[0001] Die Erfindung betrifft ein Schraubwerkzeug gemäß Gattungsbegriff des Hauptanspruches.
[0002] Aus der
US 6,634,262 ist ein Schraubwerkzeug mit einem Getriebekopf und einem Antriebsarm bekannt, wobei
der Getriebekopf ein Getriebegehäuse ausbildet, in welchem ein Freilauf- oder Ratschengetriebe
mit einer Abtriebsdrehachse angeordnet ist, wobei eine Stirnseite des Getriebekopfes
eine Abtriebskupplung in Form eines Mehrkants aufweist und wobei der Antriebsarm um
eine im Wesentlichen quer zur Abtriebsdrehachse verlaufende Schwenkachse von einer
Schnellschraubstellung, in welcher der Antriebsarm in der Abtriebsdrehachse liegt,
in eine Kraftschraubstellung schwenkbar ist, in welcher der Antriebsarm sich im Wesentlichen
quer zur Abtriebsdrehachse erstreckt, und in den beiden Schwenkstellungen mittelst
Rastmitteln fixiert ist, wobei das Rastmittel mittelst eines dem Antriebsarm zugeordneten
Betätigungsorgans von einer Raststellung in eine Freigabestellung verlagerbar ist.
Das Betätigungsmittel ist bei diesem Schraubwerkzeug ein parallel zur Schwenkachse
verschiebbarer Stift. Dieser wirkt mit einer Rastkugel zusammen, die mit Rastnischen
eines Lagerfortsatzes des Getriebekopfes zusammenwirkt. Der Lagerfortsatz ist ein
Schmalabschnitt des Getriebekopfes, der dem Abtriebsvierkant gegenüberliegt. Dieser
Fortsatz wird von einer Lagerschraube durchgriffen.
[0003] Aus den
DE 21 16 286 und
DE 20 2006 007 090 U1 sind Schraubwerkzeuge bekannt, bei denen ein Ratschengetriebe einen Abtriebsvierkant
besitzt, das Ratschengetriebe in einem Getriebekopf angeordnet ist und der Getriebekopf
schwenkbar in einer Gabelöffnung eines Antriebsarmes steckt.
[0004] Aus der
DE 20 2004 000 843 ist ein Schraubenschlüssel bekannt, bei dem der Getriebekopf in einer Lagergabel
des Antriebsarmes liegt. Ein auf dem Antriebsarm angeordneter Griff kann entlang des
Antriebsarmes verschoben werden. Ein ähnliches Schraubwerkzeug beschreibt die
US 2005/0166718 A1.
[0005] Aus der
DE 499 786 ist ein Werkzeug mit einem schwenkbaren Hebel bekannt. Der Hebel liegt in einer Seitenaussparung
eines Griffs und kann um 90° um eine Schwenkachse geschwenkt werden.
[0006] Aus der
FR 2 865 677 ist ebenfalls ein Schraubwerkzeug bekannt. Der Antriebsarm ist axialfest mit einer
Abtriebsklinge verbunden. Der Antriebsarm besteht aus zwei Teilen. Ein Teil kann um
eine Schwenkachse in eine 90°-Stellung geschwenkt werden.
[0007] Aus der
US 6,976,411 ist ein Schraubwerkzeug bekannt, bei dem auf einem Antriebsarm ein Schwenkgriff sitzt,
der rechtwinklig von der Abtriebsdrehachse abragt.
[0008] Aus der
US 4,799,407 ist ein Schraubwerkzeug bekannt, bei dem ebenfalls ein rechtwinklig abragender Griff
vorgesehen ist, um das auf eine Abtriebskupplung aufzubringende Drehmoment zu erhöhen.
Zu diesem Zweck besitzt auch der aus der
US 3,475,999 her bekannte Schraubendreher einen um 90° schwenkbaren Griff.
[0009] Die
US 4,541,310 beschreibt ein Schraubwerkzeug, mit einem Antriebsarm, welcher über ein exzentrisches
Gelenk mit einem Getriebekopf verbunden ist. Der Antriebsarm kann um 90° von einer
Schnellschraub- in eine Kraftschraubstellung gebracht werden.
[0010] Bei dem aus der
US 1,559,097 her bekannten Schraubwerkzeug liegt in einer Griffaussparung ein Schwenkgriff ein,
der von einer Schnellschraubstellung in eine Kraftschraubstellung verschwenkt werden
kann. Eine ähnliche Lösung beschreibt die
US 3,342,229.
[0011] Die
US 1,601,767 beschreibt ein Schraubwerkzeug mit einem Antriebsarm, der fest mit einem Getriebekopf
verbunden ist. Auf einem Antriebsvorsprung des Getriebekopfes kann ein Schraubendrehergriff
aufgesteckt werden. Eine ähnliche Lösung beschreibt die
US 4,054,067.
[0012] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eingangs genannte Schraubwerkzeug gebrauchsvorteilhaft
weiterzubilden.
[0013] Hierzu ist vorgesehen, dass das Rastmittel ein im Antriebsarm angeordneter, in dessen
Erstreckungsrichtung verlagerbarer Riegelstift ist. Der Riegelstift kann dabei in
einer Axialbohrung des Antriebsarmes einliegen. Er kann gegen die Rückstellkraft einer
Feder aus seiner Raststellung in seine Freigabestellung verlagert werden. Hierzu dient
bevorzugt ein Schiebe-knopf. Dieser kann unmittelbar dem Getriebekopf benachbart auf
einer Breitseite einer Verbreiterung des Antriebsarmes sitzen. Bevorzugt sind zwei
Schiebeknöpfe vorgesehen, die sich an den sich gegenüberliegenden Breitseiten des
Antriebsarmes befinden. Diese Schiebeknöpfe können mittelst Verbindungsstegen miteinander
verbunden bzw. mit dem Riegelstift verbunden sein. Das Getriebegehäuse besitzt bevorzugt
eine im Wesentlichen kreisrunde Außenwandung. An der Außenwandung befinden sich zwei
sich diametral gegenüberliegende Lageröffnungen, in denen Lagerzapfen stecken. Die
durch die beiden Lagerzapfen gebildete Schwenkachse schneidet die Abtriebsdrehachse
im Wesentlichen rechtwinklig. Mit den Lagerzapfen ist das Getriebegehäuse mit den
Enden von bogenförmigen Zinken des Antriebsarmes verbunden. Die beiden Zinken bilden
eine das Getriebegehäuse umfassende Befestigungsgabel. Mittig zwischen den beiden
Zinken ragt das Ende des Riegelstiftes in den Gabelzwischenraum. Der Riegelstift kann
von den beiden miteinander bewegungsgekoppelten Schiebeknöpfen aus dem Gabelzwischenraum
herausgezogen werden. Der Getriebekopf bildet eine Kuppel aus. Die Oberfläche der
Kuppel ist Teil einer Kugelfläche. In der Kuppel befinden sich mehrere Rastaussparungen,
in die das Ende des Riegelstiftes eintreten kann, um den Getriebekopf in verschiedenen
Schwenkstellungen gegenüber dem Antriebsarm zu fixieren. In einer ersten Schwenkstellung,
die einer Schnellschraubposition entspricht, liegt die Konturachse des Antriebsarmes
in der Abtriebsdrehachse. Auf dem Ende des Antriebsarmes steckt ein Schraubendrehergriff.
Wird dieser um seine Konturachse gedreht, wird der Abtriebsvierkant des Getriebekopfes
um seine Abtriebsdrehachse gedreht. Durch Zurückziehen des Schiebeknopfes in eine
Freigabestellung tritt der Riegelstift aus der im Scheitelpunkt der Kuppel angeordneten
Rastaussparung heraus. Der Getriebekopf kann jetzt um die Schwenkachse verschwenkt
werden, bspw. in eine Zwischenstellung, in welcher die Abtriebsdrehachse eine 45°-Stellung
zur Konturachse des Antriebsarmes einnimmt. Der Getriebekopf kann aber auch weiter
bis in eine 90°-Stellung verschwenkt werden, in welcher der Antriebsarm in einer Kraftschraubstellung
zur Antriebsdrehachse liegt. Die Konturachse des Antriebsarmes liegt jetzt um 90°
geschwenkt gegenüber der Abtriebsdrehachse. Die Rastaussparung, in welcher der Riegelstift
in dieser Position eingreift, befindet sich im ringförmigen Getriebegehäuse. Diese
Rastaussparung liegt in derselben Ebene, in der auch eine diametral gegenüberliegende
Rastaussparung und die beiden Lagerzapfen liegen. Die Kuppel dient nicht nur dem Umschalten
der Drehrichtung des Ratschen- oder Freilaufgetriebes. Die Kuppel kann auch in Axialrichtung
in Bezug auf die Abtriebsdrehachse verlagert werden. Diese Verlagerung erfolgt gegen
die Rückstellkraft einer Feder und zur Verlagerung eines Freigabeschiebers. Der Freigabeschieber
ist Teil einer Fesselungseinrichtung für eine Nuss oder dergleichen, die auf den Abtriebsvierkant
aufsteckbar ist. In der Schnellschraubstellung kann die Kuppel mit Hilfe eines der
beiden Schiebeknöpfe verlagert werden. Hierzu wird der nahe der Gabelwurzel angeordnete
Schiebeknopf in Gegenrichtung, also auf die Befestigungsgabel zu verlagert, wodurch
der Riegelstift tiefer in die Rastaussparung der Kuppel hineingedrückt wird. Er beaufschlagt
dabei den Boden der Rastaussparung und verlagert die Kuppel in Achsrichtung der Abtriebsdrehachse,
um den Freigabeschieber zu verlagern. Letzterer wirkt mit einer Rastkugel zusammen,
die in eine entsprechende Rastaussparung einer Wandung einer Einstecköffnung der Nuss
zusammenwirkt. Der Riegelstift wird von zwei gegeneinander wirkenden Druckfedern in
einer Neutralstellung gehalten, aus welcher er entweder in eine Freigabestellung zum
Verschwenken des Getriebekopfes oder zur Freigabe der Fesselungseinrichtung verlagert
werden kann. In der Fesselungsstellung liegt die Rastkugel vor einer Wandung des Freigabeschiebers.
In der Freigabestellung kann die Rastkugel radial nach innen ausweichen. Hierzu besitzt
der Freigabeschieber eine Tasche. Bei der Rückverlagerung des Freigabeschiebers in
seine Fesselungsstellung wird die Kugel von einer schrägen Seitenwandung der Tasche
wieder radial nach außen verlagert. Die Kuppel des Getriebekopfes bildet einen Richtungsumschalter
für das Freilaufgetriebe aus. Ein radial außen liegender Abschnitt der Kuppel kann
eine Riffelung ausbilden. Dieser Abschnitt ist in jeder Schwenkstellung des Getriebekopfes
zugänglich, so dass das Richtungsgesperre in jeder Schwenkstellung umgeschaltet werden
kann. Die Gabelzinken, die die Getriebekopflageraufnahme ausbilden, schmiegen sich
mit Ihren aufeinander zuweisenden Innenflanken flächig anliegend an die ballige Außenoberfläche
des Getriebegehäuses an. Hierzu sind die Innenflanken der Gabelzinken kalottenförmig
gestaltet. Bei der Montage kann der Getriebekopf in diese Kugellagerung eingewinkelt
werden. Die Gabelzinken sind einander starr zugeordnet. Dies erlaubt das Aufbringen
maximaler Drehmomente auf den Abtriebsvierkant.
[0014] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand beigefügter Zeichnungen
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein erstes Ausführungsbeispiel eines Schraubwerkzeuges in einer Draufsicht in einer
Schnellschraubstellung,
- Fig. 2
- eine Seitenansicht dazu,
- Fig. 3
- einen Schnitt gemäß der Linie III - III in Fig. 1,
- Fig. 4
- einen Ausschnitt aus dem Schnitt gemäß Fig. 3 mit in eine Freigabestellung zurückgezogenem
Riegelstift,
- Fig. 5
- eine Darstellung gemäß Fig. 4 mit in Gegenrichtung verlagertem Riegelstift,
- Fig. 6
- eine Darstellung gemäß Fig. 3 in der Kraftschraubstellung,
- Fig. 7
- eine Zwischenstellung zwischen Schnellschraubstellung und Kraftstellung in einer Darstellung
gemäß Fig. 4,
- Fig. 8
- einen Schnitt gemäß der Linie VIII - VIII in Fig. 1,
- Fig. 9
- ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung in der Draufsicht mit in Kraftschraubstellung
geschwenktem Knarrenkopf,
- Fig. 10
- eine Seitenansicht des Ausführungsbeispiels gemäß Fig. 9,
- Fig. 11
- einen Schnitt gemäß der Linie XI - XI in Fig. 9,
- Fig. 12
- eine Teildarstellung gemäß Fig. 11 in einer Zwischenschwenkstellung des Knarrenkopfes
und
- Fig. 13
- eine Darstellung gemäß Fig. 12 mit in die Schnellschraubstellung geschwenktem Knarrenkopf.
[0015] Die Figuren 1 - 8 zeigen einen Ratschenschlüssel mit verschwenkbarem Getriebekopf
205. Der Getriebekopf 205 besitzt einen Abtriebsvierkant 204, der das Maß ¼ Zoll,
⅜ Zoll oder ½ Zoll haben kann. Der Abtriebsvierkant 204 definiert eine Abtriebsdrehachse
201. Der Abtriebsvierkant 204 kann in eine Vierkantöffnung einer Nuss oder eines anderweitigen
Drehmomentübertragungshilfsmittels gesteckt werden. Aus einer der vier Wandungen des
Abtriebsvierkantes 204 ragt eine Rastkugel 220. Die Rastkugel 220 stützt sich in ihrer
in der Fig. 3 dargestellten Fesselungsstellung an einem Wandungsabschnitt eines Freigabeschiebers
221 ab, welcher sich innerhalb des Abtriebsvierkantes 204 befindet. Der Freigabeschieber
221 ist in einer Axialhöhlung des Abtriebsvierkantes 204 verschieblich gelagert.
[0016] Durch eine Axialverlagerung des Freigabeschiebers 221 aus der in Fig. 3 dargestellten
Fesselungsstellung in eine in Fig. 5 dargestellte Freigabestellung wandert eine Nische
des Freigabeschiebers 221 in eine rückwärtige Position zur Rastkugel 220, so dass
diese radial in das Fenster eintauchen kann, indem sie in der Wandung des Abtriebsvierkantes
204 gelagert ist. Die Axialverlagerung des Freigabeschiebers 221 erfolgt gegen die
Rückstellkraft der Druckfeder 224. Verlagert die Druckfeder 224 den Freigabeschieber
221 wieder zurück in die Fesselungsstellung, so wird die Rastkugel 220 von einer Schrägflanke
der Nische wieder radial nach außen verlagert, so dass sie die auf dem Abtriebsvierkant
204 aufgesteckte Nuss fesseln kann.
[0017] Der Abtriebsvierkant 204 ist fest mit einem nicht im Detail dargestellten Freilaufgetriebe
202 des Getriebekopfes 205 verbunden. Das Freilaufgetriebe 202 befindet sich innerhalb
eines Ringfreiraumes, welcher von einem Getriebegehäuse 212 gebildet ist. Das Getriebegehäuse
212 besitzt eine im Wesentlichen ringförmige Gestalt. Auf der dem Abtriebsvierkant
204 gegenüberliegenden Seite des Getriebegehäuses 212 befindet sich eine Schaltkuppel
219. Diese kann aus Metall oder aus Kunststoff bestehen. Das Getriebegehäuse 212 besteht
bevorzugt ebenso wie der Abtriebsvierkant 204 aus Stahl. Die Schaltkuppel 219 kann
um ihre Schaltachse, die mit der Abtriebsdrehachse 201 zusammenfällt, gedreht werden,
um die Sperrrichtung bzw. die Freilaufrichtung des lediglich angedeuteten Freilaufgetriebes
202 umzustellen. Das Freilaufgetriebe 202 besitzt ein Ratschengesperre oder dergleichen,
welches eine Drehung des Abtriebsvierkantes 204 in jeweils eine Richtung erlaubt und
in die jeweils andere Richtung sperrt. Die Kuppel 219 kann darüber hinaus auch in
Richtung der Abtriebsachse 201 axial verlagert werden. Dies erfolgt gegen die Rückstellkraft
einer Druckfeder 224. Einhergehend mit dieser Axialverlagerung der Schaltkuppel 219
wird der Freigabeschieber 221 von seiner Fesselungsstellung in seine Freigabestellung
verlagert. Der Freigabeschieber 221 ist bewegungsfest mit der Kuppel 219 verbunden.
Die Kuppel 219 liegt mit einem entsprechenden Axialbewegungsfreilauf in einer Lageraussparung
des Getriebegehäuses 212.
[0018] Das Getriebegehäuse 212 besitzt zwei sich diametral gegenüberliegende Rastaussparungen
210. Zwischen den beiden Rastaussparungen 210 besitzt das Getriebegehäuse 212 Lageröffnungen,
in denen Lagerstifte 223 stecken. Die Lagerstifte 223 definieren eine Schwenkachse
208, die die Abtriebsdrehachse 201 rechtwinklig schneidet. Mit den Lagerzapfen 223
ist der Getriebekopf 205 in einer Befestigungsgabel eines Antriebsarmes 3 schwenkbar
gelagert. Die Befestigungsgabel wird von zwei bogenförmigen Gabelzinken 217 ausgebildet.
Die Innenwandung der Gabelzinken 217 ist kalottenförmig. Die Innenwandung der Gabelzinken
217 schmiegt sich somit in der in der Fig. 19 dargestellten Kraftschraubstellung im
Wesentlichen flächenbündig an die Oberfläche des Getriebegehäuses 212 an.
[0019] Die Kuppel 219 besitzt in ihrem Scheitelpunkt eine Rastaussparung 209. Zwischen der
Rastaussparung 210 des Getriebegehäuses 212 und der zentralen Rastaussparung 209 ist
eine weitere Rastaussparung 211 angeordnet. Diese ist ebenfalls dem Getriebegehäuse
212 zugeordnet. Weitere Rastaussparungen könnten auch im Bereich der Schaltkuppel
219 vorgesehen sein.
[0020] Im Scheitelbereich der Befestigungsgabel, also im Bereich ihrer Wurzel, befindet
sich eine Bohrung, die sich axial zur Konturachse des Antriebsarmes 203 erstreckt.
In dieser Bohrung steckt ein Riegelstift 206. Dessen aus der Bohrung in den Gabelzwischenraum
hineinragender Endabschnitt kann in einer der Rastaussparungen 209, 210 oder 211 liegen.
Der Getriebekopf 205 nimmt dabei verschiedene Winkelstellungen ein. In der in Fig.
6 dargestellten Stellung liegt der Riegelstift 206 in einer der beiden Rastaussparungen
210 des Getriebegehäuses 212. In dieser Betriebsstellung verläuft die Erstreckungsrichtung
des Antriebsarmes 203 quer zur Erstreckungsrichtung der Abtriebsdrehachse 201. Mit
dem auf dem Ende des Antriebsarmes 203 sitzenden Griff 207 kann jetzt ein hohes Drehmoment
auf den Abtriebsvierkant 204 aufgebracht werden. Durch eine schwenkende Bewegung des
Antriebsarmes 203 wird der Abtriebsvierkant 204 in eine Richtung schrittweise weitergedreht.
[0021] In der in Fig. 7 dargestellten Stellung steckt das Ende des Riegelstiftes 206 in
der Rastöffnung 211. In dieser Stellung verläuft die Abtriebsdrehachse 201 in etwa
einem 75°-Winkel zur Erstreckungsrichtung des Antriebsarmes 203.
[0022] Der unmittelbar an die Wurzel der Befestigungsgabel angrenzende Abschnitt des Antriebsarmes
203 ist verbreitert. In diesem verbreiterten Abschnitt befindet sich ein Schiebeknopf
213. Es befindet sich auf jeder der beiden voneinander wegweisenden Breitseiten dieses
Abschnittes ein Schiebeknopf 213. Der Bereich zwischen Griff 207 und dem verbreiterten
Abschnitt des Antriebsarmes 203 besitzt einen kreisrunden schmaleren Querschnitt.
[0023] Die beiden Schiebeknöpfe 213 besitzen Verbindungsstege 218, die in eine Durchgriffsöffnung
222 hineingreifen. Mit den Verbindungsstegen 218 sind die beiden Schiebeknöpfe 213
miteinander verbunden. Die Verbindungsstege 218 liegen seitlich versetzt und axial
versetzt zueinander. Sie können nicht dargestellte Haken ausbilden, um die beiden
sich gegenüberliegenden Schiebeknöpfe 213 miteinander zu verrasten. Die Verbindungsstege
218 übergreifen sich dabei wechselseitig. Die Verbindungsstege 218 bilden auch eine
Formschlussmitnahmekupplung mit dem Riegelstift 6, um ihn in Richtung seiner Achse
verlagern zu können. Jeder der beiden Schiebeknöpfe 213 liegt in einer Vertiefung
216 des flachen Abschnittes des Antriebsarmes 203.
[0024] Der Schiebeknopf 213 greift mit seinem Verbindungssteg 218 am Riegelstift 206 an.
Der Verbindungssteg bildet somit die Verbindung zwischen Schiebeknopf 213 und Riegelstift
206. Auf beiden Seiten des Verbindungssteges 218 befinden sich Druckfedern. Eine erste
Druckfeder 214 muss zusammengedrückt werden, um den Riegelstift 206 aus einer der
Rastaussparungen 209, 210 oder 211 herauszuziehen. Die andere Druckfeder 215 wird
durch eine entgegengerichtete Verlagerung des Schiebeknopfes 213 komprimiert. Die
Druckfedern 214, 215 stützen sich jeweils an den Verbindungsstegen 218 und an der
Wandung der Durchgriffsöffnung 222 ab. Einhergehend damit wird der Riegelstift 206
tiefer in den Gabelzwischenraum bzw. in die Rastaussparung 209 gedrückt. Wird der
Riegelstift 206 in diese dem Scheitelpunkt der Kuppel 219 zugeordnete Rastaussparung
209 gedrückt, so wird die Kuppel 219 verlagert. Einhergehend damit wird der Freigabeschieber
221 in seine Freigabestellung verlagert.
[0025] Die beiden Federn 214, 215 halten den Schiebeknopf 213 bzw. beide Schiebeknöpfe 213
in einer mittleren Neutralstellung, aus welcher sie in jeweils entgegengesetzter Betätigungsrichtung
in Erstreckungsrichtung des Antriebsarmes 203 verlagert werden können, um entweder
die Rastkugel 220 freizugeben oder um die Schwenkbarkeit des Getriebekopfes 205 freizugeben.
[0026] Die beiden Schiebeknöpfe 213 können vom Daumen der Hand des Betätigers verschoben
werden. Die beiden Schiebeknöpfe 213 liegen deshalb bevorzugt in unmittelbarer Nachbarschaft
zum Getriebekopf 205, also an dem dem Griff 217 gegenüberliegenden Ende des Antriebsarmes
203. Zufolge des beidseitig angeordneten Schiebeknopfes 213 kann die Fesselung des
Getriebekopfes 205 bzw. die Verrastung einer Nuss in jeder Schwenkstellung des Antriebsarmes
203 gelöst werden. Dies erfolgt mit einem einzigen Betätigungsorgan, nämlich dem Schiebeknopf
213. In der Schnellschraubstellung erfolgt die Verlagerung des Schiebeknopfes 213
in der Richtung der Abtriebsdrehachse 201. Der Boden der Vertiefung 216 liegt in einer
Parallelebene zur Ebene, in welcher die Gabelzinken 217 liegen.
[0027] Zwischen dem Griff 207 und dem verbreiterten Abschnitt, der den Schiebeknopf 213
trägt, ist der Antriebsarm 203 kreiszylinderförmig gestaltet und von einer drehbaren
Hülse 226 umgeben. Die drehbare Hülse 226 kann aus Kunststoff bestehen. Sie ist dem
Antriebsarm 203 axialfest aber drehbar zugeordnet. Im Ausführungsbeispiel besitzt
die drehbare Hülse 226 eine Riffelung. Diese Hülse kann von einer Hand des Benutzers
in der in Fig. 3 gezeigten Schnellschraubstellung umfasst werden. Mit der anderen
Hand kann der Benutzer eine Drehbewegung auf den Griff 207 übertragen. Der Benutzer
überträgt dabei einen Drehimpuls auf das Schraubwerkzeug. Da wesentliche Elemente
des Schraubwerkzeuges aus Stahl bestehen, besitzt es eine große Schwungmasse. Der
Benutzer ist somit in der Lage, einen relativ hohen Drehimpuls auf das Schraubwerkzeug
zu übertragen. Das Schraubwerkzeug kann somit nach Aufbringung eines einzigen "Schwungs"
eine Vielzahl von Drehungen vollführen.
[0028] Das in den Figuren 9 - 13 dargestellte weitere Ausführungsbeispiel unterscheidet
sich gegenüber den zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen im Wesentlichen durch
die vergrößerte Schwungmasse 225. Die Schwungmasse 225 wird hier von nach außen weisenden
Wölbungen des Griffkörpers ausgebildet. Diese Wölbungen schließen sich unmittelbar
an die Gabelzinken 217 an. Zufolge dieser radial außen liegenden Masseansammlung,
die die Schwungmasse 225 bildet, kann dem Schraubwerkzeug in der in Fig. 13 dargestellten
Schnellschraubstellung ein erhöhter Drehimpuls aufgezwungen werden. Dieser Drehimpuls
wird auf die einzuschraubende Schraube übertragen. Das Schraubwerkzeug kann frei drehen,
wobei es vom Benutzer an der drehbaren Hülse 226 gehalten wird.
[0029] Der Getriebekopf 205 besitzt zwei diametral sich gegenüberliegende, dem Getriebegehäuse
212 zugeordnete Radialfortsätze 227. In der Kraftschraubstellung greift jeweils einer
dieser Radialfortsätze 227 in eine formentsprechende Aussparung des Gabelgrundes zwischen
den beiden Gabelzinken 217 ein. Jeder Radialfortsatz 227 besitzt zwei Mitnahmeflanken
228. Der in der Öffnung des Gabelgrundes einliegende Radialfortsatz 227 liegt mit
seinen beiden Mitnahmeflanken 228 an Mitnehmerstufen 229 an, die von Seitenwandungen
der Ausnehmung des Gabelgrundes gebildet sind. Hierdurch kann ein größeres Drehmoment
auf den Getriebekopf 205 in der Kraftschraubstellung übertragen werden. Bevorzugt
liegen die beiden Mitnehmerflanken 228 bzw. die beiden Mitnehmerstufen 229 auf Parallelebenen.
[0030] Wie der Figur 9 zu entnehmen ist, sind insgesamt drei Auswölbungen 230 auf jeder
der beiden Schmalseiten des Griffkopfes, welcher die Schwungmasse 225 ausbildet, vorgesehen.
Zwischen den einzelnen Wölbungen 230 erstrecken sich Griffmulden 231. Diese Griffmulden
haben eine Weite, die ausreichend groß ist, dass der Finger einer den die Schwungmasse
225 ausbildenden Kopf umfassenden Hand darin eingreifen können. Es sind insgesamt
zwei durch eine mittlere Wölbung 230 voneinander getrennte Griffmulden 231 vorgesehen.
In der in Fig. 9 dargestellten Kraftschraubstellung kann der die Schwungmasse 225
ausbildende Kopf von der Hand eines Benutzers umfasst werden. Die Hand umfasst gleichzeitig
auch den Getriebekopf 225. Zum schnellen Drehen der Abtriebsdrehachse 201 braucht
der Griff 207 nicht umfasst zu werden. Dieser kann beim Schnelldrehen sich frei verschwenken.
Hierzu erweist es sich als vorteilhaft, wenn der Schwerpunkt des gesamten Schraubwerkzeuges
im abtriebsseitigen Drittel des Antriebsarmes 203 liegt. Bevorzugt liegt der Schwerpunkt
im Bereich zwischen Kopf 225 und drehbarer Hülse 226.
[0031] Es erweist sich als vorteilhaft, dass der Griff 207 eine Rotationssymmetrie besitzt.
Er kann dann von Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger einer ersten Hand eines Benutzers
drehangetrieben werden, während die zweite Hand des Benutzers die drehbare Hülse 226
umfasst. Auf diese Weise kann dem Schraubwerkzeug ein Drehimpuls aufgezwungen werden,
so dass es mehrere Umdrehungen hintereinander frei durchführen kann.
[0032] Die kuppelförmige Ausgestaltung des Umschalters 219 und die auf der Kuppeloberfläche
vorgesehenen Rippen bzw. Nuten ermöglichen es, dass die Drehrichtung des Freilaufgetriebes
202 in jeder Schwenkstellung des Getriebekopfes 205 umgestellt werden kann. Ein wesentliches
Merkmal der Erfindung ist deshalb u.a. auch die Tatsache, dass das Freilaufgetriebe
202 in jeder Schwenkstellung des Getriebekopfes 205 umschaltbar ist.
[0033] Der Antriebsarm ist mehrteilig. Seine wesentlichen Bestandteile sind ein Stahlkörper,
der die beiden Gabelzinken 17 bzw. 217 und einen kreiszylinderförmigen Schaft ausbildet
zur Lagerung der drehbaren Hülse 26 bzw. 226. Der Stahlkörper, bei dem es sich um
ein gehärtetes Schmiedeteil handeln kann, trägt darüber hinaus die Rastvorrichtung
für den Getriebekopf und an seinem freien Ende den Kunststoffgriff 207. Letzterer
kann auf das freie Ende aufgesteckt sein. Er kann auch im Spritzgussverfahren auf
das freie Ende aufgespritzt werden. Der Stahlkörper ist derart ausgelegt, dass sein
Massenträgheitsmoment um die Konturachse, die in der Schnellschraubstellung mit der
Drehachse zusammenfällt, sehr hoch ist, also über einem Minimalwert liegt. Dabei sind
die Schwungmassen derart nahe an der Lagergabel für den Getriebekopf angeordnet, dass
das Massenträgheitsmoment des Stahlkörpers um einen senkrecht zur Konturachse durch
die Gabel verlaufende Achse, die der Drehachse in der Kraftschraubstellung entspricht,
minimiert ist, also unterhalb eines Maximalwertes liegt.
[0034] Bei den Ausführungsbeispielen ist die Hülse 226 bzw. 105 jeweils axialfest am Antriebsarm
203 bzw. am Schaft 104 befestigt. Wesentlich ist, dass die Hülse 226 bzw. 105 drehbar
am Antriebsarm 203 bzw. Schaft 104 sitzt. In einer nicht bevorzugten Ausgestaltung
kann sie auch axial verschieblich dem Antriebsarm 203 bzw. dem Schaft 104 zugeordnet
sein. Die Lagerung der Hülse 226, 105 kann sowohl über ein Gleitlager als auch über
ein Kugellager erfolgen.
[0035] In den Ausführungsbeispielen sind die Schwungmassen 225 jeweils fest mit dem Antriebsarm
203 verbunden. Die Schwungmassen können aber auch radial verschieblich oder verschwenkbar
dem Antriebsarm 203 zugeordnet sein. Sie können nicht nur unmittelbar benachbart dem
Antriebskopf angeordnet sein. Es ist auch möglich, die Schwungmassen am freien Griffende
anzuordnen. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn die Schwungmassen von einer
radial innenliegenden in eine radial außenliegende Position verlagert werden können.
Letzteres kann durch Verschieben oder Verschwenken der beweglich dem Antriebsarm zugeordneten
Schwungmassen durchgeführt werden. Die Schwungmassen können auch derartig dem Antriebsarm
zugeordnet sein, dass sie selbsttätig durch die Fliehkraft in eine das Trägheitsmoment
vergrößernde Position verlagert werden. Dies kann gegen eine Rückholfeder erfolgen.
1. Schraubwerkzeug mit einem Getriebekopf (205) und einem Antriebsarm (203), wobei der
Getriebekopf (205) ein Getriebegehäuse (212) ausbildet, in welchem ein Freilauf- oder
Ratschengetriebe (202) mit einer Abtriebsdrehachse (201) angeordnet ist, wobei eine
Stirnseite des Getriebekopfes (205) eine Abtriebskupplung (204), insbesondere in Form
eines Mehrkants aufweist, und wobei der Antriebsarm (203) um eine im Wesentlichen
quer zur Abtriebsdrehachse (201) verlaufende Schwenkachse (208) von einer Schnellschraubstellung,
in welcher der Antriebsarm (203) in der Abtriebsdrehachse (201) liegt, in eine Kraftschraubstellung
schwenkbar ist, in welcher der Antriebsarm (203) sich im Wesentlichen quer zur Abtriebsdrehachse
(201) erstreckt, und in den beiden Schwenkstellungen mittelst Rastmitteln (206) fixierbar
ist, wobei das Rastmittel (206) mittelst eines dem Antriebsarm (203) zugeordneten
Betätigungsorganes (213) von einer Raststellung in eine Freigabestellung verlagerbar
ist, wobei das Rastmittel ein im Antriebsarm (203) angeordneter, in dessen Erstreckungsrichtung
verlagerbarer Riegelstift (206) ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Abtriebskupplung (204) eine Fesselungseinrichtung (220, 221) für eine daran ankuppelbare
Nuss oder dergleichen aufweist, die durch Betätigen des Betätigungsorganes (213) von
einer Fesselungsstellung in eine Freigabestellung bringbar ist.
2. Schraubwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungsorgan ein in Erstreckungsrichtung des Antriebsarmes (203) gegen die
Rückstellkraft einer Feder (214) verlagerbarer Schiebeknopf (213) ist.
3. Schraubwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Getriebegehäuse (212) eine im Wesentlichen kreisrunde Außenwandung aufweist,
welche an zwei sich diametral gegenüberliegenden Stellen zwischen Enden von Zinken
(217) einer das Getriebegehäuse umfassenden Befestigungsgabel des Antriebsarmes (203)
gelagert ist.
4. Schraubwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungsorgan zwei sich gegenüberliegende Schiebeknöpfe (213) aufweist, die
über Verbindungsstege (218) mit dem zwischen ihnen liegenden Riegelstift (206) verbunden
sind.
5. Schraubwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Riegelstift (206) bzw. das Betätigungsorgan (213) schwimmend zwischen zwei Federn
(214, 215) in einer Neutralstellung gehalten ist.
6. Schraubwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine der Antriebskupplung (204) gegenüberliegende Kuppel (219), die insbesondere
einen in jeder Schwenkstellung des Antriebsarmes (203) zugänglichen Richtungsumschalter
für das Freilauf- oder Ratschengetriebe (202) ausbildet.
7. Schraubwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Fesselungseinrichtung (220, 221) durch axialen Druck auf die Kuppel (219) in
die Freigabestellung bringbar ist.
8. Schraubwerkzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die ballige Umfangsfläche des Getriebekopfes (205) in flächiger Anlage an den kalottenförmig
gestalteten Innenwandungen der Gabelzinken (217) anliegt und vom Getriebegehäuse (212)
jeweils in zueinander diametral gegenüberliegenden Richtungen abragende Radialfortsätze
(227), Mitnehmerflanken (228) ausgebildet werden, die an zugeordneten Mitnehmerstufen
(229) der Gabelzinken (217) anliegen.