[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Bestimmung
von mindestens einer Einflussgröße eines Verbrennungsprozesses.
[0002] Solche Verfahren und Vorrichtungen sind beispielsweise aus der deutschen Patentschrift
DE 44 33 425 bekannt. Fig. 1 verdeutlicht die in dieser Patentschrift beschriebene Vorrichtung.
Zwei Elektroden 102, 103 ragen in eine Flamme 101, deren Eigenschaften bestimmt werden
sollen. Eine Wechselspannung U wird am Punkt 111 angelegt. Damit liegt an der Elektrode
102 über ein kapazitives Koppelglied 112 eine Wechselspannung an. Die Elektrode 103
ist mit Erde verbunden. Das Koppelglied 112 ist über einen Widerstand 113 an Erde
gelegt, so dass die Ionisationsstrecke (der Flammenbereich zwischen der Elektrode
102 und der Elektrode 103) elektrisch parallel zum Widerstand 113 geschaltet ist.
An der Messelektrode 102 liegt über einen Spannungsimpedanzwandler 121 ein Tiefpass
122, der ausgangsseitig an eine Auswerteeinrichtung 123 angeschlossen ist. Mit Hilfe
dieser Schaltung kann der Widerstand der Ionisationsstrecke zwischen der Elektrode
102 und der Elektrode 103 ermittelt werden. Aufgrund dieses Widerstandes können Rückschlüsse
auf die Flamme 101 und damit auf die Einflussgrößen des Verbrennungsprozesses gezogen
werden.
[0003] Aus dem Stand der Technik ist es dabei bekannt, dass die Ionisationsstrecke zwischen
den beiden Elektroden 102 und 103 durch ein Ersatzschaltbild dargestellt werden kann.
Fig. 2a zeigt ein gängiges im Stand der Technik angenommenes Ersatzschaltbild für
diese Strecke, wenn sich keine Flamme zwischen den beiden Elektroden befindet. In
diesem Falle wird die Strecke durch einen Widerstand 201 angenähert, der sehr groß,
annähernd unendlich ist. Fig. 2b hingegen illustriert ein gängiges vom Stand der Technik
angenommenes Ersatzschaltbild für den Fall, dass zwischen den beiden Elektroden 102
und 103 eine Flamme existiert. Für diesen Fall kann die Flamme angenähert werden durch
einen Widerstand 202 und eine Diode 203.
[0004] Basierend auf diesem Stand der Technik können Eigenschaften der Flamme 101 ermittelt
und so Rückschlüsse auf die Einflussgrößen des Verbrennungsprozesses gezogen werden.
Hierbei bestehen Bestrebungen, die Schaltung ständig zu verbessern, um genauere Aussagen
über die Einflussgrößen des Verbrennungsprozesses treffen zu können.
[0005] Ausgehend vom Stand der Technik ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine
Einflussgröße eines Verbrennungsprozesses besser oder genauer zu bestimmen oder auch
die Bestimmung einer bislang nicht bestimmbaren Einflussgröße eines Verbrennungsprozesses
zu ermöglichen.
[0006] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren nach Anspruch 1 und eine Vorrichtung
nach Anspruch 13. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen
Ansprüchen angegeben.
[0007] Der Erfindung liegt die erstmals durch die Erfinder gewonnene Erkenntnis zugrunde,
dass die Ionisationsstrecke nicht, wie im Stand der Technik vereinfachend angenommen,
durch einen frequenzunabhängigen Widerstand und eine Diode angenähert werden sollte,
sondern, dass das elektrische Verhalten der Flamme exakter und weitergehender durch
einen Zweipol oder n-Pol beschrieben werden kann, der insbesondere frequenzabhängige
Komponenten enthält, die zu berücksichtigen sind. Dabei haben die Erfinder festgestellt,
dass Einflussgrößen, wie zum Beispiel die Gasart und/oder der λ-Wert Kenngrößen des
frequenzabhängigen Zweipols beeinflussen. Erfindungsgemäß kann durch Verwendung von
mehreren Elektroden in der Flamme die Darstellung auch zu einem elektrischen n-Pol
erweitert werden. Somit ermöglicht es die Erfindung, die Einheit B renner mit Flamme
als fr e-quenzabhängiges System im elektrotechnischen Sinn (n-Pol) zu nutzen.
[0008] Durch geeignete Signale und Auswerteverfahren/-vorrichtungen kann erfindungsgemäß
die Frequenzabhängigkeit erfasst und bei der Bestimmung von Kenngrößen mit einbezogen
werden. Die charakteristischen Kenngrößen können z.B. Pole, Nullstellen, Verstärkung,
Eigenwerte oder Grenzfrequenzen sein. Diese Kenngrößen können von den Einflussgrößen,
wie z.B. dem λ-Wert, geprägt werden. Die Kenngrößen können unter Umständen z.B. aus
einer Übertragungsfunktion gewonnen werden.
[0009] Die Erfindung umfasst ein Verfahren zur Bestimmung von mindestens einer Einflussgröße
eines Verbrennungsprozesses eines Brenners. Das Verfahren umfasst die Schritte Bereitstellen
von mindestens zwei Elektroden, die mit vorbestimmtem Abstand auf einer die Flamme
durchquerenden Ionisationsstrecke und an vorbestimmten Positionen in der Flamme und
am Brenner (Flammenursprung) angeordnet sind, Anlegen eines Signals an die Elektroden,
Erfassen mehrerer Messwerte einer Messgröße, die aufgrund des an die Elektroden angelegten
Signals resultieren, und Bestimmen mindestens einer Einflussgröße des Verbrennungsprozesses
anhand der gemessenen Messwerte. Dabei werden die Schritte des Anlegens eines Signals
und des Erfassens mehrerer Messwerte derart durchgeführt, dass die resultierenden
Messwerte geeignet sind, die Frequenzabhängigkeit der Messgröße zu erfassen. Die Bestimmung
der mindestens einen Einflussgröße des Verbrennungsprozesses erfolgt dann aus der
Frequenzabhängigkeit der Messgröße. Zur Beschreibung der Frequenzabhängigkeit können
insbesondere der Frequenzgang als auch die Sprungantwort herangezogen werden. Die
Sprungantwort erfasst das Zeitverhalten der Messgröße anhand dessen die Einflussgröße
bestimmt werden kann.
[0010] Durch dieses Vorgehen wird gegenüber dem Stand der Technik mehr Information über
den Verbrennungsprozess gewonnen. Diese zusätzliche Information kann dazu genutzt
werden, um Einflussgrößen des Verbrennungsprozesses besser oder genauer zu bestimmen
bzw. bislang nicht zugängliche Einflussgrößen zu ermitteln.
[0011] Mit anderen Worten wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren und der entsprechend
ausgestalteten Vorrichtung die Reaktion auf das angelegte Signal bei unterschiedlichen
Frequenzen erfasst und zur Bestimmung von mindestens einer Einflussgröße des Verbrennungsprozesses
herangezogen. Ein wesentlicher Aspekt des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt dabei
darin, dass durch Anlegung einer Wechselspannung und einer Messung bei verschiedenen
Frequenzen eine Aussage über die Ionenbeweglichkeit innerhalb der Flamme erhalten
wird. Hier wird der Umstand benutzt, dass bei verschiedenen Frequenzen eine unterschiedliche
Reaktion (Ionenbeweglichkeit) der beeinflussten Ionen vorliegt, die in Abhängigkeit
der Frequenz erfasst wird. Messtechnisch ist es dabei möglich, direkt Messungen bei
unterschiedlichen Frequenzen durchzuführen. Alternativ ist es jedoch auch möglich,
das Frequenzverhalten über die Sprungantwort zu untersuchen, da aus elektrotechnischer
Sicht ein Sprung alle Frequenzanregungen umfasst, wobei dann eine Auswertung der Frequenzabhängigkeit
über Fourier-Analyse zugänglich ist.
[0012] In einigen Ausführungsformen umfasst das Verfahren den Schritt Ermitteln einer charakteristischen
Kenngröße, die die Frequenzabhängigkeit der Messgröße beschreibt. Dabei kann die charakteristische
Kenngröße ein oder mehrere Elemente umfassen aus der Gruppe von Zeitkonstante und/oder
Verstärkung einer Übertragungsfunktion, Matrix einer Zustandsraumdarstellung, Kenngröße
eines neuronalen Netzes und innere Schaltung, wobei die innere Schaltung zum Beispiel
dargestellt werden kann durch Widerstände, Kondensatoren, Spulen und/oder Dioden.
[0013] Aufgrund der charakteristischen Kenngröße, die die Frequenzabhängigkeit der Messgröße
beschreibt, ist es möglich, in einem weiteren Schritt aus der Kenngröße eine Einflussgröße
des Verbrennungsprozesses zu bestimmen.
[0014] In einigen Ausführungsformen kann das Verfahren die Schritte umfassen Anlegen einer
Spannung an die Elektroden, Messen des Ionisationsstroms, der aufgrund der angelegten
Spannung über die Ionisationsstrecke fließt, Ermitteln einer charakteristischen Kenngröße,
die die Frequenzabhängigkeit des Ionisationsstroms beschreibt aufgrund des gemessenen
Ionisationsstroms und Bestimmen mindestens einer Einflussgröße des Verbrennungsprozesses
anhand der charakteristischen Kenngröße.
[0015] In diesem Falle wird als Signal eine Spannung und als Messgröße ein Strom verwendet,
so dass eine einfache Messschaltung verwendet werden kann.
[0016] Das Verfahren kann die Schritte umfassen Anlegen einer ersten Spannung mit einer
ersten Frequenz an die Elektroden, Messen eines ersten Ionisationsstroms, der aufgrund
der ersten Spannung resultiert, Anlegen einer zweiten Spannung mit einer zweiten Frequenz
an die Elektroden und Messen eines zweiten Ionisationsstroms, der aufgrund der zweiten
Spannung resultiert.
[0017] Alternativ oder zusätzlich kann das Verfahren die Schritte umfassen Anlegen einer
Spannung mit einer ersten und zweiten Frequenz an die Elektroden und gleichzeitiges
Messen eines ersten Ionisationsstromanteils, der aufgrund des Spannungsanteils mit
der ersten Frequenz resultiert, und eines zweiten Ionisationsstromanteils, der aufgrund
des Spannungsanteils mit der zweiten Frequenz resultiert.
[0018] In einigen Ausführungsformen umfasst das Verfahren die Schritte Anlegen einer Vielzahl
von Spannungen mit jeweils einer Frequenz an die Elektroden und/oder Anlegen einer
Spannung mit einer Vielzahl von Frequenzen an die Elektroden und Messen einer Vielzahl
von Ionisationsströmen und/oder Ionisationsstromanteilen, wobei jeder Ionisationsstrom
und/oder Ionisationsstromanteil einer Frequenz zugeordnet wird.
[0019] Mithilfe dieser Schritte werden Informationen über die Ionisationsstrecke bei verschiedenen
Frequenzen ermittelt. Diese können anschließend verwendet werden, um eine Einflussgröße
des Verbrennungsprozesses zu bestimmen.
[0020] In einigen Ausführungsformen umfasst das Verfahren den Schritt Ermitteln einer frequenzabhängigen
Übertragungsfunktion der Ionisationsstrecke aufgrund der gemessenen Ionisationsströme
und/oder Ionisationsstromanteile.
[0021] Weiterhin kann das erfindungsgemäße Verfahren den Schritt umfassen Anlegen einer
Spannung, die im Wesentlichen eine Gleichspannung ist und zu einem vorbestimmten Zeitpunkt
einen Spannungssprung ausführt. Hierbei kann das Verfahren die Schritte umfassen Messen
des Ionisationsstroms, der aufgrund der angelegten Spannung resultiert, und Ermitteln
mindestens einer Kenngröße der Ionisationsstrecke aufgrund des Ionisationsstroms,
wobei die mindestens eine Kenngröße die Frequenzabhängigkeit des Ionisationsstroms
beschreibt. Weiterhin kann das Verfahren die Schritte umfassen Ermitteln einer Sprungantwort
aufgrund des gemessenen Ionisationsstroms und Ermitteln mindestens einer Kenngröße
der Ionisationsstrecke aufgrund der Sprungantwort.
[0022] Auf diese Weise wird aus dem Einschwingverhalten des Zweipols bzw. des n-Pols in
Reaktion auf einen Spannungssprung zusätzliche Information über die Ionisationsstrecke
gewonnen.
[0023] Vorzugsweise ist eine erste Elektrode so angeordnet, dass sie in die Flamme ragt,
und eine zweite Elektrode ist so angeordnet, dass sie sich am Fußpunkt der Flamme
befindet oder in die Flamme ragt.
[0024] In einigen Ausführungsformen wird durch den Schritt Bestimmen mindestens einer Einflussgröße
des Verbrennungsprozesses ein λ-Wert eines Brennstoff-Luft-Gemisches oder eine zeitliche
Stabilität der Flamme bestimmt.
[0025] Weiterhin umfasst die Erfindung ein Verfahren zum Kalibrieren von Betriebsmitteln
einer Verbrennungsanlage mit den Schritten des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Bestimmung
von mindestens einer Einflussgröße eines Verbrennungsprozesses und dem zusätzlichen
Schritt Kalibrieren von Betriebsmitteln einer Verbrennungsanlage basierend auf der
bestimmten mindestens einen Einflussgröße des Verbrennungsprozesses.
[0026] Darüber hinaus umfasst die Erfindung ein Verfahren zum Steuern und/oder Regeln einer
Versorgung der Flamme mit Brennstoff und Luft mit den Schritten des erfindungsgemäßen
Verfahrens zur Bestimmung von mindestens einer Einflussgröße eines Verbrennungsprozesses
und dem Schritt Steuern und/oder Regeln einer Versorgung der Flamme mit Brennstoff
und Luft basierend auf der bestimmten mindestens einen Einflussgröße des Verbrennungsprozesses.
[0027] Darüber hinaus umfasst die Erfindung eine Vorrichtung zur Bestimmung von mindestens
einer Einflussgröße eines Verbrennungsprozesses eines Brenners. Erfindungsgemäß umfasst
die Vorrichtung mindestens zwei Elektroden, die mit vorbestimmtem Abstand auf einer
die Flamme durchquerenden Ionisationsstrecke und an vorbestimmten Positionen in der
Flamme und am Brenner (Flammenursprung) angeordnet sind, Mittel zum Anlegen eines
Signals an die Elektroden, Mittel zum Erfassen mehrerer Messwerte einer Messgröße,
die aufgrund des an die Elektroden angelegten Signals resultieren, und Mittel zum
Bestimmen mindestens einer Einflussgröße des Verbrennungsprozesses anhand der gemessenen
Messwerte. Dabei sind die Mittel zum Anlegen eines Signals und die Mittel zum Erfassen
mehrerer Messwerte derart eingerichtet, dass die resultierenden Messwerte geeignet
sind, die Frequenzabhängigkeit der Messgröße zu erfassen. Die Mittel zum Bestimmen
der mindestens einen Einflussgröße des Verbrennungsprozesses bestimmen die mindestens
eine Einflussgröße aus der Frequenzabhängigkeit der Messgröße.
[0028] Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann dieselben Vorteile erreichen wie das erfindungsgemäße
Verfahren.
[0029] In einigen Ausführungsformen umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung Mittel zum
Ermitteln einer charakteristischen Kenngröße, die die Frequenzabhängigkeit der Messgröße
beschreibt. Die charakteristische Kenngröße kann dabei ein oder mehrere Elemente umfassen
aus einer Gruppe von Zeitkonstante und/oder Verstärkung einer Übertragungsfunktion,
Matrix einer Zustandsraumdarstellung, Kenngröße eines neuronalen Netzes und innere
Schaltung. Eine innere Schaltung kann dabei beispielsweise durch Widerstände, Kondensatoren,
Spulen und/oder Dioden abgebildet werden.
[0030] In einigen Ausführungsformen umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung Mittel zum
Anlegen einer Spannung an die Elektroden, Mittel zum Messen des Ionisationsstroms,
der aufgrund der angelegten Spannung über die Ionisationsstrecke fließt, Mittel zum
Ermitteln einer charakteristischen Kenngröße, die die Frequenzabhängigkeit des Ionisationsstroms
beschreibt, aufgrund des gemessenen Ionisationsstroms und Mittel zum Bestimmen mindestens
einer Einflussgröße des Verbrennungsprozesses anhand der charakteristischen Kenngröße.
[0031] In einigen Ausführungsformen kann die Vorrichtung Mittel zum Anlegen einer ersten
Spannung mit einer ersten Frequenz an die Elektroden, Mittel zum Messen eines ersten
Ionisationsstroms, der aufgrund der ersten Spannung resultiert, Mittel zum Anlegen
einer zweiten Spannung mit einer zweiten Frequenz an die Elektroden und Mittel zu
Messen eines zweiten Ionisationsstroms, der aufgrund der zweiten Spannung resultiert,
umfassen.
[0032] Alternativ oder zusätzlich kann die erfindungsgemäße Vorrichtung Mittel zum Anlegen
einer Spannung mit einer ersten und zweiten Frequenz an die Elektroden und Mittel
zum gleichzeitigen Messen eines ersten Ionisationsstromanteils, der aufgrund des Spannungsanteils
mit der ersten Frequenz resultiert, und eines zweiten Ionisationsstromanteils, der
aufgrund des Spannungsanteils mit der zweiten Frequenz resultiert, umfassen.
[0033] In einigen Ausführungsformen umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung Mittel zum
Anlegen einer Vielzahl von Spannungen mit jeweils einer Frequenz an die Elektroden
und/oder Anlegen einer Spannung mit einer Vielzahl von Frequenzen an die Elektroden
und Mittel zum Messen einer Vielzahl von Ionisationsströmen und/oder Ionisationsstromanteilen,
wobei jeder Ionisationsstrom und/oder Ionisationsstromanteil einer Frequenz zugeordnet
wird.
[0034] In einigen Ausführungsformen kann die erfindungsgemäße Vorrichtung Mittel zum Ermitteln
einer frequenzabhängigen Übertragungsfunktion der Ionisationsstrecke aufgrund der
gemessen Ionisationsströme und/oder Ionisationsstromanteile umfassen.
[0035] In einigen Ausführungsformen umfasst die Vorrichtung Mittel zum Anlegen einer Spannung,
die im Wesentlichen eine Gleichspannung ist und zu einem vorbestimmten Zeitpunkt einen
Spannungssprung ausführt. Dabei kann die Vorrichtung Mittel zum Messen des Ionisationsstroms,
der aufgrund der angelegten Spannung resultiert, und Mittel zum Ermitteln mindestens
einer Kenngröße der Ionisationsstrecke aufgrund des Ionisationsstroms umfassen, wobei
die mindestens eine Kenngröße die Frequenzabhängigkeit des Ionisationsstroms beschreibt.
Vorzugsweise umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung dann Mittel zum Ermitteln einer
Sprungantwort aufgrund des gemessenen Ionisationsstroms und Mittel zum Ermitteln mindestens
einer Kenngröße der Ionisationsstrecke aufgrund der Sprungantwort. Vorzugsweise ist
eine erste Elektrode so angeordnet, dass sie in die Flamme ragt, und eine zweite Elektrode
ist so angeordnet, dass sie sich am Fußpunkt der Flamme befindet oder in die Flamme
ragt.
[0036] In einigen Ausführungsformen bestimmen die Mittel zum Bestimmen mindestens einer
Einflussgröße des Verbrennungsprozesses einen λ-Wert eines Brennstoff-Luft-Gemisches
und/oder eine zeitliche Stabilität der Flamme.
[0037] Weiterhin umfasst die Erfindung eine Vorrichtung zum Kalibrieren von Betriebsmitteln
einer Verbrennungsanlage mit den Mitteln der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Bestimmung
von mindestens einer Einflussgröße eines Verbrennungsprozesses und zusätzlich einem
Mittel zum Kalibrieren von Betriebsmitteln einer Verbrennungsanlage basierend auf
der bestimmten mindestens einen Einflussgröße des Verbrennungsprozesses.
[0038] Darüber hinaus umfasst die Erfindung eine Vorrichtung zum Steuern und/oder Regeln
einer Versorgung der Flamme mit Brennstoff und Luft mit den Mitteln der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zur Bestimmung von mindestens einer Einflussgröße eines Verbrennungsprozesses
und einem zusätzlichen Mittel zum Steuern und/oder Regeln einer Versorgung der Flamme
mit Brennstoff und Luft basieren auf der bestimmten mindestens einen Einflussgröße
des Verbrennungsprozesses.
[0039] Die beschriebenen Vorrichtungen können insbesondere vorteilhaft in Vorrichtungen
zum Heizen, Vorrichtungen zum Kühlen und/oder Vorrichtungen zum Erzeugen eines Klimas
eingesetzt werden. Daher umfasst die Erfindung eine Vorrichtung zum Heizen mit einer
oben beschriebenen erfindungsgemäßen Vorrichtung, eine Vorrichtung zum Kühlen mit
einer oben beschriebenen erfindungsgemäßen Vorrichtung und eine Vorrichtung zum Erzeugen
eines Klimas mit einer oben beschriebenen erfindungsgemäßen Vorrichtung.
[0040] Vorteilhafte Ausgestaltungen und weitere Details der vorliegenden Erfindung werden
im Folgenden anhand verschiedener Ausführungsbeispiele mit Bezug auf die Figuren beschrieben.
Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung zur Bestimmung von mindestens einer Einflussgröße eines
Verbrennungsprozesses nach dem Stand der Technik.
Fig. 2a zeigt ein Ersatzschaltbild nach dem Stand der Technik für die Ionisationsstrecke
in Abwesenheit einer Flamme.
Fig. 2b zeigt ein Ersatzschaltbild für die Ionisationsstrecke nach dem Stand der Technik,
wenn die Flamme brennt.
Fig. 3 illustriert die Annäherung der realen Flamme durch einen frequenzabhängigen
elektrischen Zweipol (n-Pol).
Fig. 4 illustriert Schritte einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
in Kombination mit Teilen einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Bestimmung von mindestens einer Einflussgröße eines Verbrennungsprozesses.
Fig. 5 illustriert weitere Schritte einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
in Kombination mit Teilen einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Bestimmung von mindestens einer Einflussgröße eines Verbrennungsprozesses.
Fig. 6 illustriert weitere Schritte einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
in Kombination mit Teilen einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Bestimmung von mindestens einer Einflussgröße eines Verbrennungsprozesses.
Fig. 7 illustriert weitere Schritte einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
in Kombination mit Teilen einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Bestimmung von mindestens einer Einflussgröße eines Verbrennungsprozesses.
Fig. 8 zeigt ein Beispiel eines Kennlinienfeldes.
Fig. 9 zeigt eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung und des erfindungsgemäßen
Verfahrens zur Bestimmung von mindestens einer Einflussgröße eines Verbrennungsprozesses
unter Verwendung einer Übertragungsfunktion als innere Struktur des frequenzabhängigen
Zweipols.
Fig. 10 zeigt eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung und des erfindungsgemäßen
Verfahrens zur Bestimmung von mindestens einer Einflussgröße eines Verbrennungsprozesses
unter Verwendung einer elektrischen Ersatzschaltung als innere Struktur des frequenzabhängigen
Zweipols.
Fig. 11 zeigt eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
[0041] Fig. 3 illustriert die Annäherung der realen Flamme durch einen frequenzabhängigen
elektrischen Zweipol bzw. n-Pol. Eine Elektrode 302 ragt in die Flamme 301 hinein,
während eine zweite Elektrode 303 am Fußpunkt der Flamme angeordnet ist. Das elektrische
Verhalten des Brenners und der Flamme 301 kann durch einen Zweipol bzw. n-Pol 304
dargestellt werden, der frequenzabhängige Komponenten enthält. Das daraus resultierende
Ersatzschaltbild ist auf der rechten Seite von Fig. 3 dargestellt. Die Kenngrößen
des frequenzabhängigen elektrischen Zweipols 304 sind abhängig von den Einflussgrößen
P
j der Flamme. Bei Verwendung von mehreren Elektroden in der Flamme wird die Darstellung
zu einem n-Pol erweitert. Die Einflussgrößen P
j können beispielsweise ein λ-Wert, eine Gasart oder auch eine Leistung sein.
[0042] Fig. 4 illustriert Schritte einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
in Kombination mit Teilen einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Bestimmung von mindestens einer Einflussgröße eines Verbrennungsprozesses. Einrichtungen
der Vorrichtung sind in den Figuren schematisch dargestellt und können beispielsweise
mithilfe einer Hardware-Schaltung und/oder eines Prozessors mit Programm realisiert
werden.
[0043] Die gezeigte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens beginnt mit dem Anlegen
eines geeigneten Signals an die Elektroden mit der Einrichtung zum Anlegen eines Signals
401. Dieses Signal ist im vorliegenden Beispiel eine Sprungfunktion. Die Verwendung
eines periodischen Signals, wie z.B. einem Rechteck- oder Sinussignal, ist jedoch
auch möglich. Vorzugsweise sollte die Frequenz so weit verändert werden, dass die
Änderung des Signals schneller als die Ionenbeweglichkeit ist. Dies ermöglicht, dass
der Frequenzgang später über einen weiten Frequenzbereich erstellt werden kann. Mit
diesem Signal kann somit die Frequenzabhängigkeit des Zweipols zwischen den beiden
Elektroden 302 und 303 ermittelt werden. Dabei ragt die Elektrode 302 in die Flamme
301 hinein. Die andere Elektrode 303 wird am Fußpunkt der Flamme bereitgestellt. Die
Flamme zwischen den beiden Elektroden ist in diesem Beispiel ein Brenner mit Flamme
eines Gaswandgerätes. Das elektrische Verhalten des Zweipols ist von den Einflussgrößen
P
j 305 abhängig. Diese Einflussgrößen können beispielsweise ein λ-Wert, eine Gasart,
eine Leistung etc. sein.
[0044] Fig. 5 illustriert weitere Schritte einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
in Kombination mit Teilen einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Bestimmung von mindestens einer Einflussgröße eines Verbrennungsprozesses. Nachdem
der frequenzabhängige Zweipol in Fig. 4 mit einem Signal angeregt wurde, umfasst der
nächste Schritt des Verfahrens das Erfassen mehrerer Messwerte einer Messgröße mithilfe
der Einrichtung zum Erfassen mehrerer Messwerte 501. Die Messung kann hierbei zum
Beispiel kontinuierlich oder zeitdiskret ablaufen. Das Ergebnis ist eine Messgröße
X 502, die eine Funktion der Einflussparameter P
j 305 ist. Als Messgrößen kommen beispielsweise Werte in Frage, die anhand der Messung
der Sprungantwort oder auch des Frequenzgangs ermittelt wurden.
[0045] Fig. 6 illustriert weitere Schritte einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
in Kombination mit Teilen einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Bestimmung von mindestens einer Einflussgröße eines Verbrennungsprozesses. Aufbauend
auf der Messgröße X aus Fig. 5 und der Vorgabe einer inneren Struktur des frequenzabhängigen
Zweipols 601 wird mindestens eine charakteristische Kenngröße des frequenzabhängigen
Zweipols mit Hilfe einer entsprechenden Einrichtung 602 ermittelt. Eine innere Struktur
könnte beispielsweise eine Übertragungsfunktion mit bestimmter Ordnung oder eine elektrische
Ersatzschaltung sein, die das elektrische Verhalten der Flamme annähert. Danach könnten
die Kenngrößen des Zweipols in einer Vorrichtung mit einem Verfahren so variiert werden,
dass das Verhalten des Zweipols der Messgröße bestmöglich angenähert wird. Die daraus
ermittelten Kenngrößen Y
i stellen dabei eine Funktion der Messgröße X dar, die wiederum eine Funktion der Einflussparameter
P
j ist. Als Kenngrößen kommen zum Beispiel die Zeitkonstante und Verstärkung der Übertragungsfunktion
in Frage oder aber eine Zustandsraumdarstellung. Bei Vorgabe einer Ersatzschaltung
als innere Struktur könnten die Kenngrößen beispielsweise auch Widerstände, Kapazitäten,
Induktivitäten oder Dioden darstellen.
[0046] Fig. 7 illustriert weitere Schritte einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens
in Kombination mit Teilen einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Bestimmung von mindestens einer Einflussgröße eines Verbrennungsprozesses. Eine
Einrichtung zum Bestimmen mindestens einer Einflussgröße des Verbrennungsprozesses
702 verwendet als Eingangsgrößen die zuvor ermittelten Kenngrößen Y
i sowie Grunddaten 701 und bildet diese auf Näherungswerte der Einflussgrößen P̃j ab.
Die Grunddaten 701 können dabei zum Beispiel zuvor aufgezeichnete Kenngrößen bei bekannten
Einflussgrößen Pj für ein Gerät oder eine Gerätefamilie beinhalten. Sie können in
Form eines Kennlinienfeldes in der Einrichtung zum Bestimmen mindestens einer Einflussgröße
des Verbrennungsprozesses 702 hinterlegt sein. Dabei wären in den Kennlinienfeldern
die Kenngrößen Y
i in Abhängigkeit der bekannte Einflussgrößen Pj dargestellt.
[0047] Fig. 8 zeigt als praktisches Ausführungsbeispiel für das erfindungsgemässe Verfahren
Messwerte eines Kennlinienfeldes, das die Sprungantwort in Abhängigkeit der Luftverhältniszahl
λ bei einer Modulation von 50% darstellt. Als Wärmeerzeuger kam ein Vitodens 200-
35kW/D Hamburg zum Einsatz, bei dem es sich um ein Seriengerät mit Zylinderbrenner
und Ionisationselektrode handelt. Der für die Flammenüberwachung notwendige Anschluss
der Ionisationselektrode wurde hier zur Signaleinspeisung/Ionisationsstrommessung
benutzt. Als Energieträger wurde reines Methan G20 verwendet. Deutlich ist zu erkennen,
dass sich die Zeitabhängigkeit des Ionisationsstroms mit steigender Luftverhältniszahl
λ kontinuierlich ändert und daher als Maß für eine Bestimmung der Einflussgröße λ,
des Verbrennungsprozesses herangezogen werden kann. Als Messgröße kann dabei beispielsweise
der Maximalwert des Ionisationsstroms bei einer vorbestimmten Zeit verwendet werden.
[0048] Die Informationen, die in den einzelnen Schritten gewonnen werden, können durch eine
Steuerung und/oder Regelung verwendet werden, um beispielsweise die Brennstoffzufuhr
zur Flamme zu steuern.
[0049] Fig. 9 zeigt eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung und des erfindungsgemäßen
Verfahrens zur Bestimmung von mindestens einer Einflussgröße eines Verbrennungsprozesses.
Eine Einrichtung zum Anlegen eines Signals 901 erzeugt eine Sprungfunktion, die als
Signal dient. Als Einflussgröße der Flamme wird im dargestellten Beispiel lediglich
der λ-Wert in Betracht gezogen. Die Flamme wird durch ein Gaswandgerät erzeugt. Im
nächsten Verfahrensschritt wird die Antwort auf die Sprungfunktion 904 diskret gemessen
durch eine Einrichtung zum Erfassen mehrerer Messwerte einer Messgröße 903. Eine Einrichtung
zum Ermitteln einer charakteristischen Kenngröße 905 ermittelt anschließend mindestens
eine Kenngrößen 906 aufgrund der Sprungantwort und der vorgegebenen inneren Struktur,
die hier als eine Übertragungsfunktion bestimmter Ordnung angegeben ist. Mithilfe
der Kenngrößen und zuvor aufgezeichneter Grunddaten wird durch eine Einrichtung zum
Bestimmen mindestens einer Einflussgröße des Verbrennungsprozesses 907 eine Auswertung
durchgeführt, deren Ergebnis ein Näherungswert des aktuellen λ-Wertes ist.
[0050] Fig. 10 zeigt eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung und
des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Bestimmungvon mindestens einer Einflussgröße
eines Verbrennungsprozesses . Eine Einrichtung zum Anlegen eines Signals 1001 erzeugt
eine Sprungfunktion 1002. Als Einflussgröße der Flamme wird der λ-Wert in Betracht
gezogen. Die Flamme wird durch ein Gaswandgerät erzeugt. Im nächsten Verfahrensschritt
wird die Antwort auf die Sprungfunktion 904 diskret gemessen durch eine Einrichtung
zum Erfassen mehrerer Messwerte einer Messgröße 1003. Eine Einrichtung zum Ermitteln
einer charakteristischen Kenngröße 1005 ermittelt anschließend Kenngrößen 1006 aufgrund
der Sprungantwort 1004 und der vorgegebenen inneren Struktur, die hier durch eine
elektrische Ersatzschaltung angegeben ist. Mithilfe der Kenngrößen und zuvor aufgezeichneten
Grunddaten ermittelt eine Einrichtung zum Bestimmen mindestens einer Einflussgröße
des Verbrennungsprozesses 1007 einen Näherungswert des aktuellen λ-Wertes.
[0051] Fig. 11 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Dieses Ausführungsbeispiel ist ähnlich zu den bislang beschriebenen Ausführungsbeispielen
aufgebaut und unterscheidet sich von den in den Figuren 9 und 10 gezeigten Ausführungsbeispielen
dadurch, dass die Bestimmung der Einflussgröße direkt anhand der Messdaten erfolgt,
die aus dem Zeitverlauf der Sprungantwort gewonnen wurden. Dabei kann beispielsweise
als Messgröße der Maximalwert der Spannung bei einer bestimmten vorgegebenen Zeit
herangezogen werden.
[0052] Die Beschreibung der Ausführungsformen und der Figuren dient lediglich zur Verdeutlichung
des Erfindungsgedankens und ist nicht in einem beschränkenden Sinne zu verstehen.
Verschiedene Modifikationen können an diesen Ausführungsformen vorgenommen werden,
ohne vom Schutzumfang der angehängten Patentansprüche abzuweichen. Die dargestellten
Merkmale können in veränderter Weise miteinander kombiniert werden, um so Ausführungsformen
bereitzustellen, die für einen bestimmten Anwendungszweck optimiert sind. Soweit diese
Änderungen für einen Fachmann ohne weiteres ersichtlich sind, sollen sie mit den obigen
Ausführungsbeispielen als offenbart gelten.
1. Verfahren zur Bestimmung von mindestens einer Einflussgröße eines Verbrennungsprozesses
eines Brenners mit den Schritten
- Bereitstellen von mindestens zwei Elektroden, die mit vorbestimmten Abstand auf
einer die Flamme durchquerenden Ionisationsstrecke und an vorbestimmten Positionen
in der Flamme und am Brenner angeordnet sind,
- Anlegen eines Signals an die Elektroden,
- Erfassen mehrerer Messwerte einer Messgröße, die aufgrund des an die Elektroden
angelegten Signals resultieren, und
- Bestimmen mindestens einer Einflussgröße des Verbrennungsprozesses anhand der gemessenen
Messwerte,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Schritte des Anlegens eines Signals und des Erfassens mehrerer Messwerte derart
durchgeführt werden, dass die resultierenden Messwerte geeignet sind, die Frequenzabhängigkeit
der Messgröße zu erfassen, und
- die Bestimmung der mindestens einen Einflussgröße des Verbrennungsprozesses aus
der Frequenzabhängigkeit der Messgröße erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch den Schritt
Ermitteln einer charakteristischen Kenngröße, die die Frequenzabhängigkeit der Messgröße
beschreibt, wobei
die charakteristische Kenngröße mindestens ein Element umfasst aus der Gruppe von
Zeitkonstante und/oder Verstärkung einer Übertragungsfunktion, Matrix einer Zustandsraumdarstellung,
Kenngröße eines neuronalen Netzes und innere Schaltung.
3. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche mit den Schritten
- Anlegen einer Spannung an die Elektroden,
- Messen des Ionisationsstroms, der aufgrund der angelegten Spannung über die Ionisationsstrecke
fließt,
- Ermitteln einer charakteristischen Kenngröße, die die Frequenzabhängigkeit des Ionisationsstroms
beschreibt, aufgrund des gemessenen Ionisationsstroms und
- Bestimmen mindestens einer Einflussgröße des Verbrennungsprozesses anhand der charakteristischen
Kenngröße.
4. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch die Schritte
- Anlegen einer ersten Spannung mit einer ersten Frequenz an die Elektroden,
- Messen eines ersten Ionisationsstroms, der aufgrund der ersten Spannung resultiert,
- Anlegen einer zweiten Spannung mit einer zweiten Frequenz an die Elektroden und
- Messen eines zweiten Ionisationsstroms, der aufgrund der zweiten Spannung resultiert.
5. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch die Schritte
- Anlegen einer Spannung mit einer ersten und zweiten Frequenz an die Elektroden und
- gleichzeitiges Messen eines ersten Ionisationsstromanteils, der aufgrund des Spannungsanteils
mit der ersten Frequenz resultiert, und eines zweiten Ionisationsstromanteils, der
aufgrund des Spannungsanteils mit der zweiten Frequenz resultiert.
6. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch die Schritte
- Anlegen einer Vielzahl von Spannungen mit jeweils einer Frequenz an die Elektroden
und/oder Anlegen einer Spannung mit einer Vielzahl von Frequenzen an die Elektroden
und
- Messen einer Vielzahl von Ionisationsströmen und/oder Ionisationsstromanteilen,
wobei jeder Ionisationsstrom und/oder Ionisationsstromanteil einer Frequenz zugeordnet
wird.
7. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch den Schritt Ermitteln einer frequenzabhängigen Übertragungsfunktion der Ionisationsstrecke
aufgrund der gemessenen Ionisationsströme und/oder Ionisationsstromanteile.
8. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch den Schritt Anlegen einer Spannung, die im Wesentlichen eine Gleichspannung ist und
zu einem vorbestimmten Zeitpunkt einen Spannungssprung ausführt.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
gekennzeichnet durch die Schritte
- Messen des Ionisationsstroms, der aufgrund der angelegten Spannung resultiert,
- Ermitteln mindestens einer Kenngröße der Ionisationsstrecke aufgrund des Ionisationsstroms,
wobei die mindestens eine Kenngröße die Frequenzabhängigkeit des Ionisationsstroms
beschreibt,
- Ermitteln einer Sprungantwort aufgrund des gemessenen Ionisationsstroms und
- Ermitteln mindestens einer Kenngröße der Ionisationsstrecke aufgrund der Sprungantwort.
10. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass durch den Schritt Bestimmen mindestens einer Einflussgröße des Verbrennungsprozesses
ein λ-Wert eines Brennstoff-Luft-Gemisches bestimmt wird.
11. Verfahren zum Kalibrieren von Betriebsmitteln einer Verbrennungsanlage mit den Schritten
des Verfahrens nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche und dem Schritt Kalibrieren
von Betriebsmitteln einer Verbrennungsanlage basierend auf der bestimmten mindestens
einen Einflussgröße des Verbrennungsprozesses.
12. Verfahren zum Steuern und/oder Regeln einer Versorgung der Flamme mit Brennstoff und
Luft mit den Schritten des Verfahrens nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche
und dem Schritt Steuern und/oder Regeln einer Versorgung der Flamme mit Brennstoff
und Luft basierend auf der bestimmten mindestens einen Einflussgröße des Verbrennungsprozesses.
13. Vorrichtung zur Bestimmung von mindestens einer Einflussgröße eines Verbrennungsprozesses
eines Brenners umfassend
- mindestens zwei Elektroden, die mit vorbestimmten Abstand auf einer die Flamme durchquerenden
Ionisationsstrecke und an vorbestimmten Positionen in der Flamme und am Brenner angeordnet
sind,
- Mittel zum Anlegen eines Signals an die Elektroden,
- Mittel zum Erfassen mehrerer Messwerte einer Messgröße, die aufgrund des an die
Elektroden angelegten Signals resultieren, und
- Mittel zum Bestimmen mindestens einer Einflussgröße des Verbrennungsprozesses anhand
der gemessenen Messwerte,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Mittel zum Anlegens eines Signals und die Mittel zum Erfassen mehrerer Messwerte
derart eingerichtet sind, dass die resultierenden Messwerte geeignet sind, die Frequenzabhängigkeit
der Messgröße zu erfassen, und
- die Mittel zum Bestimmen der mindestens einen Einflussgröße des Verbrennungsprozesses
die mindestens eine Einflussgröße aus der Frequenzabhängigkeit der Messgröße bestimmen.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, gekennzeichnet durch Mittel zum Ermitteln einer charakteristischen Kenngröße, die die Frequenzabhängigkeit
der Messgröße beschreibt, umfassend mindestens ein Element aus der Gruppe Zeitkonstante
und/oder Verstärkung einer Übertragungsfunktion, Matrix einer Zustandsraumdarstellung,
Kenngröße eines neuronalen Netzes und innere Schaltung.
15. Vorrichtung nach zumindest einem der Ansprüche 13 oder 14 umfassend ausgewählte Mittel
aus der Gruppe
- Mittel zum Anlegen einer Spannung an die Elektroden,
- Mittel zum Messen des Ionisationsstroms, der aufgrund der angelegten Spannung über
die Ionisationsstrecke fließt,
- Mittel zum Ermitteln einer charakteristischen Kenngröße, die die Frequenzabhängigkeit
des Ionisationsstroms beschreibt, aufgrund des gemessenen Ionisationsstroms und
- Mittel zum Bestimmen mindestens einer Einflussgröße des Verbrennungsprozesses anhand
der charakteristischen Kenngröße, und/oder
- Mittel zum Anlegen einer ersten Spannung mit einer ersten Frequenz an die Elektroden,
- Mittel zum Messen eines ersten Ionisationsstroms, der aufgrund der ersten Spannung
resultiert,
- Mittel zum Anlegen einer zweiten Spannung mit einer zweiten Frequenz an die Elektroden
und
- Mittel zum Messen eines zweiten Ionisationsstroms, der aufgrund der zweiten Spannung
resultiert, und/ oder
- Mittel zum Anlegen einer Spannung mit einer ersten und zweiten Frequenz an die Elektroden
und
- Mittel zum gleichzeitigen Messen eines ersten Ionisationsstromanteils, der aufgrund
des Spannungsanteils mit der ersten Frequenz resultiert, und eines zweiten Ionisationsstromanteils,
der aufgrund des Spannungsanteils mit der zweiten Frequenz resultiert, und/ oder
- Mittel zum Anlegen einer Vielzahl von Spannungen mit jeweils einer Frequenz an die
Elektroden und/oder Anlegen einer Spannung mit einer Vielzahl von Frequenzen an die
Elektroden und
- Mittel zum Messen einer Vielzahl von Ionisationsströmen und/oder Ionisationsstromanteilen,
wobei jeder Ionisationsstrom und/oder Ionisationsstromanteil einer Frequenz zugeordnet
wird.