[0001] Die Erfindung betrifft eine Sicherungsvorrichtung zur Sicherung eines quer gegenüber
einer Horizontalebene aufgestellten Rotors einer Strömungsmaschine gegen Umkippen,
mit mindestens einer Abstützfläche, durch die ein zur Horizontalebene quer aufgestellter
Rotor seitlich von der Sicherungsvorrichtung abstützbar ist. Des Weiteren betrifft
die Erfindung ein Verfahren zum lotrechten Ausrichten eines senkrecht zur Horizontalebene
aufzustellenden Rotors einer Strömungsmaschine.
[0002] Gasturbinen sowie deren struktureller Aufbau sind allgemein bekannt. Die Rotoren
von Gasturbinen können dabei in unterschiedlicher Art und Weise aufgebaut und zusammengesetzt
sein. Eine Rotorvariante umfasst eine Vielzahl von aneinanderliegenden Elementen,
welche über einen sich zentral durch die Elemente erstreckenden Zuganker verspannt
sind. Diese Elemente sind einerseits Rotorscheiben und andererseits Rohrabschnitte,
so genannte Hohlwellen, die an den Rotorscheiben anliegen können. Das Verspannen der
Rotorscheiben und der Hohlwellen erfolgt mit jeweils endseitig auf dem Zuganker aufgeschraubten
Schraubenmuttern, wobei häufig die verdichterseitig vorgesehene Schraubenmutter als
Hohlwelle ausgebildet ist. Die stirnseitig flächig aneinander liegenden Rotorscheiben
tragen in der Regel an ihren Außenumfängen die Laufschaufeln der Turbine und des Verdichters.
Anstelle eines zentralen Zugankers ist es auch bekannt, mehrere dezentrale Zuganker
zu verwenden.
[0003] Um einen derartigen mehrteiligen Rotor zusammenzusetzen und zu zerlegen ist ein Montagewerkzeug
bekannt, welches im Wesentlichen zwei Lagerböcke umfasst. Die beiden Lagerböcke werden
zueinander beabstandet aufgestellt und der Rotor wird auf ihnen abgelegt. Einer der
beiden Lagerböcke - der so genannte Wendebock - ist dabei mit einem zwischen Fuß und
Auflagefläche angeordnetem Gelenk ausgestattet, welches mit einem Ende des Rotors
befestigt wird. Der Rotor wird also so platziert, dass sein beispielsweise verdichterseitiges
Ende unmittelbar an dem Gelenk des Wendebocks befestigt werden kann. Der andere Lagerbock
stützt dann den Rotor turbinenseitig ab. Das am Wendebock befestigte Gelenk dient
zur Umlagerung des Rotors aus der waagerechten Lage in eine dazu senkrechte Position.
Dazu wird am turbinenseitigen Ende des Rotors eine Anhängemutter auf den Zuganker
aufgeschraubt. An die Anhängemutter wird mittels eines Schäkels ein Seil eines Krans
befestigt. Während der Kran das turbinenseitige Ende des Rotors anhebt, dreht sich
das verdichterseitige Ende um den Drehpunkt des Gelenks. Der Anhebevorgang ist abgeschlossen,
wenn der Rotor in einer annähernd senkrechten Position angelangt ist. Dann wird dieser
mittels einer Sicherung, welche auch am Wendebock vorgesehen ist, gegen Umkippen gesichert.
In der Regel umfasst diese Sicherung einen Blockierbolzen, der am Wendebock oberhalb
des Gelenks vorgesehen ist und das Zurückbewegen des Rotors aus der Senkrechten blockiert.
Anschließend wird die Anhängemutter demontiert, wonach dann die eigentlichen Arbeiten
am senkrecht aufgestellten Rotor (oder Zuganker) erfolgen können.
[0004] Für den Zusammenbau des Rotors wird zuerst der Zuganker senkrecht aufgestellt und
anschließend die einzelnen Rotorscheiben mittels eines Krans nacheinander von Oben
auf den Zuganker aufgefädelt. Anschließend wird eine turbinenseitige Rotormutter aufgeschraubt.
Bei der Demontage eines vollständig montierten Rotors wird nach dessen senkrechter
Aufstellung die turbinenseitig angeordnete Rotormutter entfernt, wonach die einzelnen
Rotorscheiben mit Hilfe eines Krans dem Zuganker entnommen werden können. Der Rotor
umfasst dann im Wesentlichen nur noch den Zuganker.
[0005] Eine ähnliche Aufstellvorrichtung mit einem Wendebock ist aus der deutschen Offenlegungsschrift
24 26 231 bekannt. Zentral unter dem Wendebock ist am Fundament ein erster Anschlag befestigt.
Im Unterschied zur vorgenannten Vorrichtung wird nicht das Ende des Rotors am Wendebock
befestigt, sondern ein vom Ende beabstandeter Rotorpunkt. Beim Anheben des längeren
Rotorabschnittes schwenkt dann der kürzere Rotorabschnitt zum Fundament hin. Der am
kürzeren Rotorabschnitt angeordnete Kupplungsflansch liegt nach der senkrechter Aufstellung
am ersten Anschlag an, wonach auf der anderen Seite des Flansches dann ein zweiter
Anschlag angepasst und über Schrauben mit dem ersten Anschlag zur Sicherung des Rotors
gegen Umkippen fest verbunden wird,
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung einer Sicherungsvorrichtung
zur Sicherung eines quer gegenüber einer Horizontalebene aufgestellten Rotors oder
Zugankers einer Strömungsmaschine, bei der der Rotor resp. Zuganker besonders einfach
in die Lotrechte ausrichtbar ist. Weitere Aufgabe ist es, hierzu ein entsprechendes
Verfahren anzugeben.
[0007] Die erstgenannte Aufgabe wird durch eine Sicherungsvorrichtung mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst. Die auf das Verfahren gerichtete Aufgabe wird durch ein Verfahren
gemäß den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst.
[0008] Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, dass ein besonders einfaches Ausrichten
des annähernd senkrecht gegenüber der Horizontalebene aufgestellten Rotors resp. Zugankers
in die Lotrechte erreicht werden kann, wenn die mindestens eine Abstützfläche der
Sicherungsvorrichtung, an welcher der Rotor bereits während des erfindungsgemäßen
Ausrichtens anliegt, zumindest geringfügig verlagerbar ist. Insbesondere, wenn der
Rotor schlussendlich in die Lotrechte ausgerichtet werden soll, sind die vom Rotor
auf die Sicherungsvorrichtung quer zur Normalkraft einwirkenden Kräfte vergleichsweise
gering, so dass die Sicherungsvorrichtung dementsprechend angepasst dimensioniert
werden kann. Des Weiteren ermöglicht der lotrecht stehende Rotor eine besonders einfache
Auf- bzw. Abfädelung von Rotorscheiben auf den Zuganker, ohne dass diese beim Anheben
oder Absenken aufgrund einer Schiefstellung des Zugankers letztgenannten berühren.
[0009] Sofern die Abstützfläche, an welcher sich der Rotor anlegt, in einer Ebene annähernd
parallel zur Horizontalebene verlagerbar ist, kann der bereits schon annähernd senkrecht
stehende Rotor so ausgerichtet werden, dass lediglich Balancekräfte von der Sicherungsvorrichtung
aufgenommen werden müssen. Die Sicherungsvorrichtung muss dann keine Gewichtskraft
oder nur sehr geringe Gewichtskräfte des Rotors aufnehmen. Zweckmäßiger Weise ist
die Sicherungsvorrichtung Teil einer modularen Montagevorrichtung, welche neben der
vorzugsweise als Gerüst ausgebildeten Sicherungsvorrichtung einen separat ausgebildeten
Wendebock umfasst. Das erfindungsgemäße Verfahren ist dann zeitsparend mit einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung unter Erreichung der vorgenannten Vorteile durchführbar.
[0010] Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0011] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist die Abstützfläche an einem sich aus mindestens
zwei Ringsegmenten zusammensetzenden Ring angeordnet. Die Abstützfläche kann sich
dabei an einem Teil der Mantelfläche des Rotors, insbesondere an der Mantelfläche
einer Hohlwelle oder einer Rotorscheibe, anlegen. Vorzugsweise ist die Abstützfläche
die innere zylindrische Fläche des Rings, wobei der an dem Rotor befestigte Ring auch
als mechanischer Schutz vorgesehen sein kann. Der Ring kann entweder an dem noch in
der waagerechten befindlichen Rotor befestigt werden, also noch vor dem Aufstellen
des Rotors in die Senkrechte. Oder, der Ring ist in der gerüstartigen Sicherungsvorrichtung
bereits vormontiert und so weit geöffnet, dass der Rotorabschnitt, welcher in den
Ring eingelegt werden soll, einbringbar ist.
[0012] Um den Rotor besonders einfach und schnell in einer Sicherungsvorrichtung zu befestigen,
ist eines der beiden Ringsegmente gegenüber dem anderen Ringsegment schwenkbar befestigt.
Hierdurch kann eine besonders einfach Montage des Rings am Rotor erfolgen, unabhängig
davon, ob der Ring am waagerechten Rotor vormontiert wird oder ob der Ring an der
Sicherungsvorrichtung vorab befestigt ist.
[0013] Um die Abstützflächen zu verlagern, sind mehrere Verschraubungen oder mehrere Hydraulikzylinder
vorgesehen, welche sich jeweils parallel oder nahezu parallel zur Horizontalebene
erstrecken und welche parallel oder nahezu parallel zur Horizontalebene bewegbare
Elemente wie Schrauben oder Hydraulikkolben aufweisen. Dabei sind mindestens drei
Verschraubungen bzw. Hydraulikzylinder vorgesehen, um den annähernd senkrecht aufgestellten
Rotor derartig zu verlagern, dass dieser aus einer annähernd senkrechten Position
in die Lotrechte gebracht werden kann. Vorzugsweise sind jedoch mehr als drei, insbesondere
vorzugsweise acht oder neun Verschraubungen bzw. Hydraulikzylinder vorgesehen, um
eine besonders sichere seitliche Abstützung und um eine besonders exakte Ausrichtung
zu gewährleisten. Dies ist insbesondere für Rotoren von schweren, zur kommerziellen
Stromerzeugung genutzten Gasturbinen erforderlich, da deren Rotorgewicht mehrere zehntausend
Kilogramm betragen kann.
[0014] Die Verschraubungen oder Hydraulikzylinder der Sicherungsvorrichtung sind dabei strahlenartig
um einen virtuellen Mittelpunkt angeordnet. Die Sicherungsvorrichtung und der Wendebock
sind darüber hinaus derartig am Fundament gegeneinander auszurichten und zu befestigen,
dass in der Senkrechten die Projektion des virtuellen Mittelpunkts mit einem zentralen
Rotorabstützpunkt am Wendebock zusammenfällt. Der zentrale Rotorabstützpunkt ist dabei
der auf der Drehachse des Gelenks liegende Punkt, auf dem der Schwerpunkt des Rotors
platziert werden soll. Insbesondere hierdurch kann das lotrechte Ausrichten des Rotors
vergleichsweise schnell erfolgen bei vergleichsweise geringem Aufwand.
[0015] Anstelle von mehreren Verschraubungen oder mehreren Hydraulikzylindern kann in einer
alternativen Ausgestaltung der Sicherungsvorrichtung mindestens eine Excenterscheibe
vorgesehen sein, in welcher die Abstützfläche angeordnet ist. Damit mittels der Abstützfläche
der annähernd senkrecht aufgestellte Rotor in jede beliebige Position gegenüber dem
Rotorabstützpunkt des Wendebocks balanciert werden kann, sind vorzugsweise zwei ineinander
geschachtelte Excenterscheiben vorgesehen, von denen die innere Excenterscheibe die
Abstützfläche aufweist. Auch hierdurch ist eine besonders einfache Ausrichtung des
annähernd senkrecht aufgestellten Rotors in die Lotrechte möglich.
[0016] In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Sicherungsvorrichtung weist diese oberhalb
des Fundamentes eine auf mehreren Stützen und Streben aufgebockte Plattform oder Arbeitsbühne
auf. Die Plattform kann beispielsweise als Arbeitsplattform für Monteure dienen, welche
die Ausrichtung des Rotors in die Lotrechte vornehmen. Insbesondere dann ist es von
Vorteil, wenn die Abstützfläche auf der Höhe der Plattform, beispielsweise in dessen
Boden, vorgesehen ist. Die eine oder mehrere Abstützflächen können dann mit der Plattform
über die Verschraubungen oder der Hydraulikzylinder verbunden sein. Vorzugsweise beträgt
der Abstand zwischen dem Gelenk des Wendebocks und der darüber angeordneten Abstützfläche
ca. 2 - 3 m.
[0017] Die Erfindung wird anhand einer Zeichnung erläutert. Es zeigen schematisch und in
nicht maßstäblicher Weise:
- FIG 1
- die Montagevorrichtung zum Zusammensetzen und Zerlegen eines Rotors mit parallel zur
Horizontal-ebene (waagerecht) angeordnetem Rotor,
- FIG 2
- die Montagevorrichtung gemäß FIG 1 mit senkrecht aufgestelltem Rotor,
- FIG 3
- die Draufsicht auf die Sicherungsvorrichtung bei geöffneter Aufnahme und
- FIG 4
- die Draufsicht auf die Sicherungsvorrichtung mit eingelegtem Rotor.
[0018] In den Figuren sind identische Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
[0019] In FIG 1 ist ein auf zwei Lagerböcken 11 abgelegter Rotor 13 einer schweren stationären
Gasturbine dargestellt. Der Rotor 13 umfasst einen Zuganker 15, der sich zentral durch
eine Vielzahl von Turbinenscheiben 17 und Verdichterscheiben 19 erstreckt. Im dargestellten
Beispiel ist das verdichterseitige Ende des Rotors 13 links dargestellt. Die Turbinenscheiben
17 und die Verdichterscheiben 19 sind Rotorscheiben 21 und tragen an ihren äußeren
Enden Laufschaufeln, die einem kompressiblen Strömungsmedium der Gasturbine aussetzbar
sind.
[0020] Zum Verspannen der Rotorscheiben 21 ist am verdichterseitigen Ende 33 des Rotors
13 eine vordere Hohlwelle 22 auf den Zuganker 15 aufgeschraubt. Turbinenseitig ist
eine Schraubenmutter 24 vorgesehen.
[0021] Um den modularen Rotor 13 der Gasturbine in seine Einzelteile zu zerlegen, oder um
auf einen Zuganker 15 Rotorscheiben 19, 21 aufzufädeln, ist neben den beiden Lagerböcken
11 eine Montagevorrichtung 23 vorgesehen, welche rotorendseitig angeordnet ist. Die
Montagevorrichtung 23 umfasst einen Wendebock 27, der auf einem Fundament 29 befestigt
ist. Der Wendebock 27 ist zu den beiden Lagerböcken 11 fluchtend aufgestellt und weist
dabei an seiner Spitze ein Gelenk 31 auf, welches mit dem verdichterseitigen Ende
33 des Rotors 13 verbunden ist. Der Rotor 13 ist dabei um eine zur Horizontalebene
47 parallele Drehachse des Gelenks 31 drehbar. Ferner umfasst das Gelenk 31 eine wälzgelagerte
Aufnahme für einen um eine senkrechte Achse 35 drehbaren Drehteller 37. Auf der senkrechten
Achse 35 liegt außerdem der Rotorabstützpunkt.
[0022] Am turbinenseitigen Ende 39 des Rotors 13 ist eine Anhängemutter 41 montiert, an
der mittels eines Schäkels das Seil eines Krans angeschlagen werden kann.
[0023] Die Montagevorrichtung 23 umfasst des Weiteren eine als Gerüst 43 ausgebildete Sicherungsvorrichtung
45, welche vom Wendebock 27 getrennt im Fundament 29 verankert ist.
[0024] Das Gerüst 43 umfasst eine auf vier senkrechten Stützen 64 aufgebockte Plattform
49 oder Arbeitsbühne. Zur Versteifung des Gerüsts 43 sind an jeder Seitenkante des
Gerüsts 43 weitere sich quer zu den Stützen 64 erstreckende Streben 65 vorgesehen,
die die fundamentseitigen Enden der Stützen 64 mit der Plattform 49 zusätzlich verbinden.
[0025] Damit der Rotor 13 in das Gerüst 43 und in die Sicherungsvorrichtung 45 eingeschwenkt
werden kann, kann ein Teil der Plattform 49 und die darunter angeordneten Streben
65 aus dem Schwenkbereich des Rotors 13 herausbewegt werden. Die Plattform 49 und
die Sicherungsvorrichtung 45 weisen dann eine geöffnete Aufnahme auf (vgl. FIG 3).
[0026] Durch das Anheben des turbinenseitigen Endes 39 des Rotors 13 mit dem Kran wird der
Rotor 13 aus den beiden Lagerböcken 11 gehoben, wobei das verdichterseitige Ende des
Rotors 13 sich um die Drehachse des Gelenks 31 dreht. Bei geöffneter Aufnahme kann
dann der Rotor 13 aus seiner horizontalen Lage (FIG 1) in die vertikale Lage (FIG
2) gewendet werden, wonach dieser mittels der Sicherungsvorrichtung 45 gegen Umkippen
gesichert wird. Hierzu wird die Aufnahme geschlossen. Anschließend befindet sich der
Rotor 13 in der in FIG 2 gestellten Lage.
[0027] Die gesamte Gewichtskraft des bei stationären Gasturbinen vergleichsweise schweren
Rotors 13 lastet dann auf dem Wendebock 27, wohingegen das Gerüst 43 das Umkippen
des Rotors 13 mit vergleichsweise geringen Kräften verhindern kann. Die geringste
Kraft ist erforderlich, wenn der Rotor 13 lotrecht ausgerichtet ist und die Symmetrieachse
46 des Rotors 13 mit der Achse 35 des Drehtellers 37 übereinstimmt.
[0028] Aufgrund des vergleichsweise großen Abstands zwischen Gelenk 31 und der seitlichen
Abstützung des Rotors 13 auf Höhe der Plattform 49 kann eine besonders zuverlässige
und zudem auch erdbebensichere seitliche Abstützung des Rotors 13 angegeben werden.
Erdbebensicher heißt in diesem Umfang, dass die bei vergleichsweise schwachen Erdbeben
mit einer vergleichsweise geringen Stärke auftretenden Beschleunigungskräfte auf den
Rotor 13 in der Größenordnung von ca. ½ g (1g = einfache Erdbeschleunigung) von der
Sicherungsvorrichtung 45 aufgefangen und über die Plattform 49 und die Streben 65
ins Fundament 29 abgeleitet werden können.
[0029] Die Draufsicht auf die Plattform 49 der Sicherungsvorrichtung 45 zeigen die Figuren
3 und 4, wobei FIG 3 die zur Aufnahme des Rotors 13 geöffnete Plattform 49 zeigt und
FIG 4 die verschlossene Plattform 49 mit zentral angeordnetem Zuganker 15 und vorderer
Hohlwelle 22 gemäß der Schnittansicht IV-IV der FIG 2. In der Plattform 49 der Sicherungsvorrichtung
45 ist eine zentral angeordnete Öffnung 51 vorgesehen, in welcher ein axialer Abschnitt
der Hohlwelle 22 eingelegt werden kann. Die Öffnung 51 wird von einem segmentierten
Ring 53 umschlossen, dessen erstes Segment 55 einen Segmentbogen von ungefähr 270°
und dessen zweites Segment 57 einen Segmentbogen von ca. 90° umfasst. Das zweite Ringsegment
57 ist gegenüber dem ersten Ringsegment 55 um eine Drehachse 59 verschwenkbar, was
zum einfachen und schnellen Schließen und Öffnen des Rings 53 dient (vgl. FIG 4).
Beide Segmente 55, 57 weisen je eine nach innen gerichtete Abstützfläche 61 auf, die
jeweils an einem Abschnitt der Mantelfläche des Rotors 13 bzw. des Zugankers 15 anlegbar
ist.
[0030] Der Ring 53 liegt in einer Ebene parallel zur Horizontalebene 47, also parallel zum
Fundament 29, und kann mittels einer ihn tragenden Hilfsvorrichtung innerhalb dieser
Ebene zur lotrechten Ausrichtung des Rotors 13 verlagert werden. Die Hilfsvorrichtung
umfasst beispielsweise mehrere an der Plattform 49 befestigte Verschraubungen 63.
Jede dieser Verschraubung 63 weist eine Schraubenachse 67 auf, die ebenfalls in der
Ebene parallel zur Horizontalebene 47 liegt. Die Verschraubungen 63 sind bei geschlossenem
Ring 53 strahlenförmig angeordnet, so dass sich deren Schraubenachsen 67 in einem
virtuellen Mittelpunkt 66 treffen. Anstelle der Verschraubungen 63 kann auch jeweils
eine Hydraulikanordnung mit bewegbaren Kolbenstange vorgesehen sein, um den Ring 53
seinerseits seitlich abzustützen und dabei den Rotor 13 (oder auch Zuganker 15) gegenüber
dem Wendebock 27 derart auszurichten, dass von dieser von einer annähernd senkrechten
Ausrichtung in eine lotrechte Ausrichtung verlagert werden kann.
[0031] Anstelle der Verschraubung oder anstelle von Hydraulikzylindern kann auch der Ring
53 in einem zweifach geschachtelten Excenter gelagert sein, so dass die Öffnung 51
gegenüber der Achse 35 des Wendebocks 27 beliebig ausrichtbar ist.
[0032] Auch der Ring 53 ist insgesamt nur optional. Es ist beispielsweise auch möglich,
dass die seitliche Abstützung des Rotors 13 unmittelbar von den Verschraubungen 63
oder unmittelbar von den Kolbenstangen der Hydraulikzylinder erfolgt. Die Abstützflächen
61 wären dann an den nach innen ragenden freien Enden 69 der Verschraubungen 63 oder
den nach innen ragenden freien Enden der Kolbenstangen der Hydraulikzylindern angeordnet,
welche dann unmittelbar an die Mantelfläche des Rotors 13 anlegbar wären.
[0033] Damit der Rotor 13 beim Anheben seines turbinenseitigen Endes 39 in die Öffnung 51
eingeschwenkt werden kann, ist der Ring 53 und die Plattform 49 zuvor zu öffnen. Hierzu
ist vorgesehen, dass das zweite Segment 57 des Rings 53 um die Drehachse 59 gemäß
dem Pfeil 60 von einer geschlossenen Position in eine offene Position (dargestellt)
schwenkbar ist. In gleicher Art und Weise sind die in der FIG 3 unten dargestellten
Streben 65 und das Geländer 70 der Arbeitsbühne von der Plattform 49 gemäß dem Pfeil
62 weggeklappt, so dass insgesamt die Aufnahme geöffnet ist.
[0034] FIG 4 zeigt die Draufsicht auf die Sicherungsvorrichtung 45 mit dem annähernd vollständig
geschlossenen Ring 53. Der Ring 53 umgreift die Hohlwelle 22, so dass die Abstützflächen
61 an der Mantelfläche der Hohlwelle 22 anliegen. Der Ring 53 ist über die einzelnen
Verschraubungen 63 in der Ebene parallel zum Fundament 29 verschiebbar, so dass der
Mittelpunkt des Rings 53 und somit der Mittelpunkt des Zugankers 15 gegenüber dem
Wendebock 27 und somit gegenüber dem zentralen Rotorabstützpunkt geringfügig verlagerbar
ist, um den Rotor 13 in eine lotrechte Ausrichtung zu bringen.
[0035] Im Sinne der Erfindung kann der lotrecht auszurichtende Rotor 13 einerseits nur den
Zuganker 15 umfassen, welcher von den Abstützflächen 61 gegen Umkippen gesichert ist.
Andererseits kann unter dem Rotor 13 auch ein mit Rotorscheiben 19, 21 vollständig
bestückter Zuganker 15 verstanden werden, der in analoger Weise abgestützt ist.
[0036] Für ein besonders einfaches Auf- und Abfädeln von Rotorscheiben 19, 21 auf den Zuganker
15, bei dem ein die Bauteile ggf. schädigender Kontakt zwischen den Rotorscheiben
19, 21 und dem Zuganker 15 beim Absenken oder Anheben der Rotorscheiben 19, 21 vermieden
werden soll, kann insgesamt ein annähernd senkrecht aufgestellter Rotor 13 resp. Zuganker
15 in die Lotrechte ausgerichtet werden, indem während des Ausrichtens die Anlageflächen
61, an welchen sich der Rotor 13 resp. der Zuganker 15 abstützt, so verlagert werden,
dass dieser senkrecht in Bezug auf die Horizontalebene zu stehen kommt.
1. Sicherungsvorrichtung (45) zur Sicherung eines quer gegenüber einer Horizontalebene
(47) aufgestellten Rotors (13) einer Strömungsmaschine gegen Umkippen,
mit mindestens einer Abstützfläche (61), durch die ein zur Horizontalebene (47) quer
aufgestellter Rotor (13) seitlich von der Sicherungsvorrichtung (45) abstützbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
zum lotrechten Ausrichten des Rotors (13) die Abstützfläche (61), an welcher ein annähernd
senkrecht aufgestellter Rotor während des Ausrichtens anliegt, parallel zur Horizontalebene
(47) geringfügig verlagerbar ist.
2. Sicherungsvorrichtung (45) nach Anspruch 1,
bei der die Abstützfläche (61) an einem sich aus mindestens zwei Ringsegmenten (55,
57) zusammensetzenden Ring (53) angeordnet ist.
3. Sicherungsvorrichtung (45) nach Anspruch 2,
bei der eines der beiden Ringsegmente (57) gegenüber dem anderen Ringsegment (55)
schwenkbar befestigt ist.
4. Sicherungsvorrichtung (45) nach Anspruch 1 bis 3,
bei der mehrere Verschraubungen (63) oder mehrere Hydraulikzylinder vorgesehen sind,
welche sich jeweils parallel zur Horizontalebene (47) erstrecken und welche parallel
zur Horizontalebene (47) bewegbare Elemente zur Verlagerung der Abstützfläche (61)
aufweisen.
5. Sicherungsvorrichtung (45) nach Anspruch 4,
bei der die Verschraubungen (63) oder Hydraulikzylinder strahlenartig um einen virtuellen
Mittelpunkt (66) angeordnet sind.
6. Sicherungsvorrichtung (45) nach Anspruch 1 bis 3,
die mindestens eine Excenterscheibe umfasst, in welcher die Abstützfläche (61) vorgesehen
ist.
7. Sicherungsvorrichtung (45) nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
die auf einem Fundament (29) befestigbar ist und eine am Fundament (29) mittels mehrerer
Stützen (64) und Streben (65) aufgebockte Plattform (49) aufweist.
8. Sicherungsvorrichtung (45) nach Anspruch 7,
bei der die Abstützfläche (61) auf der Höhe der Plattform vorgesehen ist.
9. Montagevorrichtung (23) zum Zusammensetzen und Zerlegen eines sich aus Rotorscheiben
(21) zusammensetzenden Rotors (13) einer Strömungsmaschine,
welche Rotorscheiben (21) von mindestens einem Zuganker (15) miteinander verspannt
sind,
umfassend:
ein auf einem Fundament (29) befestigten Wendebock (27) und eine Sicherungsvorrichtung
(45) nach einem der Ansprüche 1 bis 8 zur Sicherung eines am Wendebock (27) schwenkbar
lagerbaren und gegenüber einer Horizontalebene (47) des Fundaments (29) quer aufstellbaren
Rotors (13) gegen Umkippen,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sicherungsvorrichtung (45) vom Wendebock (27) getrennt über Stützen am Fundament
(29) befestigbar ist.
10. Verfahren zum lotrechten Ausrichten eines senkrecht zur Horizontalebene aufzustellenden
Rotors (13) oder dessen Zugankers (15) einer Strömungsmaschine,
bei dem der bereits annähernd senkrecht aufgestellte Rotor (13) respektive Zuganker
(15) von an einer Sicherungsvorrichtung (45) oder Montagevorrichtung (23) angeordneten
Abstützfläche (61) abgestützt ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
nach dem Aufstellen des Rotors (13) respektive Zuganker (15) in eine annähernd Senkrechte
dieser durch eine Verlagerung der ihn bereits seitlich abstützenden Abstützflächen
(61) in die Lotrechte ausgerichtet wird.
1. Securing device (45) for securing a turbomachine rotor (13) set up transversely with
respect to a horizontal plane (47) against tipping over, with at least one supporting
surface (61) by which a rotor (13) set up transversely to the horizontal plane (47)
can be supported laterally by the securing device (45), characterized in that, for the vertical orientation of the rotor (13), the supporting surface (61) against
which an approximately perpendicularly set-up rotor bears during orientation can be
displaced slightly parallel to the horizontal plane (47).
2. Securing device (45) according to Claim 1, in which the supporting surface (61) is
arranged on a ring (53) composed of at least two ring segments (55, 57).
3. Securing device (45) according to Claim 2, in which one of the two ring segments (57)
is fastened so as to be pivotable with respect to the other ring segment (55).
4. Securing device (45) according to Claims 1 to 3, in which a plurality of screw connections
(63) or a plurality of hydraulic cylinders are provided, which in each case extend
parallel to the horizontal plane (47) and which have elements, moveable parallel to
the horizontal plane (47), for displacing the supporting surface (61).
5. Securing device (45) according to Claim 4, in which the screw connections (63) or
hydraulic cylinders are arranged in a radiating manner about a virtual center (66).
6. Securing device (45) according to Claims 1 to 3, which comprises at least one eccentric
disk in which the supporting surface (61) is provided.
7. Securing device (45) according to one of Claims 1 to 6, which can be fastened on a
foundation (29) and has a platform (49) jacked up on the foundation (29) by means
of a plurality of stays (64) and struts (65).
8. Securing device (45) according to Claim 7, in which the supporting surface (61) is
provided at the height of the platform.
9. Assembly apparatus (23) for assembling and dismantling a turbomachine rotor (13) composed
of rotor disks (21), which rotor disks (21) are braced with respect to one another
by at least one tie rod (15),
comprising:
a turning block (27), fastened on a foundation (29) and a securing device (45) according
to one of Claims 1 to 8 for securing a rotor (13), mountable pivotably on the turning
block (27) and capable of being set up transversely with respect to a horizontal plane
(47) of the foundation (29), against tipping over,
characterized in that the securing device (45) can be fastened to the foundation (29) separately from the
turning block (27) via stays.
10. Method for the vertical orientation of a turbomachine rotor (13) or its tie rod (15)
to be set up perpendicularly to the horizontal plane, in which the already approximately
perpendicularly set-up rotor (13) or tie rod (15) is supported by a supporting surface
(61) arranged on a securing device (45) or assembly apparatus (23),
characterized in that,
after the rotor (13) or tie rod (15) has been set up approximately perpendicularly,
this is oriented into the vertical by means of a displacement of the supporting surfaces
(61) already supporting it laterally.
1. Dispositif (45) de fixation pour empêcher de basculer un rotor (13) d'une turbomachine
dressé transversalement à un plan (47) horizontal,
comprenant au moins une surface (61) d'appui, par laquelle un rotor (13) dressé transversalement
à un plan (47) horizontal peut être soutenu latéralement par le dispositif (45) de
fixation,
caractérisé en ce que
pour orienter verticalement le rotor (13) la surface (61) d'appui sur laquelle un
rotor dressé à peu près verticalement s'applique pendant l'orientation, peut être
déplacée légèrement, parallèlement au plan (47) horizontal.
2. Dispositif (45) de fixation suivant la revendication 1, dans lequel la surface (61)
d'appui est disposée sur un anneau (53) se composant d'au moins deux segments (55,
57) d'anneau.
3. Dispositif (45) de fixation suivant la revendication 2, dans lequel l'un des deux
segments (57) d'anneau est fixé de manière à pouvoir pivoter par rapport à l'autre
segment (55) d'anneau.
4. Dispositif (45) de fixation suivant l'une des revendications 1 à 3, dans lequel il
est prévu plusieurs vissages (63) ou plusieurs vérins hydrauliques, qui s'étendent
chacun parallèlement au plan (47) horizontal et qui ont, pour le déplacement de la
surface (61) d'appui, des éléments mobiles parallèlement au plan (47) horizontal.
5. Dispositif (45) de fixation suivant la revendication 4, dans lequel les vissages (63)
ou les vérins hydrauliques sont disposés en rayons autour d'un centre (66) virtuel.
6. Dispositif (45) de fixation suivant l'une des revendications 1 à 3, qui comprend au
moins un disque d'excentrique dans lequel la surface (61) d'appui est prévue.
7. Dispositif (45) de fixation suivant une des revendications 1 à 6, qui peut être fixé
sur une fondation (29) et qui a une plateforme (49) chevalée sur la fondation (29)
au moyen de plusieurs jambes (64) et entretoises (65).
8. Dispositif (45) de fixation suivant la revendication 7, dans lequel la surface (61)
d'appui est prévue au niveau de la plateforme.
9. Dispositif (23) de montage pour composer et décomposer un rotor (13) d'une turbomachine
se composant de disques (21) de rotor
lesquels disques (21) de rotor sont serrés les uns avec les autres par au moins un
tirant (15)
comprenant :
un bloc (27) tournant fixé sur une fondation (29) et un dispositif (45) de fixation
suivant l'une des revendications 1 à 8 pour empêcher de basculer un rotor (13) pouvant
être monté pivotant et pouvant être dressé transversalement à un plan (47) horizontal
de la fondation (29),
caractérisé en ce que le dispositif (45) de fixation peut être fixé, séparément du bloc (27) tournant,
à la fondation (29) par des jambes.
10. Procédé pour orienter verticalement un rotor (13) ou son tirant (15) d'une turbomachine
à dresser perpendiculairement au plan horizontal,
dans lequel on soutient le rotor (13) dressé déjà à peu près verticalement ou respectivement
le tirant (15) par une surface (61) d'appui disposée sur un dispositif (45) de fixation
ou un dispositif (23) de montage,
caractérisé en ce que
après avoir dressé le rotor (13) ou respectivement le tirant (15) suivant à peu près
une verticale, on l'oriente à l'aplomb par un déplacement des surfaces (61) d'appui
l'appuyant déjà latéralement.