[0001] Die Erfindung betrifft ein im Patentanspruch 1 angegebenes Hörgerät mit einer Antenne
zum drahtlosen Senden und Empfangen, ein im Patentanspruch 11 angegebenes Energieladegerät
zum Laden eines Hörgeräts sowie ein im Patentanspruch 13 angegebenes Verfahren zum
Laden des Hörgeräts.
[0002] Hörgeräte sind tragbare Hörvorrichtungen, die zur Versorgung von Schwerhörenden dienen.
Um den zahlreichen individuellen Bedürfnissen entgegenzukommen, werden unterschiedliche
Bauformen von Hörgeräten wie Hinter-dem-Ohr Hörgeräte und In-dem-Ohr Hörgeräte bereitgestellt.
Die beispielhaft aufgeführten Hörgeräte werden am Außenohr oder im Gehörgang getragen.
Darüber hinaus stehen auf dem Markt aber auch Knochenleitungshörhilfen, implantierbare
oder vibrotaktile Hörhilfen zur Verfügung. Dabei erfolgt die Stimulation des geschädigten
Gehörs entweder mechanisch oder elektrisch.
[0003] Hörgeräte besitzen prinzipiell als wesentliche Komponenten einen Eingangswandler,
einen Verstärker und einen Ausgangswandler. Der Eingangswandler ist in der Regel ein
Schallempfänger, z. B. ein Mikrofon, und/oder ein elektromagnetischer Empfänger, z.
B. eine Induktionsspule. Der Ausgangswandler ist meist als elektroakustischer Wandler,
z. B. Miniaturlautsprecher, oder als elektromechanischer Wandler, z. B. Knochenleitungshörer,
realisiert. Der Verstärker ist üblicherweise in eine Signalverarbeitungseinheit integriert.
Dieser prinzipielle Aufbau ist in Figur 1 am Beispiel eines Hinter-dem-Ohr Hörgeräts
1 dargestellt. In ein Hörgerätegehäuse 7 zum Tragen hinter dem Ohr sind ein oder mehrere
Mikrofone 2 zur Aufnahme des Schalls aus der Umgebung eingebaut. Eine Signalverarbeitungseinheit
3, die ebenfalls in das Hörgerätegehäuse 7 integriert ist, verarbeitet die Mikrofonsignale
und verstärkt sie. Das Ausgangssignal der Signalverarbeitungseinheit 3 wird an einen
Lautsprecher bzw. Hörer 4 übertragen, der ein akustisches Signal ausgibt. Der Schall
wird gegebenenfalls über einen Schallschlauch, der mit einer Otoplastik im Gehörgang
fixiert ist, zum Trommelfell des Geräteträgers übertragen. Die Stromversorgung des
Hörgeräts 1 und insbesondere die der Signalverarbeitungseinheit 3 erfolgt durch eine
ebenfalls im Hörgerätegehäuse 7 angeordnete Batterie 5. Mittels einer im Hörgerätegehäuse
7 angeordneten Spule 6 können induktiv Daten mit einem anderen Hörgerät oder mit einer
Fernbedienung berührungslos ausgetauscht werden.
[0004] Akkus oder Batterien eines Hörgeräts zu laden bedeutet vielfach, den Akku bzw. die
Batterie aus dem Hörgerät herauszunehmen, in ein Ladegerät zu stecken und aufzuladen.
Nach dem Aufladen muss die in der Regel sehr kleine und schlecht handhabbare Batterie
aus dem Ladegerät entnommen und wieder in das Hörgerät eingesetzt werden. Ein alternatives
Ladeverfahren besteht darin, dass der Akku im Hörgerät belassen und dort drahtgebunden
geladen wird. Hierzu sind entsprechende metallische Kontakte am Hörgerät vorzusehen.
Nachteilig an diesen Kontakten ist, dass sie meist aus dem Gehäuse herausstehen und
mit diesem nicht bündig sind. Infolgedessen können sie leicht verschmutzen.
[0005] Weiterhin ist bekannt, Energie drahtlos an ein Hörgerät zu übertragen. Der Energietransfer
hierfür kann durch elektrische (kapazitiv), magnetische (induktiv) bzw. elektromagnetische
Felder erfolgen. Ein derartiges Laden erfordert mindestens ein zusätzliches Bauteil
im Hörgerät, das das entsprechende Feld in elektrische Energie umwandelt.
[0006] Meist wird für das drahtlose Laden von Akkus ein induktives Verfahren benutzt. Der
Sender arbeitet mit einer Sendespule und der Empfänger der Energie verwendet ebenfalls
eine Spule zur Aufnahme der Energie. Derartige Spulen sind verhältnismäßig groß, was
gerade bei Hörgeräten dem ständig angestrebten Ziel der Miniaturisierung zuwider läuft.
[0007] In der
WO 200//056421 A2 wird eine derartige Vorrichtung zum drahtlosen Laden einer Hörgeräte-Batterie mit
Spulen beschrieben. Zusätzlich zur Übertragung von elektrischer Energie können auch
Daten drahtlos übertragen werden.
[0008] Die
DE 197 45 101 A1 betrifft ein In-dem-Ohr-Hörgerät mit einem Hörgeräte-Ladeschaltkreis mit einer Spule
zur drahtlosen Aufnahme von elektrischer Energie. Daten einer Spannungsmessung können
ebenfalls über die Spule empfangen werden.
[0009] In der nachveröffentlichten Patentschrift
DE 10 2007 009 176 B1 wird eine Lösung vorgeschlagen, bei der das Einspeisen von Energie in eine Hörvorrichtung
zum Laden ihres Akkus über Komponenten erfolgt, die möglichst wenig Platz einnehmen.
So wird die Spule eines Hörers dazu genutzt, Energie zum Laden des Akkus induktiv
einzukoppeln. Alternativ kann auch akustische Energie über den Hörer oder die Mikrofone
eingekoppelt und dort in elektrische Energie gewandelt werden.
[0010] Es ist Aufgabe der Erfindung eine weitere Hörvorrichtung, eine dazugehörige Energieladevorrichtung
und ein Verfahren anzugeben, bei denen Energie induktiv an die Hörvorrichtung übertragen
werden kann. Eine weitere Aufgabe besteht darin, Daten zwischen der Hörvorrichtung
und der Energieladevorrichtung auszutauschen.
[0011] Gemäß der Erfindung wird die gestellte Aufgabe mit den Vorrichtungen der unabhängigen
Patentansprüche 1 oder 10 sowie dem Verfahren des unabhängigen Patentanspruchs 12
gelöst.
[0012] Die Erfindung umfasst ein Hörgerät mit einer wiederaufladbaren Energiespeichereinheit
zur Stromversorgung und mit einer Antenne zum drahtlosen Senden und Empfangen von
elektromagnetischen Signalen. Eine Energieladeeinheit ist zwischen der Antenne und
der Energiespeichereinheit angeordnet, wobei in einem Ladebetrieb an die Antenne elektromagnetisch
übertragene Energie elektrisch über die Energieladeeinheit in die Energiespeichereinheit
eingespeist wird. Vorteilhaft daran ist, dass eine drahtlose Ladefunktion ohne zusätzliche
Bauteile und ohne Beeinträchtigung einer drahtlosen Kommunikation über die Antenne
realisiert werden kann.
[0013] In einer weiteren Ausführungsform kann die Energieladeeinheit einen Laderegler zur
Regelung einer in der Antenne induzierten Spannung und eine Ladezustandsüberwachungseinheit
zur Erfassung einer aus der und einer in die Energiespeichereinheit fließenden Energiemenge
umfassen. Dadurch wird die Spannung geglättet und geregelt sowie der Ladestrom gemessen.
[0014] In einer Weiterbildung können der Laderegler und die Ladezustandsteuereinheit mit
einer Steuerlogikeinheit elektrisch verschaltet sein, wobei die Steuerlogikeinheit
zwischen dem Ladebetrieb und einem Kommunikationsbetrieb umschaltet. Dies bietet den
Vorteil, dass zwischen einem Ladebetrieb und einem Kommunikationsbetrieb einfach umgeschaltet
werden kann.
[0015] Des Weiteren kann die Antenne als Antennen-Spule ausgebildet sein, wobei die Energie
induktiv übertragbar ist. Dadurch können ausreichende Energiemengen im Nahfeld von
elektrischen Feldern übertragen werden.
[0016] Vorteilhaft kann parallel zu einer die induzierte Spannung gleichrichtenden, parasitären
Diode zwischen der Antenne und der Masse eine Schottky-Diode geschaltet werden. Vorteilhaft
daran ist die Erhöhung des Ladestroms und damit der Effektivität des Ladevorgangs.
[0017] In einer weiteren Ausführungsform kann das Hörgerät ein Sende-/Empfangsmodul zum
drahtlosen Senden und Empfangen von elektromagnetischen Signalen über die Antenne
enthalten. Damit können Daten von und zu dem Hörgerät übertragen werden.
[0018] In einer Weiterbildung können erste Daten eines Energieladegeräts an das Hörgerät
während des Ladebetriebs übertragen werden, wobei die an die Antenne übertragene elektromagnetische
Energie moduliert ist. Das Sende-/Empfangsmodul kann aus der modulierten Energie die
ersten Daten ermitteln. Dies bringt den Vorteil einer einfachen Datenübertragung parallel
zum Ladebetrieb.
[0019] Des Weiteren können in einem Kommunikationsbetrieb von dem Sende-/Empfangsmodul zweite
Daten an das Energieladegerät übertragen werden. Damit können beispielsweise Statusinformationen
zum Ladezustand einer Batterie übertragen werden.
[0020] Vorteilhaft kann ein Umschalten zwischen dem Ladebetrieb und dem Kommunikationsbetrieb
zeitgesteuert oder protokollgesteuert erfolgen. Dies bringt den Vorteil einer vielseitigen
Steuerung.
[0021] Die Erfindung gibt auch ein Energieladegerät zum induktiven Laden des erfindungsgemäßen
Hörgeräts an. Eine Datenübertragungseinheit in dem Energieladegerät moduliert die
von dem Energieladegerät an die Antenne übertragene elektromagnetische Energie zur
Übertragung von Daten. Dies bietet den Vorteil, dass parallel zum Laden auch Daten
übertragen werden können.
[0022] In einer weiteren Ausführungsform kann die Datenübertragungseinheit in dem Energieladegerät
induktiv übermittelte Daten empfangen. Dadurch können Daten des Hörgeräts ausgewertet
werden.
[0023] Die Erfindung gibt auch ein Verfahren zum Laden einer wiederaufladbaren Energiespeichereinheit
eines Hörgeräts mit einer Antenne zum drahtlosen Senden und Empfangen von elektromagnetischen
Signalen an. In einem Ladebetrieb wird an die Antenne des Hörgeräts elektromagnetische
Energie übertragen. Diese wird elektrisch über eine Energieladeeinheit in die Energiespeichereinheit
eingespeist.
[0024] In einer Weiterbildung können zur Datenübertragung zwischen dem Hörgerät und einem
Energieladegerät erste Daten des Energieladegeräts an das Hörgerät während des Ladebetriebs
übertragen werden, wobei die an die Antenne übertragene elektromagnetische Energie
moduliert wird.
[0025] Vorteilhaft können in einem Kommunikationsbetrieb zweite Daten vom Hörgerät an das
Energieladegerät übertragen werden.
[0026] Des Weiteren kann zwischen dem Ladebetrieb und dem Kommunikationsbetrieb zeitgesteuert
oder protokollgesteuert umgeschaltet werden.
[0027] Weitere Besonderheiten und Vorteile der Erfindung werden aus den nachfolgenden Erläuterungen
mehrerer Ausführungsbeispiele anhand von schematischen Zeichnungen ersichtlich.
[0028] Es zeigen:
- Figur 1:
- einen Prinzipaufbau eines Hörgeräts gemäß dem Stand der Technik,
- Figur 2:
- ein Blockschaltbild mit induktivem Ladesystem gemäß der Erfindung und
- Figur 3:
- ein Diagramm eines erfindungsgemäßen protokollgesteuerten Kommunikationsablaufs zwischen
einem Hörgerät und einem Energieladegerät.
[0029] Figur 2 zeigt ein Blockschaltbild eines Hörgerätes 1 und eines dazugehörigen Energieladegeräts
8. In Figur 2 sind nur diejenigen Komponenten dargestellt, die für ein Verständnis
der Erfindung erforderlich sind. Im Hörgerät 1 ist eine Antennen-Spule 6 angeordnet,
welche in Verbindung mit einer Sende- /Empfangseinheit 9 und einer Stromversorgungseinheit
10 eine bidirektionale drahtlose Datenüberragung zwischen dem Hörgerät 1 und einer
peripheren Einheit, beispielsweise ein anderes Hörgerät oder eine Fernbedienung, ermöglicht.
Die Stromversorgungseinheit 10 wird von einer wiederaufladbaren Batterie 5 versorgt.
[0030] Erfindungsgemäß wird zum berührungslosen bzw. drahtlosen Laden der Batterie 5 mit
elektrischer Energie die für die Datenübertragung vorgesehene Antennen-Spule 6 verwendet.
Die besondere Herausforderung, die Antennen-Spule 6 als Empfänger für ein Energieübertragungssystem
mitzuverwenden, liegt darin, dabei die Funktionalität der drahtlosen Datenübertragung
nicht zu beeinträchtigen. Insbesondere dürfen keine zusätzlichen Halbleiterschalter,
wie beispielsweise FET-Transistoren, an die Antennen-Spule 6 angeschlossen werden,
da diese durch ihre parasitären Eigenschaften die Parameter des Eingangsresonanzkreises
verschlechtern würden. Dadurch würde die Reichweite der drahtlosen Datenübertragung
unzulässig verringert werden. Es ist daher nicht möglich, die Antennen-Spule 6 zum
Zweck der Energieübertragung mittels eines Halbleiterschalters von der Sende-/Empfangseinheit
9 zu trennen und an einen Energieübertragungsgleichrichter anzuschließen.
[0031] Die Erfindung macht sich zu Nutze, dass von einem Ende der Antennen-Spule 6 zur Masse
eine parasitäre Diode 13 existiert. Die parasitäre Diode 13 ist durch den Halbleiterherstellungsprozess
bedingt und kann für die Gleichrichtung einer in der Antennen-Spule 6 induzierten
Spannung verwendet werden. Dadurch ist es möglich, die Sende-/Empfangsschaltung eines
Hörgeräts nahezu ohne Änderung in eine Energieübertragungsschaltung umzuwandeln. Mit
einer nicht dargestellten Steuerlogik wird die Stromversorgungseinheit 10 der Antennen-Spule
6 abgeklemmt und dafür ein Laderegler 11 und eine Ladezustandssteuereinheit 12 zwischen
die Antennen-Spule 6 und die Batterie 5 geschaltet. Ein Ausgang der Spule 6 ist mit
einem Eingang des Ladereglers 11 verbunden. Ein Ausgang des Ladereglers 11 ist mit
einem Eingang der Ladezustandssteuereinheit 12 verbunden, deren Ausgang mit dem Eingang
der Batterie 5 gekoppelt ist.
[0032] Mittels einer Spule 18 im Energieladegerät 8 wird Energie berührungslos an die Antennen-Spule
6 übertragen, indem eine Spannung induziert wird. Im Normalbetrieb wird die Antennen-Spule
6 als Antenne für die drahtlose Datenübertragung verwendet. Wird das Hörgerät 1 aber
in eine Ladeschale des Energieladegeräts 8 gelegt, wird ein Lademodus aktiviert, und
die in der Antennen-Spule 6 induzierte Spannung durch die parasitäre Diode 13 gleichgerichtet.
Während des Lademodus ist keine Datenübertragung vom Hörgerät zu dem Energieladegerät
möglich. Die gleichgerichtete Spannung wird von dem Laderegler 11 geregelt. Die aus
der Batterie 5 oder in die Batterie 5 geflossene Ladungsmenge wird von der Ladezustandssteuereinheit
12 erfasst. Beide sind über eine nicht dargestellte Kommunikationsschnittstelle mit
der Steuerlogik verbunden. Die Steuerlogik soll die Umschaltung der Zustände "Laden"
und "Drahtlose Kommunikation" steuern. Während einer Halbwelle der induzierten Spannung
fließt ein pulsierender Strom durch die parasitäre Diode 13, der dann nach einer Glättung
zu einem Ladestrom in der Batterie 5 führt.
[0033] Die Funktionalität der parasitären Diode 13 wird durch Parallelschaltung einer Schottky-Diode
14 unterstützt. Bedingt durch den Halbleiterherstellungsprozess kann die Schottky-Diode
nicht im Halbleiterchip selbst realisiert werden, sondern muss extern am Chip angeschlossen
werden.
[0034] Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung kann ein vorhandenes drahtloses Datenübertragungssystem
des Hörgeräts 1 beibehalten werden und die Antennen-Spule 6 für die Energieübertragung
mitbenutzt werden. Währen der Energieübertragung ist aber kein Datentransfer vom Hörgerät
1 zum Energieladegerät 8 möglich, da die Sendeeinheit 9 im Hörgerät 1 durch das starke,
extern anliegende Magnetfeld des Energieladegeräts 8 blockiert ist.
[0035] Erfindungsgemäß ist aber ein Datentransfer von dem Energieladegerät 8 zu dem Hörgerät
1 möglich. Dazu wird die vorhandene Sende-/Empfangseinheit 9 des Hörgeräts 1 mitbenutzt.
Mit Hilfe einer Datenübertragungseinheit 15 in dem Energieladegerät 8 wird das Feld
des Energieladegeräts 8 entsprechend moduliert. Das modulierte Signal wird also einerseits
für die Energieübertragung und andererseits für die Datenübertragung von dem Energieladegerät
8 zum Hörgerät 1 genutzt. Für eine Datenübertragung vom Hörgerät 1 zu dem Energieladegerät
8 wird zeitgesteuert, z.B. im Zeitschlitzverfahren, bei dem nach einer vordefinierten
Zeit die Übertragungsrichtung gewechselt wird, oder protokollgesteuert, beispielsweise
durch Handshaking, das Feld von dem Energieladegerät 8 abgeschaltet. Das Energieladegerät
8 geht dann in einen Empfangsmodus über. Das Hörgerät 1 sendet Daten mit der vorhandenen
Sende-/Empfangseinheit 9.
[0036] Figur 3 zeigt ein erfindungsgemäßes Beispiel eines protokollgesteuerten Kommunikationsablaufs
zwischen einem Hörgerät 1 und einem Energieladegerät 8. In einem Ausgangszustand "Hörgerät
abwesend" HA befindet sich kein Hörgerät 1 in dem Energieladegerät 8. Das Energieladegerät
8 wechselt kontinuierlich von einem Sendemodus SM in einen Empfangsmodus RM und umgekehrt.
Im Sendemodus SM sendet das Energieladegerät 8 ein Lade-Startsignal 100 an das Hörgerät
1. Zusätzlich wird das Signal "Gehe-in-den-Übertragungsmodus" 101 gesendet. Da sich
kein Hörgerät 1 in dem Energieladegerät 8 befindet kommt keine Antwort 200 zurück.
Anschließend wird ein Hörgerät 1 in das Energieladegerät 8 eingesetzt. Dadurch entsteht
der Zustand "Hörgerät eingesetzt" HI. Das Hörgerät 1 empfängt nun die Signale "Starte
Laden" 100 und "Gehe-in-den-Übertragungsmodus" 101 und sendet als Antwort das Paket
201 an das Energieladegerät 8 zurück. Daraufhin schaltet das Energieladegerät 8 in
den Energieübertragungsmodus 102. Während der Energieladung können weiterhin Übertragungspakete
101, 201 ausgetauscht werden. Ist der Energieladevorgang abgeschlossen, sendet das
Energieladegerät 8 den Befehl "Beende Laden" 103 an das Hörgerät 1. Der Ladevorgang
wird gestoppt.
[0037] Mit anderen Worten: das Energieladegerät 8 sendet fortlaufend oder in regelmäßigen
Zeitabständen, beispielsweise alle 3 Sekunden, Befehle zum Übergang in einen Lademodus
und eine Aufforderung zum Senden von Daten. Dies kann mit einer geringen Energie erfolgen,
damit das Energieladegerät 8 im ungenutzten Zustand möglichst wenig Strom verbraucht.
Kommen keine Daten vom Hörgerät 1 zurück, wird das im Ladegerät als Zustand "kein
Hörgerät" HA erkannt und entsprechend angezeigt. Kommt eine Antwort, die zum Beispiel
den Typ des Hörgeräts 1, den Batterieladezustand oder den erforderlichen Ladestrom
beinhalten kann, wird die voraussichtliche Dauer des Ladevorgangs am Energieladegerät
8 angezeigt und der Ladevorgang beginnt. Dabei sendet das Energieladegerät 8 in regelmäßigen
Zeitabständen Anfragen an das Hörgerät, den Status mitzuteilen, und geht unmittelbar
danach in den Empfangsmodus RM zurück. Nach Ende des Ladevorgangs sendet das Energieladegerät
8 den Befehl zu dem Hörgerät, den Ladevorgang zu beenden und in einen Schlafmodus
mit geringem Energieverbrauch zu gehen. Wird das Hörgerät 1 vorzeitig aus der Ladeschale
des Energieladegerätes 8 entfernt, wird das im Energieladegerät 8 anhand der fehlenden
Antworten erkannt und angezeigt. Das Hörgerät 1 erkennt den Zustand "ich bin aus der
Ladeschale entfernt" dadurch, dass keine Anfragen von dem Energieladegerät 8 mehr
ankommen.
[0038] Die Übergänge zwischen den Zuständen im Hörgerät 1 und im Energieladegerät 8 können
jeweils mit einem Zustandsautomaten gesteuert werden. Dieser kann sowohl fest in Hardware
verdrahtet als auch als Software gesteuerter Mikrokontrollerautomat realisiert werden.
Bezugszeichenliste
[0039]
- 1
- Hörgerät
- 2
- Mikrofon
- 3
- Signalverarbeitungseinheit
- 4
- Hörer / Lautsprecher
- 5
- Batterie / Energiespeichereinheit
- 6
- Antenne / Antennen-Spule
- 7
- Hörgerätegehäuse
- 8
- Energieladegerät
- 9
- Sende-/Empfangsmodul
- 10
- Stromversorgungseinheit
- 11
- Laderegler
- 12
- Ladezustandsüberwachungseinheit
- 13
- parasitäre Diode
- 14
- Schottky-Diode
- 15
- Datenübertragungseinheit
- 16
- Energie- und Datenübertragung
- 17
- Energieladeeinheit
- 18
- Spule
- HA
- Hörgerät abwesend
- HI
- Hörgerät eingesetzt
- RM
- Empfangsmodus
- SM
- Sendemodus
1. Hörgerät (1) mit einer wiederaufladbaren Energiespeichereinheit (5) zur Stromversorgung
und mit einer Antenne (6) zum drahtlosen Senden und Empfangen von elektromagnetischen
Signalen zu und von einem weiteren Hörgerät und/oder einer Fernbedienung,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Energieladeeinheit (17) zwischen der Antenne (6) und der Energiespeichereinheit
(5) derart angeordnet ist, dass in einem Ladebetrieb an die Antenne (6) elektromagnetisch
übertragene Energie elektrisch über die Energieladeeinheit (17) in die Energiespeichereinheit
(5) einspeisbar ist.
2. Hörgerät (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Energieladeeinheit (17) einen Laderegler (11) zur Regelung einer in der Antenne
(6) induzierten Spannung und eine Ladezustandsüberwachungseinheit (12) zur Erfassung
einer aus der und einer in die Energiespeichereinheit (5) fließenden Energiemenge
umfasst.
3. Hörgerät (1) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Laderegler (11) und die Ladezustandssteuereinheit (12) mit einer Steuerlogikeinheit
elektrisch verschaltbar sind, wobei die Steuerlogikeinheit zwischen dem Ladebetrieb
und einem Kommunikationsbetrieb umschaltet.
4. Hörgerät (1) nach einem der vorigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Antenne (6) eine Antennen-Spule umfasst, wobei die Energie induktiv übertragbar
ist.
5. Hörgerät (1) nach einem der vorigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass für eine Gleichrichtung eines induzierten Wechselstromes die parasitäre Diode (13)
zwischen der Antenne (6) und einer Masse verwendbar ist.
6. Hörgerät (1) nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass parallel zu der den induzierten Wechselstrom gleichrichtenden, parasitären Diode
(13) zwischen der Antenne (6) und der Masse eine Schottky-Diode (14) schaltbar ist.
7. Hörgerät (1) nach einem der vorigen Ansprüche,
gekennzeichnet durch
ein Sende-/Empfangsmodul (9) zum drahtlosen Senden und Empfangen von elektromagnetischen
Signalen über die Antenne (6).
8. Hörgerät (1) nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass erste Daten eines Energieladegeräts (8) an das Hörgerät (1) während des Ladebetriebs
übertragbar sind, wobei die an die Antenne (6) übertragene elektromagnetische Energie
moduliert wird und das Sende-/Empfangsmodul (9) aus der modulierten Energie die ersten
Daten ermittelt.
9. Hörgerät (1) nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass in einem Kommunikationsbetrieb von dem Sende-/Empfangsmodul (9) zweite Daten an das
Energieladegerät (8) übertragbar sind.
10. Hörgerät (1) nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Umschalten zwischen dem Ladebetrieb und dem Kommunikationsbetrieb zeitgesteuert
oder protokollgesteuert erfolgt.
11. Energieladegerät (8) zum induktiven Laden eines Hörgeräts (1) nach einem der vorigen
Ansprüche,
gekennzeichnet durch
eine Datenübertragungseinheit (15), durch die die vom Energieladegerät (8) an die Antenne (6) übertragene elektromagnetische
Energie zur Übertragung von Daten modulierbar ist.
12. Energieladegerät (8) nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Datenübertragungseinheit (15) derart ausgebildet ist, dass vom Hörgerät (1) induktiv
übermittelte Daten empfangbar sind.
13. Verfahren zum Laden einer wiederaufladbaren Energiespeichereinheit (5) eines Hörgeräts
(1) mit einer Antenne (6) zum drahtlosen Senden und Empfangen von elektromagnetischen
Signalen zu und von einem weiteren Hörgerät und/oder einer Fernbedienung,
dadurch gekennzeichnet,
dass in einem Ladebetrieb an die Antenne (6) des Hörgeräts (1) elektromagnetische Energie
übertragen wird und diese elektrisch über eine Energieladeeinheit (17) in die Energiespeichereinheit
(5) eingespeist wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Datenübertragung zwischen dem Hörgerät (1) und einem Energieladegerät (8) zum
Laden der wiederaufladbaren Energiespeichereinheit (5) erste Daten des Energieladegeräts
(8) an das Hörgerät (1) während des Ladebetriebs übertragen werden, wobei die an die
Antenne (6) übertragene elektromagnetische Energie moduliert wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass in einem Kommunikationsbetrieb zweite Daten vom Hörgerät (1) an das Energieladegerät
(8) übertragen werden.
16. Verfahren nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen dem Ladebetrieb und dem Kommunikationsbetrieb zeitgesteuert oder protokollgesteuert
umgeschaltet wird.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Hörgerät (1) mit einer wiederaufladbaren Energiespeichereinheit (5) zur Stromversorgung,
gekennzeichnet durch:
- eine Antenne (6), die drahtlos elektromagnetische Signale zu und von einem weiteren
Hörgerät und/oder einer Fernbedienung senden bzw. empfangen kann, und
- eine Energieladeeinheit (17), die zwischen der Antenne (6) und der Energiespeichereinheit
(5) derart angeordnet ist, dass in einem Ladebetrieb an die Antenne (6) elektromagnetisch
übertragene Energie elektrisch über die Energieladeeinheit (17) in die Energiespeichereinheit
(5) einspeisbar ist.
11. Energieladevorrichtung mit einem Hörgerät (1) nach einem der vorigen Ansprüche und
mit einem Energieladegerät (8) zum induktiven Laden,
gekennzeichnet durch:
- eine Datenübertragungseinheit (15) im Energieladegerät (8), die die vom Energieladegerät
(8) an die Antenne (6) übertragene elektromagnetische Energie zur Übertragung von
Daten moduliert.
12. Energieladevorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Datenübertragungseinheit (15) derart ausgebildet ist, dass vom Hörgerät (1) induktiv
übermittelte Daten empfangbar sind.
13. Verfahren zum Laden einer wiederaufladbaren Energiespeichereinheit (5) eines Hörgeräts
(1),
gekennzeichnet durch:
- Übertragen von elektromagnetischer Energie in einem Ladebetrieb an eine Antenne
(6) des Hörgeräts (1), die drahtlos elektromagnetische Signale zu und von einem weiteren
Hörgerät und/oder einer Fernbedienung senden bzw. empfangen kann, und
- Einspeisen der elektromagnetischen Energie elektrisch über eine Energieladeeinheit
(17) in die Energiespeichereinheit (5).