[0001] Die Erfindung betrifft einen Verschluss für ein Repetiergewehr nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft außerdem einen Lauf für einen derartigen Verschluss.
[0002] Aus der
DE 43 05 700 C1 ist ein gattungsgemäßer Verschluss eines Repetiergewehrs bekannt. Dort sind eine
Verriegelungskammer und eine um diese konzentrisch angeordnete Verriegelungshülse
innerhalb einer auf einem Systemkasten verschiebbar angeordneten Verschlussführung
angeordnet. Die als Spreizhülse ausgeführte Verriegelungshülse ist an ihrem vorderen
Ende durch Längsschlitze in mehrere biegsame Federzungen unterteilt. Die Federzungen
weisen an ihren vorderen Enden Verriegelungselemente zum Eingriff in eine Ringnut
an der Innenseite des Laufes auf. Durch einen an der Verriegelungskammer vorgesehenen
Spreizkonus sind die einteilig mit den Federzungen der Verriegelungshülse ausgeführten
Verriegelungselemente zwischen einer radial inneren Lösestellung und einer radial
äußeren Verriegelungsstellung bewegbar. Bei diesem bekannten Verschluss wird die Aufspreizung
der als Spreizhülse ausgebildeten Verriegelungshülse durch deren Axialverschiebung
gegen den an der Verriegelungskammer angeformten Spreizkonus erreicht.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, einen alternativen Verschluss für ein Repetiergewehr
und einen dazugehörigen Lauf zu schaffen, die eine besonders stabile und sichere Verriegelung
ermöglichen.
[0004] Diese Aufgabe wird durch einen Verschluss mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch
einen dazugehörigen Lauf mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst. Zweckmäßige Weiterbildungen
und vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0005] Bei dem erfindungsgemäßen Verschluss ist die Spreizeinrichtung zur Bewegung der Verriegelungselemente
zwischen der inneren Lösestellung und der äußeren Verriegelungsstellung als eine zwischen
dem hinteren Teil der Verriegelungskammer und der Verriegelungshülse axial verschiebbar
angeordnete Stützhülse ausgeführt. Durch diese Stützhülse wird eine besonders stabile
und sichere Abstützung der Verriegelungshülse vor allem im Bereich der Verriegelungselemente
erreicht. Die Verriegelungselemente werden in ihrer Verriegelungsstellung durch die
Stützhülse großflächig unterstützt, wodurch eine hohe Sicherheit gegen ungewolltes
Öffnen des Verschlusses selbst bei unzulässig überhöhten Gasdrücken erreicht wird.
Über die Stützhülse können die Verriegelungselemente an der Verriegelungshülse außerdem
auch mit vergleichsweise steilen Anlageflächen sicher in die Verriegelungsstellung
bewegt werden. Durch die steilen Anlageflächen können die auf den Lauf wirkenden Radialkräfte
verringert und dadurch die Stabilität verbessert werden.
[0006] In einer zweckmäßigen Ausführung ist die Verriegelungshülse als Spreizhülse mit mehreren
Federzungen ausgeführt, die am vorderen Ende die Verriegelungselemente und an ihrer
Innenseite Auflaufschrägen zum Eingriff mit einem vorderen Ende der Stützhülse aufweisen.
Durch die Axialbewegung der Stützhülse relativ zur Verriegelungshülse können somit
die an den Federzungen vorgesehen Verriegelungselemente auf relativ einfache und sichere
Weise zwischen der radial inneren Lösestellung und der radial äußeren Verriegelungsstellung
bewegt werden.
[0007] In einer für die Aufspreizung der Verriegelungshülse und die Kraftübertragung besonders
vorteilhaften Ausgestaltung weist die Verriegelungskammer am Übergang zwischen dem
schlankeren hinteren Teil und einem vergrößerten Verschlusskopf eine unter einem Winkel
β von 80° und 85°, vorzugsweise 83°, zur Mittelachse der Verriegelungskammer geneigte
hintere Widerlagerfläche für entsprechend geneigte vordere Anlageflächen an den Verriegelungselementen
auf. Die Verriegelungselemente enthalten ferner vergleichsweise steile hintere Anlageflächen,
die in der Verriegelungsstellung unter einen Winkel von 70° bis 80°, vorzugsweise
75°, zur Mittelachse der Verriegelungskammer geneigt sind und in der Verriegelungsstellung
zur Anlage an einer entsprechend steilen hinteren Verriegelungsfläche in einer Verriegelungsnut
des Laufs gelangen. Durch die steile Ausführung der Anlageflächen werden die Federzungen
der Verriegelungshülse durch die bei der Abgabe eines Schusses aufgrund des Gasdruckes
wirkenden Kräfte weniger in Radialrichtung, sondern hauptsächlich in Axialrichtung
beansprucht, wodurch eine optimierte Kraftübertragung zwischen den Verriegelungselementen
und dem Lauf erreicht wird.
[0008] Der zu dem vorstehend beschriebenen Verschluss gehörende Lauf weist erfindungsgemäß
eine vergleichsweise steile hintere Verriegelungsfläche zur Anlage der hinteren Anlageflächen
mehrerer an einer Verriegelungshülse angeordneter Verriegelungselemente auf. Die hintere
Verriegelungsfläche ist unter einem Winkel α von 70° bis 80°, vorzugsweise 75° gegenüber
einer Mittelachse des Laufs geneigt. Die während der Abgabe eines Schusses durch die
Verriegelungselemente auf den Lauf wirkenden Druckkräfte F weisen somit eine relativ
große Komponente F
x in der Axialrichtung und nur eine vergleichsweise kleine Komponente F
y in der Radialrichtung auf, so dass eine z.B. durch überhöhten Gasdruck bedingte Aufweitung
des Laufendes verhindert und damit die Stabilität und Sicherheit der Verrieglung verbessert
werden kann.
[0009] Weitere Besonderheiten und Vorzüge der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
eines bevorzugten Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung. Es zeigen:
- Figur 1:
- den hinteren Teil eines Laufs und einen verriegelten Verschluss eines Repetiergewehrs
in einem Längsschnitt;
- Figur 2:
- einen Teil eines Systemkastens eines Repetiergewehrs in einer Perspektive von hinten;
- Figur 3:
- einen Teil des Systemkastens von Figur 2 in einer Perspektive von vorne;
- Figur 4:
- den vorderen Bereich einer Verriegelungskammer des in Figur 1 gezeigten Verschlusses
in einer vergrößerten Teilansicht;
- Figur 5:
- einen Verschlusshebel mit Kurvenelementen des in Figur 1 gezeigten Verschlusses in
einer Perspektive;
- Figuren 6a, 6b:
- den Verschluss von Figur 1 kurz vor der Ausrastung der Kurvenelemente am Verschlusshebel;
- Figuren 7a, 7b:
- den Verschluss von Figur 1 beim Vortrieb durch die Kurvenelemente;
- Figuren 8a, 8b:
- den Verschluss von Figur 1 kurz vor dem Aufspreizen der Verriegelungshülse durch die
Stützhülse;
- Figuren 9a, 9b:
- den Verschluss von Figur 1 beim Beginn der Aufspreizung der Verriegelungshülse durch
die Stützhülse;
- Figuren 10a, 10b:
- den Verschluss von Figur 1 in der Verriegelungsstellung;
- Figuren 11a, 11b:
- den Verschluss von Figur 1 am Beginn der Öffnungsvorgangs und
- Figuren 12a, 12b:
- den Verschluss während des Öffnungsvorgangs mit noch verriegelter Verriegelungshülse.
[0010] In Figur 1 sind der hintere Teil eines Laufs 1 und ein Verschluss 2 eines Repetiergewehrs
in einer verriegelten Stellung gezeigt. Der Lauf 1 weist an seinem hinteren Ende ein
Patronenlager 3 und einen Verriegelungskopf 4 mit einer Verriegelungsnut 5 an der
Innenwand einer Aufnahmebohrung 6 auf.
[0011] Der Verschluss 2 enthält eine als Schieber ausgeführte Verschlussführung 7, die auf
einem in den Figuren 2 und 3 zum Teil dargestellten Systemkasten 8 über seitliche
Längsführungen 9 verschiebbar geführt ist. Der Verschluss 2 enthält ferner eine hier
als Spreizhülse ausgeführte Verriegelungshülse 10, die in einer nach vorne stufenförmig
erweiterten Bohrung 11 der Verschlussführung 7 angeordnet ist und an ihrem vorderen
Teil mehrere durch Längsschlitze unterteilte Federzungen 12 enthält. Die Federzungen
12 weisen an ihrem vorderen Ende Verriegelungselemente 13 in Form von Verdickungen
zum Eingriff in die Verriegelungsnut 5 des Laufs 1 auf.
[0012] Die Verriegelungshülse 10 ist in der Axialrichtung durch ein als Kammerhalter 14
ausgebildetes Sicherungsstück innerhalb der Verschlussführung 7 fixiert. Innerhalb
der Verriegelungshülse 10 ist eine zu dieser koaxiale Stützhülse 15 in Axialrichtung
um einen vorbestimmten Betrag verschiebbar geführt. Die Stützhülse 15 weist hierzu
im Bereich des Kammerhalters 14 eine Aussparung 16 auf. Durch die Abmessung der Aussparung
16 wird die Verschiebung der Verriegelungshülse 10 begrenzt. Innerhalb der Stützhülse
15 ist der hintere schlankere Teil 17 einer im Wesentlichen zylindrischen Verriegelungskammer
18 koaxial zur Stützhülse 15 angeordnet. Der hintere Teil 17 der Verriegelungskammer
18 wird somit koaxial von der Verriegelungshülse 10 umgeben, wobei zwischen dem hinteren
Teil 17 der Verriegelungskammer 18 und der Verriegelungshülse 10 die axial verschiebbare
Stützhülse 15 angeordnet ist.
[0013] Die Verriegelungskammer 18 weist neben dem schlankeren hinteren Teil 17 ferner einen
gegenüber der Verriegelungshülse 10 und der Verschlussführung 7 nach vorne vorstehenden
vergrößerten Verschlusskopf 19 zum Eingriff in die Aufnahmebohrung 6 des Verriegelungskopfs
4 am Ende des Laufs 1 auf. In dem schlankeren hinteren Teil 17 der Verriegelungskammer
18 ist eine seitliche Öffnung 20 zum Eingriff des Kammerhalters 14 vorgesehen. Die
seitliche Öffnung 20 in der Verriegelungskammer 18 ist etwas größer als das Sicherungsstück
14, so dass die Verriegelungskammer 18 um einen kleinen Betrag gegenüber der Verschlussführung
7 axial bewegbar ist. In an sich bekannter Weise sind in der Verriegelungskammer 18
der Schlagbolzen und eine zugehörige Schlagbolzenfeder untergebracht. Der Schlagbolzen
und die Schlagbolzenfeder sind nicht dargestellt, da deren Anordnung innerhalb der
Verriegelungskammer 18 an sich bekannt ist.
[0014] Aus der vergrößerten Teilansicht des vorderen Bereichs der Verriegelungskammer 18
gemäß Figur 4 geht hervor, dass die Verriegelungskammer 18 an der Rückseite des im
Durchmesser vergrößerten Verschlusskopfs 19 im Übergangsbereich zum schlankeren hinteren
Teil 17 eine konische hintere Widerlagerfläche 21 für vordere konussegmentförmige
Anlageflächen 22 an den Verriegelungselementen 13 am Ende der Federzungen 12 der Verriegelungshülse
10 aufweist. Die Federzungen 12 enthalten an der Innenseite im Bereich des Übergangs
zur den Verriegelungselementen 13 eine innere Auflaufschräge 23 zum Auseinanderspreizen
der Federzungen 12 durch die Stützhülse 15. Durch eine Vorwärtsbewegung der Stützhülse
15 können die Federzungen 12 somit auseinandergespreizt und die Verriegelungselemente
aus einer in Figur 6 gezeigten Lösestellung in eine in Figur 1 dargestellte Verriegelungsstellung
bewegt werden. Die Verriegelungselemente 13 enthalten nach rückwärts gerichtete, hintere
konussegmentförmige Anlageflächen 24, die in der in Figur 4 gezeigten Verriegelungsstellung
mit einer hinteren Verriegelungsfläche 25 an der Rückseite der Verriegelungsnut 5
im Verriegelungskopf 4 des Laufs 1 zusammenwirken. Die hintere Verriegelungsfläche
25 des Laufs 1 weist gegenüber der Mittelachse 26 des Laufs 1 und der Verriegelungskammer
18 einen vergleichsweise steilen Winkel α von 70° bis 80°, vorzugsweise 75°, auf.
Die hinteren Anlageflächen 24 sind derart ausgestaltet, dass diese in der Verriegelungsstellung
ebenfalls den Winkel α einnehmen und damit flächig an der Verriegelungsfläche 25 des
Laufs 1 anliegen. Die konische Widerlagerfläche 21 der Verriegelungskammer 18 ist
gegenüber der Mittelachse 26 des Laufs 1 und der Verriegelungskammer 18 um einen Winkel
β zwischen 80° und 85°, vorzugsweise 83°, geneigt. Auch die konussegmentförmigen vorderen
Anlageflächen der Verriegelungselemente 13 an der Stirnseite der Federzungen 12 sind
unter dem Winkel β zur Mittelachse 26 geneigt. Durch die steile Ausführung der Verriegelungsfläche
25 in der Verriegelungsnut 5 des Laufs 1 weisen die bei der Abgabe eines Schusses
von den Verriegelungselementen 13 auf den Lauf 1 wirkenden Druckkräfte F eine relativ
große Komponente F
x in der Axialrichtung und nur eine vergleichsweise kleine Komponente F
y in der Radialrichtung auf, wie dies durch die Pfeile in Figur 4 dargestellt ist.
Dadurch kann eine belastungsbedingte Aufweitung des Laufendes verhindert und damit
die Stabilität der Verriegelung verbessert werden
[0015] In der Verschlussführung 7 ist ein in Figur 5 perspektivisch dargestellter Verschlusshebel
27 um eine quer zur Verschlussführung 6 verlaufende Achse 28 drehbar montiert. Der
Verschlusshebel 27 ist durch einen Kammerstengel 29 betätigbar und enthält an der
Unterseite zwei parallele Schenkel 30a und 30b, die jeweils einen nach hinten vorstehenden
Verriegelungsansatz 31a bzw. 31b mit einer Vertiefung 32a bzw. 32b an der Unterseite
aufweisen. An der Innenseite des rechten Schenkels 30b befindet ist ein nach innen
vorstehender Ansatz 33 zum formschlüssigen Eingriff in eine in Figur 1 erkennbare
Ausnehmung 34 an einem hinteren Fortsatz 35 der Stützhülse 15. An der Oberseite enthält
der Verschlusshebel 27 eine Nase 36 mit einer Vertiefung 37, in die ein in Figur 1
dargestellter Kopf 38 eines in einer Längsbohrung 39 der Verschlussführung 7 in deren
Längsrichtung verschiebbar geführten Lösestifts 40 eingreift. Über die hinteren Verriegelungsansätze
31a und 31b steht der Verschlusshebel 27 in Eingriff mit zwei nebeneinander angeordneten
Kurvenelementen 41a bzw. 41b, die auf einer gemeinsamen Querachse 42 drehbar in der
Verschlussführung 7 angeordnet und durch nicht dargestellte Federn im Uhrzeigersinn
beaufschlagt sind. Die als Kurvenscheiben ausgeführten Kurvenelemente 41a und 41b
enthalten jeweils eine vorderen Rastnase 43a und 43b zum Eingriff in die Vertiefung
32a bzw. 32b des Verschlusshebels 27 und einen hinteren Steueransatz 44a bzw. 44b
zum Eingriff mit Steuerflächen 45a und 45b am Systemkasten 8. Beim gezeigten Ausführungsbeispiel
sind die Steuerflächen 45a und 45b an Erhebungen 46a und 46b einer am Systemkasten
befestigten Steuerplatte 47 angeformt. An dem in Figur 5 rechten Kurvenelement 41b
ist ein weiterer Steuernocken 48 vorgesehen.
[0016] Im Folgenden wird die Funktionsweise des Verschlusses anhand der Figuren 6 bis 12
erläutert, wobei in den Figuren 6a bis 12a jeweils das linke Kurvenelement 41a und
in den Figuren 6b bis 12b jeweils das rechte Kurvenelement 41b gezeigt ist.
[0017] Bei der in den Figuren 6a und 6b gezeigten geöffneten Stellung des Verschlusses 2
ist der Kammerstengel 29 nach hinten verschwenkt, wodurch die hinteren Verriegelungsansätze
31a und 31b des Verschlusshebels 27 nach oben gedreht sind und die vorderen Rastnasen
43a und 43b der durch Federn in Uhrzeigerrichtung vorgespannten Kurvenelemente 41a
bzw. 41b in die Vertiefungen 32a bzw. 32b an den Verriegelungsansätzen 31a und 31b
des Verschlusshebels 27 eingreifen. Es kann aber auch nur an einem der Verriegelungsansätze
31a oder 31b eine Vertiefung 32a oder 32b vorgesehen sein, in die eine zugehörige
Rastnase 43a oder 43b der Kurvenelemente 41a oder 41b verrastend eingreifen kann.
Durch diese Verrastung ist der Kammerstengel 29 gegen Drehung blockiert und die Verschlussführung
7 kann innerhalb der in Figur 2 gezeigten Führung 9 des Systemkastens 8 mit Hilfe
des Kammerstengels 29 nach hinten und nach vorne geschoben werden. In der geöffneten
Stellung des Verschlusses 2 befindet sich die Stützhülse 15 in einer zurückgezogenen
Position, in der ein vorderes Ende 52 der Stützhülse 15 von den inneren Auflaufschrägen
23 an den Federzungen 12 der Verriegelungshülse 10 beabstandet ist. Dadurch befinden
sind die Federzungen 12 der Verriegelungshülse 10 in einer der nach innen verschwenkten
Lösestellung.
[0018] Wenn die Verschlussführung 7 gegenüber der am Systemkasten 8 fest angeordneten Steuerplatte
47 über die in den Figuren 6a und 6b dargestellte Stellung hinaus weiter nach vorne
geschoben wird, werden die beiden hinteren Steueransätze 44a und 44b der Kurvenelemente
41a und 41b gemäß der Figuren 7a und 7b durch die schrägen Steuerflächen 45a und 45b
angehoben, wodurch die vorderen Rastnasen 43a und 43b aus den Vertiefungen 32a bzw.
32b gelangen und die Verrastung zwischen den Kurvenelementen 41a und 41b und dem Verschlusshebel
27 aufgehoben wird. Damit kann der Kammerstengel 29 nach vorne geschwenkt werden.
[0019] Beim Vorwärtsschwenken des Kammerstengels 29 und der dadurch bedingten Drehung des
Verschlusshebels 27 drücken die Verriegelungsansätze 31a und 31b auf eine vordere
schräge Fläche 49a bzw. 49b der Kurvenelemente 41a und 41b, wodurch die vorderen Rastnasen
43a und 43b gemäß der Figuren 8a und 8b nach unten gedrückt werden, bis der Steuernocken
48 an dem rechtem Kurvenelement 41b gemäß Figur 8b zur Anlage an einer vorderen Kante
50b der Erhebung 46b gelangt. In dieser Stellung liegt dagegen das linke Kurvenelement
41a noch nicht an der vorderen Kante 50a der Erhebung 46a an, wie dies aus Figur 8a
erkennbar ist.
[0020] Durch die weitere Drehung des Verschlusshebels 27 gemäß der Figuren 9a und 9b werden
die beiden Kurvenelemente 41a und 41b über die Anlage der Verriegelungsansätze 31a
und 31b auf den vorderen Flächen 49a bzw. 49b der Kurvenelemente 41a und 41b weiter
gedreht, bis auch das linke Kurvenelement 41a gemäß Figur 9a mit einer hinteren Fläche
51a zur Anlage an der vorderen Kante 50a der Erhebung 46a gelangt. Gleichzeitig gelangt
das rechte Kurvenelement 41b außer Eingriff mit der Steuerplatte 47, so dass der weitere
Vortrieb der Verschlussführung 7 durch das linke Kurvenelement 41a übernommen wird.
In dieser Phase wird auch die Stützhülse 15 über den Verschlusshebel 27 nach vorne
geschoben, bis ihr vorderes Ende 52 in Kontakt mit den Auflaufschrägen 23 an den Federzungen
12 der als Spreizhülse 12 ausgeführten Verriegelungshülse 10 gelangt.
[0021] Wird der Verschlusshebel 27 durch Vorwärtsschwenken des Kammerstengels 29 weiter
in die in den Figuren 10a und 10b dargestellte Verriegelungsstellung gedreht, werden
die vorderen Rastnasen 43a und 43b der Kurvenelemente 41a und 41b durch die Anlage
der Verriegelungsansätze 31a und 31b des Verschlusshebels 27 an den schrägen vorderen
Flächen 49a bzw. 49b der Kurvenelemente 41a und 41b weiter abgesenkt, wobei die Verschlussführung
7 durch das linke Kurvenelement 41a noch etwas nach vorne verschoben wird. Gleichzeitig
wird die Stützhülse 15 über den in Figur 5 erkennbaren Ansatz 33 weiter nach vorne
unter die Verdickungen 13 geschoben, so dass die Federzungen 12 der Verriegelungshülse
10 nach außen aufgespreizt werden und die Verdickungen 13 in die Ringnut 5 des Laufs
1 gelangen, wies dies in den Figuren 1 und 4 gezeigt ist. Dadurch wird eine sichere
Verriegelung erreicht.
[0022] Zum Öffnen des Verschlusses 2 wird der Kammerstengel 29 zurückgezogen und damit der
Verschlusshebel 27 zum Anheben der hinteren Verriegelungsansätze 31a und 31b gedreht.
Wie aus den Figuren 11a und 11b hervorgeht, wird dabei zunächst das rechte Kurvenelement
41b zum Absenken des Steueransatzes 44b gedreht, während das linke Kurvenelement 41a
in der Verriegelungsstellung verbleibt und die Verschlussführung 7 in der vorderen
Stellung hält. Durch die Drehung des Verschlusshebels 27 wird auch die Stützhülse
15 zurückgezogen, so dass sich die Federzungen 12 aufgrund ihrer Elastizität wieder
nach innen bewegen können.
[0023] Beim weiteren Zurückziehen des Kammerstengels 29 werden hinteren Verriegelungsansätze
31a und 31b des Verschlusshebels 27 gemäß der Figuren 12a uns 12b weiter angehoben,
so dass auch das linke Kurvenelement 41a gedreht wird. Erst wenn sich die Federzungen
12 der Verriegelungshülse 10 in der radial inneren Lösestellung befinden, wird die
Verschlussführung 7 zur Verschiebung nach hinten freigegeben.
[0024] Beim Zurückziehen des Kammerstengels 29 wird auch die nach oben vorstehende Nase
36 des Verschlusshebels nach vorne gedreht und drückt auf den Kopf 38 des in Figur
1 dargestellten Lösestifts 40, der dadurch nach vorne gegen den Lauf 1 geschoben wird
und die Öffnung des Verschlusses 2 beim Verklemmen einer Patrone unterstützt.
1. Verschluss (2) für ein Repetiergewehr mit einer Verschlussführung (7), einer in der
Verschlussführung (7) angeordneten Verriegelungskammer (18) und einer um einen hinteren
Teil (17) der Verriegelungskammer (18) konzentrisch angeordneten Verriegelungshülse
(10), die mehrere durch eine Spreizeinrichtung zwischen einer inneren Lösestellung
und einer äußeren Verriegelungsstellung bewegbare Verriegelungselemente (13) zum Eingriff
in eine Verriegelungsnut (5) eines Laufs (1) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Spreizeinrichtung eine zwischen dem hinteren Teil (17) der Verriegelungskammer
(18) und der Verriegelungshülse (10) axial verschiebbar angeordnete Stützhülse (15)
umfasst.
2. Verschluss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungshülse (10) als Spreizhülse mit mehreren vorderen Federzungen (12)
ausgebildet ist, die an ihrer Innenseite Auflaufschrägen (23) zum Eingriff mit einem
vorderen Ende (52) der Stützhülse (15) aufweisen.
3. Verschluss nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützhülse (15) durch einen mittels eines Kammerstengels (29) schwenkbaren Verschlusshebel
(27) betätigbar ist.
4. Verschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungskammer (18) am Übergang zwischen dem schlankeren hinteren Teil (17)
und einem vergrößerten Verschlusskopf (19) eine unter einem Winkel β von 80° bis 85°,
vorzugsweise 83°, zur Mittelachse (26) der Verriegelungskammer (8) geneigte hintere
Widerlagerfläche (21) für entsprechend geneigte vordere Anlageflächen (22) an den
Verriegelungselementen (13) enthält.
5. Verschluss nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungselemente (13) in der Verriegelungsstellung unter einen Winkel α
von 70° bis 80°, vorzugsweise 75°, zur Mittelachse (26) der Verriegelungskammer (8)
geneigte hintere Anlageflächen (24) zur Anlage an einer entsprechend geneigten hinteren
Verriegelungsfläche (25) in einer Verriegelungsnut (5) des Laufs (1) enthalten.
6. Verschluss nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass dem Verschlusshebel (27) zwei getrennt voneinander drehbare Kurvenelemente (4 1 a,
41 b) zugeordnet sind.
7. Verschluss nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Kurvenelemente (41a, 41b) in Eingriff mit hinteren Verriegelungsansätzen (31a,
31b) des Verschlusshebels (27) stehen.
8. Verschluss nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Kurvenelemente (41a, 41b) mit Steuerflächen (45a, 45b) an einem Systemkasten
(8) zusammenwirken, auf dem der Verschluss in Längsrichtung verschiebbar geführt ist.
9. Verschluss nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Kurvenelemente (41a, 41b) um eine gemeinsame Querachse (42) drehbar in
der Verschlussführung (7) angeordnet sind.
10. Lauf (1) für einen Verschluss (2) eines Repetiergewehrs mit einer in einem Verriegelungskopf
(4) des Laufs (1) angeordneten ringförmigen Verriegelungsnut (5), die eine hintere
Verriegelungsfläche (25) zur Anlage der hinteren Anlagefläche (24) mehrerer an einer
Verriegelungshülse (10) angeordneter Verriegelungselemente (13) enthält, dadurch gekennzeichnet, dass die hintere Verriegelungsfläche (25) unter einem Winkel α von 70° bis 80° gegenüber
einer Mittelachse (26) des Laufs (1) geneigt ist.
11. Lauf nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die hintere Verriegelungsfläche (25) unter einem Winkel α von 75° gegenüber der Mittelachse
(26) des Laufs (1) geneigt ist.