[0001] Die Erfindung betrifft eine Verriegelungsvorrichtung für Steckverbindergehäuse, bestehend
aus einem etwa die Gehäusebreite des Steckverbindergehäuses einnehmenden Betätigungsgriff
mit beidseitig daran angefügten Verriegelungselementen, drehbar an Gelenkstiften an
einer ersten Steckverbinder-Gehäusehälfte angeordnet und an Arretierstiften einer
zweiten Steckverbinder-Gehäusehälfte verriegelbar.
[0002] Eine derartige Verriegelungsvorrichtung wird benötigt, um zwei Steckverbindergehäusehälften
umweltsicher miteinander zu verbinden.
Stand der Technik
[0003] Aus der
EP 0 731 534 B1 ist eine elektrische Steckverbindung bekannt, bei der ein U-förmiger, um eine Steckverbinderhälfte
schwenkbarer Verriegelungsbügel in seinen Seitenteilen Taschen aufweist, innerhalb
derer eine Verriegelungseinrichtung, bestehend aus einer speziell geformten Feder
und einem kipphebelartigen Verriegelungselement - in Zusammenhang mit einem Verriegelungszapfen
an der zweiten Gehäusehälfte - eine Verriegelung der Steckverbindung ermöglicht.
[0004] Dazu sind für diese Verriegelungseinrichtung mehrere kleine Einzelteile und eine
aufwendige Erstellung des Verriegelungsbügels erforderlich, die durch eine wesentlich
vereinfachte Konstruktion ersetzbar ist.
Aufgabenstellung
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine mechanisch möglichst einfache
und kostengünstige Verriegelung für zwei zusammengehörige Steckverbindergehäuse zu
schaffen.
[0006] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass das Verriegelungselement eine Verriegelungsseite
zur Verriegelung der zwei Steckverbindergehäusehälften und eine Verrastungsseite zur
Verbindung mit dem Betätigungsgriff aufweist, dass die Verriegelungsseite ein C-förmiges
Federelement aufweist, das aus einem ersten Schenkel und einen zweiten Schenkel gebildet
ist, und mittels eines zweiten Steges an der Verrastungsseite angeformt ist,
dass im Innenraum des C-förmigen Federelementes eine sichelförmige Fahne mittels eines
ersten Steges an dem Federelement angeordnet ist,
dass am Ende des ersten Schenkels des C-förmigen Federelementes eine halbkreisförmige
Öffnung vorgesehen ist, die zusammen mit einem Ende der sichelförmigen Fahne einen
Drehpunkt in Zusammenhang mit dem Gelenkstift an der ersten Steckverbinder-Gehäusehälfte
bildet, und
dass an dem zweiten Schenkel des Federelementes eine Vertiefung vorgesehen ist, zur
Arretierung mittels eines Arretierungsstiftes, angeordnet an der zweiten Steckverbinder-Gehäusehälfte.
[0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 - 5 angegeben.
[0008] Bei der Erfindung handelt es sich um eine Verriegelungsvorrichtung für Steckverbindergehäuse,
insbesondere um so genannte Schwerlaststeckverbinder, bei denen die beiden Gehäusehälften
so zusammen verriegelbar sein müssen, dass ein umweltsicheren Schutz der innenliegenden
Steckerleisten gewährleistet ist.
[0009] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass die Verriegelungsvorrichtung
aus einem austauschbaren Betätigungsgriff gebildet ist, in den jeweils rechts und
links um 90° gebogene Verriegelungselemente verrastend einsetzbar sind.
[0010] Damit ist weiterhin von Vorteil, dass der Betätigungsgriff aus unterschiedlichen
Materialien gefertigt sein kann, und je nach Anwendungsfall vom Anwender selber auswechselbar
ist.
[0011] Wobei ein kunststoffgefertigtes Teil zum Beispiel gegen einen edelstahlgefertigten
Griff ausgetauscht werden kann, was insbesondere bei schwierigen Umweltbedingungen
erforderlich ist.
[0012] Wobei die Verriegelungselemente dann zweckmäßigerweise ebenfalls aus Edelstahlblech
gefertigt sind.
[0013] Dabei wurde bei der Erfindung darauf geachtet, die Vorteile einer Kipphebelkonstruktion
auf eine entsprechend geformte einteilige Konstruktion einer Verriegelungsvorrichtung
mit einem integrierten C-förmigen Federelement zu übertragen, da diese leicht als
gestanztes Formteil herstellbar ist.
[0014] Das Federelement ist an einem Punkt etwa mittig seiner beiden Schenkel an einem Steg
an der Verriegelungsvorrichtung angeordnet. An einem weiterführenden Steg ist eine
im Inneren des Federelementes angeordnete sichelförmige Fahne vorgesehen.
[0015] Ein abgerundetes Ende der Fahne weist auf eine halbkreisförmige Ausnehmung in einem
der Schenkel, so dass zwischen der Ausnehmung und dem Ende der Fahne eine Öffnung
gebildet ist, die einen Drehpunkt bildet.
[0016] Diese Öffnung weist einen Durchlass auf, der geringförmig kleiner als die Öffnung
ausgeführt ist, so dass die Verriegelungsvorrichtung auf seitlich an der unteren Gehäusehälfte
angeordneten Gelenkstifte aufgeklippt werden kann - und dort gehalten wird - und um
einen bestimmten Betrag zum Ver- und Entriegeln der beiden Gehäusehälften geschwenkt
werden kann. Nämlich bis der Arretierstift der oberen Steckverbinder-Gehäusehälfte
in eine am zweiten Schenkel vorgesehene Vertiefung einklickt, bzw. letztlich von der
zweiten Hälfte der an diesen oberen Schenkel heranreichenden, sichelförmigen Fahne
blockiert wird.
[0017] Das ist auch der Punkt, an dem die Arretierung der oberen mit der unteren Gehäusehälfte
und deren Dichtigkeit unter Einschluss eines dazwischen angeordneten Dichtgummis ihr
Optimum erreicht hat.
[0018] Das Federelement mit einer Steganbindung, etwa in der Mitte der beiden Schenkel,
hat den Vorteil, das die beiden Schenkel relativ unabhängig voneinander agieren können,
nämlich bei dem Aufrasten auf die Gelenkstifte, wie beim Verriegeln der beiden Gehäusehälften
mit dem Einrasten des Arretierstiftes in der Vertiefung am zweiten Schenkel.
[0019] Ein weiterer Vorteil ist, dass lediglich ein Stanzteil für das Federelement erforderlich
ist, das zur Montage an dem Betätigungsgriff in der Blechebene um 90° nach rechts
bzw. nach links herum gebogen wird.
Ausführungsbeispiel
[0020] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
folgenden näher erläutert. Es zeigen:
- Fig.1
- eine Draufsicht auf ein ungewinkeltes Verriegelungselement,
- Fig.2
- eine perspektivische Ansicht eines Betätigungsgriffes mit einem verrasteten und einem
nicht verrasteten Verriegelungselement,
- Fig. 3a
- eine Seitenansicht eines nichtverriegelten Steckverbindergehäuses, und
- Fig. 3b
- eine Seitenansicht von verriegelten Steckverbindergehäusen.
[0021] In der Fig.1 ist ein Verriegelungselement 11 einer Verriegelungsvorrichtung 10 gezeigt,
bevor es winklig abgebogen zum Einsatz in einen Betätigungsgriff 30 eingesetzt wird,
der beidseitig einer Steckverbinder-Gehäusehälfte 3 angefügt wird.
Das aus einem federnden Material einstückig gestanzte Verriegelungselement 11 weist
eine Verriegelungsseite 12 und eine Verrastungsseite 23 mit einem Winkelabschnitt
25 auf.
[0022] Die Verrastungsseite 23 zeigt zwei beabstandete Rasthaken 24, die zur Verrastung
mit dem Betätigungsgriff 30 vorgesehen sind, und an dem flügelartigen Winkelabschnitt
25 angeformt sind.
Die Verriegelungsseite 12 ist als C-förmiges Federelement 13 geformt, in dessen Innenraum,
verbunden durch einen ersten Steg 17, eine sichelförmige Fahne 16 angeordnet ist.
Wobei der erste Steg 17 in die sichelförmige Fahne 16 hineingeformt ist.
Das Federelement 13 ist wiederum mit einem zweiten Steg 18 mit der Verrastungsseite
23 verbunden.
Damit können sich die beiden Schenkel 14, 15 des Federelementes 13 relativ unabhängig
voneinander bewegen.
Zusammen mit einer Endverrundung 27 an der sichelförmigen Fahne 16 und dem hier unteren
zweiten Schenkel 14 und einer halbkreisförmigen Ausnehmung 19 wird ein Drehpunkt 21
gebildet, um den herum das Federelement 13 auf einem Gelenkstift 4 der ersten - hier
unteren - Steckverbinder-Gehäusehälfte 3, innerhalb eines bestimmten Bereiches drehbar
gehalten ist. Der zweite Schenkel 15 weist eine leichte Vertiefung 22 auf, die zur
Verrastung mit einem Arretierstift 7 an der zweiten Steckverbinder-Gehäusehälfte 6
vorgesehen ist.
Wobei der hier obere Teil der sichelförmigen Fahne 16 letztlich eine Begrenzung für
den Arretierstift 7 beim Drehvorgang der Verriegelungsvorrichtung 10 darstellt.
Weiterhin weist der flügelartige Winkelabschnitt 25 beidseitig des Steges 18 exponierte
Eckabschnitte 26 auf, die je nach Auslenkung des Federelementes beim Verriegeln der
zweiten Steckverbinder-Gehäusehälfte, einen Überlastungsschutz gegen einen Bruch des
zweiten Steges 18 bilden.
[0023] Die Fig. 2 zeigt das Verriegelungselement 11 in einer perspektivischen Ansicht, wobei
die Verriegelungsseite 12 und die Verrastungsseite 23 innerhalb des Winkelabschnittes
25 um etwa 90° in der Blechebene gebogen sind.
[0024] Die Fig. 3a und 3b zeigen jeweils die zwei miteinander verbundenen Steckverbinder-Gehäusehälften
3, 6 mit der Verriegelungsvorrichtung 10.
[0025] Wobei in der Fig. 3a eine nicht verriegelte und in der Fig. 3b eine verriegelte Darstellung
der Verriegelungsvorrichtung gezeigt ist.
[0026] Dabei ist anzumerken, dass das Verriegelungselement 11 mittels des Durchlasses 20
und der halbkreisförmigen Öffnung 19 den Drehpunkt 21 bildend, nur auf den Gelenkstift
4 verrastend aufgeschoben wird.
[0027] Bei einer Drehung der Verriegelungsvorrichtung 10 in Richtung der Gehäusehälfte 6,
verrastet der zweite Schenkel 15 mit der Vertiefung 22 auf dem Arretierstift 7 und
die beiden Steckverbinder-Gehäusehälften 3, 6 sind sicher verriegelt.
Bezugszeichenliste
[0028] Verriegelungsvorrichtung für Steckverbindergehäuse
Az.: P208-05
- 1
- Steckverbindergehäuse
- 2
- 3
- erste Steckverbinder-Gehäusehälfte, untere Hälfte
- 4
- Gelenkstift
- 5
- 6
- zweite Steckverbinder-Gehäusehälfte, obere Hälfte
- 7
- Arretierstift
- 10
- Verriegelungsvorrichtung
- 11
- Verriegelungselement
- 12
- Verriegelungsseite
- 13
- C-Federelement
- 14
- erster (unterer) Schenkel von C
- 15
- zweiter (oberer) Schenkel von C
- 16
- Fahne, sichelförmig
- 17
- erster Steg
- 18
- zweiter Steg
- 19
- Halbkreisöffnung
- 20
- Durchlass
- 21
- Drehpunkt
- 22
- Vertiefung, zum Verrasten
- 23
- Verrastungsseite
- 24
- Rasthaken, beabstandet
- 25
- Winkelabschnitt, flügelartig
- 26
- exponierte Eckabschnitte (Überlastschutz)
- 27
- Endverrundung der Sichel
- 30
- Betätigungsgriff
- 31
- 32
- Griffteil
- 33
- 34
- seitliche Öffnung für Verriegelungselemente
1. Verriegelungsvorrichtung für Steckverbindergehäuse (1), bestehend aus einem etwa die
Gehäusebreite des Steckverbindergehäuses einnehmenden Betätigungsgriff (30) mit beidseitig
daran angefügten Verriegelungselementen (11), drehbar an Gelenkstiften (4) an einer
ersten Steckverbinder-Gehäusehälfte (3) angeordnet, und an Arretierstiften (7) einer
zweiten Steckverbinder-Gehäusehälfte (6) verriegelbar, dadurch gekennzeichnet,
dass das Verriegelungselement (11) eine Verriegelungsseite (12) zur Verriegelung der zwei
Steckverbindergehäusehälften (3 ; 6) und eine Verrastungsseite (23) zur Verbindung
mit dem Betätigungsgriff (30) aufweist,
dass die Verriegelungsseite (12) ein C-förmiges Federelement (13) aufweist, das aus einem
ersten Schenkel (14) und einen zweiten Schenkel (15) gebildet ist, und mittels eines
zweiten Steges (18) an der Verrastungsseite (23) angeformt ist,
dass im Innenraum des C-förmigen Federelementes (13) eine sichelförmige Fahne (16) mittels
eines ersten Steges (17) an dem Federelement (13) angeordnet ist,
dass am Ende des ersten Schenkels (14) des C-förmigen Federelementes (13) eine halbkreisförmige
Öffnung (19) vorgesehen ist, die zusammen mit einem Ende der sichelförmigen Fahne
(16) einen Drehpunkt (21) in Zusammenhang mit dem Gelenkstift (4) an der ersten Steckverbinder-Gehäusehälfte
(3) bildet, und
dass an dem zweiten Schenkel (15) des Federelementes (13) eine Vertiefung (22) vorgesehen
ist, zur Arretierung mittels eines Arretierungsstiftes (7), angeordnet an der zweiten
Steckverbinder-Gehäusehälfte (6).
2. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Verriegelungselement (11) mittels Rasthaken (24) auf der Verrastungsseite (23)
mit dem Betätigungsgriff (30) verbindbar ist.
3. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Verriegelungselement (11) eine Verriegelungsseite (12) zum Verriegeln der beiden
Steckverbinder-Gehäusehälften (3 ; 6) und eine Verrastungsseite (23) zur Verrastung
mit dem Betätigungsgriff (30) aufweist, die mittels eines in Blechebene um 90° - gebogenen
Winkelabschnittes (25) verbunden sind.
4. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Verriegelungselement (11) über einen Durchlass (20) auf den durch die halbkreisförmige
Öffnung (19) auf dem ersten Schenkel (14) und dem Ende der sichelförmigen Fahne (16)
gebildeten Drehpunktes (21) auf den Gelenkstift (4) der ersten Steckverbinder-Gehäusehälfte
(3) aufrastbar ist.
5. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Winkelabschnitt (25) beidseitig des Steges (18) exponierte Ecken (26) aufweist.