(19)
(11) EP 2 133 299 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.12.2009  Patentblatt  2009/51

(21) Anmeldenummer: 08158258.7

(22) Anmeldetag:  13.06.2008
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B65H 19/12(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL NO PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA MK RS

(71) Anmelder: WIFAG Maschinenfabrik AG
3014 Bern (CH)

(72) Erfinder:
  • Knaus, Daniel
    3504 Niederhünigen (CH)
  • Moser, Hans
    3068 Utzigen (CH)

(74) Vertreter: Schwabe - Sandmair - Marx 
Patentanwälte Stuntzstrasse 16
81677 München
81677 München (DE)

   


(54) Vorrichtung und Verfahren zum Aufsetzen einer Kleinrolle auf einen Rollwagen


(57) Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufsetzen einer Kleinrolle (14) auf einen Rollenwagen (2), mit
a) einer trichterförmigen Auflage (12) zum Halten der Kleinrolle (14),
b) wobei die trichterförmige Auflage (12) eine erste Auflagefläche für die Kleinrolle (14) aufweist, die als schiefe Ebene (3) ausgebildet ist, mit einem ersten Ende (4) und einem tiefer gelegenen zweiten Ende (5), und eine zweite Auflagefläche, die Teil eines Zylinders (6, 13) und gegenüberliegend dem zweiten Ende (5) der schiefen Ebene (3) angeordnet ist,
c) einer parallel zu einer Längsachse des Zylinders (3, 16) verlaufenden Führungseinrichtung (10) für einen Rollenwagen (2), vorbereitet zur Aufnahme der Kleinrolle (14),
d) dadurch gekennzeichnet, dass
e) die Vorrichtung (1) weiterhin eine Antriebsvorrichtung aufweist, mit der die trichterförmige Auflage (12) bildenden Auflagefläche gemeinsam aus einer ersten Position, in der das erste Ende (4) der schiefen Ebene (3), das im Wesentlichen in einer Ebene mit dem umgebenden Boden (18) liegt, und der Zylinder (6, 13), der die Bodenebene in wenigstens einem Punkt berührt, gemeinsam in eine zweite Position fahrbar ist, in der die trichterförmige Auflage (12) um eine Höhe h1 über die Bodenebene hinausragt.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Aufsetzen einer Kleinrolle auf einen Rollenwagen, wobei die Vorrichtung eine trichterförmige Auflage zum Halten der Kleinrolle aufweist und die Kleinrolle auf die trichterförmige Aufnahme gerollt wird, von dieser angehoben und auf einer Wiege, die auf einem Rollenwagen liegt, abgelegt wird.

[0002] Bei Einsatz von Kleinrollen sieht sich der Maschinenbediener oft dem Problem gegenüber, dass die Rollenwechselarme nicht weit genug nach unten gefahren werden können, um die Kleinrolle zu greifen. Im Stand der Technik werden daher die Rollen mittels einer Schiebehebebühneneinheit an den Rollenwechsler herangefahren und dort in Position gebracht, um das Eingreifen der Rollenwechslerarme in die Rollenhülse zu ermöglichen. Aus der DE 36 27 454 C2 ist eine Anlage zum Einbringen von Papierrollen mit einer solchen Schiebehebebühneneinheit bekannt. Die Schiebehebebühne 10 bringt eine auf dem Rollen-Wagen 15 abgelegte Rolle 16 unter die Rollenständcrarme und hebt die Rolle 16 auf die notwendige Höhe an. Das heißt, die Rolle 16 mit dem Rollen-Wagen 15 müssen angehoben werden, wobei Kleinrollen und Normalrollen um unterschiedliche Wege angehoben werden müssen. Die DE 10 2005 027 544 A1 beschreibt eine Umsetzstation zur Übergabe einer Materialrolle zwischen zwei verschiedenartigen in Förderrichtung aufeinander folgenden Fördermitteln. Die Umsetzstation umfasst einen Übergabeförderer, der mit den beiden Fördermitteln in Eingriff bringbar ist, wobei der Übergabeförderer beispielsweise ein Querverfahrwagen 02 ist. Um die Materialrolle 09 von dem ersten Fördermittel auf das zweite Fördermittel transportieren zu können, muss der Querverfahrwagen 02 unter die Materialrolle 09 gefahren werden. Dazu wird die Materialrolle 09 zum Beispiel mittels Traghotmen 08 vom ersten Fördermittel abgehoben, dann wird unter der abgehobenen Materialrolle 09 der Querverfahrwagen 02 so verfahren, dass die Materialrolle 09 durch die Tragholme 08 bei einem Ansenken der Holme 08 auf dem zweiten Fördermittel abgelegt wird.

[0003] Es ist Aufgabe der Erfindung das Anschließen von Kleinrollen in einer laufenden Druckproduktion zu vereinfachen.

[0004] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe mit einer Vorrichtung nach Anspruch 1 und einem Verfahren nach Anspruch 9 gelöst.

[0005] Dabei handelt es sich um eine Vorrichtung zum Aufsetzen einer Kleinrolle auf einen Rollenwagen, mit einer trichterförmigen Aufnahme zum Halten der Kleinrolle, wobei die trichterförmige Auflage eine erste Auflagefläche für die Kleinrolle aufweist, die als schiefe Ebene ausgebildet ist, mit einem ersten Ende und einem tiefer gelegenen zweiten Ende, und eine zweite Auflagefläche, die Teil eines Zylinders und gegenüberliegend dem zweiten Ende der schiefen Ebene angeordnet ist, einer parallel zu einer Längsachse des Zylinders verlaufenden Führungseinrichtung für einen Rollenwagen, vorbereitet zur Aufnahme der Kleinrolle, wobei die Vorrichtung weiterhin eine Antriebsvorriclttung aufweist, mit der die trichterförmige Aufnahme bildenden Auflagerflächen gemeinsam aus einer ersten Position, in der das erste Ende der schiefen Ebene im Wesentlichen in einer Ebene mit dem umgebenden Boden liegt und der Zylinder die Ebene in wenigstens einem Punkt berührt, in eine zweite Position fahrbar ist, in der die trichterförmige Aufnahme um eine Höhe h1 über die Bodenebene hinausragt.

[0006] In der Druckindustrie wird zwischen Großrollen, Schmalrollen und Kleinrolle unterschieden. Dabei werden Kleinrollen häufig auftragspezifisch hergestellt, um zu vermeiden, dass am Ende eines Druckauftrags beliebig große Restrollen zurückbleiben.

[0007] Die Höhe h1, um die die Vorrichtung über die Bodenhöhe hinaus gefahren werden kann, kann entsprechend dem Durchmesser der Kleinrolle, der bevorzugt im Bereich zwischen 200 mm und 450 mm liegt, eingestellt werden, Dabei kann die Verstellung stufenlos oder bevorzugt stufenweise erfolgen, um eine genaue Anpassung der Verfahrhöhe h1 einstellen zu können. Um auch Kleinrollen und Restrollen, die einen kleineren oder größeren Durchmesser als den bevorzugten Bereich aufweisen, kann die Höhe h1, um die die Vorrichtung verfahren werden kann, größer sein, als es der bevorzugte Bereich erfordert.

[0008] Dabei kann die Vorrichtung zwei Lager aufweisen, beispielsweise Kugel-, Rollen- oder Nadellager, in denen der die zweite Auflagefläche bildende Zylinder um seine Längsachse drehbar gelagert ist, wobei die Längsachse des Zylinders im Wesentlichen parallel zu den Trichter, das heißt parallel zur gedachten Mittellinie der Trichteröffnung verläuft, aber bevorzugt in einer anderen Ebene. Bevorzugt weist die Vorrichtung weiterhin wenigstens eine Antriebseinrichtung auf, die über eine Kupplung, einen Antriebsriemen oder direkt mit dem Zylinder verbunden oder verbindbar ist und den Zylinder drehantreibt. In diesem Fall kann der Zylinder eingesetzt werden, auf die im Trichter liegende Kleinrolle Klebstoff aufzutragen. Die erfindungsgemäße Vorrichtung dient in diesem Fall dann zusätzlich als Klebestation, was besonders vorteilhaft mehrere Arbeitsschritte in einer Arbeitstation verbindet.

[0009] Die Lager können fest in der Vorrichtung eingebaut sein oder zum Beispiel auf einer Schiene beweglich befestigt sein, so dass der Zylinder zusammen mit den Lagern auf dieser Schiene linear verstellbar ist und auf der Schiene in wenigstens zwei unterschiedlichen Positionen feststellbar ist. Die Bewegung beider Zylinderenden bzw. der sie aufnelmenden Lager erfolgt synchron, so dass die Längsachse des Zylinders in jeder Stellung parallel zum Trichter verläuft.

[0010] Dadurch kann die Größe der Zylinderöffnung und gleichzeitig die Weite des Spaltes, der zwischen der ersten Auflagefläche und der zweiten Auflagefläche quasi die untere Trichterauslassöffnung bildet, eingestellt werden. Dies ist vorteilhaft, da Kleinrollen verschiedener Durchmesser bei konstanter Trichteröffnungsweite unterschiedlich tief in die Trichteröffnung eindringen. Dadurch kann die Kleinrolle bei zu kleiner Trichteröffnungsweite ungenügenden Halt im Trichter während des Anhebens finden, ist die Trichteröffnungsweite dagegen zu groß, kann das Herausnehmen der Kleinrolle aus dem Trichter unnötig erschwert werden. Zum Einsatz kann jede im Stand der Technik bekannt Ver-sielleinrichtung kommen, beispielsweise eine Verstellung der Position mittels Elektromotor, Hydraulik oder Pneumatik.

[0011] Die auf die Höhe h1 angehobene Kleinrolle kann von Hand von der Vorrichtung auf den Rollwagen oder eine auf dem Rollwagen liegende Wiege bewegt, das heißt gerollt werden, Für diesen Vorgang ist es besonders vorteilhaft, wenn sich der die zweite Auflagefläche bildende Zylinder dreht und die Weite der oberen Trichteröffnung entsprechend dem Durchmesser der Kleinrolle einstellbar ist.

[0012] Statt mit der Hand kann die Weitergabe der Rolle von dem Trichter auf den Rollwagen bzw. die Wiege auch automatisiert werden. Dazu kann eine der Auflageflächen unabhängig von der anderen Auflagerfläche über die Höhe h1 hinaus in eine Höhe h2 gefahren werden. Bevorzugt wird die erste, durch die schiefe Ebene gebildete Auflagefläche über die Höhe 1 hinaus weiter in die gleiche Verfahrrichtung in eine Höhe h2 verfahren. Dadurch wird die Kleinrolle einseitig angehoben und kann über den sich bevorzugt drehenden Zylinder auf die Wiege bzw. den Rollwagen rollen. Auch hier ist es wieder wichtig, dass die obere Trichterweite an den Rollendurchmesser angepasst werden kann, da ansonsten bei zu kleiner Rolle und zu weiter Trichteröffnung die Rolle trotz der weiteren Aufwärtsbewegung der schiefen Ebene in der Trichteröffnung gefangen sein könnte.

[0013] Bevorzugt wird der Rollwagen in einer Führungseinrichtung zum Beispiel auf einer oder mehreren Schienen geführt. Die Führungseinrichtung ist bevorzugt auf der der schiefen Ebene gegenüberliegenden Seite des Zylinders angeordnet. Besonders bevorzugt ist auf beiden Seiten der Führungsvorrichtung je einen erfindungsgemäßen Trichter zum Aufsetzen einer Kleinrolle auf einen Rollwagen vorhanden. Wobei die beiden Vorrichtungen im Wesentlichen baugleich sind, bei jeder der beiden Vorrichtungen der Zylinder jedes der Trichter jeweils zwischen der jeweiligen schiefen Ebene und der Führungsvorrichtung angeordnet ist.

[0014] Weist die Vorrichtung auf jeder Seite der Führungsvorrichtung je einen erfindungsgemäßen Trichter auf, so ist es bevorzugt, wenn jeder der beiden Trichter unabhängig von dem anderen in der Höhe verfahrbar und jeder der Zylinder einzeln quer zum jeweiligen Trichter verstellbar ist. Es ist aber auch denkbar, dass die jeweiligen Trichter nur synchron, das heißt gemeinsam durch eine Antriebseinrichtung verstellt werden. Gleiches gilt für die beiden Zylinder, wobei hier eine synchrone Verstellung in die gleiche Wirkrichtung sinnvoll sein kann, das heißt, entweder werden beide Zylinder in Richtung auf die Führungsvonichtung des Rollwagens zu verstellt oder in die entgegengesetzte Richtung.

[0015] Die Erfindung umfasst auch ein Verfahren zum Absetzen einer Kleinrolle auf einem Rollwagen, bei dem in einem ersten Schritt die Rolle auf einen aus einer schiefen Ebene und einem Zylinderoberflächenabschnitt gebildeten Trichter gerollt wird, wobei die obere Öffnung des Trichters in einer Ausgangsposition im Wesentlichen plan zum umgebenden Boden ist, in einem zweiten Schritt der Trichter aus seiner Ausganglage um die Höhe h1 angehoben wird, und in einem dritten Schritt die Kleinrolle auf dem Rollenwagen abgesetzt wird. Zur Aufnahme der Kleinrolle kann eine Wiege auf den Rollenwagen aufgesetzt werden, wobei der höchste Punkt der auf dem Rollenwagen aufgesetzten Wiege im Wesentlichen der Höhe h1 entspricht. Zum Aufsetzen der Kleinrolle auf die auf dem Rollenwagen liegende Wiege kann die schiefe Ebene unabhängig von dem Zylinder aus der Höhe h1 weiter in eine Höhe h2 verfahren werden, wodurch die Kleinrolle aus dem Trichter auf den Rollenwagen bewegt wird. Dabei ist es vorteilhaft, wenn der Zylinder von einer Antriebsvorrichtung drehangetrieben wird.

[0016] Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Dabei wird im Einzelnen gezeigt in
Figur 1:
die Vorrichtung im Ruhestand
Figur 2:
die Vorrichtung im Ruhezustand mit einer auf dem Trichter platzierten Kleinrolle
Figur 3:
der hochgefahrene Trichter mit gehaltener Kleinrolle und auf dem Rollenwagen liegender Wiege
Figur 4:
die Vorrichtung nach dem Abschluss des Ablegens der Kleinrolle auf der Wiege.


[0017] In Figur 1 ist ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 dargestellt. Hier wie in den folgenden Figuren werden keine der Antriebs- oder Verstelleinrichtungen gezeigt, da es sich hier um bekannte Einrichtungen handelt, deren Darstellung zum Verständnis der Erfindung nicht notwendig ist.

[0018] Die Vorrichtung 1 der Figur 1 weist eine zentrale Führungseinnchtung 11 für einen Rollwagen 2 auf, der hergerichtet ist, um eine Materialrolle aufnehmen zu können. Rechts und links von der Führungseinrichtung 11 sind je ein Zylinder 6, 13 zu erkennen, deren oberster Punkt im Wesentlichen in der Bodenebene liegt. Die Zylinder 6, 13 sind je von einer Art von halboffenem Kasten 15, 16 umgeben, diese Kästen 15, 16 liegen zusammen mit der Führungseinrichtung 11 in einem im Umgebungsboden 18 eingelassenen Schacht 17, der von Betrachter aus auf der linken Seite der Führungseinrichtung 11 gebildete Kasten 16 ist an seiner nach den Schacht 17 nach oben abdeckenden Seite als schiefe Ebene 3 ausgebildet. Die schiefe Ebene 3 weist ein erstes Ende 4 und ein zweites Ende 5 auf, wobei das erste Ende 4 in der Figur 1 in etwa in Höhe der Bodenoberfläche liegt, das zweite Ende 5 in Richtung in den Schacht 17 hinein ragt.

[0019] Durch die Ausbildung der einen Kastenseite des Kastens 16 als schiefe Ebene 3 bilden die schiefe Ebene 3 und der erste Zylinder 6 zwischen sich eine trichterförmige Auflage 12 mit einer oberen Trichteröffnung 8 und einem Spalte 9, der eine untere Trichteröffnung bildet. In der Figur 1 ist die schiefe Ebene 3 nur am Kasten 16 auf der einen Seite der Führungseinrichtung 11 gebildet, es ist aber ebenso möglich, dass nur der Kasten 15 eine als schiefe Ebene 3 ausgebildete Seite aufweist, oder dass je eine Seite beider Kästen 15, 16 je als eine schiefe Ebene 3 ausgebildet ist.

[0020] Die Zylinder 6, 13 sind an beiden Seiten in je einem nicht gezeigten Lager gelagert, so dass sie um ihre Längsachse drehbar sind. Bei den Lagern handelt es sich um handelsübliche Lager, beispielsweise um Rollen-, Kugel-, Tonnen- oder Nadellager. Die Zylinder 6, 13 können auch über eine nicht gezeigte Antriebseinrichtung drehangetrieben werden, so dass sie sich kontinuierlich oder regelbar um ihre Längsachse drehen. Bei der Antriebseinrichtung kann es sich beispielsweise um einen Elektromotor handeln, der direkt die Zylinder 6, 13 antreibt oder über eine ebenfalls nicht gezeigte Kupplung, zum Beispiel über Zahnräder, Zahnriemen oder Treibriemen auf die Zylinder wirkt. Dabei können beide Zylinder 6, 13 von der gleichen Antriebseinrichtung drehangetrieben werden, bzw. jeder der beiden Zylinder 6, 13 durch eine eigene Antriebseinrichtung.

[0021] Der sich drehende Zylinder 6, 13 kann nicht nur zum Halten einer Kleinrolle 14 eingesetzt werden, sonder gleichzeitig zur Klebstellenvorbereitung der Kleinrolle 14 dienen. Dazu kann der Kasten 15, 16 als Reservoir für das Klebemittel ausgebildet sein, und der Zylinder 6, 13 bei seiner Drehung, in deren Verlauf er mit seiner Oberfläche teilweise in das im Reservoir befindliche Klebemittel eintaucht, Klebemittel aus dem Reservoir herausnehmen und an die im Trichter 11 gehaltene Kleinrolle 14 abgeben.

[0022] Die Pfeile in der Figur 1 bezeichnen die unterschiedlichen Bewegungsrichtungen, die zum Erfassen der Erfindung wichtig sind. Der Pfeil A steht für die Rollrichtung der Kleinrolle 14, der Pfeil B für die Verfahrrichtung des Trichters 11, der von je einem Kasten 15, 16, bzw. dessen als schiefen Ebene 3 ausgebildeten Seite, und einem Teil des jeweils zugeordneten Zylinders 6, 13 gebildet ist, und der Pfeil C für die Verstellrichtung der Zylinder 6, 13.

[0023] In Figur 2 ist die Vorrichtung 1 vor der Inbetriebnahme gezeigt, wobei jetzt die Kleinrolle 14 in dem Trichter 11 liegt, Dabei liegt die Kleinrolle 14 an einer durch die schiefe Ebene 3 gebildeten ersten Auflagefläche, und an einer durch einen Teil der Zylinderwand gebildeten zweiten Auflagefläche des Trichters 11 an. Das Vorhandensein der Kleinrolle 14 in dem Trichter 11 kann beispielsweise durch einen nicht gezeigten Drucksensor detektiert werden, der dann ein Signal an eine nicht gezeigte Steuerung der Vorrichtung sendet, so dass der weitere Ablauf vollautomatisch abläuft. Ebenso gut kann nach dem Auflegen der Kleinrolle 14 auf die obere Trichteröffnung 8 auch der Bediener den Start des weiteren Ablaufs durch zum Beispiel Umlegen eines Schalters oder mittels einer tragbaren Fernsteuerung bewirken.

[0024] Der nächste Schritt nach dem Auflegen der Kleinrollen ist das Verfahren des Trichters 11, das heißt das gemeinsame Verfahren des Kastens 16, der die schiefe Ebene 3 mit der ersten Auflagefläche für die Kleinrolle 14 bildet, und des Zylinders 6, der die zweite Auflagefläche für die Kleinrolle 14 bildet, aus der Ausgangslage in die Höhe h1. Da die Höhe h1 abhängig ist vom Durchmesser der Kleinrolle, von der Eingriffstiefe der Kleinrolle 14 in den Trichter 11 und von der Höhe der Wiege 7, die in Figur 3 gezeigt ist, weist die Vorrichtung vorteilhafter Weise einen nicht gezeigten Sensor auf, der die Aufwärtsbewegung des Trichters 11 aus der in Figur 2 gezeigten Ausgangsposition in die Höhe h1 überwacht und die Aufwärtsbewegung beim Erreichen einer Soll-Position in der Höhe h1 stoppt und den Trichter 11, bzw. die den Trichter 11 bildenden Elemente in dieser Position festsetzt. Die Höhe h1 entspricht dabei der Höhe, in der die Übergabe von dem Trichter 11 an die Wiege 7 näherungsweise in einer Ebene verläuft, bevorzugt das obere Ende des Zylinders 15 um ein geringes Maß höher liegt, als der höchste Punkt der Wiege 7.

[0025] In Figur 4 ist zu sehen, dass jetzt die Kleinrolle 14 auf der Wiege 7 liegt, wobei die den Trichter bildenden Elemente wieder in ihre ursprünglichen Lage, das heißt die Lage vor der Aufnahme der Kleinrolle 14, zurückbewegt wurden. Die Übergabe der Rolle vom Trichter 11 auf die Wiege 7 kann entweder manuell geschehen oder automatisch dadurch, dass der Zylinder 6 in seiner Position festgehalten wird und nur noch die schiefe Ebene 3, bzw. der Kasten 16 weiter aus der Höhe h1 in eine Höhe h2 bewegt wird. Der Weg der Bewegung des Kastens 15 ist begrenzt durch den Abstand zwischen dem Kastenboden und dem Zylinder 16. Durch die Weiterbewegung der schiefen Ebene 3 relativ zum Zylinder 16 wird die Kleinrolle 14 aus dem Trichter 11 herausgedrückt und kann in ein Bett 19 der Wiege 7 rollen. Um zu vermeiden, dass die Kleinrolle 14 das Bett 19 der Wiege 7 überrollt, muss der Impuls den die schiefe Ebene 3 bei ihrer Bewegung aus der Höhe h1 in die Höhe h2 an die Kleinrolle 14 weitergibt sehr klein sein, aber groß genug, um die Kleinrolle 14 aus dem Trichter 11 herausrollen zu können, Die Bewegung der schiefen Ebene 3 bzw, des Kastens 15, 16, oder vielmehr die Geschwindigkeit dieser Bewegung kann wiederum abhängig vom Gewicht der Kleinrolle von einer nicht gezeigten Steuerung eingestellt und überwacht werden.

Bezugszeichenliste:



[0026] 
1
Vorrichtung
2
Rollwagen
3
schiefe Ebene
4
erstes Ende schiefe Ebene
5
zweites Ende schiefe Ebene
6
Zylinder, erster Zylinder
7
Wiege
8
obere Trichteröffnung
9
Spalt
10
Führungseinrichtung
11
Trichter
12
trichterförmige Auflage
13
zweiter Zylinder, Zylinder
14
Kleinrolle
15
Kasten
16
Kasten
17
Schacht
18
Boden, Umgebungsboden
19
Bett
A
Rollrichtung
B
Verfahrrichtung
C
Verstellrichtung
h1
Höhe
h2
Höhe



Ansprüche

1. Vorrichtung zum Aufsetzen einer Kleinrolle (14) auf einen Rollenwagen (2), mit

a) einer trichterförmigen Auflage (12) zum Halten der Kleinrolle (14),

b) wobei die trichterförmige Auflage (12) eine erste Auflagefläche für die Kleinrolle (14) aufweist, die als schiefe Ebene (3) ausgebildet ist, mit einem ersten Ende (4) und einem tiefer gelegenen zweiten Ende (5), und eine zweite Auflagefläche, die Teil eines Zylinders (6, 13) und gegenüberliegend dem zweiten Ende (5) der schiefen Ebene (3) angeordnet ist,

c) einer parallel zu einer Längsachse des Zylinders (3, 16) verlaufenden Führungseinrichtung (10) für einen Rollenwagen (2), vorbereitet zur Aufnahme der Kleinrolle (14),

d) dadurch gekennzeichnet, dass

e) die Vorrichtung (1) weiterhin eine Antriebsvorrichtung aufweist, mit der die trichterförmige Auflage (12) bildenden Auflageflächen gemeinsam aus einer ersten Position, in der das erste Ende (4) der schienen Ebene (3), das im Wesentlichen in einer Ebene mit dem umgebenden Boden (18) liegt, und der Zylinder (6, 13), der die Bodenebene in wenigstens einem Punkt berührt, gemeinsam in eine zweite Position fahrbar ist, in der die trichterförmige Auflage (12) um eine Höhe h1 über die Bodenebene hinausragt.


 
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1) weiterhin zwei Lager aufweist, in denen der die zweite Auflagefläche bildende Zylinder (6, 13) um eine Längsachse, die parallel zu der trichterförmigen Auflage (12) verläuft, drehbar gelagert ist.
 
3. Vorrichtung nach dem vorgehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung weiterhin wenigstens eine Antriebseinrichtung aufweist, die mit dem Zylinder (6, 13) verbunden oder verbindbar ist, und die den Zylinder (6, 13) drehantreibt.
 
4. Vorrichtung nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lager des Zylinders (6, 13) mittels eines Linearantriebs in eine Richtung quer zum Trichter (11) synchron verstellbar sind, und durch die Verstellung sich der Abstand zwischen dem zweiten Ende (5) der schiefen Ebene (3) und dem Zylinder (6, 13) verändert.
 
5. Vorrichtung nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Übergabe der Kleinrolle (14) vom Trichter (11) auf eine auf dem Rollenwagen (2) liegende Wiege (7) per Hand erfolgt.
 
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenntzeichnet, dass zur Übergabe der Kleinrolle (14) von dem Trichter (11) auf den Rollenwagen (2) die schiefe Ebene (3) unabhängig vom Zylinder (6, 13) aus der Höhe h1 weiter in eine Höhe h2 fahrbar ist.
 
7. Vorrichtung nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1) zwei gleich aufgebaute Trichter (11) aufweist, zwischen denen die Führungseinrichtung (10) für den Rollwagen (2) verläuft, wobei der Zylinder (6, 13) jedes der Trichter (11) jeweils zwischen der jeweiligen schiefen Ebene (3) und der Führungseinrichtung (10) angeordnet ist.
 
8. Vorrichtung nach einem der zwei vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jeder der beiden Trichter (11) unabhängig von dem anderen in der Höhe verfahrbar und jeder der Zylinder (6, 13) einzeln quer zum jeweiligen Trichter (11) verstellbar ist.
 
9. Verfahren zum Absetzen einer Kleinrolle (14) auf einem Rollwagen (2), bei der in einem ersten Schritt die Rolle (14) auf einen aus einer schiefen Ebene (3) und einem Zylinderoberflächenabschnitt gebildeten Trichter (11) gerollt wird, wobei die obere Öffnung (8) des Trichters (11) in einer Ausgangsposition im Wesentlichen plan zum umgebenden Boden (18) ist, in einem zweiten Schritt der Trichter (11) aus seiner Ausganglage um die Höhe h1 angehoben wird, und in einem dritten Schritt die Kleinrolle (14) auf dem Rollenwagen (2) abgesetzt wird.
 
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass zur Aufnahme der Kleinrolle (14) eine Wiege (7) auf den Rollenwagen (2) aufgesetzt wird, und der höchste Punkt der auf dem Rollenwagen (2) aufgesetzten Wiege (7) im Wesentlichen der Höhe h1 entspricht.
 
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass zum Aufsetzen der Kleinrolle (14) auf den Rollenwagen (2) die schiefe Ebene (3) unabhängig von dem Zylinder (6, 13) aus der Höhe h1 weiter in eine Höhe h2 verfahren wird, wodurch die Kleinrolle (14) aus dem Trichter (11) heraus und auf den Rollenwagen (2) bewegt wird.
 
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Zylinder (6, 13) von einer Antriebsvorrichtung drehangetrieben wird.
 




Zeichnung
















Recherchenbericht










Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente