[0001] Die Erfindung betrifft einen Ofenschieber mit wenigstens einer Antriebsstange zum
Heben und Senken des Ofenschiebers, wobei die Antriebsstange fest mit einer horizontal
verlaufenden Tragstruktur verbunden ist, an der wenigstens eine nach unten gerichtete
Schieberplatte befestigt ist.
[0002] Die Erfindung betrifft ferner eine Ofenanlage zur Wärmebehandlung von Werkstücken
mit wenigstens einer Beladungs- und/oder Entnahmeöffnung und einem solchen Ofenschieber.
[0003] Im Bereich der Wärmebehandlung von Werkstücken ist es bekannt, Durchlauföfen einzusetzen,
durch die Werkstücke üblicherweise mittels einer Transporteinrichtung hindurch bewegt
werden, um sie beim Durchlaufen des Ofens zu erwärmen. Bei einer Transporteinrichtung
kann es sich beispielsweise um ein umlaufendes Förderband handeln, auf dem Werkstücke
abgelegt und durch den Ofen transportiert werden. Üblicherweise sieht ein solcher
Wärmebehandlungsofen eine Beschickungs- und eine Entnahmeöffnung vor, die jeweils
mit einem beweglichen Ofenschieber verschließbar ist. Der Ofenschieber kann beispielsweise
vertikal beweglich ausgeführt sein, so dass der Ofen beschickt werden kann, wenn sich
der Ofenschleber In einer oberen Position befindet, während die Beschickungsöffnung
verschlossen wird, wenn der Ofenschieber nach unten bewegt wird. Auch Bauformen, bei
denen zwei getrennte Ofenschieberteile horizontal nach links und rechts verschoben
werden, sind möglich.
[0004] Ein solcher Ofenschieber kann auch an einer Entnahmeöffnung oder im Innern eines
Ofens eingesetzt werden, um beispielsweise verschiedene Temperaturzonen voneinander
zu trennen. Auch bei Wärmebehandlungsöfen mit nur einer Öffnung, über die Werkstücke
beschickt und wieder entnommen werden, kann ein solcher Ofenschieber zur temporären
Abdeckung dieser Öffnung eingesetzt werden.
[0005] Ein solcher Ofenschieber ist dabei so ausgestaltet, dass er die Wärmeverluste zwischen
Ofeninnen- und Ofenaußenraum bzw. zwischen zwei Temperaturzonen innerhalb eines Ofens
möglichst gering hält. Wird in einem Ofen eine Schutzgasatmosphäre eingesetzt, sollte
der Ofenschieber dazu annähernd gasdicht ausgeführt sein. Ein Trennschieber und der
zugehörige Antrieb müssen insbesondere so ausgeführt sein, dass sie mehrere Male pro
Minute bewegt werden können, damit Werkstücke beispielsweise alle 10-15 Sekunden beschickt
oder entnommen werden können. Ferner sollte der Ofenschieber zwischen Ofeninnen- und
Ofenaußenraum eine Wärmedämmung gewährleisten, was beispielsweise durch die Verwendung
von Platten aus einem feuerfesten und wärmedämmenden Material erfolgen kann.
[0006] Ein Ofenschieber ausschließlich bestehend aus einem feuerfesten Material mit geringer
Wärmeleitfähigkeit könnte zwar eine gute Wärmedämmung ermöglichen, wäre jedoch nicht
stabil genug, um mit einem Antrieb mehrmals in der Minute bewegt zu werden, da es
sich bei einem solchen Material mit geringer Wärmeleitfähigkeit üblicherweise um einen
porösen Werkstoff mit zu geringer Stabilität handelt. Daher sind zum Aufbau eines
Ofenschiebers stets eine oder mehrere Metallplatten erforderlich, an denen eine Antriebseinrichtung
angreifen kann.
[0007] Die Verwendung von metallischen Werkstoffen hat jedoch den Nachteil, dass sich diese
bei den herrschenden Temperaturunterschieden zwischen Ofeninnen- und Ofenaußenraum
von bis zu 1000 °C verziehen können. Da im Ofeninnenraum Temperaturen um die 1000°C
herrschen können, während die Temperaturen außerhalb des Ofens wesentlich geringer
sind, bilden sich in den Metallplatten eines Ofenschiebers starke Temperaturgefälle
aus, was langfristig zu einer nachteiligen Verformung der Metallplatten führt. Üblicherweise
biegen sich die Außenkanten einer Metallplatte dabei von der Ofenöffnung weg, so dass
die Ränder der Ofenöffnung nicht mehr verlässlich vom Ofenschieber abgedeckt werden.
Dieser nachteilige Effekt wird verstärkt durch die wiederholten iemperaturwechsel,
denen der Ofenschieber ausgesetzt ist, wenn er von der heißen Ofenöffnung weg und
wieder an die Ofenöffnung herangeführt wird, was langfristig ebenfalls zu einer Verformung
des Ofenschiebers führt. Durch eine solche Verformung ist nach einer bestimmten Anzahl
von Betriebsstunden kein dichtes Verschließen der Ofenöffnung durch den Schieber mehr
gewährleistet, so dass der Schieber ausgetauscht werden muss. Auch die Antriebseinrichtung
kann durch die Verformung der Schieberplatte negativ beeinträchtigt werden, weil der
Ofenschieber beispielsweise nicht mehr passgenau in seitlichen Führungen bewegt werden
kann.
[0008] Ein solcher Trennschieber bestehend aus einer Schieberplatte und einem Schiebergehäuse
ist beispielsweise aus der Deutschen Offenlegungsschrift
DE 43 05 992 A1 bekannt. Dabei ist eine Schieberplatte schwimmend zwischen Dichtungsstreifen gehalten,
indem zwischen einer Antriebsstange und einer Schieberplatte ein axiales Spiel in
Richtung einer Achse senkrecht zur Schieberplatte möglich ist.
[0009] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Ofenschieber bereitzustellen, der die genannten
Nachteile vermeidet und einen dauerhaften und verlässlichen Betrieb des Ofenschiebers
gewährleistet. Bereitgestellt werden soll ferner ein Wärmobehandlungsofen mit einem
solchen Ofenschieber.
[0010] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch einen Ofenschieber mit den Merkmalen des
unabhängigen Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen
Ofenschiebers ergeben sich aus den Unteransprüchen 2-11. Die Aufgabe wird ferner durch
eine Ofenanlage nach Anspruch 12 gelöst.
[0011] Der erfindungsgemäße Ofenschieber umfasst wenigstens eine Antriebsstange zum Heben
und Senken des Ofenschiebers, wobei die Antriebsstange fest mit einer horizontal verlaufenden
Tragstruktur verbunden ist, an der wenigstens eine nach unten gerichtete Schieberplatte
befestigt ist. Die Tragstruktur ist vorzugsweise ein Rundprofil. Erfindungsgemäß sind
an der Tragstruktur wenigstens in zwei horizontal verlaufenden Reihen mehrere nach
unten gerichtete Schieberplattensegmente aus Metall befestigt. Dabei verlaufen die
wenigstens zwei Reihen aus Schieberplattensegmenten nebeneinander, und die Schieberplattensegmente
einer Reihe sind jeweils seitlich zueinander beabstandet. Wenigstens ein Schieberplattensegment
weist an seinem unteren Ende eine Halteeinrichtung auf, und zwischen den wenigstens
zwei Reihen aus Schieberplattensegmenten ist wenigstens ein Wärmedämmkörper angeordnet.
Der Wärmedämmkörper wird wenigstens durch die genannte Halteeinrichtung zwischen den
Reihen aus Schieberplattensegmenten gehalten. In einem Ausführungsbeispiel der Erfindung
sind die Schieberplattensegmente einer Reihe längs der Tragstruktur ferner versetzt
zu den Schieberplattensegmenten der zweiten Reihe angeordnet.
[0012] Vorzugsweise sind die gegenüberliegenden Plattensegmente der wenigstens zwei Reihen
aus Schieberplattensegmenten jeweils mit mehreren Verbindungsteilen miteinander verbunden,
wobei die Verbindungsteile beweglich in den Schieberplattensegmenten gelagert sind.
Bei diesen Verbindungsteilen kann es sich beispielsweise um Stifte mit abgerundeten
Endstücken handeln, die durch Öffnungen in den Schieberplattensegmenten geführt sind,
wobei die abgerundeten Endstücke in schalenförmigen Vertiefungen in der Außenfläche
der Schieberplattensegmente gelagert sind. Als abgerundete Endstücke können Kugeln
oder schalenförmige Lochscheiben gewählt werden.
[0013] In einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist an der Tragstruktur wenigstens eine
Halteöse mit einem sich horizontal erstreckenden Langloch angebracht, in die eine
Stabilisierungsstange in dem Langloch beweglich eingebracht ist. Vorzugsweise ist
die Antriebsstange in der Mitte der Tragstruktur befestigt, während zwei Stabilisierungsstangen
in Halteösen eingebracht sind, die jeweils im Bereich der beiden Enden der Tragstruktur
angeordnet sind.
[0014] Jedes Schieberplattensegment weist vorzugsweise an seinem unteren Ende jeweils eine
Halteeinrichtung auf. Die Halteeinrichtung kann beispielsweise durch eine Platte gebildet
werden, die winkelig am Ende eines Schieberplattensegmentes angebracht ist. Dabei
unterscheiden sich die Längen der Schieberplattensegmente der beiden Reihen, so dass
eine Halteeinrichtung der ersten Reihe aus Schieberplattensegmenten oberhalb einer
Halteeinrichtung der zweiten Reihe aus Schieberplattensegmenten angeordnet ist.
[0015] Die Halteeinrichtung kann auch durch eine oder mehrere Stangen, Stifte, Platten oder
Rohre gebildet werden, die winkelig am Ende eines Schieberplattensegmentes befestigt
sind. Bei dieser Ausführung kann eine Halteeinrichtung der ersten Reihe aus Schieberplattensegmenten
in die Zwischenräume zwischen den Halteeinrichtungen der zweiten Reihe aus Schieberplattensegmenten
eingreifen.
[0016] Von der Erfindung umfasst ist ferner eine Ofenanlage zur Wärmebehandlung von Werkstücken
mit wenigstens einer Beladungs- und/oder Entnahmeöffnung, die einen Ofenschieber gemäß
der Erfindung aufweist.
[0017] Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung liegt in der Bereitstellung eines Ofenschiebers,
der jeglichen Temperaturbelastungen beim Betrieb von Öfen zur Wärmehandlung von Werkstücken
standhält. Die dabei auftretenden Verformungen der metallischen Teile können durch
bewegliche Schieberplattensegmente und Verbindungsteile so ausgeglichen werden, dass
es kaum zu langfristigen Verformungen des Gesamtaufbaus kommt. Die Wärmedämmkörper
zwischen den beiden Reihen aus Schieberplattensegmenten sind ebenfalls frei beweglich
und können durch auftretende Bewegungen von Komponenten des Schiebers ebenfalls nicht
beschädigt werden
[0018] Weitere Vorteile, Besonderheiten und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Darstellung bevorzugter Ausführungsbeispiele
anhand der Abbildungen.
Von den Abbildungen zeigt:
[0019]
- Fig. 1
- eine Frontansicht eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen 4fenschiebers;
- Fig. 2
- Detailansicht der Halterung einer Stabilisierungsstange in einer Frontansicht;
- Fig. 3
- eine Detailansicht der Halterung einer Stabilisierungsstange in einer Seitenansicht;
- Fig. 4
- einen Detailschnitt durch mehrere Plattensegmente;
- Fig. 5
- einen Querschnitt durch einen Ofenschieber nach Figur 1;
- Fig. 6
- eine Detailansicht eines Verbindungsteils zwischen zwei Schieberplattensegmenten;
und
- Fig. 7
- einen Querschnitt durch das Ausführungsbeispiel der Figur 5, bei dem sich die Lage
der beiden Reihen von Schieberplattensegmenten im Betriebszustand verändert hat.
[0020] In Fig. 1 ist eine Frontansicht eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
Ofenschiebers 10 dargestellt. Der Ofenschieber verdeckt in dieser Ausrichtung die
Öffnung eines Wärmebehandlungsofens, wobei die Komponenten des Ofens nicht dargestellt
sind.
[0021] Der Ofenschieber 10 weist eine längliche Tragstruktur 30 auf, die beispielsweise
aus einem Rechteckprofil oder einem Rundprofil aus Stahl gebildet werden kann. Vorzugsweise
wird ein Rundprofil gewählt. Diese Tragstruktur 30 verläuft im Wesentlichen horizontal,
wobei auch geringfügige Abweichungen von der Horizontalen umfasst sind. Vorzugsweise
in der Mitte der Tragstruktur ist eine Antriebsstange 20 an der Tragstruktur befestigt.
Die Antriebsstange 20 dient zum Anheben und Absenken des Ofenschiebers 10, wobei der
dazu erforderliche Antrieb in Fig. 1 nicht dargestellt ist und auf herkömmliche Weise
beispielsweise hydraulisch, pneumatisch oder elektronisch ausgeführt sein kann, wie
es dem Fachmann bekannt ist. Vorzugsweise ist die Antriebsstange 20 nicht direkt,
sondern über eine Platte 21 an der Tragstruktur 30 befestigt.
[0022] Zusätzlich zu der Antriebsstange 20 sind im Bereich der beiden Enden der Tragstruktur
30 zwei Stabilisierungsstangen 82 und 83 an der Tragstruktur 30 angebracht. Diese
Stabilisierungsstangen sind jedoch nicht starr mit der Tragstruktur 30 verbunden,
sondern beweglich in zwei Halteösen 80 und 81 gelagert. Bei den Halteösen kann es
sich beispielsweise um zwei Platten handeln, in welche zwei horizontal verlaufende
Langlöcher 84 und 85 eingebracht sind. Die Enden der Stabilisierungsstangen sind so
in die Langlöcher der Halteösen eingehakt, dass sie sich bei einer horizontalen Verschiebung
der Tragstruktur 30 innerhalb der Langlöcher 84 und 85 bewegen können, ohne eine horizontale
Kraft auf die Tragstruktur 30 auszuüben. Dies ist in Fig. 2 in einer Detailansicht
der Halterung einer Stabilisierungsstange 82 in einer Frontansicht und in Fig. 3 in
einer Detailansicht der Halterung der Stabilisierungsstange 82 in einer Seitenansicht
dargestellt. Für die Seitenansicht in Fig. 3 wurde eine Stabilisierungsstange 82 mit
einem daran befindlichen Haken 86 gewählt, der seitlich offen ist, so dass die Stabilisierungsstange
82 in das Langloch 84 ein- und ausgehakt werden kann. Alternativ kann auch ein seitlich
offenes Langloch vorgesehen sein, in das eine Stabilisierungsstange mit einem Ring
eingehakt werden kann. Die offene Seite dieses Langlochs kann nach der Montage der
Stabilisierungsstange verschlossen werden. Darüber hinaus können zwischen den Stabilisierungsstangen
82 und 83 und der Tragstruktur 30 jegliche anderen Verbindungsarten verwendet werden,
die eine freie Bewegung der Tragstruktur 30 in der Horizontalen erlauben.
[0023] Die Stabilisierungsstangen 82 und 83 dienen dabei lediglich der seitlichen Stabilisierung
der Tragstruktur 30, damit der Ofenschieber aufgrund seines Gewichts nicht um eine
Achse kippen kann, die senkrecht zur Angriffsstelle der Antriebsstange 20 verläuft.
Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, dass das Anheben und Absenken des Ofenschiebers
10 nur an einer Stelle in der Mitte der Tragstruktur 30 erfolgt, damit bei einer horizontalen
Verschiebung der Tragstruktur 30 aufgrund hoher Temperaturen keine Querkräfte auf
mehrere Antriebsstangen ausgeübt werden.
[0024] In einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung können sowohl die Stabilisierungsstangen
82 und 83 als auch die Antriebsstange 20 beweglich an der Tragstruktur 30 angebracht
sein. Dies führt zwar zu Einbußen bei der Stabilität, was jedoch durch geeignete Maßnahmen
beispielsweise bei der Führung des Ofenschiebers in seitlichen Führungen ausgeglichen
werden kann.
[0025] Unterhalb der Tragstruktur 30 sind wenigstens zwei Reihen aus mehreren Schieberplattensegmenten
40...40
n und 41...41
n an der Tragstruktur 30 angebracht. Die beiden Reihen verlaufen im Wesentlichen parallel
zueinander, wobei auch leichte Abweichungen von der Parallelität umfasst sind. Der
Ofenschieber 10 besteht somit nicht aus einer durchgehenden Platte, sondern aus mehreren
Segmenten, die in ihrer Gesamtheit die Öffnung eines Ofens abdecken. Die Plattensegmente
jeder Reihe sind dabei seitlich zueinander beabstandet, wie es den Detailansichten
in den Figuren 2 und 4 zu entnehmen ist, in der dieser Abstand mit x gekennzeichnet
ist. Zwischen den benachbarten Plattensegmenten besteht beispielsweise ein Abstand
von x = 2-10mm, vorzugsweise von x = 5mm. Dieser Abstand dient zum Ausgleich der horizontalen
Verschiebung von Plattensegmenten bei Temperaturunterschieden und Temperaturwechseln.
[0026] Vorzugsweise sind die Plattensegmente der beiden Reihen aus Segmenten versetzt zueinander
angeordnet, wie es in einem Detailschnitt in Fig. 4 dargestellt ist. Besteht zwischen
zwei Segmenten 41
n und 41
n-1 einer Reihe ein Abstand x, liegt gegenüber diesem Spalt ein Plattensegment 40
n-1 der anderen Reihe aus Plattensegmenten, so dass die Plattensegmente in Ihrer Gesamtheit
eine durchgehende Ofenschieberplatte bilden. Dieses jeweils gegenüber liegende Plattensegment
40
n-1 muss sich nicht mittig im Bereich des Abstands x befinden, eine solche Anordnung
ist jedoch bevorzugt. Um diesen versetzten Aufbau zu ermöglichen, ist die Breite des
äußeren Segmentes 40" gegenüber der Breite der übrigen Segmente halbiert, wie es auch
in Fig. 2 dargestellt ist.
[0027] Die zwei zueinander beabstandeten Reihen aus Schieberplattensegmenten 40...40
n und 41...41
n sind dem Schnitt A-A zu entnehmen, der in Fig. 5 dargestellt ist. Die jeweiligen
Plattensegmente 40 und 41 sind vorzugsweise an das Rundprofil der Tragstruktur 30
angeschweißt und verlaufen im Wesentlichen parallel zueinander nach unten. Die beiden
Plattensegmente 40 und 41 sind in einem Ausführungsbeispiel der Erfindung durch mehrere
Verbindungsteile 70, 71 und 72 miteinander verbunden. Die Verbindungsteile sind beweglich
in den Plattensegmenten gelagert, so dass sie bei einer Veränderung des Abstands und/oder
der Ausrichtung der beiden Plattensegmenten 40 und 41 zueinander ihre Lage verändern
können. Bei den Verbindungsteilen kann es sich beispielsweise um Stifte handeln, die
durch Öffnungen in den Plattensegmenten gesteckt sind. Dabei sind die Verbindungsteile
vorzugsweise schräg angeordnet. In Fig. 5 befindet sich die Ofenaußenseite links,
während sich die heißere Ofeninnenseite rechts befindet. Es handelt sich in Fig. 5
jedoch um den Zustand des Ofenschiebers, bei dem noch kein Verzug von Bauteilen aufgrund
von Temperaturunterschieden eingetreten ist. Die Verbindungsstifte 70, 71 und 72 verlaufen
in diesem Fall leicht nach links unten geneigt, um die bei dieser Anordnung resultierende
Verformung der Plattensegmente aufgrund der Temperaturunterschiede undwechsel ausgleichen
zu können. Das Ende eines jeweiligen Verbindungsstiftes liegt somit vorzugsweise auf
der heißeren Seite des Ofenschiebers höher als auf der kälteren Ofenaußenseite.
[0028] An den Enden der Stifte 70, 71 und 72 befinden sich abgerundete Endstücke beispielsweise
in Form von Kugeln oder schalenförmigen Lochscheiben. Eine Detailansicht der Lagerung
dieser abgerundeten Endstücke in den Platten segmenten 40 und 41 ist in Fig. 6 dargestellt.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel wurden als Endstücke gestanzte Lochscheiben
73 und 74 verwendet, die an die Enden eines Stiftes 71 angeschweißt wurden. In der
Außenfläche der Platten segmente 40 und 41 befinden sich entsprechende schalenförmige
Vertiefungen 75 und 76, in denen sich die Endstücke 73 und 74 bewegen können.
[0029] Zwischen den beiden Schieberplattensegmenten 40 und 41 sind ein oder mehrere feuerfeste
Wärmedämmkörper 60 angeordnet. Ein solcher Wärmedämmkörper kann beispielsweise aus
keramischen Werkstoffen auf Silikatbasis bestehen und fest oder flexibel ausgeführt
sein. Wird ein durchgehender Wärmedämmkörper gewählt, um die ganze Höhe und Breite
der Plattensegmente 40 und 41 abzudecken, weist dieser in den Bereichen der Verbindungsstifte
70, 71 und 72 Durchlässe auf. Werden mehrere Wärmedämmkörper gewählt, weisen diese
ebenfalls an den erforderlichen Positionen Durchlässe für die Verbindungsstifte auf,
oder die einzelnen Wärmedämmkörper sind so angeordnet, dass sich die Verbindungsstifte
in den Räumen zwischen den Wärmedämmkörpern befinden.
[0030] Am unteren Ende wenigstens eines Schieberplattensegmentes befindet sich eine Halteeinrichtung,
um den oder die Wärmedämmkörper zwischen den beiden Reihen aus Schieberplattensegmenten
zu halten. In dem in Fig. 5 dargestellten Ausführungsbeispiel der Erfindung sind an
den unteren Enden von zwei gegenüberliegenden Plattensegmenten 40 und 41 Platten 50
und 51 angebracht, die als Halteinrichtung dienen. Die Plattensegmente 40 und 41 können
dazu beispielsweise nach innen umgebogen sein oder diese Plattenteile werden zusätzlich
angeschweißt. Alternativ können jegliche horizontal angeordneten Bauteile wie Stifte.
Stangen, Rohre oder schmale Schienen vorgesehen sein, die ein Herabfallen der Wärmedämmkörper
verhindern. Werden solche Bauteile als Halteeinrichtungen verwendet, können diese
beispielsweise in die Zwischenräume zwischen den Bauteilen des gegenüberliegenden
Schieberplattensegmentes eingreifen.
[0031] Vorzugsweise befindet sich am Ende jedes Schieberplattensegmentes eine Halteeinrichtung.
Es kann jedoch auch vorgesehen sein, dass nur die Plattansegmente einer Reihe Halteeinrichtungen
aufweisen, oder beispielsweise nur jedes zweite Plattenpaar unten nach innen gebogen
ist. Durch die Wahl der Halteeinrichtungen muss lediglich gewährleistet sein, dass
die Wärmedämmkörper auch bei einer Bewegung der Schieberplattensegmente aufgrund von
Temperaturunterschieden und -wechseln nicht herabfallen. Die Anzahl und Ausgestaltung
der Halteeinrichtungen ist dabei vom Fachmann geeignet wählbar.
[0032] In Fig. 7 ist der Ofenschieber gemäß Fig. 5 im Betriebszustand dargestellt, bei dem
der Schieber auf der rechten Seite hohen Temperaturen des Ofeninnenraums ausgesetzt
ist, während sich der wesentlich kältere Ofenaußenraum auf der linken Seite befindet.
In diesem Zustand hat sich das heißere Plattansegment 41 aufgrund seiner Temperaturverformung
in seiner Länge nach unten ausgedehnt, während die entsprechende Längenausdehnung
des kälteren Plattensegmentes 40 wesentlich geringer ausfällt, so dass sich der Abstand
zwischen den unteren Halteeinrichtungen 50 und 51 vergrößert hat. Aufgrund der Ausdehnung
des heißeren Plattensegmentes 41 haben sich auch die darin liegenden Enden der Verbindungsstifte
70, 71 und 72 nach unten bewegt, so dass diese Enden nun sogar unterhalb der Enden
auf der kälteren Seite des Plattensegmentes 40 liegen können.
[0033] Jegliche Verformungen der Plattensegmente können somit durch die erfindungsgemäße
Bauform des Ofenschiebers ausgeglichen werden. Die Verbindungsstifte 70, 71 und 72
können sich mit ihren abgerundeten Endstücken frei in den Vertiefungen in den Plattensegmenten
bewegen und Länge und Lage der Stifte sind so gewählt, dass sich der Abstand zwischen
den Reihen aus Schieberplattensegmenten und die Ausrichtung gegenüber liegender Plattensegmente
bis zu einem vorgegebenen Maß vergrößern und verkleinern können. Jeweils zwei mögliche
Lagen der Verbindungsstifte 70, 71 und 72 sind dabei in Fig. 7 mit durchgezogenen
und unterbrochenen Linien dargestellt. Dadurch ergeben sich die relativen Bewegungen
der rechten Stiftenden von Δ1, Δ2 und Δ3. Da die Plattensegmente seitlich zueinander
beabstandet sind, können auch Verformungen und damit verbundene Bewegungen längs der
Tragstruktur 30 ausgeglichen werden, ohne dass es zu erhöhten Spannungen innerhalb
des Ofenschiebers kommt.
[0034] Die Wärmedämmkörper können sich ebenfalls frei zwischen den beiden Reihen aus Schieberplattensegmenten
bewegen, da sie nicht an den Plattensegmenten fixiert sind, sondern lediglich durch
die Halteeinrichtungen 50 und 51 am Herabfallen gehindert werden. Auch der Antrieb
ist keinen Belastungen durch Verformung des Ofenschiebers ausgesetzt, da er lediglich
über die Antriebsstange 20 in der Mitte der Tragstruktur 30 angreift und eine horizontale
Verschiebung der Tragstruktur 30 durch die beweglich gelagerten Stabilisierungsstangen
82 und 83 ausgeglichen werden kann.
[0035] Der beschriebene Ofenschieber 10 kann so vor einer oder mehreren Öffnungen einer
Ofenanlage angebracht werden, dass er die jeweilige Öffnung verdeckt, wenn sich der
Schieber in einer unteren Position befindet. Zur Freigabe der Öffnung wird der Schieber
mit der Antriebsstange 20 nach oben bewegt. An den Seiten des Ofenschiebers können
Führungen und/oder geeignete Dichtungen vorgesehen sein. Mit dem erfindungsgemäßen
Ofenschieber können dabei dauerhaft Taktzeiten von beispielsweise 6 Öffnungsvorgängen
pro Minute erreicht werden, ohne dass der Ofenschieber 10 dabei beschädigt wird.
Bezugszeichenliste:
[0036]
- 10
- Ofenschieber
- 20
- Antriebsstange
- 21
- Platte
- 30
- Tragstruktur, Rundprofil
- 40...4n, 41...41n
- Schieberplattensegment
- 50, 51
- Halteeinrichtung
- 60
- Wärmedämmkörper
- 70, 71, 72
- Verbindungsteil, Stift
- 73, 74
- Endstück, Lochscheibe
- 75, 76
- Vertiefung
- 80, 81
- Halteöse
- 82, 83
- Stabilisierungsstange
- 84, 85
- Langloch
- 86
- Haken
1. Ofenschieber (10), umfassend wenigstens eine Antriebsstange (20) zum Heben und Senken
des Ofenschiebers (10), wobei die Antriebsstange (20) fest mit einer horizontal verlaufenden
Tragstruktur (30) verbunden ist, an der wenigstens eine nach unten gerichtete Schieberplatte
befestigt ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass an der Tragstruktur (30) wenigstens in zwei horizontal verlaufenden Reihen mehrere
nach unten gerichtete Schieberplattensegmente (40...40n;41...41n) aus Metall befestigt sind, wobei die wenigstens zwei Reihen aus Schieberplattensegmenten
(40...40n;41...41n) nebeneinander verlaufen, und die Schieberplattensegmente (40...40n;41...41n) einer Reihe jeweils seitlich zueinander beabstandet sind, und dass wenigstens ein
Schieberplattensegment an seinem unteren Ende eine Halteeinrichtung (50;51) aufweist,
und dass zwischen den wenigstens zwei Reihen aus Schieberplattensegmenten (40...40n;41...41n) wenigstens ein Wärmedämmkörper (60) angeordnet ist, wobei der Wärmedämmkörper (60)
wenigstens durch die Halteeinrichtung (50;51) zwischen den Reihen aus Schieberplattensegmenten
(40...40n;41...41n) gehalten wird.
2. Ofenschieber nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die gegenüberliegenden Schieberplattensegmente (40...40n;41 ...41n) der wenigstens zwei Reihen aus Schieberplattensegmenten jeweils mit mehreren Verbindungsteilen
(70;71;72) miteinander verbunden sind, wobei die Verbindungsteile (70;71;72) beweglich
in den Schieberplattensegmenten (40...40n41...41n) gelagert sind.
3. Ofenschieber nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verbindungsteile (70;71;72) Stifte mit abgerundeten Endstücken (73;74) sind,
die durch Öffnungen in den Schieberplattensegmenten (40...40n;41...41n) geführt sind, wobei die abgerundeten Endstücke (73;74) in schalenförmigen Vertiefungen
(75;76) in der Außenfläche der Schieberplattensegmente (40...40n;41...41n) gelagert sind.
4. Ofenschieber nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die abgerundeten Endstücke (73;74) Kugeln oder schalenförmige Lochscheiben sind.
5. Ofenschieber nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass an der Tragstruktur (20) wenigstens eine Halteöse (80;81) mit einem sich horizontal
erstreckenden Langloch (84;85) angebracht ist, in die eine Stabilisierungsstange (82;83)
in dem Langloch (84;85) beweglich eingebracht ist.
6. Ofenschieber nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Tragstruktur (30) ein Rundprofil ist.
7. Ofenschieber nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Antriebsstange (20) in der Mitte der Tragstruktur (30) befestigt ist, während
zwei Stabilisierungsstangen (82;83) in Halteösen (80;81) eingebracht sind, die jeweils
im Bereich der beiden Enden der Tragstruktur (30) angeordnet sind.
8. Ofenschieber nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass jedes Schieberplattensegment (40...40n;41...41n) an seinem unteren Ende jeweils eine Halteeinrichtung (50;51) aufweist.
9. Ofenschieber nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Halteeinrichtung (50;51) durch eine Platte gebildet wird, die winkelig am Ende
eines Schieberplattensegmentes angebracht ist, wobei sich die Längen der Schieberplattensegmente
(40...40n;41...41n) der beiden Reihen unterscheiden, so dass eine Halteeinrichtung (50) der ersten Reihe
aus Schieberplattensegmenten (40...40n) oberhalb einer Halteeinrichtung (51) der zweiten Reihe aus Schieberplattensegmenten
(41...41n) angeordnet ist.
10. Ofenschieber nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Halteeinrichtung (50;51) durch eine oder mehrere Stangen, Stifte, Platten oder
Rohre gebildet wird, die winkelig am Ende eines Schieberplattensegmentes befestigt
sind, wobei eine Halteeinrichtung (50) der ersten Reihe aus Schieberplattensegmenten
(40...40n) in die Zwischenräume zwischen den Halteeinrichtungen (51) der zweiten Reihe aus
Schieberplattensegmenten (41...41n) eingreift.
11. Ofenschieber nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schieberplattensegmente (40...40n) einer Reihe längs der Tragstruktur (30) versetzt zu den Schieberplattensegmenten
(41...41n) der zweiten Reihe angeordnet sind.
12. Ofenanlage zur Wärmebehandlung von Werkstücken mit wenigstens einer Beladungs- und/oder
Entnahmeöffnung,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ofenanlage an der Beladungs- und/oder Entnahmeöffnung einen Ofenschieber nach
einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10 aufweist.