[0001] Die Erfindung betrifft eine Heizvorrichtung zum induktiven Erwärmen einer Kalanderwalze
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Die induktive Beheizung von Walzenoberflächen ist für sich genommen bekannt. Aus
DE 34 29 695 C2 ist darüber hinaus bekannt, dass bei einer Walzenanordnung die Kalanderwalze zum
Ausbilden eines Nips mit in der Regel einer anderen Walze dient. Durch den Nip wird
eine Materialbahn, insbesondere eine Papier- oder Kartonbahn, geführt. Beim Durchlaufen
des Nips wird die Materialbahn mit erhöhtem Druck und vielfach auch mit erhöhter Temperatur
beaufschlagt. Durch diese Behandlung wird die Oberfläche der Papierbahn geglättet.
Darüber hinaus wird die Papierbahn verdichtet. Die erhöhte Temperatur wird normalerweise
durch die Beheizung einer Kalanderwalze, die sogenannte Thermowalze, bereitgestellt.
Der Kalanderwalze wird hierzu Wärmeträgermedium zugeführt. Dabei ist der erreichbaren
Arbeitstemperatur aber eine Grenze gesetzt, die im Bereich von 230°C bis 250°C liegt.
[0003] Damit die Oberfläche des arbeitenden Walzenmantels der Kalanderwalze höhere Temperaturen
erreicht, wird durch eine induktive Beheizung in der arbeitenden Walzenoberfläche
selbst Wärme erzeugt, die nicht erst durch die gesamte Dicke der Kalanderwalze hindurchströmen
muss. Die erzeugte Wärmemenge kann über die eingebrachte elektrische Leistung leicht
gesteuert werden. Dabei soll nicht die gesamte Wärmemenge auf induktivem Wege bereitgestellt
werden, sondern die Grundbeheizung bis etwa zu einer Temperatur im Bereich von 170°C
an der Walzenoberfläche soll auf konventionelle Weise durch Hindurchleiten eines Wärmeträgermediums
geleistet werden. Die induktive Beheizung sorgt für eine zusätzliche über die konventionell
erreichbare Oberflächentemperatur hinausgehende Temperatur. Auf diese Weise bleibt
der Aufwand für die induktive Beheizung leistungsmäßig im Rahmen. Die Grundbeheizung
mit überlagerter induktiver Beheizung erlaubt Walzenoberflächentemperaturen bis etwa
300°C. Nachteilig hierbei ist jedoch, dass die Beheizung nicht hinreichend gleichmäßig
ist.
[0004] Aus
DE 10 2005 025 997 A1 ist bekannt, eine Induktoranordnung radial außen an dem Belag einer Kalanderwalze
anzuordnen, wobei der Belag elastisch und elektrisch leitfähig ist. Auf diese Weise
ist es möglich, auch über eine weiche Walze eine erhöhte Temperatur bereitzustellen,
mit der die Papierbahn oder eine andere Materialbahn in einem Kalander beaufschlagt
werden kann. Bei der induktiven Beheizung wird die Wärme durch Wirbelströme erzeugt,
die mit Hilfe der Indukturanordnung in dem elastischen Belag induziert werden. Die
Wirbelströme erzeugen eine elektrische Verlustleistung, die sich wiederum in einer
erhöhten Temperatur niederschlägt. Diese erhöhte Temperatur kann dann im Nip an die
Papierbahn übertragen werden, die an der Oberfläche der Kalanderwalze anliegt. Die
Induktoranordnung weist vorzugsweise mindestens eine Leiterschleife mit zwei Leitern
auf, die sich achsparallel zur Walze erstrecken. Die beiden Leiter werden in jeweils
entgegengesetzter Richtung von Strom, vorzugsweise Wechselstrom, durchflossen. Diese
Ströme induzieren dann ein Magnetfeld, das sich im elektrisch leitfähigen Belag konzentriert
und dort die Wirbelströme erzeugt. Nachteilig ist auch hier, dass die Beheizung nicht
hinreichend gleichmäßig ist.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Heizvorrichtung zum induktiven Erwärmen
einer Kalanderwalze zu schaffen, die eine verbesserte Erwärmung der Oberfläche des
arbeitenden Walzenumfangs der Kalanderwalze erlaubt.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0007] Hierdurch wird eine Heizvorrichtung zum induktiven Erwärmen einer Kalanderwalze geschaffen,
mit der eine gleichmäßige Beheizung der Kalanderwalze mit geringem Aufwand möglich
ist. Die Induktoreinrichtung bzw. ein Induktor wird mit hoher Genauigkeit zur Walze
gerade gehalten. Örtliche Abweichungen von der Geradheit des Induktors, die zu Störungen
der Temperaturverteilung in der Oberfläche der Thermowalze führen würden, werden vermieden.
[0008] Es ist bekannt, dass eine geringe Änderung des spaltförmigen Abstandes zwischen Oberfläche
des Walzenumfangs und dem Induktor zu einer erheblichen Veränderung der induzierten
Wärme führt. Unterschiedlich induzierte Wärme entlang der Walzenlänge führt im Nip
der Walzenanordnung, und zwar über die Bahnbreite einer Materialbahn, insbesondere
einer Papier- oder Kartonbahn, zu einer ungleichmäßigen Wärmeübertragung. Dadurch
kann die Qualität der Materialbahn beeinträchtigt werden, insbesondere können sich
ungleichmäßige Profile für Glanz und Glätte über die Bahnbreite ergeben.
[0009] Überraschenderweise wurde erfindungsgemäß festgestellt, dass durch eine Verminderung
des Einflusses der Wärmeausdehnung der tragenden Teile der Induktoranordnung, verursacht
durch Wärmestrahlung und/oder Konvektion von der erwärmten Kalanderwalze, die Temperaturverteilung
in der Oberfläche der Kalanderwalze deutlich verbessert ist. Insbesondere werden Abweichungen
von der Geradheit des Induktors minimiert. Die Abstandsempfindlichkeit des Induktors
zur Kalanderwalze wird erfindungsgemäß dadurch beachtet, dass der Induktor zum Walzenumfang
praktisch unabhängig von den jeweiligen Betriebsbedingungen gerade bleibt, um unerwünschte
Nebeneffekte zu vermeiden. Durch eine Querverschieblichkeit des Induktors gegenüber
dem Tragbalken, kann sich dieser Ausdehnen, so dass ein Verbiegen desselben vermieden
wird.
[0010] Vorzugsweise wird der Induktor parallel zur Kalanderwalze gehalten. Dabei kann der
Induktor querverschieblich an den Rippen angebracht sein und/oder die Rippen können
neigbar ausgebildet sein.
[0011] Die Rippen bilden vorzugsweise Abstandsgeber für den Tragbalken gegenüber der Kalanderwalze
zur Reduzierung der Wärmestrahlung und/oder Konvektion auf den Tragbalken. Die Rippen
sind dabei vorzugsweise dünn und gegenüber der Dicke eines Stromleiters lang ausgebildet.
[0012] Der Induktor weist vorzugsweise mindestens eine Stromschleife auf, die achsparallel
zur Kalanderwalze sich erstreckt. Der Induktor überstreicht eine Walzenlänge der Kalanderwalze
dann auf der kürzestmöglichen Strecke. Der Induktor kann einen Stromleiter umfassen,
der ein vollmanteliger elektrisch leitender Körper ist. Insbesondere dann, wenn die
induktive Heizvorrichtung nur für mittlere Temperaturen der Umfangsoberfläche der
Kalanderwalzen zu sorgen hat, insbesondere im Bereich von 80 bis 130°C, kann zum Superkalandrieren
von Papier- oder Kartonbahnen ein solcher Stromleiter eingesetzt werden.
[0013] Alternativ kann der Stromleiter als Hohlleiter ausgebildet sein, der zudem kühlbar
sein kann, für ein Erwärmen der Umfangsoberfläche auf Temperaturen über 300°C, insbesondere
350°C bis 400°C, die beispielsweise bei einem Langnipkalandrieren mit einem Schuhkalander
Verwendung finden.
[0014] Der Induktur kann zur Einstellung eines Stromleitungsprofils längs der Kalanderwalze
ausgebildet sein, wodurch die Randbereiche der Kalanderwalze im Nip andere Wärmemengen
übertragen können als mittlere Bereiche.
[0015] Der Tragbalken kann kühlbar sein, um die Wärmeausdehnung desselben durch von integrierten
Versorgungseinheiten der Induktoreinrichtung abgestrahlte Wärme zu reduzieren.
[0016] Schließlich kann eine Schutzabdeckung vorgesehen sein, die ein Hitzeschild bildet
für den Induktor und den Tragbalken.
[0017] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung und den
Unteransprüchen zu entnehmen.
[0018] Die Erfindung wird nachstehend anhand der in den beigefügten Abbildungen dargestellten
Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert.
Fig. 1 zeigt schematisch eine Seitenansicht einer Walzenanordnung mit einer Heizvorrichtung
zum induktiven Erwärmen der Umfangsoberfläche einer Kalanderwalze gemäß einem ersten
Ausführungsbeispiel,
Fig. 2 zeigt schematisch eine Ansicht von Rippen mit angebrachter Induktoreinrichtung
in Bezug auf die Kalanderwalze,
Fig. 3 zeigt schematisch im Querschnitt einen Ausschnitt von Fig. 1 in vergrößerter
Darstellung bezüglich der Heizvorrichtung,
Fig. 4 und Fig. 5 zeigen jeweils schematisch im Querschnitt einen vergrößert dargestellten
Ausschnitt einer Induktoranordnung gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel,
Fig. 6 zeigt schematisch eine Draufsicht der Induktoranordnung gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel,
Fig. 7 zeigt schematisch eine Vorderansicht der Induktoranordnung gemäß dem zweiten
Ausführungsbeispiel,
Fig. 8 zeigt schematisch eine Seitenansicht einer Kalanderwalze mit einer zugeordneten
Heizvorrichtung gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel.
[0019] Fig. 1 zeigt eine Heizvorrichtung 1 zum induktiven Erwärmen einer in einer Walzenanordnung
2 umlaufenden Kalanderwalze 3. Die Kalanderwalze 3 besitzt mindestens eine elektrisch
leitende Umfangsoberfläche, die vorzugsweise aus ferro-magnetischem Material besteht.
[0020] Eine derartige Kalanderwalze 3 wirkt mit einer anderen Kalanderwalze 4 zusammen und
bildet mit dieser einen Nip 5, durch den eine Materialbahn 6 geführt ist. In dem Nip
5 wird die Materialbahn 6 mit erhöhtem Druck beaufschlagt, wozu ein Belastungszylinder
7 vorgesehen sein kann, der beispielsweise die andere Kalanderwalze 4 gegen die beheizbare
Kalanderwalze 3 presst. Im Nip 5 wird die Materialbahn 6 auch mit erhöhter Temperatur
beaufschlagt, wozu die Kalanderwalze 3 über die Heizvorrichtung 1 erwärmbar ist.
[0021] Bei der Walzenanordnung 2 kann es sich um einen Kalander mit harten und weichen Walzen
unter Ausbildung von Soft-Nips handeln. Die Anzahl der Walzen ist wählbar und beträgt
in einem Walzenstapel vorzugsweise 2 bis 8 Walzen. Mittels der Heizvorrichtung 1 können
die harten und/oder die weichen Walzen einer Walzenanordnung 2 beheizt werden. Die
induktive Beheizung von Walzenoberflächen verlangt insoweit nur, dass zumindest die
Oberfläche des Walzenumfangs der Kalanderwalze 3 elektrisch leitend ist. Die Kalanderwalze
3 kann in einem Walzenstapel eine Endwalze oder eine Mittelwalze bilden. Bei Verwendung
als Mittelwalze wird eine solche Kalanderwalze 3 zweimal überrollt, d.h. bildet zwei
Nips, durch die die Materialbahn 6 geführt wird. Der Nip 5 kann dabei als harter oder
weicher Nip mit Niplängen bis zu üblicherweise 10 mm oder als Langnip mit Niplängen
von üblicherweise 40 bis 300 mm ausgebildet sein. Niplängen von über 300 mm sind je
nach Einsatz von Schuh- und Bandtechniken ebenfalls realisierbar.
[0022] Die Materialbahn 6 ist vorzugsweise eine Papier- oder Kartonbahn, die im Nip 5 geglättet
und verdichtet wird.
[0023] Wie Fig. 1 bis 3 zeigen, umfasst die Heizvorrichtung 1 zum Erwärmen der beheizbaren
Kalanderwalze 3, auch Thermowalze genannt, eine Induktoranordnung 8, die radial zur
Kalanderwalze 3 und benachbart eines Umfangsabschnitts 9 der Kalanderwalze 3 angeordnet
ist. Die Induktoranordnung 8 umfasst dazu einen Tragbalken 10, an dem eine entlang
einer Walzenlänge L (vgl. Fig. 6) der Kalanderwalze 3 sich erstreckende Induktoreinrichtung
11 angeordnet ist. Der Tragbalken 10 weist eine Mehrzahl einzelner zueinander beabstandeter,
der Kalanderwalze 3 zugestellter Rippen 12 auf. Die Rippen 12 sind mit einem Rippenfuß
13 an dem Tragbalken 10 befestigt oder einstückig mit diesem ausgebildet. An den freien
Enden 14 der Rippen 12 stützt sich die Induktoreinrichtung 11 querverschieblich zum
Tragbalken 10 ab.
[0024] Der Tragbalken 10 besteht vorzugsweise aus nicht ferro-magnetischem Material, wie
beispielsweise Edelstahl V4A. Der Tragbalken 10 ist ferner vorzugsweise als ein Hohlbalken
ausgeführt, der als Balken vorzugsweise achsparellel zur Kalanderwalze 3 positioniert
ist. In dem Tragbalken 10 können die Funktionsbauteile und Versorgungseinheiten für
die Induktoreinrichtung 11 untergebracht sein. Hierbei handelt es sich insbesondere
um einen Generator 15 für die Induktoreinrichtung 11 und Kühleinrichtungen 16, 17,
die zum Kühlen des Tragbalkens 10 und/oder der Induktoreinrichtung 11 dienen können.
Für die Kühlung des Tragbalkens 10 können Kühlleitungen 18 an der den Rippenfüßen
13 zugewandeten Wand des Tragbalkens 10 geführt sein. Eine Kühlung des Tragbalkens
10 von innen mit beispielsweise Wasser fördert, dass der Tragbalken 10 unabhängig
von den jeweiligen Temperaturänderungen möglichst gerade und stabil bleibt. Für die
Kühlung können Kühlwasseranschlüsse 26 vorgesehen sein, wie in Fig. 1 dargestellt.
[0025] Die Rippen 12 bestehen vorzugsweise aus einem hitzebeständigen Material und bilden
Stützelemente für die Induktoreinrichtung 11, kurz Induktor genannt. Die Rippen 12
bilden eine kammartige (vgl. Fig. 2 und Fig. 6) oder rechenartige Vorderfront des
Tragbalkens 10. Die Rippen 12 beabstanden den Tragbalken 10 gegenüber der Kalanderwalze
3. Die Rippen 12 sind folglich Abstandsgeber. Die Rippen 12 werden folglich vorgesehen,
um den vorzugsweise gekühlten Tragbalken 10 von der Kalanderwalze 3 im Abstand zu
halten und das Aufheizen des Tragbalkens 10 durch die Kalanderwalze 3 zu mindern.
Die Rippen 12 bestehen aus einem Material, das durch Induktion nicht aufheizbar ist.
[0026] Die Induktoreinrichtung 11 ist senkrecht zu den Rippen 12 angeordnet, und zwar derart,
dass beispielsweise die Induktoreinrichtung 11 querverschieblich an den Rippen 12
befestigt ist. Hierzu ist eine kraftschlüssige Verbindung zwischen Induktoreinrichtung
11 und den Rippen 12 vorgesehen. Eine solche Befestigung der Induktoreinrichtung 11
an den Rippen 12 kann unter Verwendung von Federelementen 19 als eine vorgespannte
Befestigung ausgebildet sein, die eine kraftschlüssige, lageverschiebliche Verbindung
zwischen Rippen 12 und Induktoreinrichtung 11 ermöglicht. Die Induktoreinrichtung
11 kann sich dann frei ausdehnen. Die Rippen 12 sind folglich vorzugsweise quer zur
Walzenachse der Kalanderwalze 3 und die Induktoreinrichtung 11 ist vorzugsweise achsparallel
angeordnet.
[0027] Die Rippen 12 sind dabei derart dünn ausgebildet, dass diese Biegescheiben bilden,
die bei einer Belastung eine elastische Neigungsbewegung ausführen können. Die Rippenhöhe
beträgt vorzugsweise ein Mehrfaches der Dicke eines elektrischen Leiters 20 der Induktoreinrichtung
11.
[0028] Die Induktoreinrichtung 11 bildet mit der Kalanderwalze 3 an deren Umfangsabschnitt
9 einen Luftspalt 21 im Bereich von 3 bis 50 mm. Benachbart zu diesem Luftspalt 21
ist die Induktoreinrichtung 11 positioniert mit mindestens einem schleifenförmigen
Stromleiter. Der schleifenförmige Stromleiter weist zwei elektrische Leiter 20 auf,
die in entgegengesetzer Richtung von Strom durchflossen werden. Die beiden elektrischen
Leiter 20 erstrecken sich parallel zur Walzenachse 22 der Kalanderwalze 3. Bei dem
Strom handelt es sich um einen Wechselstrom. Die durch die beiden elektrischen Leiter
20 fließenden Ströme erzeugen ein Magnetfeld, das sich durch den Umfangsabschnitt
9 der elektrisch leitenden Umfangsoberfläche der Kalanderwalze 3 schließt und darin
die Erwärmung durch induzierte Ströme hervorruft. Die Zahl und Anordnung der Leiter
20 richtet sich nach den Bedürfnissen. Die Eindringtiefe der Erwärmung im elektrisch
leitenden Umfangsbereich der Kalanderwalze 3 ist steuerbar. Die elektrisch leitende
Umfangsoberfläche der Kalanderwalze 3 kann von einem elektrisch leitenden Belag gebildet
werden, der insbesondere durch Auftragsschweißen auf einen Hohlwalzengrundkörper aufgetragen
wurde. Die Kalanderwalze 3 kann zudem als Biegeausgleichswalze mit inneren Stützelementen
ausgestattet sein. Zusätzlich oder alternativ kann die Kalanderwalze 3 mit Kanälen
für das Durchleiten eines Wärmeträgermediums ausgebildet sein, um eine Grundbeheizung
in konventioneller Weise durchführen zu können.
[0029] Wie insbesondere Fig. 3 bis 5 zeigen, ist der elektrische Leiter 20 ein elektrisch
leitfähiger Körper in Form eines Hohlleiters. Der hohlleiterförmige Leiter 20 ermöglicht
ein Durchleiten von Kühlwasser. Dies ist insbesondere für hohe Stromleistungen der
Fall. Die mindestens zwei hohlleiterförmigen Leiter 20 sind dazu an Kühlleitungen
23 angeschlossen. Wie Fig. 7 zeigt, können für ein zonenweises Kühlen der hohlleiterförmigen
Leiter 20 mehrere Kühlwasseranschlüsse 24 für ein segmentweises Kühlen des bzw. der
Leiter 20 vorgesehen sein.
[0030] Wie insbesondere Fig. 7, zeigt kann die Induktoreinrichtung 11 zur Einstellung eines
Stromleitungsprofils längs der Kalanderwalze 3 ausgebildet sein. So kann beispielsweise
dem Randbereich der Kalanderwalze 3 eine weitere Induktorschleife 25 zugeordnet sein,
die mit den Leitern 20 die Induktoreinrichtung 11 bilden.
[0031] Wie Fig. 3 bis Fig. 6 zeigen, können zur kraftschlüssigen Befestigung der Leiter
20 an den Rippen 12 verschraubte Bolzen 27 vorgesehen sein, die eine Lageverschieblichkeit
in Axialrichtung zulassen, wozu auch das Federelement 19 vorgesehen ist, wie vorstehend
ausgeführt. Eine solche Befestigung der Leiter 20 erfolgt vorzugsweise nur an jeder
zweiten Rippe 12.
[0032] Bei einer hohen Erwärmung der Kalanderwalze 3 auf Temperaturen über beispielsweise
250°C ist vorzugsweise zum Schutz der Induktoranordnung 8 eine Schutzabdeckung 28
vorgesehen. Die Schutzabdeckung 28 bildet ein Hitzeschild. Die Schutzabdeckung 28
umfasst vorzugsweise einzelne Segmente, die über Bolzen 29 an den Rippen 12 befestigt
sind. Eine Befestigung der Schutzabdeckung 28 an Rippen 12 alterniert vorzugsweise
mit einer Befestigung der Induktoreinrichtung 11 an Rippen 12. An einer Rippe 12 ist
folglich entweder die Induktoreinrichtung 11 bzw. die Leiter 20 oder die Schutzabdeckung
28 befestigt.
[0033] Fig. 8 zeigt in vereinfachter schematischer Darstellung ein weiteres Ausführungsbeispiel
der Erfindung, bei der die Leiter 20 als Vollmantelleiter ausgebildet sind. Wie durch
einen Punkt und durch ein Kreuz angedeutet, sind die beiden Leiter 20 in unterschiedlicher
Richtung von Strom durchflossen zur Ausbildung einer Leiterschleife. Insbesondere
bei einer Erwärmung der Umfangsoberfläche der Kalanderwalze 3 auf niedrigere Temperaturen
sind solche Leiter 20 ausreichend. Auch kann eine Schutzabdeckung entfallen. Im Übrigen
gelten die vorstehenden Ausführungen entsprechend.
1. Heizvorrichtung zum induktiven Erwärmen einer in einer Walzenanordnung umlaufenden,
mindestens eine elektrisch leitende Umfangsoberfläche aufweisenden Kalanderwalze (3)
umfassend eine Induktoranordnung (8), die radial zur Kalanderwalze (3) und benachbart
eines Umfangsabschnitts (9) der Kalanderwalze (3) angeordnet ist und dazu einen Tragbalken
(10) umfasst, an dem eine entlang einer Walzenlänge (L) der Kalanderwalze (3) sich
erstreckende Induktoreinrichtung (11) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Tragbalken (10) eine Mehrzahl einzelner zueinander beabstandeter, der Kalanderwalze
(3) zugestellter Rippen (12) aufweist, an deren freien Enden (14) die Induktoreinrichtung
(11) querverschieblich zum Tragbalken (10) sich abstützt.
2. Heizvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Induktoreinrichtung (11) querverschieblich an den Rippen (12) befestigt ist.
3. Heizvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Rippen (12) quer zur Walzenachse (22) der Kalanderwalze (3) sich erstrecken und
jeweils mit einem Rippenfuß (13) am Tragbalken (10) befestigt sind.
4. Heizvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Rippen (12) aus einem hitzebeständigen Material bestehen und einen Abstandsgeber
für den Tragbalken (10) gegenüber der Kalanderwalze (3) bilden zur Reduzierung der
Wärmestrahlung und/oder Konvektion auf den Tragbalken (10).
5. Heizvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Induktoreinrichtung (11) mindestens einen schleifenförmig ausgebildeten Leiter
(20) aufweist, der kraftschlüssig verbunden ist mit Rippen (12).
6. Heizvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die kraftschlüssige Verbindung lageverschieblich ausgebildet ist.
7. Heizvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Rippenhöhe ein Mehrfaches der Dicke eines Leiters (20) der Induktoreinrichtung
(11) beträgt.
8. Heizvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Induktoreinrichtung (11) mindestens eine Stromschleife aufweist, die sich achsparallel
zur Kalanderwalze (3) erstreckt.
9. Heizvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Induktoreinrichtung (11) mindestens eine Stromleiterschleife aufweist, deren
Leiter (20) von einem elektrisch leitfähigen Körper wählbarer Kontur gebildet ist.
10. Heizvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Induktoreinrichtung (11) mindestens eine Stromschleife aufweist, deren Leiter
(20) als Hohlleiter ausgebildet ist.
11. Heizvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Hohlleiter für ein Durchleiten von Kühlwasser ausgebildet ist.
12. Heizvorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Kühlwasseranschlüsse (24) für ein segmentweises Kühlen des hohlleiterförmigen
Leiters (20) vorgesehen sind.
13. Heizvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Induktoreinrichtung (11) zur Einstellung eines Stromleitungsprofils längs der
Kalanderwalze (3) ausgebildet ist.
14. Heizvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Tragbalken (10) kühlbar ist.
15. Heizvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass eine Schutzabdeckung (28) vorgesehen ist, die einzelne Segmente umfasst.
16. Heizvorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass eine Befestigung der Schutzabdeckung (28) an Rippen (12) mit einer Befestigung der
Induktoreinrichtung (11) an Rippen (12) alternierend erfolgt.