Hintergrund
[0001] Die Erfindung betrifft eine Kehrbürstenabdeckung gemäss Oberbegriff des Anspruchs
1. Ferner betrifft die Erfindung eine Kehrbürstenanordnung mit einer solchen Kehrbürstenabdeckung
und ein so ausgerüstetes Kehrfahrzeug. Weiter betrifft die Erfindung ein Verfahren
zur Abdeckung einer Kehrbürste.
Stand der Technik
[0002] Bei Reinigungsfahrzeugen, insbesondere bei Kehrblasfahrzeugen zur Schneeräumung,
kommen grosse, walzen- bzw. zylinderförmige Kehrbürsten zum Einsatz. Diese Kehrbürsten
mit Borsten aus Stahl oder Kunststoff können mehrere Meter lang sein und werden mit
erheblichen Drehzahlen betrieben und die entsprechend ausgerüsteten Kehrfahrzeuge
werden z.B. zur Schneeräumung auf Flughafenpisten oder auf Strassen eingesetzt. Ein
solches Fahrzeug ist z.B. aus
EP-A-0 288 436 bekannt und in Figur 8 dargestellt. Über der Kehrbürste ist eine Abdeckung als starrer,
gekrümmter Schutzschild vorgesehen. Es ist auch bekannt, die Abdeckung aus zwei starren
Schutzschildteilen zu bilden, welche zueinander verschwenkbar sind, oder ein einzelnes,
schwenkbares, starres Schutzschild vorzusehen, womit eine Anpassung an den sich im
Betrieb der Kehrbürste durch Verschleiss der Borsten reduzierenden Kehrbürstendurchmesser
erfolgen soll. Da im Betrieb erhebliche Mengen von Schnee durch die Bürste mitgerissen
und zwischen Bürste und Bürstenabdeckung gefördert werden, kann sich der durch Verschwenken
von starren Schutzschildteilen in verschiedener Form bildende Hohlraum oberhalb der
Bürste mit Schnee füllen und es kann Eisbildung auftreten, was nachteilig ist. Durch
den sich beim Schwenken in seiner Form ändernden Hohlraum ist ferner die Wegführung
des von der Bürste mitgeführten Schnees je nach Bürstendurchmesser unterschiedlich.
Darstellung der Erfindung
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Kehrbürstenabdeckung zu schaffen,
welche diese Nachteile nicht aufweist.
[0004] Dies wird bei der Kehrbürstenabdeckung der eingangs genannten Art mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruchs 1 erreicht.
[0005] Durch ein biegbares Schildelement und die Verstellmittel kann eine sehr gute Anpassung
der Abdeckung bzw. deren Wölbung an die jeweilige Bürstengrösse erfolgen, ohne dass
dabei "Ecken" bzw. unerwünschte Hohlräume verschiedener Form oberhalb der Bürste entstehen.
Im Gegenteil ist eine genaue Formanpassung durch das Biegen möglich und es kann ein
sich progressiv in Förderrichtung öffnender Spalt zwischen Abdeckung und Bürste durch
die Verstellmittel erzeugt werden. Die glatte, ohne Schwenkachsen ausgeführte innere
Oberfläche des elastisch biegbaren Schildelementes begünstigt das Abführen des Schnees.
[0006] Bevorzugterweise ist das Schildelement aus einem Kunststoff gebildet, was eine gewichtsmässig
vorteilhafte Abdeckung ergibt und ohne hohen Bearbeitungsaufwand bei der Herstellung
eine glatte Oberfläche bereitstellen kann, an welcher Schnee nicht haftet. Bevorzugt
findet ein ultrahochmolekulares Polyethylen Verwendung, allenfalls mit einem verschleissoptimierenden
Zusatz, insbesondere aus Glaspartikeln.
[0007] Bevorzugt weisen die Verstellmittel Führungen auf, insbesondere zwei gekoppelte Parallelogrammführungen,
welche das vordere und das hintere Ende des Schutzschildelementes im Verlauf der Biegung
zur Anpassung an den Durchmesser der Kehrbürste so verstellen, dass sich bei den meisten
oder allen Biegestellungen ein sich stetig nach hinten zum Auslass erweiternder Hohlraum
oberhalb der Kehrbürste ergibt. Solche Verstellmittel haben den Vorteil, dass sie
wenig Einbauraum oberhalb der Bürste benötigen. Bevorzugt sind die Verstellmittel
ferner so ausgeführt, dass auslassseitig eine Drehung des Elements erfolgt, um dieses
noch besser an die Kehrbürstenform anzupassen.
[0008] Der Erfindung liegt weiter die Aufgabe zu Grunde, eine Kehrbürstenanordnung sowie
ein Kehrfahrzeug zu schaffen, welche die genannten Nachteile nicht aufweisen.
[0009] Diese Aufgaben werden mit den Merkmalen des Anspruchs 11 bzw. des Anspruchs 12 gelöst;
ein Verfahren zur Abdeckung einer Kehrbürste ist durch Anspruch 13 definiert.
Kurze Darstellung der Zeichnungen
[0010] Im Folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnungen näher
erläutert. Dabei zeigt
Figur 1 in schematischer Seitenansicht eine Kehrbürste im Neuzustand mit einer erfindungsgemässen
Abdeckung;
Figur 2 die schematische Darstellung von Figur 1 mit abgenützter Kehrbürste;
Figur 3 in schematischer Seitenansicht eine Kehrbürste im Neuzustand und eine Abdeckung
mit von Parallelogrammanordnungen gebildeten Verstellmitteln;
Figur 4 die Ansicht von Figur 3 mit abgenützter Kehrbürste;
Figur 5 die Ausführungsform der Figuren 3 und 4 mit dem oberen Parallelogramm in den
beiden Endstellungen;
Figur 6 die Ausführungsform der Figuren 3 und 4 mit dem unteren Parallelogramm in
den beiden Endstellungen;
Figur 7 eine Ansicht auf eine Kehrbürste und eine Kehrbürstenabdeckung von oben; und
Figur 8 eine Darstellung eines Kehrblasfahrzeuges in Seitenansicht.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0011] Figur 8 zeigt eine grundsätzlich bekannte Kehrblasmaschine 15, welche insbesondere
zum Entfernen von Schnee von der zu reinigenden Oberfläche 5 verwendet wird. Neben
einem Pflug weist die Kehrmaschine dazu eine Kehrbürste 10 auf, welche als im Wesentlichen
zylindrische Walze liegend angeordnet ist und drehend in der Richtung des dargestellten
Pfeils angetrieben ist. Damit wird der vom Schneepflug nicht entfernte Schnee mit
der Kehrbürste von der Oberfläche 5 gelöst und durch eine Blaseinrichtung weggeblasen.
Die Kehrbürste 10 kann eine Breite von mehreren Metern aufweisen und ist mit Kehrborsten
aus Stahl und/oder Kunststoff versehen. Über der Kehrbürste ist nach diesem Stand
der Technik ein starres Schild vorgesehen, welches von der Kehrbürste mitgeförderten
Schnee, der sich von der Kehrbürste löst, daran hindert, frei nach oben hin weggeschleudert
zu werden. Dieses und die weiteren bekannten Schilde weisen die eingangs erwähnten
Nachteile auf.
[0012] Im Folgenden wird das erfindungsgemässe Schutzschild, bzw. die Kehrbürstenabdeckung
1 anhand der Figuren 1-7 näher erläutert. Bei allen Ausführungsformen wird von "oben"
und von "unten" mit Bezugnahme auf die zu reinigende Fläche 5 gesprochen, welche unten
liegt. Mit Bezug auf die Drehrichtung der Kehrbürste wird von der Einlaufseite gesprochen,
wo die Borsten in den Bereich hineingelangen, der durch die Kehrbürstenabdeckung abgedeckt
ist, bzw. es wird von der Auslaufseite gesprochen, wo die Borsten der Kehrbürste wiederum
den von der Kehrbürstenabdeckung abgedeckten Bereich verlassen.
[0013] Anhand der Figuren 1 und 2 wird eine erste Ausführungsform erläutert. Die Figuren
zeigen eine schematische Seitenansicht der Kehrbürste 10, welche auf der zu reinigenden
Fläche 5 aufliegt. Durch den nicht dargestellten Kehrbürstenantrieb wird die Kehrbürste
in Richtung des Pfeiles A rotierend angetrieben. Figur 1 zeigt dabei einen Zustand,
in welchem die Kehrbürste neu oder praktisch neu ist und den Durchmesser D1 aufweist.
Figur 2 zeigt eine praktisch vollständig abgenützte Kehrbürste, bei welcher der Durchmesser
nur noch D2 beträgt. Die Kehrbürstenabdeckung weist dabei ein nicht starres, elastisch
biegbares, bzw. gebogenes, plattenförmiges Schildelement 2 auf, welches zur Anpassung
an die im Wesentlichen zylindrische Form der Kehrbürstenwalze gebogen ist. Das elastische
plattenförmige Element 2 deckt dabei die Kehrbürste in ihrem oberen Bereich ab und
erstreckt sich von der Einlaufseite E bis zur Auslaufseite A. Bei einer bevorzugten
und dargestellten Ausführungsform ist einlaufseitig ein keilförmiges Element 6 vorgesehen,
welches, in Drehrichtung der Bürste gesehen, noch vor dem Element 2 zu liegen kommt
und somit in dieser Ausführung den Einlauf E bildet. Das elastisch, und von der Längsachse
L der Kehrbürste her gesehen, konvex gebogene Element 2 wird durch Verstellmittel
gehalten und ist durch diese in seiner Biegung bzw. Krümmung einstellbar. Das elastische
Element 2 kann aus einem Metallblech bestehen, ist aber bevorzugt aus einem Kunststoffmaterial
gebildet. Dabei kommt bevorzugterweise ein ultrahochmolekulares Polyethylen zur Anwendung,
welches z.B. ein Molekulargewicht von > 5x10
6 g/mol aufweist. Ein solches Material ist z.B. das Material TIVAR
® 1000 der Firma Quadrant. Es kann auch ein solches Material mit verschleissoptimierendem
Zusatz verwendet werden, insbesondere einem Glaskugelzusatz. Ein solches Material
ist unter dem Handelsnamen TIVAR
® CERAM P, ebenfalls von der Firma Quadrant, bekannt. Das gebogene plattenförmige Element
2 kann in die Grundform von Figur 1 für die Kehrbürste mit dem Grunddurchmesser D1
vorgebogen sein, so dass das Element 2 die in Figur 1 gezeigte Grundform aufweist
und diese selber beibehält und von dieser ausgehend bis zur weiter gebogenen Form
von Figur 2 durch die Verstellmittel verformt wird. Das Element 2 kann aber auch nicht
vorgebogen und somit eben sein, so dass ihm die gekrümmte Form von Figur 1 durch die
Verstellmittel aufgezwungen und durch diese aufrechterhalten wird und das Element
2 in seine ebene Grundform zurückfedern würde, wenn es nicht durch die Verstellmittel
in der gekrümmten Form gehalten würde. Auch in diesem Fall bewirken die Verstellmittel
die weitere Krümmung bis zur maximal gekrümmten Endstellung der Figur 2.
[0014] In den Figuren 1 und 2 sind die Verstellmittel schematisch dargestellt und weisen
die Mittel 3 und 4 auf, welche jeweils um Achsen 13 bzw. 14 angetrieben schwenkbar
sind, wie diese mit den Pfeilen a angedeutet ist, oder welche mittels Wellen 13, 14
angetrieben entsprechend schwenkbar sind. Ferner weisen die Verstellmittel 3, 4 längsverstellbare
Glieder auf, welche gemäss den Pfeilen b in ihrer Länge angerieben verstellbar sind.
In dem dargestellten Beispiel greift das Verstellmittel 3 an dem einlaufseitigen Keil
6 an. Dies ist lediglich als Beispiel zu verstehen. Wenn kein Keil 6 vorgesehen ist,
so greift das Verstellmittel im Wesentlichen direkt am Element 2 an. Solches ist für
das Verstellmittel 4 gezeigt, welches über eine Halterung 7 auslaufseitig am Element
2 angreift. Diese Halterung 7 kann auf beliebige Weise an dem Element 2 befestigt
sein.
[0015] Ausgehend von dem Durchmesser D1 von Figur 1, ergibt sich im Betrieb der Kehrbürste
eine Verringerung des Durchmessers durch deren Verschleiss. Figur 2 zeigt entsprechend
die auf ihren minimal verwendbaren Durchmesser D2 verkleinerte Kehrbürste. Es ist
ersichtlich, dass durch Schwenken des Verstellmittels 3 nach oben hin und Längsverstellung
des Verstellmittels 3 das Element 2 einlassseitig nach und nach zur Anpassung an den
abnehmenden Durchmesser der Kehrbürste mehr und mehr gebogen wird. Gleichzeitig erfolgt
mit dem Verstellmittel 4, welches nach unten verschwenkt wird und ebenfalls angetrieben
in seiner Länge verstellt wird, eine Biegung des Elementes 2 innerhalb seines elastischen
Biegebereiches zur Anpassung der Auslaufseite des Elementes 2 an den abnehmenden Kehrbürstendurchmesser.
Die Biegung erfolgt dabei bevorzugterweise derart, dass der Hohlraum zwischen dem
Kehrbürstenumfang und der zur Kehrbürste hin gerichteten Innenseite des gebogenen
Elementes 3 von der Einlaufseite zur Auslaufseite hin grösser wird. In den Figuren
ist dies mit den beiden Abständen d1 und d2 dargestellt, welche sowohl bei grossem
Kehrbürstendurchmesser als auch bei geringem Kehrbürstendurchmesser diese bevorzugte
Einstellung der Verstellmittel bzw. der Kehrbürstenabdeckung zeigen. Da indes durch
die Verstellmittel innerhalb der Grenzen der Biegebeanspruchung des Elementes 2 dessen
Wölbung frei wählbar ist, kann auch eine andere Geometrie des Hohlraumes gewählt werden.
Für die auslaufseitige Abfuhr des von der Kehrbürste mitgenommenen Schnees ist indes
die bevorzugte Ausgestaltung am geeignetsten.
[0016] Die Figuren 3 bis 6 zeigen, wiederum in Seitenansicht, eine bevorzugte Ausgestaltung
der Verstellmittel zur Biegung des Elementes 2. Figur 7 zeigt die entsprechende Ausführungsform
in einer Ansicht von oben auf die Kehrbürste 10 und die Kehrbürstenabdeckung 1. Dabei
ist die Längserstreckung der Kehrbürste 10 in Figur 7 gut ersichtlich und es ist dargestellt,
dass jeweils links und rechts von der Mitte der Kehrbürste 10 bzw. des Elementes 2
Verstellmittel angeordnet sind. Dies ist eine bevorzugte Ausführungsform. Es könnten
indes entlang der Länge des Elementes 2 auch weitere Verstellmittel angeordnet sein
oder es könnte allenfalls nur ein, insbesondere ein mittig angeordnetes, Verstellmittel
vorgesehen sein. Die Figuren 3 und 4 zeigen die Verstellmittel vollständig bzw. zeigen
die Verstellmittel für die Einlaufseite und die Auslaufseite. In den Figuren 5 und
6 sind die Verstellmittel 3' bzw. 4' dieser Ausführungsform zur besseren Erläuterung
getrennt dargestellt, wobei Figur 5 das Verstellmittel 4' zeigt, welches auslaufseitig
auf das Element 2 einwirkt und Figur 6 das Verstellmittel 3' zeigt, welches einlaufseitig
auf das gebogene Element 2 einwirkt. In der bevorzugten Ausführungsform der Figuren
3 bis 7 wird das einlaufseitige Verstellmittel 3' von einer ersten Parallelogrammanordnung
gebildet und das auslaufseitige Verstellmittel 4' wird von einer zweiten Parallelogrammanordnung
gebildet. In den Seitenansichten der Figuren 3 bis 6 ist jeweils nur eine Parallelogrammanordnung
3' bzw. 4' ersichtlich. In Figur 7, welche die Kehrbürstenabdeckung in ihrer Längserstreckung
darstellt, ist aber ersichtlich, dass mehrere solche Parallelogrammanordnungen entlang
der Länge der Abdeckung vorgesehen sind. Figur 7 zeigt dabei eine bevorzugte Ausgestaltung,
wobei jeweils zwei Parallelogrammanordnungen 4' mit jeweils einem Antrieb 12 zusammengefasst
sind und entsprechend auch zwei Parallelogrammanordnungen 3', welche indes in Figur
7 nicht bezeichnet sind. Natürlich könnte auch eine grössere Anzahl von Verstellmitteln
vorgesehen sein, so insbesondere ein weiteres Paar von Parallelogrammanordnungen,
welches z.B. in Figur 7 mittig angeordnet wäre.
[0017] Mit den Figuren 3 bis 6 wird nun die Funktion der Parallelogrammanordnungen erläutert.
Der erwähnte Antrieb 12, welcher z.B. jeweils von einem Pneumatikzylinder oder Hydraulikzylinder
oder Elektroantrieb oder einem Handkurbelantrieb gebildet wird, greift einerseits
an einer ortsfesten, insbesondere fest mit dem Chassis der Kehrbürstenanordnung verbindbaren
bzw. verbundenen, Abstützung 11 an, welche auch Drehachsen für die Parallelogrammanordnungen
bereitstellt. Der Antrieb 12 ist dabei um die Achse 40 schwenkbar an der Abstützung
11 befestigt. Der Antrieb 12 ist ferner schwenkbar über die Achse 43 mit dem unteren
Parallelogrammhebel 20 der Parallelogrammanordnung 4' verbunden. Diese weist einen
oberen Parallelogrammhebel 21 auf. Der obere Hebel 21 ist über die Achse 41 drehbar
mit der Abstützung 11 verbunden, während der untere Hebel 20 über die Achse 42 drehbar
mit dieser Abstützung 11 verbunden ist. Die obere Parallelogrammanordnung 4' für die
Auslassseite des Elementes 2 wird durch den Hebel 22 abgeschlossen, welcher mittels
der Achsen 46 und 47 schwenkbar mit dem oberen Hebel 21 bzw. mit dem unteren Hebel
20 verbunden ist. Ein Fortsatz des Hebels 22 ist über die Achse 28 schwenkbar an der
Halterung 7 befestigt, welche an dem Element 2 fixiert ist. Dies ist so in Figur 5
dargestellt. In den Figuren 3 und 4 ist eine bevorzugte Abwandlung gezeigt, bei welcher
der Halterung 7 eine zusätzliche Drehung um die Drehachse 28' verliehen wird, um eine
noch bessere Anpassung der Auslaufseite des Elementes 2 durch eine zusätzliche Biegung
des Auslaufbereichs des Elements 2 zu ermöglichen. Dazu ist ein Hebel 17 mit der Drehachse
17' vorgesehen, welcher über Zapfen 18 und 19 und den Hebel 16 eine entsprechende
Verdrehung der Halterung 7 aus der Parallelogrammbewegung bewirkt, wie dies im Vergleich
der Figuren 3 und 4 einfach ersichtlich ist. Eine solche Verdrehung könnte indes auch
durch einen separaten Antrieb oder eine andere Anordnung der Hebel 16, 17 bewirkt
werden. Die Figuren 3 und 4 zeigen die obere Parallelogrammanordnung 4' separat in
den beiden Extremstellungen für die nicht abgenützte Kehrbürste 10 bzw. für die praktisch
vollständig abgenützte Kehrbürste. Figur 5 hingegen zeigt zum besseren Verständnis
die Parallelogrammanordnung 4' und die beiden Kehrbürstendurchmesser in derselben
Figur. Entsprechend sind auch zwei Oberflächen 5 dargestellt. Die Parallelogrammanordnung
4' wird dabei mit ausgezogenen Linien für den grossen Kehrbürstendurchmesser dargestellt
und mit unterbrochenen Linien für den kleinen Kehrbürstendurchmesser. Es ist ersichtlich,
wie durch Verstellung des Parallelogramms das Element 2 auslaufseitig bewegt und damit
ausgehend von der Stellung bei grossem Kehrbürstendurchmesser zunehmend gebogen wird,
wobei zusätzlich die Auslaufseite an den abnehmenden Kehrbürstendurchmesser angepasst
wird. In den Figuren 3 und 4 ist ersichtlich, wie dies durch die Verlängerung des
Antriebselementes 12 bewirkt wird.
[0018] In den Figuren 3 und 4, und insbesondere zur besseren Darstellung in der Figur 6
zusätzlich in alleiniger Darstellung, ist weiter die untere Parallelogrammanordnung
3' ersichtlich, welche einen ersten Hebel 30 aufweist, der über eine Schwenkachse
31 an der festen Abstützung 11 angelenkt ist und über eine weitere Schwenkachse 32
an dem Element 2 befestigt ist, was in dem dargestellten Beispiel über den Keil 6
erfolgt, der am Element 2 befestigt ist. Der zweite Hebel 33 der Parallelogrammanordnung
3' ist über die Achse 34 schwenkbar an der festen Abstützung 11 angelenkt und über
die Achse 35 wiederum am Element 2 bzw. in dieser Ausführung am Keil 6. Es ist insbesondere
in Figur 6 gut ersichtlich, wie die Parallelogrammanordnung 3' den Keil 6 im Wesentlichen
parallel zur Fläche 5 bewegt und das Element 2 bei abnehmendem Kehrbürstendurchmesser
zunehmend konvex biegt und dessen Einlaufseite der Grössenänderung der Bürste nachführt.
[0019] In den Figuren 3 und 4 ist ersichtlich, dass die beiden Parallelogrammanordnungen
3' und 4' antriebsverbunden sind, so dass der Antrieb 12 beide Parallelogrammanordnungen
betätigt. In dem gezeigten Beispiel erfolgt dies über ein Verbindungsglied 45, welches
mit einem Ende am unteren Hebel 20 der Parallelogrammanordnung 4' angreift, dies im
gezeigten Beispiel an der Achse 43, und welches mit seinem anderen Ende am Hebel 33
angelenkt ist, dies über eine Achse 46.
[0020] Das biegsame Element 2 ist in den dargestellten Ausführungen ein einziges und einstückig
ausgeführtes Element, was bevorzugt ist. Das Element könnte indes auch aus mehreren
Teilen ausgeführt sein, so insbesondere entlang der Länge der Kehrbürste 10 aus mehreren
einzelnen Abschnitten mit eigenen Verstellmitteln bestehen.
1. Kehrbürstenabdeckung (1) für eine im Wesentlichen zylindrische, um ihre Längsachse
drehend angetriebene Kehrbürste (10), welche Kehrbürstenabdeckung verstellbar ist,
um sich an die verschleissabhängige Durchmesseränderung der Kehrbürste anzupassen,
dadurch gekennzeichnet, dass die Kehrbürstenabdeckung mindestens ein zur Anordnung über der Kehrbürste konvex
gebogenes plattenförmiges Schildelement (2) und Verstellmittel (3, 4, 3', 4', 12)
für das Schildelement aufweist, durch welche das Schildelement in seiner elastischen
Biegung veränderbar ist, um es an den Kehrbürstendurchmesser anzupassen.
2. Kehrbürstenabdeckung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein einziges einstückiges Schildelement (2) vorgesehen ist.
3. Kehrbürstenabdeckung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Schildelement aus Kunststoff gebildet ist.
4. Kehrbürstenabdeckung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Schildelement von den Verstellmitteln, bezogen auf die Kehrbürstendrehrichtung,
einlaufseitig und auslaufseitig gehalten wird, insbesondere durch die Verstellmittel
ausschliesslich einlaufseitig und auslaufseitig gehalten wird.
5. Kehrbürstenabdeckung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass, bezogen auf die Kehrbürstendrehrichtung, einlaufseitig ein dem Schildelement vorangehender
Einlaufkeil (6) vorgesehen ist, insbesondere ein Einlaufkeil, an dem eines der Verstellmittel
(3, 3') angreift.
6. Kehrbürstenabdeckung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Verstellmittel die Biegung des Schildelements derart anpassbar ist, dass
sich zwischen Kehrbürste und der ihr zugewandten Innenfläche des Schildelementes ein,
bezogen auf die Drehrichtung der Kehrbürste, im Wesentlichen vom Einlauf zum Auslauf
stetig vergrössernder Hohlraum ergibt.
7. Kehrbürstenabdeckung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die zur Biegung an einander gegenüberliegenden Stellen des Schildelementes angreifende
Verstellmittel von jeweils zwei Antriebsanordnungen (3, 4, 3', 4' 12), insbesondere
zwei Parallelogrammanordnungen (3', 4'), gebildet werden, wovon die eine Anordnung
auf die Einlaufseite des Schildelementes einwirkt und die andere Anordnung auf die
Auslaufseite einwirkt.
8. Kehrbürstenabdeckung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils zwei Parallelogrammanordnungen vorgesehen sind, welche antriebsmässig verbunden
sind.
9. Kehrbürstenabdeckung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass durch eines der Verstellmittel (4') eine Drehung des Elements (2) um eine auslaufseitig
an diesem vorgesehene Achse (28') bewirkbar ist.
10. Kehrbürstenabdeckung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass entlang der Längserstreckung der Kehrbürste bzw. des Schildelementes mehrere Verstellmittel
angeordnet sind und insbesondere mehrere Paare von Verstellmitteln angeordnet sind.
11. Kehrbürstenanordnung umfassend eine im Wesentlichen zylindrischen Kehrbürste (10),
einen Antrieb zur Drehung der Kehrbürste um deren Längsachse und eine Kehrbürstenabdeckung
nach einem der Ansprüche 1 bis 10.
12. Kehrfahrzeug mit Rädern und einem Fahrantrieb mit einer Kehrbürstenanordnung nach
Anspruch 11.
13. Verfahren zum teilweisen Abdecken einer rotierend angetriebenen, im Wesentlichen zylindrischen
Kehrbürste eines Kehrfahrzeugs, dadurch gekennzeichnet, dass die Abdeckung von einem biegbaren, gewölbt gebogenen Element (2) gebildet ist, dessen
Biegung durch Verstellmittel (3, 4, 3', 4', 12) zur Anpassung an den sich verschleissabhängig
ändernden Kehrbürstendruchmesser verändert wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass ein einziges, einstückiges Schildelement (2) aus Kunststoff in seiner Biegung verändert
wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Verstellmittel die Biegung des Schildelements derart anpassbar ist, dass
sich zwischen Kehrbürste und der ihr zugewandten Innenfläche des Schildelementes ein,
bezogen auf die Drehrichtung der Kehrbürste, im Wesentlichen vom Einlauf zum Auslauf
stetig vergrössernder Hohlraum ergibt.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass an dem auslaufseitigen Endbereich des Elements (2) eine zusätzliche Biegung erfolgt.