(19)
(11) EP 2 136 145 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
23.12.2009  Patentblatt  2009/52

(21) Anmeldenummer: 09100321.0

(22) Anmeldetag:  04.06.2009
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
F24C 7/08(2006.01)
F24C 3/12(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK TR

(30) Priorität: 09.06.2008 DE 102008027471

(71) Anmelder: BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH
81739 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Thielen, Heiko
    82152, Planegg (DE)

   


(54) Knebel für ein Haushaltsgerät


(57) Gegenstand der Erfindung ist ein Knebel (1) zur Betätigung eines Haushaltsgeräts, insbesondere eines Gargeräts. Der Knebel (1) weist einen zylindrischen Grundkörper auf und ist um die Mittelachse des zylindrischen Grundkörpers drehbar. Erfindungsgemäß besitzt die Mantelfläche (7) des zylindrischen Grundkörpers zwei Ausnehmungen (2). Jede Ausnehmung (2) weist eine parallel zur Mittelachse (8) ausgerichtete ebene Teilfläche (4). Die ebenen Teilflächen (4) der beiden Ausnehmungen (2) sind zueinander im Wesentlichen parallel. Die ebenen Teilflächen (4) bilden eine Betätigungsfläche zum Drehen des Knebels (1). Darüber hinaus besitzt der Knebel (1) Betätigungsflächen zum Drücken und zum Ziehen des Knebels (1).




Beschreibung


[0001] Knebel zur Betätigung eines Haushaltsgeräts, insbesondere eines Gargeräts, der einen zylindrischen Grundkörper aufweist und um die Mittelachse des zylindrischen Grundkörpers drehbar ist. Ebenfalls betrifft die Erfindung ein Haushaltsgerät, insbesondere ein Gargerät, beispielsweise eine Gaskochmulde oder ein Gasbackofen, mit einem solchen Knebel.

[0002] Das Haushaltsgerät weist einen oder mehrere Knebel auf, mit denen verschiedene Funktionen des Haushaltsgeräts von der Bedienperson gesteuert werden. Bei Gargeräten wird mittels des Knebels in der Regel die Heizleistung eingestellt, in der Regel durch Drehen des Knebels. Der Knebel ist hierzu auf eine Steuerwelle aufgesteckt, die eine Drehbewegung des Knebels in das Innere des Haushaltsgeräts, beispielsweise auf ein Gasventil oder auf einen elektrischen Signalgeber überträgt. Die Steuerwelle ist koaxial zu der Mittelachse des Knebels, welche gleichzeitig die Mittelachse des zylindrischen Grundkörpers des Knebels ist. Bei Gargeräten ist üblicherweise jeder Kochstelle sowie gegebenenfalls dem Backofen jeweils ein eigener Knebel zugeordnet.

[0003] Neben der Drehbarkeit des Knebels um seine Mittelachse kann der Knebel zusätzlich in Richtung seiner Mittelachse axial verschiebbar sein. Die axiale Verschiebbarkeit des Knebels kann eingesetzt werden, um ein Versenken des Knebels in eine Außerbetriebsstellung im Haushaltsgerät zu ermöglichen. In der Außerbetriebsstellung befindet sich eine stirnseitige Deckfläche des Knebels zumindest annähernd in der Ebene einer Bedienblende des Haushaltsgeräts. Durch kurzzeitiges Drücken des Knebels wird der Knebel mittels Federkraft von der Außerbetriebsstellung in eine Betätigungsstellung ausgefahren. Der in Betätigungsstellung befindliche Knebel kann um seine Mittelachse gedreht und damit das Haushaltsgerät gesteuert werden.

[0004] Ebenfalls bekannt ist es, durch axiales Verschieben des Knebels eine Funktion des Haushaltsgeräts zu steuern. Beispielsweise bei Gaskochstellen kann durch Drücken des Knebels ein Gasbrenner gezündet werden.

[0005] Bekannte Knebel mit einem zylindrischen Grundkörper erweisen sich dann als ergonomisch nachteilig, wenn ein relativ großes Betätigungsmoment erforderlich ist, um den Knebel zu drehen. In diesem Fall besteht die Gefahr eines Abrutschens der Finger der Bedienperson an der zylindrischen Mantelfläche des Knebels. Die Gefahr eines Abrutschens besteht gleichermaßen, wenn eine Zugkraft auf den Knebel ausgeübt werden soll.

[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Knebel zur Verfügung zu stellen, der sowohl in Drehrichtung als auch in axialer Richtung sicher betätigbar ist.

[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass eine Mantelfläche des zylindrischen Grundkörpers zwei Ausnehmungen besitzt, wobei jede Ausnehmung eine parallel zur Mittelachse ausgerichtete ebene Teilfläche aufweist und die ebenen Teilflächen der beiden Ausnehmungen zueinander im Wesentlichen parallel sind. Der Knebel besitzt die Grundform eines Zylinders, von dem in Betriebsstellung des Knebels die zylindrische Mantelfläche sowie eine stirnseitige Deckfläche sichtbar sind. In der Mantelfläche sind zwei Ausnehmungen angeordnet, in denen die Oberfläche des Knebels in Bezug auf die Mantelfläche nach innen versetzt ist. Die Ausnehmungen definieren jeweils eine ebene Teilfläche, die im Wesentlichen parallel zu der Mittelachse des Knebels ausgerichtet ist. Die ebenen Teilflächen der beiden Ausnehmungen sind zueinander parallel. Diese ebenen Teilflächen erleichtern es für eine Bedienperson erheblich, ein Drehmoment auf den Knebel auszuüben. Hierzu greift die Bedienperson den Knebel an den ebenen Teilflächen mit zwei Fingern einer Hand.

[0008] Bevorzugt weist jede ebene Teilfläche eine Ausdehnung in Richtung senkrecht zur Mittelachse auf, die mindestens einem Drittel, vorzugsweise mindestens der Hälfte des Durchmessers des zylindrischen Grundkörpers entspricht. Die Ausdehnung der Teilflächen in Richtung senkrecht zur Mittelachse entspricht dem Hebelarm, mit dem zwei auf die Teilflächen wirkende Druckkräfte ein auf den Knebel wirkendes Drehmoment bewirken.

[0009] Die ebenen Teilflächen bilden damit Betätigungsflächen zum Drehen des Knebels.

[0010] Weitere Vorteile werden erzielt, wenn der Knebel parallel zu der Mittelachse verschiebbar ist.

[0011] Jede der Ausnehmungen besitzt einen unteren Übergangsbereich, in welchem die ebene Teilfläche der Ausnehmung in die Mantelfläche des zylindrischen Grundkörpers übergeht. Dieser Übergangsbereich kann beispielsweise als Schräge oder als konkave Wölbung ausgeführt sein.

[0012] Mit besonderem Vorteil bilden die unteren Übergangsbereiche der Ausnehmung eine Betätigungsfläche zum Drücken des Knebels. Die Übergangsbereiche sind dazu geeignet, eine axiale Kraft auf den Knebel auszuüben. Die Anordnung der unteren Übergangsbereiche, angrenzend an die ebenen Teilflächen, ermöglicht es, den Knebel gleichzeitig zu drücken und zu drehen. Eine solche kombinierte Bewegung ist üblicherweise zum Zünden einer Gaskochstelle erforderlich.

[0013] Weiter weist jede der Ausnehmungen einen oberen Übergangsbereich auf, in welchem die ebene Teilfläche der Ausnehmung in die Mantelfläche des zylindrischen Grundkörpers übergeht. Die oberen Übergangsbereiche sind symmetrisch zu den unteren Übergangsbereichen angeordnet. Sie ermöglichen es, eine Zugkraft auf den Knebel auszuüben. Gleichzeitig kann der Knebel durch Kraftausübung auf die ebenen Teilflächen gedreht werden. Die oberen Übergangsbereiche haben ebenfalls eine Schräge oder eine konkave Wölbung.

[0014] Der zylindrische Grundkörper weist eine stirnseitige, vorzugsweise ebene oder leicht gewölbte Deckfläche auf, die senkrecht zur Mittelachse ausgerichtet ist. Die Deckfläche bildet den für die Bedienperson sichtbaren Abschluss auf der Stirnseite des Knebels. Die Deckfläche ist auch dann sichtbar, wenn der Knebel in eine Bedienblende des Haushaltsgeräts versenkt ist.

[0015] Vorzugsweise besitzt die Deckfläche die Form einer Kreisscheibe. Der Knebel kann damit in beliebiger Rotationsposition in einer Kreisöffnung einer Blende eines Haushaltsgeräts versenkt werden. Der Spalt zwischen Öffnung und Knebel ist über seinen gesamten Umfang zumindest annähernd gleich.

[0016] Weiter stellt die Deckfläche eine Betätigungsfläche zum Drücken des Knebels dar. Auf die Deckfläche wird insbesondere dann gedrückt, wenn der Knebel in der Bedienblende versenkt werden soll.

[0017] Der erfindungsgemäße Knebel ist mit besonderem Vorteil einsetzbar in einem Haushaltsgerät, insbesondere einem Gargerät, beispielsweise einer Gaskochmulde oder einem Gasbackofen. Insbesondere mit Gas beheizte Gargeräte erfordern ein gleichzeitiges Drücken und Drehen des Knebels. Die erfindungsgemäße Formgebung des Knebels ermöglicht dies in ergonomisch besonders günstiger Weise.

[0018] Mit besonderem Vorteil ist durch Ziehen des Knebels eine Zusatzfunktion, beispielsweise eine Kindersicherung oder eine Boostfunktion oder ein Timer betätigbar. Die erfindungsgemäße Formgebung ermöglicht es erstmals, einen Knebel in ergonomisch günstiger Weise zur Bedienperson hin zu ziehen. Damit können zusätzliche Funktionen mit demselben Knebel betätigt werden.

[0019] Die Deckfläche des als Versenkknebel ausgeführten Knebels ist in versenkter Position im Wesentlichen bündig mit einer Blende des Haushaltsgeräts.

[0020] Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung werden anhand des in den schematischen Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.

[0021] Dabei zeigt:
Figur 1
einen erfindungsgemäßen Knebel in perspektivischer Ansicht,
Figur 2
den Knebel in Seitenansicht,
Figur 3
den Knebel in einer weitern Seitenansicht,
Figur 4
den Knebel in einer Schnittdarstellung,
Figur 5
ein erfindungsgemäßes, von einem Kochfeld gebildetes Haushaltsgerät.


[0022] In Figur 1 ist ein erfindungsgemäßer Knebel 1 in perspektivischer Ansicht dargestellt. Zu erkennen ist der zylindrische Grundkörper mit einer Mantelfläche 7 und einer Deckfläche 3. Die Deckfläche 3 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel leicht konvex gekrümmt, sie kann jedoch auch eben ausgeführt sein. In Figur 1 ist eine von zwei in der Mantelfläche 7 befindlichen Ausnehmungen 2 sichtbar. Im Bereich der Ausnehmungen 2 ist die Oberfläche des Knebels 1 nach innen zurückversetzt. Die Ausnehmung 2 ist gebildet von einer ebenen Teilfläche 4, einem unteren Übergangsbereich 5 und einem oberen Übergangsbereich 6.

[0023] Figur 2 zeigt den Knebel 1 in einer Seitenansicht, wobei die Ausnehmung 2 frontal sichtbar ist. Zu erkennen ist hier insbesondere die rechteckige Form der ebenen Teilfläche 4.

[0024] In Figur 3 ist der Knebel 1 in Bezug zu Figur 2 um 90 Grad gedreht. In dieser Ansicht wird die konkave Form der unteren Übergangsbereiche 5 und der oberen Übergangsbereiche 6 deutlich. Weiter ist verdeutlicht, wie durch eine Druckkraft F1, die auf eine oder beide der unteren Übergangsbereiche 5 ausgeübt wird, der Knebel 1 von der Bedienperson nach unten gedrückt werden kann. Die Druckkraft F1 ist hierbei parallel zu einer Mittelachse 8 des Knebels gerichtet. Analog hierzu kann über einen oder beide der oberen Übergangsbereiche 6 eine Kraft F2 auf den Knebel 1 ausgeübt werden. Die Richtung der Kraft F2 entspricht einer Zugkraft in Richtung hin zur Bedienperson.

[0025] In Figur 4 ist ein Schnitt durch den Knebel 1, quer zur Mittelachse 8 dargestellt. In dieser Ansicht ist verdeutlicht, wie durch ein entgegengesetzt, seitlich versetzt auf die ebenen Teilflächen 4 wirkendes Kräftepaar F3 ein Drehmoment auf den Knebel ausgeübt werden kann. Das Kräftepaar F3 kann hierbei senkrecht zu den Teilflächen 4 ausgerichtet sein, sodass zur Ausübung eines Drehmoments keine Reibungskräfte benötigt werden.

[0026] In Figur 5 ist als erfindungsgemäßes Haushaltsgerät ein Kochfeld 9 dargestellt. Das Kochfeld umfasst eine Blende 10, in der im vorliegenden Ausführungsbeispiel vier Knebel 1 angeordnet sind. Das Kochfeld 9 kann beispielsweise als Gaskochfeld oder als elektrisch beheiztes Kochfeld ausgeführt sein.

Bezugszeichenliste:



[0027] 
1
Knebel
2
Ausnehmungen
3
Deckfläche
4
Teilfläche
5
unterer Übergangsbereich
6
oberer Übergangsbereich
7
Mantelfläche
8
Mittelachse
9
Kochfeld
10
Blende



Ansprüche

1. Knebel (1) zur Betätigung eines Haushaltsgeräts, insbesondere eines Gargeräts, der einen zylindrischen Grundkörper aufweist und um die Mittelachse (8) des zylindrischen Grundkörpers drehbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass eine Mantelfläche (7) des zylindrischen Grundkörpers zwei Ausnehmungen (2) besitzt, wobei jede Ausnehmung (2) eine parallel zur Mittelachse (8) ausgerichtete ebene Teilfläche (4) aufweist und die ebenen Teilflächen der (4) beiden Ausnehmungen (2) zueinander im Wesentlichen parallel sind.
 
2. Knebel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jede ebene Teilfläche (4) eine Ausdehnung in Richtung senkrecht zur Mittelachse (8) aufweist, die mindestens einem Drittel, vorzugsweise mindestens der Hälfte des Durchmessers des zylindrischen Grundkörpers entspricht.
 
3. Knebel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die ebenen Teilflächen (4) eine Betätigungsfläche zum Drehen des Knebels (1) bilden.
 
4. Knebel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Knebel (1) parallel zu der Mittelachse (8) verschiebbar ist.
 
5. Knebel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass jede der Ausnehmungen (2) einen unteren Übergangsbereich (5) besitzt, in welchem die ebene Teilfläche (4) der Ausnehmung (2) in die Mantelfläche (7) des zylindrischen Grundkörpers übergeht.
 
6. Knebel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die unteren Übergangsbereiche (5) der Ausnehmungen (2) eine Betätigungsfläche zum Drücken des Knebels bilden.
 
7. Nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass jede der Ausnehmungen (2) einen oberen Übergangsbereich (6) besitzt, in welchem die ebene Teilfläche (4) der Ausnehmung in die Mantelfläche (7) des zylindrischen Grundkörpers übergeht.
 
8. Knebel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die oberen Übergangsbereiche (6) der Ausnehmungen (2) eine Betätigungsfläche zum Ziehen des Knebels (1) bilden.
 
9. Knebel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der zylindrische Grundkörper eine stirnseitige, vorzugsweise ebene oder leicht gewölbte Deckfläche (3) aufweist, die senkrecht zur Mittelachse (8) ausgerichtet ist.
 
10. Knebel nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckfläche (3) die Form einer Kreisscheibe aufweist.
 
11. Knebel nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckfläche (3) eine Betätigungsfläche zum Drücken des Knebels (1) bildet.
 
12. Knebel nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Knebel (1) als Versenkknebel ausgeführt ist.
 
13. Haushaltsgerät, insbesondere Gargerät, beispielsweise Gaskochmulde oder Gasbackofen, mit einem Knebel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 12.
 
14. Haushaltsgerät nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass durch Ziehen des Knebels (1) eine Zusatzfunktion, beispielsweise eine Kindersicherung oder eine Boostfunktion oder ein Timer betätigbar ist.
 
15. Haushaltsgerät nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckfläche (3) des als Versenkknebel ausgeführten Knebels (1) in versenkter Position im Wesentlichen bündig mit einer Blende (10) des Haushaltsgeräts ist.
 




Zeichnung