[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entleeren eines Sacks, der wenigstens einen
mit einem Bodendeckblatt abgedeckten Kreuzboden aufweist, der eine im Wesentlichen
rechteckige Form aufweist und aus von schmalen Seiten über Faltlinien abgewinkelten
Eckeinschlägen und von breiten Seitenwänden über Faltlinien abgewinkelten Bodenklappen
verklebt ist.
[0002] Die Erfindung betrifft ferner einen Sack, der durch wenigstens eine Materiallage
gebildet ist, die einen geschlossenen, zu einem im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt
mit schmalen Seitenwänden und breiten Seitenwänden formbaren Schlauch ausgebildet
ist, der an einem ersten Ende eine verschließbare Einfüllöffnung aufweist und an wenigstens
einem seiner Enden zu einem Kreuzboden mit von den schmalen Seitenwänden abgewinkelten
Eckeinschlägen und mit von den breiten Seitenwänden abgewinkelten Bodenklappen verklebt
und mit einem den Kreuzboden überdeckenden Bodendeckblatt abgedeckt ist.
[0003] Die Bildung eines Sacks aus einem schlauchförmigen Material durch Faltung wenigstens
eines Kreuzbodens ist ein übliches Verfahren. Dabei kann ein Kreuzboden auf beiden
Enden des Sackschlauchs vorgesehen sein, wobei insbesondere in einen der Kreuzböden
auch ein Ventil einsetzbar ist, sodass ein durch eine Sackfüllmaschine über einen
Füllstutzen füllbarer Ventilsack gebildet wird. Es ist beispielsweise aber auch möglich,
einen Sackboden nur auf einer Seite des Schlauchs auszubilden und den oben offenen
Sack zu füllen und nach der Befüllung zu verschließen, beispielsweise durch Vernähen,
Verkleben, Verschließen durch Kleb- oder Klettverschlussstreifen usw.
[0004] Ein befüllter Sack soll möglichst dicht verschlossen sein, um auch bei staubenden
Materialien ein Ausstauben von Material zu vermeiden. Wenn der befüllte Sack zu seinem
Bestimmungsort transportiert worden ist, an dem das abgefüllte Produkt verwendet werden
soll, wird der Sack aufgerissen, um das abgefüllte Material ausschütten oder anderweitig
entnehmen zu können. Da der Sackboden aus zahlreichen Lagen besteht, die miteinander
verklebt worden sind, bietet sich der Sackboden nicht für den Aufreißvorgang an. Das
Aufreißen des Sacks unterhalb des Bodens erfolgt in dem schlauchförmigen Material
der Mantelwandung des Sacks. Bei einem freien Aufreißen kommt es häufiger vor, dass
der hergestellte Riss nicht in der gewünschten Weise quer zur Längsachse des Sacks
verläuft, sondern schräg mit einer Komponente in axialer Richtung entsteht. Dabei
kann es vorkommen, dass der Riss sich in die Höhe des im Sack abgefüllten Produkts
fortsetzt, sodass bereits beim Aufreißen ein unerwünschtes Austreten von Produkt aus
dem Sack auftritt und den Bereich, in dem der Sack aufgerissen wird, verunreinigt.
Eine Abhilfe kann darin bestehen, dass der Sack mit einem scharfen Schneidinstrument
in Form einer Schere oder eines Messers geöffnet wird. Nachteilig hieran ist die daraus
resultierende benötigte Zeit für das Öffnen des Sacks und die Tatsache, dass für das
Öffnen des Sacks immer ein extra bereitgestelltes und funktionsfähig gehaltenes Hilfsmittel
erforderlich ist.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Entleerung eines
Sacks ohne Hilfsmittel und ohne die Gefahr von kaum vermeidbaren Verunreinigungen
zu ermöglichen.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Verfahren der eingangs erwähnten Art
dadurch gelöst, dass das Bodendeckblatt von einer schmalen Seitenwand ausgehend von
dem betreffenden Eckeinschlag und von einem Teil der angrenzenden Bodenklappen abgezogen
wird, dass die Bodenklappen jenseits des Eckeinschlags quer zu ihren freien Kanten
bis zur angrenzenden breiten Seitenwand zur Abtrennung eines Teils der Bodenklappen
eingerissen werden und dass die abgetrennten Teile der Bodenklappen zusammen mit dem
Eckeinschlag durch Auffalten um die Faltlinien zu einer Ausschüttrinne gebogen werden,
über die die Entleerung des Sackinhalts erfolgt.
[0007] Erfindungsgemäß ist somit vorgesehen, dass das Aufreißen des Sacks zum Zwecke seiner
Entleerung im Bodenbereich erfolgt, indem das Bodendeckblatt zumindest teilweise von
den sich überlappenden Bodenklappen abgezogen wird. Dieses Abziehen kann durch einen
geeignete Verklebung des Bodendeckblatts und/oder das Versehen des Bodendeckblatts
mit einer Abziehhilfe, beispielsweise in Form eines Aufreißstreifens, unterstützt
werden. Wenn die Bodenklappen in ihrem sich gegenseitig überlappenden Bereich freigelegt
sind, erfolgt das Einreißen der Bodenklappen senkrecht zur Längs- und Aufreißrichtung
des Bodendeckblatts, und zwar bis zur angrenzenden breiten Seitenwand. Dadurch wird
ein Teil der beiden Bodenklappen freigelegt und kann um die zur breiten Seitenwand
hin bestehende Faltlinie hochgeklappt werden. Ggf. wird dabei eine bestehende Verklebung
zwischen der Bodenklappe und dem zugehörigen Eckeinschlag gelöst. Dieser Öffnungsvorgang
kann somit dadurch unterstützt werden, dass diese Verklebung nur auf einer kleinen
Fläche ausgeführt wird. Mit dem Hochfalten der Bodenklappen kann auch der mit den
Bodenklappen auf der Innenseite nicht verklebte Eckeinschlag hochgefaltet werden.
Es entsteht somit eine durch drei Seiten (zwei Bodenklappen und Eckeinschlag) begrenzte
zusammenhängende Ausschüttöffnung. Da der Eckeinschlag eine mittige Faltlinie aufweist,
die sich aus dem Flachlegen des Sackschlauchs zum Transport vor der Befüllung ergibt,
ist es ohne weiteres möglich, die noch vorhandene Faltlinie zu benutzen, um den Eckeinschlag
V-förmig einzufalten und eine dreieckförmige Ausschüttrinne zu realisieren.
[0008] Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt somit die Bildung einer Ausschüttöffnung im
Bereich des Bodens, wobei der Aufreißvorgang beim Ablösen des Bodendeckblatts und
beim Einreißen der Bodenklappen im Bodenbereich erfolgt und daher für das in dem Sack
abgefüllte Produkt unkritisch ist. Etwaige schräg verlaufende Einrisse verbleiben
in dem Bodenbereich und führen nicht dazu, dass in ungewollter Weise abgefülltes Produkt
aus dem Sack austritt.
[0009] Die erfindungsgemäß ausgebildete Ausschüttrinne erlaubt ein sicheres Ausschütten
des Produkts aus dem Sack, wobei die Begrenzung der Ausschüttrinne nicht durch eingerissene
Sackwandungen, sondern unter Ausnutzung der bei der Produktion des Sackes hergestellten
Schnittkanten erfolgt.
[0010] Zur Erleichterung des Einreißens der Bodenklappen können diese mit Aufreißhilfen
versehen sein, Geeignet sind insbesondere kurze Einschnitte, die über den Überlappungsbereich
der beiden Bodenklappen nicht hinausgehen und einen definierten Anfang der sich bis
zu der benachbarten breiten Seitenwand erstreckenden Reißlinie in der Bodenklappe
gewährleisten und die Richtungsstreuung für die Reißlinie erheblich begrenzen.
[0011] Zur Lösung der oben erwähnten Aufgabe ist ferner ein Sack der eingangs erwähnten
Art erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, dass das Bodendeckblatt von einer schmalen
Seitenwand ausgehend wenigstens über einen Teilbereich von dem Kreuzboden über den
betreffenden Eckeinschlag hinaus abziehbar ausgebildet ist, dass wenigstens eine der
Bodenklappen in einem nicht mehr auf dem Eckeinschlag liegenden Bereich wenigstens
eine Aufreißhilfe zum Abtrennen eines Teils der Bodenklappen aufweist, sodass die
abgetrennten Teile der Bodenklappen zusammen mit dem nach außen gezogenen Eckeinschlag
eine Ausschüttrinne bilden.
[0012] Die Abziehbarkeit des Bodendeckblatts kann durch eine geeignete Verklebung des Bodendeckblatts
mit dem Boden unterstützt werden. Insbesondere kann eine Verklebung zwischen Bodendeckblatt
und Eckeinschlag vorgesehen sein, die sich nicht in den Bereich der Bodenklappen fortsetzt.
[0013] Die Abziehbarkeit des Bodendeckblattes kann ferner durch einen Aufreißstreifen im
Bodendeckblatt unterstützt sein.
[0014] In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Einschnitt der Bodenklappe, der als
Aufreißhilfe vorgesehen ist, auf weniger als die Hälfte der Länge der Bodenklappen
begrenzt. Insbesondere ist es zweckmäßig, dass sich der Einschnitt nur über den Bereich
erstreckt, in dem die beiden Bodenklappen einander überlappen, sodass durch den Einschnitt
keine Beeinträchtigung der Dichtheit des Kreuzbodens für den Transport des Produkts
von der Abfüllstation zum Einsatzort entsteht.
[0015] Die vorliegende Erfindung ist insbesondere für Säcke geeignet, die aus leicht reißbaren
Materialien bestehen, wie beispielsweise Säcke aus Kraftpapieren. Dabei können die
Säcke auch mehrlagig ausgebildet sein. Die vorliegende Erfindung lässt sich aber auch
an geeigneten Kunststoffsäcken realisieren, insbesondere wenn sich die Aufreißhilfe
ggf. über die gesamte Länge der Reißlinien erstrecken. Als Aufreißhilfen kommen neben
den erwähnten Aufreißstreifen auch Perforationslinien, insbesondere Schlitzperforationen,
in Betracht.
[0016] Die Erfindung soll im Folgenden anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert werden. Es zeigen:
- Figur 1
- einen flach liegenden Sackschlauch mit Eckeinschlägen und vorgerillten Bodenfaltlinien
sowie einem Bodendeckblatt;
- Figur 2
- eine perspektivische Darstellung eines geschlossenen Bodens mit einem teilweise abgezogenen
Bodendeckblatt;
- Figur 3
- die perspektivische Darstellung gemäß Figur 2 mit einer ersten eingerissenen Bodenklappe;
- Figur 4
- die Darstellung gemäß Figur 3 mit einer durch Einreißen freigelegten zweiten Bodenklappe;
- Figur 5
- eine perspektivische Darstellung gemäß Figur 4, bei der auch der Eckeinschlag zur
Ausbildung einer Ausschüttrinne hochgebogen ist.
[0017] Figur 1 zeigt eine schlauchförmige Mantelwandung 1 eines Sacks, die an zwei Seitenfaltlinien
2, 3 zum Flachlegen der Lagen der Mantelwandung 1 aufeinander gefaltet ist. Die schlauchförmige
Mantelwandung 1 ist aus einem flachliegenden Material durch Umfalten an den Seitenfaltlinien
2, 3 gebildet und beispielsweise durch eine Längsverklebung zu dem geschlossenen Schlauch
in einem überlappenden Bereich verbunden. Die Längsverklebung ist in der Zeichnung
nicht dargestellt.
[0018] Figur 1 verdeutlicht, dass der von einem endlosen Material abgeschnittene Schlauch
an beiden Enden mit einem Kreuzboden 4, 5 versehen wird. Der in Figur 1 dargestellte
untere Kreuzboden 5 besteht aus zwei einander gegenüberliegenden Eckeinschlägen 6
und zwei einander gegenüberliegenden Bodenklappen 7, die somit kreuzförmig das Material
des Kreuzbodens 5 bilden. Die Bodenklappen 7 sind auf ihren Innenseiten mit schraffiert
dargestellten Klebzonen 8, 9 versehen, von denen die Klebzonen 8 die Verbindung mit
dem Eckeinschlag 6 und die Klebzone 9 die Verbindung der nach dem Einfalten einander
überlappenden Bodenklappen 7 miteinander bewirken. Über einem der Eckeinschläge 6
ist in Figur 1 symbolisch ein Ventil 10 dargestellt, das in einer der zahlreichen
bekannten Ausführungsformen ausgebildet sein kann. Das Ventil 10, das beispielsweise
aus einem schlauchförmig gefalteten Einlageblatt bestehen kann, ist in den Boden vor
dem Einfalten der Bodenklappen 7 eingelegt und somit fest mit dem Boden verbunden.
Über das Ventil 10 erfolgt die Befüllung des Sackes mittels eines (nicht dargestellten)
Füllstutzens einer (nicht dargstellten) Füllmaschine.
[0019] Der am anderen Ende der Mantelwandung 1 ausgebildete Kreuzboden 4 ist erfindungsgemäß
so ausgebildet, dass über ihn eine Entleerung des Sacks erfolgen kann. Der Kreuzboden
4 ist ebenfalls durch Eckeinschläge 11 und Bodenklappen 12 gebildet. Die Bodenklappen
12 von mit den Lagen der zylindrischen Mantelwandung 1 mittels Faltlinien 13, 14 abgewinkelt.
Entsprechende Faltlinien 13, 14 setzen sich in den Bereich der Eckeinschläge 11 fort.
Da die Eckeinschläge 11 nach der Faltung der zylindrischen Mantelwandung 1 zu einem
flachliegenden Schlauch entlang den Seitenfaltlinien 2, 3 gebildet worden ist, setzen
sich die Seitenfaltlinien 2, 3 in den Eckeinschlägen 11 als mittige Faltlinien 2',
3' fort. Die dreieckförmig ausgebildeten Eckeinschläge 11 erstrecken sich in einstückiger
Verbindung in den Bereich der Bodenklappen 12 hinein, sodass die Bodenklappen 12 durch
die Abschnitte der Eckeinschläge 11 jenseits der Faltlinien 13, 14 doppelwandig ausgebildet
sind.
[0020] Es ist erkennbar, dass die Bodenklappen 12 auf ihrer Innenseite mit Klebflächen 15,
16 versehen sind, durch die beim Einfalten der Bodenklappen 12 um die Faltlinien 13,
14 eine Klebverbindung der Bodenklappen 12 mit den mittigen Abschnitten der Eckeinschläge
11 einerseits und zwischen den einander überlappenden Bereichen der Bodenklappen 12
andererseits hergestellt wird.
[0021] Zunächst wird die um die Faltlinie 14 klappbare Bodenklappe 12 (in Figur 1 nach oben)
geklappt, wodurch die Verklebung mit den mittleren Abschnitten der Eckeinschläge 11
über die Klebflächen 15 erfolgt. Es ist erkennbar, dass in Figur 1 für den rechten
der beiden Eckeinschläge 11 eine Verklebung nur über einen schmalen Streifen 15' zwischen
Bodenklappen 12 und Eckeinschlag 11 vorgesehen ist.
[0022] Nachdem die Bodenklappe 12 um die Faltlinie 14 gefaltet und auf den Einschlag 11
geklebt worden ist, wird die Bodenklappe 12 um die Faltlinie 13 gefaltet. Mit den
Klebflächen 15, 15' erfolgt eine Verklebung des noch nicht durch die andere Bodenklappe
12 abgedeckten Bereichs des Einschlags 11 und des überlappenden Bereichs der beiden
Bodenklappen 12 miteinander. Zur Vervollständigung der Verklebung der beiden Bodenklappen
12 miteinander dient die streifenförmige Klebfläche 16, die parallel zu den Faltlinien
13, 14 verläuft.
[0023] Die beiden Bodenklappen 12 weisen außerhalb des rechten Eckeinschlags 11 senkrecht
zu ihren freien Kanten verlaufende kurze Einschnitte 17 auf, die somit parallel zur
freien Kante des benachbarten Eckeinschlags 11 verlaufen. Die Einschnitte 17 erstrecken
sich ausschließlich in dem überlappenden Bereich der beiden umgefalteten Bodenklappen
12.
[0024] Eine der beiden Bodenklappen 12 ist mit einem rechteckigen Bodendeckblatt 18 beklebt.
Das Bodendeckblatt 18 bedeckt in dieser Ausführungsform den vollständigen Boden des
Sacks, nachdem dieser nach der Befüllung zu einem im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt
geformt worden ist, wie er in den Figuren 2 bis 5 dargestellt ist.
[0025] Das Bodendeckblatt 18 weist an einer der kurzen Seite eine V-förmige Klebfläche 19
auf, durch die eine Verklebung des Bodendeckblatts 18 mit einem mittigen Bereich des
zugehörigen Eckeinschlags 11 erfolgt. Diese Verklebung 19 hält jedoch einen deutlichen
Abstand zu der benachbarten Bodenklappe 12.
[0026] Im Übrigen ist das Bodendeckblatt 18 auf seiner Innenseite mit Klebflächen 20 versehen,
die sich als längs erstreckte Streifen bis vor die Klebfläche 19 und als ein quer
verlaufender stirnseitiger Verbindungsstreifen auf dem Bodendeckblatt 18 erstrecken.
[0027] Ferner ist das Bodendeckblatt 18 mit einem längs erstreckten Aufreißstreifen 21 versehen,
der etwa mittig in dem Bodendeckblatt angeordnet ist und sich über seine volle Länge
erstrecken kann.
[0028] Figur 2 zeigt, den aus dem Zuschnitt gemäß Figur 1 gebildeten Sack, der auf seiner
Oberseite den Kreuzboden 4 aufweist.
[0029] Das Bodendeckblatt 18 ist mittels seines Aufreißstreifens 21 von dem Material des
Eckeinschlags 11 und der Bodenklappen 12 abgezogen worden, sodass der Einschnitt 17
der oberen Bodenklappe 12 frei liegt. Der Aufreißstreifen 21 stellt sicher, dass in
dem von ihm eingenommenen Bereich keine (ungewollte) Verklebung zwischen Bodendeckblatt
18 und Sackboden erfolgt.
[0030] Figur 2 lässt erkennen, dass das Bodendeckblatt 18 in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
mit einem frei gestanzten Tragestreifen 22 versehen ist.
[0031] Der nächste Schritt der Öffnung des Sacks zum Zwecke der Entleerung ist in Figur
3 dargestellt. Durch Einreißen der oberen Bodenklappe 12 an dem Einschnitt 17 bis
zur Faltlinie 13, an der die Bodenklappe 12 mit großen Seitenwänden der zylindrischen
Mantelwandung 1 verbunden ist, lässt sich ein Teilstück 12' der Bodenklappe 12 um
die Faltlinie 13 nach oben biegen. Dadurch liegt der Einschnitt 17 der unteren Bodenklappe
12 frei.
[0032] Im nächsten Schritt, der in Figur 4 dargestellte ist, wird auch die untere Bodenklappe
mittels des Einschnitts 17 bis zur Faltlinie 14 aufgerissen, wodurch sich ein Teilstück
12' der Bodenklappe 12 ebenfalls nach biegen lässt.
[0033] Die nach oben gebogenen Teile 12' der Bodenklappen 12 sind überwiegend zweilagig
ausgebildet, da sie über eine Faltung mit Teilen des Eckeinschlags 11 verbunden sind.
[0034] Der mittlere Bereich des Eckeinschlags 11 lässt sich nunmehr um eine Faltlinie 23
nach oben biegen, wie dies in Figur 5 dargestellt ist. Durch das Auffalten des Materials
des Eckeinschlags 11 von dem Material des Teils 12' der Bodenklappe 12 entsteht eine
Ausschüttrinne 24, die durch drei Materialabschnitte 25, 25', 25" begrenzt ist. Die
Materialabschnitte 25, 25' und 25" sind an der Oberseite bei der Fabrikation des Sackes
geschnittene glatte Kanten begrenzt, sodass eine definierte Ausschüttrinne 24 besteht.
Da der Materialabschnitt 25 mit einem Abschnitt der Faltlinie 3 versehen ist, kann
die Ausschüttrinne 24 durch eine V-förmige Faltung an der Faltlinie 3 leicht einer
dreieckförmigen Ausschüttrinne 24 in Form eines V geformt werden. Dadurch lässt sich
ein gezieltes Ausschütten des in den Sack gefüllten Produkts auch bei kleinen Ausschüttmengen
gewährleisten.
[0035] Erfindungsgemäß ist somit eine definierte Ausschüttrinne 24 aus dem Material des
Kreuzbodens 4 herstellbar, die ein definiertes Ausschütten des Produkts aus dem Sack
ohne die Gefahr einer Verschmutzung ermöglicht. Insbesondere die Handhabung von stark
verschmutzenden oder gar toxischen Materialien wird dadurch erheblich erleichtert.
[0036] In dem dargestellten Ausführungsbeispiel befindet sich der die Ausbildung der Ausschüttrinne
24 vorgesehene Kreuzboden 4 auf dem gegenüberliegenden Ende der zylindrischen Mantelwandung
1, wo der mit einem Ventil 10 versehene Kreuzboden 5 ausgebildet ist. Die erfindungsgemäße
Bildung der Ausschüttrinne 24 kann natürlich genauso gut in dem Kreuzboden 5 erfolgen,
der mit einem Ventil 10 zum Einfüllen des Produkts in den Sack versehen ist. Die Anordnung
eines Bodendeckblatts 18 mit einem Traggriff 22 auf dem dem Ventil 10 gegenüberliegenden
Ende des Sacks hat allerdings den Vorteil, dass beim Tragen des Sacks das Produktgewicht
auf dem Ventil 10 liegt und dieses, ggf. zusätzlich, verschließt. Dennoch kann auch
in einem mit einem Ventil 10 versehenen Kreuzboden 5 eine entsprechende Entleerungsöffnung
zur Bildung einer Ausschüttrinne 24 vorgesehen werden.
1. Verfahren zum Entleeren eines Sacks, der wenigstens einen mit einem Bodendeckblatt
(18) abgedeckten Kreuzboden (4) aufweist, der eine im Wesentlichen rechteckige Form
aufweist und aus von schmalen Seitenwänden über Faltlinien abgewinkelten Eckeinschlägen
(11) und von breiten Seitenwänden über Faltlinien (13, 14) abgewinkelten Bodenklappen
(12) verklebt ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Bodendeckblatt (18) von einer schmalen Seitenwand ausgehend von dem betreffenden
Eckeinschlag (11) und von einem Teil der angrenzenden Bodenklappen (12) abgezogen
wird, dass die Bodenklappen (12) jenseits des Eckeinschlags quer zu ihren freien Kanten.
bis zur angrenzenden breiten Seitenwand zur Abtrennung eines Teils (12') der Bodenklappen
(12) eingerissen werden und dass die abgetrennten Teile (12') der Bodenklappen (12)
zusammen mit dem Eckeinschlag (11) durch Auffalten um die Faltlinien (13, 14, 23)
zu einer Ausschüttrinne (24) gebogen werden, über die die Entleerung des Sackinhalts
erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Bodendeckblatt (18) mit einem Aufreißstreifen (21) versehen wird, mit dem das
Bodendeckblatt (18) abgezogen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Bodenklappen (12) mit Aufreißhilfen (17) versehen sind, mit denen das Einreißen
der Bodenklappen (12) vorgenommen wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Auschüttrinne (24) mittels einer Mittelfaltung (3') der schmalen Seitenwand V-förmig
geformt wird.
5. Sack zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gebildet durch
wenigstens eine Materiallage, die zu einem geschlossenen, zu einem im Wesentlichen
recheckigen Querschnitt mit schmalen Seitenwänden und breiten Seitenwänden formbaren
Schlauch (1) ausgebildet ist, der an einem ersten Ende eine verschließbare Einfüllöffnung
aufweist und an wenigstens einem seiner Enden zu einem Kreuzboden (4) mit von den
schmalen Seitenwänden abgewinkelten Eckeeinschlägen (11) und mit von den breiten Seitenwänden
abgewinkelten Bodenklappen (12) verklebt und mit einem den Kreuzboden (4) überdeckenden
Bodendeckblatt (18) abgedeckt ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Bodendeckblatt (18) von einer schmalen Seitenwand ausgehend wenigstens über einen
Teilbereich von dem Kreuzboden (4) über den betreffenden Eckeinschlag (11) hinaus
abziehbar ausgebildet ist, dass wenigstens eine der Bodenklappen (12) in einem nicht
mehr auf dem Eckeinschlag (11) liegenden Bereich wenigstens eine Aufreißhilfe (17)
zum Abtrennen eines Teils (12') der Bodenklappen (12) aufweist, sodass die abgetrennten
Teile (12'9 der Bodenklappen (12) zusammen mit dem nach außen gezogenen Eckeinschlag
(11) eine Ausschüttrinne (24) bilden.
6. Sack nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Abziehbarkeit des Bodendeckblattes (18) durch eine geeignete Verklebung (19,
20) gewährleistet ist.
7. Sack nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Abziehbarkeit des Bodendeckblatts (18) durch einen Aufreißstreifen (21) unterstützt
ist.
8. Sack nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufreißhilfe (17) durch einen quer zur freien Kante der Bodenklappe (12) gerichteten
Einschnitt gebildet ist.
9. Sack nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Einschnitt über weniger als die Hälfte der Länge der Bodenklappen (12) erstreckt.
10. Sack nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Einschnitt nur über dem Bereich erstreckt, in dem die beiden Bodenklappen
(12) einander überlappen.