[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft Betriebsverfahren für eine Konti-Walzstraße, die
eine Anzahl von Walzgerüsten aufweist, wobei ein die Konti-Walzstraße durchlaufendes
Walzgut nacheinander in mehreren der Walzgerüste gewalzt wird, so dass das Walzgut
beim Verlassen der Walzstraße vorbestimmte Endeigenschaften aufweist.
[0002] Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin ein Computerprogramm, das Maschinencode
aufweist, der von einer Steuereinrichtung einer Konti-Walzstraße unmittelbar ausführbar
ist und dessen Ausführung durch die Steuereinrichtung bewirkt, dass die Steuereinrichtung
die Konti-Walzstraße gemäß einem derartigen Betriebsverfahren betreibt.
[0003] Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin einen Datenträger, auf dem in maschinenlesbarer
Form ein derartiges Computerprogramm gespeichert ist.
[0004] Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin eine Steuereinrichtung einer Konti-Walzstraße,
die mit einem derartigen Computerprogramm programmiert ist, so dass die Steuereinrichtung
die Konti-Walzstraße gemäß einem Betriebsverfahren der obenstehend erläuterten Art
betreibt.
[0005] Schließlich betrifft die vorliegende Erfindung eine Konti-Walzstraße mit einer Anzahl
von Walzgerüsten und einer Steuereinrichtung der obenstehend beschriebenen Art, wobei
die Walzgerüste von der Steuereinrichtung gesteuert werden.
[0006] Ein Betriebsverfahren der eingangs genannten Art ist beispielsweise aus der
US 2008/060403 A1 bekannt. Dort ist erläutert, wie vorgegangen werden kann, um den Konti-Betrieb der
Konti-Walzstraße beizubehalten, obwohl das die Konti-Walzstraße durchlaufende Walzgut
einen kritischen Übergangsbereich aufweist, der nicht gefahrlos gewalzt werden kann.
Im Kern besteht die Lehre der
US 2008/060403 A1 darin, eine Wegverfolgung des Übergangsbereichs durch die Konti-Walzstraße hindurch
vorzunehmen und jedes der Walzgerüste der Konti-Walzstraße aufzufahren, wenn der kritische
Übergangsbereich das jeweilige Walzgerüst erreicht, und wieder an das Walzgut anzustellen
und den Walzprozess fortzusetzen, sobald der kritische Übergangsbereich das jeweilige
Walzgerüst passiert hat. Das Walzgut wird in den Walzgerüsten der Konti-Walzstraße
also nur außerhalb des kritischen Übergangsbereichs gewalzt. Der kritische Übergangsbereich
selbst sowie an den kritischen Übergangsbereich angrenzende Teile des Walzguts durchlaufen
die gesamte Konti-Walzstraße, ohne gewalzt zu werden.
[0007] In Konti-Walzstraßen soll möglichst unterbrechungsfrei (eben kontinuierlich) Walzgut
gewalzt werden. Daher werden eingangsseitig der Konti-Walzstraße einzelne Bunde (coils)
aneinander angesetzt und - in der Regel durch Schweißen - miteinander verbunden. Diese
Vorgehensweise wird insbesondere beim Kaltwalzen von Blech, also einem bandförmigen
Walzgut, ergriffen.
[0008] Durch das Walzen des Walzgutes verschleißen die Walzen der Walzgerüste. Der stärkste
Verschleiß tritt hierbei, bezogen auf eines der Walzgerüste, in den Arbeitswalzen
des jeweiligen Walzgerüsts auf. Stützwalzen und - falls vorhanden - Zwischenwalzen
verschleißen nur in geringerem Umfang. Bezogen auf die Konti-Walzstraße insgesamt
nimmt der Verschleiß zur Auslaufseite der Konti-Walzstraße hin zu.
[0009] Im Stand der Technik ist bekannt, zum Wechseln von Walzen eines Walzgerüsts die Konti-Walzstraße
still zu setzen, wobei das Walzgut in der Konti-Walzstraße verbleibt, also nur angehalten
wird. Durch das Stillsetzen entstehen an den Standstellen des Walzguts Walzfehler.
Die Walzfehler können insbesondere Abmessungsfehler und Oberflächenfehler umfassen.
Bei höheren Ansprüchen an die Qualität des Walzguts muss daher der Teil des Walzguts,
in dem die Walzfehler auftreten, verschrottet werden. Der zu verschrottende Teil des
Walzguts kann hierbei eine beträchtliche Länge aufweisen, beispielsweise 50 bis 100
m. Weiterhin sinkt auf Grund des zeitweisen Stillsetzens der Konti-Walzstraße deren
Betriebseffizienz.
[0010] Es wäre möglich, sowohl die Walzfehler zu vermeiden als auch die Betriebseffizienz
zu erhöhen, wenn es möglich wäre, ein Walzgerüst der Konti-Walzstraße während des
laufenden Betriebs der Konti-Walzstraße stoßfrei aus der Konti-Walzstraße auszugliedern
und einzugliedern. Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, derartige
Möglichkeiten zur Verfügung zu stellen.
[0011] Soweit es das stoßfreie Ausgliedern eines der das Walzgut walzenden Walzgerüste aus
der Konti-Walzstraße betrifft, ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass während des Walzens
des Walzguts folgende Maßnahmen ergriffen werden:
- Eine Steuereinrichtung der Konti-Walzstraße steuert das auszugliedernde Walzgerüst
derart an, dass das auszugliedernde Walzgerüst gemäß einem definierten zeitlichen
Entlastungsverlauf vollständig entlastet wird,
- die Steuereinrichtung steuert örtlich simultan zum Entlasten des auszugliedernden
Walzgerüsts mindestens ein anderes der Walzgerüste der Konti-Walzstraße derart an,
dass das mindestens eine andere Walzgerüst gemäß einem definierten zeitlichen Belastungsverlauf
belastet wird, wobei der Entlastungsverlauf des auszugliedernden Walzgerüsts und der
Belastungsverlauf des mindestens einen anderen Walzgerüsts derart aufeinander abgestimmt
sind, dass die Endeigenschaften des Walzguts erhalten bleiben,
- die Steuereinrichtung steuert eine Umfangsgeschwindigkeit von Arbeitswalzen des auszugliedernden
Walzgerüsts bis zu dessen vollständigem Entlasten derart, dass eine durch das Walzen
des Walzguts in dem auszugliedernden Walzgerüst bewirkte Auslaufgeschwindigkeit des
Walzguts jederzeit mit einer vorbestimmten Sollauslaufgeschwindigkeit korrespondiert,
- die Steuereinrichtung steuert das auszugliedernde Walzgerüst nach dessen vollständigem
Entlasten unter Beibehaltung einer Korrespondenz der Umfangsgeschwindigkeit der Arbeitswalzen
mit der Sollauslaufgeschwindigkeit derart an, dass die Arbeitswalzen des auszugliedernden
Walzgerüsts vom Walzgut abgehoben werden, und setzt sodann das auszugliedernde Walzgerüst
still.
[0012] Der Begriff "örtlich simultan" ist hierbei in dem Sinne gemeint, dass das auszugliedernde
Walzgerüst während des Entlastungsverlaufs einen bestimmten Abschnitt des Walzguts
walzt und das mindestens eine andere Walzgerüst derart angesteuert wird, dass während
des Belastungsverlaufs das mindestens eine andere Walzgerüst ein- und denselben Abschnitt
des Walzguts walzt. Diese Korrespondenz ist durch eine Wegverfolgung ohne weiteres
zu erreichen. Eine Wegverfolgung ist Fachleuten hierbei allgemein bekannt.
[0013] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist es möglich, dass das mindestens eine andere
Walzgerüst dem auszugliedernden Walzgerüst vorgeordnet ist. Es ist jedoch ebenso möglich,
dass das mindestens eine andere Walzgerüst dem auszugliedernden Walzgerüst nachgeordnet
ist.
[0014] In einer bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass
die Steuereinrichtung örtlich simultan zum Entlasten des auszugliedernden Walzgerüsts
ein einziges anderes Walzgerüst belastet.
[0015] Diese Eigenschaft ist hierbei nicht in dem Sinne gemeint, dass in den übrigen Walzgerüsten
keine Änderungen auftreten können, sondern in dem Sinne, dass die Reduzierung der
Stichabnahme, die durch das Entlasten des auszugliedernden Walzgerüsts auftritt, durch
eine korrespondierende Zunahme der Stichabnahme in einem einzigen anderen Walzgerüst
kompensiert wird.
[0016] In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen,
dass die Steuereinrichtung örtlich simultan zum Entlasten des auszugliedernden Walzgerüsts
das mindestens eine andere Walzgerüst in die Konti-Walzstraße eingliedert. In diesem
Fall findet also ein Walzgerüstwechsel statt.
[0017] Es ist möglich, dass die Steuereinrichtung zum Entlasten des auszugliedernden Walzgerüsts
einen Walzspalt des auszugliedernden Walzgerüsts durch entsprechendes Vorgeben einer
Geschwindigkeitsrelation relativ zu einem dem auszugliedernden Walzgerüst vorgeordneten,
das Walzgut ebenfalls walzenden Walzgerüst der Konti-Walzstraße in Verbindung mit
einer auf die Anstellung des auszugliedernden Walzgerüsts wirkenden Zugregelung für
einen in das auszugliedernde Walzgerüst einlaufenden Abschnitt des Walzguts führt.
[0018] Alternativ ist es möglich, dass die Steuereinrichtung zum Entlasten des auszugliedernden
Walzgerüsts einen Walzspalt des auszugliedernden Walzgerüsts positionsgeregelt oder
kraftgeregelt führt.
[0019] Wenn die Steuereinrichtung zum Entlasten des auszugliedernden Walzgerüsts eine Positions-
oder Kraftregelung des auszugliedernden Walzgerüsts vornimmt, ist es möglich, dass
die Steuereinrichtung einen in einem in das auszugliedernde Walzgerüst einlaufenden
Abschnitt des Walzguts herrschenden Zug während des Entlastens des auszugliedernden
Walzgerüsts durch Nachführen der Umfangsgeschwindigkeit der Arbeitswalzen des auszugliedernden
Walzgerüsts regelt. In diesem Fall berücksichtigt die Steuereinrichtung vorzugsweise
das Nachführen der Umfangsgeschwindigkeit der Arbeitswalzen des auszugliedernden Walzgerüsts
in mindestens einem dem auszugliedernden Walzgerüst nachgeordneten, das Walzgut ebenfalls
walzenden Walzgerüst der Konti-Walzstraße.
[0020] Alternativ ist es möglich, dass die Steuereinrichtung einen in einem in das auszugliedernde
Walzgerüst einlaufenden Abschnitt des Walzguts herrschenden Zug während des Entlastens
des auszugliedernden Walzgerüsts durch Nachführen einer Umfangsgeschwindigkeit von
Arbeitswalzen eines dem auszugliedernden Walzgerüst unmittelbar vorgeordneten, das
Walzgut ebenfalls walzenden Walzgerüst der Konti-Walzstraße regelt. In diesem Fall
berücksichtigt die Steuereinrichtung vorzugsweise das Nachführen der Umfangsgeschwindigkeit
der Arbeitswalzen des dem auszugliedernden Walzgerüst unmittelbar vorgeordneten, das
Walzgut ebenfalls walzenden Walzgerüsts in mindestens einem dem auszugliedernden Walzgerüst
mittelbar vorgeordneten, das Walzgut ebenfalls walzenden Walzgerüst der Konti-Walzstraße.
[0021] Das stoßfreie Eingliedern eines Walzgerüsts erfolgt im Wesentlichen invers zum stoßfreien
Ausgliedern eines Walzgerüsts. Soweit es das stoßfreie Eingliedern eines das Walzgut
nicht walzenden Walzgerüsts in die Konti-Walzstraße während des Walzens des Walzguts
betrifft, ist daher erfindungsgemäß vorgesehen, dass während des Walzens des Walzguts
folgende Maßnahmen ergriffen werden:
- Eine Steuereinrichtung der Konti-Walzstraße steuert das einzugliedernde Walzgerüst
derart an, dass eine Umfangsgeschwindigkeit von Arbeitswalzen des einzugliedernden
Walzgerüsts mit einer Sollauslaufgeschwindigkeit des Walzguts am Ort des einzugliedernden
Walzgerüsts korrespondiert, und steuert sodann das einzugliedernde Walzgerüst derart
an, dass die Arbeitswalzen an das Walzgut angestellt werden, das Walzgut in dem einzugliedernden
Walzgerüst aber noch nicht gewalzt wird,
- die Steuereinrichtung steuert das zu einzugliedernde Walzgerüst nach dem Anstellen
der Arbeitswalzen des einzugliedernden Walzgerüsts an das Walzgut derart an, dass
das einzugliedernde Walzgerüst in einem definierten zeitlichen Belastungsverlauf belastet
wird,
- die Steuereinrichtung steuert örtlich simultan zum Belasten des einzugliedernden Walzgerüsts
mindestens ein anderes der Walzgerüste der Konti-Walzstraße derart an, dass das mindestens
eine andere Walzgerüst in einem definierten zeitlichen Entlastungsverlauf entlastet
wird, wobei der Belastungsverlauf des einzugliedernden Walzgerüsts und der Entlastungsverlauf
des mindestens einen anderen Walzgerüsts derart aufeinander abgestimmt sind, dass
die Endeigenschaften des Walzguts erhalten bleiben,
- die Steuereinrichtung steuert die Umfangsgeschwindigkeit der Arbeitswalzen des einzugliedernden
Walzgerüsts ab dem Belasten derart, dass eine durch das Walzen des Walzguts in dem
einzugliedernden Walzgerüst bewirkte Auslaufgeschwindigkeit des Walzguts am Ort des
einzugliedernden Walzgerüsts jederzeit mit der Sollauslaufgeschwindigkeit korrespondiert.
[0022] Der Begriff "örtlich simultan" ist hierbei in demselben Sinne zu verstehen wie beim
Ausgliedern eines Walzgerüsts aus der Konti-Walzstraße. Analog zum Ausgliedern eines
Walzgerüsts ist es auch beim Eingliedern eines Walzgerüsts möglich, dass das mindestens
eine andere Walzgerüst dem einzugliedernden Walzgerüst vorgeordnet ist. Es ist jedoch
ebenso möglich, dass das mindestens eine andere Walzgerüst dem einzugliedernden Walzgerüst
nachgeordnet ist.
[0023] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Steuereinrichtung örtlich
simultan zum Belasten des einzugliedernden Walzgerüsts ein einziges anderes Walzgerüst
entlastet. Analog zum Entlasten eines auszugliedernden Walzgerüsts ist hierbei die
Aussage derart zu verstehen, dass die durch das Belasten des einzugliedernden Walzgerüsts
auftretende Stichabnahme zu einer korrespondierenden Reduktion der Stichabnahme eines
einzigen anderen entlasteten Walzgerüsts führt.
[0024] Besonders bevorzugt ist es, wenn die Steuereinrichtung örtlich simultan zum Belasten
des einzugliedernden Walzgerüsts das mindestens eine andere Walzgerüst aus der Konti-Walzstraße
ausgliedert.
[0025] Analog zum Ausgliedern eines Walzgerüsts ist es auch beim Eingliedern eines Walzgerüsts
möglich, dass die Steuereinrichtung zum Belasten des einzugliedernden Walzgerüsts
einen Walzspalt des einzugliedernden Walzgerüsts durch entsprechendes Vorgeben einer
Geschwindigkeitsrelation relativ zu einem dem einzugliedernden Walzgerüst vorgeordneten,
das Walzgut walzenden Walzgerüst der Konti-Walzstraße in Verbindung mit einer auf
die Anstellung des einzugliedernden Walzgerüsts wirkenden Zugregelung für einen in
das einzugliedernde Walzgerüst einlaufenden Abschnitt des Walzguts führt. Ebenso ist
es alternativ möglich, dass die Steuereinrichtung zum Belasten des einzugliedernden
Walzgerüsts einen Walzspalt des einzugliedernden Walzgerüsts positionsgeregelt oder
kraftgeregelt führt.
[0026] Analog zum Ausgliedern eines Walzgerüsts ist es im Falle einer Positions- oder Kraftregelung
möglich, dass die Steuereinrichtung einen in einem in das zu einzugliedernde Walzgerüst
einlaufenden Abschnitt des Walzguts herrschenden Zug während des Belastens des einzugliedernden
Walzgerüsts durch Nachführen der Umfangsgeschwindigkeit der Arbeitswalzen des einzugliedernden
Walzgerüsts regelt. In diesem Fall berücksichtigt die Steuereinrichtung vorzugsweise
das Nachführen der Umfangsgeschwindigkeit der Arbeitswalzen des einzugliedernden Walzgerüsts
in mindestens einem dem einzugliedernden Walzgerüst nachgeordneten, das Walzgut walzenden
Walzgerüst der Konti-Walzstraße.
[0027] Alternativ ist es möglich, dass die Steuereinrichtung einen in einem in das zu einzugliedernde
Walzgerüst einlaufenden Abschnitt des Walzguts herrschenden Zug während des Belastens
des einzugliedernden Walzgerüsts durch Nachführen einer Umfangsgeschwindigkeit von
Arbeitswalzen eines dem einzugliedernden Walzgerüst unmittelbar vorgeordneten, das
Walzgut walzenden Walzgerüst der Konti-Walzstraße regelt. In diesem Fall berücksichtigt
die Steuereinrichtung vorzugsweise das Nachführen der Umfangsgeschwindigkeit der Arbeitswalzen
des dem einzugliedernden Walzgerüst unmittelbar vorgeordneten, das Walzgut walzenden
Walzgerüsts in mindestens einem dem einzugliedernden Walzgerüst mittelbar vorgeordneten,
das Walzgut ebenfalls walzenden Walzgerüst der Konti-Walzstraße.
[0028] Das erfindungsgemäße Computerprogramm weist Maschinencode auf, dessen Ausführung
durch die Steuereinrichtung bewirkt, dass die Steuereinrichtung die Konti-Walzstraße
gemäß einem erfindungsgemäßen Betriebsverfahren betreibt. Auf dem Datenträger ist
in maschinenlesbarer Form ein derartiges Computerprogramm gespeichert. Die Steuereinrichtung
der Konti-Walzstraße ist mit einem erfindungsgemäßen Computerprogramm programmiert.
Die Konti-Walzstraße weist eine derartige Steuereinrichtung auf.
[0029] Weitere Vorteile und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit den Zeichnungen. Es zeigen in Prinzipdarstellung:
- FIG 1
- schematisch eine Konti-Walzstraße,
- FIG 2 bis 6
- Ablaufdiagramme,
- FIG 7 bis 9
- mögliche Entlastungsverläufe und Belastungsverläufe und
- FIG 10 bis 12
- mögliche Ausgestaltungen eines Ausschnitts der Konti-Walzstraße von FIG 1.
[0030] Gemäß FIG 1 weist eine Konti-Walzstraße eine Anzahl von Walzgerüsten 1, 1', 1" auf.
Dargestellt sind hierbei nur Arbeitswalzen 3, 3', 3" der Walzgerüste 1, 1', 1". Die
Walzgerüste 1, 1', 1" können jedoch weitere Walzen aufweisen, beispielsweise Stützwalzen
und Zwischenwalzen. Ein Walzgut 2 durchläuft die Konti-Walzstraße. In der Regel ist
das Walzgut 2 bandförmig ausgebildet, beispielsweise ein Blech. Prinzipiell könnte
das Walzgut 2 jedoch eine andere Querschnittsform aufweisen.
[0031] Das Walzgut 2 wird beim Durchlaufen der Konti-Walzstraße nacheinander in mehreren
der Walzgerüste 1, 1', 1" der Konti-Walzstraße gewalzt. In der Regel erfolgt hierbei
ein Kaltwalzen des Walzguts 2. Prinzipiell ist jedoch auch ein Warmwalzen des Walzguts
2 möglich. Auf Grund des Walzens des Walzguts 2 weist das Walzgut 2 beim Verlassen
der Konti-Walzstraße vorbestimmte Endeigenschaften auf, beispielsweise vorbestimmte
Endabmessungen und eine vorbestimmte Oberflächenbeschaffenheit (insbesondere Oberflächenrauhigkeit).
Die Endeigenschaften des Walzguts 2 sind hierbei von Anfangseigenschaften des Walzguts
2 verschieden. Die Anfangseigenschaften des Walzguts 2 sind die Eigenschaften, die
das Walzgut 2 beim Eintreten in die Konti-Walzstraße aufweist.
[0032] Es ist möglich, dass das Walzgut 2 in allen Walzgerüsten 1, 1', 1" der Konti-Walzstraße
gewalzt wird. Gemäß FIG 1 befindet sich jedoch das Walzgerüst 1' nicht im Eingriff.
Die Arbeitswalzen 3' dieses Walzgerüsts 1' sind also vom Walzgut 2 beabstandet. Nachfolgend
wird unter anderem beschrieben werden, wie das Walzgerüst 1' stoßfrei während des
laufenden Betriebs der Konti-Walzstraße (also während das Walzgut 2 in der Konti-Walzstraße
gewalzt wird) in die Konti-Walzstraße eingegliedert werden kann. Ebenso wird beschrieben
werden, wie das Walzgerüst 1", das sich gemäß FIG 1 im Eingriff befindet, stoßfrei
während des laufenden Betriebs der Konti-Walzstraße aus der Konti-Walzstraße ausgegliedert
werden kann.
[0033] Gemäß FIG 1 ist das einzugliedernde Walzgerüst 1' das zweite von sechs Walzgerüsten
1, 1', 1" der Kaltwalzstraße. Das auszugliedernde Walzgerüst 1" ist das fünfte der
Walzgerüste 1, 1', 1" der Konti-Walzstraße. Diese Darstellung ist jedoch rein beispielhaft.
Es kann sich sowohl beim einzugliedernden als auch beim auszugliedernden Walzgerüst
1', 1" um ein beliebiges der Walzgerüste 1, 1', 1" der Konti-Walzstraße handeln, also
um das erste, zweite, dritte usw. Walzgerüst 1, 1', 1" der Konti-Walzstraße. Auch
kann das einzugliedernde Walzgerüst 1' in Laufrichtung x des Walzguts 2 gesehen alternativ
vor oder hinter dem auszugliedernden Walzgerüst 1" angeordnet sein. Schließlich kann
die Konti-Walzstraße anstelle von sechs Walzgerüsten auch mehr oder weniger Walzgerüste
1, 1', 1" aufweisen.
[0034] Die Konti-Walzstraße weist eine Steuereinrichtung 4 auf, welche die Walzgerüste 1,
1', 1" steuert. Die Steuereinrichtung 4 legt also fest, wie die Konti-Walzstraße betrieben
wird. In der Regel arbeitet die Steuereinrichtung 4 zu diesem Zweck ein Computerprogramm
5 ab, mit dem die Steuereinrichtung 4 programmiert ist.
[0035] Das Computerprogramm 5 weist gemäß FIG 1 Maschinencode 6 auf, der von der Steuereinrichtung
4 unmittelbar ausführbar ist. Die Ausführung des Maschinencodes 6 durch die Steuereinrichtung
4 bewirkt, dass die Steuereinrichtung 4 die Konti-Walzstraße gemäß Betriebsweisen
betreibt, die nachfolgend in Verbindung mit den weiteren FIG näher erläutert werden.
[0036] Das Computerprogramm 5 kann der Steuereinrichtung 4 auf verschiedene Weise zugeführt
werden. Beispielsweise ist es möglich, das Computerprogramm 5 der Steuereinrichtung
4 über eine Rechner-Rechner-Verbindung 7 zuzuführen. Bei der Rechner-Rechner-Verbindung
7 kann es sich beispielsweise um das World Wide Web oder ein lokales Rechnernetz (LAN)
handeln. Alternativ kann das Computerprogramm 5 der Steuereinrichtung 4 über einen
Datenträger 8 zugeführt werden, auf dem das Computerprogramm 5 in maschinenlesbarer
Form - meist digital - gespeichert ist. Rein beispielhaft ist hierbei in FIG 1 als
Datenträger 8 eine CD-ROM schematisch dargestellt. Der Datenträger 8 könnte jedoch
andersartig ausgebildet sein, beispielsweise als USB-Memorystick oder als SD-Speicherkarte.
[0037] Im Betrieb steuert die Steuereinrichtung 4 die Konti-Walzstraße gemäß einem Betriebsverfahren,
das nachfolgend in Verbindung mit FIG 2 erläutert wird.
[0038] Gemäß FIG 2 prüft die Steuereinrichtung 4 in einem Schritt S1, ob eines der Walzgerüste
1, 1', 1" ausgegliedert werden soll. Wenn ja, wird in einem Schritt S2 festgelegt,
welches der Walzgerüste 1, 1', 1" ausgegliedert werden soll. Beispielsweise kann die
Steuereinrichtung 4 zu diesem Zweck eine entsprechende Eingabe von einer Bedienperson
9 entgegen nehmen.
[0039] In analoger Weise prüft die Steuereinrichtung 4 in Schritten S3 und S4, ob eines
der Walzgerüste 1, 1', 1" in die Konti-Walzstraße eingegliedert werden soll. Wenn
dies der Fall ist, legt die Steuereinrichtung 4 in Schritten S5 oder S6 fest, welches
der Walzgerüste 1, 1', 1" eingegliedert werden soll. Auch hier ist wieder eine entsprechende
Eingabe der Bedienperson 9 möglich.
[0040] Je nach Ergebnis der Prüfungen der Schritte S1, S3 und S4 wird sodann einer der Schritte
S7 bis S10 ausgeführt. Im Schritt S7 erfolgt ein Walzgerüstwechsel, also das Eingliedern
des einzugliedernden Walzgerüsts 1' und das örtlich simultane Ausgliedern des auszugliedernden
Walzgerüsts 1". Im Schritt S8 erfolgt das Ausgliedern des auszugliedernden Walzgerüsts
1". Im Schritt S9 erfolgt das Eingliedern des einzugliedernden Walzgerüsts 1'. Im
Schritt S10 erfolgt ein normaler Walzbetrieb, wie er für Konti-Walzstraßen allgemein
bekannt ist.
[0041] Es ist möglich, anstelle des Verfahrens von FIG 2 ein vereinfachtes Verfahren auszuführen,
das nachfolgend in Verbindung mit FIG 3 erläutert wird. Der wesentliche Unterschied
zwischen den Vorgehensweisen von FIG 2 und FIG 3 besteht darin, dass bei der Vorgehensweise
von FIG 3 im Gegensatz zur Vorgehensweise von FIG 2 das isolierte Eingliedern eines
einzugliedernden Walzgerüsts 1' und das isolierte Ausgliedern eines auszugliedernden
Walzgerüsts 1" nicht zugelassen sind, sondern stets ein Walzgerüstwechsel stattfindet.
Die Vorgehensweise von FIG 3 enthält daher nur die Schritte S1, S2, S5, S7 und S10
von FIG 2.
[0042] Im Rahmen des Schrittes S8, also zum Ausgliedern des auszugliedernden Walzgerüsts
1" ohne gleichzeitiges Eingliedern eines anderen Walzgerüsts 1', wird gemäß FIG 4
wie folgt vorgegangen:
[0043] In einem Schritt S11 beginnt die Steuereinrichtung 4, das auszugliedernde Walzgerüst
1" zu entlasten. Örtlich simultan beginnt die Steuereinrichtung 4 im Schritt S11,
mindestens ein anderes Walzgerüst 1, 1' zu belasten. In dem Fall, dass zum Zeitpunkt
der Ausführung des Schrittes S11 das Walzgerüst 1' nicht belastet ist, ist es hierbei
(theoretisch) möglich, auch das zu Beginn noch nicht belastete Walzgerüst 1' mit zu
belasten. In der Regel jedoch werden nur die anderen, bereits im Eingriff befindlichen
und das Walzgut 2 walzenden Walzgerüste 1 belastet.
[0044] In einem Schritt S12 setzt die Steuereinrichtung 4 die Entlastung des auszugliedernden
Walzgerüsts 1" entsprechend einem definierten zeitlichen Entlastungsverlauf fort.
Die Steuereinrichtung 4 steuert hierbei eine Umfangsgeschwindigkeit vU" der Arbeitswalzen
3" des auszugliedernden Walzgerüsts 1" derart, dass eine Auslaufgeschwindigkeit v"
des Walzguts 2, die durch das Walzen des Walzguts 2 in dem auszugliedernden Walzgerüst
1" bewirkt wird, jederzeit mit einer vorbestimmten Sollauslaufgeschwindigkeit v"*
korrespondiert. Die Sollauslaufgeschwindigkeit v"* kann hierbei alternativ zeitlich
konstant oder zeitlich variabel sein. Die Steuereinrichtung 4 berücksichtigt im Rahmen
der Ermittlung der erforderlichen Umfangsgeschwindigkeit vU" insbesondere die Änderung
der Voreilung, die sich im auszugliedernden Walzgerüst 1" durch das Entlasten des
auszugliedernden Walzgerüsts 1" ergibt. Die entsprechende Vorgehensweise ist an sich
bekannt, beispielsweise aus der bereits genannten
US 2008/060403 A1.
[0045] Örtlich simultan setzt die Steuereinrichtung 4 in einem Schritt S13 entsprechend
einem definierten zeitlichen Belastungsverlauf die Belastung des mindestens einen
anderen Walzgerüsts 1, 1' fort. Auch hierbei werden Umfangsgeschwindigkeiten vU, vU'
der Arbeitswalzen 3, 3' der entsprechenden Walzgerüste 1, 1' stets entsprechend der
sich ändernden Voreilung im jeweiligen Walzgerüst 1, 1' ermittelt, so dass jeweilige
lokale Auslaufgeschwindigkeiten v, v' mit einer jeweiligen Sollauslaufgeschwindigkeit
v*, v'* korrespondieren.
[0046] Die Belastungsverläufe der anderen Walzgerüste 1, 1' sind derart auf den Entlastungsverlauf
des auszugliedernden Walzgerüsts 1" abgestimmt, dass die Endeigenschaften des Walzguts
2 erhalten bleiben. Das Entlasten des auszugliedernden Walzgerüsts und das Belasten
der anderen Walzgerüste 1, 1' hat daher keine Auswirkungen auf die Qualität des produzierten
Walzguts 2.
[0047] In einem Schritt S14 prüft die Steuereinrichtung 4, ob die Entlastung des auszugliedernden
Walzgerüsts 1" bereits vollständig ist. Wenn dies nicht der Fall ist, geht die Steuereinrichtung
4 zum Schritt S12 zurück, setzt also das Entlasten des auszugliedernden Walzgerüsts
1" und das hiermit korrespondierende Belasten des mindestens einen anderen Walzgerüsts
1, 1' fort.
[0048] Wenn die Entlastung des auszugliedernden Walzgerüsts 1" abgeschlossen ist, geht die
Steuereinrichtung 4 zu einem Schritt S15 über. Im Schritt S15 steuert die Steuereinrichtung
4 das auszugliedernde Walzgerüst 1" derart an, dass die Korrespondenz der Umfangsgeschwindigkeit
vU" der Arbeitswalzen 3" des auszugliedernden Walzgerüsts 1" mit der Sollauslaufgeschwindigkeit
v"* beibehalten wird. Sodann steuert die Steuereinrichtung 4 das auszugliedernde Walzgerüst
1" derart an, dass die Arbeitswalzen 3" des auszugliedernden Walzgerüsts 1" vom Walzgut
2 abgehoben werden. Nach dem Abheben der Arbeitswalzen 3" des auszugliedernden Walzgerüsts
1" setzt die Steuereinrichtung 4 das auszugliedernde Walzgerüst 1" in einem Schritt
S17 still.
[0049] Am Ende der Entlastung des auszugliedernden Walzgerüsts 1" müssen Züge ZA, ZB, die
im Walzgut 2 unmittelbar vor und unmittelbar hinter dem auszugliedernden Walzgerüst
1" auftreten, gleich sein. Denn anderenfalls würde das Walzgut 2 entlang der Arbeitswalzen
3" des auszugliedernden Walzgerüsts 1" rutschen. Die Züge ZA, ZB vor und nach dem
auszugliedernden Walzgerüst 1" müssen daher einander angeglichen werden. Das Angleichen
kann alternativ zu Beginn des Schrittes S11, zwischen den Schritten S11 und S12 oder
im Rahmen des Schrittes S12 erfolgen. Die entsprechende Vorgehensweise ist vom Ansatz
her aus der bereits erwähnten
US 2008/060403 A1 bekannt.
[0050] Im Rahmen der Vorgehensweise von FIG 4 wird die auftretende zusätzliche Belastung
in der Regel auf mehrere andere Walzgerüste 1 verteilt. Im Einzelfall ist es jedoch
möglich, dass die Steuereinrichtung 4 im Rahmen der Abarbeitung des Verfahrens von
FIG 4 nur ein einziges anderes Walzgerüst 1 belastet.
[0051] Zum Eingliedern eines einzugliedernden Walzgerüsts 1' ohne örtlich simultanes Ausgliedern
eines anderen Walzgerüsts 1", also zur Implementierung des Schrittes S9 von FIG 2,
wird gemäß FIG 5 wie folgt vorgegangen:
[0052] Zunächst steuert die Steuereinrichtung 4 das einzugliedernde Walzgerüst 1' in einem
Schritt S21 derart an, dass eine Umfangsgeschwindigkeit vU' der Arbeitswalzen 3' des
einzugliedernden Walzgerüsts 1' mit einer Sollauslaufgeschwindigkeit v'* des Walzguts
2 am Ort des einzugliedernden Walzgerüsts 1' korrespondiert. Sodann steuert die Steuereinrichtung
4 das einzugliedernde Walzgerüst 1' in einem Schritt S22 derart an, dass die Arbeitswalzen
3' des einzugliedernden Walzgerüsts 1' an das Walzgut 2 angestellt werden, das Walzgut
2 in dem einzugliedernden Walzgerüst 1' aber noch nicht gewalzt wird. Die Arbeitswalzen
3' des einzugliedernden Walzgerüsts 1' rollen also lediglich auf dem Walzgut 2 ab,
ohne das Walzgut 2 zu walzen (d.h. umzuformen).
[0053] In einem Schritt S23 beginnt die Steuereinrichtung 4, das einzugliedernde Walzgerüst
1' entsprechend einem definierten zeitlichen Belastungsverlauf zu belasten. Örtlich
simultan zum Belasten des einzugliedernden Walzgerüsts beginnt die
[0054] Steuereinrichtung 4, mindestens ein anderes Walzgerüst 1, 1" der Konti-Walzstraße
entsprechend einem definierten zeitlichen Entlastungsverlauf zu entlasten. Der Belastungsverlauf
des einzugliedernden Walzgerüsts 1' und der Entlastungsverlauf des mindestens einen
anderen Walzgerüsts 1, 1" sind hierbei derart aufeinander abgestimmt, dass die Endeigenschaften
des Walzguts 2 erhalten bleiben.
[0055] In einem Schritt S24 setzt die Steuereinrichtung 4 das Belasten des einzugliedernden
Walzgerüsts 1' entsprechend dem definierten zeitlichen Belastungsverlauf fort. Die
Steuereinrichtung 4 steuert hierbei die Umfangsgeschwindigkeit vU' der Arbeitswalzen
3' des einzugliedernden Walzgerüsts 3' derart, dass eine Auslaufgeschwindigkeit v'
des Walzguts 2 am Ort des einzugliedernden Walzgerüsts 1' mit der Sollauslaufgeschwindigkeit
v'* korrespondiert. Die Sollauslaufgeschwindigkeit v'* kann hierbei alternativ zeitlich
konstant oder zeitlich variabel sein.
[0056] In einem Schritt S25 setzt die Steuereinrichtung 4 - analog zum Belasten des einzugliedernden
Walzgerüsts 1' - das Entlasten der anderen Walzgerüste 1, 1" fort. Auch hierbei berücksichtigt
die Steuereinrichtung 4 bei der Ermittlung von Umfangsgeschwindigkeiten vU, vU" der
Arbeitswalzen 3, 3" der entsprechenden Walzgerüste 1, 1" die sich entsprechend der
jeweiligen momentanen Entlastung ändernden Voreilungen des Walzguts 2.
[0057] In einem Schritt S26 prüft die Steuereinrichtung 4, ob das einzugliedernde Walzgerüst
1' bereits vollständig belastet ist. Wenn dies nicht der Fall ist, geht die Steuereinrichtung
4 zum Schritt S24 zurück, setzt also den Belastungsvorgang des einzugliedernden Walzgerüsts
1' und den korrespondierenden Entlastungsvorgang der anderen Walzgerüste 1, 1" fort.
Anderenfalls ist - vom Ansatz her - das Eingliedern des einzugliedernden Walzgerüsts
1' abgeschlossen. Falls erforderlich, kann jedoch in einem zusätzlichen Schritt S27
ein möglicherweise noch verbleibender Geschwindigkeitsfehler ausgeräumt werden.
[0058] Wenn örtlich simultan zum Eingliedern des einzugliedernden Walzgerüsts 1' kein Walzgerüst
1" ausgegliedert wird, wird in der Regel die zu bewirkende Entlastung auf mehrere
andere Walzgerüste 1, 1" verteilt. In Einzelfällen ist es jedoch möglich, dass nur
ein einziges anderes Walzgerüst 1, 1" entlastet wird.
[0059] Zum Walzgerüstwechsel, also zur Implementierung des Schrittes S7 von FIG 2 bzw. FIG
3, wird so vorgegangen, wie dies nachfolgend in Verbindung mit FIG 6 erläutert wird.
FIG 6 ist hierbei im Wesentlichen eine Kombination der Vorgehensweisen von FIG 4 und
FIG 5. Im Einzelnen:
[0060] Schritte S31 und S32 korrespondieren mit den Schritten S21 und S22 von FIG 5. Schritte
S33 und S34 korrespondieren mit den Schritten S11 bis S13 von FIG 4 bzw. S23 bis S25
von FIG 5. Ein Schritt S35 korrespondiert mit dem Schritt S14 von FIG 4. Ein Schritt
S36 korrespondiert mit dem Schritt S27 von FIG 5. Schritte S37 bis S39 korrespondieren
mit den Schritten S15 bis S17 von FIG 4.
[0061] Der wesentliche Unterschied zwischen der Vorgehensweise der FIG 4 und 5 einerseits
und FIG 6 andererseits besteht also darin, dass bei der Vorgehensweise von FIG 6 sowohl
das einzugliedernde Walzgerüst 1' eingegliedert wird als auch das auszugliedernde
Walzgerüst 1" ausgegliedert wird, während bei den FIG 4 und 5 jeweils nur eine dieser
Maßnahmen durchgeführt wird.
[0062] Im Regelfall besteht bei der Vorgehensweise von FIG 6 eine 1:1 Korrespondenz zwischen
Eingliedern des einzugliedernden Walzgerüsts 1' und Ausgliedern des auszugliedernden
Walzgerüsts 1". In Einzelfällen ist es jedoch möglich, dass beim Ausgliedern des auszugliedernden
Walzgerüsts 1" zwar einerseits das einzugliedernde Walzgerüst 1' eingegliedert wird,
aber dennoch zusätzlich mindestens eines der Walzgerüste 1 belastet wird. Ebenso ist
es umgekehrt möglich, dass beim Eingliedern des einzugliedernden Walzgerüsts 1' zusätzlich
zum Ausgliedern des auszugliedernden Walzgerüsts 1" zusätzlich eines der Walzgerüste
1 entlastet wird.
[0063] Es ist möglich, dass die Steuereinrichtung 4 zum Entlasten des auszugliedernden Walzgerüsts
1" einen Walzspalt des auszugliedernden Walzgerüsts 1" positionsgeregelt führt. In
diesem Fall entspricht der Entlastungsverlauf des auszugliedernden Walzgerüsts 1"
entsprechend FIG 7 einem zeitlichen Verlauf eines Walzspaltsollwertes p* für das auszugliedernde
Walzgerüst 1", der als Funktion der Zeit t von einem Anfangswert entsprechend dem
vorbestimmten zeitlichen Verlauf auf einen Endwert angehoben wird. Beim Anfangswert
walzen die Arbeitswalzen 3" des auszugliedernden Walzgerüsts 1" das Walzgut 2. Beim
Endwert walzen die Arbeitswalzen 3" des auszugliedernden Walzgerüsts 1" das Walzgut
2 gerade nicht mehr, rollen jedoch noch auf dem Walzgut 2 ab.
[0064] In analoger Weise ist es möglich, dass die Steuereinrichtung 4 zum Belasten des einzugliedernden
Walzgerüsts 1' einen Walzspalt des einzugliedernden Walzgerüsts 1' positionsgeregelt
führt. In diesem Fall verläuft der Belastungsverlauf des einzugliedernden Walzgerüsts
1' im Wesentlichen invers zum Entlastungsverlauf des auszugliedernden Walzgerüsts
1".
[0065] Der Anfangs- und der Endwert des Walzspaltsollwerts p* können gerüstspezifisch sein.
Insbesondere hängt der Wert, bei dem die Arbeitswalzen 3', 3" nur noch abrollen, von
der Dicke des Walzguts 2 am Ort des jeweiligen Walzgerüsts 1', 1" ab. Der Wert, bei
dem das Walzgut 2 aktiv gewalzt wird, also ein Umformen des Walzguts 2 erfolgt, kann
stichplanabhängig sein.
[0066] Alternativ zu einer Positionsregelung ist es möglich, dass die Steuereinrichtung
4 zum Entlasten des auszugliedernden Walzgerüsts 1" den Walzspalt des auszugliedernden
Walzgerüsts 1" kraftgeregelt führt. In diesem Fall wird eine Sollwalzkraft F*, mit
der das auszugliedernde Walzgerüst 1" das Walzgut 2 walzt, gemäß FIG 8 entsprechend
einem definierten zeitlichen Verlauf von einem relativ hohen Anfangswert auf einen
relativ niedrigen Endwert (Null oder nahe Null) abgesenkt. Bei dem hohen Wert erfolgt
ein aktives Walzen (Umformen) des Walzguts 2. Bei dem niedrigen Wert erfolgt kein
plastisches Umformen des Walzguts 2.
[0067] In analoger Weise kann die Steuereinrichtung 4 zum Belasten des einzugliedernden
Walzgerüsts 1' den Walzspalt des einzugliedernden Walzgerüsts 1' kraftgeregelt führen.
Der zeitliche Belastungsverlauf ist gemäß FIG 8 im Wesentlichen invers zum Entlastungsverlauf
des auszugliedernden Walzgerüsts 1".
[0068] Wiederum alternativ ist es entsprechend den FIG 9 und 10 möglich, dass die Steuereinrichtung
4 zum Entlasten des auszugliedernden Walzgerüsts 1" den Walzspalt des auszugliedernden
Walzgerüsts 1" durch entsprechendes Vorgeben einer Geschwindigkeitsrelation r* relativ
zu einem Walzgerüst 1 führt. Das betreffende Walzgerüst 1 ist hierbei dem auszugliedernden
Walzgerüst 1" vorgeordnet und walzt ebenfalls das Walzgut 2. Es handelt sich also
nicht um ein noch einzugliederndes Walzgerüst 1'. In diesem Fall realisiert die Steuereinrichtung
4 entsprechend FIG 10 einen Steuerblock 10, dem einerseits die Geschwindigkeitsrelation
r* als Funktion der Zeit t und andererseits die (gemessenen oder modellierten) Auslaufgeschwindigkeiten
v, v" des vorgeordneten Walzgerüsts 1 und des auszugliedernden Walzgerüsts 1" vorgegeben
werden. In dem Steuerblock 10 werden anhand der Geschwindigkeitsrelation r* und der
Auslaufgeschwindigkeiten v, v" die Sollumfangsgeschwindigkeit vU* für die Arbeitswalzen
3 des vorgeordneten Walzgerüsts 1 und/oder die Sollumfangsgeschwindigkeit vU"* für
die Arbeitswalzen 3" des auszugliedernden Walzgerüsts 1" derart ermittelt, dass das
Verhältnis der Auslaufgeschwindigkeiten v, v" gleich der Geschwindigkeitsrelation
r* wird. Die Sollumfangsgeschwindigkeiten vU, vU"* werden - direkt oder beispielsweise
mittels Geschwindigkeitsreglern 11 - entsprechend eingestellt. Alternativ zu den Auslaufgeschwindigkeiten
v, v" können auch die korrespondierenden Sollauslaufgeschwindigkeiten v*, v"* herangezogen
werden.
[0069] Im Rahmen der Vorgehensweise von FIG 10 muss zusätzlich der Zug ZA vor dem auszugliedernden
Walzgerüst 1" auf einen vorbestimmten Sollzug Z* geregelt werden. Dies erfolgt dadurch,
dass die Steuereinrichtung 4 einen Zugregler 12 realisiert, der mittels eines entsprechenden
Korrektursignals δs* auf die Anstellung des auszugliedernden Walzgerüsts 1" wirkt.
Die Erfassung des Zuges ZA erfolgt hierbei mittels eines geeigneten Erfassungselements
13.
[0070] Zum Entlasten des auszugliedernden Walzgerüsts 1" wird die Geschwindigkeitsrelation
r* gemäß FIG 9 entsprechend dem vorbestimmten zeitlichen Verlauf allmählich von einem
Wert größer Eins auf den Wert Eins abgesenkt. In Verbindung mit der Zugregelung, die
auf die Anstellung des auszugliedernden Walzgerüsts 1" wirkt, ergibt sich in diesem
Fall der Umformgrad von selbst. Die entsprechende Vorgehensweise ist Fachleuten beim
Kaltwalzen von Bändern an sich bekannt.
[0071] In analoger Weise kann auch das Eingliedern des einzugliedernden Walzgerüsts 1' erfolgen.
Lediglich der zeitliche Verlauf der Geschwindigkeitsrelation r* muss gemäß FIG 9 entsprechend
invertiert werden.
[0072] In der Regel werden das einzugliedernde Walzgerüst 1' und das auszugliedernde Walzgerüst
1" auf ein- und dieselbe Art ein- bzw. ausgegliedert, also entweder beide positionsgeregelt
oder beide kraftgeregelt oder beide über die Geschwindigkeitsrelation r* geregelt.
Theoretisch ist es jedoch möglich, das einzugliedernde Walzgerüst 1' und das auszugliedernde
Walzgerüst 1" auf voneinander verschiedene Arten und Weisen zu regeln. Die Abstimmung
im Detail gestaltet sich in diesem Fall jedoch komplizierter.
[0073] Auch wenn das Entlasten des auszugliedernden Walzgerüsts 1" bzw. das Eingliedern
des einzugliedernden Walzgerüsts 1' positions- oder kraftgeregelt erfolgt, muss der
Zug ZA in dem dem jeweiligen Walzgerüst 1', 1" unmittelbar vorgeordneten Abschnitt
des Walzguts 2 geregelt werden. Bevorzugt erfolgt dies dadurch, dass auf eine Walzgeschwindigkeit
ein Korrekturwert δv* aufgeschaltet wird. Der Korrekturwert δv* kann gemäß FIG 11
dadurch aufgeschaltet werden, dass die Steuereinrichtung 4 die Umfangsgeschwindigkeit
vU', vU" des einzugliedernden Walzgerüsts 1' bzw. des auszugliedernden Walzgerüsts
1" regelt. In diesem Fall berücksichtigt die Steuereinrichtung 4 das Nachführen der
Umfangsgeschwindigkeit vU', vU" der Arbeitswalzen 3', 3" des einzugliedernden Walzgerüsts
1' bzw. des auszugliedernden Walzgerüsts 1" in mindestens einem Walzgerüst 1, welches
das Walzgut 2 ebenfalls walzt, dem einzugliedernden bzw. auszugliedernden Walzgerüst
1', 1" jedoch nachgeordnet ist.
[0074] Alternativ ist es möglich, dass die Steuereinrichtung 4 den Zug ZA in dem in das
entsprechende Walzgerüst 1', 1" einlaufenden Abschnitt des Walzguts 2 dadurch regelt,
dass sie mittels des Korrekturwerts δv* die Umfangsgeschwindigkeit vU der Arbeitswalzen
3 des dem jeweiligen Walzgerüst 1', 1" unmittelbar vorgeordneten, das Walzgut 2 ebenfalls
walzenden Walzgerüst 1 nachführt und so dessen Umfangsgeschwindigkeit vU korrigiert.
In diesem Fall berücksichtigt die Steuereinrichtung 4 das Nachführen der Umfangsgeschwindigkeit
vU der Arbeitswalzen 3 des unmittelbar vorgeordneten Walzgerüsts 1 in mindestens einem
weiteren Walzgerüst 1, in dem das Walzgut 2 ebenfalls gewalzt wird, wobei das letztgenannte
Walzgerüst 1 jedoch dem ein- bzw. auszugliedernden Walzgerüst 1', 1" nur mittelbar
vorgeordnet ist.
[0075] Die vorliegende Erfindung weist viele Vorteile auf. Insbesondere ist ein Ein- und
Ausgliedern von Walzgerüsten 1, 1', 1" bei laufendem Betrieb der Konti-Walzstraße
möglich. Die gewünschte hohe Verfügbarkeit der Konti-Walzstraße bleibt daher trotz
des Ein- und Ausgliederns erhalten. Dennoch entstehen beim Ein- und Ausgliedern keine
Walzgutfehler. Die gewünschten Endabmessungen und Oberflächeneigenschaften bleiben
erhalten. Es wird kein Ausschuss produziert.
[0076] Die obige Beschreibung dient ausschließlich der Erläuterung der vorliegenden Erfindung.
Der Schutzumfang der vorliegenden Erfindung soll hingegen ausschließlich durch die
beigefügten Ansprüche bestimmt sein.
1. Betriebsverfahren für eine Konti-Walzstraße, die eine Anzahl von Walzgerüsten (1,
1', 1") aufweist, wobei ein die Konti-Walzstraße durchlaufendes Walzgut (2) nacheinander
in mehreren (1, 1") der Walzgerüste (1, 1', 1") gewalzt wird, so dass das Walzgut
(2) beim Verlassen der Walzstraße vorbestimmte Endeigenschaften aufweist, wobei zum
Ausgliedern eines (1") der das Walzgut (2) walzenden Walzgerüste (1, 1") aus der Konti-Walzstraße
während des Walzens des Walzguts (2) folgende Maßnahmen ergriffen werden:
- Eine Steuereinrichtung (4) der Konti-Walzstraße steuert das auszugliedernde Walzgerüst
(1") derart an, dass das auszugliedernde Walzgerüst (1") gemäß einem definierten zeitlichen
Entlastungsverlauf vollständig entlastet wird,
- die Steuereinrichtung (4) steuert örtlich simultan zum Entlasten des auszugliedernden
Walzgerüsts (1") mindestens ein anderes der Walzgerüste (1, 1') der Konti-Walzstraße
derart an, dass das mindestens eine andere Walzgerüst (1, 1') gemäß einem definierten
zeitlichen Belastungsverlauf belastet wird, wobei der Entlastungsverlauf des auszugliedernden
Walzgerüsts (1") und der Belastungsverlauf des mindestens einen anderen Walzgerüsts
(1, 1') derart aufeinander abgestimmt sind, dass die Endeigenschaften des Walzguts
(2) erhalten bleiben,
- die Steuereinrichtung (4) steuert eine Umfangsgeschwindigkeit (vU") von Arbeitswalzen
(3") des auszugliedernden Walzgerüsts (1") bis zu dessen vollständigem Entlasten derart,
dass eine durch das Walzen des Walzguts (2) in dem auszugliedernden Walzgerüst (1")
bewirkte Auslaufgeschwindigkeit (v") des Walzguts (2) jederzeit mit einer vorbestimmten
Sollauslaufgeschwindigkeit (v"*) korrespondiert,
- die Steuereinrichtung (4) steuert das auszugliedernde Walzgerüst (1") nach dessen
vollständigem Entlasten unter Beibehaltung einer Korrespondenz der Umfangsgeschwindigkeit
(vU") der Arbeitswalzen (3") mit der Sollauslaufgeschwindigkeit (v"*) derart an, dass
die Arbeitswalzen (3") des auszugliedernden Walzgerüsts (1") vom Walzgut (2) abgehoben
werden, und setzt sodann das auszugliedernde Walzgerüst (1") still.
2. Betriebsverfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (4) örtlich simultan zum Entlasten des auszugliedernden Walzgerüsts
(1") ein einziges anderes Walzgerüst (1') belastet.
3. Betriebsverfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (4) örtlich simultan zum Entlasten des auszugliedernden Walzgerüsts
(1") das mindestens eine andere Walzgerüst (1') in die Konti-Walzstraße eingliedert.
4. Betriebsverfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (4) zum Entlasten des auszugliedernden Walzgerüsts (1") einen
Walzspalt des auszugliedernden Walzgerüsts (1") durch entsprechendes Vorgeben einer
Geschwindigkeitsrelation (r*) relativ zu einem dem auszugliedernden Walzgerüst (1")
vorgeordneten, das Walzgut (2) ebenfalls walzenden Walzgerüst (1) der Konti-Walzstraße
in Verbindung mit einer auf die Anstellung des auszugliedernden Walzgerüsts (1") wirkenden
Zugregelung für einen in das auszugliedernde Walzgerüst (1") einlaufenden Abschnitt
des Walzguts (2) führt.
5. Betriebsverfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (4) zum Entlasten des auszugliedernden Walzgerüsts (1") einen
Walzspalt des auszugliedernden Walzgerüsts (1") positionsgeregelt oder kraftgeregelt
führt.
6. Betriebsverfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Steuereinrichtung (4) einen in einem in das auszugliedernde Walzgerüst (1") einlaufenden
Abschnitt des Walzguts (2) herrschenden Zug (ZA) während des Entlastens des auszugliedernden
Walzgerüsts (1") durch Nachführen der Umfangsgeschwindigkeit (vU") der Arbeitswalzen
(3") des auszugliedernden Walzgerüsts (1") regelt und
- dass die Steuereinrichtung (4) das Nachführen der Umfangsgeschwindigkeit (vU") der Arbeitswalzen
(3") des auszugliedernden Walzgerüsts (1") in mindestens einem dem auszugliedernden
Walzgerüst (1") nachgeordneten, das Walzgut (2) ebenfalls walzenden Walzgerüst (1)
der Konti-Walzstraße berücksichtigt.
7. Betriebsverfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Steuereinrichtung (4) einen in einem in das auszugliedernde Walzgerüst (1") einlaufenden
Abschnitt des Walzguts (2) herrschenden Zug (ZA) während des Entlastens des auszugliedernden
Walzgerüsts (1") durch Nachführen einer Umfangsgeschwindigkeit (vU) von Arbeitswalzen
(3) eines dem auszugliedernden Walzgerüst (1") unmittelbar vorgeordneten, das Walzgut
(2) ebenfalls walzenden Walzgerüst (1) der Konti-Walzstraße regelt und
- dass die Steuereinrichtung (4) das Nachführen der Umfangsgeschwindigkeit (vU) der Arbeitswalzen
(3) des dem auszugliedernden Walzgerüst (1") unmittelbar vorgeordneten, das Walzgut
(2) ebenfalls walzenden Walzgerüsts (1) in mindestens einem dem auszugliedernden Walzgerüst
(1") mittelbar vorgeordneten, das Walzgut (2) ebenfalls walzenden Walzgerüst (1) der
Konti-Walzstraße berücksichtigt.
8. Betriebsverfahren für eine Konti-Walzstraße, die eine Anzahl von Walzgerüsten (1,
1', 1") aufweist, wobei ein die Konti-Walzstraße durchlaufendes Walzgut (2) nacheinander
in mehreren (1, 1") der Walzgerüste (1, 1', 1") gewalzt wird, so dass das Walzgut
(2) beim Verlassen der Walzstraße vorbestimmte Endeigenschaften aufweist, insbesondere
Betriebsverfahren nach einem der obigen Ansprüche, wobei zum Eingliedern eines das
Walzgut (2) nicht walzenden Walzgerüsts (1') in die Konti-Walzstraße während des Walzens
des Walzguts (2) folgende Maßnahmen ergriffen werden:
- Eine Steuereinrichtung (4) der Konti-Walzstraße steuert das einzugliedernde Walzgerüst
(1') derart an, dass eine Umfangsgeschwindigkeit (vU') von Arbeitswalzen (3') des
einzugliedernden Walzgerüsts (1') mit einer Sollauslaufgeschwindigkeit (v'*) des Walzguts
(2) am Ort des einzugliedernden Walzgerüsts (1') korrespondiert, und steuert sodann
das einzugliedernde Walzgerüst (1') derart an, dass die Arbeitswalzen (3') an das
Walzgut (2) angestellt werden, das Walzgut (2) in dem einzugliedernden Walzgerüst
(1') aber noch nicht gewalzt wird,
- die Steuereinrichtung (4) steuert das zu einzugliedernde Walzgerüst (1') nach dem
Anstellen der Arbeitswalzen (3') des einzugliedernden Walzgerüsts (1') an das Walzgut
(2) derart an, dass das einzugliedernde Walzgerüst (1') gemäß einem definierten zeitlichen
Belastungsverlauf belastet wird,
- die Steuereinrichtung (4) steuert örtlich simultan zum Belasten des einzugliedernden
Walzgerüsts (1') mindestens ein anderes der Walzgerüste (1, 1") der Konti-Walzstraße
derart an, dass das mindestens eine andere Walzgerüst (1, 1") gemäß einem definierten
zeitlichen Entlastungsverlauf entlastet wird, wobei der Belastungsverlauf des einzugliedernden
Walzgerüsts (1') und der Entlastungsverlauf des mindestens einen anderen Walzgerüsts
(1, 1") derart aufeinander abgestimmt sind, dass die Endeigenschaften des Walzguts
(2) erhalten bleiben,
- die Steuereinrichtung (4) steuert die Umfangsgeschwindigkeit (vU') der Arbeitswalzen
(3') des einzugliedernden Walzgerüsts (1') ab dem Belasten derart, dass eine durch
das Walzen des Walzguts (2) in dem einzugliedernden Walzgerüst (1') bewirkte Auslaufgeschwindigkeit
(v') des Walzguts (2) am Ort des einzugliedernden Walzgerüsts (1) jederzeit mit der
Sollauslaufgeschwindigkeit (v'*) korrespondiert.
9. Betriebsverfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (4) örtlich simultan zum Belasten des einzugliedernden Walzgerüsts
(1') ein einziges anderes Walzgerüst (1") entlastet.
10. Betriebsverfahren nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (4) örtlich simultan zum Belasten des einzugliedernden Walzgerüsts
(1') das mindestens eine andere Walzgerüst (1") aus der Konti-Walzstraße ausgliedert.
11. Betriebsverfahren nach Anspruch 8, 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (4) zum Belasten des einzugliedernden Walzgerüsts (1') einen
Walzspalt des einzugliedernden Walzgerüsts (1') durch entsprechendes Vorgeben einer
Geschwindigkeitsrelation (r*) relativ zu einem dem einzugliedernden Walzgerüst (1')
vorgeordneten, das Walzgut (2) walzenden Walzgerüst (1) der Konti-Walzstraße in Verbindung
mit einer auf die Anstellung des einzugliedernden Walzgerüsts (1') wirkenden Zugregelung
für einen in das einzugliedernde Walzgerüst (1') einlaufenden Abschnitt des Walzguts
(2) führt.
12. Betriebsverfahren nach Anspruch 8, 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (4) zum Belasten des einzugliedernden Walzgerüsts (1') einen
Walzspalt des einzugliedernden Walzgerüsts (1') positionsgeregelt oder kraftgeregelt
führt.
13. Betriebsverfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Steuereinrichtung (4) einen in einem in das zu einzugliedernde Walzgerüst (1')
einlaufenden Abschnitt des Walzguts (2) herrschenden Zug (ZA) während des Belastens
des einzugliedernden Walzgerüsts (1') durch Nachführen der Umfangsgeschwindigkeit
(vU') der Arbeitswalzen (3') des einzugliedernden Walzgerüsts (!') regelt und
- dass die Steuereinrichtung (4) das Nachführen der Umfangsgeschwindigkeit (vU') der Arbeitswalzen
(3') des einzugliedernden Walzgerüsts (1') in mindestens einem dem einzugliedernden
Walzgerüst (1') nachgeordneten, das Walzgut (2) walzenden Walzgerüst (1) der Konti-Walzstraße
berücksichtigt.
14. Betriebsverfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Steuereinrichtung (4) einen in einem in das zu einzugliedernde Walzgerüst (1')
einlaufenden Abschnitt des Walzguts (2) herrschenden Zug (ZA) während des Belastens
des einzugliedernden Walzgerüsts (1') durch Nachführen einer Umfangsgeschwindigkeit
(vU) von Arbeitswalzen (3) eines dem einzugliedernden Walzgerüst (1') unmittelbar
vorgeordneten, das Walzgut (2) walzenden Walzgerüst (1) der Konti-Walzstraße regelt
und
- dass die Steuereinrichtung (4) das Nachführen der Umfangsgeschwindigkeit (vU) der Arbeitswalzen
(3) des dem einzugliedernden Walzgerüst (1') unmittelbar vorgeordneten, das Walzgut
(2) walzenden Walzgerüsts (1) in mindestens einem dem einzugliedernden Walzgerüst
(1') mittelbar vorgeordneten, das Walzgut (2) ebenfalls walzenden Walzgerüst (1) der
Konti-Walzstraße berücksichtigt.
15. Computerprogramm, das Maschinencode (6) aufweist, der von einer Steuereinrichtung
(4) einer Konti-Walzstraße unmittelbar ausführbar ist und dessen Ausführung durch
die Steuereinrichtung (4) bewirkt, dass die Steuereinrichtung (4) die Konti-Walzstraße
gemäß einem Betriebsverfahren nach einem der obigen Ansprüche betreibt.
16. Datenträger, auf dem in maschinenlesbarer Form ein Computerprogramm (5) nach Anspruch
15 gespeichert ist.
17. Steuereinrichtung einer Konti-Walzstraße, die mit einem Computerprogramm (5) nach
Anspruch 15 programmiert ist, so dass die Steuereinrichtung die Konti-Walzstraße gemäß
einem Betriebsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14 betreibt.
18. Konti-Walzstraße mit einer Anzahl von Walzgerüsten (1, 1', 1") und einer Steuereinrichtung
(4) nach Anspruch 17, wobei die Walzgerüste (1, 1', 1") von der Steuereinrichtung
(4) gesteuert werden.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Betriebsverfahren für eine Konti-Walzstraße, die eine Anzahl von Walzgerüsten (1,
1', 1") aufweist, wobei ein die Konti-Walzstraße durchlaufendes Walzgut (2) nacheinander
in mehreren (1, 1") der Walzgerüste (1, 1', 1") gewalzt wird, so dass das Walzgut
(2) beim Verlassen der Walzstraße vorbestimmte Endeigenschaften aufweist, wobei zum
Ausgliedern eines (1") der das Walzgut (2) walzenden Walzgerüste (1, 1") aus der Konti-Walzstraße
während des Walzens des Walzguts (2) folgende Maßnahmen ergriffen werden:
- Eine Steuereinrichtung (4) der Konti-Walzstraße steuert das auszugliedernde Walzgerüst
(1") derart an, dass das auszugliedernde Walzgerüst (1") gemäß einem definierten zeitlichen
Entlastungsverlauf vollständig entlastet wird, so dass das auszugliedernde Walzgerüst
(1") während des Entlastungsverlaufs einen bestimmten Abschnitt des Walzguts (2) walzt,
- die Steuereinrichtung (4) steuert mindestens ein anderes der Walzgerüste (1, 1')
der Konti-Walzstraße derart an, dass das mindestens eine andere Walzgerüst (1, 1')
gemäß einem definierten zeitlichen Belastungsverlauf belastet wird, wobei der Entlastungsverlauf
des auszugliedernden Walzgerüsts (1") und der Belastungsverlauf des mindestens einen
anderen Walzgerüsts (1, 1') derart aufeinander abgestimmt sind, dass während des Belastungsverlaufs
das mindestens eine andere Walzgerüst (1, 1') ein- und denselben Abschnitt des Walzguts
(2) walzt wie das auszugliedernde Walzgerüst (1") während des Entlastungsverlaufs
und dass die Endeigenschaften des Walzguts (2) erhalten bleiben,
- die Steuereinrichtung (4) steuert eine Umfangsgeschwindigkeit (vU") von Arbeitswalzen
(3") des auszugliedernden Walzgerüsts (1") bis zu dessen vollständigem Entlasten derart,
dass eine durch das Walzen des Walzguts (2) in dem auszugliedernden Walzgerüst (1")
bewirkte Auslaufgeschwindigkeit (v") des Walzguts (2) jederzeit mit einer vorbestimmten
Sollauslaufgeschwindigkeit (v"*) korrespondiert,
- die Steuereinrichtung (4) steuert das auszugliedernde Walzgerüst (1") nach dessen
vollständigem Entlasten unter Beibehaltung einer Korrespondenz der Umfangsgeschwindigkeit
(vU") der Arbeitswalzen (3") mit der Sollauslaufgeschwindigkeit (v"*) derart an, dass
die Arbeitswalzen (3") des auszugliedernden Walzgerüsts (1") vom Walzgut (2) abgehoben
werden, und setzt sodann das auszugliedernde Walzgerüst (1") still.
2. Betriebsverfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (4) zum Kompensieren der Entlastung des auszugliedernden Walzgerüsts
(1") ein einziges anderes Walzgerüst (1') belastet.
3. Betriebsverfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (4) zum Kompensieren der Entlastung des auszugliedernden Walzgerüsts
(1") das mindestens eine andere Walzgerüst (1') in die Konti-Walzstraße eingliedert.
4. Betriebsverfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (4) zum Entlasten des auszugliedernden Walzgerüsts (1") einen
Walzspalt des auszugliedernden Walzgerüsts (1") durch entsprechendes Vorgeben einer
Geschwindigkeitsrelation (r*) relativ zu einem dem auszugliedernden Walzgerüst (1")
vorgeordneten, das Walzgut (2) ebenfalls walzenden Walzgerüst (1) der Konti-Walzstraße
in Verbindung mit einer auf die Anstellung des auszugliedernden Walzgerüsts (1") wirkenden
Zugregelung für einen in das auszugliedernde Walzgerüst (1") einlaufenden Abschnitt
des Walzguts (2) führt.
5. Betriebsverfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (4) zum Entlasten des auszugliedernden Walzgerüsts (1") einen
Walzspalt des auszugliedernden Walzgerüsts (1") positionsgeregelt oder kraftgeregelt
führt.
6. Betriebsverfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Steuereinrichtung (4) einen in einem in das auszugliedernde Walzgerüst (1") einlaufenden
Abschnitt des Walzguts (2) herrschenden Zug (ZA) während des Entlastens des auszugliedernden
Walzgerüsts (1") durch Nachführen der Umfangsgeschwindigkeit (vU") der Arbeitswalzen
(3") des auszugliedernden Walzgerüsts (1") regelt und
- dass die Steuereinrichtung (4) das Nachführen der Umfangsgeschwindigkeit (vU") der Arbeitswalzen
(3") des auszugliedernden Walzgerüsts (1") in mindestens einem dem auszugliedernden
Walzgerüst (1") nachgeordneten, das Walzgut (2) ebenfalls walzenden Walzgerüst (1)
der Konti-Walzstraße berücksichtigt.
7. Betriebsverfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Steuereinrichtung (4) einen in einem in das auszugliedernde Walzgerüst (1") einlaufenden
Abschnitt des Walzguts (2) herrschenden Zug (ZA) während des Entlastens des auszugliedernden
Walzgerüsts (1") durch Nachführen einer Umfangsgeschwindigkeit (vU) von Arbeitswalzen
(3) eines dem auszugliedernden Walzgerüst (1") unmittelbar vorgeordneten, das Walzgut
(2) ebenfalls walzenden Walzgerüst (1) der Konti-Walzstraße regelt und
- dass die Steuereinrichtung (4) das Nachführen der Umfangsgeschwindigkeit (vU) der Arbeitswalzen
(3) des dem auszugliedernden Walzgerüst (1") unmittelbar vorgeordneten, das Walzgut
(2) ebenfalls walzenden Walzgerüsts (1) in mindestens einem dem auszugliedernden Walzgerüst
(1") mittelbar vorgeordneten, das Walzgut (2) ebenfalls walzenden Walzgerüst (1) der
Konti-Walzstraße berücksichtigt.
8. Betriebsverfahren für eine Konti-Walzstraße, die eine Anzahl von Walzgerüsten (1,
1', 1") aufweist, wobei ein die Konti-Walzstraße durchlaufendes Walzgut (2) nacheinander
in mehreren (1, 1") der Walzgerüste (1, 1', 1") gewalzt wird, so dass das Walzgut
(2) beim Verlassen der Walzstraße vorbestimmte Endeigenschaften aufweist, insbesondere
Betriebsverfahren nach einem der obigen Ansprüche, wobei zum Eingliedern eines das
Walzgut (2) nicht walzenden Walzgerüsts (1') in die Konti-Walzstraße während des Walzens
des Walzguts (2) folgende Maßnahmen ergriffen werden:
- Eine Steuereinrichtung (4) der Konti-Walzstraße steuert das einzugliedernde Walzgerüst
(1') derart an, dass eine Umfangsgeschwindigkeit (vU') von Arbeitswalzen (3') des
einzugliedernden Walzgerüsts (1') mit einer Sollauslaufgeschwindigkeit (v'*) des Walzguts
(2) am Ort des einzugliedernden Walzgerüsts (1') korrespondiert, und steuert sodann
das einzugliedernde Walzgerüst (1') derart an, dass die Arbeitswalzen (3') an das
Walzgut (2) angestellt werden, das Walzgut (2) in dem einzugliedernden Walzgerüst
(1') aber noch nicht gewalzt wird,
- die Steuereinrichtung (4) steuert das zu einzugliedernde Walzgerüst (1') nach dem
Anstellen der Arbeitswalzen (3') des einzugliedernden Walzgerüsts (1') an das Walzgut
(2) derart an, dass das einzugliedernde Walzgerüst (1') gemäß einem definierten zeitlichen
Belastungsverlauf belastet wird, so dass das einzugliedernde Walzgerüst (1') während
des Belastungsverlaufs einen bestimmten Abschnitt des Walzguts (2) walzt,
- die Steuereinrichtung (4) steuert mindestens ein anderes der Walzgerüste (1, 1")
der Konti-Walzstraße derart an, dass das mindestens eine andere Walzgerüst (1, 1")
gemäß einem definierten zeitlichen Entlastungsverlauf entlastet wird, wobei der Belastungsverlauf
des einzugliedernden Walzgerüsts (1') und der Entlastungsverlauf des mindestens einen
anderen Walzgerüsts (1, 1") derart aufeinander abgestimmt sind, dass während des Entlastungsverlaufs
das mindestens eine andere Walzgerüst (1, 1") ein- und denselben Abschnitt des Walzguts
(2) walzt wie das einzugliedernde Walzgerüst (1") während des Belastungsverlaufs und
dass die Endeigenschaften des Walzguts (2) erhalten bleiben,
- die Steuereinrichtung (4) steuert die Umfangsgeschwindigkeit (vU') der Arbeitswalzen
(3') des einzugliedernden Walzgerüsts (1') ab dem Belasten derart, dass eine durch
das Walzen des Walzguts (2) in dem einzugliedernden Walzgerüst (1') bewirkte Auslaufgeschwindigkeit
(v') des Walzguts (2) am Ort des einzugliedernden Walzgerüsts (1) jederzeit mit der
Sollauslaufgeschwindigkeit (v'*) korrespondiert.
9. Betriebsverfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (4) zum Kompensieren der Belastung des einzugliedernden Walzgerüsts
(1') ein einziges anderes Walzgerüst (1") entlastet.
10. Betriebsverfahren nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (4) zum Kompensieren der Belastung des einzugliedernden Walzgerüsts
(1') das mindestens eine andere Walzgerüst (1") aus der Konti-Walzstraße ausgliedert.
11. Betriebsverfahren nach Anspruch 8, 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (4) zum Belasten des einzugliedernden Walzgerüsts (1') einen
Walzspalt des einzugliedernden Walzgerüsts (1') durch entsprechendes Vorgeben einer
Geschwindigkeitsrelation (r*) relativ zu einem dem einzugliedernden Walzgerüst (1')
vorgeordneten, das Walzgut (2) walzenden Walzgerüst (1) der Konti-Walzstraße in Verbindung
mit einer auf die Anstellung des einzugliedernden Walzgerüsts (1') wirkenden Zugregelung
für einen in das einzugliedernde Walzgerüst (1') einlaufenden Abschnitt des Walzguts
(2) führt.
12. Betriebsverfahren nach Anspruch 8, 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (4) zum Belasten des einzugliedernden Walzgerüsts (1') einen
Walzspalt des einzugliedernden Walzgerüsts (1') positionsgeregelt oder kraftgeregelt
führt.
13. Betriebsverfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Steuereinrichtung (4) einen in einem in das zu einzugliedernde Walzgerüst (1')
einlaufenden Abschnitt des Walzguts (2) herrschenden Zug (ZA) während des Belastens
des einzugliedernden Walzgerüsts (1') durch Nachführen der Umfangsgeschwindigkeit
(vU') der Arbeitswalzen (3') des einzugliedernden Walzgerüsts (1') regelt und
- dass die Steuereinrichtung (4) das Nachführen der Umfangsgeschwindigkeit (vU') der Arbeitswalzen
(3') des einzugliedernden Walzgerüsts (1') in mindestens einem dem einzugliedernden
Walzgerüst (1') nachgeordneten, das Walzgut (2) walzenden Walzgerüst (1) der Konti-Walzstraße
berücksichtigt.
14. Betriebsverfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
- dass die Steuereinrichtung (4) einen in einem in das zu einzugliedernde Walzgerüst (1')
einlaufenden Abschnitt des Walzguts (2) herrschenden Zug (ZA) während des Belastens
des einzugliedernden Walzgerüsts (1') durch Nachführen einer Umfangsgeschwindigkeit
(vU) von Arbeitswalzen (3) eines dem einzugliedernden Walzgerüst (1') unmittelbar
vorgeordneten, das Walzgut (2) walzenden Walzgerüst (1) der Konti-Walzstraße regelt
und
- dass die Steuereinrichtung (4) das Nachführen der Umfangsgeschwindigkeit (vU) der Arbeitswalzen
(3) des dem einzugliedernden Walzgerüst (1') unmittelbar vorgeordneten, das Walzgut
(2) walzenden Walzgerüsts (1) in mindestens einem dem einzugliedernden Walzgerüst
(1') mittelbar vorgeordneten, das Walzgut (2) ebenfalls walzenden Walzgerüst (1) der
Konti-Walzstraße berücksichtigt.
15. Computerprogramm, das Maschinencode (6) aufweist, der von einer Steuereinrichtung
(4) einer Konti-Walzstraße unmittelbar ausführbar ist und dessen Ausführung durch
die Steuereinrichtung (4) bewirkt, dass die Steuereinrichtung (4) die Konti-Walzstraße
gemäß einem Betriebsverfahren nach einem der obigen Ansprüche betreibt.
16. Datenträger, auf dem in maschinenlesbarer Form ein Computerprogramm (5) nach Anspruch
15 gespeichert ist.
17. Steuereinrichtung einer Konti-Walzstraße, die mit einem Computerprogramm (5) nach
Anspruch 15 programmiert ist, so dass die Steuereinrichtung die Konti-Walzstraße gemäß
einem Betriebsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14 betreibt.
18. Konti-Walzstraße mit einer Anzahl von Walzgerüsten (1, 1', 1") und einer Steuereinrichtung
(4) nach Anspruch 17, wobei die Walzgerüste (1, 1', 1") von der Steuereinrichtung
(4) gesteuert werden.