[0001] Die Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Fördertechnik, insbesondere für flache
Gegenstände wie Druckprodukte Sie betrifft eine Stauvorrichtung und ein Verfahren
zum Stauen eines Stromes von geförderten flachen Gegenständen gemäss dem Oberbegriff
der entsprechenden unabhängigen Patentansprüche.
STAND DER TECHNIK
[0002] Zur Förderung von flachen Gegenständen, beispielsweise Druckprodukten wie Zeitungen
oder Zeitschriften, wird oft aus den flachen Gegenständen ein Schuppenstrom gebildet.
In gewissen Situationen ist es notwendig, die Vorwärtsförderung in einem Abschnitt
des Schuppenstroms kurzzeitig anzuhalten, um den Schuppenstrom zu unterbrechen. Dies
kann zum Beispiel notwendig sein, um den Schuppenstrom in separate Abschnitte zu unterteilen,
die anschliessend separat weiter verarbeitet werden, beispielsweise indem einzelne
Stapel oder Stangen der flachen Gegenstände gebildet werden. Dabei soll aber die Fördereinrichtung
als ganzes nicht angehalten werden, sondern es soll nur der Strom der geförderten
Gegenstände in einem Bereich der Fördereinrichtung kurzzeitig gestaut werden. Dadurch
bildet sich eine lokal erhöhte Dichte der flachen Gegenstände, die kurze Zeit später
wieder weiterbefördert werden. Falls die Gegenstände gestaut werden, indem sie an
einer bestimmten Staustelle einfach zurückgehalten werden, so laufen sie auf die Staustelle
auf und können ihre Anordnung als Schuppenstrom verlieren. Dadurch können bei der
weiteren Bearbeitung Probleme entstehen.
[0003] In der
FR 2 849 007 wird dieses Problem gelöst, indem eine Staustelle zu einem Staubereich verbreitert
wird. Ein Schuppenstrom von flachen Gegenständen wird auf einem Förderband gefördert.
Zum Stauen des Schuppenstromes bei weiterlaufendem Förderband wird ein Stauband auf
den Schuppenstrom in der folgenden Weise abgerollt: Das Stauband wird durch eine stationäre
und eine bewegliche Rolle von oben auf den Schuppenstrom gedrückt, so dass die flachen
Gegenstände unter dem Stauband gebremst werden. Zum Beginn eines Stauvorgangs oder
Stauzyklus liegen die beiden Rollen nahe beieinander, so dass nur einige wenige der
flachen Gegenstände angehalten werden. Dann wird die bewegliche Rolle entgegen der
Förderrichtung des Schuppenstromes bewegt und dabei das Stauband auf den Schuppenstrom
abgerollt. Dadurch wird ein zunehmend längerer Abschnitt des Schuppenstromes durch
das Stauband zurückgehalten. Dadurch, dass die bewegliche Rolle dem Schuppenstrom
entgegen läuft, verschiebt sich der Punkt, an dem die flachen Gegenstände jeweils
gestaut werden, so dass diese nicht alle an einenm einzelnen Staupunkt gegeneinander
auflaufen. Stattdessen wird der Schuppenstrom über einen längeren Bereich verdichtet.
Die beschriebene Vorrichtung ist kompliziert in der Herstellung und aufwendig im Betrieb.
[0004] FR 2 363 505 zeigt unter anderem einen Balken mit einem federnd daran befestigten Bremselement,
welches mittels zweier separat ansteuerbarer Antriebe - an jedem Ende des Balkens
einer - auf einen Schuppenstrom abgesenkt werden kann. Beim Bremsen des Schuppenstromes
drückt das Bremselement durch den Schuppenstrom gegen ein Förderband. Ensprechend
schleift an dieser Druckstelle das Förderband mit Druck an den Produkten im Schuppenstrom
und kann die Produkte beschädigen.
[0005] EP 1 657 200 A1 zeigt eine Möglichkeit, dieses Schleifen unter Druck zu vermeiden, indem die Produkte
im Schuppenstrom im Staubereich mittels beweglicher Nocken vom Förderband abgehoben
werden. Die Vorrichtung ist kompliziert.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0006] Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, eine Stauvorrichtung und ein Verfahren zum
Stauen eines Stromes von geförderten flachen Gegenständen der eingangs genannten Art
zu schaffen, welche die oben genannten Nachteile beheben.
[0007] Diese Aufgabe lösen eine Stauvorrichtung und ein Verfahren zum Stauen eines Stromes
von geförderten flachen Gegenständen mit den Merkmalen der entsprechenden unabhängigen
Patentansprüche.
[0008] Die Stauvorrichtung weist also eine Sohle von gleichbleibender Länge auf, welche
mittels eines Andrückmechanismus gegen den Strom drückbar ist, wobei der Andrückmechanismus
dazu eingerichtet ist, zuerst ein erstes Ende der Sohle gegen den Strom zu drücken
und anschliessend den Rest der Sohle mit einer Kippbewegung gegen den Strom zu drücken
und so durch das Kippen einen sich entgegen der Förderrichtung vergrössernden Staubereich
zu bilden.
[0009] Dieses vorzugsweise relativ schnelle Andrücken des ersten Endes oder einer Spitze
der Sohle und das vorzugsweise relativ langsame Kippen des restlichen Bereiches der
Sohle gegen den Schuppenstrom bewirkt zuerst ein Anhalten einer ersten Gruppe der
flachen Gegenstände, und anschliessend das Bilden eines sich entgegen der Förderrichtung
vergrössernden und relativ regelmässigen Staubereiches unter der Sohle.
[0010] Entsprechend der Fördergeschwindigkeit bildet sich der Staubereich mehr oder weniger
schnell. Diese Zeit muss reichen, damit stromabwärts der Stauvorrichtung eine ausreichend
grosse Lücke im Schuppenstrom entsteht. Anschliessend wird die Sohle wieder angehoben
und dadurch der gestaute Abschnitt wieder freigegeben und weitergefördert. Zum Anheben
der Sohle werden die vorherigen Bewegungen rückgängig gemacht, es wird also sowohl
die Sohle zurückgekippt als auch die Spitze wieder angehoben, vorzugsweise simultan.
[0011] Bei typischen Förderraten von 40'000 bis 80'000 Gegenständen pro Stunde dauert ein
solcher Stauzyklus vom Absenken der Spitze bis zum Anheben der Vorrichtung beispielsweise
eine halbe bis eine ganze Sekunde, kann aber bei tieferen Fördergeschwindigkeiten
auch länger, also zwei bis mehrere Sekunden dauern.
[0012] Vorzugsweise liegen unterhalb des Stroms angeordnete, feststehende Halteelemente
vor. Dabei ist der Andrückmechanismus (beispielsweise mittels unten gerichteten, vorstehenden
Puffern) zum Einklemmen von flachen Gegenständen zwischen dem Andrückmechanismus und
den feststehenden Halteelementen eingerichtet. Beim Andrücken des ersten Endes der
Sohle werden somit die flachen Gegenstände gegen die Halteelemente gedrückt. Die flachen
Gegenstände berühren also die Halteelemente direkt, es liegt kein Fördermittel, wie
beispielsweise ein Förderband oder ein Seil, zwischen den flachen Gegenständen und
den Halteelementen vor. Damit wird vermieden, dass die Fördermittel unter Druck an
den flachen Gegenständen schleifen.
[0013] Vorzugsweise ist die Sohle elastisch und nachgiebig. Dies führt dazu, dass sich entsprechend
der Nachgiebigkeit der Sohle und der Kraft, mit welcher die flachen Gegenstände gegen
die Sohle gedrückt werden, ein Gleichgewichtszustand einstellt, in welchem die Gegenstände
zumindest annähernd gleichmässig unter der Sohle verteilt sind. Dadurch ist auch der
Schuppenstrom zumindest annähernd gleichmässig verdichtet.
[0014] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Sohle durch einen Riemen,
beispielsweise aus Kunstoff oder einem Textil- oder einem Mischmaterial, oder durch
ein Band aus einem Metall wie beispielsweise Federstahl gebildet. Die Sohle kann glatt
oder mit einer rutschhemmenden Beschichtung versehen und/und profiliert oder genoppt
sein. Das Band ist vorzugsweise um einzelne federnde Stützen, beispielsweise aus kurzen
Bändern aus Federstahl, gespannt. Diese federnden Stützen koppeln das Band an eine
starre Aufhängung, wobei die Aufhängung als ganzes beweglich und auf den Schuppenstrom
drückbar ist. Jedoch kann auch eine andere Anordnung von elastischen Elementen zwischen
Aufhängung oder Arm und Sohle angeordnet sein, beispielsweise mit Elementen oder Körpern
aus Schaumstoff oder Gummi. Auch Kombinationen sind möglich, beispielsweise indem
die Sohle aus einem Federstahlband oder einem Kevlarband besteht, welches mit einem
Schaumstoffelement bezüglich der Aufhängung abgefedert ist.
[0015] Vorzugsweise ist, um die Vergleichmässigung zu verbessern, eine Geschwindigkeit,
mit welcher das Abkippen der Sohle verläuft, entsprechend der Fördergeschwindigkeit
des Schuppenstroms eingestellt: Je schneller der Schuppenstrom läuft, desto schneller
muss auch die Sohle abgekippt werden, um die gleiche Verdichtung zu erreichen. Die
Geschwindigkeit ist vorzugsweise auch entsprechend der Dicke der geförderten Produkte
einstellbar. Die Geschwindigkeit kann auch während des Abkippens reguliert werden,
sei es durch eine Steuerung, welche die Geschwindigkeit gemäss einem vorgegebenen
Verlauf vorgibt, oder durch eine Regelung, welche die Geschwindigkeit an beispielsweise
die Höhe des Schuppenstroms anpasst.
[0016] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Sohle an einem Arm angeordnet,
wobei der Arm um eine Achse drehbar ist, und das erste Ende der Sohle durch Kippen
des Armes um die Achse gegen den Strom drückbar ist. Der Arm ragt vorzugsweise von
dieser Achse aus frei und ohne weitere Gelenke zur Steuerung der Armbewegung hervor,
und verläuft in einem spitzen Winkel von vorzugsweise weniger als 30° oder 20° zur
Sohle. Das heisst, dass das erste Ende nicht an ein weiteres Gelenk gekoppelt ist
oder mittels eines weiteren Gelenkes im Bereich des ersten Endes bewegt oder gehalten
ist. Arm und Sohle sind also um eine einzige, gemeinsame Achse für die Kippbewegung
drehbar. Zum anschliessenden Kippen der Sohle, also zur Vergrösserung des Winkels
zwischen Arm und Sohle ist vorzugsweise ein Absenkmechanismus zum Drehen der Sohle
um einen Drehpunkt im Bereich des ersten Endes der Sohle angeordnet. Vorzugsweise
ist auch der Absenkmechanismus zusammen mit dem Arm um die Achse drehbar, das heisst,
dass beispielsweise ein Motor des Absenkmechanismus mit dem Arm mitbewegt wird.
[0017] In mechanisch anders konstruierten bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung sind
das erste Ende und ein zweites Ende der Sohle mittels anderer Mechanismen oder Antriebe
bewegbar, beispielsweise durch in vertikaler Richtung wirkende lineare Aktuatoren
zur unabhängigen Bewegung der Spitze der Sohle und eines Absatzes der Sohle.
[0018] Gemeinsam an diesen verschiedenen mechanischen Ausfühnmgsformen ist, dass die Bewegungen
jeweils im wesentlichen senkrecht zur Förderrichtung sind, wobei vorzugsweise die
Bewegung des ersten Endes eine ruckartige Bewegung zwischen zwei Anschlagpositionen
ist, also ohne dass eine Kontrolle der Geschwindigkeit der Bewegung erforderlich ist.
Eine solche Bewegung kann also beispielsweise durch einen pneumatischen, hydraulischen
oder magnetischen Aktuator angetrieben sein. Die Bewegung des Absatzes oder zweiten
Endes, also das Abkippen der Sohle, ist hingegen vorzugsweise in ihrer Geschwindigkeit
steuerbar. Damit ist eine Kontrolle der Verdichtung der geförderten Gegenstände möglich.
Dazu ist beispielsweise ein elektrischer Antrieb geeignet.
[0019] Vorzugsweise weist die Vorrichtung ein Präsenzerfassungsmittel auf, welches erfasst
ob sich unter dem gegen den Strom gedrückten ersten Ende der Sohle einer der flachen
Gegenstände befindet. Damit kann der Andrückmechanismus erst dann den Rest der Sohle
gegen den Strom kippen, wenn das Präsenzerfassungsmittel das Vorhandensein eines flachen
Gegenstandes unter dem ersten Ende der Sohle anzeigt.
[0020] Weitere bevorzugte Ausführungsformen gehen aus den abhängigen Patentansprüchen hervor.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0021] Im folgenden wird der Erfindungsgegenstand anhand von bevorzugten Ausführmgsbeispielen,
welche in den beiliegenden Zeichnungen dargestellt sind, näher erläutert. Figuren
1 bis 3 zeigen jeweils schematisch eine Stauvorrichtung in verschiedenen Zuständen.
Die in den Zeichnungen verwendeten Bezugszeichen und deren Bedeutung sind in der Bezugszeichenliste
zusammengefasst aufgelistet. Grundsätzlich sind in den Figuren gleiche Teile mit gleichen
Bezugszeichen versehen.
WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
[0022] Die
Figuren 1 bis
3 zeigen die Stauvorrichtung 4 in verschiedenen Zuständen eines Stauzyklus. Die Stauvorrichtung
4 ist oberhalb eines Förderbandes 1 mit einem darauf geförderten Schuppenstrom von
flachen Gegenständen 2 angeordnet. Im gezeichneten Beispiel sind die vorlaufenden
Kanten der flachen Gegenstände 2 oben aufliegend gezeichnet, sie können aber auch
an der Unterseite des Schuppenstroms liegen. Der Schuppenstrom wird in einer Förderrichtung
3 gegen die Stauvorrichtung 4 gefördert. Die Stauvorrichtung 4 weist einen Andrückmechanismus
mit einem um eine Achse 6 drehbaren Arm 5 auf, der sich in etwa horizontal in der
Förderrichtung 3 erstreckt. Die Drehung des Armes 5 um die Achse 6 ist durch einen
Armantrieb 7 gesteuert. An einem äusseren, von der Achse 6 entfernten ersten Ende
des Armes 5 sind nach unten, gegen das Förderband 1 gerichtete Puffer 8 und ein Taster
9 angeordnet. Der Taster 9 ist um eine Tasterachse 17 beweglich, wobei ein zweites
Ende des Tasters 9 im Erfassungsbereich eines Tastersensors 18 liegt und dadurch der
Tastersensor 18 ein Signal nach Massgabe der Position des Tasters 9 erzeugt.
[0023] Am Ende des Armes 5 kann optional eine Andruckrolle 21 angebracht sein, welche auf
den flachen Gegenständen 2 aufliegt und diese gegen das Förderband 1 drückt. Die Antriebsrolle
21 kann frei laufend oder angetrieben sein.
[0024] Entlang einer Unterseite des Armes 5, dem Förderband 1 mit dem Schuppenstrom zugewandt,
ist eine Sohle 12 des Andrückmechanismus angeordnet. Die Sohle 12 ist als Ganzes um
einen Drehpunkt im Bereich des äusseren Endes des Armes 5, entsprechend einer Spitze
10 der Sohle 12, drehbar. Diese Drehung wird durch einen am anderen Ende der Sohle
12, im Folgenden auch Absatz 11 genannt, angeordneten Absenkmechanismus 15 kontrolliert,
der wiederum durch einen Absenkantrieb 16 angetrieben ist. Mit dem Absenkantrieb 16
ist also ein Winkel zwischen Arm 5 und Sohle 12 einstellbar. Der Absenkantrieb 16
ist vorzugsweise am Arm 5 angebracht und bewegt sich mit diesem mit, kann aber auch
an einem feststehenden Teil angeordnet sein und nur über den Absenkmechanismus 15
mit dem Arm respektive dem Absatz 11 verbunden sein.
[0025] Die Sohle 12 ist vorzugsweise nachgiebig, insbesondere elastisch an einem starren,
durch den Absenkmechanismus 15 bewegten Träger 13 aufgehängt. Diese Aufhängung ist
im gezeigten bevorzugten Ausführungsbeispiel durch eine Mehrzahl von Stützelementen
14 realisiert. Vorzugsweise sind diese Stützelemente 14 Bänder oder Spiralfedern aus
Federstahl, die am Träger eingeklemmt sind, und ist die Sohle 12 aus einem glatten
oder beschichteten Federstahlband oder aus einem anderen Bandmaterial gebildet. Die
Sohle 12 ist vorzugsweise über die Enden der Stützelemente 14 gespannt, und muss dazu
nicht an diesen Enden befestigt sein. So ist durch den Andrückmechanismus die Fläche
der Sohle 12 gegen den Strom der flachen Gegenstände 2 drückbar und gefedert.
[0026] Vorzugsweise verlaufen die Flächen der Träger 13 jeweils vom Stützelement 14 aus
entgegen der Förderrichtung 3 zur Sohle 12. Dadurch ergibt sich eine vorteilhafte
Anpassbarkeit der elastischen Sohle 12 an die Oberseite des gestauten Schuppenstromes
und eine zumindest teilweise Vergleichmässigung der Stauung.
Figur 3 zeigt entsprechende Erhebungen 20 in der Sohle 12, die sich durch den Druck der flachen
Gegenstände 2 gegen die Sohle 12 bilden, und Vertiefungen 19 im Bereich der Stützelemente
14.
[0027] Die einzelnen Schritte eines Stauzyklus sind in der Folge der Figuren 1 bis 3 ersichtlich:
Figur 1 zeigt die Ausgangslage im Normalbetrieb der Fördervorrichtung. Zum kurzzeitigen Stauen
des Schuppenstroms wird der Arm 5 durch den Armantrieb 7 gedreht und dadurch das äussere
Ende des Armes 5 und damit die Spitze 10 der Sohle 12 gegen den Schuppenstrom bewegt.
Die Spitze 10 und daran angebrachte Puffer
8 werden gegen den Schuppenstrom und unterhalb des Schuppenstroms angeordnete, feststehende
Halteelemente 23 gedrückt. Dadurch halten sie eines oder mehrere der flachen Gegenstände
2 durch Einklemmen zwischen Puffern 8 und Halteelementen 23 fest (
Figur 2). Einzelne der unter den Puffern 8 liegenden aber nicht mit den Puffern 8 in direkter
Berührung stehenden flachen Gegenstände 2 werden durch die optionale Andruckrolle
21 gegen das Förderband 1 gedrückt. Deshalb werden diese flachen Gegenstände 2 entgegen
der Bremskraft der Puffer 8 durch das Förderband 1 weiterbefördert und unter den Puffern
8 und den direkt an den Puffern 8 anliegenden flachen Gegenständen 2 hervorgezogen.
[0028] Nun beginnen sich die nachfolgenden flachen Gegenstände 2 an der Staustelle zu stauen,
und es bildet sich ein Staubereich 22. Mit dem Taster 9 erfasst die Vorrichtung, dass
tatsächlich ein Schuppenstrom unter der Spitze 10 liegt, wodurch das Absenken des
Absatzes 11 mittels des Absenkmechanismus 15 ausgelöst wird. Dadurch kippt auch die
Sohle 12 mit dem restlichen Bereich als Ganze, und zwar entgegen der Förderrichtung
3. Je schneller die flachen Gegenstände 2 nachstossen, desto schneller muss der Absatz
11 abgesenkt werden, um den gleichen Grad der Verdichtung des Schuppenstromes zu erreichen.
Sind die flachen Gegenstände 2 dünn, so kann die Absenkung langsamer geschehen als
bei dickeren Gegenständen 2.
Figur 3 zeigt die Situation bei vollständig abgesenktem Absatz 11 und mit im gesamten Staubereich
22 anliegenden gestauten Gegenständen 2. Entsprechend der Förderrate kann dieser Zustand
schon in weniger als einer Sekunde nach dem Absenken der Spitze 10 erreicht sein.
Je nach Grösse der erforderlichen und zu bildenden Lücke im Schuppenstrom kann der
Stauzyklus kürzer oder länger sein. Entsprechend dieser Anforderung kann auch die
Länge der Sohle 12 respektive der Stauvorrichtung 4 angepasst sein.
[0029] Zum Aufheben der Stauung dreht der Armantrieb 7 den Arm in die Ausgangsposition gemäss
Figur 1 zurück, und hebt der Absenkantrieb 16 den Absatz 11 wieder an, wobei die Sohle 12
den gestauten Schuppenstrom wieder freigibt.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0030]
- 1
- Förderband
- 2
- flacher Gegenstand
- 3
- Förderrichtung
- 4
- Stauvorrichtung
- 5
- Arm
- 6
- Achse
- 7
- Armantrieb
- 8
- Puffer
- 9
- Taster
- 10
- Spitze
- 11
- Absatz
- 12
- Sohle
- 13
- Träger
- 14
- Stützelement
- 15
- Absenkmechanismus
- 16
- Absenkantrieb
- 17
- Tasterachse
- 18
- Tastersensor
- 19
- Vertiefungen
- 20
- Erhebungen
- 21
- Andruckrolle
- 22
- Staubereich
- 23
- Halteelement
1. Stauvorrichtung (4) zum Stauen eines Stromes von in einer Förderrichtung (3) geförderten
flachen Gegenständen (2) in einem Staubereich (22) des Stromes, dadurch gekennzeichnet, dass die Stauvorrichtung (4) eine Sohle (12) von gleichbleibender Länge aufweist, welche
Sohle (12) mittels eines Andrückmechanismus (5, 7, 8, 9, 13, 14, 15, 16) gegen den
Strom drückbar ist, wobei der Andrückmechanismus (5, 7, 8, 9, 13, 14, 15, 16) dazu
eingerichtet ist, zuerst ein erstes Ende (10) der Sohle (12) gegen den Strom zu drücken
und anschliessend den Rest der Sohle (12) mit einer Kippbewegung gegen den Strom zu
drücken und so durch das Kippen einen sich entgegen der Förderrichtung (3) vergrössernden
Staubereich (22) zu bilden.
2. Stauvorrichtung (4) nach Anspruch 1, aufweisend unterhalb des Stroms angeordnete,
feststehende Halteelemente (23), wobei der Andrückmechanismus (5, 7, 8, 9, 13, 14,
15, 16) zum Einklemmen von flachen Gegenständen (2) zwischen dem Andrückmechanismus
und den feststehenden Halteelementen (23) eingerichtet ist.
3. Stauvorrichtung (4) nach Anspruch 1, wobei am ersten Ende (10) der Sohle (12) nach
unten gerichtete Puffer (8) zum Einklemmen von flachen Gegenständen (2) zwischen den
Puffern (8) und den feststehenden Halteelementen 23 angeordnet sind.
4. Stauvorrichtung (4) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Sohle (12) elastisch
und nachgiebig ist.
5. Stauvorrichtung (4) nach Anspruch 4, wobei die Sohle (12) aus einem Federstahlband
(12) gebildet ist, und durch den Andrückmechanismus (5, 7, 8, 9, 13, 14, 15, 16) die
Fläche des Federstahlbandes (12) auf den Strom der flachen Gegenstände (2) drückbar
ist.
6. Stauvorrichtung (4) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Sohle (12) mittels
elastischer Stützelemente (14) an einem starren Träger (13) befestigt ist, und der
Andrückmechanismus (5, 7, 8, 9, 13, 14, 15, 16) den Träger (13) antreibt.
7. Stauvorrichtung (4) nach Anspruch 6, wobei die Stützelemente (14) aus Federstahl gebildet
sind.
8. Stauvorrichtung (4) nach Anspruch 6 oder 7, wobei Flächen der Stützelemente (14) vom
Träger (13) aus entgegen der Förderrichtung (3) zur Sohle (12) verlaufen.
9. Stauvorrichtung (4) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Sohle (12) an
einem Arm (5) angeordnet ist, wobei der Arm (5) zusammen mit der Sohle (12) um eine
Achse (6) drehbar ist, und das erste Ende (10) der Sohle (12) durch Kippen des Armes
(5) um die Achse (6) gegen den Strom drückbar ist, wobei die Achse (6), im Bereich
des zweiten Endes (11) der Sohle liegt.
10. Stauvorrichtung (4) nach einem der vorangehenden Ansprüche, aufweisend einen Absenkmechanismus
(15) zum Kippen der Sohle (12) um einen Drehpunkt im Bereich des ersten Endes (10)
der Sohle (12).
11. Stauvorrichtung (4) nach Anspruch 10 wobei der Absenkmechanismus (15) mittels eines
mit dem Arm (5) mitbewegten Motors (16) angetrieben ist.
12. Stauvorrichtung (4) nach einem der vorangehenden Ansprüche, aufweisend ein Präsenzerfassungsmittel
(9, 18) zur Erfassung, ob sich unter dem gegen den Strom gedrückten ersten Ende (10)
der Sohle (12) einer der flachen Gegenstände (2) befindet.
13. Stauvorrichtung (4) nach Anspruch 12, wobei der Andrückmechanismus (5, 7, 8, 9, 13,
14, 15, 16) dazu eingerichtet ist, erst dann den Rest der Sohle (12) gegen den Strom
zu kippen, wenn das Präsenzerfassungsmittel (9, 18) das Vorhandensein eines flachen
Gegenstandes (2) unter dem ersten Ende (10) der Sohle (12) anzeigt.
14. Stauvorrichtung (4) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei ein erster Antrieb
(7), welcher das erste Ende (10) der Sohle (12) gegen den Strom drückt, für eine schnelle
Bewegung ohne Kontrolle der Geschwindigkeit der Bewegung ausgebildet ist.
15. Stauvorrichtung (4) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei ein zweiter Antrieb
(16), welcher den restlichen Bereich der Sohle (12) gegen den Strom kippt, für eine
Bewegung mit kontrollierter Geschwindigkeit ausgebildet ist.
16. Stauvorrichtung (4) nach Anspruch 15 wobei eine Steuerung des zweiten Antriebs (16)
zur Steuerung der Geschwindigkeit der Bewegung nach Massgabe einer Fördergeschwindigkeit
des Stroms eingerichtet ist.
17. Verfahren zum Stauen eines Stromes von in einer Förderrichtung (3) geförderten flachen
Gegenständen (2) in einem Staubereich (22) des Stromes,
dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren die Schritte in der folgenden Reihenfolge aufweist:
■ Andrücken eines ersten Endes (10) einer Sohle (12) eines Andrückmechanismus (5,
7, 8, 9, 13, 14, 15, 16) gegen den Strom;
■ Kippen eines restlichen Bereiches der Sohle (12) gegen den Strom und dadurch Bilden
eines sich entgegen der Förderrichtung (3) vergrössernden Staubereichs (22).
18. Verfahren gemäss Anspruch 17, wobei beim Andrücken des ersten Endes (10) der Sohle
(12) die flachen Gegenstände (2) direkt gegen unterhalb des Stroms angeordnete, feststehende
Halteelemente (23) gedrückt werden.
19. Verfahren gemäss Anspruch 17 oder 18, aufweisend, nach dem Andrücken des ersten Endes
(10), den Schritt:
■ Erfassen, ob sich unter dem gegen den Strom gedrückten ersten Ende (10) der Sohle
(12) einer der flachen Gegenstände (2) befindet;
und wobei das Kippen des restlichen Bereiches der Sohle (12) gegen den Strom erst
dann ausgelöst wird, wenn diese Erfassung (18) das Vorhandensein eines flachen Gegenstandes
(2) unter dem ersten Ende (10) der Sohle (12) anzeigt.