Stand der Technik
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Parkleitsystem zur Navigation eines parkplatzsuchenden
Fahrzeugs zu einem freien Parkplatz nach Anspruch 1, eine Detektiereinheit nach Anspruch
11 sowie eine Navigationseinheit nach Anspruch 12.
[0002] Moderne innerstädtische Parkleitsysteme arbeiten nach einem einfachen Prinzip. Sind
die Anzahl der Parkplätze sowie der Zufluss und der Abfluss der Fahrzeuge bekannt,
lässt sich hieraus einfach die Verfügbarkeit freier Parkplätze bestimmen. Durch eine
entsprechende Beschilderung der Zufahrtsstraßen und einer dynamischen Aktualisierung
der Parkplatzinformationen lassen sich Fahrzeuge zu freien Parkplätzen navigieren.
Prinzipbedingt ergeben sich hieraus aber die folgenden Beschränkungen, und zwar, dass
die Parkflächen klar umgrenzt sein müssen, sowie muss der Zu- und Abgang der Fahrzeuge
stets genau kontrolliert werden. Hierzu sind bauliche Maßnahmen, wie Schranken oder
dergleichen, erforderlich.
[0003] Die Navigation eines Fahrzeugs zu einem Parkplatz ist in der
EP 1 365 213 A1 und der
EP 1 070 635 A2 beschrieben, wobei die verwendeten Verfahren einzig auf der Basis von statischen
Informationen, die im Fahrzeug hinterlegt sind, basieren. Eine Berücksichtigung von
tatsächlich freien Parkplätzen erfolgt nicht. Die Fahrzeugnavigation eines Fahrzeugs
zu einem freien, zentral verwalteten Parkplatz ist in der
KR20040102388 dokumentiert, wobei aktuelle Informationen zwischen dem Fahrzeug und einer Zentrale
ausgetauscht werden. Ferner ist aus der
DE 44 33 982 C1 bekannt, Informationen über Parkplätze mit dem TMC-Kanal (Traffic Message Channel)
des Radio-Data-Systems (RDS) eines Autoradios zu übermitteln.
[0004] Aufgrund der beschriebenen Beschränkungen ist eine Navigation nur zu einer kleinen
Zahl von freien Parkplätzen möglich. Mit den notwendigen baulichen Maßnahmen lassen
sich somit üblicherweise nur Parkhäuser oder umzäunte Parkflächen in ein Parkleitsystem
integrieren. Die weitaus größere Anzahl von freien Parkplätzen am Straßenrand oder
nicht kontrollierten Parkplätzen, werden jedoch nicht betrachtet.
[0005] Die Suche nach freien Parkplätzen ist insbesondere in Innenstädten oder dicht bewohnten
Gebieten mit wenig verfügbaren Parkplätzen, wie beispielsweise Wohnbezirke mit Vorkriegsbebauung,
zeitaufwendig und damit auch unnötig unweltschädlich und Geräusch belastend.
Vorteile der Erfindung
[0006] Das erfindungsgemäße Parkleitsystem zur Navigation eines parkplatzsuchenden Fahrzeugs
zu einem freien Parkplatz mit der hierzu vorgesehenen Detektier- und Navigationseinheit
hat demgegenüber den Vorteil, dass in einfacher und zuverlässiger Art und Weise eine
Navigation des parkplatzsuchenden Fahrzeugs zu einem erst zeitnah freigewordenen Parkplatz
möglich ist. Vorteilhafterweise wird diese Information über den freien Parkplatz stets
dynamisch ermittelt und ist daher aktuell. Insbesondere sind keine Beschränkungen
oder bauliche Maßnahmen zur Ermittlung der freien Parkplätze erforderlich.
[0007] Dies ermöglicht eine zielgerichtete und damit schnelle Parkplatzsuche. Unnötiges
"um den Block" fahren auf der Suche nach einem freien Parkplatz wird zumindest reduziert
bzw. lässt sich sogar komplett vermeiden.
[0008] Eine Detektiereinheit und eine Navigationseinheit in den Fahrzeugen als Teil des
erfindungsgemäßen Parkleitsystems können auf bisherige Navigationssysteme aufbauen.
So ist die Detektiereinheit für ein parkplatzausforschendes Fahrzeug als Teil des
Parkleitsystems vorgesehen und bewerkstelligt zuverlässig das Auffinden eines freien
Parkplatzes mittels Sensor und Weiterleiten der Information über einen freien Parkplatz
an eine Kommunikationseinrichtung eines parkplatzsuchenden Fahrzeugs oder an eine
Zentrale, wofür die Detektiereinheit ein Navigationssystem, eine Kommunikationseinrichtung
und eine Verarbeitungseinrichtung umfasst.
[0009] Eine Navigationseinheit ist für ein parkplatzsuchendes Fahrzeug als Teil des Parkleitsystems
vorgesehen, um zuverlässig die Information über den freien Parkplatz von der Detektiereinheit
eines parkplatzausforschenden Fahrzeugs oder über die Zentrale zu empfangen, zu verarbeiten
und anschließend sicher den Fahrer zu dem freien Parkplatz zu navigieren, wofür die
Navigationseinheit ein Navigationssystem, eine Kommunikationseinrichtung und eine
Verarbeitungseinrichtung umfasst.
[0010] Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen und der Beschreibung.
[0011] Vorteilhaft ist, dass variabel der Informationsaustausch von dem parkplatzsuchenden
Fahrzeug initiiert werden kann oder durch die Zentrale erfolgt, welche die Informationen
eines oder mehrer parkplatzausforschender Fahrzeuge zunächst sammelt und diese für
die parkplatzsuchenden Fahrzeuge aufbereitet und anschließend übermittelt.
[0012] Von Vorteil ist, dass die Informationsübermittlung über einen freien Parkplatz des
parkplatzausforschenden Fahrzeugs mit einem Zeitstempel versehen ist, der zusätzlich
zur Übermittlung der Positionsdaten über den freien Parkplatz übermittelt wird, wodurch
bei Abfrage durch das parkplatzsuchende Fahrzeug sich die Aktualität der Information
über den freien Parkplatz feststellen lässt.
[0013] Eine vorteilhaft einfache Methode ist gegeben, wenn die Informationsübertragung an
die parkplatzsuchenden Fahrzeuge im Push- oder Pull- Verfahren erfolgt.
[0014] Eine gute Erkennung freier Parkplätze liegt vor, wenn die zur Ausforschung der freien
Parkplätze dienlichen Fahrzeuge mit zumindest einem Sensor zur Parkplatzerkennung
ausgestattet sind. Vorteilhafterweise kann der zumindest eine Sensor auf optischer
und/oder nichtoptischer Basis arbeiten.
[0015] Ein zuverlässiger Informationsaustausch lässt sich bewerkstelligen, wenn der direkte
Informationsaustausch zwischen den zwei Fahrzeugen über eine Luftschnittstelle, wie
GSM, UMTS, WLAN oder dergleichen, erfolgt.
[0016] Eine weitere Verbesserung der freien Parkplatzerkennung ist gegeben, wenn die Informationen
über freie Parkplätze periodisch ermittelt werden.
[0017] Eine weitere Verbesserung kann erreicht werden, wenn es sich bei den parkplatzausforschenden
Fahrzeugen um Fahrzeuge für den öffentlichen Personennahverkehr, insbesondere regelmäßig
verkehrende Busse, oder um Taxi-Fahrzeuge oder dergleichen, handelt.
[0018] Eine weitere Verbesserung kann erreicht werden, wenn zusätzlich auch ausparkende
Fahrzeuge beim oder unmittelbar nach dem Verlassen ihres Parkplatzes selbstständig
die Information über den freigemachten Parkplatz an das parkplatzsuchende Fahrzeug
oder an die Zentrale zur Weiterleitung an das parkplatzsuchende Fahrzeug übermitteln.
Zeichnung
[0019] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert
und anhand der Zeichnung weiter verdeutlicht.
[0020] Es zeigen:
- Fig. 1
- ein erfindungsgemäßes Parkleitsystem schematisch in zwei unterschiedlichen Ausführungsvarianten,
- Fig. 2
- in einer vereinfachten Darstellung den Ablauf einer direkten Kommunikation zwischen
zwei Fahrzeugen und in
- Fig. 3
- in einer vereinfachten Darstellung den Ablauf einer indirekten Kommunikation zweier
Fahrzeuge über eine Zentrale.
Ausführungsformen der Erfindung
[0021] Das erfindungsgemäße Parkleitsystem für ein parkplatzsuchendes Fahrzeug erweitert
bekannte Parkleitsysteme dahingehend, dass die Navigation von Fahrzeugen zu freien
Stell- bzw. Parkplätzen durch andere, im Verkehr befindliche Fahrzeuge erfolgt, welche
die Informationen über freie Parkplätze liefern. Ein derartiges Parkleitsystem ist
in Fig. 1 in seinen zwei unterschiedlichen Ausführungsvarianten schematisch aufgezeigt,
wobei mit dem Bezugszeichen 1 ein parkplatzausforschendes Fahrzeug und mit dem Bezugszeichen
2 ein parkplatzsuchendes Fahrzeug gekennzeichnet sind. Die parkplatzausforschenden
Fahrzeuge 1 sind mit einer Positionsbestimmungseinrichtung, wie einem GPS (Global
Positioning System) -Gerät bzw. einem Navigationssystem 4, ausgestattet, um so die
Orts- bzw. Positionsdaten des freien Parkplatzes bestimmen zu können. Über eine Kommunikationseinrichtung
5, zum Beispiel in Form einer Sende- und Empfangseinheit, erfolgt dann die Weiterleitung
der Information. Die parkplatzausforschenden Fahrzeuge 1 kombiniert mit ihrem Navigationssystem
4 und der Kommunikationseinrichtung 5 fungieren somit als einzelne Sensoren 16, welche
freie Parkplätze 8 im Vorbeifahren erkennen können. Eine Verarbeitungseinrichtung
6 im Fahrzeug 1 steuert dieses Verfahren und löst bei erkanntem freiem Parkplatz 8
die Übermittlung der Positionsdaten mittels der Kommunikationseinrichtung 5 aus. Die
Funktionen von Navigationssystem 4, Kommunikationseinrichtung 5 und Verarbeitungseinrichtung
6 sind vorzugsweise in einer einzigen, im Folgenden als Detektiereinheit bezeichneten
Einheit oder Einrichtung zusammengefasst. Die parkplatzsuchenden Fahrzeuge 2 weisen
ebenfalls ein Navigationssystem 4', eine Kommunikationseinrichtung 5' und eine Verarbeitungseinrichtung
6' auf, die vorzugsweise ebenfalls in einer einzigen, im Folgenden als Navigationseinheit
bezeichneten Einheit oder Einrichtung zusammengefasst sind.
[0022] Selbstverständlich können die Detektiereinheit und die Navigationseinheit bei einem
Fahrzeug funktionell zu einer einzigen Einheit zusammengefasst sein. So kann dieses
Fahrzeug während der Fahrt einerseits als Sensor 16 für freie Parkplätze dienen und
dies entsprechend weiterleiten. Andererseits kann für den Fall das ein Parkplatz gesucht
wird, durch entsprechendes Betätigen der Navigationseinheit die Abfrage der Information
über freie Parkplätze in der Nähe erfolgen, um dann die entsprechende Navigation zu
dem freien Parkplatz einleiten zu können.
[0023] Die Erkennung eines freien Parkplatzes 8 mittels des am freien Parkplatz vorbeifahrenden
Fahrzeugs 1 kann über zumindest einen Sensor 16 auf optischer Basis, beispielsweise
mit einer am Fahrzeug 1 montierten Kamera, und/oder nichtoptischer Basis, beispielsweise
durch elektromagnetische Induktion, erfolgen. Diese Informationen lassen sich in der
Verarbeitungseinrichtung 6 verarbeiten und anderen Fahrzeugen 2 zur Parkplatznavigation
mittels einer Luftschnittstelle, wie GSM (Global System for Mobile Communication als
Standard für digitale mobile Kommunikation), WLAN (Wireless Local Area Networt: Drahtloses
Funknetz, beispielsweise IEEE 802.11g) oder dergleichen, übermitteln. Das Fahrzeug
1 ermittelt im Vorbeifahren mit seinem zumindest einen Sensor 16 rechts und gegebenenfalls
auch links die freien Parkplätze 8. Diese Informationen werden zusammen mit der aktuellen
Position mit einem Zeitstempel versehen. Ein weiteres Fahrzeug 2 kann diese Information
direkt über einen in Fig. 1 eingezeichneten Kanal (a) vom parkplatzermittelten Fahrzeug
1 oder indirekt über eine Zentrale 3 über einen Kanal (c) erhalten. Hierzu werden
die Informationen des parkplatzermittelten Fahrzeugs 1 zunächst über einen Kanal (b)
zur Zentrale 3 und dann über den weiteren Kanal (c) zum parkplatzsuchenden Fahrzeug
2 übermittelt.
[0024] In Fig. 2 ist in einer vereinfachten Darstellung der Ablauf einer direkten Kommunikation
zwischen zwei Fahrzeugen näher gezeigt. Das parkplatzausforschende Fahrzeug 1 bestimmt
zu einem freien Parkplatz die Position sowie die aktuelle Zeit. Diese Orts- und Zeitinformationen
werden dann dem parkplatzsuchenden Fahrzeug 2 übermittelt. Diese Übermittlung kann
zum einen durch das parkplatzausforschende Fahrzeug 1 initiiert werden oder explizit
durch das parkplatzsuchende Fahrzeug 2 angefordert werden (optional). Das parkplatzsuchende
Fahrzeug 2 empfängt die Orts- und Zeitinformationen, bewertet diese und lässt sich
mittels seines Navigationssystems 4' zu dem freien Parkplatz führen. Fahrende Fahrzeuge
1 ermitteln somit mittels eines automatisierten Verfahrens im Vorbeifahren die Verfügbarkeit
freier Stell- bzw. Parkflächen am Straßenrand sowie ausgewiesener öffentlicher Parkplätze.
Dieses Verfahren kann zum Beispiel von der im Fahrzeug 1 befindlichen Verarbeitungseinrichtung
6 gesteuert werden.
[0025] Um die Qualität der tatsächlichen möglichen Parkflächen zu erhöhen, kann zusätzlich
ein Abgleich mit Straßenkartendaten erfolgen, beispielsweise durch Abgleich mit dem
im Fahrzeug 1 vorhandenen Navigationssystem 4. Durch die Verknüpfung mit der aktuellen
Position, die durch das vorhandene Positionsbestimmungsverfahren bzw. Navigationssystem
4 bestimmt wurde, lassen sich somit freie Parkplätze zuverlässig ermitteln und zusätzlich
mit einer Zeitinformation über die Aktualität des freien Parkplatzes, einem Zeitstempel,
versehen. Die Übermittlung kann, siehe Pfeil 11, auf Anfrage des parkplatzsuchenden
Fahrzeugs 2 an das parkplatzausforschende Fahrzeug 1 initiiert werden, woraufhin das
parkplatzausforschende Fahrzeug 1 die Informationen, siehe Pfeil 10, übermittelt.
Das fahrende Fahrzeug 2 auf der Suche nach einem Parkplatz erhält die zuvor ermittelten
Informationen 10 über freie Parkplätze. Durch die Verarbeitung und Bewertung mit der
im Fahrzeug 2 verbauten Verarbeitungseinrichtung 6', die Teil einer Navigationseinheit
ist, ist eine zielgerichtete Navigation zu dem freien Parkplatz möglich. Sehr vorteilhaft
ist dieses Vorgehen, wenn sich beide Fahrzeuge 1, 2 in der Nähe befinden.
[0026] Mit Hilfe des übertragenen Zeitstempels lässt sich bei Abfrage durch das parkplatzsuchende
Fahrzeug 2 über das Vorhandensein eines freien Parkplatzes auch seine Aktualität feststellen
und dem Fahrer im Fahrzeug 2 über die Navigationseinheit optisch oder mittels Sprache
übermitteln.
[0027] Die Übermittlung der Parkplatzinformationen kann neben der erläuterten direkten Kommunikation
zwischen zwei Fahrzeugen 1, 2 auch indirekt über eine Zentrale 3 erfolgen. Es liegen
somit zwei Wege vor. Zum einen können die Informationen in der Parkplatzzentrale 3
gesammelt und aufbereitet werden. Die Verteilung an suchende Fahrzeuge 2 ist im Push-Verfahren,
beispielsweise eine Übertragung mittels RDS (Radio Data System)-Datendienste, oder
im Pull-Verfahren (Abrufverfahren) über eine Luftschnittstelle (GSM, UMTS (Universal
Mobile Telecommunications System als Nachfolge zu GSM mit erhöhter Datenübertragungsrate),
WLAN, ...) möglich. Im Push-Verfahren wird die Information von der Zentrale 3 automatisch
an das Fahrzeug 2 übermittelt. Im Pull-Verfahren wird die Information von der Zentrale
3 erst auf Anfrage vom parkplatzsuchenden Fahrzeug 2 übermittelt. Zum anderen können
die Informationen direkt, d. h. ohne Zentrale 3, zwischen zwei Fahrzeugen 1, 2 über
eine Luftschnittstelle, wie Bluetooth, GSM oder dergleichen, ausgetauscht werden.
[0028] Das Verfahren lässt sich dahingehend erweitern, dass die Parkplatzinformationen periodisch
über den öffentlichen Personennahverkehr, beispielsweise durch regelmäßig verkehrende
Busse, oder durch Taxi-Fahrzeuge ermittelt werden. Diese Informationen können dann
periodisch der Zentrale 3 oder aktuell einem in der Nähe befindlichen, parkplatzsuchenden
Fahrzeug 2 übermittelt werden.
[0029] Das erfindungsgemäße Parkleitsystem lässt sich noch erweitern, indem parkende Fahrzeuge,
die mit einem Positionsbestimmungssystem, insbesondere Navigationssystem, versehen
sind, beim Verlassen ihrer Parkposition unaufgefordert diese Information an die Zentrale
3 oder an vorbeifahrende Fahrzeuge 2 übermitteln, die entsprechend mit der Navigationseinheit
als Teil des erfindungsgemäßen Parkleitsystems ausgestattet sind.
[0030] In Fig. 3 ist alternativ die Kommunikation zwischen den beiden Fahrzeugen 1, 2 über
die Zentrale 3 näher dargestellt. Die Zentrale 3 übernimmt hierbei die Funktion, die
Informationen über freie Parkplätze von verschiedenen Fahrzeugen 1 zu sammeln und
diese dann anderen zur Verfügung zu stellen. Das Fahrzeug 1 identifiziert zunächst
über seinen zumindest einen Sensor 16 das Vorliegen eines freien Parkplatzes. Dabei
wird auch die aktuelle Position in der Verarbeitungseinrichtung 6 vermerkt und die
aktuelle Zeit hinterlegt. Diese Informationen werden dann mittels der Kommunikationseinrichtung
5 der Zentrale 3 siehe Pfeil 14 übermittelt. Das Initiieren dieser Übermittlung kann
auch spontan oder, siehe Pfeil 15, durch die Zentrale 3 (optional) bzw. durch das
Fahrzeug 2 (optional), siehe Pfeil 11, erfolgen.
[0031] Ein parkplatzsuchendes Fahrzeug 2 kann bei der Zentrale 3 anfragen (optional), siehe
Pfeil 11, ob in seiner näheren Umgebung ein freier Parkplatz vorliegt. Die Zentrale
3 verarbeitet diese Anfrage und übermittelt daraufhin die gewünschte Parkplatzinformation,
siehe Pfeil 10, die neben den Positionskoordinaten auch die Aktualität über den mitgeschickten
Zeitstempel enthält. Anschließend können diese Parkplatzinformationen vom Fahrer oder
bzw. seiner Verarbeitungseinrichtung 6' bewertet und dem Navigationssystem 4' bzw.
der Navigationseinheit zur Verfügung gestellt werden, welches dann das Navigieren
zu dem freien Parkplatz einleitet.
[0032] Das erfindungsgemäße Parkleitsystem eignet sich besonders für Innenstädte, die eine
Vielzahl von Parkplätzen am Straßenrand aufweisen.
1. Parkleitsystem zur Navigation eines parkplatzsuchenden Fahrzeugs zu einem freien Parkplatz,
dadurch gekennzeichnet, dass Informationen über verfügbare, freie Parkplätze (8) durch andere im Verkehr befindliche
Fahrzeuge (1) zunächst ausgeforscht werden, welche dann diese Informationen direkt
dem parkplatzsuchenden Fahrzeug (2) oder indirekt über eine Zentrale (3) dem parkplatzsuchenden
Fahrzeug (2) übermitteln.
2. Parkleitsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Informationsaustausch von dem parkplatzsuchenden Fahrzeug (2) initiiert wird
oder durch die Zentrale (3) erfolgt, welche die Informationen eines oder mehrer parkplatzausforschender
Fahrzeuge (1) zunächst sammelt und diese für die parkplatzsuchenden Fahrzeuge (2)
aufbereitet und anschließend übermittelt.
3. Parkleitsystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Informationsübermittlung über einen freien Parkplatz (8) des parkplatzausforschenden
Fahrzeugs (1) mit einem Zeitstempel versehen ist, der zusätzlich zur Übermittlung
der Positionsdaten über den freien Parkplatz (8) übermittelt wird, wodurch bei Abfrage
durch das parkplatzsuchende Fahrzeug (2) sich die Aktualität der Information über
den freien Parkplatz (8) feststellen lässt.
4. Parkleitsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Informationsübertragung an die parkplatzsuchenden Fahrzeuge (2) im Push- oder
Pull-Verfahren erfolgt.
5. Parkleitsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die zur Ausforschung der freien Parkplätze (8) dienlichen Fahrzeuge (1) mit zumindest
einem Sensor (16) zur Parkplatzerkennung ausgestattet sind.
6. Parkleitsystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Sensor (16) auf optischer und/oder nichtoptischer Basis arbeitet.
7. Parkleitsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der direkte Informationsaustausch zwischen den zwei Fahrzeugen (1, 2) über eine Luftschnittstelle,
wie GSM, UMTS, WLAN oder dergleichen, erfolgt.
8. Parkleitsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Informationen über freie Parkplätze (8) periodisch ermittelt werden.
9. Parkleitsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den parkplatzausforschenden Fahrzeugen (1) um Fahrzeuge für den öffentlichen
Personennahverkehr, insbesondere regelmäßig verkehrende Busse, oder um Taxi-Fahrzeuge
oder dergleichen, handelt.
10. Parkleitsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich auch ausparkende Fahrzeuge beim oder unmittelbar nach dem Verlassen ihres
Parkplatzes selbstständig die Information über den freigemachten Parkplatz (8) an
das parkplatzsuchende Fahrzeug (2) oder an die Zentrale (3) zur Weiterleitung an das
parkplatzsuchende Fahrzeug (2) übermitteln.
11. Detektiereinheit vorgesehen für ein parkplatzausforschendes Fahrzeug (1) als Teil
des Parkleitsystems nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Detektiereinheit das Auffinden eines freien Parkplatzes (8) mittels Sensor (16)
und Weiterleiten der Information über einen freien Parkplatz (8) an eine Kommunikationseinrichtung
(5') eines parkplatzsuchenden Fahrzeugs (2) oder an eine Zentrale (3) bewerkstelligt,
wofür die Detektiereinheit ein Navigationssystem (4), eine Kommunikationseinrichtung
(5) und eine Verarbeitungseinrichtung (6) umfasst.
12. Navigationseinheit vorgesehen für ein parkplatzsuchendes Fahrzeug als Teil des Parkleitsystems
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Navigationseinheit die Information über den freien Parkplatz (8) von der Detektiereinheit
nach Anspruch 11 eines parkplatzausforschenden Fahrzeugs (1) oder über die Zentrale
(3) empfängt, verarbeitet und anschließend den Fahrer zu dem freien Parkplatz (8)
navigiert, wofür die Navigationseinheit ein Navigationssystem (4'), eine Kommunikationseinrichtung
(5') und eine Verarbeitungseinrichtung (6') umfasst.