[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Schuh. Hierbei kann es sich um einen eher
geschlossenen Schuh mit Schuhboden (Schuhsohle) und Schaft handeln, wobei der Schaft
insbesondere ein Vorderblatt, seitliche Quartiere und eine Hinterkappe umfassen kann
und zusammen mit dem Schuhboden einen Schuhinnenraum begrenzt. Die Erfindung betrifft
aber auch offen ausgebildete Schuhe, die als sandalenähnliche Schuhe bekannt sind,
oder auch Slippers oder Pumps.
[0002] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, an den Fuß angrenzende Innenbereiche des
Schuhs in neuartiger Weise auszubilden, wobei ein hoher Tragkomfort vermittelt werden
soll.
[0003] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass einem Fuß des Benutzers zugewandte
Innenbereiche des Schuhs, welche insbesondere einen Schuhinnenraum bei geschlossenen
Schuhen begrenzen, eine Klebharzbeschichtung mit darin gehaltenen Flockfasern einer
Stärke von 0,5 - 5 dtex und einer Länge von 0,3 - 5 mm, insbesondere 0,3 - 3 mm, aufweisen,
wobei die Flockfasern dem Fuß des Benutzers zugewandt sind und dem Benutzer eine weiche
Anfühlung vermitteln.
[0004] Die so beschriebene Ausbildung von Innenbereichen des Schuhs kann den gesamten Innenbereich
des Schuhs umfassen oder nur Teile davon, beispielsweise nur die dem Schuhboden (Sohle)
zuzuordnenden Innenbereiche des Schuhs.
[0005] Wenn vorstehend von Flockfasern oder Flock die Rede ist, die in einer Klebharzbeschichtung
gehalten sind, so versteht man hierunter kurz geschnittene Fasern, die durch Anlegen
eines elektrischen Felds ausgerichtet und in dieser Ausrichtung an der Klebharzbeschichtung,
die auf ein Substrat aufgebracht ist, verankert worden sind. Durch Anlegen des elektrischen
Felds kann eine sehr gleichmäßige Ausrichtung der Kurzfasern und damit eine gleichmäßige
textil anmutende Oberfläche hergestellt werden. Für die hier beschriebene Erfindung
haben sich die angegebenen Bereiche der Faserstärke und der Faserlänge als besonders
vorteilhaft erwiesen, da hierdurch in optischer Hinsicht sowie im Hinblick auf eine
zwar weiche, aber nicht zu starr anmutende Anfühlung optimale Produkteigenschaften
erzielbar sind.
[0006] Des weiteren erweist es sich als vorteilhaft, wenn die Klebharzbeschichtung eine
Dicke von 0,5 mm bis 3 mm, insbesondere von 0,5 mm bis 2 mm aufweist.
[0007] Die Flockfasern sind weiter vorteilhafterweise wenigstens 0,1 mm, insbesondere wenigstens
0,3 mm tief in der Klebharzbeschichtung eingebunden.
[0008] Die Flockfasern sind vorzugsweise aus Baumwolle, Viskose, Kunstseide, Polyamid, Polyester
oder Acryl gebildet. Polyamid wird aufgrund seiner physikalischen Eigenschaften und
seiner Strapazierfähigkeit Eigenschaften bevorzugt.
[0009] Wenn vorstehend von einer Klebharzbeschichtung von Innenbereichen des Schuhs die
Rede war, so konnten diese Innenbereiche sowohl von der Sohle oder von Schaftmaterialien
des Schuhs oder von Laschen (bei Sandalen) gebildet sein, die als unmittelbarer Bestandteil
des Schuhs anzusehen sind.
[0010] Gegenstand der Erfindung ist aber auch ein Schuh mit einer lösbaren Einlegesohle,
die einen Schuhinnenraum zumindest teilweise begrenzt und eine Klebharzbeschichtung
mit darin gehaltenen Flockfasern einer Stärke von 0,5 - 5 dtex und einer Länge von
0,3 - 5 mm, insbesondere von 0,3 - 3 mm, aufweist, wobei die Flockfasern dem Fuß des
Benutzers zugewandt sind und dem Benutzer eine weiche Anfühlung vermitteln
[0011] Des weiteren ist Gegenstand der Erfindung eine Einlegesohle für einen Schuh, welche
einen Schuhinnenraum zumindest teilweise begrenzt und eine Klebharzbeschichtung mit
darin gehaltenen Flockfasern einer Stärke von 0,5 - 5 dtex und einer Länge von 0,3
- 5 mm, insbesondere von 0,3 - 3 mm, aufweist, wobei die Flockfasern dem Fuß des Benutzers
zugewandt sind und dem Benutzer eine weiche Anfühlung vermitteln.
[0012] Des weiteren ist Gegenstand der Erfindung ein Einlegestützteil für einen Schuh, welches
einen Schuhinnenraum zumindest teilweise begrenzt und eine Klebharzbeschichtung mit
darin gehaltenen Flockfasern einer Stärke von 0,5 - 5 dtex und einer Länge von 0,3
- 5 mm, insbesondere von 0,3 - 3 mm, aufweist, wobei die Flockfasern dem Fuß des Benutzers
zugewandt sind und dem Benutzer eine weiche Anfühlung vermitteln.
[0013] Erfindungsgemäße Einlegesohlen und Einlegestützteile können auch mit den weiteren
Merkmalen der Unteransprüche 2-4 ausgebildet sein.
[0014] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den beigefügten
Patentansprüchen und aus der zeichnerischen Darstellung und nachfolgenden Beschreibung
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung. In der Zeichnung zeigt
- Figur 1
- eine schematische Seitenansicht eines typischen Schuhs;
- Figur 2
- eine schematische Schnittansicht des Aufbaus eines erfindungsgemäß ausgebildeten Schuhinnenbereichs;
- Figur 3
- eine schematische perspektivische Darstellung einer Einlegesohle für einen Schuh und
- Figur 4
- eine schematische perspektivische Darstellung eines Einlegestützteils für einen Schuh.
[0015] Figur 1 zeigt einen typischen Schuh 2 mit Schuhboden 4 und Schaft 6, wobei der Schaft
6 ein Vorderblatt 8, seitliche Quartiere 10 und eine Hinterkappe 12 umfasst. Der Schuhboden
4 umfasst typischerweise eine Laufsohle 14 und eine daran befestigte Innen- oder Brandsohle
16. Die vorstehend genannten Komponenten begrenzen einen Schuhinnenraum 18 des Schuhs.
Den Schuhinnenraum 18 begrenzende Innenbereiche 20 des Schuhs, die von der jeweiligen
Innenseite der vorstehend genannten Komponenten gebildet werden oder von daran befestigten
Innenschichten des Schuhs 2, sind erfindungsgemäß mit einer Klebharzbeschichtung 22
mit darin gehaltenen Flockfasern 24 versehen (Figur 2). Die Flockfasern 24 sind dabei
in großer Anzahl parallel zueinander und im Wesentlichen senkrecht zu dem betreffenden
Innenbereich 20 des Schuhs ausgerichtet und in der Klebharzbeschichtung 22 gehalten,
indem sie herstellungstechnisch durch Anlegen eines elektrostatischen Felds in Feldrichtung
ausgerichtet wurden und in die Klebharzbeschichtung eingebunden wurden, indem sie
wenigstens 0,1 mm, insbesondere wenigstens 0,3 mm tief in die noch fließfähige Klebharzbeschichtung
22 eindringen konnten. Durch die im Wesentlichen dichte und gleichmäßige Anordnung
der Flockfasern in der Klebharzbeschichtung 22 entsteht eine optisch im Wesentlichen
dichte textil anmutende Oberfläche des so ausgebildeten Innenbereichs 20 des Schuhs
2.
[0016] Figur 2 zeigt eine schematische Schnittansicht des Aufbaus eines erfindungsgemäß
ausgebildeten Innenbereichs 20 des Schuhs 2. Beispielsweise ist dieser Innenbereich
20 von der Innen- oder Brandsohle 16 als Substrat für die Klebharzbeschichtung 22
gebildet. In diese Klebharzbeschichtung 22 sind die Flockfasern 24 eingebracht und
daran in der schematisch dargestellten Weise im Wesentlichen senkrecht zur Oberseite
der Innen- oder Brandsohle 16 beziehungsweise der Klebharzbeschichtung 22 ausgerichtet
gehalten. Anstelle der Innen- oder Brandsohle 16 könnte aber auch ein Innenbereich
des Schafts 6 in der erfindungsgemäßen Weise ausgebildet sein.
[0017] Figur 3 zeigt eine typische Einlegesohle 26 für einen Schuh, deren dem Fuß des Benutzers
zugewandte und damit den Schuhinnenraum begrenzende Seite ganz oder teilweise mit
nur schematisch angedeuteten Flockfasern 24, die in einer Klebharzbeschichtung 22
gehalten sind, ausgebildet ist. Die Klebharzbeschichtung 22 könnte dabei entweder
direkt auf die Oberseite der Einlegesohle 26 aufgebracht sein, oder sie könnte ihrerseits
auf einer Transferschicht gehalten sein und erst im mit Flockfasern 24 versehenen
Zustand auf die Einlegesohle 26 aufgebracht sein, beispielsweise mittels einer weiteren
Klebeschicht.
[0018] Schließlich zeigt Figur 4 ein Einlegestützteil 28 für einen Schuh, welches nachgiebig
biegsam und an Innenbereiche des Schuhs beziehungsweise an den Fuß anpassbar ausgebildet
ist. Hierfür umfasst das Einlegestützteil 28 typischerweise eine Trägerlage 30 aus
einem Hydrogelmaterial. Auf diese Trägerlage 30 ist dann wiederum eine Klebharzbeschichtung
22 aufgebracht, in der wiederum Flockfasern 24 in der vorbeschriebenen Weise verankert
sind. Wiederum wird eine gleichmäßig und optisch dicht anmutende textile Oberseite
bei dem Einlegestützteil 28 gebildet.
1. Schuh (2), dadurch gekennzeichnet, dass einem Fuß des Benutzers zugewandte Innenbereiche (20) des Schuhs, welche insbesondere
einen Schuhinnenraum (18) bei geschlossenen Schuhen begrenzen, eine Klebharzbeschichtung
(22) mit darin gehaltenen Flockfasern (24) einer Stärke von 0,5 - 5 dtex und einer
Länge von 0,3 - 5 mm, insbesondere 0,3 - 3 mm, aufweisen, wobei die Flockfasern (24)
dem Fuß des Benutzers zugewandt sind und dem Benutzer eine weiche Anfühlung vermitteln.
2. Schuh (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Klebharzbeschichtung (22) eine Dicke von 0,5 - 3 mm, insbesondere von 0,5 - 2
mm aufweist.
3. Schuh (2) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Flockfasern (24) wenigstens 0,1 mm, insbesondere wenigstens 0,3 mm tief in der
Klebeharzbeschichtung (22) eingebunden sind.
4. Schuh (2) nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Flockfasern (24) aus Baumwolle, Viskose, Kunstseide, Polyamid, Polyester oder
Acryl gebildet sind.
5. Schuh mit einer Einlegesohle (26), die eine Klebharzbeschichtung (22) mit darin gehaltenen
Flockfasern (24) einer Stärke von 0,5 - 5 dtex und einer Länge von 0,3 - 5 mm, insbesondere
von 0,3 - 3 mm, aufweist, wobei die Flockfasern (24) dem Fuß des Benutzers zugewandt
sind und dem Benutzer eine weiche Anfühlung vermitteln.
6. Einlegesohle (26) für einen Schuh, welche einen Schuhinnenraum (18) zumindest teilweise
begrenzt und eine Klebharzbeschichtung (22) mit darin gehaltenen Flockfasern (24)
einer Stärke von 0,5 - 5 dtex und einer Länge von 0,3 - 5 mm, insbesondere von 0,3
- 3 mm, aufweist, wobei die Flockfasern (24) dem Fuß des Benutzers zugewandt sind
und dem Benutzer eine weiche Anfühlung vermitteln.
7. Einlegestützteil (28) für einen Schuh, welches einen Schuhinnenraum (18) zumindest
teilweise begrenzt und eine Klebharzbeschichtung (22) mit darin gehaltenen Flockfäsern
(24) einer Stärke von 0,5 - 5 dtex und einer Länge von 0,3 - 5 mm, insbesondere von
0,3 - 3 mm, aufweist, wobei die Flockfasern (24) dem Fuß des Benutzers zugewandt sind
und dem Benutzer eine weiche Anfühlung vermitteln.
8. Einlegestützteil nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass es eine Trägerlage (30) aus Hydrogelmaterial umfasst, auf welche die Klebharzbeschichtung
(22) aufgebracht ist.