen mit echter Flamme, benötigen aber keinen Schornsteinanschluss; sie besitzen
aber zahlreiche Nachteile. Da die Kamine des Standes der Technik mehrere Verschleißteile
besitzen, sind sie nicht ausreichend sicher für den Betrieb innerhalb von Räumen.
Es ist in ihnen technisch außerdem nicht möglich, einteilige Flammen zu generieren,
die außerdem ruhig und wellenförmig brennen, insbesondere wenn diese Flammen eine
Breite von 50 cm oder mehr aufwesen sollen, z. B. bei zusammengestellten Kaminen bis
auf 20 m Flammenbreite und mehr. Vor allem ist die Brenndauer auch bei großem Einsatz
von Ethanol oder Methanol sehr begrenzt. Es ist weiterhin nicht möglich, in den Kaminen
des Standes der Technik ein kontrolliertes Abbrennen der Feuermittel bzw. des Brennmaterials
zu ermöglichen. Nachteilhafterweise erwärmt sich der Kamin des Standes der Technik
aufgrund des Feuers sehr stark, so dass umfangreiche Brandschutzvorschriften beachtet
werden müssen. Nach dem Löschen des Feuers ist dieses nicht sofort wieder anzündbar,
da es keinen Schutz gegen mögliches Verpuffen oder Explodieren von entweichenden brennbaren
Gasen gibt. Das Abbrennen des Feuers direkt im Brennstoffbehälter erwärmt nachteilhafterweise
den gesamten Brennstoff so stark, dass dieser nach dem Löschen eine Gefahr darstellen
kann, da der noch vorhandene Brennstoff weiter stark abgast, was bei einem erneuten
Anzünden bzw. bei Funkenschlag oder ähnlichem zu einer Explosion oder Verpuffung führen
kann. Dies gilt umso mehr, da auch im kalten Zustand so viel Alkohol kontinuierlich
abgast - insbesondere durch die große Öffnung der Brennkammer -, dass die Gefahr der
Explosion oder Verpuffung auch in diesem Falle besteht.
Es hat weiterhin Versuche im Stand der Technik mit länglichen Schalen gegeben, die
die Brennmittel umfassen, um die o. g. Nachteile zu beseitigen. Das entstandene Flammenbild
war nicht zufriedenstellend, da viele Flammen nebeneinander generiert wurden, die
sich schnell und hoch bewegten und demgemäß den Brandschutzbestimmungen nicht genügten.
Weiterhin war der Brennstoff bzw. das Brennmittel schnell aufgebraucht und die Schalen
verzogen sich sehr stark und wurden sehr heiß. Durch die hohen Temperaturen gaste
der Brennstoff auch nach dem Löschen der Flammen sehr stark, wodurch eine Verpuffungsgefahr
bestand.
[0004] Dokument
DE 1 451 384 beschreibt einen Brenner, bei dem flüssiger Brennstoff durch mehrere Dochte in eine
ringförmige Rinne transportiert wird. Jeder Docht ist in einem Dochtrohr angeordnet.
Aufgabe der Erfindung war es daher, einen Kamin bereitzustellen, der die Nachteile
des Standes der Technik nicht aufweist und ein einfaches, sicheres und effektives
Abbrennen von Brennmaterial bzw. Feuermitteln mit langer Brenndauer und hoher Sicherheit
ermöglicht.
Die Aufgabe der Erfindung wird gelöst durch einen Kamin, der eine Edelstahlwanne aufweisend
ein Feuermittel umfasst, die mit Faserschnüren oder Glasfaserband wirkverbunden ist
und wobei das Feuermittel ausgewählt ist aus der Gruppe umfassend Bioalkohol, Brenngel
bzw. Ethanol oder hochprozentigen Alkohol, wobei im Sinne der Erfindung hochprozentiger
Alkohol jede alkoholische Lösung ist, die mehr als 40%, mehr als 50%, mehr als 60%,
mehr als 70%, insbesondere mehr als 80%, besonders bevorzugt 90% und ganz besonders
bevorzugt mehr als 95% bzw. mehr als 97%, 98%, 99% Alkohol umfasst. Wirkverbunden
im Sinne der Erfindung heißt, dass die Faserschnüre oder das Glasfaserband in der
Lage sind, das Feuermittel, beispielsweise Alkohol, so zu transportieren, dass an
dem Ort, an welchem das Feuermittel entzündet wird - bevorzugt am Ende des Dochtes,
der auf oder an der Abbrennfläche positioniert ist - eine im wesentlichen rußfreie
Flamme entsteht, über die ein sicheres und effektives Abbrennen des Feuermittels möglich
ist. Hierzu kann es beispielsweise bevorzugt sein, dass die Faserschnüre bis auf den
Boden der Edelstahlwanne reichen oder aber nur so tief in diese hineinragen, dass
sie in das Feuermittel eintauchen oder dieses berühren oder so in die Nähe des Feuermittels
positioniert sind, dass eine Aufnahme des Feuermittels möglich ist. Insbesondere wenn
die Faserschnüre oder das Glasfaserband nicht direkt in das Feuermittel eintauchen,
sondern beispielsweise nur knapp in dieses nicht hineinragen, würde man im Sinne der
Erfindung nicht davon sprechen, dass Faserschnüre und Feuermittel verbunden sind -
vielmehr liegt in diesem Falle die Situation vor, dass Faserschnüre bzw. Glasfaserband
mit dem Feuermittel wirkverbunden sind. Bevorzugt ist es, dass die Faserschnüre bzw.
die Faserdochte, deren Anzahl die Transportmenge an Ethanol oder anderen Brennstoffen
festlegt, die transportierte Brennstoffmenge in einem Bereich transportieren, der
beispielsweise in Figur 3 als Dochtabdeckung/Fixierung beschrieben ist. Hierbei handelt
es sich bevorzugt im wesentlichen um eine oberhalb des Tanks positionierte Rinne,
in die der Docht von dem Tank kommend in den Dochtabdeckungsbereich hineinragt. Dieser
Bereich ist erfindungsgemäße ein Teil des Domes. Der obere Teil des Domes ist bevorzugt
als längliche Wanne ausgestaltet, in welcher beispielsweise bevorzugt Keramikfasermatten
positioniert sind, die das von den Dochten transportierte Brennmaterial aufnehmen,
so dass über diesen Keramikfasermatten das Abbrennen eines Feuermittels bzw. Brennmaterials
möglich ist. Demgemäß ist dieser Bereich in der bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung
in Figur 3 auch als Abbrennfläche bezeichnet.
[0005] Die Erfindung betrifft also einen abzugsfreien Kamin nach Anspruch 1. In einer bevorzugten
Ausführungsform umfasst der erfindungsgemäße abzugsfreie Kamin eine Edelstahlwanne
und ein Dochtsystem aus mindestens zwei mindestens einen Docht aufweisenden Domen,
wobei die Dome an dem von der Edelstahlwanne abgewandten Ende eine Abbrennfläche für
das Feuermittel bilden und das Feuermittel Alkohol und/oder Brenngel umfasst.
In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Dome des erfindungsgemäßen Kamins reihenförmig
auf der Edelstahlwanne mit einem Abstand von 5 bis 150 mm zwischen zwei Domen positioniert.
Die genannten bevorzugten Ausführungsformen erlauben die Bildung eines einheitlichen
Flammenbildes, welches kontrolliert, mit hoher Sicherheit und langer Brenndauer sowie
ruhig brennt.
[0006] Der Docht bzw. die Dochte werden in einem Dom, der im wesentlichen als Rohr ausgebildet
ist, in die Abbrennfläche geführt (siehe Figur 3 und Figur 2).
[0007] Wie in der bevorzugten Ausführungsform gemäß Figur 2 ersichtlich, sind diese Dome
als Dochtsystem ausgebildet, welches mindestens zwei Dome umfasst, bevorzugt mindestens
5, besonders bevorzugt 5 bis 20 Dome, die ein Dochtsystem umfassen. Dieses Dochtsystem
kann bevorzugt so aufgebaut sein, dass zwischen den Domen insbesondere ein Abstand
von 5 cm besteht.
[0008] Durch die bevorzugt 5 bis 20, ganz besonders bevorzugt 10 bis 20 Dome werden die
oben genannten Dochte geführt, so dass sie die Glasfasermatte bzw. die Keramikfasermatte,
welche bevorzugt unbrennbar ist, mit Feuermitteln aus dem Tank versorgen.
[0009] Bevorzugt deckt die Keramikfasermatter die Dochte ab. Bei den Dochten kann es sich
um alle Fasern oder anderes kapillares Material handeln, so auch Glas- und Metallfasern,
die in der Lage sind, beispielsweise über Kapillarwirkung ein Feuermittel wie Ethanol
zum Abbrennort oder in die Nähe der Abbrennfläche zu transportieren. Der Begriff der
Nähe bedeutet in diesem Falle, dass der Docht noch so weit an die Abbrennfläche geführt
wird, dass ein effizientes und sicheres Abbrennen des Feuermittels möglich ist.
[0010] Die erfindungsgemäße Lehre kann demgemäß auch als Kombinationserfindung aufgefasst
werden, bei der mehrere Elemente zur Erreichung eines technischen Gesamterfolges zusammenwirken,
wobei die Elemente funktionell wechselwirken, so dass ein überraschender Effekt entsteht.
Die oben genannten, durch die Erfindung konstruktiv vereinigten Elemente wirken auf
ein gemeinsames Ziel hin, d. h. sie kooperieren. Sie beeinflussen und ergänzen sich
gegenseitig und führen so den Gesamterfolg eines überraschend sicheren, effektiven
und weitestgehend rußfreien Abbrennen eines Feuermittels herbei. Dieser einheitliche
technische Erfolg beruht auf den Wirkungen der konstruktiv verbundenen Elemente, er
ist sozusagen die Klammer der Kombination. Der Stand der Technik gab dem Durchschnittsfachmann
keine Anregung, gerade die erfindungsgemäßen Elemente zusammenwirken zu lassen. Es
war völlig überraschend, dass die erfindungsgemäße Kombination des Zusammenwirkens
aus Tank, Docht und Dom und zusätzlich aus Dochtabdeckung und Fixierung und Ausbildung
einer Abbrennfläche die Möglichkeit eröffnet, Feuermittel wie beispielsweise Alkohol
mit einer sehr langen Brenndauer kontrolliert abzubrennen, wobei eine im wesentliche
einteilig aussehende Flamme entsteht, die sicher und wellenförmig brennt. Es war völlig
überraschend, dass ein Dochtsystem, welches über Dome realisiert wird, wobei eine
Glasmatte bzw. eine Keramikfasermatte so mit Feuermitteln versorgt, dass ein kontrolliertes,
langes und sicheres Abbrennen in Form einer einteiligen, wellenförmigen, im wesentlichen
ruhigen Flamme ermöglicht wird. Es lag für den Fachmann nicht nahe, dass ein System
aus mindestens zwei Domen, bevorzugt im wesentlichen fünf Domen, besonders bevorzugt
10 bis 20 Domen zu diesem überraschenden Effekt führt.
[0011] Weiterhin war es völlig überraschend, dass die Keramikfasermatte oder Glasmatte bzw.
Glaswatte über einen Dom bzw. Dochtsystem sicher und effizient mit Brennmittel versorgt
werden kann, wenn die einzelnen Dome einen Abstand von bevorzugt 5 bis 150 mm aufweisen
und die Tanklänge der Edelstahlwanne eine Länge von 30 bis 20.000 mm beträgt. In dieser
Anordnung brennt der Docht bevorzugt nicht weg und ist damit in dieser bevorzugten
Ausführungsform kein Verschleißmittel.
[0012] Es hat sich überraschend gezeigt, dass eine Rinnenbreite von 5 bis 50 mm zu einer
einteiligen Flamme führt, die besonders kontrolliert und mit überraschend langer Brenndauer
abbrennt.
[0013] Der erfindungsgemäße Kamin hat den Vorteil, dass mit ihm eine einteilige Flamme generiert
werden kann, die ruhig und wellenförmig sowie kontrolliert abbrennt. Da der Kamin
keine Verschleißteile aufweist, garantiert er eine hohe Sicherheit. Aufgrund der Kombination
von Edelstahlwanne, Glasfaserband und Bioalkohol und/oder Brenngel erfolgt überraschenderweise
eine sehr lange Brenndauer, wobei nur geringe Temperaturen in der Edelstahlwanne,
die bevorzugt als Tank ausgebildet sein kann, entstehen. Die Flamme ist bei dem erfindungsgemäßen
Kamin so gestaltet, dass sie problemlos mit einem Deckel oder handelsüblichen Wassersprüher
/ Zerstäuber gelöscht werden kann, wobei die Flamme sofort - ohne Explosions- oder
Verpuffungsgefahr - wieder anzündbar ist.
[0014] Die Edelstahlwanne kann in einer bevorzugten Ausführungsform als dichter Tank mit
einer Über- bzw. Unterdrucköffnung ausgebildet sein. Diese Edelstahlwannen können
in der Länge variabel aneinander positioniert werden, so dass 20 m lange, einheitlich
wirkende Flammen erzeugt werden können. Die Wärmeabgabe in den Wohnraum beträgt pro
Edelstahlwanne bzw. Tank ca. 1 bis 2 kW pro l/h. Vorteilhafterweise sind die Tanks
so gestaltet, dass sie auch mit einem restlichen Inhalt noch gut transportabel sind.
[0015] Bei der Verwendung von Faserschnüren bzw. Faserdochten kann durch die genaue Anzahl
der einzelnen Faserschnüre festgelegt werden, welche Menge des Brennstoffes als Feuermittel,
wie beispielsweise Ethanol, transportiert wird. Die Faserschnüre sind im Bereich der
Abbrennfläche bevorzugt mit Glasfaserschnüren oder Matten abgedeckt, die im wesentlichen
1 mm bis 10 mm dick sind. Durch diese Ausgestaltung der Glasfaserschnüre bzw. der
Keramikmatten wird eine überraschend gute Fixierung der Schnüre und Dichtung erreicht;
weiterhin ermöglicht diese Ausgestaltung eines besonders lange Brenndauer. Weiterhin
können auch faserumflochtene Glasfaserwände in dem Dochtsystem verwendet werden. Die
genannten Mittel sind bevorzugt nicht brennende Mittel und können solche Mengen an
Bioalkohol oder Brenngehl aufsaugen und transportieren, so dass ein neues und einziges
Flammenbild geschaffen werden kann. Die entstehenden Abgase, die bei der sauberen
Verbrennung entstehen, bestehen im wesentlichen nur aus Wasser und Kohlendioxid, so
dass die erfindungsgemäßen Kamine in jedem Raum ohne Rauchabzug aufgestellt werden
können. Wenn ein üblicher Docht aus gewebtem Textilmaterial gemäß des Standes der
Technik eingesetzt wird, werden keine ausreichenden Mengen an Brennmittel bzw. Feuermittel
transportiert bzw. dieser brennt vollständig ab, so dass Giftgase entstehen. Weiterhin
kommt es nach dem Löschen und wiederholten Anzünden der Flamme zu einer Verpuffung
von entweichenden Restgasen. Mit insbesondere faserumflochtenen Glasfaserbändern und/oder
Faserschnüren als Docht kann das Flammenbild bei gleich bleibender Form nahezu beliebig
vergrößert oder verkleinert werden. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
wurden als Docht Dichtungsschnüre verwendet, die dem Fachmann bisher nur zum Abdichten
von Feuerraumtüren bekannt waren, so wie die für die Abdeckung und Dichtung bevorzugt
benutzte Keramikfasermatte, die bevorzugt zur Wärmedämmung benutzt wird. Es war überraschend,
dass derartige Dichtschnüre, insbesondere wenn sie als faserumflochtenes Glasfaserband
und/oder Faserschnüre ausgebildet sind, als senkrechter Docht einsetzbar sind und
außerdem die erforderlichen größeren Mengen an Brennmitteln aufsaugen, sofern die
Flamme gezündet wurde und bei nicht brennender Flamme nicht so große Mengen des Brennmittels
oder Brennstoffes abgasen lassen, dass eine Verpuffungsgefahr besteht. Der Docht führte
dazu, dass die Flamme ruhig brannte und eine einteilige Feuerwand bildete und so die
Gefahr von Bränden von benachbarten Materialien ausgeschlossen wurde. Es konnte weiterhin
überraschend festgestellt werden, dass die höhere Sicherheit und das kontrollierte
Abbrennen mit einer langen Brenndauer verbunden war und die Ausbildung von dichten
Tanks mit einer Über- bzw. Unterdrucköffnung ermöglichte. Da das Feuer oberhalb des
Dochtes ruhig abbrennt, werden geringere Temperaturen im Tank selber erzeugt. Nach
dem Löschen der Flamme ist diese sofort wieder anzündbar, ohne dass eine Explosions-
oder Verpuffungsgefahr besteht. Der erfindungsgemäße Kamin ist so auch mit Resttankinhalt
gut transportabel und weist weiterhin keine Verschleißteile auf.
[0016] In einer bevorzugten Ausführungsform stellt der erfindungsgemäße Kamin eine geschlossene,
längliche, im wesentlichen rechteckige Wanne dar, die an ihrer oberen Abdeckung Öffnungen
aufweist - bevorzugt rund 10 mm mit einem Abstand von bevorzugt 50 mm -, auf denen
die Dome bevorzugt mit Abbrennfläche getrennt vom Tank sitzt. Die Trennung verhindert
überraschend die Temperaturübertragung an den Tank. Der bevorzugte Abstand beträgt
3 cm. In den bevorzugt verwendeten Röhrchen, die dicht am Tank und an der Brennfläche
befestigt sind, verlaufen die Faserdochte. Der Brennstoff wird aus dem Tank in die
kleine Abbrennfläche transportiert. Edelstahl ist ein schlechter Wärmeleiter, daher
wird der Teil des Doms, der Tank und Brennfläche verbindet, mit geringer Oberfläche
ausgeführt. So überträgt die heiße Brennfläche nur geringe Temperaturen an den Tank.
In der Brennfläche werden die Dochtfasern durch abdecken mit einer Keramikfaser oder
Matte fixiert und der Dom gedichtet. Dadurch können entstehende Gase nicht mehr unkontrolliert
austreten und die Flamme nicht in den Tank hineinbrennen.
[0017] Es war überraschend, dass diese konstruktive Anordnung ein unkontrolliertes Austreten
der entstehenden Gase verhindert. Es war dem Fachmann nicht bekannt, dass durch diese
Ausgestaltung der Erfindung verhindert wird, dass die Flamme in den Tank hineinbrennt.
[0018] Im nicht angezündeten, so genannten kalten Zustand findet nur eine Sättigung des
Dochtes statt und das Abgasen reduziert sich auf ein unschädliches Minimum. Wenn der
Kamin nicht in Betrieb ist - d. h. wenn keine Flamme brennt - wird daher kaum gasförmiger
Bioalkohol oder ein anderes Brennmittel in die Umgebung abgegeben. Im Gegensatz zu
den bekannten Kaminen diffundiert nicht so viel gasförmiges Brennmaterial in die direkte
Umgebung des Kamins, dass Verpuffungen auftreten können. Das o. g. Minimum des Abgasens
bezieht sich also auf eine Menge, die unterhalb dessen liegt, was für eine Verpuffung
erforderlich wäre. Diese Menge kann je nach Kamin, verwendetem Brennmittel, Temperatur,
Luftfeuchtigkeit oder Sauerstoffgehalt der Umgebung variieren.
[0019] Bei dem Bioalkohol nach der Erfindung handelt es sich bevorzugt um ca. 99%igen hoch
filtrierten Agar-Alkohol bzw. handelsüblichen hochprozentigen Ethanol (98%) für ein
besonders realistisches Flammenspiel. Der Alkohol, insbesondere Bioalkohol ist bevorzugt
mit einem minimalen Anteil an Bitterstoff versetzt, um ihn für den Verzehr ungeeignet
zu machen. Bei dem Bioalkohol kann es sich beispielsweise um reines Ethanol handeln.
[0020] Der erfindungsgemäße Kamin kann so ausgebildet sein, dass er in eine längliche, horizontale
Aussparung einer Zimmerwand eingebracht werden kann. In diesem Falle hätte der erfindungsgemäße
Kamin bevorzugt nur eine Ausdehnung von wenigen, beispielsweise 10 cm in der Breite
wie auch in der Höhe, wobei ein gewisser Sicherheitsabstand oberhalb der Flamme bzw.
der Flammen berücksichtigt werden muss. Selbstverständlich ist es aber auch möglich,
den Kamin so zu gestalten, dass er der Größe eines klassischen Kamins mit einer Höhe
und einer Breite von 1 bis 2 m oder mehr entspricht.
Die Erfindung betrifft auch die Verwendung des Kamins zum verpuffungsfreien Abbrennen
eines Brennmittels. Sie betrifft weiterhin die Verwendung des Kamins zur Generierung
eines sicheren Flammenbildes, bevorzugt von einteiligen Feuerwänden.
[0021] Die anmeldungsgemäße Lehre zeichnet insbesondere in ihren bevorzugten Ausgestaltungsformen
sich durch folgende Merkmale aus:
- Abkehr vom technisch Üblichen
- neue Aufgabenstellung
- Vorliegen eines seit langem ungelösten dringenden Bedürfnisses für die Lösung des
mit der Erfindung gelösten Problems
- bisheriges vergebliches Bemühen der Fachwelt
- die Einfachheit der Lösung spricht für erfinderische Tätigkeit, insbesondere da sie
kompliziertere Lehren ersetzt
- Entwicklung der wissenschaftlichen Technik ging in eine andere Richtung
- entwicklungsstraffende Leistung
- Fehlvorstellungen der Fachwelt über die Lösung des entsprechenden Problems (Vorurteil)
- technischer Fortschritt, wie z. B.: Verbesserung, Leistungssteigerung, Verbilligung,
Ersparnis an Zeit, Material, Arbeitsstufen, Kosten oder schwer beschaffbaren Rohstoffen,
erhöhte Zuverlässigkeit, Beseitigung von Fehlern, Qualitätshebung, Wartungsfreiheit,
größere Effektivität, höhere Ausbeute, Vermehrung der technischen Möglichkeiten, Bereitstellung
eines weiteren Mittels, Eröffnung eines zweiten Weges, Eröffnung eines neuen Gebietes,
erstmalige Lösung einer Aufgabe, Reservemittel, Alternativen, Möglichkeit der Rationalisierung,
Automatisierung oder Miniaturisierung
- glücklicher Griff, da aus einer Vielzahl von Möglichkeiten eine bestimmte gewählt
wurde, deren Ergebnis nicht vorausgesagt werden konnte, daher handelt es sich um ein
patentwürdigen glücklichen Griff
- Irrtum in Entgegenhaltungen
- junges Gebiet der Technik
- Kombinationserfindung, d.h. mehrere bekannte Elemente werden zu einer Kombination
zusammengeführt, die einen überraschenden Effekt aufweist
- Lizenzvergabe
- Lob der Fachwelt und
- wirtschaftlicher Erfolg.
[0022] Insbesondere die vorteilhaften Ausführungsformen der Erfindung weisen mindestens
einen oder mehrere der genannten Vorteile auf.
[0023] Im Folgenden soll der erfindungsgemäße Kamin anhand eines Beispiels näher erläutert
werden, ohne auf dieses Beispiel beschränkt zu sein.
[0024] Das Beispiel wird anhand von drei Figuren (Fig. 1, 2 und 3) erläutert.
Legende:
[0025]
Fig. 1:
Zeigt einen erfindungsgemäßen Kamin oder Brenner im Schnitt. Der Tank füllt den gesamten
unteren Bereich aus und wird bis max. 80% mit dem Brennstoff, wie z.B. Ethanol, gefüllt
(siehe Wellenlinie). In den Tank hinein liegen die Dochte. Der Docht besteht aus Glas
oder Keramikfaserund ist am oberen Ende über die gesamte Abbrennfläche mit einem nicht
brennbaren Faserdocht oder einer Matte abgedeckt und dient der Abdichtung des Doms
und zur Fixierung des Dochtes.
Fig. 2:
Zeigt den Brenner oder Kamin in der Seitenansicht. Das Dochtsystem liegt bevorzugt
mittig des Tanks. In den Dom wird der Docht eingeführt.
Fig. 3:
Zeigt die Vorderansicht des Brenners. Im unteren Bereich sieht man den Tank. Der obere
Bereich ist der Dom-Schacht, der aufgesetzt ist. Auf den Tank aufgesetzt sieht man
den Einfüllstutzen mit einem Tankverschluss. In dem Tankverschluss ist eine Bohrung
von 1 mm für den Druckausgleich.
1. Abzugsfreier Kamin für das russfreie Abbrennen eines Feuermittels, wobei der Kamin
eine Edelstahlwanne, ein Dochtsystem aus mindestens zwei mindestens einen Docht aufweisenden
Domen umfasst, wobei eine rinnenförmige Abbrennfläche auf dem von der Edelstahlwanne
abgewandten Ende der Dome positioniert ist und mindestens ein Docht durch jeweils
einen Dom geführt wird, wobei der Docht in die Edelstahlwanne so hineinragt, dass
er das Feuermittel aufnehmen kann und durch den Dom in die rinnenförmige Abbrennfläche
leitet dadurch gekennzeichnet, dass die Dochte in der rinnenförmigen Abbrennfläche mit einer Keramikfasermatte oder Glasfaserschnüren
abgedeckt sind.
2. Abzugsfreier Kamin nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Kamin eine Edelstahlwanne und ein Dochtsystem aus mindestens zwei mindestens einen
Docht aufweisenden Domen umfasst, wobei die Dome an dem von der Edelstahlwanne abgewandten
Ende eine Abbrennfläche für das Feuermittel bilden und das Feuermittel Alkohol und/oder
Brenngel umfasst.
3. Kamin nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Dome reihenförmig auf der Edelstahlwanne mit einem Abstand von 5 bis 150 mm zwischen
zwei Domen positioniert sind.
4. Verwendung des Kamins nach einem der Ansprüche 1 bis 3 zum im wesentlichen verpuffungsfreien
Abbrennen eines Feuermittels.
5. Verwendung nach dem vorhergehenden Anspruch zur Generierung eines sicheren Flammenbildes.
6. Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Flammenbild mindestens 1 cm, bevorzugt 50 cm bis 20 m lang ist.
1. A flueless fireplace for soot-free burning of a fuel, wherein the fireplace comprises
a stainless steel tub, a wick system consisting of at least two domes comprising a
wick, wherein a gutter-shaped burning surface is positioned at the end of the dome
facing away from the stainless steel tub and at least one wick is guided through a
respective dome, wherein the wick protrudes into the stainless steel tub in such a
manner that it can absorb the fuel and leads through the dome into the gutter-shaped
burning surface, characterized in that the wicks in the gutter-shaped burning surface are covered by a ceramic fiber mat
or glass fiber cords.
2. The flueless fireplace according to Claim 1, characterized in that the fireplace comprises a stainless steel tub and a wick system consisting of at
least one dome comprising a wick, wherein the domes form a burning surface for the
fuel on the end facing away from the stainless steel tub, and the fuel comprises alcohol
and/or fuel gel.
3. The flueless fireplace according to Claim 1 or 2, characterized in that the domes are positioned in a row on the stainless steel tub with a spacing of from
5 to 150 mm between two domes.
4. A use of the fireplace according to any one of claims 1 to 3 for burning a fuel substantially
without deflagration.
5. The use according to the preceding claim for generating a secure flame shape.
6. The use according to any one of the preceding claims, characterized in that the flame pattern is at least 1 cm long, preferably 50 cm to 20 m long.
1. Foyer dépourvu de dispositif de tirage pour la combustion sans suie d'un combustible,
dans lequel
le foyer comprend un bac en acier inoxydable, un système de mèche constitué d'au moins
deux dômes présentant au moins une mèche, dans lequel une surface de combustion en
forme de gouttière est positionnée sur l'extrémité des dômes détournée du bac en acier
inoxydable et une mèche est conduite dans un dôme respectif, dans lequel la mèche
dépasse dans le bac en acier inoxydable de telle sorte qu'elle puisse absorber le
combustible et le conduit dans le dôme dans la surface de combustion en forme de gouttière,
caractérisé en ce que les mèches sont recouvertes dans la surface de combustion en forme de gouttière avec
une natte de fibres de céramique ou des cordons de fibres de verre.
2. Foyer dépourvu de dispositif de tirage selon la revendication 1,
caractérisé en ce que
le foyer comprend un bac en acier inoxydable et un système de mèches constitué d'au
moins deux dômes présentant au moins une mèche, dans lequel les dômes forment, sur
l'extrémité détournée du bac en acier inoxydable, une surface de combustion pour le
combustible et le combustible comprend l'alcool et/ou un gel combustible.
3. Foyer selon la revendication 1 ou 2,
caractérisé en ce que
les dômes sont positionnés en rangées sur le bac en acier inoxydable à intervalle
de 5 à 150 mm entre deux dômes.
4. Utilisation du foyer selon l'une des revendications 1 à 3 pour la combustion essentiellement
sans déflagration d'un combustible.
5. Utilisation selon la revendication précédente pour la génération d'une flamme sûre.
6. Utilisation selon l'une des revendications précédentes,
caractérisée en ce que
la flamme mesure au moins 1 cm, de préférence 50 cm à 20 m de long.