(19)
(11) EP 2 131 136 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
09.12.2009  Patentblatt  2009/50

(21) Anmeldenummer: 09005906.4

(22) Anmeldetag:  29.04.2009
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
F41A 9/79(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK TR

(30) Priorität: 04.06.2008 DE 102008026679

(71) Anmelder: Rheinmetall Landsysteme GmbH
24107 Kiel (DE)

(72) Erfinder:
  • Osterhuber, Karl-Heinz
    86415 Mering (DE)
  • Schmid, Wolfram
    86316 Friedberg (DE)

(74) Vertreter: Dietrich, Barbara 
Thul Patentanwaltsgesellschaft mbH Rheinmetall Platz 1
40476 Düsseldorf
40476 Düsseldorf (DE)

   


(54) Munitionsmagazin für gegurtete Munition


(57) Vorgeschlagen wird, eine Führung (1) in die Kanalseite bzw. die Wandung (2) eines Munitionsmagazins einzubinden. In dieser(n) werden Gurtglieder (3) geführt, in denen die Munition (4) gehalten wird. Durch die Führung (1) werden die Gurtglieder (3) und damit die Munition (4) zwangsgeführt. Der Transport erfolgt durch das Ziehen / Führen der Gurtglieder (3). Transportmittel kann eine Kette, ein Seil oder dergleichen sein.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Munitionsmagazin mit wenigstens einem, in die Magazinwandung eingebundenen Führungskanal für gegurtete Munition.

[0002] Üblicherweise wird die gegurtete Munition in Kästen liegend oder stehend gelagert und von Hand oder mit Hilfsmitteln, z.B. Seile, über eine Beladestelle zu einer Waffe gefördert. Bekannt sind auch Magazine, in denen die Munition aufgewickelt ist und auf gleiche Weise der Waffe zugeführt wird. In der Regel werden wenigstens zwei verschiedene Munitionsarten der Waffe zugeführt.

[0003] Eine Vorrichtung zur Zuführung von Munition aus einem stationär angeordneten Munitionsbehälter beschreibt die DE 101 23 835 A1. Ein Munitionsmagazin ist des Weiteren der DE 42 06 677 C2 entnehmbar. Eine Vorrichtung zum Zuführen von Patronengurten wird in der DE 35 10 308 C2 offenbart. Ein Doppel-Patronen-Wechsel-Zuführer wird in der DE 36 27 360 C1 beschrieben.

[0004] Eine weiter Vorrichtung zum Zuführen von Munition zu einer Maschinenwaffe liefert die EP 0 095 570 B1. Von zwei Magazinen aus werden die Patronen der Maschinenwaffe zugeführt, wobei ein einfaches Umschalten der Waffe die Zuführung dieser zwei unterschiedlichen Munitionsarten, wie Sprengmunition einerseits und panzerbrechende Munition andererseits, zur Waffe gewährleistet.

[0005] Insbesondere bei langen, unzugänglichen Munitionskanälen besteht die Gefahr, dass sich die gegurtete Munition beim Schieben im Munitionskanal verklemmen kann.

[0006] Ein Endlosmagazin zur Zuführung von zwei Munitionsarten wird mit der DE 10 2004 019 502 A1 offenbart. Die Munitionskanäle werden hierbei durch eine Trennwand getrennt.

[0007] Aus der DE 10 2004 035 634 A1 ist ein Munitionsmagazin bekannt, in dem gegurtete Munition derart geführt wird, dass die Zündhütchen oder Spitzten während des Transportes nicht beschädigt werden können.

[0008] Zur Vermeidung von auftretenden Umschlingungen der Munition beim Transport im Munitionsmagazin wird in der DE 10 2004 031 773 A1 vorgeschlagen, dass in die durch die Führungswand gebildeten Kanalwände eines Munitionskanals kleine Rollen oder zylinderförmige Körper integriert werden, die ein Vorbeiführen der Munition entlang der teilweise kreisrunden Führungswand unterstützen.

[0009] Wenngleich die vorgenannten Magazine ihre Aufgaben ausreichend gut erfüllen, weisen sie in der Regel ein relativ hohes Eigengewicht auf.

[0010] Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, ein Munitionsmagazin für gegurtete Munition mit verringertem Eigengewicht aufzuzeigen und ein Verklemmen der Munition vermieden wird.

[0011] Gelöst wird die Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Ausführungen sind in den Unteransprüchen enthalten.

[0012] Der Erfindung liegt die Idee zugrunde, eine Führung in die Kanalseite bzw. die Wandung des Munitionsmagazins einzubinden. In dieser(n) werden die Gurtglieder geführt, in denen die Munition gehalten wird. Durch die Führung werden die Gurtglieder und damit die Munition zwangsgeführt. Der Transport erfolgt durch das Ziehen / Führen der Gurtglieder. Transportmittel kann eine Kette, ein Seil oder dergleichen sein.

[0013] Die Führung(en) ist (sind) dabei so ausgeführt, dass weder die Munitionsspitze an die Wandung anschlagen kann, noch ein Anschlag der Hülse an der Wandung eintritt. Dazu ist im Bereich der Hülse eine Schräge vorgesehen, die einen Anschlag verhindert. Diese Schräge trägt auch dazu bei, dass die Gurtglieder einfache gezogen / geschoben werden können, da die Reibungsfläche reduziert wird.

[0014] Der Vorteil dieser Lösung liegt unter anderem darin, dass die für Munitionsmagazine bekannte Trennwand (-wände) entfallen. Das ermöglicht eine kleiner bauende und leichtere Konstruktion des Magazins. Des Weiteren ist es möglich, das Magazinmaterial variieren zu können. So sollte der Führungsbereich aus einem festen, schweren Material (beispielsweise Stahl) bestehen, das Gehäuse selbst kann aber aus einem leichteren Material (beispielsweise Kunststoff) sein. Auch die Einbaulage des Magazins ist flexibler. Es besteht nunmehr die Möglichkeit, die Munition mittels Kraftangriff am Gurtglied zuzuführen und nicht mehr an der Hülsenwand oder gar am Geschoss. Das geschieht beispielsweise durch zwei Übergriffe an den beiden Führungsnasen der Gurtglieder.

[0015] Anhand eines Ausführungsbeispiels mit Zeichnung soll die Erfindung näher erläutert werden. Es zeigt:
Fig. 1
eine Darstellung der Magazinwand mit eingebundener Führung,
Fig. 2
eine Schnittdarstellung im Schnitt A-A aus Fig. 1.


[0016] In Fig. 1 ist eine Führung 1 einer in Fig. 2 strichlinienförmig angedeuteten Wandung 2 eines nicht näher dargestellten Munitionsmagazins von unten gesehen dargestellt. In der Führung 1 sind Gurtglieder 3 eingebunden bzw. werden in dieser geführt. Die Gurtgliedern 3 halten Patronen 4.

[0017] Fig. 2 zeigt in einer Schnittdarstellung A-A aus Fig. 1 die Wesentlichen Merkmale der Führung 1 in der Wandung 2 im Zusammenspiel mit den Gurtgliedern 3. Die Form der Führung 1 ist vergleichbar mit einer T-förmigen Ausnehmung 10. Die Gurtglieder 3 weisen vorzugsweise zwei Führungsnasen 5 auf, die hinter Vorsprünge 6 der T-förmigen Ausnehmung 10 der Führung 1 greifen. Die Vorsprünge 6 sind dabei auf die Geometrie der Führungsnasen 5 der Gurtglieder 3 abgestimmt, wobei vermieden wird, dass die Führungsnasen 5 auf den Vorsprüngen 6 aufliegen. Das Spiel der Führungsnasen 5 innerhalb der Führung 2 sollte minimal gehalten werden.

[0018] Im unteren Bereich 7 der Gurtglieder 3 ist eine Schräge 8 in der Führung 1 (bzw. Wandung 2) eingebunden, die es ermöglicht, die Gurtglieder 3 reibungslos entlang der Führung 1 (bzw. Wandung 2) zu bewegen.

[0019] Die Führungsnasen 5 der Gurtglieder 3 können des Weiteren für den Transport der Munition bzw. Patronen 4 genutzt werden. An diese greift eine Art Schlitten (nicht näher dargestellt), der seinerseits durch eine Seil, eine Kette oder dergleichen bewegt wird.


Ansprüche

1. Munitionsmagazin für gegurtete Munition (4), dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Führung (1) in der Wandung (2) des Munitionsmagazins eingebunden ist, in welche die Gurtglieder (3) der gegurteten Munition (4) eingreifen und einer Waffe zugeführt werden.
 
2. Munitionsmagazin nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Führung (1) als T-förmige Ausnehmung (10) ausgeführt ist.
 
3. Munitionsmagazin nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass Führungsnasen (5) der Gurtglieder (3) hinter Vorsprünge (6) der T-förmigen Ausnehmung (10) greifen.
 
4. Munitionsmagazin nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorsprünge (6) auf die Geometrie der Führungsnasen (5) der Gurtglieder (3) abgestimmt sind.
 
5. Munitionsmagazin nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsnasen (5) auf den Vorsprüngen (6) nicht aufliegen.
 
6. Munitionsmagazin nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine Art Schlitten an die Führungsnasen (5) der Gurtglieder (3) zum Transport der Munition (5) angreifen.
 
7. Munitionsmagazin nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass im unteren Bereich (7) der Gurtglieder (3) eine Schräge (8) in der Führung (1) eingebunden ist.
 




Zeichnung











Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente