[0001] Die Erfindung betrifft einerseits eine Aufprägevorrichtung zum Aufprägen von Strukturen
auf Sicherheitsdokumente mit einem Prägekopf, mit einem Prägestempel und mit einem
Prägeamboss, wobei bei der Aufprägevorrichtung der Prägestempel zwischen dem Prägekopf
und dem Prägeamboss verlagerbar ist. Andererseits betrifft die Erfindung ein Aufprägeverfahren
zum Aufprägen von Strukturen auf Sicherheitsdokumente, bei welchem ein Prägestempel
gegen einen Prägeamboss gepresst und die Strukturen auf die Sicherheitsdokumente aufgeprägt
werden.
[0002] Gattungsgemäße Aufprägevorrichtungen und Aufprägeverfahren werden häufig zum Aufprägen
von thermisch aktivierbaren Folien auf Sicherheitsdokumenten eingesetzt. Insbesondere
derartige Aufprägevorrichtungen sind aus dem Stand der Technik vielfältig bekannt.
Beispielsweise zählen zu einem diesbezüglichen Stand der Technik Prägemaschinen mit
einem Prägekopf, bei welchem ein Prägestempel über ein Kniehebelgetriebe mittels eines
Elektromotors angetrieben wird, wobei der Prägestempel gegenüber einem Prägeamboss
eine Prägebewegung ausführen kann. Man spricht hierbei auch von weggesteuerten Prägeantrieben,
da der Prägestempel auf Grund des Kniehebelgetriebes eine immer gleiche Prägebewegung
durchläuft, unabhängig davon, welche Dicke ein aufzuprägendes Gebilde aufweist. Dies
führt zu einem hohen Verschleiß aller Bauteile, so dass mit derartigen Prägemaschinen
eine hohe Prägezahl kaum erreichbar ist, obwohl meistens zwischen dem Prägestempel
und dem Prägeamboss noch eine Auflageplatte als Verschleißteil vorgesehen wird.
[0003] Oftmals müssen Bauteile bereits nach wenigen Prägungen repariert oder sogar gewechselt
werden. Dies ist sehr kostenintensiv und deshalb sehr nachteilig.
[0004] Weiter ist es bei den bekannten weggesteuerten Prägeantrieben nachteilig, dass ein
Prägepunkt, bei welchem die eigentliche Aufprägung einer Struktur auf ein Dokument,
durchgeführt wird, bei verschieden dicken, zu prägenden Gebilden nur sehr schwer hinreichend
genau bestimmbar ist. Da derartige Dickenunterschiede meist nicht genau erfasst werden
können, ist ein diesbezüglicher Aufprägeprozess relativ unkontrolliert und schwankend,
so dass selbst bei Prägungen hinsichtlich eines einzelnen Bogenlayouts nahezu immer
mit unterschiedlichen Prägequalitäten der einzelnen Prägungen zu rechnen ist.
[0005] Es ist Aufgabe der Erfindung gattungsgemäße Aufprägevorrichtungen weiterzuentwickeln,
um insbesondere die vorgenannten Nachteile abzustellen.
[0006] Die Aufgabe der Erfindung wird von einer Aufprägevorrichtung zum Aufprägen von Strukturen
auf Sicherheitsdokumente mit einem Prägekopf, mit einem Prägestempel und mit einem
Prägeamboss gelöst, bei welcher der Prägestempel zwischen dem Prägekopf und dem Prägeamboss
verlagerbar ist, wobei die Aufprägevorrichtung eine druckgesteuerte Antriebseinrichtung
aufweist, mittels welcher der Prägestempel mit durch ein Druckregelventil eingestellten
Prägekräften angetrieben werden kann. Zudem ist ein Druckwächter zum Starten einer
Prägezeit angeordnet.
[0007] Vorteilhafter Weise kann mittels der druckgesteuerten Antriebseinrichtung ein Prägepunkt
individuell in Abhängigkeit von einem zu prägenden Gebilde eingestellt werden, so
dass hierdurch die Gefahr einer minderwertigen Prägequalität wesentlich verringert
ist.
[0008] Besonders vorteilhaft ist es, dass der Prägestempel vorliegend nicht zwangsweise
in eine konstante Prägeposition verlagert wird, wie es bei bekannten weggesteuerten
Prägeantrieben der Fall ist, sondern der Prägestempel kann mittels der druckgesteuerten
Antriebseinrichtung auch hinsichtlich unterschiedlicher Dicken der zu prägenden Gebilde
in variable Prägepositionen verlagert werden, wenn dies für ein gutes Prägeergebnis
erforderlich ist.
[0009] Vorteilhafter Weise können neben der Prägeposition auch Prägekräfte mittels eines
Luftdrucks der druckgesteuerten Antriebseinrichtung individuell eingestellt werden.
[0010] Es versteht sich, dass als pneumatisches Druckmittel zum Betreiben der druckgesteuerten
Antriebseinrichtung unterschiedlichste Gase verwendet werden können. Ein besonders
kostengünstiges Druckmittel ist Luft, welche vorliegend bevorzugt als Druckluft eingesetzt
wird.
[0011] Es versteht sich weiter, dass die erfindungsgemäße Aufprägevorrichtung zum Aufprägen
auf eine Vielzahl an Gebilden eingesetzt werden kann.
[0012] Vorzugsweise wird die vorliegende Aufprägevorrichtung zum Aufprägen von Strukturen
/Folien auf Dokumente bzw. in Dokumente verwendet. Bei derartigen Dokumenten kann
es sich um Sicherheitsdokumente, wie Reisepässe, Personalausweise, Karten etc. handeln
Diese Strukturen umfassen Muster, insbesondere hologrammähnliche Strukturen, wie Hologramme,
Kinegramme, etc., die auf thermisch aktivierbaren Folien als Trägerfolie aufgebracht
sind und mittels einer solchen Trägerfolie der Aufprägevorrichtung zugeführt werden.
Somit handelt es sich bei vorliegender Aufprägevorrichtung in erster Linie um eine
Präzisionsprägevorrichtung zum Aufprägen von Strukturen für Sicherheitsdokumente.
Somit besteht bei der vorliegenden Aufprägevorrichtung ein zu prägendes Gebilde bei
dem Prägevorgang aus einem Sicherheitsdokument, auf welches eine thermisch aktivierbare
Folie mit mindestens einer Struktur aufgebracht ist. Nach dem Prägevorgang, bei welchem
die thermisch aktivierbare Folie mittels einer nicht dargestellten Heizeinrichtung
thermisch aktiviert wird, kann die thermisch aktivierbare bzw. aktivierte Folie von
dem Sicherheitsdokument, auf welches die Struktur(en) aufgeprägt ist(sind), entfernt
werden. Die thermisch aktivierbare Folie dient somit als Trägerfolie für die aufzuprägende
Struktur(en).
[0013] Insbesondere bei einem Aufprägen bei Sicherheitsdokumenten werden spezielle Materialien
verwendet, so dass vorgegebene Prozessparameter sehr genau eingehalten werden müssen.
Dies kann vorteilhafter Weise mit der vorliegenden Aufprägevorrichtung konstruktiv
besonders einfach gewährleistet werden.
[0014] Die druckgesteuerte Antriebseinrichtung kann einen pneumatischen Muskelzylinder umfassen.
Insbesondere pneumatische Muskelzylinder können sehr präzise und kraftabgebend gesteuert
werden, so dass mit einem pneumatischen Muskelzylinder der Prägestempel der vorliegenden
Aufprägevorrichtung äußerst genau in eine gewünschte Prägeposition verlagert werden
kann. Solche pneumatischen Muskelzylinder sind aus dem Stand der Technik gut bekannt,
so dass hier auf deren Funktionsweise und Aufbau nicht weiter eingegangen wird.
[0015] Insbesondere mit einem pneumatischen Muskelzylinder können vorliegend konstruktiv
einfach und mit geringem Bauvolumen der Aufprägevorrichtung sehr hohe Prägekräfte
realisiert werden. Die Aufprägevorrichtung zeichnet sich weiter insbesondere durch
Prägekräfte größer als 3000 N, vorzugsweise größer als 4000 N, aus. Derart hohe Prägekräfte
lassen sich mit herkömmlichen Aufprägevorrichtungen zum Aufprägen von Folien auf Dokumenten
nicht realisieren, wenn sie einen konventionellen weggesteuerten Pneumatikantrieb
umfassen.
[0016] Hydraulisch arbeitenden Aufprägevorrichtungen, bei welchen als Druckmittel ein Fluid
verwendet wird, haben zudem den Nachteil, dass sie sehr teuer sind. Außerdem besteht
hierbei nahezu immer die Gefahr, dass das Fluid zu Verunreinigungen eines zu prägenden
Gebildes führen kann.
[0017] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Prägekräfte der Aufprägevorrichtung proportional
zum Luftdruck der druckgesteuerten Antriebseinrichtung, insbesondere eines pneumatischen
Muskelzylinders, einstellbar sind. Hierdurch ist eine sehr genaue Einstellung eines
Prägedrucks an einem Prägestempel erzielbar, mittels welchem eine Aufprägung eines
Gebildes vorgenommen werden soll.
[0018] Insofern zeichnet sich die Aufprägevorrichtung durch einen druckgesteuerten Prägestempel
aus. Mittels des druckgesteuerten Prägestempels lassen sich aufzubringende Prägekräfte
des Prägestempels sehr genau und besonders gut dosieren.
[0019] Der Prägekopf umfasst beispielsweise zusätzlich das Druckregelventil, welches ein
effizientes Ansteuern der druckgesteuerten Antriebseinrichtung ermöglicht.
[0020] Weiter ist es auch unabhängig von den übrigen Merkmalen der Erfindung vorteilhaft,
dass die Aufprägevorrichtung die Mittel zum Einstellen einer Prägezeit aufweist. Vorteilhafter
Weise kann hierbei auch die Prägezeit unabhängig von eventuellen Dickenschwankungen
etwa einer Auflageplatte oder eines zu prägenden Gebildes eingestellt werden.
[0021] Die Aufprägevorrichtung weist die Mittel zum Erfassen von Prägekräften auf. Derartige
Erfassungsmittel lassen sich vielseitig realisieren, beispielsweise mittels geeigneter
Dehnmessstreifen. Vorzugsweise wird vorliegend als Erfassungsmittel wenigstens ein
Drucksensor verwendet, wobei ein Drucksensor baulich einfach an der Aufprägevorrichtung
angeordnet werden kann.
[0022] Ein solcher Drucksensor kann unterhalb eines Prägeambosses befestigt sein und die
Verlagerung und/oder die Verformung des Prägeambosses messen und erfassen, wenn der
Prägestempel während eines Prägens gegen den Prägeamboss drückt.
[0023] Ein Zählen einer Prägezeit kann vorteilhaft gestartet werden, wenn ein kritischer
Prägedruck erreicht bzw. überschritten wird.
[0024] In diesem Zusammenhang wird die Aufgabe der Erfindung auch von einem Verfahren zum
Aufprägen von Strukturen auf Sicherheitsdokumente gelöst, bei welchem ein Prägestempel
gegen einen Prägeamboss gepresst und die Strukturen auf die Sicherheitsdokumente aufgeprägt
werden, wobei der Prägestempel mit durch ein Druckregelventil eingestellten Prägekräften
angetrieben wird und eine Prägezeit durch einen Druckwächter gestartet wird.
Die Prägezeit kann hierbei entweder beispielsweise anhand eines voreingestellten Signals
der Steuereinrichtung gewählt oder aber frei gewählt werden.
[0025] Weist die Aufprägevorrichtung zusätzlich eine Linearführung zum linearen Führen des
Prägestempels auf, kann die Aufprägevorrichtung insbesondere außergewöhnlich verschleißarm
betrieben werden.
[0026] Umfasst die Linearführung darüber hinaus Führungssäulen, an welchen der Prägestempel
translatorisch verlagerbar gelagert ist, kann zusätzlich eine sehr hohe Wiederholgenauigkeit
hinsichtlich identisch durchzuführender Prägungen erzielt werden, wodurch ebenfalls
eine hohe Prägequalität gewährleistet werden kann.
[0027] Eine vorteilhafte Verfahrensvariante sieht hierbei vor, dass die Prägekräfte symmetrisch
in eine Linearführung des Prägestempels eingeleitet werden. Werden die Prägekräfte
symmetrisch insbesondere in die Linearführung eingeleitet, wirken auf die gesamte
Aufprägevorrichtung keine oder nur vernachlässigbar geringe Querkräfte, wodurch eine
besonders hohe Prägegenauigkeit erzielt werden kann.
[0028] Um den Prägestempel nach einem Aufprägen aus einer Prägeposition schnell wieder zurück
verlagern zu können, ist es vorteilhaft, wenn die Aufprägevorrichtung eine Rückhubeinrichtung
aufweist, mittels welcher der Prägestempel aus einer Prägeposition heraus in eine
Start- bzw. Ruheposition hinein verlagert werden kann.
[0029] Die Rückhubeinrichtung kann hierbei lediglich unterstützend wirken oder die vollständige
Arbeit leisten, mittels welcher der Prägestempel in seine Start- bzw. Ruheposition
verlagert werden kann.
[0030] Ein besonders einfacher und robuster Aufbau kann hinsichtlich der Rückhubeinrichtung
erzielt werden, wenn die Rückhubeinrichtung wenigstens eine Feder umfasst, mittels
welcher der Prägestempel in seine Start- bzw. Ruheposition hinein verlagert werden
kann.
[0031] Vorteilhafter Weise sind mittels der vorstehend erläuterten Aufprägevorrichtung alle
Prozessparameter leicht reproduzierbar, so dass eine Vielzahl an identischer Aufprägevorgänge
vorgenommen werden kann.
[0032] Weitere Vorteile, Ziele und Eigenschaften vorliegender Erfindung werden anhand nachfolgender
Beschreibung anliegender Zeichnung erläutert, in welcher beispielhaft eine Aufprägevorrichtung
zum Aufprägen von Strukturen auf Sicherheitsdokumente dargestellt ist.
[0033] Es zeigt
- Figur 1
- schematisch eine perspektivische Ansicht einer Aufprägevorrichtung mit einem pneumatischen
Muskelzylinder als druckgesteuerte Antriebseinrichtung;
- Figur 2
- schematisch eine erste seitliche perspektivische Ansicht der Aufprägevorrichtung aus
der Figur 1; und
- Figur 3
- schematisch eine weitere seitliche perspektivische Ansicht der Aufprägevorrichtung
aus den Figuren 1 und 2.
[0034] Die in den Figuren 1 bis 3 gezeigte Aufprägevorrichtung 1 zum Aufprägen von Strukturen,
wie beispielsweise Hologramme, die sich zuvor auf Folien (hier nicht dargestellt)
befinden, besteht im Wesentlichen aus einem symmetrischen Rahmengestell 2, welches
bei diesem Ausführungsbeispiel hauptsächlich einen Prägekopf 3, einen Prägeamboss
4 und eine Linearführung 5 mit zwei parallelen Führungssäulen 6 und 7 umfasst. Weitere
Bauteile und/oder Bauteilgruppen der Aufprägevorrichtung 1 sind hierbei nicht dargestellt.
[0035] Mittels des symmetrischen Rahmengestells 2 können Prägekräfte 8 außergewöhnlich homogen
von dem Rahmengestell 2, insbesondere von den Führungssäulen 6 und 7 der Linearführung
5, aufgenommen werden, wodurch eine extrem hohe Prägequalität der auf den Sicherheitsdokumenten
aufzuprägenden Strukturen erzielt werden kann. Dies liegt im Speziellen auch daran,
dass sich das symmetrische Rahmengestell 2 während eines Aufprägevorgangs, also wenn
hohe Prägekräfte 8 an der Aufprägevorrichtung 1 wirken, kaum verwindet.
[0036] Derartige Prägekräfte 8 treten immer dann auf, wenn ein mit der Linearführung 5 geführter
Prägestempel 9 zum Aufprägen einer Folie gegen den Prägeamboss 4 gedrückt wird. Hierzu
wird der Prägestempel 9 aus einer Start- bzw. Ruheposition 10 heraus in eine Prägeposition
(hier nicht gezeigt) hinein verlagert, wobei der Prägestempel 9 in dieser Prägeposition
seinen eigentlichen Prägepunkt erreicht, in welchem eine Aufprägung erfolgen kann.
[0037] Um den Prägestempel 9 in erforderlicher Weise an der Linearführung 5 verlagern zu
können, weist die Aufprägevorrichtung 1 eine druckgesteuerte Antriebseinrichtung 12,
insbesondere einen pneumatischen Muskelzylinder, auf. Der pneumatische Muskelzylinder
ist vorwiegend mittig zwischen den beiden Führungssäulen 6, 7 in das Rahmengestell
2 der Aufprägevorrichtung 1 integriert bzw. angeordnet.
[0038] Mittels des pneumatischen Muskelzylinders kann der Prägestempel 9 direkt angesteuert
und unmittelbar verlagert werden, so dass die Prägeposition des Prägestempels 9 und
damit auch die Prägekräfte 8 besonders exakt eingestellt werden können. Insbesondere
hinsichtlich unterschiedlich dicker Folien und Trägersubstrate, auf die aufgeprägt
wird, können durch diese direkte Ansteuerung selbst sehr hohe Prägekräfte 8 bis zu
4000 N und mehr überaus genau eingestellt und gehalten werden.
[0039] Vorteilhafter Weise kann mittels des pneumatischen Muskelzylinders auf eine weggesteuerte
Antriebseinrichtung insbesondere mit einem Kniehebelgetriebe verzichtet werden, so
dass es sich bei dem vorliegenden Prägestempel 9 um einen druckgesteuerten Prägestempel
9 handelt.
[0040] Vorteilhafter Weise verhalten sich die Prägekräfte 8 hierbei proportional zu einem
in der druckgesteuerten Antriebseinrichtung 12 eingestellten und vorgehaltenden Luftdruck,
wodurch die Prägekräfte 8 ebenfalls einfach sehr präzise eingestellt werden können.
Der Luftdruck an bzw. in der druckgesteuerten Antriebseinrichtung 12 kann konstruktiv
besonders einfach mittels eines geeigneten Druckregelventils reguliert werden, das
in den Zeichnungen nicht dargestellt ist. Vorzugsweise ist das Druckregelventil nahe
am Prägekopf 3 vorgesehen, so dass es in unmittelbarer Nähe zur druckgesteuerten Antriebseinrichtung
12 angeordnet ist und hierdurch direkt und möglichst verzögerungsarm von einer ebenfalls
nicht dargestellten Steuereinrichtung angesteuert werden kann. Hierzu empfängt die
Steuereinrichtung Erfassungssignale eines Drucksensors 16, bzw. Istdruckwerte, welche
sie zur Ansteuerung des Druckregelventils auswertet und mit einem Solldruckwert vergleicht.
Die Steuereinrichtung steuert das Druckregelventil derart an, dass der Solldruckwert
erreicht wird, wodurch die gewünschten Prägekräfte 8 gewährleistet werden können.
[0041] Die druckgesteuerte Antriebseinrichtung 12 ermöglicht zudem eine nahezu beliebig
lange Prägezeit, da sie von einem kinematischen Ablauf eines weggesteuerten Prägevorgangs
unabhängig ist. Um eine Prägezeit variabel einstellen zu können, weist die Aufprägevorrichtung
1 zusätzlich in den Zeichnungen nicht dargestellte Mittel zum Einstellen der Prägezeit,
wie beispielsweise einen Zeitgeber auf, mit welchen die Prägezeit idealerweise beliebig
eingestellt werden kann. Die Mittel zum Einstellen der Prägezeit könenn auch durch
die Steuereinrichtung realisiert sein.
[0042] Die Mittel zum Einstellen einer Prägezeit sind in diesem Ausführungsbeispiel kombiniert
mit Mitteln zum Erfassen von Prägekräften 8, welche in Gestalt des Drucksensors 16
unterhalb des Prägeambosses 4, also an einer dem Prägestempel 9 abgewandten Seite
17 des Prägeambosses 4, platziert sind.
[0043] Vorteilhafter Weise können die Mittel zum Einstellen einer Prägezeit auch mittels
eines Druckwächters 14 aktiviert bzw. gestartet werden, sobald der Drucksensor 16
voreingestellte Prägekräfte 8 registriert. Der Druckwächter 14 ist der druckgesteuerten
Antriebseinrichtung 12 bzw. dem pneumatischen Muskelzylinder vorgeschaltet und wird
von der Steuereinrichtung gesteuert.
[0044] Derartige Prägekräfte 8 können auf Grund einer geringfügigen Verlagerung und/oder
Verformung des Prägeambosses 4 von dem Drucksensor 16 gemessen werden. Beispielsweise
sind die Mittel zum Einstellen der Prägezeit mittels einer Platine (hier nicht gezeigt)
als Hardware ausgeführt. Sie können aber auch als Software ausgeführt sein, was den
Vorteil hat, dass sie für neue Aufprägevorgänge leicht aktualisiert werden können.
[0045] Um den Prägestempel 9 nach einem erfolgten Aufprägen in Prägerichtung 18 aus seiner
Prägeposition heraus und mit einer Rückhubbewegung 19 besonders schnell wieder in
seine Start- und Ruheposition 10 hinein verlagern zu können, weist die Aufprägevorrichtung
1 zusätzlich noch eine Rückhubeinrichtung 20 auf, die im Wesentlichen mittels einer
ersten Feder 21 und einer zweiten Feder 22 realisiert ist. Insofern weist die Rückhubeinrichtung
20 einen sehr robusten und zuverlässigen Aufbau auf.
[0046] Die beiden Federn 21 und 22 sind jeweils um die Führungssäulen 6 bzw. 7 angeordnet
bzw. die Führungssäulen 6, 7 befinden sich innerhalb der spiralförmig ausgebildeten
Federn 21 bzw. 22, so dass die Rückhubeinrichtung 20 besonders platzsparend an der
Aufprägevorrichtung 1 vorgesehen ist.
[0047] Es versteht sich, dass zwischen der Prägeoberseite 23 des Prägeambosses 4 und der
Prägeunterseite 24 des Prägestempels 9 noch Auflageplatten (hier nicht gezeigt) vorgesehen
werden können, mittels welchen an der Aufprägevorrichtung 1 weitere Prägeparameter
individuell einstellbar sind.
[0048] Sämtliche in den Anmeldungsunterlagen offenbarten Merkmale werden als erfindungswesentlich
beansprucht, sofern sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik
neu sind.
Bezugszeichenliste
[0049]
- 1
- Aufprägevorrichtung
- 2
- Symmetrisches Rahmengestell
- 3
- Prägekopf
- 4
- Prägeamboss
- 5
- Linearführung
- 6
- Erste Führungssäule
- 7
- Zweite Führungssäule
- 8
- Prägekräfte
- 9
- Prägestempel
- 10
- Start- und Ruheposition
- 12
- Druckgesteuerte Antriebseinrichtung
- 13
- Schaltventil
- 14
- Druckwächter
- 16
- Drucksensor
- 17
- Abgewandte Seite
- 18
- Aufprägerichtung
- 19
- Rückhubbewegung
- 20
- Rückhubeinrichtung
- 21
- Erste Feder
- 22
- Zweite Feder
- 23
- Prägeoberseite
- 24
- Prägeunterseite
1. Aufprägevorrichtung (1) zum Aufprägen von Strukturen auf Sicherheitsdokumente, wobei
die Aufprägevorrichtung (1) einen Prägekopf (3), einen Prägestempel (9) und einen
Prägeamboss (4) aufweist und der Prägestempel (9) zwischen dem Prägekopf (3) und dem
Prägeamboss (4) verlagerbar ist,
gekennzeichnet durch
eine druckgesteuerte Antriebseinrichtung (12) zum Antrieb des Prägestempels (9) mit
durch ein Druckregelventil eingestellten Prägekräften (8), und
einen Druckwächter (14) zum Starten einer Prägezeit.
2. Aufprägevorrichtung (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Strukturen auf einer thermisch aktivierbaren Folie aufgebracht sind, welche nach
Aufprägen der Strukturen auf den Sicherheitsdokumenten entfernbar ist.
3. Aufprägevorrichtung (1) nach Anspruch 1 oder 2,
gekennzeichnet durch
Prägekräfte (8) größer als 3000 N, vorzugsweise größer als 4000 N.
4. Aufprägevorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
Prägekräfte (8) der Aufprägevorrichtung (1) proportional zum Luftdruck der druckgesteuerten
Antriebseinrichtung (12), insbesondere eines pneumatischen Muskelzylinders, einstellbar
sind.
5. Aufprägevorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
gekennzeichnet durch
eine Linearführung (5) zum linearen Führen des Prägestempels (9).
6. Aufprägevorrichtung (1) nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Linearführung (5) Führungssäulen (6, 7) umfasst, an welchen der Prägestempel (9)
translatorisch verlagerbar gelagert ist.
7. Aufprägevorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
gekennzeichnet durch
eine Rückhubeinrichtung (18), mittels welcher der Prägestempel (9) aus einer Prägeposition
heraus in eine Start- und Ruheposition (10) hinein verlagert werden kann.
8. Aufprägevorrichtung (1) nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Rückhubeinrichtung (18) wenigstens eine Feder (21, 22) umfasst.
9. Aufprägevorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Prägekopf (3) ein Druckregelventil umfasst, welches ein effizientes Ansteuern
der druckgesteuerten Antriebseinrichtung (12) ermöglicht.
10. Prägeverfahren zum Aufprägen von Strukturen auf Sicherheitsdokumente, bei welchem
ein Prägestempel (9) gegen einen Prägeamboss (4) gepresst und die Strukturen auf die
Sicherheitsdokumente aufgeprägt werden,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Prägestempels (9) mit durch ein Druckregelventil eingestellten Prägekräften (8)
angetrieben wird, und
eine Prägezeit durch einen Druckwächter (14) gestartet wird.
11. Prägeverfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
Prägekräfte (8) über ein Druckregelventil eingestellt werden und mittels eines Drucksensors
(16) erfasst werden.
12. Prägeverfahren nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
Prägekräfte (8) symmetrisch in eine Linearführung (5) des Prägestempels (9) eingeleitet
werden.