[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Verbindung von wenigstens zwei Bauteilen, insbesondere
Holzbalken sowie ein Verfahren zum Verbindung von zwei Bauteilen, insbesondere Holzbalken
sowie die Verwendung einer Verbindung von zwei Bauteilen, insbesondere Holzbalken.
[0002] Die Verbindung von Bauteilen, insbesondere von Holzbalken mit Hilfe von Schrauben
sind aus einer Vielzahl von Schriften bekannt geworden. So zeigt beispielsweise die
DE 706 759 C und die
FR 865 513 A Holzverbindungen mit Hilfe von Schrauben, die spitzwinklig zur Oberfläche des Holzbalkens
eingedreht sind. Bei derartigen Verbindungen spielen die tatsächlichen Belastungsprobleme
kaum eine Rolle. Bei rechtwinklig aneinander anschließenden Holzbalken, beispielsweise
Haupt-/Nebenträgerverbindungen wurden im Stand der Technik häufig Zapfen- und Nutverbindungen
eingesetzt. Hierbei kam es aber immer zu einer Schwächung eines Trägers.
[0003] Aus der
DE 197 24 281 A ist die Verbindung von zwei in Längsrichtung aneinander überlappend anschließenden
Holzbalken mit Hilfe von gekreuzt eingedrehten Schrauben bekannt geworden. Die gekreuzt
eingedrehten Schrauben werden in einer quer zu den Oberflächen verlaufenden Ebene
liegend eingedreht. Bei der Verbindung gemäß der
DE 197 24 281 A handelt es sich um eine sogenannte Koppelfette.
[0004] Die Verbindung von zwei zumindest aneinander rechtwinklig aneinander anschließenden
Holzbalken wird in der
WO 01/65018 beschrieben. Bei der Ausführung der aus der
WO 01/65018 bekannten Haupt-/Nebenträgerverbindung ergeben sich eine Reihe von Problemen. Das
Hauptproblem besteht darin, dass die Haupt- und Nebenträger bei dieser Verbindung
direkt aneinander stumpf anliegen beziehungsweise der Hauptträger an den Nebenträger
anstößt. Stoßen die Balken direkt aneinander an, so können durch die Rotation des
belasteten zweiten Holzbalkens, beispielsweise des Nebenträgers, infolge der Durchbiegung
desselben am Anschluss an den ersten Holzbalken, beispielsweise dem Hauptträger, Sekundärmomente,
das heißt interne Kräfte auftreten. Diese belasten die zur Verbindung verwendeten
im Wesentlichen kreuzend eingedrehten Schrauben, die bevorzugt als Vollgewindeschrauben
ausgebildet sind. Durch die Belastung wird die aufnehmbare Anschlusslast erheblich
reduziert. Bei der Verbindung von zwei Holzbalken liegen desweiteren aufgrund von
Schwund und Quellen des Holzes der erste und zweite Holzbalken meist nicht satt aneinander
an. Es tritt dann zwischen Haupt- und Nebenträger ein Spalt auf.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es somit, in einem ersten Aspekt die Nachteile aus dem
Stand der Technik zu vermeiden, die bei miteinander verbundenen Bauteilen, insbesondere
Holzbalken auftreten. Des Weiteren soll eine Verbindung für ein Gerbergelenk angegeben
werden. Ein Gerbergelenk ist eine gelenkige Verbindung von zwei Holzbalken bzw. Trägern
in derselben Achse, vorzugsweise in der Nähe des Momentennullpunktes der Tragkonstruktion,
aber unter Beachtung der Stabilität des Tragwerkes.
[0006] Erfindungsgemäß wird dies dadurch gelöst, dass die Bauteile, insbesondere Holzbalken
nicht direkt aneinander anschließen, wie z. B. in der
WO 01/65018 gezeigt, sondern dass bei einer Verbindung aus einem ersten und einem zweiten Bauelement,
insbesondere Holzbalken, bei der eine erste Fläche des ersten Bauteiles, insbesondere
Holzbalkens einer zweiten Fläche des zweiten Bauteiles, insbesondere Holzbalkens gegenüberliegt,
zwischen erster und zweiter Fläche ein elastisches Material bzw. Element, beispielsweise
als weiche Zwischenschicht, eingebracht ist. Bevorzugt wird das erste Bauteil, insbesondere
der erste Holzbalken mit dem zweiten Bauteil, insbesondere Holzbalken im Bereich der
ersten und zweiten Fläche durch Schrauben, bevorzugt durch mit zwei im Wesentlichen
in parallel zueinander angeordneten Ebenen liegenden Schrauben, die sich kreuzen,
verbunden. Bevorzugt finden bei einer derartigen Verbindung insbesondere Vollgewindeschrauben
Verwendung.
[0007] Neben der Verbindung von Holzmaterialien, wie z. B. zwei Holzbalken ist die Erfindung
auch zur Verbindung von Holzbauteilen und Metallbauteilen geeignet, beispielsweise
zur Verbindung eines Vierkantrohres mit einem Holzbalken. Bevorzugt werden hier ebenfalls
zwei Schrauben verwandt, die kreuzend versetzt angeordnet werden. Wie bei der Verbindung
von zwei Holzbauteilen wird zwischen das Metallbauteil beispielsweise das Vierkantrohr
und den Holzbalken eine elastische Zwischenschicht eingebracht. Hierdurch wird verhindert,
dass Momente von dem ersten Bauteil auf das zweite Bauteil übertragen werden.
[0008] Um sowohl Zug- wie Druckkräfte bei der Verbindung eines Metallteiles mit einem Holzteil
übertragen zu können, ist vorgesehen in das Metallteil, beispielsweise das Vierkantrohr
einen Gewindezapfen einzubringen, der die Druckübertragung sichert. Bevorzugt wird
der Gewindezapfen hinter dem Schraubenkopf eingeschraubt. Dies gewährleistet, dass
die Schraube Druck übertragen kann.
[0009] Es können bevorzugt auch gehärtete Schrauben eingedreht werden, welche in das Metall
ein Gegengewinde formen und so Druck- und Zugkräfte übertragen können.
[0010] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung soll insbesondere das beim Einsatz von
Vollgewindeschrauben als Verbindungsmittel auftretende Aufreißen des Holzes vermieden
bzw. reduziert werden.
[0011] Um die beim Einsatz von Vollgewindeschrauben auftretenden Probleme beim Einschrauben
zu vermeiden, nämlich das Aufreißen beim Einschrauben, ist gemäß einem weiteren Aspekt
der Erfindung vorgesehen, dass im Bereich der Verbindung zusätzlich quer zu den Verbindungsschrauben
in einer Ebene, die im Wesentlichen senkrecht auf der Ebene steht, in der die Verbindungsschrauben
eingedreht sind, schlanke Schrauben eingedreht werden. Alternativ oder zusätzlich
können auch Löcher für die Vollgewindeschrauben teilweise oder über die ganze Länge
der Schraube vorgebohrt werden. Insbesondere wird dies in dem Balken durchgeführt,
in den die Schrauben als erste eingedreht werden.
[0012] Zusätzlich oder alternativ können bei Vollgewindeschrauben durch in der Spitze angeordnete
Fräser und/oder im Bereich des Schraubenschaftes angeordnete Aufweiter ein Aufreißen
vermindert werden.
[0013] Das Eindrehen von schlanken Schrauben quer zu Verbindungsschrauben ist insbesondere
bei der Verwendung von Zwischenschichten besonders vorteilhaft, da hier die Neigung
zum Aufreißen gegenüber herkömmlichen Holzverbindungen, bei den die Holzbalken satt
aneinander anliegen, höher ist, da die Einschraubpunkte bei einer derartigen Ausführungsform
näher am Rand des Holzes zu liegen kommen.
[0014] Die Technik Aufreißen durch Eindrehen von quer zur Verbindung liegenden Schrauben
kann auch verwendet werden, wenn Holzbalkenverbindungen eingesetzt werden, bei denen
kein elastisches Zwischenmaterial verwendet wird.
[0015] Besonders bevorzugt ist es, wenn das elastische Material, das zwischen die Bauteile,
insbesondere die Holzbalken eingebracht wird, in Form einer Zwischenschicht ausgebildet
ist, wobei die Zwischenschicht bevorzugt eine Dicke d aufweist, die im Bereich zwischen
0,1 mm - 10 cm, bevorzugt zwischen 0,1 mm - 1 cm liegt. Die Zwischenschicht, die zwischen
die beiden miteinander zu verbindenden Bauteilen, insbesondere Holzbalken eingebracht
wird, erstreckt sich bevorzugt über den gesamten Bereich der ersten beziehungsweise
der zweiten Fläche der Bauteile, insbesondere Holzbalken, die im Wesentlichen einander
gegenüberliegen.
[0016] In einer ersten Ausgestaltung der Erfindung kann das elastische Material in Form
einer elastischen Zwischenschicht aus einem weichen quer zur Faser belasteten Holzplatte
oder Holzfaserplatte bestehen.
[0017] Im Allgemeinen ist es so, dass das Material der elastischen Zwischenschicht weicher
ist, das heißt eine größere Elastizität aufweist als das Material der beiden miteinander
zu verbindenden Bauteile, insbesondere Holzbalken. Typischerweise ist der Elastizitätsmodul
des elastischen Materials wenigstens 5-mal, insbesondere wenigstens 10-mal geringer,
bevorzugt wenigstens 20-mal geringer als der Elastizitätsmodul der Holzbalken in Richtung
der entstehenden Drucklast.
[0018] Bei einem Konstruktionsholz, z. B einem Holzbalken liegt der E-Modul in Faserrichtung
zwischen 7 und 20 kN/mm
2, bevorzugt zwischen ungefähr 10 und 12 kN/mm
2, und quer zur Faserrichtung im Bereich 0,2 bis 1 kN/mm
2, bevorzugt zwischen 0,3 kN/mm
2 und 0,5 kN/mm
2.
[0019] Wird beispielsweise das Konstruktionsholz bei einem Haupt-/Nebenträgeranschluss eingesetzt,
so ist der E-Modul in Druckrichtung am Hauptträger quer zur Faserrichtung und liegt
im Bereich von 0,2 bis 1 kN/mm
2. Der E-Modul des eingesetzten elastischen Werkstoffes bei einer derartigen Verbindung
ist dann wenigstens 5 mal geringer, d.h. liegt im Bereich 0,04 kN/mm
2 bis 0,2 kN/mm
2.
[0020] Wird das Konstruktionsholz bei einem Gerbergelenk eingesetzt, so ist der E-Modul
in Druckrichtung bei beiden Balken in Faserrichtung ausgebildet und liegt im Bereich
zwischen 7 und 20 kN/mm
2, bevorzugt zwischen 10 und 12 kN/mm
2. Der E-Modul des eingesetzten elastischen Werkstoffes bei einer derartigen Verbindung
ist dann wenigstens 5 mal geringer, d.h. liegt im Bereich 1,4 kN/mm
2 bis 4 kN/mm
2.
[0021] Neben der Verwendung von Holzplatten oder Holzfaserplatten kann die elastische Zwischenschicht
auch ein Kunststoff oder einen Kunststoffschaum umfassen. Die speziellen Kunststoffe
zeichnen sich insbesondere durch keine oder nur eine geringe Feuchtigkeitsaufnahme
aus. Sie sind bevorzugt feuchtigkeitsbeständig, dauerelastisch, weitgehend unbrennbar
oder haben einen hohen Feuerwiderstand.
[0022] Alternativ zu den beschriebenen elastischen Zwischenschichten kann als elastisches
Element, das zwischen die beiden Holzbalken eingebracht wird, bzw. diese elastisch
miteinander verbindet auch ein metallisches Federelement vorgesehen sein. Das metallische
Federelement kann beispielsweise aus gefalzten, gehärteten Blechen bestehen. Als Metall
eignet sich besonders martensitischer nichtrostender Stahl, aber auch austenitischer
nichtrostender Stahl bei Nutzungsklasse 2 oder 3 nach Eurocode 5.
[0023] In einer weiteren Ausführungsform kann als elastische Zwischenschicht auch eine Mineralfaserplatte
zwischen die Holzbalken eingebracht werden. Besonders geeignet sind Mineralfaserplatten,
die eine minimale Dichte von vorzugsweise mindestens 100 kg/mm
3 aufweisen.
[0024] Die erfindungsgemäße Verbindung zweier Bauteile, insbesondere Holzbalken mit Hilfe
einer elastischen Zwischenschicht kann bei einer Vielzahl von unterschiedlichen Verbindungen
eingesetzt werden. So ist eine derartige Verbindung möglich, beispielsweise bei einem
Haupt-/Nebenträgeranschluss, bei dem der Querschnitt des Hauptträgers stets größer
ist als der des Nebenträgers. Auch die Verbindung von Holzbalken mit Hilfe eines Gerbergelenkes
oder die Verbindung von Holzbalken gleicher Querschnitte, beispielsweise einer Pfosten-/Riegel-
oder Pfosten-/Balkenverbindung, wäre möglich. Unter einem Gerbergelenk versteht man
wie oben beschrieben eine gelenkige Verbindung von zwei Holzbalken bzw. Trägern in
derselben Achse.
[0025] Neben der erfindungsgemäßen Verbindung stellt die Erfindung auch ein Verfahren zum
Verbinden von wenigstens zwei Bauteilen, insbesondere Holzbalken zur Verfügung, wobei
der Holzbalken mittels in beide Holzbalken eingreifende Schrauben befestigt werden.
Zwischen einer ersten Fläche und einer zweiten Fläche des ersten beziehungsweise zweiten
Bauteiles, insbesondere Holzbalkens, die im Wesentlichen gegenüberliegen, ist beispielsweise
eine elastische Zwischenschicht eingebracht. Bevorzugt werden die beiden Bauteile,
insbesondere Holzbalken durch wenigstens zwei kreuzend eingedrehte Schrauben miteinander
verbunden. Die kreuzend eingedrehten Schrauben sind so eingedreht, dass gewährleistet
ist, dass sie sich nicht treffen. Sie können, müssen aber nicht in zwei zueinander
im Wesentlichen parallel angeordneten Ebenen liegend eingedreht sein.
[0026] Ganz besonders bevorzugt ist es, wenn mehr als zwei Schrauben die beiden Bauteile,
insbesondere Holzbalken verbinden. Bevorzugt sind die kreuzend eingedrehten Schrauben
so eingedreht, dass der Kreuzungspunkt im Wesentlichen in dem Bereich auftritt, indem
die beiden Bauteile, insbesondere Holzbalken sich einander gegenüberliegen, das heißt
im Bereich des Anstoßpunktes beziehungsweise der elastischen Zwischenschicht. Bevorzugt
wird bei dem Verfahren zunächst die elastische Zwischenschicht oder der elastische
Schaum vor dem Verbinden der Bauteile, insbesondere Holzbalken eingelegt. Auch die
umgekehrte Vorgehensweise wäre möglich, d.h. Einbringen der elastischen Zwischenschicht
nach Verbinden der Bauteile, insbesondere Holzbalken.
[0027] Um ein Aufreißen zu verhindern, das beim Einbringen der Schrauben, insbesondere bei
Verwendung von Vollgewindeschrauben auftreten kann, ist es bevorzugt, wenn vor dem
Verbinden der Holzbalken wenigstens eine, vorzugsweise aber mindestens zwei Schrauben
quer zur Verbindungsschraube eingeschraubt wird. Bevorzugt sind schlank ausgebildete
Schrauben.
[0028] Auch die Verwendung von speziellen Vollgewindeschrauben als Verbindungsschrauben
mit entsprechenden Frässpitzen und Aufweitbereichen im Schaft wäre vorteilhaft.
[0029] Die erfindungsgemäße Verbindung kann bei einer Vielzahl von Holz-HolzVerbindungen
eingesetzt werden, beispielsweise bei Haupt-/Nebenträgeranschlüsse, Koppelpfetten,
Pfosten-/Riegelanschlüssen, Pfosten-/Balkenanschlüssen oder Gerbergelenken. Auch die
Verbindung kompletter Rahmen und Sparren am First oder an einer Traufe sind möglich,
ohne dass hier detailliert darauf eingegangen werden muss.
[0030] Die Erfindung soll nachfolgend anhand der Ausführungsbeispiele und Figuren ohne Beschränkung
hierauf beschrieben werden.
Es zeigen:
[0031]
- Fig. 1a - 1 b
- eine Ausgestaltung einer Pfosten-/Riegelverbindung gemäß der Erfindung;
- Fig. 2
- eine Ausgestaltung einer Pfosten-/Balkenverbindung gemäß der Erfindung;
- Fig. 3a - 3b
- einen Haupt-/Nebenträgeranschluss gemäß dem Stand der Technik;
- Fig. 4a - 4b
- einen Haupt-/Nebenträgeranschluss gemäß der Erfindung mit einer elastischen Zwischenschicht;
- Fig. 5
- ein Gerbergelenk gemäß der Erfindung mit elastischer Zwischenschicht;
- Fig. 6
- eine detaillierte Ansicht eines Holzbalkens mit quer zu den Verbindungsschrauben verlaufenden
Schrauben zur Vermeidung eines Aufrisses.
- Fig. 7a - 7b
- eine Ausgestaltung der Erfindung mit einer Verbindung eines Metallbauteiles, insbesondere
eines Vierkantrohres mit einem Holzbalken.
[0032] In Figur 1a ist eine erste Ausgestaltung einer Verbindung gemäß der Erfindung gezeigt.
Im konkreten Falle handelt es sich um eine Pfosten-/Riegelverbindung, das ist eine
Verbindung von einem ersten Holzbalken 10 und einem zweiten Holzbalken 20, die jeweils
gleiche Querschnitte Q1 für den ersten Holzbalken und Q2 für den zweiten Holzbalken
aufweisen. Im Bereich der Verbindung liegt die Querschnittsfläche als zweite Fläche
32 mit der Flächengröße Q2 einer ersten Fläche 34 an der Längsseite 36 des ersten
Holzbalkens 10 gegenüber. Der erste Holzbalken 10 ist mit dem zweiten Holzbalken 20
über zwei gekreuzt verlaufende Schrauben 40.1, 40.2, insbesondere Vollgewindeschrauben,
verbunden. Wie aus der Draufsicht in Figur 1 b zu ersehen ist, liegen die gekreuzt
laufenden Schrauben 40.1, 40.2 in zwei im Wesentlichen parallel zueinander verlaufenden
Ebenen 50.1, 50.2. Die Schrauben kreuzen sich im Wesentlichen in der Projektion in
eine gemeinsame Ebene unter einem im Wesentlichen rechten Winkel 52. Dies ist eine
bevorzugte, aber keine notwendige Ausführungsform. Der Winkel 52, unter dem die Kreuzung
stattfindet, kann im Bereich zwischen 30 und 60 Grad liegen.
[0033] Wie aus den Figuren 1a und 1b hervorgeht, liegt der Holzbalken 10 am Holzbalken 20
nicht direkt an. Vielmehr ist es so, dass zwischen der zweiten Fläche 32 des zweiten
Holzbalkens 20 und der gegenüberliegenden ersten Fläche 34 des ersten Holzbalkens
10 ein elastisches Material 100 eingebracht ist. Die Wirkung dieses elastischen Materials
gegenüber dem Stand der Technik ist detailliert in den Figuren 4a bis 4b beschrieben,
wobei sich diese Figuren ohne Beschränkung auf einen Haupt-/Nebenträgeranschluss beziehen.
Ein Fachmann wird aber die dort durchgeführten Überlegungen ohne Weiteres auf die
in Figur 1a und 1 b dargestellte Pfosten-/Riegelverbindung oder alle anderen in dieser
Anmeldung gezeigten Verbindungen übertragen.
[0034] Das elastische Material 100 ist bevorzugt in Form einer Schicht 30 ausgebildet, beispielsweise
einer Holzfaserplatte oder einer Mineralfaserplatte oder eine quer zur Faser belastete
Holzplatte. Auch Kunststoffplatten wären möglich. Die Dicke d der elastischen Zwischenschicht
30 liegt im Bereich von 0,1 mm - 10 cm, bevorzugt im Bereich von 1 mm - 1 cm. Die
elastische Schicht 30 ist bevorzugt ein weiches Material, wobei die Weichheit beziehungsweise
die Elastizität geringer ist als die Weichheit beziehungsweise die Elastizität des
ersten Holzbalkens 10 und des zweiten Holzbalkens 20.
[0035] Neben der Ausbildung als Schichtsystem wäre es auch möglich, das elastische Material
zum Beispiel in Form eines Schaumes in den Zwischenraum zwischen der zweiten Fläche
32 und der ersten Fläche 34 einzubringen.
[0036] Das Einbringen der Zwischenschicht 30 kann vor Befestigung der Träger miteinander
oder nach deren Befestigung in dem dann entstehenden Zwischenraum erfolgen. Selbstverständlich
wäre es möglich, die Befestigung mittels der Vollgewindeschrauben 40.1, 40.2 mit mehr
als einem Schraubenpaar, beispielsweise mit fünf oder sechs hintereinander liegenden
sich kreuzenden Schraubenpaaren vorzunehmen, je nach Anforderung an die Verbindung.
Bevorzugt werden bei der Verbindung Vollgewindeschrauben eingesetzt. Insbesondere,
wenn die Schrauben am Rand eingedreht werden sollen oder einfache Schrauben verwendet
werden sollen, kann vorgesehen sein, Löcher in Richtung der Verbindungsschrauben vorzubohren.
Dies reduziert zudem auch die Neigung zum Aufreißen. Um ein Aufreißen zu vermindern
können die Vollgewindeschrauben auch mit Fräsköpfen und daran anschließenden Aufweitungsbereichen
im Schaft ausgestattet sein. Eine dritte Variante, um das Aufreißen zu vermeiden zeigt
Figur 6 dieser Anmeldung. Ein Aufreißen wird beispielsweise dann vermieden, wenn quer
zu den Verbindungsschrauben weitere Schrauben, insbesondere sehr schlanke Schrauben
eingedreht werden. Dieser Gedanke der Erfindung kann zwar vorteilhaft mit einer Verbindung
kombiniert werden, bei der eine elastische Zwischenschicht 100 zwischen die zu verbindenden
Holzbalken10, 20 eingebracht wird, selbstverständlich wäre es aber auch möglich, derartige
Schrauben zum Verhindern eines Aufrisses auch bei einer gewöhnlichen Verbindung vorzusehen,
bei der keine elastische Zwischenschicht im Bereich der Verbindung eingebracht ist.
[0037] In Figur 2 ist eine alternative Ausgestaltung einer Verbindung gemäß den Figuren
1 a und 1 b gezeigt. Hierbei handelt es sich um eine Pfosten-/Balkenverbindung. Gleiche
Bauteile wie in den Figuren 1 a und 1 b sind mit um 200 höheren Bezugsziffern gekennzeichnet.
Der erste Holzbalken 210 dient hier als Pfosten, wogegen der zweite Holzbalken 220
ein durchlaufender Balken ist, mit dem der Pfosten verbunden wird. Wieder liegt sich
die erste Fläche 234 des ersten Balkens gegenüber der zweiten Fläche 232 des zweiten
Balkens. Die Flächengröße bestimmt sich durch die Querschnittsfläche Q1 des ersten
Balkens 210. Sowohl im Falle der Pfosten-/Riegelverbindung gemäß Figur 1 a wie auch
der Pfosten-/Balkenverbindung gemäß Figur 2 sind die Querschnitte des ersten Holzbalkens
210 und des zweiten Holzbalkens 220 im Wesentlichen gleich. Die Verbindung von Pfosten
und Balken erfolgt wiederum mit zwei kreuzend im Wesentlichen in parallele Ebenen
liegend eingedrehten Schrauben 240.1, 240.2. Für die weiche Zwischenschicht 300 werden
wiederum weichere Materialien als Materialien der Holzbalken selbst gewählt. Diese
Materialien sind schon bei der Beschreibung zu den Figuren 1 a und 1b aufgezählt.
[0038] In Figur 3a und 3b ist eine konventionelle Haupt-/Nebenträgerverbindung ohne eine
elastische Zwischenschicht mit den dann auftretenden Kräften gezeigt. Hierbei handelt
es sich um eine Projektion in eine Ebene des Anschlusses, weswegen die Verbindungsschrauben
in der Ebene kreuzend dargestellt sind. Dies entspricht aber nur einer vereinfachten
Darstellung. In der Realität liegen die Schrauben versetzt in zwei hintereinander
liegenden im Wesentlichen parallelen Ebenen wie in der Draufsicht in Figur 1 b dargestellt.
In Figur 3a ist ein Hauptträger 410 mit zwei Nebenträgern 420.1, 420.2 verbunden.
Der Hauptträger 410 wird mit dem Nebenträger 420.1 durch die Schrauben 440.1, 440.2
verbunden, der Hauptträger 410 mit dem Nebenträger 420.2 durch die Schrauben 440.3,
440.4.
[0039] In Figur 3a ist ein Haupt-/Nebenträgeranschluss, wie er beispielsweise in der
WO 01/65018 verwirklicht wurden, dargestellt. Wie aus Fig. 3a hervorgeht, liegen Hauptträger
410 und Nebenträger 420.1, 420.2 ohne ein Zwischenmaterial aneinander an. Aufgrund
von Toleranzen bzw. Quelleffekten bestehen zwischen Hauptträger 410 und Nebenträger
420.1, 420.2 Zwischenräume 415.1, 415.2. Wie aus Figur 3b hervorgeht, treten aufgrund
der zwischen Haupt- und Nebenträger bestehenden Lücken bzw. Zwischenräumen 415.1,
415.2 Biegemomente 417.1, 417.2 des belasteten Nebenträgers beispielsweise infolge
der Durchbiegung desselben auf. Dies führt wiederum zur Ausbildung von Druck- und
Zuglasten im Bereich des Anschlusses von Haupt- und Nebenträger. Die auftretenden
Druck- und Zuglasten führen dazu, dass die Verbindungselemente, hier die Schrauben
440.1, 440.2, 440.3, 440.4, zusätzlich belastet werden und damit die aufnehmbare Anschlusslast
reduziert wird Für den Haupt-/Nebenträgeranschluss ist die Drucklast mit Bezugsziffer
419.2, 419.4 bezeichnet, die vom Nebenträger auf den Hauptträger wirkt. Wie aus Fig
3a bis 3b deutlich zu entnehmen ist, wirkt die Drucklast von den Nebenträgern 420.1,
420.2 auf den Hauptträger 410, wobei die Drucklast beim Haupt-/Nebenträgeranschluss
im wesentlichen senkrecht auf der Faserrichtung des Hauptträgers 410 steht. Im Regelfall
hat das Konstruktionsholz des Hauptträgers einen E-Modul quer zur Faserrichtung im
Bereich 0,2 bis 1 kN/mm
2, bevorzugt zwischen 0,3 kN/mm
2 und 0,5 kN/mm
2. Die Zuglasten sind mit den Bezugsziffern 419.1, 419.3 bezeichnet.
[0040] Die Querlasten sind mit Bezugsziffern 421.1 für Nebenträger 420.1 und 421.3 für Nebenträger
420.2. und 421.2 sowie 422.4 für den Hauptträger 410 bezeichnet.
[0041] Die in dem dargestellten Haupt-/Nebenträgeranschluss auftretenden Zug- und Drucklasten
führen dazu, dass die Verbindungsschrauben 440.1, 440.2, 440.3, 440.4 zusätzlich belastet
werden und damit die aufnehmende Anschlusslast reduziert wird.
[0042] In Figur 4a und 4b ist nunmehr die erfindungsgemäße Ausgestaltung aufgezeigt. Gleiche
Bauteile wie in den Figuren 3a und 3b sind mit um 200 erhöhten Bezugsziffern bezeichnet.
Bei der Ausgestaltung gemäß den Figuren 4a und 4b wird zwischen dem Anschluss von
Haupt- 610 und Nebenträger 620.1, 620.2 eine elastische Zwischenschicht 700 eingebracht.
Die weiche Zwischenschicht 700 zwischen dem Ende 624.1 des Nebenträgers 620.1 und
dem Hauptträger 610 ermöglicht, dass der belastete Nebenträger 620.1 rotieren kann,
ohne dass am Auflager ein Sekundärmoment, d.h. eine zusätzliche Drucklast 419.1, 419.3
bzw. Zuglast 419.2, 419.4 wie im Falle von Figur 3b entsteht. Bevorzugt ist das Material
der elastischen Schicht 700 ein Material, das einen Elastizitätsmodul aufweist, der
wenigstens 5-mal, insbesondere wenigstens 10-mal geringer, bevorzugt wenigstens 20-mal
geringer als der Elastizitätsmodul der Holzbalken in Richtung der entstehenden Drucklast
419.1, 419.3. Im Regelfall hat das Konstruktionsholz des Hauptträgers einen E-Modul
quer zur Faserrichtung im Bereich 0,2 bis 1 kN/mm
2, bevorzugt zwischen 0,3 kN/mm
2 und 0,5 kN/mm
2. Dies bedeutet, dass der Elastizitätsmodul geringer als 0,5 kN/mm
2, insbesondere geringer als 0,05 kN/mm
2 ist.
[0043] Hierdurch ist es möglich, dass die durch die Traglast der Vollgewindeschraube 640.1,
640.2, 640.3, 640.4 definierte Auflagelast voll ausgenutzt werden kann. Ein weiterer
Vorteil des Einbringens einer weichen Zwischenschicht 700 zwischen dem zu verbindenden
Haupt- 610 und Nebenträger 620.1, 620.2 liegt darin, das Maßtoleranzen, Bauungenauigkeiten
und Schwinden und Quellen des Holzes durch die weiche Schicht 700 aufgenommen werden,
was die Montage erleichtert. Die im Bereich der weichen Zwischenschicht 700 entstehenden
Biegemomente auf die Verbindungsschrauben 640.1, 640.2, 640.3, 640.4 sind unbedeutend
und können daher bei der Berechnung der Traglast unberücksichtigt bleiben.
[0044] Die weiche, elastische Zwischenschicht 700 ist im Regelfall nur wenige Millimeter
dick. Sie liegt bevorzugt im Bereich zwischen 0,1 mm und 10 cm, bevorzugt zwischen
1 mm und 1 cm. Als Materialien für die weiche Zwischenschicht können quer zur Faser
belastete Holzplatten oder Holzfaserplatten eingesetzt werden. Alternativ ist es auch
möglich Kunststoffe oder Kunststoffschaum zu verwenden. Auch Mineralfaserplatten wären
denkbar.
[0045] Neben dem in Figur 3a bis 4b gezeigten Haupt-/Nebenträgeranschluss, der sich dadurch
auszeichnet, dass der Hauptträger einen größeren Querschnitt aufweist als der Nebenträger,
ist es möglich, eine erfindungsgemäße Verbindung auch bei Gerbergelenken vorzunehmen.
Eine erfindungsgemäße Verbindung bei einem Gerbergelenk ist in den Figuren 5a bis
5c dargestellt. Bei einem Gerbergelenk wird wie in Figur 5a gezeigt ein erster Holzbalken
810 in einem ersten Querschnitt querschnittsgleich mit einem zweiten Holzbalken 820,
mit dem der erste Holzbalken verbunden wird, verlängert.
[0046] Erfindungsgemäß ist vorgesehen an das Ende, das heißt die Querschnittsfläche des
ersten Holzbalkens 810, den zweiten Holzbalken 820 mit in etwa gleicher Querschnittsfläche
anzuschließen, wobei die Querschnittsflächen des ersten 810 und des zweiten Holzbalkens
820 sich im Wesentlichen gegenüberliegen. Die Verbindung zwischen erstem 810 und zweitem
Holzbalken 820 wird wie in Figur 5 dargestellt mit Hilfe von wenigstens zwei kreuzend
in die beiden Holzbalken 810, 820 eingeschraubten Vollgewindeschrauben 840.1, 840.2
vorgenommen, wobei die Vollgewindeschrauben in unterschiedlichen Ebenen zu liegen
kommen.
[0047] Erfindungsgemäß ist ebenfalls vorgesehen, um eventuelle Schrumpfungen des Holzes
aufzunehmen, zwischen die Querschnittsflächen der aneinander anzuschließenden Holzbalken
810, 820 eine elastische Zwischenschicht 900 einzubringen. Gleiche Bauteile in den
Figuren 1a bis 1b sind mit um 800 erhöhten Bezugsziffern bezeichnet.
[0048] Um ein Aufreißen des Holzes zu vermeiden kann vorgesehen sein, die Löcher der Verbindungsschrauben
vorzubohren. Dies erfordert allerdings einen weiteren Arbeitsgang. Deswegen ist es
bevorzugt, die eingesetzten Vollgewindeschrauben als selbstbohrende Schrauben auszubilden,
das heißt, sie beispielsweise mit einer Bohrspitze und einem aufgeweiteten Bereich
zu versehen.
[0049] In Figur 5b ist nochmals detailliert der Bereich der Verbindung von zwei Holzbalken
810, 820 bei einem Gerbergelenk gezeigt. Deutlich zu erkennen die zwei sich gegenüberliegenden
Flächen 842, 844 und die elastische Zwischenschicht 846 zwischen den Flächen 842 und
844. Des weiteren zu erkennen sind insgesamt zwei sich kreuzende Schraubenpaare mit
Vollgewindeschrauben 840.1, 840.2, 840.3, 840.4, wobei jede Schraube in im wesentlichen
parallel zueinander liegenden Ebenen 1042.1, 1042.2, 1042.3, 1042.4 verläuft. Die
parallelen Ebenen 1042.1, 1042.2, in die die Verbindungsschrauben eingedreht sind,
stehen bei der Ausführungsform gemäß Figur 6a senkrecht auf der Oberfläche 830 der
Holzbalken 810, 820. Dies ist aber nur eine Ausführungsform.
[0050] In Figur 5c ist eine alternative Ausführungsform einer Verbindung dargestellt. Bei
der alternativen Ausgestaltung stehen die parallelen Ebenen nicht senkrecht auf der
Oberflächen 830 der Holzbalken 810, 820, sondern schräg um beispielsweise Dach- oder
Schublasten aufnehmen zu können. Des weiteren können die Schrauben auch in nicht parallelen
Ebenen (nicht gezeigt) angeordent sein, um weitere seitliche Lasten aufnehmen zu können.
Ganz allgemein gesprochen müssen die Verbindungsschrauben müssen lediglich so angeordnet
sein, dass sie sich nicht gegenseitig durchdringen. Die schräg eingetriebenen Schrauben,
die die Verbindung der Holzbalken herstellt sind mit den Bezugsziffern 1140.1, 1140.2,
1140.3, 1140.4 bezeichnet.
[0051] Die in Figur 5b für den speziellen Fall eines Gerbergelenkes gezeigte Verbindung
mit windschief zueinander liegenden Schrauben, die sich kreuzen, sich dabei aber nicht
berühren kann auf jede Art einer Holz-/Holz-Verbindung übertragen werden und ist nicht
nur auf Gerbergelenke beschränkt. Bei der Verwendung von windschief zueinander liegenden
Schrauben ist es vorteilhaft die Verbindung so abzustimmen, dass die wirklich auftretenden
Kräfte in allen drei räumlichen Dimensionen aufgenommen werden. Hierbei ist es wichtig,
dass die Raumwinkel exakt eingehalten werden.
[0052] In Figur 6 ist eine alternative Möglichkeit dargestellt, wie ein Aufreißen, insbesondere
bei einem Gerbergelenk wie in Figur 5a - 5c dargestellt verhindert werden kann.
[0053] Deutlich zu erkennen sind in Figur 6 zwei im Wesentlichen in parallelen Ebenen liegenden
Verbindungsschrauben 1040.1, 1040.2, die von unten und von oben durch den anzuschließenden
zweiten Holzbalken 1020 beispielsweise an einem Pfosten hindurchgetrieben werden und
in den Pfosten (nicht gezeigt) eingreifen. Um ein Aufreißen bei einer derartigen Verbindung
eines ersten Holzbalkens (nicht gezeigt) mit einem zweiten Holzbalken 1020 durch gekreuzte
im Wesentlichen in parallelen Ebenen verlaufenden Schrauben 1040.1, 1040.2, wie zum
Beispiel in der
WO 01/65018 beschrieben, zu verhindern, ist vorgesehen, wenigstens eine, bevorzugt aber zwei
Schrauben 1080.1, 1080.2 im Bereich 1092 des Anschlusses quer zur Richtung der Verbindungsschrauben
1040.1, 1040.2 durch den Holzbalken 1020 hindurchzutreiben.
[0054] Die Seite, von der aus die im Wesentlichen quer zu den Verbindungsschrauben verlaufenden
Schrauben 1080.1, 1080.2 in den Holzbalken eingetrieben sind, ist unerheblich. Dies
kann sowohl von links wie von rechts her erfolgen.
[0055] Die einzudrehenden Schrauben sind bevorzugt möglichst lange schlanke Schrauben. Die
quer einzuschraubenden Schrauben können, müssen aber keine Vollgewindeschrauben sein.
[0056] Obwohl diese Art der Vermeidung vom Aufreißen des Trägers durch Einschrauben zusätzlicher
Schrauben auch bei Verbindungen ohne eine elastische Zwischenschicht wie beispielsweise
in der
WO 01/65018 beschrieben angewandt werden kann, liegt der bevorzugte Anwendungsbereich in den
zuvor beschriebenen Verbindungen mit elastischer Zwischenschicht, da dort das Problem
des Aufreißens besonders stark hervortritt, da beim Einfügen einer Zwischenschicht
die Einschraubpunkte näher am Rand des Holzes zu liegen kommen.
[0057] In Fig. 7a - 7b ist die Verbindung eines Metallbauteiles, beispielsweise eines Stahlprofiles
2000 mit einem Holzbalken 2010 dargestellt. Fig. 7a zeigt einen Schnitt durch eine
Ebene, in der die Schraube 2020 zu liegen kommt. Zwischen dem Holzbalken 2010 und
dem Stahlprofil 2000 ist eine elastische Zwischenschicht 2080 angeordnet, die dazu
dient, dass, wie zuvor beschrieben, keine Momente übertragen werden. Bevorzugt sind
die Schrauben 2020 unter einem Winkel α von 45° zur Senkrechten eingetrieben.
[0058] Wie aus Fig. 7a des Weiteren zu erkennen ist, ist eine zweite Schraube 2030 kreuzend
zur ersten Schraube in einer parallel zu der dargestellten Ebene versetzten Ebene
eingedreht. Dies bedeutet, dass die kreuzend eingedrehten Schrauben 2020, 2030 sich
nicht durchdringen. Um nicht nur Zugkräfte, sondern auch Druckkräfte aufnehmen zu
können, ist vorgesehen, bei der Verbindung hinter dem Schraubenkopf 2040 einen Gewindezapfen
2050 vorzusehen. Durch die Gewindezapfen 2050 wird die Druckübertragung gesichert.
[0059] Die detaillierte Konfiguration ist Fig. 7b zu entnehmen. Wie aus Fig. 7b hervorgeht,
ist es vorteilhaft, wenn ein Rohr 2060 in das Metallteil eingebracht wird, durch das
die Schrauben mit Kopf 2040 hindurchgeführt wird. Der Gewindezapfen 2050 wird mit
einem Gewinde 2070 in dem Rohr 2060 befestigt und so gesichert.
[0060] Mit der vorliegenden Erfindung wird erstmals eine Verbindung von zwei Holzträgern
angegeben, bei der zuverlässig Lasten, die aufgrund von Quellen oder Schrumpfen des
Körpers auftreten, abgetragen werden können. Des Weiteren offenbart die Erfindung
erstmals eine zuverlässige Möglichkeit, um ein Aufreißen von mit Hilfe von Vollgewindeschrauben
hergestellten Verbindungen zuverlässig und einfach zu verhindern.
[0061] Die vorliegende Erfindung umfasst die Aspekte, die in den nachfolgenden Sätzen niedergelegt
sind, die einen Teil der Beschreibung darstellen, aber keine Ansprüche in Übereinstimmung
mit der Entscheidung J 15/88 der Beschwerdekammer sind:
Sätze:
[0062]
- 1. Verbindung von wenigstens zwei Holzbalken, einem ersten Holzbalken (10) mit einer
ersten Fläche (34) und einem zweiten Holzbalken (20) mit einer zweiten Fläche (32),
wobei die erste (34) und zweite Fläche (32) im Wesentlichen einander gegenüberliegen;
mit wenigstens zwei in beide Holzbalken (10, 20) eingreifenden Schrauben (40.1, 40.2,
1040.1, 1040.2, 1140.1, 1140.2)" die kreuzend eingedreht sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
zwischen der ersten Fläche (34) des ersten Holzbalkens (10) und der zweiten Fläche
(32) des zweiten Holzbalkens (20) ein elastisches Material (100) oder ein elastisches
Element vorgesehen ist.
- 2. Verbindung gemäß Satz 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die Schrauben liegend im wesentlichen in zwei zueinander parallel verlaufenden Ebenen
(1042.1, 1042.2, 1042.3, 1042.4) eingedreht sind.
- 3. Verbindung nach einem der Sätze 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass das elastische Material oder das elastische Element ein Elastizitätsmodul aufweist,
der bevorzugt 5-mal, insbesondere 10-mal, ganz besonders bevorzugt 20 mal geringer
ist als der Elastizitätsmodul der Holzbalken in Richtung der entstehenden Drucklast
(419.2, 419.4).
- 4. Verbindung nach einem der Sätze 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das elastische Material (100) eine elastische Zwischenschicht (30) mit einer Dicke
d ist.
- 5. Verbindung nach einem der Sätze 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Dicke d der Zwischenschicht im Bereich 0,1 mm bis 10 cm, bevorzugt 1 mm bis 2
cm liegt.
- 6. Verbindung nach einem der Sätze 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
das elastische Material (100) eine weiche, quer zur Faser belastete Holzplatte oder
Holzfaserplatte umfasst.
- 7. Verbindung nach einem der Sätze 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
das elastische Material (100) einen weichen Kunststoff oder Kunststoffschäume umfasst.
- 8. Verbindung nach einem der Sätze 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
das elastische Material (100) eine Mineralfaserplatte umfasst.
- 9. Verbindung nach einem der Sätze 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
der erste Holzbalken (610) ein Hauptträger und der zweite Holzbalken (620) ein Nebenträger
ist und die Verbindung einen Haupt-/Nebenträgeranschluss ausbildet.
- 10. Verbindung nach einem der Sätze 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
der erste Holzbalken (810) ein erster Teil eines Gerbergelenkes und der zweite Holzbalken
(820) ein zweiter Teil eines Gerbergelenkes ist und die Verbindung von erstem und
zweitem Holzbalken ein Gerbergelenk ausbildet.
- 11. Verbindung nach einem der Sätze 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
der erste Holzbalken (10) ein Pfosten ist und der zweite Holzbalken (20) ein Riegel
ist und die Verbindung eine Pfosten-Riegel-Verbindung ausbildet.
- 12. Verbindung nach einem der Sätze 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Holzbalken (210) ein Pfosten und der zweiten Holzbalken (220) ein Balken
ist und die Verbindung eine Pfosten-Balken-Verbindung ausbildet.
- 13. Verbindung nach einem der Sätze 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Verbindung (1092) wenigstens eine im Wesentlichen quer zu den Verbindungsschrauben
(1040.1, 1040.2) verlaufende Schraube (1080.1, 1080.2) vorgesehen ist.
- 14. Verbindung von wenigstens zwei Holzbalken, einem ersten Holzbalken (10) mit einer
ersten Fläche (34) und einem zweiten Holzbalken (20) mit einer zweiten Fläche (32),
wobei die erste (34) und die zweite Fläche (32) im Wesentlichen einander gegenüberliegen;
mit wenigstens zwei in beide Holzbalken (10, 20) eingreifende Schrauben (40.1, 40.2)
kreuzend eingedreht sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
im Bereich der Verbindung wenigstens eine Schraube vorgesehen ist, die im Wesentlichen
senkrecht auf der Ebene steht, in der die Verbindungsschraube verläuft.
- 15. Verbindung gemäß Satz 14, dadurch gekennzeichnet,
dass die eingreifenden Schrauben (40.1, 40.2) in zwei im Wesentlichen zueinander parallel
verlaufenden Ebenen (50.1, 50.2) liegend eingedreht sind.
- 16. Verfahren zum Verbindung von wenigstens zwei Holzbalken, einem ersten Holzbalken
und einem zweiten Holzbalken, mittels in beide Holzbalken eingreifende Schrauben,
wobei der erste Holzbalken eine erste Fläche aufweist und der zweite Holzbalken eine
zweite Fläche, wobei erste und zweite Fläche im Wesentlichen einander gegenüberliegen,
dadurch
gekennzeichnet, dass
zwischen die erste und die zweite Fläche ein elastisches Material oder ein elastisches
Element eingebracht wird und die beiden Holzbalken durch wenigstens zwei kreuzend
eingedrehte Schrauben verbunden werden.
- 17. Verfahren nach Satz 16, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens zwei kreuzend eingedrehten Schrauben in zwei zueinander im Wesentlichen
parallelen Ebenen liegend eingedreht sind.
- 18. Verfahren nach Satz 17, dadurch gekennzeichnet, dass
mehr als zwei Schrauben jeweils in im Wesentlichen zueinander parallelen Ebenen liegend
kreuzend eingedreht werden.
- 19. Verfahren nach einem der Sätze 16 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass die kreuzend eingedrehten Schrauben im Bereich, in dem ersten und zweiten Holzbalken
aneinander anstoßen, sich kreuzen.
- 20. Verfahren nach einem der Sätze 16 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass das elastische Material oder die elastische Zwischenschicht nach Eindrehen der Schraube
zwischen erstem und zweitem Holzbalken eingebracht wird.
- 21. Verfahren nach einem der Sätze 16 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass der elastische Schaum vor Eindringen der Schrauben zwischen dem ersten und zweiten
Holzbalken eingebracht wird.
- 22. Verwendung einer Verbindung gemäß einem der Sätze 1 bis 15, als
Haupt-/Nebenträgeranschluss
Riegel-/Pfostenanschluss
Pfosten-/Balkenanschluss
Verbindung von Rahmen und Sparren am First und an der Traufe.
1. Verbindung von wenigstens zwei Bauteilen, einem ersten Bauteil mit einer ersten Fläche
(34) und einem zweiten Bauteil mit einer zweiten Fläche (32), wobei die erste (34)
und zweite Fläche (32) im Wesentlichen einander gegenüberliegen;
mit wenigstens einer in beide Bauteile eingreifenden Schraube (40.1, 40.2, 1040.1,
1040.2, 1140.1, 1140.2),
dadurch gekennzeichnet, dass
zwischen der ersten Fläche (34) des ersten Bauteiles und der zweiten Fläche (32) des
zweiten Bauteiles ein elastisches Material (100) oder ein elastisches Element vorgesehen
ist.
2. Verbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Bauteil ein Metallteil, insbesondere ein Stahlprofil (2000) ist und das
zweite Bauteil ein Holzbauteil, insbesondere ein Holzbalken (2010) ist.
3. Verbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Bauteil ein erster Holzbalken (10) ist und das zweite Bauteil ein zweiter
Holzbalken (20) ist.
4. Verbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei in beide Bauteile eingreifende Schrauben vorgesehen sind, wobei die
Schrauben in beide Bauteile kreuzend eingedreht sind.
5. Verbindung gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Schrauben liegend im Wesentlichen in zwei zueinander parallel verlaufenden Ebenen
(1042.1, 1042.2, 1042.3, 1042.4) eingedreht sind.
6. Verbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das elastische Material oder das elastische Element ein Elastizitätsmodul aufweist,
der bevorzugt 5-mal, insbesondere 10-mal, ganz besonders bevorzugt 20 mal geringer
ist als der Elastizitätsmodul der Bauteile, insbesondere Holzbalken in Richtung der
entstehenden Drucklast (419.2, 419.4).
7. Verbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass
das elastische Material (100) eine elastische Zwischenschicht (30) mit einer Dicke
d, wobei
die Dicke d der Zwischenschicht insbesondere im Bereich 0,1 mm bis 10 cm, bevorzugt
1 mm bis 2 cm liegt.
8. Verbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
das elastische Material (100) eines der nachfolgenden Materialien umfasst:
- eine weiche, quer zur Faser belastete Holzplatte oder Holzfaserplatte
- einen weichen Kunststoff oder Kunststoffschaum
- eine Mineralfaserplatte
9. Verbindung nach einem der Ansprüche 3 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung eine der nachfolgenden Verbindungen ist:
- ein Haupt-/Nebenträgerausschluss, wobei
der erste Holzbalken (610) ein Hauptträger und der zweite Holzbalken (620) ein Nebenträger
ist
- ein Gerbergelenk, wobei
der erste Holzbalken (810) ein erster Teil eines Gerbergelenkes und der zweite Holzbalken
(820) ein zweiter Teil eines Gerbergelenkes ist
- eine Pfosten-Riegel-Verbindung, wobei
der erste Holzbalken (10) ein Pfosten ist und der zweite Holzbalken (20) ein Riegel
ist
- eine Pfosten-Balken-Verbindung, wobei
der erste Holzbalken (210) ein Pfosten und der zweiten Holzbalken (220) ein Balken
ist
10. Verbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Verbindung (1092) wenigstens eine im Wesentlichen quer zu den Verbindungsschrauben
(1040.1, 1040.2) verlaufende Schraube (1080.1, 1080.2) vorgesehen ist.
11. Verbindung von wenigstens zwei Bauteilen, insbesondere Holzbalken, einem ersten Bauteil,
insbesondere Holzbalken (10) mit einer ersten Fläche (34) und einem zweiten Bauteil,
insbesondere Holzbalken (20) mit einer zweiten Fläche (32), wobei die erste (34) und
die zweite Fläche (32) im Wesentlichen einander gegenüberliegen;
mit wenigstens zwei in beide Bauteile, insbesondere Holzbalken (10, 20) eingreifende
Schrauben (40.1, 40.2) kreuzend eingedreht sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
im Bereich der Verbindung wenigstens eine Schraube vorgesehen ist, die im Wesentlichen
senkrecht auf der Ebene steht, in der die Verbindungsschraube verläuft.
12. Verfahren zum Verbindung von wenigstens zwei Bauteilen, insbesondere Holzbalken, einem
ersten Bauteil, insbesondere Holzbalken und einem zweiten Bauteil, insbesondere Holzbalken,
mittels in beide Bauteile, insbesondere Holzbalken eingreifende Schrauben, wobei das
erste Bauteil, insbesondere der erste Holzbalken eine erste Fläche aufweist und das
zweite Bauteil, insbesondere der zweite Holzbalken eine zweite Fläche, wobei erste
und zweite Fläche im Wesentlichen einander gegenüberliegen,
dadurch gekennzeichnet, dass
zwischen die erste und die zweite Fläche ein elastisches Material oder ein elastisches
Element eingebracht wird und die beiden Bauteile, insbesondere Holzbalken durch wenigstens
zwei kreuzend eingedrehte Schrauben verbunden werden.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass
das elastische Material oder die elastische Zwischenschicht nach Eindrehen der Schraube
zwischen dem ersten und zweiten Bauteil, insbesondere dem erstem und zweitem Holzbalken
eingebracht wird.
14. Verfahren nach Anspruch 12 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass
der elastische Schaum vor Eindringen der Schrauben zwischen dem ersten und zweiten
Holzbalken eingebracht wird.
15. Verwendung einer Verbindung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9, als
Haupt-/Nebenträgeranschluss
Riegel-/Pfostenanschluss
Pfosten-/Balkenanschluss
Verbindung von Rahmen und Sparren am First und an der Traufe.