[0001] Die Erfindung betrifft ein Freistrahlfüllsystem gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1 sowie ein Verfahren zum Befüllen von Behältern mittels Freistrahlfüllsystem sowie
eine Füllmaschine zum Befüllen von Behältern mit einer Vielzahl von umlaufenden Freistrahlfüllsystemen.
[0002] Freistrahlfüllsysteme und entsprechende Verfahren sind aus dem Stand der Technik
bekannt. Insbesondere aus der
EP 1 571 119 A1 ist bereits ein Freistrahlfüllsystem bekannt, bei dem beim Füllen ein Abstand zwischen
Füllelement und Behälteröffnung vorhanden ist, so dass es zu keinem Kontakt zwischen
Füllelement und Behälter kommt, was aus hygienischer und mikrobiologischer Sicht Vorteile
aufweist. Das Freistrahlfüllelement weist eine Füllstandssonde auf, die über ein Sondenstellglied
in den Behälter eingefahren werden kann. Um in die Flaschenmündung zu treffen, ist
die Sonde als abgewinkeltes Bauteil gefertigt. In der offengelegten Ausführung ist
die Behandlung von Kunststoffbehältern aus Polyethylenterephthalat (PET) unproblematisch,
da diese Behälter über maßgenaue Behältermündungen verfügen und durch Neckhandlingklammern
exakt unter dem Füllelement zentriert werden können.
[0003] Bei den bekannten Freistrahlfüllsystemen ergibt sich nun das Problem, dass andere
Behälter nicht auf einfache Weise ausreichend zum Freistrahlfüllelement zentriert
werden können. Dies betrifft insbesondere Kunststoffbehälter aus Polyethylen (PE),
die herstellungsbedingt starken Schwankungen in den drei Dimensionen unterliegen.
Werden diese Behälter im sogenannten Basehandling durch die Abfüllmaschine transportiert,
werden sie von unten durch einen Transportteller und radial von der Seite her durch
Formatteile abgestützt. Durch Abweichungen in horizontaler, zur Maschinenrotationsachse
radialer Richtung können sich dadurch Abweichungen zwischen der vertikalen Füllelementachse
und der vertikalen Achse durch den Mittelpunkt der Behältermündung ergeben. Dies hat
einerseits zur Folge, dass der Produktstrahl nicht exakt in die Flaschenmündung trifft
und somit ein hygienisches Risiko an der befüllten Flasche sowie an den umliegenden
Maschinenteilen entsteht. Andererseits kann es vorkommen, dass die einfahrbare Sonde
nicht exakt in die Flaschenmündung trifft und dadurch beschädigt wird, wodurch eine
exakte Füllhöhenmessung nicht mehr möglich ist.
[0004] Das Problem wird üblicherweise durch eine Zentriereinrichtung gelöst, wobei ein ringförmiges
Werkstück, welches koaxial unter dem Füllelement angebracht ist, vor dem Befüllvorgang
auf die Flaschenmündung aufgesetzt wird und dadurch die Flaschenmündung exakt unter
dem Füllelement zentriert.
[0005] Darüber hinaus ergibt sich das Problem, dass aufgrund von Schwankungen der Flaschenhöhe
bei Verwendung von Basehandling keine konstante Füllhöhe von der Flaschenmündung aus
betrachtet realisierbar ist. Selbst bei Verwendung von Neckhandling kann es durch
Schwankungen der Mündungshöhe, gemessen vom Flaschentragring bis zur Flaschenmündung
zu unterschiedlichen Füllhöhen kommen, da diese Schwankungen vom Sondenstellglied
der verfahrbaren Sonde nicht erkennbar sind. Das bekannte System stellt also bei maßungenauen
Behältern nur eine Füllhöhe ein, die z.B. von der Unterkante des Füllelementes bis
zur Sondenspitze gemessen werden und nicht von der Behältermündung aus gemessen.
[0006] Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Freistrahlfüllsystem,
ein entsprechendes Verfahren zum Befüllen von Behältern sowie eine entsprechende Füllmaschine
bereitzustellen, die ein aus hygienischer und mikrobiologischer Sicht einwandfreies
Füllen erlauben, wobei gleichzeitig auf zuverlässige und einfache Art und Weise der
Füllstand gemessen werden kann, und eine konstante Füllhöhe von der Behältermündung
ausgehend realisierbar ist.
[0007] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale der Ansprüche 1, 9 und 13 gelöst.
[0008] Gemäß der vorliegenden Erfindung weist das Freistrahlfüllsystem also zusätzlich zum
Freistrahlfüllelement, welches das Freistrahlventil bzw. die Freistrahldüse einschließt,
eine Zentriereinrichtung auf. Diese Zentriereinrichtung ist als eigenes Bauteil unterhalb
des Freistrahlfüllelementes vertikal beweglich angeordnet, derart, dass sie auf eine
Behältermündung bewegt werden kann. Die Zentriereinrichtung kann somit, wenn sie auf
der Behältermündung aufsitzt, den Behälter zentrieren, exakt zu dem Freistrahlfüllelement
ausrichten und halten. Dadurch, dass die Zentriereinrichtung ein eigenes Bauteil ist,
das beim Befüllen unterhalb und beabstandet zum Freistrahlfüllelement liegt, gibt
es keinen Kontakt zwischen Freistrahlfüllelement und Behälter, so dass eine Verkeimung
bzw. bakterielle Verunreinigung ausgeschlossen werden kann. Dadurch, dass die Füllstandssonde
an der Zentriereinrichtung angeordnet ist, kann durch Aufsetzen der Zentriereinrichtung
beim Befüllen die Flaschenhöhentoleranz ausgeglichen werden, so dass ein einheitlicher
leerer Raum in dem Behälter bzw. der Flasche erzielt werden kann. Somit kann eine
konstante Füllhöhe von der Behältermündung aus gesehen, realisiert werden. Unter "auf
eine Behältermündung" ist zu verstehen, dass die Zentriereinrichtung direkt auf der
Behältermündung, z.B. Flaschenhals, aufsitzt oder aber, wenn kein Hals vorhanden ist,
um die Öffnung herum aufsitzt.
[0009] Die Zentriereinrichtung ist dabei so ausgebildet, dass sie eine Öffnung aufweist,
durch die der Behälter mittels Freistrahl befüllbar ist. Die Zentriereinrichtung kann
somit sehr einfach ausgebildet werden und benötigt keine Flüssigkeitsleitungen, Düsen,
Ventile, etc.
[0010] Die Zentriereinrichtung ist axial zum Freistrahlfüllelement ausgerichtet, damit sichergestellt
ist, dass der Freistrahl korrekt durch die Zentriereinrichtung in die Behälteröffnung
trifft.
[0011] Vorteilhafterweise umfasst das Freistrahlfüllsystem ein Gestänge, mit dem die Zentriereinrichtung,
vorzugsweise mittels einer Kurvensteuerung, auf die Behältermündung gefahren werden
kann. Das Gestänge bewegt also die Zentriereinrichtung in vertikaler Richtung in eine
bestimmte Position. Die Bewegung des Gestänges in Vertikalrichtung kann beispielsweise
über eine Kurve gesteuert werden, so dass bei einem sich bewegenden Freistrahlfüllsystem
und einem sich dazu synchron bewegenden Behälter, die Position der Zentriereinrichtung
in Vertikalrichtung von der Position des sich in Horizontalrichtung bewegenden Freistrahlfüllsystems
abhängt. Das Freistrahlfüllelement bleibt dabei vorzugsweise in Vertikalrichtung ortsfest.
[0012] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Zentriereinrichtung als Zentrierglocke
ausgebildet, die einen sich schräg nach unten und außen erweiternden Aufnahmeabschnitt
zur Aufnahme der Behältermündung aufweist. Eine solche Zentriereinrichtung kann einfach
und sicher auf die Behälteröffnung aufgesetzt werden und die Behälteröffnung gut zentrieren
und halten.
[0013] Vorteilhafterweise weist das Freistrahlfüllelement eine Führung für das Gestänge
auf. Diese Anordnung ermöglicht, dass, während des Füllvorgangs die Zentriereinrichtung
und das Freistrahlfüllelement korrekt axial zueinander ausgerichtet bleiben.
[0014] Vorteilhafterweise weist das Freistrahlfüllelement eine Leitung, insbesondere für
CIP-Reinigungsflüssigkeit auf. Somit kann über die Leitung zu Reinigungszwecken Flüssigkeit
ins Innere des Füllelementes und der Zentriereinrichtung geleitet bzw. abgeleitet
werden.
[0015] Zu Reinigungszwecken weist das Füllelement weiter ein Reinigungsverschlusselement,
insbesondere eine Reinigungskappe auf, die am unteren Ende der Zentriereinrichtung
anbringbar ist, so dass die Öffnung der Zentriereinrichtung nach unten verschlossen
ist. Somit kann die Zentriereinrichtung und das Freistrahlfüllelement gut von innen
gereinigt werden, ohne dass Reinigungsflüssigkeit nach unten abläuft.
[0016] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Befüllen von Behältern mit einem Freistrahlfüllsystem
wird der Behälter unter ein Freistrahlfüllelement gebracht. Der Behälter kann dabei
mittels Basehandling auf einfache Art und Weise unter das Freistrahlfüllelement gebracht
werden, ohne dass ein Hub ausgeführt werden muss. Die Zentriereinrichtung wird dann
von oben auf die Behältermündung gefahren, so dass die Zentriereinrichtung auf der
Behältermündung aufsitzt. Dadurch kann der Behälter genau zum Freistrahlfüllsystem
ausgerichtet und auch gehalten werden. Der Behälter kann von dem Freistrahlfüllelement
mittels Freistrahl durch die Zentriereinrichtung hindurch gefüllt werden. Der Füllstand
wird dann über eine an der Zentriereinrichtung angeordnete, in den Behälter ragende
Füllstandssonde gemessen werden, wobei der Füllvorgang bei Erreichen eines bestimmten
gemessenen Füllstands gestoppt wird. Dadurch, dass, wie zuvor beschrieben, die Sonde
immer um den gleichen Streckenbetrag in den Behälter hineinragt, kann beim Befüllen
eine Behälterhöhentoleranz ausgeglichen werden, so dass eine einheitliche Füllhöhe
erreicht werden kann.
[0017] Zu Reinigungszwecken wird ein Reinigungsverschlusselement auf der Unterseite der
Zentriereinrichtung aufgebracht. Weiter werden das Freistrahlfüllelement und/oder
die Zentriereinrichtung aufeinander zu bewegt, so dass das Freistrahlfüllelement und
die Zentriereinrichtung in dichtender Weise aufeinanderstoßen. Somit ergibt sich ein
gemeinsamer, nach außen abgedichteter Innenraum im Freistrahlfüllelement und in der
Zentriereinrichtung. In dem gemeinsamen Innenraum kann dann eine CIP-Reinigung durchgeführt
werden.
[0018] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren können die zu befüllenden Behälter kontinuierlich
einer Füllmaschine zugeführt, kontinuierlich befüllt und kontinuierlich abgeführt
werden .
[0019] Dazu ist gemäß der vorliegenden Erfindung eine Füllmaschine vorgesehen mit einer
Vielzahl von umlaufenden Freistrahlfüllsystemen, die an einem Rotationssystem mit
einem zentralen Flüssigkeitskessel angeordnet sind. Mit einer solchen Füllmaschine
können Behälter kontinuierlich befüllt werden, wobei die zuvor genannten Vorteile
realisierbar sind.
[0020] Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme der folgenden Figuren
näher erläutert:
- Fig. 1
- zeigt einen schematischen Längsschnitt durch ein Freistrahlfüllsystem gemäß der vorliegenden
Erfindung.
- Fig. 2
- zeigt einen Teilschnitt durch das erfindungsgemäße Freistrahlfüllsystem während des
CIP-Betriebs.
- Fig. 3
- zeigt eine perspektivische Darstellung einer Zentriereinrichtung von der Unterseite
aus.
[0021] Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Freistrahlfüllsystems 1 gemäß der vorliegenden
Erfindung. Das Freistrahlfüllsystem umfasst ein Freistrahlfüllelement 2 zum kontaktlosen
Befüllen eines Behälters 10, z.B. einer Flasche, eines Kunststoffbehälters, einer
Dose, etc. Das Freistrahlfüllelement 2 weist ein nach außen dichtes Gehäuse 4, in
dem ein Freistrahlventil 3 vorgesehen ist, auf. Das Freistrahlventil 3 hat einen konisch
zulaufenden Ventilkopf und einen komplementär ausgebildeten Ventilsitz und bildet
hier eine Düse. Der Ventilkopf kann über ein entsprechendes Stellglied 30 in Vertikalrichtung,
wie durch den Pfeil P dargestellt ist, in bekannter Weise auf und ab bewegt werden.
Das Stellglied kann, wie in Fig. 1 dargestellt, einen Motor 30a und eine daran befestigte
Stange 30b aufweisen. Im unteren Bereich des Gehäuses 2, unterhalb des Ventils 3 befindet
sich die Öffnung 24, durch die Flüssigkeit im Freistrahl in Richtung Behälter ausgelassen
wird. Die Flüssigkeit, die abgefüllt werden soll, wird dem Freistrahlfüllelement 2
über die Zuleitung 14 zugeführt. Die Flüssigkeit wird beispielsweise von einem zentralen
Flüssigkeitskessel aus zugeführt, wie nachfolgend noch näher erläutert werden wird.
[0022] Weiter weist das Freistrahlfüllelement einen Haltearm 13 auf, der eine Leitung 19
umfasst, über die beispielsweise Reinigungsflüssigkeit zur CIP-Reinigung zugeführt
werden kann.
[0023] Ferner umfasst das Freistrahlsystem 1 eine Zentriereinrichtung 7, die als eigenes
Bauteil ausgebildet ist und unterhalb des Freistrahlfüllelementes 2 angeordnet ist.
Die Zentriereinrichtung 7 weist ein äußeres Gehäuses 17 auf, das nach oben, d.h. in
Richtung Freistrahlfüllelement 2, geöffnet ist. Diese Öffnung dient dazu, dass der
Freistrahl von dem Freistrahlfüllelement 2 durch die Zentriereinrichtung 7 hindurch
fließen kann. Im unteren Bereich weist die Zentriereinrichtung 7 einen Aufnahmeabschnitt
12 auf, der in Kontakt mit einer Behältermündung 9 bringbar ist. In diesem Ausführungsbeispiel
ist die Zentriereinrichtung 7 als Zentrierglocke ausgebildet, wobei der ringförmige
Aufnahmeabschnitt 12 sich schräg nach unten und außen erweitert, um eine Behältermündung
9 gut aufnehmen und zentrieren zu können.
[0024] An der Zentriereinrichtung 7 ist weiter eine nach unten in Richtung Behälter 10 ragende
Füllstandssonde 8 vorgesehen. Die Füllstandssonde 8 kann beispielsweise eine Widerstandssonde,
eine Kurzschlusssonde oder eine kapazitive Sonde oder ähnliches sein. Die Füllstandssonde
ist mit einer Steuerung verbunden, die das Ventil 3 ansteuert. Die Sonde 8 ist dabei
in einem Bereich angeordnet, der in von der Mittelachse A aus in Radialrichtung betrachtet,
außerhalb des erzeugten Freistrahls liegt. Der messempfindliche Bereich 26 der Füllstandssonde
ist, wie insbesondere aus Fig. 2 hervorgeht, nach außen gewandt, um ein falsches Messergebnis
aufgrund des Freistrahls oder Spritzern zu verhindern. Selbstverständlich kann die
Bauform der Sonde auch anders sein. Z.B. kann der Messbereich auf die Elektrodenspitzen
beschränkt sein. Weiter umfasst, wie insbesondere aus Fig. 1 und 3 hervorgeht, die
Zentriereinrichtung 7 einen seitlichen Anschluss 11, über den die Sonde mit der Maschinensteuerung
verbunden ist.
[0025] Die Zentriereinrichtung 7 ist, wie durch Pfeil P dargestellt, vertikal beweglich
angeordnet, so dass sie auf die Behältermündung 9 zubewegt werden kann und auf dieser
aufsitzen kann. Dadurch, dass die Zentriereinrichtung 7, d.h. deren Aufnahmebereich
12, auf den Behälter 10, insbesondere auf der Behältermündung 9 aufsitzt, ragt die
Sonde 8 immer um eine betragmäßig gleiche Strecke in den Behälter 10, so dass beim
Befüllen Behälterhöhentoleranzen ausgeglichen werden können und ein einheitlicher
Leerraum im Behälter 10 realisiert werden kann. Die Bewegung der Zentriereinrichtung
in Vertikalrichtung erfolgt unabhängig von einer Vertikalbewegung des Freistrahlfüllelements.
[0026] In diesem Ausführungsbeispiel erfolgt die Vertikalbewegung der Zentriereinrichtung
7 über das Gestänge 5, mit dem die Zentriereinrichtung 7 über eine Befestigung 18
verbunden ist. Das Freistrahlfüllelement 2 ist jedoch bei der Bewegung der Zentriereinrichtung
7 in Vertikalrichtung ortsfest. Das Freistrahlfüllelement weist lediglich eine Führung
6a, 6b für das Gestänge 5 auf. Durch diese Anordnung ist die Zentriereinrichtung 7
stets korrekt axial (Mittelachse A) zum Freistrahlfüllelement 3 ausgerichtet. Alternativ
zu den Führungen 6a, 6b kann das Gestänge 5 auch durch ein Doppelrohr, d.h. durch
zwei ineinander angeordneten Rohre realisiert werden, wobei das innere Rohr in Pfeilrichtung
P auf und ab bewegt wird und mit der Zentriereinrichtung 7 verbunden ist, um diese
auf und ab zu bewegen. Das Freistrahlfüllelement 2 ist dann in Vertikalrichtung ortsfest
an dem nicht bewegten äußeren Rohr angeordnet.
[0027] Zur Bewegung des Gestänges in vertikaler Richtung ist vorzugsweise eine Kurvensteuerung
vorgesehen. Dazu ist beispielsweise das Laufrad 15 vorgesehen, das in einer entsprechenden
Führung (nicht dargestellt) läuft. Wenn also beispielsweise der Behälter 10 synchron
zu dem Freistrahlfüllsystem in einer Horizontalrichtung bewegt wird, wird das Gestänge
5 über die Kurvensteuerung in Abhängigkeit der Position des Freistrahlfüllsystems
1 auf und ab bewegt, um stets eine korrekte vertikale Position einzunehmen zu können.
[0028] Vorteilhafterweise sind eine Vielzahl von den in Fig. 1 gezeigten Freistrahlfüllsystemen
1 in einer Füllmaschine zum Befüllen von Behältern 10 vorgesehen. Dazu sind die umlaufenden
Freistrahlfüllsysteme 1 an einem Rotationssystem mit einem zentralen Flüssigkeitskessel
oder auch an einem Ringkessel, beispielsweise über den Arm 13, angeordnet. Das heißt,
dass die zu befüllenden Behältnisse 10 beispielsweise in einem Stern der Füllmaschine
einlaufen und synchron mit den darüber angeordneten Freistrahlfüllsystemen im Kreis
geführt werden. Am Ende des Kreises verlassen die Behälter die Füllmaschine in bekannter
Weise. So ist ein kontinuierlicher Füllvorgang möglich. Während des Umlaufs des Freistrahlfüllsystems
wird dann, wie zuvor beschrieben, die Zentriereinrichtung 7 über die Kurvensteuerung
in eine entsprechende Lage, abhängig von der Position des Freistrahlfüllsystems 1,
verfahren.
[0029] Nachfolgend wird das erfindungsgemäße Verfahren unter Bezugnahme der Fig. 1 bis 3
näher erläutert.
[0030] Zunächst wird ein Behälter 10 unter ein Freistrahlfüllelement 2 gebracht. Der Behälter
10 wird dabei stehend mittels Transporteinrichtung unter das Freistrahlfüllelement
2 gebracht, ohne einen Hub ausführen zu müssen.
[0031] Aus der in Fig. 1 gezeigten Position heraus wird dann die Zentriereinrichtung 7 auf
die Behältermündung 9 vertikal nach unten gefahren, so dass die Zentriereinrichtung
7 auf der Behältermündung 10 aufsitzt. Die Steuerung für die Bewegung der Zentriereinrichtung
7 ist dabei so ausgelegt, dass Behälterhöhentoleranzen berücksichtigt sind und es
stets zu einem Aufsitzen der Zentriereinrichtung 7 kommt. Dabei wird die Zentriereinrichtung
7 alleine durch die Schwerkraft, oder aber auch falls notwendig Druckfeder unterstützt,
entlang der Steuerkurve auf die Behältermündung 9 abgesenkt.
[0032] Die Zentriereinrichtung hält den Behälter 10 in einer korrekt ausgerichteten Position.
Der Behälter 10 kann dann durch Öffnen des Freistrahlventils 3 mittels Freistrahl
durch die Zentriereinrichtung 7 hindurch gefüllt werden. Dabei kommt das Freistrahlfüllelement
2 beim Füllen nicht in Kontakt mit dem Behälter 10. Beim Befüllen ist das Freistrahlfüllelement
2 von der Zentriereinrichtung 7 in Vertikalrichtung beabstandet. Der Füllstand im
Behälter 10 steigt, bis er den empfindlichen Messbereich der Füllstandssonde 8 erreicht.
Bei einem vorbestimmten Füllstand wird dann das Freistrahlventil 3 geschlossen.
[0033] Nach dem Befüllen kann die Zentriereinrichtung 7 wieder durch Anlaufen der Kurvensteuerung
angehoben werden und der Behälter 10 unter dem Freistrahlfüllsystem 1 weggeführt werden.
[0034] Der Füllvorgang kann kontinuierlich erfolgen, wenn die Behälter 10 synchron mit den
Freistrahlfüllsystemen an einem Rotationssystem im Kreis geführt werden.
[0035] Eine CIP-Reinigung des Freistrahlfüllsystems kann realisiert werden, indem am unteren
Ende der Zentriereinrichtung 7 ein Reinigungsverschlusselement 16, hier eine Reinigungskappe
16 eingehängt oder automatisch eingebracht wird, wie insbesondere aus Fig. 2 hervorgeht.
Die Reinigungskappe kann beispielsweise in die Ringnut 27 gedrückt werden. Somit ist
die Zentriereinrichtung 7 nach unten hin verschlossen. Weiter wird zu Reinigungszwecken
z.B. die Zentriereinrichtung 7 auf das Freistrahlfüllelement 2 bewegt, so dass das
Freistrahlfüllelement 2 und die Zentriereinrichtung 7 in dichtender Weise aufeinanderstoßen.
Dazu ist, wie aus Fig. 1 hervorgeht, die Dichtung 25 im unteren Bereich des Freistrahlfüllelements
2 vorgesehen. Alternativ oder zusätzlich kann im oberen Bereich der Zentriereinrichtung
7 ebenfalls eine entsprechende Dichtung vorgesehen sein. Die Kappe 16 kann beispielsweise
in die Ringnut 27 eingeschoben werden (siehe Fig. 2).
[0036] Über die Leitung 19 kann dann Reinigungsflüssigkeit zu- oder abgeleitet werden.
1. Freistrahlfüllsystem (1) mit einem Freistrahlfüllelement (2) zum kontaktlosen Befüllen
eines Behälters (10) und einer Füllstandssonde (8), gekennzeichnet durch
eine Zentriereinrichtung (7), die unterhalb des Freistrahlelementes (2) vertikal beweglich
angeordnet ist, derart, dass sie auf eine Behältermündung (9) bewegt werden kann,
wobei
die Füllstandssonde (8) an der Zentriereinrichtung (7) angeordnet ist.
2. Freistrahlfüllsystem (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zentriereinrichtung (7) eine Öffnung aufweist, durch die der Behälter (10) mittels
Freistrahl befüllbar ist.
3. Freistrahlfüllsystem (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Zentriereinrichtung (7) axial zum Freistrahlfüllelement (2) ausgerichtet ist.
4. Freistrahlfüllsystem (1) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Freistrahlfüllsystem (1) ein Gestänge (5) aufweist, mit dem die Zentriereinrichtung
(7) vorzugsweise mittels einer Kurvensteuerung auf die Behältermündung (9) gefahren
werden kann und von der Behältermündung 9 abgehoben werden kann.
5. Freistrahlfüllsystem (1) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Zentriereinrichtung (7) eine Zentrierglocke ist, die einen sich schräg nach unten
und außen erweiternden Aufnahmeabschnitt (12) zur Aufnahme der Behältermündung (9)
aufweist.
6. Freistrahlfüllsystem (1) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Freistrahlfüllelement (2) eine Führung (6a,b) für das Gestänge (5) aufweist.
7. Freistrahlfüllsystem (1) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Freistrahlfüllelement (2) eine Leitung (19), insbesondere für CIP-Reinigungsflüssigkeit
aufweist.
8. Freistrahlfüllsystem (1) nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Zentriereinrichtung (7) weiter ein Reinigungsverschlusselement (16), insbesondere
eine Reinigungskappe (16) aufweist, die zu Reinigungszwecken am unteren Ende der Zentriereinrichtung
(7) anbringbar ist, so dass die Zentriereinrichtung (7) nach unten verschlossen ist.
9. Verfahren zum Befüllen von Behältern (10) mit einem Freistrahlfüllsystem (1), wobei
der Behälter (10) unter ein Freistrahlfüllelement (2) gebracht wird,
eine Zentriereinrichtung (7) auf die Behältermündung (9) gefahren wird, so dass die
Zentriereinrichtung auf der Behältermündung (10) aufsitzt,
der Behälter von dem Freistrahlfüllelement (2) mittels Freistrahl durch die Zentriereinrichtung
(7) hindurch gefüllt wird,
der Füllstand über eine an der Zentriereinrichtung (7) angeordnete, in den Behälter
ragende Füllstandssonde gemessen wird, und
der Füllvorgang bei Erreichen eines bestimmten gemessenen Füllstands gestoppt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass zu Reinigungszwecken ein Reinigungsverschlusselement (16) auf die Unterseite der
Zentriereinrichtung (7) aufgebracht wird.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass zu Reinigungszwecken entweder das Freistrahlfüllelement (2) und/oder die Zentriereinrichtung
(7) aufeinander zu bewegt werden, so dass das Freistrahlfüllelement (2) und die Zentriereinrichtung
(7) in dichtender Weise aufeinanderstoßen.
12. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 9-11, dadurch gekennzeichnet, dass die Behälter (10) zum Befüllen kontinuierlich einer Füllmaschine zugeführt, kontinuierlich
befüllt und kontinuierlich abgeführt werden.
13. Füllmaschine zum Befüllen von Behältern (10) mit einer Vielzahl von umlaufenden Freistrahlfüllsystemen
(1) nach mindestens einem der Ansprüche 1-8, die an einem Rotationssystem mit einem
zentralen Flüssigkeitskessel angeordnet sind .