[0001] Die Erfindung betrifft eine Anlenkung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 für eine
Schwenkschiebetür für Kraftfahrzeuge sowie eine Schwenkschiebetür nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 20.
[0002] DE 29 18 002 C2 beschreibt eine Anlenkung für eine Schwenkschiebetür für Kraftfahrzeuge, wobei die
Anlenkung einen unteren Schwenkarm, der um eine erste Achse schwenkbar an der Karosserie
angelenkt ist und an dessen Ende ein unteres Rollenelement um eine zweite Achse schwenkbar
angelenkt ist, und einen oberen Schwenkarm umfaßt, wobei der obere Schwenkarm gegenüber
dem unteren Schwenkarm in vertikaler Richtung versetzt angeordnet ist und um eine
dritte Achse schwenkbar an der Karosserie angelenkt ist. An einem Ende des oberen
Schwenkarms ist ein oberes. Rollenelement um eine vierte Achse schwenkbar angelenkt.
Dabei sind das obere Rollenelement in einer oberen türfesten Führungsschiene und das
untere Rollenelement in einer unteren türfesten Führungsschiene geführt. Weiter sind
die erste Achse bezüglich der dritten Achse und die zweite Achse bezüglich der vierten
Achse jeweils in Fahrtrichtung und horizontal quer zu der Fahrtrichtung versetzt.
Das untere Rollenelement umfaßt eine erste und eine zweite, jeweils untere, Tragrolle,
die mittels des unteren Schwenkarms das Gewicht der Schwenkschiebetür an der Karosserie
abstützen. Das obere Rollenelement ist als einzelne FUhrungsrolle ausgebildet, die
entlang ihres Umfangs eine Nut aufweist, mit der die Führungsrolle in eine obere Kante
einer Tragstrebe eingreift und ein seitliches Ausbrechen der Schwenkschiebetür in
einer Richtung horizontal quer zu der Fahrtrichtung verhindert. Die Tragstrebe ist
dabei einteilig mit der unteren Führungsschiene ausgebildet, die einen umgekehrt U-förmigen
Querschnitt aufweist. Nachteilig ist, dass das Gewicht der Schiebetür nur auf den
beiden unteren Tragrollen und damit nur auf dem unteren Schwenkarm abgestützt ist,
was insbesondere in der ersten Achse zu unzulässig hohen Belastungen durch von dem
Gewicht der Schiebetür verursachte Drehmomente führen kann. Weiter sind die beiden
unteren Tragrollen, um das Gewicht der Schwenkschiebetür sicher aufnehmen zu können,
in Fahrtrichtung vor bzw, hinter dem Schwerpunkt der abzustützenden Schwenkschiebetür
in einem relativ großen Abstand zueinander angeordnet, so daß die Anlenkung der Schwenkschiebetür
in x-Richtung nachteilig eine hohe Längserstreckung aufweist. Nachteilig ist ferner,
dass in horizontaler Ebene quer zur Fahrtrichtung auf die Schwenkschiebetür einwirkende
Kräfte leicht zu einem Kippen der Schwenkschiebetür in einer Drehrichtung um die Fahrtrichtung
herum führen können, da die unteren, das Gewicht der Fahrzeugtür aufnehmenden Tragrollen
in Fahrtrichtung hintereinander auf einer Linie angeordnet sind und auch die einzige
Führungsrolle des oberen Schwenkarms vertikal oberhalb der Verbindungslinie der beiden
unteren Tragrollen, nicht jedoch in horizontaler Querrichtung versetzt zu dieser angeordnet
ist. Querbelastungen der Tür gehen daher mit einer hohen Belastung der oberen Führungsrolle
einher.
[0003] Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine Anlenkung anzugeben, die eine besonders sichere
Abstützung der Schwenkschiebetür ermöglicht.
[0004] Diese Aufgabe wird für die eingangs beschriebene Anlenkung erfindungsgemäß mit den
kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0005] Das Vorsehen einer Tragrolle an dem oberen Rollenelement bietet den Vorteil, dass
die Gewichtskraft der Schwenkschiebetür zuverlässig sowohl in den oberen Schwenkarm
als auch in den unteren Schwenkarm eingeleitet werden kann, so dass es zu einer gleichmäßigen
Verteilung der Belastung insbesondere in der ersten Achse und der dritten Achse kommt.
Weiter kommt es so auch zu einer insgesamt geringeren Belastung der einzelnen Tragrollen,
so dass diese niedrigerem Verschleiss unterworfen sind. Ebenfalls ist es so möglich,
das untere Rollenelement derart zu vereinfachen, dass an dem unteren Rollenelement
nur noch eine einzige Tragrolle vorgesehen ist, während die Schwenkschiebetür dann
durch die obere Tragrolle und die untere Tragrolle abgestützt wird. Aufgrund des Versatzes
der ersten bezüglich der dritten Achse bzw, der zweiten bezüglich der vierten Achse
ist auf einfache Weise vorgesehen, die Schwenkschiebetür bezogen auf ihren Schwerpunkt
in horizontaler Richtung quer zur Fahrtrichtung sowohl auf der nach innen weisenden
als auch auf der nach außen weisenden Seite sowie in Fahrtrichtung bzw. entgegen der
Fahrtrichtung jeweils abzustützen, so dass sich während des Schwenkens der Schwenkschiebetür
eine stabile und sichere Lagerung der Tür ergibt.
[0006] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die zweite Achse mit der vierten Achse starr gekoppelt
ist, so dass beide Schwenkarme während der Schwenkbewegung der Schwenkschiebetür den
gleichen Schwenkwinkel aufweisen. Auf diese Weise lassen sich Reibungen innerhalb
der Führungsschienen oder eine Schwergängigkeit der Schwenkschiebetür, die entsteht,
wenn die Schwenkarme unterschiedliche Schwenkwinkel aufweisen, vermeiden.
[0007] Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass die Kopplung der zweiten Achse mit der vierten
Achse ein starres Zwischentell umfaßt, das das Ende des ersten Schwenkarms mit dem
Ende des zweiten Schwenkarms verbindet, so dass die Kopplung gerade in der Nähe der
Führungsschienen wirksam wird. Eine solche Kopplung kann auch durch die Schwenkschlebetür
selbst als Zwischenteil ausgebildet sein.
[0008] Alternativ oder ergänzend hierzu ist vorzugsweise vorgesehen, dass die Kopplung der
zweiten Achse mit der vierten Achse durch eine starre Kopplung der ersten Achse mit
der dritten Achse ausgebildet ist, so dass sich zusätzliche Elemente zur Kopplung
innerhalb des von dem Bediener des Kraftfahrzeuges sichtbaren Bereichs vermeiden lassen.
Dabei kann die starre Kopplung zwischen der ersten Achse und der dritten Achse durch
ein kardanisches Gelenk ausgebildet sein.
[0009] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die obere Führungsschiene einen C-förmigen Querschnitt
aufweist, so dass an der offenen Seite des 'C' der obere Schwenkarm in die Führungsschiene
eingreifen kann und die mindestens eine Tragrolle des oberen Schwenkarms an der oberen
Seitenfläche des 'C' sicher abrollt. Die Krümmung des 'C' kann dabei eine Führung
und damit Ausrichtung der Tragrolle in Längsrichtung der oberen Führungsschiene ermöglichen
bzw. unterstützen.
[0010] Alternativ hierzu kann vorgesehen sein, dass die obere Führungsschiene einen umgekehrt
U-förmigen Querschnitt aufweist, wobei der obere Schwenkarm von unten in die offene
Seite des 'U' eingreift und die beiden Seitenschenkel des 'U' eine zusätzliche Führung
des oberen Rollenelementes ermöglichen. Einer der beiden Seitenschenkel des 'U' kaschiert
dabei das obere Rollenelement seitlich, so dass das obere Rollenelement für den Bediener
des Kraftfahrzeuges unsichtbar bleibt.
[0011] Vorzugsweise ist die obere Führungsschiene unterhalb einer Brüstung, insbesondere
unterhalb eines Fensters, angeordnet, wobei im Bereich der Brüstung die Schwenkschiebetür
eine besonders breite Erstreckung in y-Richtung aufweist und die obere Führungsschiene
dort besonders einfach und platzsparend aufgenommen werden kann.
[0012] Vorzugsweise ist die untere Führungsschiene in einem Schwellerbereich der Schwenkschlebetür
angeordnet, wo ein ausreichender Platz zur Aufnahme der unteren Führungsschiene vorhanden
und die untere Führungsschiene optisch kaschierbar angeordnet ist.
[0013] Vorzugsweise umfaßt das obere Rollenelement bzw. das untere Rollenelement einen oberen
bzw. unteren Rollenwagen, an dem zusätzlich zu der oberen bzw. unteren Tragrolle jeweils
Führungsrollen vorgesehen sind, wobei die zusätzlichen Führungsrollen eine seltliche
Führung der oberen bzw. unteren Schwenkarme ermöglichen und den jeweiligen Tragrollen
ausschließlich die Funktion zukommen kann, die Schwenkschiebetür vertikal abzustützen.
[0014] Alternativ stützten sich die Führungsrollen an einem Bereich der jeweiligen Führungsschiene
ab, der dem mit der Tragrolle in Kontakt befindlichen Bereich gegenüber liegt. Hierdurch
kann eine besonders sichere Führung des Rollenwagens in der Führungsschiene erreicht
werden.
[0015] Vorzugsweise ist die dritte Achse bezogen auf die erste Achse in der horizontalen
Ebene in Richtung quer zu der Fahrtrichtung nach außen versetzt angeordnet, wodurch
die Bombierung der Schwenkschiebetür, deren in vertikaler Richtung mittlerer Abschnitt
in der horizontalen Ebene quer zur Fahrtrichtung nach außen gewölbt ist, vorteilhaft
ausgenutzt werden kann.
[0016] Vorzugsweise weisen der obere Schwenkarm und der untere Schwenkarm die gleiche effektive
Länge auf, so dass ein Verkippen der Schwenkschiebetür als Folge ungleicher effektiver
Längen der Schwenkarme vermeidbar ist. Als 'effektive Länge' wird dabei der Abstand
der ersten Achse zu der zweiten Achse (für den unteren Schwenkarm) bzw. der Abstand
der dritten Achse zu der vierten Achse (für den oberen Schwenkarm) angesehen.
[0017] Vorzugsweise ist mindestens einer der beiden Schwenkarme, besonders bevorzugt beide
Schwenkarme als gerade Lenker ausgebildet, wobei der als gerade Lenker ausgebildete
Schwenkarm in der geschlossenen Stellung der Schwenkschiebetür im wesentlichen parallel
zu der Schwenkschiebetür anliegt, ohne in das Innere des Kraftfahrzeuges zu reichen,
wie es bei Schwenkarmen vorkommt, die nahe der karosserieseitigen Anlenkachse einen
gekrümmten Abschnitt aufweisen.
[0018] In vorteilhafter Ausgestaltung überstreicht der untere Schwenkarm einen Schwenkwinkel
von mehr als 90°, so dass, ausgehend von einer Stellung der Schwenkschiebetür mit
einem Schwenkwinkel von ca. 90° für den unteren Schwenkarm, bei welcher Stellung die
Schwenkschiebetür einen maximalen Abstand von der Karosserie des Kraftfahrzeuges einnimmt,
sich bei Schwenkwinkeln von mehr als 90° die Schwenkschiebetür der Karosserie wieder
nähert und die weitere Öffnung der Schwenkschiebetür durch ein Schieben nur einen
geringen Abstand der Schwenkschiebetür zu der Karosserie erfordert. Zudem gibt die
Schwenkschiebetür bei einem Schwenkwinkel von mehr als 90° einen größeren Ausschnitt
der Türöffnung innerhalb der Karosserie frei, der ggf. für ein Beladen oder Besteigen
der Karosserie ausreichend sein kann, ohne ein nachfolgendes Verschieben der ausgeschwenkten
Schwenkschiebetor zu erfordern.
[0019] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen
sowie aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der
Erfindung.
[0020] Die Erfindung wird nachstehend mit Bezug auf die anliegenden Zeichnungen näher beschrieben
und erläutert.
- Fig. 1
- zeigt schematisch in einer Draufsicht von außen einen Türöffnungsbereich eines Kraftfahrzeugs.
- Fig. 2
- zeigt in einer schematischen Ansicht von außen eine Schwenkschiebetür des Kraftfahrzeugs
aus Fig. 1.
[0021] Fig. 1 zeigt einen Türöffnungsbereich 2 mit einem darin angeordneten ersten Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäßen Anlenkung 1 für eine Schwenkschiebetür 3. Die Schwenkschiebetür
3 ist in Fig. 2 in einer schematischen Ansicht von außen dargestellt. Die Schwenkschlebetür
3 bildet eine hintere rechte Fahrzeugtür des Kraftfahrzeugs und kann in nachstend
erläuterter Weise mittels der Anlenkung 1 in dem Türöffnungsbereich 2 angeordnet werden.
[0022] In Fig. 1 und Fig. 2 sind jeweils eine in Fahrtrichtung zeigende Achse (x), eine
in horizontaler Ebene quer zu der Fahrtrichtung zelgende Achse (y) und eine in vertikaler
Richtung zeigende Achse (z) eines kartesischen Koordinatensystems gezeigt. Nachstehend
wird auf diese Achsen zur Erläuterung der Zeichnungen bezug genommen,
[0023] Die Schiebetür 3 umfasst in einem unteren Schwellerbereich 4 eine horizontal in Fahrtrichtung
x verlaufende untere Führungsschiene 5 und eine in einem oberen Bereich der Schwenkschiebetür
horizontal in Fahrtrichtung x verlaufende obere Führungsschiene 6, wobei die obere
Führungsschiene 6 in einem Bereich unterhalb einer Fensterbrüstung 7 angeordnet ist.
Die obere Führungsschiene 6 ist relativ zu der unteren Führungsschiene 5 entgegen
der Fahrtrichtung x und in der horizontalen Ebene in Querrichtung y zu einem Außenbereich
des Fahrzeugs hin versetzt angeordnet. Die untere Führungsschiene 5 und die obere
Führungsschiene 6 sind jeweils Im Querschnitt C-förmig ausgebildet, wobei jede der
Führungsschienen 5, 6 jeweils zum Innenraum des Kraftfahrzeugs hin geöffnet ist. In
einer alternativen, nicht dargestellten Ausführung können die Führungsschienen 5,
6 einzeln oder beide auch im Querschnitt U-förmig ausgebildet sein, wobei eine Öffnung
der Führungsschienen 5, 6 nach unten hin gerichtet ist. Ebenso kann vorgesehen sein,
dass an dem C-förmigen oder U-förmigen Querschnitt ein die Öffnung der Führungsschienen
5, 6 teilweise verschließender Sicherungsabschnitt vorgesehen ist, um eine besonders
sichere Führung von Rollenelementen in den Führungsschienen 5, 6 zu ermöglichen.
[0024] Die Schwenkschiebetür 3 ist mittels der Anlenkung 1 mit der Fahrzeugkarosserie 8
schwenkbeweglich verbunden, wie nachstehend näher erläutert ist.
[0025] Die Anlenkung 1 umfasst einen unteren Schwenkarm 9, der um eine vertikal verlaufende
erste Schwenkachse 10 schwenkbar mit der Fahrzeugkarosserie 8 verbunden ist. Ein erstes
Ende des unteren Schwenkarms 9 weist dazu ein Scharnierauge auf, das in einem vertikalen
Scharnierstift eines karosseriefesten Scharnierteils 11 aufgenommen ist. An dem dem
ersten Ende gegenüberliegenden, karosseriefernen zweiten Ende des unteren Schwenkarms
9 ist ein unteres Rollenelement 13 um eine vertikal verlaufende zweite Drehachse 12
schwenkbar an dem unteren Schwenkarm 9 angelenkt.
[0026] Das untere Rollenelement 13 umfasst einen Im Wesentlichen durch eine rechteckige
Grundplatte ausgebildeten unteren Rollenwagen 19, wobei sich die rechteckige Grundplatte
im Wesentlichen in Fahrtrichtung x lang erstreckt und in horizontaler Querrichtung
y relativ dünn ausgebildet ist. Auf dem unteren Rollenwagen 19 sind an dem in Fahrtrichtung
vorderen und hinteren Ende der Grundplatte zwei bezüglich einer horizontalen Mittellinie
der Grundplatte in vertikaler Richtung z nach oben versetzte untere Tragrollen 20
angeordnet. Die unteren Tragrollen 20 sind jeweils um eine horizontale Drehachse drehbar
an dem unteren Rollenwagen 19 aufgenommen. Weiter ist in Fahrtrichtung x etwa mittig
zwischen den beiden unteren Tragrollen 20 eine untere Führungsrolle 21 angeordnet,
die gegenüber einer horizontalen Mittellinie des Rollenwagens 19 vertikal nach unten
hin versetzt ist. Der Rollenwagen 19 ist in die untere Führungsschiene 5 der Schwenkschiebetür
3 eingesetzt, wobei die unteren Tragrollen 20 an dem oberen Schenkel des C-förmigen
Querschnitts der unteren Führungsschiene 5 anliegen und wobei die untere Führungsrolle
21 an dem unteren Schenkel des C-förmigen Querschnitts der unteren Führungsschiene
5 anliegt. Die untere Führungsschiene 5 umgreift die Tragrollen 20 und die Führungsrolle
21 des Rollenwagens 19 dabei jeweils ein geringes Stück, so dass der Rollenwagen 19
insgesamt sicher in der Führungsschiene 5 geführt ist. Das untere Rollenelement 19
bildet gemeinsam mit der unteren Führungsschiene 5 eine untere Schiebeführung für
die Schwenkschiebetür 3 aus.
[0027] Die Anlenkung 1 umfasst ferner einen oberen Schwenkarm 14, der relativ zu dem unteren
Schwenkarm 9 in vertikaler Richtung z nach oben hin beabstandet ist. Der obere Schwenkarm
19 ist an einem ersten Ende um eine vertikale dritte Achse 15 drehbar mit der Kraftfahrzeugkarosserie
8 verbunden ist. Der obere Schwenkarm 14 weist dazu an seinem ersten Ende ein Scharnierauge
auf, welches drehbar auf einem Scharnierstift eines karosseriefesten Scharnierteils
16 aufgenommen ist. Der obere Schwenkarm 14 ist an seinem zweiten, karosseriefernen
Ende um eine vertikale vierte Achse 17 schwenkbar mit einem oberen Rollenelement 18
verbunden.
[0028] Analog zu dem unteren Rollenelement 13 umfasst das obere Rollenelement 18 einen oberen
Rollenwagen 22, der eine rechteckige Grundplatte umfasst. An dem Rollenwagen 22 sind
an dem in Fahrtrichtung x vorderen und hinteren Ende der Grundplatte zwei relativ
zu einer horizontalen Mittellinie des Rollenwagen 22 nach oben hin versetzte obere
Tragrollen 23 sowie mittig eine nach unten hin versetzte obere Führungsrolle 24 angeordnet.
Der obere Rollenwagen 22 ist in die obere Führungsschiene 6 der Schwenkschiebetür
3 eingesetzt, wobei die oberen Tragrollen 23 an einem oberen Schenkel des C-förmigen
Querschnitts der oberen Führungsschiene 6 anliegen, während die obere Führungsrolle
24 an einem unteren Schenkel der oberen Führungsschiene 6 anliegt. Die oberen Tragrollen
24 und die obere Führungsrolle 23 sind dabei jeweils von den Schenkeln der oberen
Führungsschiene 6 ein Stück weit umgriffen, so dass der obere Rollenwagen 22 sicher
in der oberen Führungsschiene 6 geführt ist. Das obere Rollenelement 18 bildet gemeinsam
mit der oberen Führungsschiene 8 eine obere Schiebeführung für die Schwenkschiebetür
3 aus.
Die Erfindung funktioniert nun wie folgt:
[0029] Ausgehend von einer geschlossenen Position der Sohwenkschiebetür 3, in welcher die
Schwenkschiebetür 3 vollständig in der Türöffnung 2 aufgenommen ist, kann die Schwenkschiebetür
3 durch eine Schwenkbewegung des unteren Schwenkarms 9 um die erste Achse 10 und durch
eine Schwenkbewegung des oberen Schwenkarms 14 um die dritte Achse 15 nach außen hin
verschwenkt werden, wobei eine Schwenkbewegung des unteren Schwenkarms 9 und des oberen
Schwenkarms 14 durch die Schwenkschiebetür 3 gekoppelt ist. Gleichzeitig verschwenkt
das in der unteren Führungsschiene 5 geführte untere Rollenelement 13 um die zweite
Schwenkachse 12 und das in der oberen Führungsschiene 6 geführte obere Rollenelement
18 um die vierte Schwenkachse 17, so dass die Schwenkschiebetür 3 insgesamt während
der Schwenkbewegung parallel zu der Seitenfläche der Fahrzeugkarosserie 8 geführt
wird. Die dritte Achse 15 ist dabei bezüglich der ersten Achse 10 in Fahrtrichtung
x und in horizontaler Querrichtung y versetzt. Ebenso ist die zweite Achse 12 bezüglich
der vierten Achse 17 in Fahrtrichtung x und in horizontaler Querrichtung y versetzt.
In einer Draufsicht von oben bzw. in einer Projektion in die horizontale Ebene bilden
die erste Achse 10, die zweite Achse 12, die dritte Achse 15 und die vierte Achse
17 die Ecken eines Parallelogramms, wobei der untere Schwenkarm 9 und der obere Schwenkarm
14 gleichlange Schenkel des Parallelogramms ausbilden. Eine Schwenkbewegung des unteren
Schwenkarms 9 und des oberen Schwenkarms 14 um die karosseriefesten Achsen 11, 15
ist dabei durch die das untere Rollenende 13 und das obere Rollenelement 18 miteinander
verbindende Schwenkschiebetür 3 gekoppelt. In einer Draufsicht von oben ist die Anlenkung
der Schwenkschiebetür 3 in jeder Bewegungsstellung durch das vorstehend beschriebene
Parallelogramm gebildet, so dass die Schwenkschiebetür 3 während der Schwenkbewegung
stets parallel zu der Seitenlinie der Kraftfahrzeugkarosserie geführt wird. Eine Öffnungsbewegung
der Schwenkschlebetür erfolgt somit besonders platzsparend und dicht an der Fahrzeugkarosserie,
so dass eine Öffnungsbewegung der Schwenkschiebetür keinen besonders großen Raum neben
dem Fahrzeug beansprucht.
[0030] Nach Abschluss der Schwenkbewegung oder gleichzeitig hierzu kann die Schwenkschiebetür
3 in Fahrtrichtung x bzw. entgegen der Fahrtrichtung x linear verschoben werden, um
die Türöffnung 2 zusätzlich weiter freizugeben. Die Linearbewegung der Schwenkschiebetür
3 wird durch eine Bewegung des unteren Rollenelements 13 bzw, des oberen Rollenelements
18 in der unteren Führungsschiene 5 bzw. der oberen Führungsschiene 6 erreicht. Eine
besonders stabile und sichere Führung sowohl der Schwenkbewegung als auch der Linearbewegung
der Schwenkschiebetür 3 ergibt sich dabei dadurch, dass die erste Achse 10 und die
dritte Achse 15 sowie die zweite Achse 12 und die vierte Achse 17 jeweils in Fahrtrichtung
x bzw. in horizontaler Querrichtung y zueinander angeordnet sind. Weiter ergibt sich
eine besondere Stabilität dadurch, dass auch die Auflagepunkte der unteren Tragrollen
20 und der oberen Tragrollen 23 jeweils in Fahrtrichtung x und in horizontaler Querrichtung
y zueinander beabstandet sind. Die Gewichtskraft der Schwenkschiebetür 3 wird dabei
gleichmäßig über die unteren Tragrollen 20 einerseits in den unteren Schwenkarm 9
und durch die oberen Tragrollen 23 in den oberen Schwenkarm 14 eingeleitet, wodurch
unzulässig hohe Belastungen in der ersten Achse 10 und der dritten Achse 15 sicher
vermieden werden.
[0031] Die Erfindung wurde vorstehend unter Bezugnahme auf ein Ausführungsbeispiel erläutert,
bei welchem eine Kopplung der Schwenkbewegung des unteren Schwenkarms 9 und des oberen
Schwenkarms 14 nur mittels der Schwenkschiebetür 3 erfolgt. Es versteht sich, dass
zusätzlich weitere Versteifungsvorrichtungen vorgesehen sein können, welche die Bewegung
des unteren Schwenkarms 9 an die Schwenkbewegung des oberen Schwenkarms 14 koppeln.
1. Anlenkung für eine Schwenkschiebetür (3) an die Karosserie (8) eines Kraftfahrzeuges,
umfassend
einen unteren Schwenkarm (9), der um eine erste Achse (10) schwenkbar an der Karosserie
(8) angelenkt ist, wobei an ein Ende des unteren Schwenkarms (9) ein unteres Rollenelement
(13) um eine zweite Achse (12) schwenkbar angelenkt ist, wobei das untere Rollenelement
(13) wenigstens eine untere Tragrolle (20) umfaßt, und
einen oberen, gegenüber dem unteren Schwenkarm (9) in vertikaler Richtung (z) versetzt
angeordneten Schwenkarm (14), der um eine dritte Achse (15) schwenkbar an der Karosserie
(8) angelenkt ist und an dessen Ende ein oberes Rollenelement (18) um eine vierte
Achse (17) schwenkbar angelenkt ist,
wobei das obere Rollenelement (18) in einer oberen türfesten Führungsschiene (6) geführt
ist und wobei das untere Rollenelement (13) in einer unteren türfesten Führungsschiene
(5) geführt ist,
wobei die erste Achse (10) bezüglich der dritten Achse (15) in Fahrtrichtung (x) und
in horizontaler Querrichtung (y) zu der Fahrtrichtung (x) versetzt angeordnet ist,
wobei die zweite Achse bezüglich der vierten Achse in Fahrtrichtung (x) und in horizontaler
Querrichtung (y) zu der Fahrtrichtung (x) versetzt angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das obere Rollenelement (18) wenigstens eine obere Tragrollen (23) umfaßt.
2. Anlenkung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Achse (12) mit der vierten Achse (17) starr gekoppelt ist.
3. Anlenkung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kopplung des oberen Rollenelements (18) mit dem unteren Rollenelement (13) ausschließlich
durch die Schwenkschlebetür (3) erfolgt.
4. Anlenkung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kopplung der zweiten Achse (12) mit der vierten Achse (17) ein starres Zwischenteil
umfaßt, das das Ende des ersten Schwenkarms (9) mit dem Ende des zweiten Schwenkarms
(14) verbindet.
5. Anlenkung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kopplung der zweiten Achse (12) mit der vierten Achse (17) durch eine starre
Kopplung der ersten Achse (10) mit der dritten Achse. (15) ausgebildet ist.
6. Anlenkung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die obere Führungsschiene (6) einen C-förmigen Querschnitt aufweist.
7. Anlenkung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die obere Führungsschienen (6) einen umgekehrt U-förmigen Querschnitt aufweist.
8. Anlenkung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die obere Führungsschiene (6) unterhalb einer Brüstung (7), insbesondere unterhalb
eines Fensters, angeordnet ist.
9. Anlenkung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das obere Rollenelement (18) einen oberen Rollenwagen (22) umfaßt, und dass an dem
oberen Rollenwagen (22) Führungsrollen (24) angeordnet sind.
10. Anlenkung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die untere Führungsschiene (5) einen C-förmigen Querschnitt aufweist.
11. Anlenkung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die untere Führungsschiene (5) in einem Schwellerbereich (4) der Schwenkschiebetür
(3) angeordnet ist.
12. Anlenkung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die dritte Achse (15) bezogen auf die erste Achse (10) in horizontaler Querrichtung
(y) zu der Fahrtrichtung (x) nach außen versetzt angeordnet ist.
13. Anlenkung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der obere Schwenkarm (14) und der untere Schwenkarm (9) die gleiche effektive Länge
aufweisen.
14. Anlenkung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der obere Schwenkarm (14) als gerader Lenker ausgebildet ist.
15. Anlenkung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der untere Schwenkarm (9) als gerader Lenker ausgebildet ist.
16. Anlenkung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass der untere Schwenkarm (9) um mehr als 90° verschwenkbar ist.
17. Anlenkung nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die untere Tragrolle (20) bezüglich der oberen Tragrolle (23) in Fahrtrichtung (x)
und in horizontaler Querrichtung (y) zu der Fahrtrichtung (x) versetzt angeordnet
ist
18. Anlenkung nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die untere Tragrolle (20) bezüglich der oberen Tragrolle (23) in vertikaler Richtung
(z) versetzt angeordnet ist.
19. Anlenkung nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine obere Tragrolle (23) die obere Führungsschiene (6) der Schwenkschiebetür
(3) untergreift und die Gewichtskraft in das die dritte Achse (15) bildende Gelenk
einleitet.
20. Schwenkschiebetür für ein Kraftfahrzeug, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkschlebetür eine Anlenkung (1) umfasst, die nach einem der Ansprüche 1
bis 19 ausgebildet ist.