[0001] Die Erfindung betrifft ein Wert- oder Sicherheitsdokument mit einem Sicherheitsmerkmal,
ein Gerät zur Prüfung der Anzahl der in einem Dokumentenstapel gestapelten Dokumente
und ein Gerät zur Prüfung der Echtheit der in einem Dokumentenstapel gestapelten Dokumente
sowie Verfahren zur Prüfung der Anzahl von Dokumenten eines Dokumentenstapels und
zur Prüfung der Echtheit eines oder mehrerer Dokumente, insbesondere eines Dokumentenstapels.
[0002] Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Sicherheitsmerkmale für Wert- oder Sicherheitsdokumente
bekannt, insbesondere Sicherheitsmerkmale des Wert- oder Sicherheitsdrucks. Solche
Sicherheitsmerkmale können visuell durch einen Benutzer und/oder maschinell durch
einen Sensor geprüft werden. Zu den bekannten Sicherheitsmerkmalen zählen beispielsweise:
- Guillochen: Guillochen werden mit Hilfe von so genanntem Liniendruck auf das Dokument
aufgedruckt. Sie bestehen im Allgemeinen aus in verschiedenen Farben übereinander
gedruckten Wellen- und Schleifenmustern;
- Mikro-Schrift: Hierbei handelt es sich um aufgedruckte Schriftzüge in kleinster Schrift.
Mit bloßem Auge lässt sich die Mikro-Schrift kaum erkennen. Beispielsweise ist Mikro-Schrift
auf den Euro-Banknoten als Bildelemente in die Motive eingearbeitet. Mit Hilfe einer
Lupe kann die Mikro-Schrift gelesen werden;
- Metamere Systeme: Aufgrund metamerer Farbgleichheit können unterschiedliche spektrale
Zusammensetzungen des Lichts bei Menschen den gleichen Farbeindruck hervorrufen;
- Aufdrucke mit Fluoreszenz, Phosphoreszenz und/oder Up-Conversion-Farben;
- Aufdrucke mit Infrarot-Farbe: Die Farbe wird nur unter Infrarot-Strahlung für Lesegeräte
mit entsprechenden Sensoren sichtbar. Beispielsweise sind Euro-Banknoten mit diesem
optischen Sicherheitsmerkmal ausgestattet;
- Barcodes, insbesondere ein- oder zweidimensionale Barcodes;
- Optisch variable Farben (OVI-Optical Variable Ink): Bei einer optisch variablen Farbe
ändert sich der Farbeindruck je nach Betrachtungswinkel, da das Licht an den Pigmenten
gebrochen, gestreut oder reflektiert wird;
- Hologramme und Kinegramme (transparent oder reflektierend);
- Wasserzeichen, insbesondere digitale Wasserzeichen, die eine maschinell auslesbare
Information tragen;
- Passerdruck: Verschiedene Muster oder Symbole werden so über- oder aneinander gedruckt,
dass sie zusammen ein bestimmtes Bild ergeben. Kleinste Abweichungen im Stand, d.h.
so genannte Passerungenauigkeiten, können leicht mit bloßem Auge erkannt werden. Wenn
sich die Teilbilder auf verschiedenen Seiten des Dokuments, wie zum Beispiel einer
Banknote, befinden, bezeichnet man dieses optische Sicherheitsmerkmal als Durchsichtspasser;
- Durchsichtsfenster: Ein Fenster aus einer transparenten Kunststofffolie ist in dem
Dokument eingearbeitet;
- Melierfasern: Dem Papier des Dokuments werden Fasern beigemischt, die unter UV-Licht
in verschiedenen Farben leuchten;
- Sicherheitsfaden;
- Mikroperforation.
[0003] Typischerweise hat ein Wert- oder Sicherheitsdokument mehrere solcher Sicherheitsmerkmale,
um die Sicherheit gegen Manipulationen oder Nachstellungen weiter zu erhöhen.
[0004] Um eine größere Anzahl von Dokumenten zu verifizieren werden diese nach dem Stand
der Technik vereinzelt, gezählt und einzeln auf Echtheit geprüft. Diese Prozedur ist
aufwendig, langsam und bedarf mechanisch komplexer Geräte.
[0005] Der Erfindung liegt dem gegenüber die Aufgabe zu Grunde, ein verbessertes Wert-oder
Sicherheitsdokument zu schaffen. Der Erfindung liegt ferner die Aufgabe zu Grunde,
ein verbessertes Gerät zur Prüfung der Anzahl der in einem Dokumentenstapel gestapelten
Dokumente oder zur Prüfung der Echtheit der in dem Dokumentenstapel gestapelten Dokumente
zu schaffen sowie Verfahren zur Prüfung der Anzahl oder der Echtheit von Dokumenten.
[0006] Die der Erfindung zu Grunde liegenden Aufgaben werden jeweils mit den Merkmalen der
unabhängigen Patentansprüche gelöst. Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen
Patentansprüchen angegeben.
[0007] Nach Ausführungsformen der Erfindung wird ein Wert- oder Sicherheitselement mit zumindest
einem Strukturelement zur Bildung eines Metamaterials geschaffen.
[0008] Unter einem "Metamaterial" versteht man ein Material mit einem negativen Brechungsindex.
Solche Metamaterialien sind an sich aus dem Stand der Technik bekannt, vgl. insbesondere
"
Spektrum der Wissenschaft", Oktober 2006, Seiten 74 bis 81, "
Electro-magnetic Resonances in Individual and Coupled Split-Ring Resonators", Journal
of Applied Physics, Volume 92, No. 5, 1. September 2002, Seiten 2929 bis 2936;
US 6,958,729 B1. Einen Überblick über verschiedene bekannte Metamaterialien gibt der Eintrag für
"Metamaterial" in Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/metamaterial). Dort finden
sich weitere Einzelnachweise und Literaturangaben zu Metamaterialien.
[0009] Ein Metamaterial wird durch die räumlich verteilte Anordnung von Strukturelementen
gebildet, die auch als "unit cells" oder "metamaterial unit cells" bezeichnet werden.
Die Abmessung eines Strukturelements, d.h. einer unit cell, sind kleiner als die Wellenlänge
des sichtbaren Lichts. Mögliche Ausführungen von solchen Strukturelementen, durch
die Metamaterialien gebildet werden können, sind beispielsweise beschrieben in Chamfered
band based on metamaterial unit cell,
Li Jiusheng, China Jiliang Univ., Hangzhou; Microwave and Millimeter Wave Technology,
2007. ICMMT'07. Publication Date: 18-21 April 2007, Seiten 1-4; ISBN: 1-4244-1049-5,
INSPEC Accession Number: 9867188.
[0010] Nach einer Ausführungsform der Erfindung kann das Wert- oder Sicherheitsdokument
so ausgebildet sein, dass es bereits dann ein Metamaterial darstellt, wenn es vereinzelt
ist. Nach alternativen Ausführungsformen ist ein erfindungsgemäßes Wert- oder Sicherheitselement
so ausgebildet, dass ein aus mehreren solcher Wert- oder Sicherheitsdokumente gebildeter
Dokumentenstapel ein Metamaterial bildet.
[0011] Nach einer Ausführungsform der Erfindung handelt es sich bei dem Strukturelement
des Wert- oder Sicherheitsdokuments um eine Leitungsstruktur. Die Leitungsstruktur
kann zur Bildung eines Gitters oder eines Resonators ausgebildet sein. Beispielsweise
kann die Leitungsstruktur stabantennenförmig ausgebildet sein oder als Spaltring-Resonator,
insbesondere als Doppeltspaltring-Resonator.
[0012] Nach einer Ausführungsform der Erfindung ist das Strukturelement des Wert- oder Sicherheitsdokuments
metallisch oder aus einem leitfähigen Kunststoff, wie zum Beispiel PEDOT, hergestellt.
Insbesondere kann die Leitungsstruktur mit Hilfe einer leitfähigen Tinte aufgedruckt
sein.
[0013] Nach einer Ausführungsform der Erfindung handelt es sich bei dem Strukturelement
um eine inverse Leitungsstruktur. In diesem Fall beinhaltet das Wert- oder Sicherheitsdokument
beispielsweise einen Bereich, der vollflächig als Leiter ausgebildet ist. Das Strukturelement
ist in diesem Bereich als Ausnehmung realisiert, beispielsweise indem dieses durch
Wegätzen des leitfähigen Materials in dem Bereich realisiert wird.
[0014] Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist das Strukturelement als nicht-leitfähige
Struktur ausgebildet, insbesondere als dielektrische Struktur, wie zum Beispiel als
dielektrische Kugel.
[0015] Nach Ausführungsformen der Erfindung beinhaltet das Wert- oder Sicherheitsdokument
mehr als ein Strukturelement zur Bildung des Metamaterials. Beispielsweise beinhaltet
eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Wert-oder Sicherheitsdokuments erste
und zweite der Strukturelemente, die zueinander komplementär sind, um in dem Dokumentenkörper
oder in einem Dokumentenstapel das Metamaterial zu bilden. Beispielsweise bewirkt
das erste Strukturelement eine negative Permittivität, wohingegen das zweite Strukturelement
zu einer negativen effektiven Permeabilität führt. Hierdurch ergeben sich zueinander
komplementäre Strukturelemente, die in ihrem Zusammenwirken einen negativen Brechungsindex
zur Folge haben.
[0016] Nach einer Ausführungsform der Erfindung sind die Strukturelemente in dem Wert-oder
Sicherheitsdokument oder einem aus solchen Dokumenten gebildeten Dokumentenstapel
in einem räumlichen Muster angeordnet. Beispielsweise wiederholt sich dieses räumliche
Muster in horizontaler und/oder vertikaler Richtung. Das räumliche Muster kann bereits
in einem einzelnen der Dokumente vorhanden sein, oder es ergibt sich erst durch die
Stapelung mehrerer solcher Dokumente.
[0017] Nach Ausführungsformen der Erfindung hat ein Wert- oder Sicherheitsdokument einen
schichtförmigen Aufbau. Beispielsweise befindet sich ein erstes der Strukturelemente
in einer ersten Schicht des Dokuments und ein zweites der Strukturelemente in einer
von der ersten Schicht beabstandeten zweiten Schicht. Zwischen den ersten und zweiten
Schichten können sich ein oder mehrere dritte Schichten befinden, die den gewünschten
Abstand zwischen der ersten und der zweiten Schicht herstellen. Die verschiedenen
Schichten können beispielsweise durch aufeinander laminierte Folien gebildet werden.
[0018] Nach einer Ausführungsform der Erfindung handelt es sich bei Wert- oder Sicherheitsdokument
um ein Ausweisdokument, d.h. ein ID-Dokument, wie zum Beispiel einen Personalausweis,
Reisepass, Führerschein oder Firmenausweis, oder ein Zahlungsmittel, wie z.B. eine
Banknote, eine Kreditkarte, oder einen sonstigen Berechtigungsnachweis, wie z.B. eine
Eintrittskarte, einen Frachtbrief, ein Visum oder dergleichen.
[0019] Nach einer Ausführungsform der Erfindung hat das Dokument einen Dokumentenkörper,
der papierbasiert und/oder kunststoffbasiert ist. Insbesondere kann es sich bei dem
Dokument um eine Chipkarte handeln.
[0020] In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung einen Dokumentenstapel aus erfindungsgemäßen
Wert- oder Sicherheitsdokumenten. Durch den Dokumentenstapel wird ein Metamaterial
gebildet. Die Eigenschaft des Dokumentenstapels als Metamaterial zu wirken, kann für
verschiedene Prüfzwecke verwendet werden, wie zum Beispiel zur Prüfung, ob der Dokumentenstapel
eine vorgegebene Anzahl der Dokumente tatsächlich aufweist, und/oder ob die Dokumente
des Dokumentenstapels echt sind.
[0021] In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Gerät zur Prüfung der Anzahl
der in einem Dokumentenstapel gestapelten Dokumente oder zur Prüfung der Echtheit
der in einem Dokumentenstapel gestapelten Dokumente, wobei es sich bei den Dokumenten
um Wert- oder Sicherheitsdokumente nach einem der vorhergehenden Ansprüche handelt,
mit Mitteln zur Bestrahlung des Dokumentenstapels mit einer Strahlung einer Frequenz,
bei der der Dokumentenstapel einen negativen Brechungsindex aufweist, Mitteln zur
Detektion einer Soll-Position des Strahlengangs der Strahlung nach Brechung durch
den Dokumentenstapel, und Mitteln zur Ausgabe eines Signals in Abhängigkeit davon,
ob die Strahlung an der Soll-Position detektiert wird.
[0022] Beispielsweise ist das Gerät so ausgebildet, dass in Abhängigkeit von der Detektion
der Strahlung an der Soll-Position ein Signal ausgegeben wird. Beispielsweise wird
ein erstes Signal dann ausgegeben, wenn die Strahlung an der Soll-Position detektiert
wird, um hierdurch zu signalisieren, dass keine Dokumente in dem Dokumentenstapel
fehlen, oder dass sich nur echte Dokumente in dem Dokumentenstapel befinden. Wird
die Strahlung nicht an der Soll-Position detektiert, so wird ein zweites Signal ausgegeben,
um den gegenteiligen Fall zu signalisieren.
[0023] Ausführungsformen eines erfindungsgemäßen Geräts können für die Prüfung nur eines
bestimmten Dokumententyps und einer vorgegebenen Anzahl von in einem Stapel zusammengefassten
Dokumenten dieses Dokumententyps ausgebildet sein. Ausführungsformen eines erfindungsgemäßen
Geräts können aber auch für die Prüfung unterschiedlicher Dokumententypen und unterschiedlicher
Anzahlen von in einem Dokumentenstapel zusammengefassten Dokumenten eines gewählten
Dokumententyps ausgebildet sein.
[0024] Beispielsweise kann ein Benutzer die Anzahl und/oder einen Dokumententyp auswählen.
Aus der Anzahl und/oder dem Dokumententyp wird dann durch das Gerät die Soll-Position
bestimmt. Hierzu kann das Gerät je nach Ausführungsform zum Beispiel auf einen Tabelleneintrag
zugreifen oder die Soll-Position durch Berechnung ermitteln.
[0025] Beispielsweise kann das Gerät aus der gemessenen Ist-Position die Anzahl der Dokumente
ermitteln und ausgegeben. Gegebenenfalls kann dieser ermittelte Wert mit einem Soll-Wert
verglichen werden.
[0026] Nach Ausführungsformen der Erfindung wird durch den Dokumententyp die Frequenz bestimmt,
bei der der Dokumentenstapel einen negativen Brechungsindex hat. Der Benutzer kann
also beispielsweise eine Auswahl eines Dokumententyps aus einer vorgegebenen Menge
von Dokumententypen in das Gerät eingeben. Aus dieser Auswahl ermittelt das Gerät
dann die Frequenz für die Bestrahlung des Dokumentenstapels. Beispielsweise greift
das Gerät hierzu auf eine Zuordnungstabelle zu, in der die den verschiedenen Dokumententypen
jeweils zugeordneten Frequenzen gespeichert sind.
[0027] Das Gerät kann auch so ausgebildet sein, dass es beispielsweise aus den räumlichen
Abmessungen des Dokumentenstapels den Dokumententyp und/oder die Soll-Anzahl ermittelt.
Beispielsweise hat das Gerät einen Sensor, insbesondere einen optischen Sensor, um
den Dokumententyp eines in das Gerät zur Prüfung eingeführten Dokumentenstapels festzustellen.
Aus der z.B. optisch, mechanisch oder mittels Ultraschall sensierten Höhe des Dokumentenstapels
kann die Soll-Anzahl der gestapelten Dokumente ermittelt werden. Dies ist besonders
vorteilhaft für die Prüfung von Banknotenstapeln, da die Banknoten unterschiedliche
Größen haben, die sich optisch sensieren lassen, um daraus den Dokumententyp abzuleiten.
Ferner werden Banknoten typischerweise in Bündeln vorgegebener Anzahlen, wie zum Beispiel
je nach Banknote 50, 100 oder 200 Stück gestapelt.
[0028] Durch Messung der Höhe des Banknotenstapels lässt sich daher die Soll-Anzahl ermitteln.
[0029] Zur Prüfung, ob ein Banknotenbündel einer bestimmten Soll-Anzahl, die zum Beispiel
auf einer das Bündel zusammenhaltende Banderole aufgedruckt ist, tatsächlich diese
Anzahl von Banknoten aufweist, wird zunächst diese Soll-Anzahl durch optisches Lesen
des Aufdrucks der Banderole ermittelt und/oder durch Messung der Höhe des Banknotenstapels,
wenn das Banknotenbündel in das Gerät eingeführt wird. Ein zeitaufwendiges maschinelles
oder händiges Nachzählen der Banknoten kann durch Einsatz eines erfindungsgemäßen
Geräts entfallen.
[0030] In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Prüfung, ob ein
Dokumentenstapel eine vorgegebene Soll-Anzahl der Dokumente aufweist, mit folgenden
Schritten: Bestrahlung des Dokumentenstapels mit einer Strahlung einer Frequenz, bei
der der Dokumentenstapel einen negativen Brechungsindex hat, und Prüfung, ob die Strahlung
nach Brechung durch den Dokumentenstapel eine Soll-Position erreicht.
[0031] Nach Ausführungsformen der Erfindung wird in Abhängigkeit von der Detektion der Strahlung
an der Soll-Position ein Signal generiert, um das Ergebnis der Überprüfung auszugeben.
Beispielsweise wird ein erstes Signal ausgegeben, wenn die Strahlung an der Soll-Position
detektiert worden ist, um dadurch zu signalisieren, dass der Dokumentenstapel tatsächlich
die Soll-Anzahl von Dokumenten aufweist. Wird die Strahlung nicht an der Soll-Position
detektiert, so wird ein zweites Signal ausgegeben, welches den gegenteiligen Fall
signalisiert, das heißt, dass der Dokumentenstapel nicht die Soll-Anzahl von Dokumenten
aufweist.
[0032] Nach einer Ausführungsform der Erfindung wird eine Ist-Position der Strahlung nach
Brechung durch den Dokumentenstapel detektiert. Aus der detektierten Ist-Position
wird die tatsächliche Anzahl von Dokumenten des Dokumentenstapels ermittelt. Beispielsweise
erfolgt dies durch Differenzbildung zwischen der Soll- und der Ist-Position. Ferner
kann ein Signal generiert und ausgegeben werden, welches die Ist-Anzahl der Dokumente
in dem Dokumentenstapel signalisiert.
[0033] In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Prüfung der Echtheit
eines oder mehrerer Dokumente, wobei geprüft wird ob ein einzelnes Dokument oder mehrere
aufeinander gestapelte Dokumente eine Eigenschaft eines Metamaterials aufweisen.
[0034] Nach einer Ausführungsform der Erfindung wird ein Verfahren zur Prüfung der Echtheit
der in einem Dokumentenstapel gestapelten Dokumente eines vorgegebenen Dokumententyps
geschaffen, mit folgenden Schritten: Bestrahlung des Dokumentenstapels mit einer Strahlung
einer Frequenz bei der ein aus Dokumenten des vorgegebenen Dokumententyps gebildeter
Dokumentenstapel einen negativen Brechungsindex hat, und Prüfung, ob die Strahlung
nach Brechung an dem zu prüfenden Dokumentenstapel eine Soll-Position erreicht
[0035] Nach einer Ausführungsform der Erfindung wird in Abhängigkeit von dem Ergebnis der
Prüfung ein Signal generiert, um das Ergebnis der Prüfung, zum Beispiel gegenüber
einen Benutzer zu signalisieren. Wenn die Strahlung an der Soll-Position detektiert
wird, so wird beispielsweise ein erstes Signal generiert, welches signalisiert, dass
sämtliche Dokumente des Dokumentenstapels echt sind. Im gegenteiligen Fall wird ein
zweites Signal generiert, welches signalisiert, dass ein oder mehrere Dokumente des
Dokumentenstapels nicht echt sind.
[0036] Nach einer Ausführungsform der Erfindung wird eine Ist-Position der Strahlung nach
Brechung durch den Dokumentenstapel detektiert. Wenn die Ist-Position von der Soll-Position
abweicht, wird aus dieser Abweichung die Anzahl der unechten Dokumente in dem Dokumentenstapel
ermittelt. Hierbei wird davon ausgegangen, dass die unechten Dokumente nicht das zumindest
ein Strukturelement zur Bildung des Metamaterials aufweisen. Wenn hinreichend viele
echte Dokumente in dem Dokumentenstapel vorhanden sind, so kommt es dennoch zur Ausbildung
eines Metamaterials, allerdings mit einem anderen Brechungsindex. Hieraus ergibt sich
die Abweichung der Ist-Position von der Soll-Position. Aus dieser Abweichung kann
auf die Anzahl der Dokumente in dem Dokumentenstapel geschlossen werden, welche nicht
das zumindest ein Strukturelement aufweisen.
[0037] Ausführungsformen der Erfindung sind besonders vorteilhaft in einer Produktionsumgebung,
in der Wert- oder Sicherheitsdokumente hergestellt werden. In einer solchen Produktionsumgebung
werden nämlichen Dokumentenstapel einer vorgegebenen Soll-Anzahl von halbfertigen
Wert- oder Sicherheitsdokumenten von einer Bearbeitungsstation zur nächsten transportiert.
Während des Produktionsablaufs wird dabei mehrfach überprüft, ob ein gegebener Dokumentenstapel
noch die Soll-Anzahl von zu bearbeitenden Dokumenten beinhaltet. Hierdurch soll unter
anderem sichergestellt werden, dass halbfertige Dokumente oder fertig gestellte Dokumente,
insbesondere Dokumentenrohlinge, nicht aus dem Dokumentenstapel entnommen werden,
um sie aus der Produktionsumgebung zu entwenden. Die Prüfung, ob ein Dokumentenstapel
halbfertiger Wert- oder Sicherheitsdokumente oder fertig gestellter Wert- oder Sicherheitsdokumente,
wie auch von Dokumentenrohlingen von Wert- oder Sicherheitsdokumenten eine vorgegebene
Soll-Anzahl hat, wird durch Ausführungsformen der Erfindung rationalisiert, da hierzu
die Dokumente nicht einzeln nachgezählt werden müssen.
[0038] Ausführungsformen der Erfindung sind mit ferner besonders vorteilhaft für den Transport
von Banknotenbündeln. Banknoten werden typischerweise in vorgegebenen Anzahlen gebündelt
und in dieser Form transportiert, z.B.-je nach Banknotentyp - in Bündeln von 50, 100
oder 200 Stück. Bei der Übergabe der Banknotenbündel von einer Stelle zur nächsten,
müssen diese jedes Mal nachgezählt werden. Auch für diese Anwendung sind Ausführungsformen
der Erfindung besonders vorteilhaft, da sich ein aufwendiges manuelles oder maschinelles
Nachzählen erübrigt.
[0039] Weitere Ausführungsformen der Erfindung sind besonders vorteilhaft, um einen Dokumentenstapel
einer bekannten Anzahl von Dokumenten dahingehend zu überprüfen, ob in dem Dokumentenstapel
ein oder mehrere unechte Dokumente vorhanden sind. Nach Ausführungsformen der Erfindung
kann eine solche Prüfung besonders rationell dadurch erfolgen, dass nicht jedes Dokument
einzeln auf seine Echtheit überprüft werden muss, sondern der gesamte Dokumentenstapel
in einem einzigen Prüfschritt auf die Echtheit der in ihm enthaltenen Dokumente geprüft
werden kann.
[0040] Ausführungsformen der Erfindung werden im Weiteren mit Bezugnahme auf die Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Dokuments in einer Ansicht von oben,
unten und einer seitlichen Ansicht,
- Figur 2
- eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Dokuments in einer Ansicht von
oben, unten und einer seitlichen Ansicht,
- Figur 3
- eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Dokuments mit einem mehrschichtigen
Aufbau in einer Explosionsansicht und einer seitlichen Ansicht,
- Figur 4
- eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Dokuments mit einem mehrschichtigen
Aufbau in einer Explosionsansicht und einer seitlichen Ansicht,
- Figur 5
- eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Dokuments mit einem mehrschichtigen
Aufbau in einer Explosionsansicht und einer seitlichen Ansicht,
- Figur 6
- eine erste Ausführungsform einer Prüfung eines Dokumentenstapels durch Beaufschlagung
mit einer Strahlung,
- Figur 7
- eine zweite Ausführungsform einer Prüfung eines Dokumentenstapels durch Beaufschlagung
mit einer Strahlung,
- Figur 8
- eine weitere Ausführungsform einer Prüfung eines Dokumentenstapels durch Beaufschlagung
mit einer Strahlung,
- Figur 9
- ein Blockdiagramm einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Geräts,
- Figur 10
- ein Blockdiagramm einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Geräts,
- Figur 11
- ein Flussdiagramm einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verfahrens,
- Figur 12
- ein Flussdiagramm einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
[0041] Elemente der nachfolgenden Ausführungsformen die einander entsprechen, sind mit denselben
Bezugszeichen gekennzeichnet.
[0042] Die Figur 1 zeigt eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Dokuments 100. Bei
dem Dokument 100 kann es sich zum Beispiel um ein ID-Dokument, wie zum Beispiel einen
Personalausweis, einen Reisepass, einen Führerschein oder dergleichen handeln, oder
um ein Zahlungsmittel, wie zum Beispiel eine Banknote. Das Dokument 100 kann in personalisierter
oder noch nicht personalisierter Form, das heißt als Dokumentenrohling vorliegen.
Bei dem Dokument 100 kann es sich auch um ein Halbfertig-Produkt handeln, welches
in einer Produktionsumgebung einen Herstellungsprozess durchläuft.
[0043] Die Figur 1 A zeigt eine Draufsicht auf das Dokument 100. Das Dokument 100 trägt
an seiner oberen Seite Strukturelemente 102, die hier als Spaltringe ausgebildet sind.
Durch die Strukturelemente 102 wird je ein Resonator gebildet. Die Resonatoren führen
zu einem magnetischen Dipolmoment und in einem gewissen Frequenzbereich der einfallenden
Strahlung zu einer negativen effektiven Permeabilität. Schematisch sind hier und nachfolgen
immer zwei Strukturelemente 102, 104 auf dem Dokument 100 dargestellt. Das Dokument
100 kann aber bevorzugt auch eine deutlich größere Anzahl von Strukturelementen 102,
104 nebeneinander enthalten. Die Strukturelemente können, müssen sich aber nicht über
die ganze Fläche des Dokuments 100 erstrecken.
[0044] An seiner Unterseite (vgl. Fig. 1 B) hat das Dokument 100 Strukturelemente 104, welche
hier antennenförmig ausgebildet sind. Durch die Strukturelemente 104 wird ein Gitter
gebildet, wenn mehrere Dokumente 100 aufeinander gestapelt werden. Dieses Gitter führt
zu einer negativen Permitivität und damit insgesamt zum einem negativen Brechungsindex.
[0045] Das Dokument 100 kann aber auch ein oder mehrere andere Strukturelemente tragen.
[0046] Unter einem "Strukturelement" wird hier eine leitende oder nicht leitende Struktur,
die in einem Dokument eingebracht ist, verstanden, wobei durch die in einem räumlichen
Muster wiederholte Anordnung eines solchen Strukturelements oder einer Kombination
dieses Strukturelements mit einem komplementären anderen Strukturelement ein Metamaterial
gebildet wird.
[0047] Die Frequenz oder die Frequenzen, bei denen das Dokument 100 als Metamaterial wirkt,
hängen unter anderem von der Form und Größe der einzelnen Strukturelemente und deren
räumlichen Anordnung ab, insbesondere von dem Abstand der Strukturelemente. Eine Überprüfung,
ob das Dokument 100 oder ein von mehreren Dokumenten 100 gebildeter Dokumentenstapel,
wie z.B. ein Banknotenbündel, ein Metamaterial bildet, kann durch Bestrahlung des
Dokuments 100 oder des Dokumentenstapels mit einer Strahlung einer geeigneten Frequenz
erfolgen, die je nach den Strukturelementen und deren räumlichen Anordnungen gewählt
wird. Beispielsweise kann Strahlung im Terraherz-Frequenzbereich, Mikrowellen-Strahlung
oder Infrarot-Strahlung verwendet werden.
[0048] Die Figur 2 zeigt eine weitere Ausführungsform des Dokuments 100. In dieser Ausführungsform
sind die Strukturelemente 102 als Doppelspaltringe ausgebildet.
[0049] Anstelle der in den Figuren 1 und 2 gezeigten Ausführungsformen der Strukturelemente
102 und 104 sind andere geometrische Formen möglich. Beispielsweise können die Strukturelemente
102 auch rund, oval oder in einer anderen geometrischen Form ausgebildet sein.
[0050] Die Strukturelemente 102, 104 können aus elektrisch leitfähigen Materialien gebildet
werden, die in das Dokument eingebracht oder auf das Dokument 100 aufgebracht werden.
Hierbei kann es sich zum Beispiel um ein metallisches Material oder um einen leitfähigen
Kunststoff handeln. Letzteres ist besonders vorteilhaft, da die Aufbringung der Strukturelemente
102, 104 ganz oder teilweise drucktechnisch erfolgen kann.
[0051] Alternativ können die Strukturelemente 102, 104 auch ein Dielektrikum aufweisen oder
als inverse Leitungsstrukturen ausgebildet sein.
[0052] Vorzugsweise trägt das Dokument 100 eine Vielzahl von Strukturelementen 102, 104,
die entsprechend klein dimensioniert sind.
[0053] Die Figur 3 zeigt eine weitere Ausführungsform des Dokuments 100. Bei dieser Ausführungsform
sind die Strukturelemente 102, 104 nicht unmittelbar auf oder an der Oberseite bzw.
der Unterseite des Dokuments 100 angeordnet, sondern im Inneren des Dokumentenkörpers
106, wie beispielsweise in der Querschnittsansicht der Figur 3B gezeigt. Dies hat
den Vorteil, dass das Vorhandensein der Strukturelemente dem Dokument 100 mit dem
bloßen Auge nicht ohne weiteres anzusehen ist.
[0054] Der Dokumentenkörper 106 hat bei der hier betrachteten Ausführungsform einen mehrschichtigen
Aufbau, wobei in der Figur 3A die einzelnen Schichten in einer Explosionsdarstellung
gezeigt sind. Beispielsweise werden eine oder mehrere der Schichten jeweils durch
eine Folie 108 gebildet, wobei die Folien 108 aufeinander laminiert werden, um so
den Dokumentenkörper 106 zu bilden.
[0055] In der hier betrachteten Ausführungsform sind auf einer der Folien 108.1 die Strukturelemente
102 angeordnet; bei der Folie 108.1 handelt es sich hier um die dritte Schicht des
Dokumentenkörpers 100 von oben. Dagegen sind auf einer anderen Folie 108.2, die von
der Folie 108.1 beabstandet ist, die Strukturelemente 104 angeordnet. Bei der Folie
108.2 handelt es sich hier um die dritte Schicht des Dokumentenkörpers 106 von unten.
[0056] Der Dokumentenkörper 106 hat beispielsweise eine Dicke von 800 µm. Die Dicke der
Schichten des Dokumentenkörpers 106 beträgt beispielsweise 100 µm. Insbesondere die
Dicke der obersten Schicht 108.3, das heißt des Overlays, und der untersten Schicht
108.4, das heißt das Underlays, kann hiervon abweichen und beispielsweise 50 µm betragen.
Innen liegende Folien können hiervon abweichend deutlich dicker sein, zum Beispiel
kann ein 300 µm Inlay zur Einbettung eines integrierten Schaltkreises Verwendung finden.
[0057] Bei der in Figur 3 gezeigten Ausführungsform beträgt der Abstand zwischen den Strukturelementen
102 der Folie 108.1 und den Strukturelementen 104 der Folie 108.2 dementsprechend
ca. 400 µm. Der Abstand der Strukturelemente 102 zu der obersten Dokumentenschicht
108.3 sowie der Abstand der Strukturelemente 104 zu der untersten Dokumentenschicht
108.4 beträgt demzufolge in etwa die Hälfte dieses Abstands zwischen den Strukturelementen
102 und 104, das heißt ca. 200 µm. Dies hat den Vorteil, dass sich bei einer Stapelung
mehrerer der Dokumente 100 zu einem Dokumentenstapel gleichmäßige Abstände von in
vertikaler Richtung aufeinander folgenden Strukturelementen 102 und 104 von 400 µm
ergeben, wodurch also ein räumlich sich wiederholendes Muster durch die Strukturelemente
102, 104 gebildet wird.
[0058] Die Strukturelemente 102 und/oder 104 können auf die Folien 108.1 bzw. 108.2 und
/oder andere der Folien 108 aufgedruckt sein oder mittels Ätzen erzeugt werden.
[0059] Die Figur 4 zeigt eine weitere Ausführungsform des Dokuments 100. Wie in dem Querschnitt
der Figur 4B gezeigt, beinhaltet der Dokumentenkörper 106 eines einzelnen der Dokumente
100 hier bereits eine räumliche Wiederholung des durch die Strukturelemente 102, 104
gebildeten Musters in vertikaler Richtung.
[0060] Wie aus der Explosionsdarstellung der Figur 4A des Dokuments 100 ersichtlich, wird
eine solche räumliche Wiederholung des Musters dadurch realisiert, dass der Dokumentenkörper
106 zwei Folien 108.1 mit den Strukturelementen 102 und zwei Folien 108.2 mit den
Strukturelementen 104 aufweist. Wenn der Dokumentenkörper 106 dieselbe Bauhöhe wie
der Dokumentenkörper 106 in der Ausführungsform der Figur 3 hat, halbiert sich dementsprechend
der vertikale Abstand zwischen zwei Schichten des Dokuments, die die Strukturelemente
102 bzw. 104 aufweisen. Dieser Abstand beträgt dann bei der Ausführungsform der Figur
4 200 µm anstelle von 400 µm, wie es bei der Ausführungsform der Figur 3 der Fall
ist.
[0061] Die Figur 5 zeigt eine weitere Ausführungsform des Dokuments 100, bei der das durch
die Strukturelemente 102, 104 gebildete räumliche Muster vierfach in vertikaler Richtung
in dem Dokumentenkörper 106 eines einzelnen der Dokumente 100 beinhaltet ist. Dementsprechend
wird der vertikale Abstand zwischen den Strukturelementen 102 und 104 nochmals halbiert,
und zwar auf 100 µm, wenn der Dokumentenkörper 106 bei der Ausführungsform der Figur
5 wiederum im wesentlichen dieselbe Bauhöhe, wie in den Ausführungsformen der Figuren
3 und 4 hat.
[0062] Von besonderem Vorteil bei den Ausführungsformen der Figuren 3 und 4 ist, dass sich
die Strukturelemente 102 und 104 relativ tief im Inneren des Dokumentenkörpers 106
befinden, so dass sie nicht oder kaum von außen durch einen Benutzer wahrnehmbar sind.
Dies erschwert weiter die Nachstellung eines solchen Dokuments 100.
[0063] Bei der Ausführungsform der Figur 5 befinden sich dagegen die obersten Strukturelemente
102 unmittelbar unterhalb des Overlays und die untersten Strukturelemente 104 befinden
sich unmittelbar unterhalb des Underlays (vgl. die Schichten 108.3 bzw. 108.4). Um
trotzdem das Vorhandensein der Strukturelemente 102 bzw. 104 zu verstecken, werden
das Overlay und/oder das Underlay vorzugsweise aus einem nicht oder kaum transparentem
Material gebildet.
[0064] Bei einer anderen Ausführungsform sind die sichtbaren Strukturelemente 102, 104 der
Figur 5 aus transparenten leitfähigen Strukturen aufgebaut, zum Beispiel strukturiertem
ITO auf den Folien.
[0065] Bei der hier betrachteten Bauhöhe des Dokumentenkörpers 106 von ca. 800 µm haben
die Strukturelemente 102, 104 vorzugsweise eine Größenordnung ebenfalls im µm-Bereich.
Beispielsweise haben die Strukturelemente 102 und/oder 104 eine Größe zwischen 10
µm und 8 mm.
[0066] Das Dokument 100 bzw. ein aus den Dokumenten 100 gebildeter Dokumentenstapel wirkt
dann in einen Frequenzbereich im Fern-Infrarot, Terra-Hz-Bereich oder Mikrowellen-Bereich
des Spektrums als Metamaterial. Ein Vorteil dieses spektralen Bereichs ist, dass das
von dem Metamaterial gebildete Sicherheitsmerkmal nicht ohne weiteres wahrnehmbar
oder feststellbar ist, da keine anderen der üblichen Sicherheitsmerkmale in diesem
spektralen Bereich liegen.
[0067] Bei den Ausführungsformen der Fig. 4 und 5 ist der Abstand mit dem sich das räumliche
Muster wiederholt, jeweils um einen Faktor 2 reduziert. Dementsprechend ändert sich
auch die Frequenz, bei der das Dokument 100 oder ein aus Dokumenten 100 gebildeter
Stapel als Metamaterial wirkt, um denselben Faktor.
[0068] Die Figur 6 zeigt schematisch die Prüfung eines einzelnen Dokuments 100 oder eines
Dokumentenstapels 110 von gleich aufgebauten Dokumenten 100 zum Beispiel der Ausführungsformen
der Figuren 2, 3 oder 4. Zur Verifikation der Anzahl der Dokumente 100 in dem Dokumentenstapel
110 und/oder zur Prüfung der Echtheit der Dokumente 100 in dem Dokumentenstapel 110
wird der Dokumentenstapel 110 mit einem Probestrahl 112 in vertikale Richtung beaufschlagt.
Der Probestrahl 112 tritt durch den Dokumentenstapel 110 hindurch. Die Intensität
des durch den Dokumentenstapel 110 transmittierten Probestrahls 112 wird gemessen
und ausgewertet. Aus der frequenzabhängigen Abschwächung des Probestrahls 112 kann
darauf geschlossen werden, dass ein einzelnes der Dokumente 100 oder der Dokumentenstapel
110 ein Metamaterial bildet. Dieses Merkmal des Dokumentenstapels 110 dient also zur
Verifikation.
[0069] Die Figur 7 zeigt eine alternative Vorgehensweise zur Verifikation eines einzelnen
der Dokumente 100 oder eines Dokumentenstapels 110. Bei dieser Ausführungsform wird
der Probestrahl 112 an dem Dokumentenstapel 110 reflektiert. Aufgrund der Art und
Weise der Reflektion des Probestrahls 112 an dem Dokumentenstapel 110 kann überprüft
werden, ob durch den Dokumentenstapel 110 tatsächlich das Metamaterial gebildet wird.
Hierzu kann das Verhältnis des Einfalls- und des Ausfallswinkels des Probestrahls
112 und/oder der Intensitäten des einfallenden und des reflektierten Probestrahls
112 ermittelt werden. Für die entsprechende Sensorik können ortsaufgelöste Detektoren
eingesetzt werden.
[0070] Die Figur 8 zeigt schematisch einen bevorzugten Aufbau zur Verifikation der Metamaterialeigenschaften
eines einzelnen der Dokumente 100 bzw. des Dokumentenstapels 110. Hierzu wird geprüft,
ob beispielsweise der Dokumentenstapel 110 einen negativen Brechungsindex aufweist.
Den entsprechenden Strahlengang des Probestrahls 112 beim Hindurchtreten durch den
Dokumentenstapel 110 zeigt die Figur 8.
[0071] Besonders vorteilhaft ist, dass der Strahlenverlauf in dem Dokumentenstapel 110 nicht
entsprechend normalen Materialien mit einer Winkelabweichung im gleichen Quadranten
verläuft. Der in der Figur 8 gezeigte Strahlengang kann nur durch ein Metamaterial
realisiert werden, und mit keinem anderen Material nachgestellt werden.
[0072] Hierdurch ist es möglich, zum einen die Anzahl der Dokumente in dem Dokumentenstapel
110 als auch die Verifikation der Dokumente 100 in dem Dokumentenstapel 110 zu prüfen.
Handelt es sich bei einem oder mehreren der Dokumente in dem Dokumentenstapel 110
um eine Fälschung, die nicht die Strukturelemente zur Bildung eines Metamaterials
aufweist, wie das bei den echten Dokumenten 100 der Fall ist, so treten die anormalen
Brechungseigenschaften eines Metamaterials nicht oder nur in abgeschwächter Form auf.
[0073] Beispielsweise bildet sich bei dem Vorhandensein von gefälschten Dokumenten ein effektiver
Brechungsindex aus dem Material der gefälschten Dokumente und dem des Metamaterials
der echten Dokumente 100 aus, so dass aus der Abweichung der Position des Probestrahls
112 und/oder dem frequenzabhängigen Verhalten des Dokumentenstapels 110 die Anzahl
der gefälschten Dokumente festgestellt werden kann.
[0074] Die Figur 9 zeigt eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Geräts 114. Das Gerät
114 hat ein Basisteil 116 und ein Rückenteil 118. Durch das Basisteil 116 und das
Rückenteil 118 wird ein Aufnahmebereich für einen Dokumentenstapel 110 gebildet. Beispielsweise
wird durch das Basisteil 116 und das Rückenteil 118 eine bestimmte Position für den
Dokumentenstapel 110 in dem Gerät 114 definiert.
[0075] An dem Rückenteil 118 ist eine Strahlungsquelle 120 befestigt. Die Strahlungsquelle
120 dient zur Bestrahlung des Dokumentenstapels 110 mit einem Probestrahl 112.
[0076] An dem Basisteil 116 ist ein Sensor 122 zur Detektion des an dem Dokumentenstapel
110 gebrochenen Probestrahls 112 angeordnet. Der Sensor 122 befindet sich an einer
Soll-Position, an der der gebrochene Probestrahl 112 aus dem Dokumentenstapel 110
austritt, unter der Voraussetzung, dass der Dokumentenstapel 110 eine vorgegebene
Soll-Anzahl von validen Dokumenten 100 eines vorgegebenen Dokumententyps aufweist.
[0077] Das Gerät 114 hat ein Steuerungsgerät 124, welches mit der Strahlungsquelle 120 und
mit dem Sensor 122 verbunden ist. Beispielsweise steuert das Steuerungsgerät 124 die
Strahlungsquelle 120 zur Abstrahlung des Probestrahls 112 an. Je nach Ausführungsform
kann dabei das Steuerungsgerät 124 die Frequenz des Probestrahls 112 vorgeben. Dies
ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn das Gerät 114 zur Prüfung von Dokumentenstapeln
110 eingesetzt werden soll, die Dokumente 100 unterschiedlicher Dokumententypen beinhalten,
bei denen sich die Metamaterialeigenschaften bei verschiedenen Frequenzen ausbilden.
[0078] Das Steuerungsgerät 124 ist ferner zum Empfang eines Signals von dem Sensor 122 ausgebildet.
Wenn das Steuerungsgerät 124 nach Einschalten der Strahlungsquelle 120 ein Signal
von dem Sensor 122 empfängt, welches dem Steuerungsgerät 124 signalisiert, dass der
Probestrahl 112 an seiner Soll-Position detektiert worden ist, so generiert das Steuerungsgerät
124 ein entsprechendes Verifikationssignal, welches über eine Ausgabe 126 ausgegeben
wird.
[0079] Im gegenteiligen Fall generiert das Steuerungsgerät 124 ein Fehlersignal, um zu signalisieren,
dass keine Verifikation des Dokumentenstapels 110 erfolgen konnte, das heißt, der
Dokumentenstapel 110 hat nicht die Soll-Anzahl der Dokumente 100 und/oder es befinden
sich nicht-valide Dokumente in dem Dokumentenstapel 110.
[0080] Bei der Ausgabe 126 kann es sich um eine Schnittstelle für die elektronische Kommunikation
zum Beispiel über ein Netzwerk oder mit einem Computer handeln. Die Ausgabe 126 kann
auch als Mensch-Maschine-Schnittstelle ausgebildet sein, so dass das Verifikationssignal
und/oder das Fehlersignal zum Beispiel als akustische oder optische Signale für einen
Benutzer ausgegeben werden.
[0081] Zur Überprüfung des Dokumentenstapels 110 von Dokumenten 100 eines vorgegebenen Dokumententyps
und einer vorgegebenen Soll-Anzahl wird der Dokumentenstapel 110 in seine durch das
Basisteil 116 und das Rückenteil 118 des Geräts 114 definierte Position in den Aufnahmebereich
gebracht. Das Steuerungsgerät 124 schaltet dann die Strahlungsquelle 120 ein, so dass
der Dokumentenstapel 110 mit dem Probestrahl 112 beaufschlagt wird. Wenn der Dokumentenstapel
110 die Soll-Anzahl von Dokumenten 100 aufweist und sich keine gefälschten Dokumente
in dem Dokumentenstapel befinden, so wird der Probestrahl 112 mit dem Brechungsindex
des durch den Dokumentenstapel 110 gebildeten Metamaterials gebrochen, so dass er
an seiner Soll-Position aus dem Dokumentenstapel 110 austritt, an welcher sich der
Sensor 122 befindet, so dass dieser ein entsprechendes Detektionssignal an das Steuerungsgerät
124 abgibt.
[0082] Das Steuerungsgerät 124 generiert daraufhin ein Verifikationssignal, welches über
die Ausgabe 126 ausgegeben wird, um zu signalisieren, dass der Dokumentenstapel 110
in Ordnung ist. Im gegenteiligen Fall, das heißt wenn das Steuerungsgerät 124 nicht
das Detektionssignal von dem Sensor 122 empfängt, wird von dem Steuerungsgerät 124
das Fehlersignal generiert und über die Ausgabe 126 ausgegeben, um dadurch anzuzeigen,
dass der Dokumentenstapel 110 nicht in Ordnung ist, das heißt, entweder nicht die
richtige Anzahl von Dokumenten 100 aufweist oder gefälschte Dokumente beinhaltet.
[0083] Die Figur 10 zeigt eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Geräts 114.
Bei dieser Ausführungsform sind in dem Basisteil 116 mehrere Sensoren an verschiedenen
alternativen Soll-Positionen angeordnet. Beispielsweise ist ein Sensor 122.1 an einer
Soll-Position A, ein Sensor 122.2 an einer Soll-Position B und ein Sensor 122.3 an
einer Soll-Position C angeordnet. Statt mehrerer Sensoren kann auch ein Sensor-Array
in dem Basisteil 160 angeordnet sein, welches zur Detektion an den verschiedenen Soll-Positionen
und von den Soll-Positionen abweichenden Ist-Positionen ausgebildet ist.
[0084] Das Steuerungsgerät 124 hat bei der hier betrachteten Ausführungsform einen Speicher
127. Ferner hat das Steuerungsgerät 124 einen Prozessor 128 zur Ausführung von Programminstruktionen
131. Ferner weist das Steuerungsgerät 124 eine Eingabevorrichtung 130 auf, wie zum
Beispiel eine Tastatur oder einen Touch Screen. Das Steuerungsgerät 124 kann zum Beispiel
durch einen Personal Computer realisiert werden.
[0085] Über die Eingabe 130 kann ein Benutzer die Soll-Anzahl von Dokumenten 100 des zu
verifizierenden Dokumentenstapels 110 eingeben sowie einen Dokumententyp aus einer
vorgegebenen Menge von Dokumententypen auswählen, wobei der Dokumentenstapel 110 Dokumente
dieses Dokumententyps aufweisen soll.
[0086] Die von dem Benutzer über die Eingabevorrichtung 130 eingegebene Soll-Anzahl sowie
der ausgewählte Dokumententyp werden in den Speicherbereichen 132 bzw. 134 des Speichers
127 gespeichert.
[0087] Die Soll-Anzahl und der Dokumententyp kann auch über so genannte User Settings voreingestellt
sein.
[0088] In dem Speicher 127 ist ferner für jeden Dokumententyp eine Tabelle gespeichert.
Die Figur 10 zeigt eine solche Tabelle 136 exemplarisch für den Dokumententyp I.
In der Tabelle 136 ist in Abhängigkeit von der Soll-Anzahl von Dokumenten des Dokumententyps
I in dem zu verifizierenden Dokumentenstapel 110 die dazugehörige Soll-Position angegeben.
Beispielsweise muss bei einer Anzahl von zehn Dokumenten des Dokumententyps I der
Probestrahl 112 an der Soll-Position A aus dem Dokumentenstapel 110 austreten und
dementsprechend von dem Sensor 122.1 detektiert werden. Eine Soll-Anzahl von zwanzig
Dokumenten des Dokumententyps I entspricht dagegen der Soll-Position B, das heißt
einem Detektionssignal des Sensors 122.2 etc.
[0089] In dem Speicher 127 ist ferner eine Tabelle 138 gespeichert. Die Tabelle 138 dient
zur Zuordnung von Frequenzen des Probestrahls 112 zu den Dokumententypen. Wenn beispielsweise
ein Dokumentenstapel 110 mit Dokumenten 100 des Dokumententyps I zu verifizieren ist,
so ist für den Probestrahl 112 eine Frequenz F1 zu wählen. Analog ist zur Verifikation
eines Dokumentenstapels 110 aus Dokumenten des Dokumententyps II eine Frequenz des
Probestrahls von F2 erforderlich, etc.
[0090] Zur Verifikation des Dokumentenstapels 110 wird bei der Ausführungsform der Figur
10 wie folgt vorgegangen:
[0091] Der Dokumentenstapel 110 wird in seiner durch das Basisteil 116 und das Rückenteil
118 definierte Position in das Gerät 114 eingebracht. Ein Nutzer gibt dann die Soll-Anzahl
der Dokumente und den Dokumententyp über die Eingabevorrichtung 130 in das Steuerungsgerät
124 ein.
[0092] Durch Ausführung der Programminstruktionen 131 wird dann auf die dem ausgewählten
Dokumententyp zugeordnete Tabelle zugegriffen, um aus dieser Tabelle die Soll-Position
zu ermitteln. Wenn beispielsweise der Benutzer eine Soll-Anzahl von zwanzig eingegeben
hat und den Dokumententyp I ausgewählt hat, so wird auf die Tabelle 136 zugegriffen,
die diesem Dokumententyp I zugeordnet ist. Aus der Tabelle 136 wird die der Anzahl
"20" zugeordnete Soll-Position, das heißt die Position B ausgelesen.
[0093] Ferner wird durch Ausführung der Programminstruktionen 131 auf die Tabelle 138 zugegriffen,
um von dort die dem gewählten Dokumententyp zugeordnete Frequenz auszulesen. In dem
hier betrachteten Beispielsfall, in dem der Dokumententyp I ausgewählt worden ist,
ist dies also die Frequenz F1.
[0094] Das Steuerungsgerät 124 steuert daraufhin die Strahlungsquelle 120 zur Abgabe des
Probestrahls 112 mit der Frequenz F1 an. Der Probestrahl 112 wird von dem Dokumentenstapel
110 gebrochen. Wenn der Dokumentenstapel 110 die Soll-Anzahl von Dokumenten 100 des
richtigen Dokumententyps I aufweist und außerdem sämtliche der Dokumente 100 des Dokumentenstapels
110 echt sind, so wird durch den Dokumentenstapel 110 ein Metamaterial mit einem validen
Brechungsindex gebildet, so dass der Probestrahl 112 an seiner Soll-Position B aus
dem Dokumentenstapel 110 austritt.
[0095] Dies hat zur Folge, dass der Sensor 122.2 sein Detektionssignal abgibt, welches von
dem Steuerungsgerät 124 empfangen wird und mit Hilfe der Programminstruktionen 131
ausgewertet wird. Aufgrund des Empfangs des Detektionssignals von dem Sensor 122.2,
das heißt von der Soll-Position, die zuvor aus der Tabelle 136 ermittelt worden ist,
ist eine Verifikation des Dokumentenstapels 110 gegeben, so dass das Programm 131
ein entsprechendes Verifikationssignal generiert und über die Ausgabe 126 ausgibt.
Wenn dagegen kein Detektionssignal oder ein Detektionssignal von einem anderen der
Sensoren 122.1 oder 122.3 empfangen worden ist, wird durch Ausführung der Programminstruktionen
131 dagegen ein Fehlersignal generiert, welches über die Ausgabe 126 ausgegeben wird.
[0096] Nach einer weiteren Ausführungsform ist es nicht erforderlich, dass der Nutzer über
die Eingabevorrichtung 130 die Soll-Anzahl in das Steuerungsgerät 124 eingibt. Die
Bestimmung der Soll-Anzahl kann vielmehr automatisch erfolgen, indem beispielsweise
durch eine in der Figur 10 nicht gezeigte Sensorik des Gerät 114 die Ist-Höhe des
Dokumentenstapels 110 gemessen und einer vorgegebenen Soll-Anzahl zugeordnet wird.
Alternativ wird automatisch der Aufdruck einer Banderole, die den Dokumentenstapel
110 zusammenhält, gelesen; die Banderole beinhaltet einen Aufdruck der Soll-Anzahl
der Dokumente 100, die sich in dem Dokumentenstapel 110 befinden sollen. In gleicher
Art und Weise kann auch zur automatischen Bestimmung des Dokumententyps vorgegangen
werden, so dass auch dieser vom Nutzer nicht manuell gewählt werden muss.
[0097] Nach einer weiteren Ausführungsform sind die Programminstruktionen 131 so ausgebildet,
dass aus der Abweichung einer detektierten Ist-Position von der Soll-Position die
Ist-Anzahl der Dokumente 100 in dem Dokumentenstapel 110 ermittelt wird. Wenn man
nämlich davon ausgeht, dass sämtliche Dokumente 100 des Dokumentenstapels 110 echt
sind, so lässt sich aus der Geometrie des Strahlengangs die tatsächliche Ist-Anzahl
von Dokumenten in dem
[0098] Dokumentenstapel 110 ableiten, da sich ja der valide Brechungsindex einstellt. Bei
dieser Ausführungsform wird anstelle eines Fehlersignals bei einer Abweichung der
Ist-Position von der Soll-Position die Ist-Anzahl der Dokumente über die Ausgabe 126
ausgegeben.
[0099] Nach einer weiteren Ausführungsform sind die Programminstruktionen 131 so ausgebildet,
dass bei einer Abweichung der Ist-Position von der Soll-Position die Anzahl der unechten
Dokumente in dem Dokumentenstapel 110 ermittelt wird. Wenn man nämlich davon ausgeht,
dass der Dokumentenstapel 110 tatsächlich die Soll-Anzahl von Dokumenten 100 aufweist,
so stellt sich bei Vorhandensein von unechten Dokumenten in dem Dokumentenstapel 110
ein von dem validen Brechungsindex abweichender Brechungsindex ein, wobei der Grad
der Abweichung von der Anzahl der unechten Dokumente in dem Dokumentenstapel 110 abhängt.
[0100] Dementsprechend ist die detektierte Ist-Position des Austretens des Probestrahls
112 aus dem Dokumentenstapel 110 hinsichtlich der Anzahl der unechten Dokumente in
dem Dokumentenstapel 110 aussagekräftig. Bei dieser Ausführungsform generieren die
Programminstruktionen 131 ein Ausgabesignal zur Signalisierung der Anzahl der unechten
Dokumente in dem Dokumentenstapel 110, welches über die Ausgabe 126 von dem Steuerungsgerät
124 ausgegeben wird.
[0101] Bevorzugt ist die Ausbildung des Sensor 122 als Zeilensensor, welcher in der Lage
ist, die Ist-Position derart zu bestimmen, dass die Anzahl der Dokumente auch bei
einer großen Anzahl von Dokumenten genau bestimmt werden kann. Zum Beispiel kann der
Sensor zwischen 499, 500 und 501 Dokumenten unterscheiden, wobei die Ist-Positionen
dieser unterschiedlich hohen Dokumentenstapel sich um wenigstens einen Pixel des Zeilensensors
unterscheiden.
[0102] Die Figur 11 zeigt eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Prüfung,
ob ein Dokumentenstapel eine vorgegebene Soll-Anzahl von erfindungsgemäßen Dokumenten
eines bestimmten Dokumententyps aufweist. In dem Schritt 200 wird die Soll-Anzahl
und/oder der Dokumententyp von einem Benutzer oder maschinell spezifiziert. Der Schritt
200 kann entfallen, wenn die Soll-Anzahl und der Dokumententyp von vornherein festgelegt
sind.
[0103] In dem Schritt 202 wird aus der Soll-Anzahl und/oder dem Dokumententyp eine Soll-Position
ermittelt, an welcher der Prüfstrahl aus dem Dokumentenstapel 110 austritt, nachdem
er gebrochen worden ist. Auch die Bestimmung der Soll-Position in dem Schritt 202
kann entfallen, wenn diese durch Festlegung der Soll-Anzahl und des Dokumententyps
von vornherein vorbestimmt ist.
[0104] In dem Schritt 204 wird ein Prüfstrahl auf den Dokumentenstapel 110 gerichtet. In
dem Schritt 206 wird geprüft, ob die Ist-Position an der der Prüfstrahl aus dem Dokumentenstapel
110 austritt gleich der Soll-Position ist. Wenn dies der Fall ist, wird daraus in
dem Schritt 208 geschlussfolgert, dass die Ist-Anzahl der Dokumente in dem Dokumentenstapel
gleich der Soll-Anzahl ist und ein entsprechendes Ausgabesignal wird generiert. Im
gegenteiligen Fall wird in dem Schritt 210 ein Ausgabesignal generiert, um zu signalisieren,
dass die Ist-Anzahl ungleich der Soll-Anzahl ist.
[0105] Diese Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist besonders vorteilhaft,
wenn Sicherheit hinsichtlich der Echtheit der Dokumente des Dokumentenstapels besteht.
In diesem Fall kann nämlich aus der Abweichung der Ist-Position von der Soll-Position
zusätzlich auch die Ist-Anzahl der Dokumente bestimmt werden.
[0106] Die Figur 12 zeigt eine alternative Ausführungsform, wobei die initialen Schritte
200 bis 206 identisch zu der Ausführungsform der Figur 11 sein können. Im Unterschied
zu der Ausführungsform der Figur 11 wird bei der Ausführungsform der Figur 12 in dem
auf den Schritt 206 folgendem Schritt 308 aus der Übereinstimmung der Ist-Position
mit der Soll-Position geschlussfolgert, dass sämtliche Dokumente des Dokumentenstapels
echt sind. Dagegen wird in dem Schritt 310, der auf den Schritt 206 folgt, wenn die
Ist-Position nicht mit der Soll-Position übereinstimmt, geschlussfolgert, dass sich
zumindest ein nicht-valides Dokument in dem Dokumentenstapel befindet.
[0107] Die Ausführungsform der Figur 12 ist besonders vorteilhaft für die Anwendungen, in
denen Sicherheit hinsichtlich der Ist-Anzahl der Dokumente in dem Dokumentenstapel
besteht. In diesem Fall ist also die in dem Schritt 200 in der Ausführungsform der
Figur 12 eingegebene Ist-Anzahl per Definitionen gleich der Soll-Anzahl. Dies ermöglicht
es aus der Abweichung der Ist-Position von der Soll-Position die Anzahl der gefälschten
Dokumente in dem Dokumentenstapel zu ermitteln.
[0108] In einer weiteren Ausführungsform ermittelt das Gerät die Ist-Position mittels eines
ortsaufgelösten Sensors 122 oder eines beweglichen Sensors 122. Hieraus bestimmt ein
Steuerungsgerät 124 die Anzahl der Dokumente des Stapels 110 und gibt diese über eine
Ausgabe 126 aus. Eine derartige Ausführungsform ist zum Beispiel in Kassiersystemen
bevorzugt, wo Banknotenbündel nicht standardisierter Dicke eingenommen und korrekt
erfasst werden müssen.
Bezugszeichenliste
[0109]
- 100
- Dokument
- 102
- Strukturelement
- 104
- Strukturelement
- 106
- Dokumentenkörper
- 108
- Folie
- 110
- Dokumentenstapel
- 112
- Probestrahl
- 114
- Gerät
- 116
- Basisteil
- 118
- Rückenteil
- 120
- Strahlungsquelle
- 122
- Sensor
- 124
- Steuerungsgerät
- 126
- Ausgabe
- 127
- Speicher
- 128
- Prozessor
- 130
- Eingabevorrichtung
- 131
- Programminstruktionen
- 132
- Speicherbereich
- 134
- Speicherbereich
- 136
- Tabelle
- 138
- Tabelle
1. Wert- oder Sicherheitsdokument mit zumindest einem Strukturelement (102, 104) zur
Bildung eines Metamaterials.
2. Dokument nach Anspruch 1, wobei es sich bei dem Strukturelement um eine Leitungsstruktur
handelt.
3. Dokument nach Anspruch 2, wobei die Leitungsstruktur zur Bildung eines Gitters oder
eines Resonators ausgebildet ist.
4. Dokument nach Anspruch 1, 2 oder 3, wobei das Strukturelement metallisch ist.
5. Dokument nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Strukturelement einen
leitfähigen Kunststoff beinhaltet.
6. Dokument nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei es sich bei dem Strukturelement
um einen Spaltring oder einen Doppeltspaltring handelt.
7. Dokument nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit zumindest einem ersten der Strukturelemente
(102) und einem zweiten der Strukturelemente (104), wobei die ersten und zweiten Strukturelemente
zueinander komplementär sind, um das Metamaterial zu bilden.
8. Dokument nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei mehrere der Strukturelemente
in dem Dokument in einem sich räumlich wiederholendem Muster angeordnet sind.
9. Dokument nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Dokument einen Schichtaufbau
mit zumindest ersten und zweiten Schichten aufweist, wobei die erste Schicht ein erstes
der Strukturelemente aufweist, und wobei die zweite Schicht ein zweites der Strukturelemente
aufweist.
10. Dokument nach Anspruch 9, mit zumindest einer dritten Schicht, die zwischen der ersten
Schicht und der zweiten Schicht angeordnet ist, um die erste und die zweite Schicht
voneinander zu beabstanden.
11. Dokumentenstapel aus Dokumenten nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der
Dokumentenstapel ein Metamaterial bildet.
12. Gerät zur Prüfung der Anzahl der in einem Dokumentenstapel (110) gestapelten Dokumente
(100) und/oder zur Prüfung der Echtheit der in einem Dokumentenstapel (110) gestapelten
Dokumente (100), wobei es sich bei den Dokumenten um Wert- oder Sicherheitsdokumente
nach einem der vorhergehenden Ansprüche handelt, mit:
- Mitteln (120) zur Bestrahlung des Dokumentenstapels mit einer Strahlung einer Frequenz,
bei der der Dokumentenstapel einen negativen Brechungsindex aufweist,
- Mitteln (122) zur Detektion einer Soll-Position des Strahlengangs der Strahlung
nach Brechung durch den Dokumentenstapel,
- Mitteln (124, 126) zur Ausgabe eines Signals in Abhängigkeit davon, ob die Strahlung
an der Soll-Position detektiert wird.
13. Gerät nach Anspruch 12, mit Eingabemitteln (130) zur Eingabe der Anzahl der in dem
Dokumentenstapel gestapelten Dokumente und des Dokumententyps der in dem Dokumentenstapel
gestapelten Dokumente, wobei es sich bei dem Dokumententyp um eine Auswahl einer vorgegebenen
Menge von Dokumententypen handelt, und Mitteln (131) zur Ermittlung der Soll-Position
und/oder der Frequenz der Strahlung aus der Anzahl und dem Dokumententyp.
14. Verfahren zur Prüfung, ob ein Dokumentenstapel (110) von Dokumenten (100) nach einem
der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 10 eine vorgegebene Soll-Anzahl der Dokumente aufweist,
mit folgenden Schritten:
- Bestrahlung des Dokumentenstapels mit einer Strahlung (112) einer Frequenz, bei
der der Dokumentenstapel einen negativen Brechungsindex hat,
- Prüfung, ob die Strahlung nach Brechung durch den Dokumentenstapel eine Soll-Position
erreicht.
15. Verfahren nach Anspruch 14, wobei die Prüfung, ob die Strahlung nach Brechung durch
den Dokumentenstapel eine Soll-Position erreicht, dadurch erfolgt, dass eine Ist-Position detektiert wird, die die Strahlung nach der Brechung
erreicht, und wobei bei einer Abweichung zwischen der Ist-Position und der Soll-Position
die Ist-Anzahl der Dokumente mit Hilfe der Ist-Position bestimmt wird.