[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Aufsetzen einer Kleinrolle
auf einen Rollenwagen, wobei die Vorrichtung eine trichterförmige Auflage zum Halten
der Kleinrolle aufweist und die Kleinrolle auf die trichterförmige Aufnahme gerollt
wird, von dieser angehoben und auf einer Wiege, die auf einem Rollenwagen liegt, abgelegt
wird.
[0002] Bei Einsatz von Kleinrollen sieht sich der Maschinenbediener oft dem Problem gegenüber,
dass die Rollenwechselarme nicht weit genug nach unten gefahren werden können, um
die Kleinrolle zu greifen. Im Stand der Technik werden daher die Rollen mittels einer
Schiebehebebühneneinheit an den Rollenwechsler herangefahren und dort in Position
gebracht, um das Eingreifen der Rollenwechslerarme in die Rollenhülse zu ermöglichen.
Aus der
DE 36 27 454 C2 ist eine Anlage zum Einbringen von Papierrollen mit einer solchen Schiebehebebühneneinheit
bekannt. Die Schiebehebebühne 10 bringt eine auf dem Rollen-Wagen 15 abgelegte Rolle
16 unter die Rollenständcrarme und hebt die Rolle 16 auf die notwendige Höhe an. Das
heißt, die Rolle 16 mit dem Rollen-Wagen 15 müssen angehoben werden, wobei Kleinrollen
und Normalrollen um unterschiedliche Wege angehoben werden müssen. Die
DE 10 2005 027 544 A1 beschreibt eine Umsetzstation zur Übergabe einer Materialrolle zwischen zwei verschiedenartigen
in Förderrichtung aufeinander folgenden Fördermitteln. Die Umsetzstation umfasst einen
Übergabeförderer, der mit den beiden Fördermitteln in Eingriff bringbar ist, wobei
der Übergabeförderer beispielsweise ein Querverfahrwagen 02 ist. Um die Materialrolle
09 von dem ersten Fördermittel auf das zweite Fördermittel transportieren zu können,
muss der Querverfahrwagen 02 unter die Materialrolle 09 gefahren werden. Dazu wird
die Materialrolle 09 zum Beispiel mittels Traghotmen 08 vom ersten Fördermittel abgehoben,
dann wird unter der abgehobenen Materialrolle 09 der Querverfahrwagen 02 so verfahren,
dass die Materialrolle 09 durch die Tragholme 08 bei einem Ansenken der Holme 08 auf
dem zweiten Fördermittel abgelegt wird.
[0003] Es ist Aufgabe der Erfindung das Anschließen von Kleinrollen in einer laufenden Druckproduktion
zu vereinfachen.
[0004] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe mit einer Vorrichtung nach Anspruch 1 und einem
Verfahren nach Anspruch 9 gelöst.
[0005] Dabei handelt es sich um eine Vorrichtung zum Aufsetzen einer Kleinrolle auf einen
Rollenwagen, mit einer trichterförmigen Aufnahme zum Halten der Kleinrolle, wobei
die trichterförmige Auflage eine erste Auflagefläche für die Kleinrolle aufweist,
die als schiefe Ebene ausgebildet ist, mit einem ersten Ende und einem tiefer gelegenen
zweiten Ende, und eine zweite Auflagefläche, die Teil eines Zylinders und gegenüberliegend
dem zweiten Ende der schiefen Ebene angeordnet ist, einer parallel zu einer Längsachse
des Zylinders verlaufenden Führungseinrichtung für einen Rollenwagen, vorbereitet
zur Aufnahme der Kleinrolle, wobei die Vorrichtung weiterhin eine Antriebsvorriclttung
aufweist, mit der die trichterförmige Aufnahme bildenden Auflagerflächen gemeinsam
aus einer ersten Position, in der das erste Ende der schiefen Ebene im Wesentlichen
in einer Ebene mit dem umgebenden Boden liegt und der Zylinder die Ebene in wenigstens
einem Punkt berührt, in eine zweite Position fahrbar ist, in der die trichterförmige
Aufnahme um eine Höhe h1 über die Bodenebene hinausragt.
[0006] In der Druckindustrie wird zwischen Großrollen, Schmalrollen und Kleinrolle unterschieden.
Dabei werden Kleinrollen häufig auftragspezifisch hergestellt, um zu vermeiden, dass
am Ende eines Druckauftrags beliebig große Restrollen zurückbleiben.
[0007] Die Höhe h1, um die die Vorrichtung über die Bodenhöhe hinaus gefahren werden kann,
kann entsprechend dem Durchmesser der Kleinrolle, der bevorzugt im Bereich zwischen
200 mm und 450 mm liegt, eingestellt werden, Dabei kann die Verstellung stufenlos
oder bevorzugt stufenweise erfolgen, um eine genaue Anpassung der Verfahrhöhe h1 einstellen
zu können. Um auch Kleinrollen und Restrollen, die einen kleineren oder größeren Durchmesser
als den bevorzugten Bereich aufweisen, kann die Höhe h1, um die die Vorrichtung verfahren
werden kann, größer sein, als es der bevorzugte Bereich erfordert.
[0008] Dabei kann die Vorrichtung zwei Lager aufweisen, beispielsweise Kugel-, Rollen- oder
Nadellager, in denen der die zweite Auflagefläche bildende Zylinder um seine Längsachse
drehbar gelagert ist, wobei die Längsachse des Zylinders im Wesentlichen parallel
zu den Trichter, das heißt parallel zur gedachten Mittellinie der Trichteröffnung
verläuft, aber bevorzugt in einer anderen Ebene. Bevorzugt weist die Vorrichtung weiterhin
wenigstens eine Antriebseinrichtung auf, die über eine Kupplung, einen Antriebsriemen
oder direkt mit dem Zylinder verbunden oder verbindbar ist und den Zylinder drehantreibt.
In diesem Fall kann der Zylinder eingesetzt werden, auf die im Trichter liegende Kleinrolle
Klebstoff aufzutragen. Die erfindungsgemäße Vorrichtung dient in diesem Fall dann
zusätzlich als Klebestation, was besonders vorteilhaft mehrere Arbeitsschritte in
einer Arbeitstation verbindet.
[0009] Die Lager können fest in der Vorrichtung eingebaut sein oder zum Beispiel auf einer
Schiene beweglich befestigt sein, so dass der Zylinder zusammen mit den Lagern auf
dieser Schiene linear verstellbar ist und auf der Schiene in wenigstens zwei unterschiedlichen
Positionen feststellbar ist. Die Bewegung beider Zylinderenden bzw. der sie aufnelmenden
Lager erfolgt synchron, so dass die Längsachse des Zylinders in jeder Stellung parallel
zum Trichter verläuft.
[0010] Dadurch kann die Größe der Zylinderöffnung und gleichzeitig die Weite des Spaltes,
der zwischen der ersten Auflagefläche und der zweiten Auflagefläche quasi die untere
Trichterauslassöffnung bildet, eingestellt werden. Dies ist vorteilhaft, da Kleinrollen
verschiedener Durchmesser bei konstanter Trichteröffnungsweite unterschiedlich tief
in die Trichteröffnung eindringen. Dadurch kann die Kleinrolle bei zu kleiner Trichteröffnungsweite
ungenügenden Halt im Trichter während des Anhebens finden, ist die Trichteröffnungsweite
dagegen zu groß, kann das Herausnehmen der Kleinrolle aus dem Trichter unnötig erschwert
werden. Zum Einsatz kann jede im Stand der Technik bekannt Ver-sielleinrichtung kommen,
beispielsweise eine Verstellung der Position mittels Elektromotor, Hydraulik oder
Pneumatik.
[0011] Die auf die Höhe h1 angehobene Kleinrolle kann von Hand von der Vorrichtung auf den
Rollwagen oder eine auf dem Rollwagen liegende Wiege bewegt, das heißt gerollt werden,
Für diesen Vorgang ist es besonders vorteilhaft, wenn sich der die zweite Auflagefläche
bildende Zylinder dreht und die Weite der oberen Trichteröffnung entsprechend dem
Durchmesser der Kleinrolle einstellbar ist.
[0012] Statt mit der Hand kann die Weitergabe der Rolle von dem Trichter auf den Rollwagen
bzw. die Wiege auch automatisiert werden. Dazu kann eine der Auflageflächen unabhängig
von der anderen Auflagerfläche über die Höhe h1 hinaus in eine Höhe h2 gefahren werden.
Bevorzugt wird die erste, durch die schiefe Ebene gebildete Auflagefläche über die
Höhe 1 hinaus weiter in die gleiche Verfahrrichtung in eine Höhe h2 verfahren. Dadurch
wird die Kleinrolle einseitig angehoben und kann über den sich bevorzugt drehenden
Zylinder auf die Wiege bzw. den Rollwagen rollen. Auch hier ist es wieder wichtig,
dass die obere Trichterweite an den Rollendurchmesser angepasst werden kann, da ansonsten
bei zu kleiner Rolle und zu weiter Trichteröffnung die Rolle trotz der weiteren Aufwärtsbewegung
der schiefen Ebene in der Trichteröffnung gefangen sein könnte.
[0013] Bevorzugt wird der Rollwagen in einer Führungseinrichtung zum Beispiel auf einer
oder mehreren Schienen geführt. Die Führungseinrichtung ist bevorzugt auf der der
schiefen Ebene gegenüberliegenden Seite des Zylinders angeordnet. Besonders bevorzugt
ist auf beiden Seiten der Führungsvorrichtung je einen erfindungsgemäßen Trichter
zum Aufsetzen einer Kleinrolle auf einen Rollwagen vorhanden. Wobei die beiden Vorrichtungen
im Wesentlichen baugleich sind, bei jeder der beiden Vorrichtungen der Zylinder jedes
der Trichter jeweils zwischen der jeweiligen schiefen Ebene und der Führungsvorrichtung
angeordnet ist.
[0014] Weist die Vorrichtung auf jeder Seite der Führungsvorrichtung je einen erfindungsgemäßen
Trichter auf, so ist es bevorzugt, wenn jeder der beiden Trichter unabhängig von dem
anderen in der Höhe verfahrbar und jeder der Zylinder einzeln quer zum jeweiligen
Trichter verstellbar ist. Es ist aber auch denkbar, dass die jeweiligen Trichter nur
synchron, das heißt gemeinsam durch eine Antriebseinrichtung verstellt werden. Gleiches
gilt für die beiden Zylinder, wobei hier eine synchrone Verstellung in die gleiche
Wirkrichtung sinnvoll sein kann, das heißt, entweder werden beide Zylinder in Richtung
auf die Führungsvonichtung des Rollwagens zu verstellt oder in die entgegengesetzte
Richtung.
[0015] Die Erfindung umfasst auch ein Verfahren zum Absetzen einer Kleinrolle auf einem
Rollwagen, bei dem in einem ersten Schritt die Rolle auf einen aus einer schiefen
Ebene und einem Zylinderoberflächenabschnitt gebildeten Trichter gerollt wird, wobei
die obere Öffnung des Trichters in einer Ausgangsposition im Wesentlichen plan zum
umgebenden Boden ist, in einem zweiten Schritt der Trichter aus seiner Ausganglage
um die Höhe h1 angehoben wird, und in einem dritten Schritt die Kleinrolle auf dem
Rollenwagen abgesetzt wird. Zur Aufnahme der Kleinrolle kann eine Wiege auf den Rollenwagen
aufgesetzt werden, wobei der höchste Punkt der auf dem Rollenwagen aufgesetzten Wiege
im Wesentlichen der Höhe h1 entspricht. Zum Aufsetzen der Kleinrolle auf die auf dem
Rollenwagen liegende Wiege kann die schiefe Ebene unabhängig von dem Zylinder aus
der Höhe h1 weiter in eine Höhe h2 verfahren werden, wodurch die Kleinrolle aus dem
Trichter auf den Rollenwagen bewegt wird. Dabei ist es vorteilhaft, wenn der Zylinder
von einer Antriebsvorrichtung drehangetrieben wird.
[0016] Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Dabei wird im Einzelnen gezeigt
in
- Figur 1:
- die Vorrichtung im Ruhestand
- Figur 2:
- die Vorrichtung im Ruhezustand mit einer auf dem Trichter platzierten Kleinrolle
- Figur 3:
- der hochgefahrene Trichter mit gehaltener Kleinrolle und auf dem Rollenwagen liegender
Wiege
- Figur 4:
- die Vorrichtung nach dem Abschluss des Ablegens der Kleinrolle auf der Wiege.
[0017] In Figur 1 ist ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 dargestellt.
Hier wie in den folgenden Figuren werden keine der Antriebs- oder Verstelleinrichtungen
gezeigt, da es sich hier um bekannte Einrichtungen handelt, deren Darstellung zum
Verständnis der Erfindung nicht notwendig ist.
[0018] Die Vorrichtung 1 der Figur 1 weist eine zentrale Führungseinnchtung 11 für einen
Rollwagen 2 auf, der hergerichtet ist, um eine Materialrolle aufnehmen zu können.
Rechts und links von der Führungseinrichtung 11 sind je ein Zylinder 6, 13 zu erkennen,
deren oberster Punkt im Wesentlichen in der Bodenebene liegt. Die Zylinder 6, 13 sind
je von einer Art von halboffenem Kasten 15, 16 umgeben, diese Kästen 15, 16 liegen
zusammen mit der Führungseinrichtung 11 in einem im Umgebungsboden 18 eingelassenen
Schacht 17, der von Betrachter aus auf der linken Seite der Führungseinrichtung 11
gebildete Kasten 16 ist an seiner nach den Schacht 17 nach oben abdeckenden Seite
als schiefe Ebene 3 ausgebildet. Die schiefe Ebene 3 weist ein erstes Ende 4 und ein
zweites Ende 5 auf, wobei das erste Ende 4 in der Figur 1 in etwa in Höhe der Bodenoberfläche
liegt, das zweite Ende 5 in Richtung in den Schacht 17 hinein ragt.
[0019] Durch die Ausbildung der einen Kastenseite des Kastens 16 als schiefe Ebene 3 bilden
die schiefe Ebene 3 und der erste Zylinder 6 zwischen sich eine trichterförmige Auflage
12 mit einer oberen Trichteröffnung 8 und einem Spalte 9, der eine untere Trichteröffnung
bildet. In der Figur 1 ist die schiefe Ebene 3 nur am Kasten 16 auf der einen Seite
der Führungseinrichtung 11 gebildet, es ist aber ebenso möglich, dass nur der Kasten
15 eine als schiefe Ebene 3 ausgebildete Seite aufweist, oder dass je eine Seite beider
Kästen 15, 16 je als eine schiefe Ebene 3 ausgebildet ist.
[0020] Die Zylinder 6, 13 sind an beiden Seiten in je einem nicht gezeigten Lager gelagert,
so dass sie um ihre Längsachse drehbar sind. Bei den Lagern handelt es sich um handelsübliche
Lager, beispielsweise um Rollen-, Kugel-, Tonnen- oder Nadellager. Die Zylinder 6,
13 können auch über eine nicht gezeigte Antriebseinrichtung drehangetrieben werden,
so dass sie sich kontinuierlich oder regelbar um ihre Längsachse drehen. Bei der Antriebseinrichtung
kann es sich beispielsweise um einen Elektromotor handeln, der direkt die Zylinder
6, 13 antreibt oder über eine ebenfalls nicht gezeigte Kupplung, zum Beispiel über
Zahnräder, Zahnriemen oder Treibriemen auf die Zylinder wirkt. Dabei können beide
Zylinder 6, 13 von der gleichen Antriebseinrichtung drehangetrieben werden, bzw. jeder
der beiden Zylinder 6, 13 durch eine eigene Antriebseinrichtung.
[0021] Der sich drehende Zylinder 6, 13 kann nicht nur zum Halten einer Kleinrolle 14 eingesetzt
werden, sonder gleichzeitig zur Klebstellenvorbereitung der Kleinrolle 14 dienen.
Dazu kann der Kasten 15, 16 als Reservoir für das Klebemittel ausgebildet sein, und
der Zylinder 6, 13 bei seiner Drehung, in deren Verlauf er mit seiner Oberfläche teilweise
in das im Reservoir befindliche Klebemittel eintaucht, Klebemittel aus dem Reservoir
herausnehmen und an die im Trichter 11 gehaltene Kleinrolle 14 abgeben.
[0022] Die Pfeile in der Figur 1 bezeichnen die unterschiedlichen Bewegungsrichtungen, die
zum Erfassen der Erfindung wichtig sind. Der Pfeil A steht für die Rollrichtung der
Kleinrolle 14, der Pfeil B für die Verfahrrichtung des Trichters 11, der von je einem
Kasten 15, 16, bzw. dessen als schiefen Ebene 3 ausgebildeten Seite, und einem Teil
des jeweils zugeordneten Zylinders 6, 13 gebildet ist, und der Pfeil C für die Verstellrichtung
der Zylinder 6, 13.
[0023] In Figur 2 ist die Vorrichtung 1 vor der Inbetriebnahme gezeigt, wobei jetzt die
Kleinrolle 14 in dem Trichter 11 liegt, Dabei liegt die Kleinrolle 14 an einer durch
die schiefe Ebene 3 gebildeten ersten Auflagefläche, und an einer durch einen Teil
der Zylinderwand gebildeten zweiten Auflagefläche des Trichters 11 an. Das Vorhandensein
der Kleinrolle 14 in dem Trichter 11 kann beispielsweise durch einen nicht gezeigten
Drucksensor detektiert werden, der dann ein Signal an eine nicht gezeigte Steuerung
der Vorrichtung sendet, so dass der weitere Ablauf vollautomatisch abläuft. Ebenso
gut kann nach dem Auflegen der Kleinrolle 14 auf die obere Trichteröffnung 8 auch
der Bediener den Start des weiteren Ablaufs durch zum Beispiel Umlegen eines Schalters
oder mittels einer tragbaren Fernsteuerung bewirken.
[0024] Der nächste Schritt nach dem Auflegen der Kleinrollen ist das Verfahren des Trichters
11, das heißt das gemeinsame Verfahren des Kastens 16, der die schiefe Ebene 3 mit
der ersten Auflagefläche für die Kleinrolle 14 bildet, und des Zylinders 6, der die
zweite Auflagefläche für die Kleinrolle 14 bildet, aus der Ausgangslage in die Höhe
h1. Da die Höhe h1 abhängig ist vom Durchmesser der Kleinrolle, von der Eingriffstiefe
der Kleinrolle 14 in den Trichter 11 und von der Höhe der Wiege 7, die in Figur 3
gezeigt ist, weist die Vorrichtung vorteilhafter Weise einen nicht gezeigten Sensor
auf, der die Aufwärtsbewegung des Trichters 11 aus der in Figur 2 gezeigten Ausgangsposition
in die Höhe h1 überwacht und die Aufwärtsbewegung beim Erreichen einer Soll-Position
in der Höhe h1 stoppt und den Trichter 11, bzw. die den Trichter 11 bildenden Elemente
in dieser Position festsetzt. Die Höhe h1 entspricht dabei der Höhe, in der die Übergabe
von dem Trichter 11 an die Wiege 7 näherungsweise in einer Ebene verläuft, bevorzugt
das obere Ende des Zylinders 15 um ein geringes Maß höher liegt, als der höchste Punkt
der Wiege 7.
[0025] In Figur 4 ist zu sehen, dass jetzt die Kleinrolle 14 auf der Wiege 7 liegt, wobei
die den Trichter bildenden Elemente wieder in ihre ursprünglichen Lage, das heißt
die Lage vor der Aufnahme der Kleinrolle 14, zurückbewegt wurden. Die Übergabe der
Rolle vom Trichter 11 auf die Wiege 7 kann entweder manuell geschehen oder automatisch
dadurch, dass der Zylinder 6 in seiner Position festgehalten wird und nur noch die
schiefe Ebene 3, bzw. der Kasten 16 weiter aus der Höhe h1 in eine Höhe h2 bewegt
wird. Der Weg der Bewegung des Kastens 15 ist begrenzt durch den Abstand zwischen
dem Kastenboden und dem Zylinder 16. Durch die Weiterbewegung der schiefen Ebene 3
relativ zum Zylinder 16 wird die Kleinrolle 14 aus dem Trichter 11 herausgedrückt
und kann in ein Bett 19 der Wiege 7 rollen. Um zu vermeiden, dass die Kleinrolle 14
das Bett 19 der Wiege 7 überrollt, muss der Impuls den die schiefe Ebene 3 bei ihrer
Bewegung aus der Höhe h1 in die Höhe h2 an die Kleinrolle 14 weitergibt sehr klein
sein, aber groß genug, um die Kleinrolle 14 aus dem Trichter 11 herausrollen zu können,
Die Bewegung der schiefen Ebene 3 bzw, des Kastens 15, 16, oder vielmehr die Geschwindigkeit
dieser Bewegung kann wiederum abhängig vom Gewicht der Kleinrolle von einer nicht
gezeigten Steuerung eingestellt und überwacht werden.
Bezugszeichenliste:
[0026]
- 1
- Vorrichtung
- 2
- Rollwagen
- 3
- schiefe Ebene
- 4
- erstes Ende schiefe Ebene
- 5
- zweites Ende schiefe Ebene
- 6
- Zylinder, erster Zylinder
- 7
- Wiege
- 8
- obere Trichteröffnung
- 9
- Spalt
- 10
- Führungseinrichtung
- 11
- Trichter
- 12
- trichterförmige Auflage
- 13
- zweiter Zylinder, Zylinder
- 14
- Kleinrolle
- 15
- Kasten
- 16
- Kasten
- 17
- Schacht
- 18
- Boden, Umgebungsboden
- 19
- Bett
- A
- Rollrichtung
- B
- Verfahrrichtung
- C
- Verstellrichtung
- h1
- Höhe
- h2
- Höhe
1. Vorrichtung zum Aufsetzen einer Kleinrolle (14) auf einen Rollenwagen (2), mit
a) einer trichterförmigen Auflage (12) zum Halten der Kleinrolle (14),
b) wobei die trichterförmige Auflage (12) eine erste Auflagefläche für die Kleinrolle
(14) aufweist, die als schiefe Ebene (3) ausgebildet ist, mit einem ersten Ende (4)
und einem tiefer gelegenen zweiten Ende (5), und eine zweite Auflagefläche, die Teil
eines Zylinders (6, 13) und gegenüberliegend dem zweiten Ende (5) der schiefen Ebene
(3) angeordnet ist,
c) einer parallel zu einer Längsachse des Zylinders (3, 16) verlaufenden Führungseinrichtung
(10) für einen Rollenwagen (2), vorbereitet zur Aufnahme der Kleinrolle (14),
d) dadurch gekennzeichnet, dass
e) die Vorrichtung (1) weiterhin eine Antriebsvorrichtung aufweist, mit der die trichterförmige
Auflage (12) bildenden Auflageflächen gemeinsam aus einer ersten Position, in der
das erste Ende (4) der schienen Ebene (3), das im Wesentlichen in einer Ebene mit
dem umgebenden Boden (18) liegt, und der Zylinder (6, 13), der die Bodenebene in wenigstens
einem Punkt berührt, gemeinsam in eine zweite Position fahrbar ist, in der die trichterförmige
Auflage (12) um eine Höhe h1 über die Bodenebene hinausragt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1) weiterhin zwei Lager aufweist, in denen der die zweite Auflagefläche
bildende Zylinder (6, 13) um eine Längsachse, die parallel zu der trichterförmigen
Auflage (12) verläuft, drehbar gelagert ist.
3. Vorrichtung nach dem vorgehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung weiterhin wenigstens eine Antriebseinrichtung aufweist, die mit dem
Zylinder (6, 13) verbunden oder verbindbar ist, und die den Zylinder (6, 13) drehantreibt.
4. Vorrichtung nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lager des Zylinders (6, 13) mittels eines Linearantriebs in eine Richtung quer
zum Trichter (11) synchron verstellbar sind, und durch die Verstellung sich der Abstand
zwischen dem zweiten Ende (5) der schiefen Ebene (3) und dem Zylinder (6, 13) verändert.
5. Vorrichtung nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Übergabe der Kleinrolle (14) vom Trichter (11) auf eine auf dem Rollenwagen (2)
liegende Wiege (7) per Hand erfolgt.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenntzeichnet, dass zur Übergabe der Kleinrolle (14) von dem Trichter (11) auf den Rollenwagen (2) die
schiefe Ebene (3) unabhängig vom Zylinder (6, 13) aus der Höhe h1 weiter in eine Höhe
h2 fahrbar ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (1) zwei gleich aufgebaute Trichter (11) aufweist, zwischen denen
die Führungseinrichtung (10) für den Rollwagen (2) verläuft, wobei der Zylinder (6,
13) jedes der Trichter (11) jeweils zwischen der jeweiligen schiefen Ebene (3) und
der Führungseinrichtung (10) angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach einem der zwei vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jeder der beiden Trichter (11) unabhängig von dem anderen in der Höhe verfahrbar
und jeder der Zylinder (6, 13) einzeln quer zum jeweiligen Trichter (11) verstellbar
ist.
9. Verfahren zum Absetzen einer Kleinrolle (14) auf einem Rollwagen (2), bei der in einem
ersten Schritt die Rolle (14) auf einen aus einer schiefen Ebene (3) und einem Zylinderoberflächenabschnitt
gebildeten Trichter (11) gerollt wird, wobei die obere Öffnung (8) des Trichters (11)
in einer Ausgangsposition im Wesentlichen plan zum umgebenden Boden (18) ist, in einem
zweiten Schritt der Trichter (11) aus seiner Ausganglage um die Höhe h1 angehoben
wird, und in einem dritten Schritt die Kleinrolle (14) auf dem Rollenwagen (2) abgesetzt
wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass zur Aufnahme der Kleinrolle (14) eine Wiege (7) auf den Rollenwagen (2) aufgesetzt
wird, und der höchste Punkt der auf dem Rollenwagen (2) aufgesetzten Wiege (7) im
Wesentlichen der Höhe h1 entspricht.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass zum Aufsetzen der Kleinrolle (14) auf den Rollenwagen (2) die schiefe Ebene (3) unabhängig
von dem Zylinder (6, 13) aus der Höhe h1 weiter in eine Höhe h2 verfahren wird, wodurch
die Kleinrolle (14) aus dem Trichter (11) heraus und auf den Rollenwagen (2) bewegt
wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Zylinder (6, 13) von einer Antriebsvorrichtung drehangetrieben wird.