[0001] Die Erfindung betrifft Verfahren zum Herstellen eines multiaxialen Fadengeleges gemäß
den Oberbegriffen der Ansprüche 1 und 4. Beide Verfahren dieser Art sind aus der
EP 0 972 102 B1 bekannt. Die nach dem Verfahren herzustellenden multiaxialen Fadengelege dienen vor
allem zur Herstellung von faserverstärkten Teilen aus Kunststoff, wobei das Fadengelege
in eine Matrix aus einem Kunststoff eingebettet wird.
[0002] In dieser Anmeldung wird der Begriff "Faser" gleichbedeutend mit Kabel, Faden, Filamentkabel
oder Roving verwendet. Gemeint ist in jedem Fall eine einzelne Faser oder ein Faden,
der aus einer Vielzahl von einzelnen Filamenten besteht und als Ausgangsmaterial einen
Querschnitt von annähernd Kreis- oder Polygon-Form hat, aber auch schon einen abgeflachten
Querschnitt nach Art eines Rechtecks mit abgerundeten Ecken aufweisen kann. Wenn derartige
Fasern in Form von sehr dünnen Schichten oder Lagen benötigt werden, so werden diese
aus Kostengründen durch Verbreitern oder Spreizen von dicken Kabeln hergestellt, von
denen jedes aus 12.000 (K-Zahl 12) oder sehr viel mehr Filamenten besteht.
[0003] Gemäß der
EP 0 972 102 B1 werden die Fasern des Ausgangsmaterials von Vorratsspulen abgezogen, in einem Spreizaggregat
verbreitert und in Form der entstandenen flachen Bänder nebeneinander gelegt, so dass
eine dünne, flache Lage gebildet wird, die eine Breite von wenigstens gleich 5 cm
und eine flächenbezogene Masse von höchstens gleich 300 g/m
2 aufweisen soll. Diese Lage wird als unidirektionale Lage zum Aufbau des multiaxialen
Fadengeleges verwendet, wobei mehrere unidirektionale Faserlagen mit wechselnden Richtungen
übereinander abgelegt werden.
[0004] Zur besseren Handhabung ist dabei vorgeschrieben, dass den entstandenen unidirektionalen
Lagen durch eine zusätzliche Maßnahme eine Querkohäsion verliehen wird, die sich über
die gesamte Breite dieser Lage und damit über alle Bänder erstreckt, aus denen diese
Lage gebildet ist. Die Bänder werden somit durch die Querkohäsion zusammengehalten.
Die Maßnahmen zum Erteilen der Querkohäsion sind bekannt; erwähnt sei das Mattieren
durch einen Druckwasserstrahl, das Nadeln, das Auftragen eines chemischen Bindemittels
oder das Aufbringen eines wärmeschmelzbaren Fadens, der in Querrichtung über die unidirektionale
Lage gelegt wird. Die genannten Methoden beeinflussen die erstrebenswerte ebene und
glatte Ausbildung der unidirektionalen Lagen. Das kann sich störend auf das gebildete
multiaxiale Fadengelege auswirken, das im Hinblick auf die spätere Belastung in einem
faserverstärkten Bauteil eine möglichst homogene Beschaffenheit und nach außen eine
glatte Oberfläche haben soll.
[0005] Gemäß der
EP 0 972 102 B1 werden die aus dem Ausgangsmaterial gebildeten und mit Querkohäsion versehenen unidirektionalen
Lagen zunächst auf Vorratsspulen aufgewickelt, die später an die Multiaxialmaschinen
zum Aufbau der multiaxialen Fadengelege herangebracht werden. Dort werden die Lagen
von den Vorratsspulen abgezogen und über eine Transporteinrichtung gebracht, wo sie
mittels einer besonderen Verlegeeinrichtung in einzelnen abgelängten Segmenten auf
der Transporteinrichtung oder einer schon vorhandenen unidirektionalen Lage abgelegt
werden. Zum Ablegen kann die Transporteinrichtung angehalten werden, so dass diese
nur intermittierend betrieben werden kann. Die
EP 0 972 102 B1 beschreibt aber auch schon eine Möglichkeit, die Segmente bei kontinuierlich bewegter
Transporteinrichtung abzulegen. Hierbei werden die abgelängten Segmente mittels Zangen
vorübergehend an einem Träger befestigt, der sich ein kurzes Stück weit über der Transporteinrichtung
und in deren Richtung bewegt, wobei das jeweils gehaltene Segment von dem Träger an
die Transporteinrichtung übergeben wird. Hierfür gibt es auch die Bezeichnung "Leger-Klemmeinrichtung".
Da gemäß der
EP 0 972 102 B1 die einzelnen Bänder innerhalb der Segmente durch die Querkohäsion miteinander verbunden
sind, ist es nicht möglich, einen etwa entstandenen Unterschied in der Länge oder
der mechanischen Spannung der einzelnen Bänder untereinander auszugleichen. Die Qualität
des entstehenden Multiaxialgeleges kann dadurch beeinträchtigt werden.
[0006] Ein vergleichbares Verfahren ist auch aus der
FR-A-21 80 606 bekannt. Danach sollen Konstruktionsteile aus der Flugtechnik und Raumfahrt mit glatter
Oberfläche und geringem Gewicht hergestellt werden; als Beispiele sind Propellerflügel
und Turbinenschaufeln genannt. Als Ausgangsmaterial dienen Karbonfasern mit einer
K-Zahl von 10 und mehr, die durch Kalibrieren auf ein flächenbezogenes Gewicht zwischen
90,4 und 123 g/m
2 verbreitert werden. Die Dicke der dabei entstehenden Bänder ist mit 0,09 bis 0,17
mm angegeben, und es sollen bis zu 282 dieser Bänder nebeneinander angeordnet werden.
Durch eine einfache Nachrechnung lässt sich zeigen, dass dabei Lagen mit einer Breite
in der Größenordnung von 1000 mm entstehen. Auch hierbei sollen mehrere dieser Lagen
in wechselnden Richtungen zum Aufbau eines multiaxialen Fadengeleges übereinander
angeordnet werden, das dann als Verstärkung in ein faserverstärktes Verbundbauteil
wie beispielsweise einen Propellerflügel eingeht.
[0007] In der
FR-A-21 80 606 ist vorgeschrieben, dass die Fasern des Ausgangsmaterials zur besseren Verarbeitung
mit einer Schlichte (matière d'encollage) versehen werden. Das ist inzwischen selbstverständlich,
weil die gängigen Fasern des Ausgangsmaterials, also vor allem Karbonfasern, überhaupt
nur mit Auftrag einer Schlichte hergestellt und vertrieben werden. Eine Schlichte
umhüllt nicht nur die Faser von außen, sondern dringt auch in das Innere der Faser
ein, macht die Filamente glatter und hält die Faser durch Adhäsion zusammen, wodurch
die textile Weiterverarbeitung erleichtert wird. Eine Schlichte schützt zudem die
Faser gegen Korrosion und Abrieb, verbessert die Haftfähigkeit zur Matrix und schützt
gegen mechanische Beschädigung.
[0008] Im Übrigen sollen auch gemäß der
FR-A-21 80 606 die nebeneinander gelegten verbreiterten Bänder mittels einer besonderen Maßnahme
Querkohäsion erhalten, also miteinander verbunden werden. Hierzu ist vorgeschlagen,
in regelmäßigen Abständen quer zu der Längsrichtung der Bänder wärmeschmelzbare Fäden
auf die Bänder aufzubringen, die zwar die Bänder zusammenhalten, aber nicht durch
sie hindurchgehen sollen. Auch in diesem Fall erfolgt somit eine Querverbindung mit
einem Materialauftrag und gegenseitigem Fixieren der Bänder. Das widerspricht der
Forderung nach einer glatten Oberfläche und führt dazu, dass sich Längen- und Spannungsunterschiede
zwischen den einzelnen nebeneinander liegenden Bändern bilden können.
[0009] Bei den beiden genannten bekannten Verfahren wird zunächst durch Spreizen der Fasern
des Ausgangsmaterials ein verbreitertes Band hergestellt, das als Zwischenprodukt
zu mehreren Bändern nebeneinander oder als einzelnes Band auf Vorratsspulen zwischengelagert
wird. Dieses Halbfabrikat wird sodann zu der Multiaxialmaschine gebracht und dort
wieder abgezogen und in Form von Segmenten zu unidirektionalen Fadenlagen abgelegt.
Im Betriebsjargon wird eine derartige Vorgehensweise als "Offline-Spreizen" bezeichnet.
Im Gegensatz dazu ist auch schon das so genannte "Online-Spreizen" bekannt, bei dem
sich das Spreizaggregat direkt neben der Multiaxialmaschine befindet und im Takt der
Verlegeeinrichtung arbeitet.
[0010] Aus der
DE 10 2005 008 705 B3 geht eine Vorrichtung zum Zuführen von Faserbändern zu einer Wirkmaschine hervor,
bei der die Fasern des Ausgangsmaterials auf ihrem Weg von einem Spulengatter zu der
Verlegeeinrichtung, also im "Online-Verfahren", verbreitert werden. Die Fasern des
Ausgangsmaterials haben bereits die Form von Bändern und werden in der Vorrichtung
noch weiter verbreitert. Hierzu werden die Faserbänder des Ausgangsmaterials einzeln
von Spulen abgezogen und auf dem Weg vom Spulengatter zur Band-Legeeinrichtung im
Abstand voneinander geführt und mittels Erwärmung und Andrückwalzen schrittweise verbreitert.
Am Ausgang der Vorrichtung ist ein Heizkanal mit dem endgültigen Spreizaggregat angeordnet.
[0011] Diesem Heizkanal ist ein Bandspeicher vorgeschaltet. Die Band-Legeeinrichtung zur
Ablage der unidirektionalen Lagen ist in der
DE 10 2005 008 705 B3 nicht weiter behandelt. Die intermittierende und periodisch schwankende Abnahme der
gespreizten Bänder durch die Band-Legeeinrichtung wird durch den im Takt der Band-Legeeinrichtung
gesteuerten Bandspeicher ausgeglichen. Dadurch können die Faserbänder zumindest auf
ihrem Weg von den Spulen des Spulengatters bis zum Bandspeicher mit konstanter Geschwindigkeit
von den Spulen abgezogen werden. In dem Heizkanal mit dem endgültigen Spreizaggregat
muss sich jedoch die Bandgeschwindigkeit entsprechend dem Arbeiten der Band-Legeeinrichtung
ständig verändern, und es sind auch Phasen des Stillstandes erforderlich. Das erfordert
unter anderem ein Anpassen der Heizleistung im Heizkanal und steht der Forderung nach
einer möglichst gleichmäßigen Verlegung entgegen.
[0012] Schließlich betrifft die ältere, nicht vorveröffentlichte europäische Patentanmeldung
der Anmelderin mit der Nummer
07 011 718.9 ein Verfahren zum Aufbringen einer unidirektionalen Faserlage sowie auch eine entsprechende
Einrichtung und eine Multiaxialmaschine, bei denen das Spulengatter zusammen mit dem
Spreizaggregat als eine gemeinsame bauliche Einheit in der Weise gesteuert bewegt
wird, dass der Abstand zwischen der gemeinsamen baulichen Einheit und der Verlegeeinrichtung
gezielt verändert wird; dabei erfolgt die Bewegung der gemeinsamen baulichen Einheit
nach Maßgabe des in der Zeiteinheit wechselnden Bedarfs der Verlegeeinrichtung an
Faserschar. Mit diesem älteren Vorschlag wird erreicht, dass die Fasern des Ausgangsmaterials
nicht nur mit konstanter Geschwindigkeit von den Vorratsspulen abgezogen werden, sondern
auch mit konstanter Geschwindigkeit das Spreizaggregat durchlaufen, was dann auch
für die verbreiterten Bänder gilt. Einzelheiten dieses älteren Vorschlages sind im
Ausführungsbeispiel dieser Anmeldung anhand der Figuren 7 bis 9 erläutert. Der Vorschlag
gemäß der Anmeldung 07 011 718.9 ist ein weiterer Beitrag zu dem stets bestehenden
Ziel, die unidirektionalen Faserlagen möglichst gleichmäßig zu verlegen und damit
ein multiaxiales Fadengelege mit einem homogenen Aufbau zu schaffen.
[0013] Der Erfindung liegt gleichfalls die Aufgabe zugrunde, dass bei den Verfahren gemäß
den Oberbegriffen der Ansprüche 1 und 4 die unidirektionalen Faserlagen noch gleichmäßiger
abgelegt werden.
[0014] Die erste Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit der Gesamtheit der Merkmale des Anspruchs
1; die zweite Lösung ist durch die Gesamtheit der Merkmale des Anspruchs 4 angegeben.
[0015] Die erste Lösung der Aufgabe beruht auf der überraschenden Erkenntnis, dass es nicht
erforderlich ist, der aus den einzelnen Bändern gebildeten Faserlage eine Querkohäsion
zu erteilen, die sich zusammenfassend über die gesamte Lagenbreite erstreckt und auch
die einzelnen Bänder miteinander verbindet. Mit den inzwischen zur Verfügung stehenden
Techniken zur Bildung der Segmente und ihrer Verlegung ist es möglich, die Bänder
auch im seitlich unverbundenen Zustand parallel nebeneinander liegend gleichmäßig
zu verlegen. Zusätzlich ist durch die Ausbildung gemäß Anspruch 1 aber erreicht, dass
Unterschiede in der Länge und in der mechanischen Längsspannung zwischen den einzelnen
Bändern im Zuge der Verlegung ausgeglichen werden können. Es bereitet auch keine Schwierigkeiten,
den verbreiterten Bändern eine Querkohäsion zu erteilen, die sich nur jeweils über
die Breite eines einzelnen Bandes erstreckt. Dazu ist lediglich eine getrennte Bandführung
erforderlich, beispielsweise eine Bandführung in mehreren Ebenen oder Etagen, wobei
benachbarte Bänder sich seitlich im Abstand voneinander befinden und somit seitlich
frei liegen.
[0016] Es reicht dann aus, dass ein Zusammenhalt zwischen den Bändern einer undirektionalen
Faserlage und zwischen den Segmenten der verschiedenen unidirektionalen Faserlagen
durch das übliche vorübergehende Fixieren an der Transporteinrichtung erfolgt.
[0017] Die Lösung gemäß Anspruch 4 setzt bei der Erkenntnis ein, dass die in der Praxis
wichtigen Fasern, vor allen Dingen die Karbonfasern, lediglich in einer Handelsform
zur Verfügung stehen, in der sie mit einer Schlichte oder einem anderen Haftmittel
versehen sind. Die Wirkung der Schlichte kann durch gezieltes Einwirken herabgesetzt
werden. So ist es z.B. bekannt, die Adhäsion zwischen den Filamenten einer Faser durch
Erwärmung herabzusetzen, weil dabei die Wirkung der Schlichte verringert wird. Durch
gezielte Einwirkung auf die Schlichte und eine geeignete Führung der Fasern im Spreizbereich
wird gemäß dem zweiten Erfindungsvorschlag erreicht, dass zwar die Verbreiterung der
Fasern zu Bändern durchgeführt und stabilisiert wird, dass dabei aber nebeneinander
liegende Bänder im Wesentlichen seitlich unverbunden bleiben. Indem die Bänder in
diesem Zustand den gesamten Verlegevorgang durchlaufen, ist im Zusammenwirken zwischen
der Zugkraft des Greifers der Verlegeeinrichtung mit der Rückstellkraft der Bänder
ein Ausgleich unterschiedlicher mechanischer Längsspannungen möglich. Es reicht auch
in diesem Fall aus, dass der Zusammenhalt zwischen den Bändern und Segmenten innerhalb
der unidirektionalen Lage durch das vorübergehende Fixieren an der Transporteinrichtung
erfolgt.
[0018] Der vollständige Verzicht auf Maßnahmen zum Erzielen einer Querkohäsion bei der Verfahrensweise
gemäß Anspruch 4 bringt den besonderen Vorteil mit sich, dass die ebene und glatte
Anordnung der unidirektionalen Faserlage nicht gestört wird und dass auch keine Verzerrungen
oder unterschiedliche mechanische Längsspannungen zwischen den einzelnen Bändern zu
befürchten sind, wie das leicht eintritt, wenn z.B. gemäß dem Stand der Technik wärmeschmelzbare
Fäden in regelmäßigen Abständen quer zur Längsrichtung der nebeneinander liegenden
Bänder aufgebracht werden.
[0019] Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Verfahren sind in den Ansprüchen 2, 3 und 5
bis 22 angegeben.
[0020] Dabei beziehen sich die Ansprüche 5 bis 8 auf die Zuordnung des Spreizvorganges zu
den erfindungsgemäßen Verfahren. Diese können in der Verfahrensweise des Offline-Spreizens,
aber auch des Online-Spreizens durchgeführt werden. Beim Offline-Spreizen gemäß Anspruch
5 muss der Greifer mit einem definierten Schlupf der Bänder betrieben werden, und
die Rückstellkraft der Bänder beim Ausgleich der unterschiedlichen mechanischen Längsspannungen
wird von einer Klemmeinrichtung aufgebracht, die bei der Verlegeeinrichtung ohnehin
vorhanden ist. Die Spulen sollen dabei als Scheibenspulen ausgebildet sein. Dabei
ist es besonders vorteilhaft, wenn die als Zwischenprodukt bereits gespreizten Bänder
auf mindestens einem gemeinsamen Spulenkörper einer Scheibenspule bereitgestellt werden,
wobei mehrere gespreizte Bänder nebeneinander aufgewickelt sind, dabei aber untereinander
keine Verbindung haben, also unverbunden sind.
[0021] Wenn das Verfahren nach dem Prinzip des Online-Spreizens betrieben wird, vgl. die
Ansprüche 7 und 8, können die Fasern des Ausgangsmaterials auf Kreuzspulen oder auch
auf Scheibenspulen im Spulengatter vorhanden sein. Bei der Anordnung auf Scheibenspulen
soll jeweils nur eine Faser auf jeder Scheibenspule aufgewickelt sein. Der Greifer
muss in diesem Fall die nebeneinander liegenden Bänder fest, also ohne jeden Schlupf,
ergreifen und über die Transporteinrichtung führen. Die Rückstellkraft der Bänder
kommt in diesen Fällen durch die Spulen des Spulengatters und auch durch die Spreizeinrichtung
zustande. Dienlich ist hierbei, dass die Spulen ohnehin meistens mit Ablaufbremsen
ausgestattet sind. Indem der Greifer ohne jeden Schlupf die Bänder des entstehenden
Segments entgegen der Rückstellkraft von Spulen und Spreizaggregat über die Transporteinrichtung
zieht, wird auch in diesem Fall ein Ausgleich der mechanischen Längsspannungen zwischen
den einzelnen Bändern durchgeführt.
[0022] Das zu den Ansprüchen 7 und 8 Gesagte gilt für das Online-Spreizen mit stationärem
oder zusammen mit dem Spulengatter bewegtem Spreizaggregat. Jedoch gibt es eine Besonderheit
im Falle des Anspruchs 8, wenn die gemeinsame bauliche Einheit aus Spulengatter und
Spreizaggregat ihre Rückbewegung ausführt, also während des Verlegevorgangs. In diesem
Fall hält die schon erwähnte Klemmeinrichtung die Vorratsenden der Bänder an der Verlegeeinrichtung
fest. Die Klemmeinrichtung ersetzt jetzt gewissermaßen den Greifer, und auf diese
Weise kommt wieder ein Ausgleich der mechanischen Längsspannungen durch die Zugwirkung
der gemeinsamen baulichen Einheit aus Spreizeinrichtung und Spulengatter zustande.
[0023] Die Verfahrensweise nach dem Online-Spreizen gemäß Anspruch 8, bei der das Spulengatter
zusammen mit dem Spreizaggregat als gemeinsame Baueinheit entsprechend dem in der
Zeiteinheit wechselnden Bedarf der Verlegeeinrichtung an Bändern hin und her bewegt
wird, ist besonders vorteilhaft, weil dann die Fasern des Ausgangsmaterials das Spreizaggregat
mit konstanter Geschwindigkeit durchlaufen. Die Verfahrensweise gemäß der älteren
europäischen Patentanmeldung
07 011 718.9 wird damit als Weiterbildung in das Verfahren gemäß Anspruch 8 der vorliegenden Anmeldung
übernommen.
[0024] Besonders hervorzuheben sind weiter die unterschiedlichen Möglichkeiten, gemäß den
Ansprüchen 10 und 11 in gezielter Weise auf die mit einer Schlichte versehenen Fasern
und/oder Bänder einzuwirken. Das gezielte Einwirken kann vor, während oder nach dem
Spreizen vorgenommen werden, wobei das Verfahren so geführt wird, dass der Spreizvorgang
erfolgreich durchgeführt und stabilisiert wird, dabei aber eine Adhäsionswirkung seitlich
zwischen den einzelnen Bändern vermieden wird. Das gezielte Einwirken kann mechanisch
erfolgen, indem z.B. durch Walzen eine seitliche Vibration auf die Bänder aufgebracht
wird. Eine thermische Einwirkung erfolgt durch Heizen, aber auch eine chemische Behandlung
oder eine aktivierende Bestrahlung ist möglich.
[0025] Besonders vorteilhaft ist die Möglichkeit gemäß Anspruch 12, dass vor dem Ablegen
der Segmente auf eine der Faserlagen ein Kohäsionsmittel aufgebracht wird, das zunächst
latent bleibt, aber nach dem Ablegen der Segmente thermisch aktiviert wird und die
abgelegten Faserlagen miteinander verbindet. Das Kohäsionsmittel kann z.B. in Form
eines Pulvers vor dem Verlegen auf die Schar der Bänder aufgetragen werden, die zusammen
ein Segment bilden sollen. Ebenso kann man ein derartiges Pulver aber auch auf eine
bereits abgelegte, auf der Transporteinrichtung befindliche unidirektionale Lage auftragen,
um damit die nächste aufzubringende unidirektionale Lage zu verbinden, sobald die
Kohäsionswirkung des Kohäsionsmittels aktiviert wird.
[0026] Das Aktivieren kann erfolgen, nachdem alle unidirektionalen Faserlagen abgelegt sind,
das Multiaxialgelege also fertiggestellt ist. Das Kohäsionsmittel kann aber auch während
des Verlegevorgangs vereinzelt aktiviert werden, wenn die Gefahr besteht, dass die
Halterung der übereinander liegenden unidirektionalen Lagen an der Transporteinrichtung
nicht ausreicht und somit die gleichmäßige Ablage gefährdet ist.
[0027] Die Erfindung betrifft auch eine undirektionale Faserlage gemäß Anspruch 23, die
bei der Durchführung des Verfahrens gemäß Anspruch 1 dienlich ist. Weiterbildungen
dieser unidirektionalen Faserlage sind in den Ansprüchen 24 bis 27 angegeben. Anspruch
28 gibt dann ein Verfahren an, wie eine derartige unidirektionale Faserlage als Zwischenprodukt
hergestellt wird, indem eine Anzahl von Bändern nebeneinander auf einer Scheibenspule
aufgewickelt wird, wobei die Bänder jeweils für sich Querkohäsion aufweisen, dabei
aber seitlich unverbunden sind.
[0028] Die Ansprüche 29 und 30 betreffen die entsprechende unidirektionale Faserlage, die
bei der Durchführung des Verfahrens gemäß Anspruch 4 dienlich ist, sowie das entsprechende
Verfahren zur Herstellung dieser unidirektionalen Faserlage als Zwischenprodukt.
[0029] Ebenfalls als Zwischenprodukt dient ein Spulenkörper mit einer unidirektionalen Faserlage
gemäß Anspruch 31, während sich die Ansprüche 32 bis 35 auf ein multiaxiales Fadengelege
beziehen, wie es gemäß Anspruch 1, gegebenenfalls mit einer oder mehreren Weiterbildungen
gemäß den darauf gerichteten Unteransprüchen, hergestellt werden kann.
[0030] Anspruch 36 schließlich ist auf ein Kompositteil, d.h. ein faserverstärktes Bauteil
gerichtet, das mit einem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 20 hergestellt ist.
[0031] Die Erfindung wird anschließend anhand von schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen
noch näher erläutert. In den Figuren ist das Folgende dargestellt:
Fig. 1 zeigt schematisch in zwei Teildarstellungen 1a und 1 b, wie beim Spreizen einer
Faser die Filamente in die flache Form des Bandes übergehen.
Fig. 2 stellt in stark vereinfachter Form drei unterschiedliche Phasen beim Zusammenwirken
der Schlichte mit zwei Filamenten innerhalb einer Faser beim Spreizen dar.
Fig. 3 ist eine Prinzipdarstellung und verdeutlicht in zwei Teildarstellungen gemäß
den Fig. 3a und 3b anhand einer ersten Ausführungsform, wie dank des erfindungsgemäßen
Verfahrens bei der Ablage einer unidirektionalen Faserlage unterschiedliche mechanische
Spannungen und Längen zwischen den Bändern eines abzulegenden Segments ausgeglichen
werden können.
Fig. 4 erläutert die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens an einer zweiten Ausführungsform.
Fig. 5 zeigt eine Möglichkeit, wie im Zuge der Verbreiterung den einzelnen Bändern
eine Querkohäsion erteilt werden kann, ohne dass Querkohäsion zwischen den Bändern
zustande kommt.
Fig. 6 zeigt verschiedene Möglichkeiten, wie die Station zur Einwirkung auf die Fasern
und/oder Bänder angeordnet sein kann, wenn Maßnahmen zum Aufbringen von Querkohäsion
nicht beabsichtigt sind.
Figur 7 ist die Seitenansicht einer Multiaxialmaschine, bei der Spulengatter und Spreizaggregat
auf einem gemeinsamen Laufwagen angeordnet sind.
Figur 8 zeigt eine Ansicht von oben auf das Innere des Laufwagens gemäß Figur 7.
Figur 9 verdeutlicht im Sinne einer Prinzipskizze das Zusammenwirken aller Funktionsteile
der Multiaxialmaschine gemäß den Figuren 7 und 8.
Figur 10 zeit die Verwendung einzelner Kreuzspulen für das Ausgangsmaterial und einer
Scheibenspule mit mehreren Bändern, die seitlich unverbunden sind, als Vorrat für
die Segmente.
[0032] In Fig. 1 ist in der Teildarstellung a stark schematisch ein Querschnitt durch eine
einzelne Faser dargestellt 1, wobei es sich um eine Karbonfaser handeln kann. Die
Faser, für die auch die Bezeichnung Faden, Kabel oder Filamentkabel üblich ist, setzt
sich aus einer großen Zahl von Filamenten 2 zusammen. In dem hier interessierenden
Bereich kann es sich um Karbonfasern 1 mit K-Zahlen von 12 bis 50 und mehr, also Karbonfasern
von 12000 bis 50000 Filamenten 2 und mehr handeln. Aus ökonomischen Gründen werden
dünne unidirektionale Fadenlagen hergestellt, indem man die Fasern 1 gemäß der Teildarstellung
a als Ausgangsmaterial heranzieht und in Spreizvorrichtungen verbreitert. Die Fasern
des Ausgangsmaterials müssen nicht wie hier dargestellt einen Querschnitt in Form
eines Polygons oder annähernd Kreisquerschnitt haben. Üblich ist auch die Handelsform
als Faserband, das schon einen abgeflachten Querschnitt von annähernd Rechteckform
hat, aber für praktische Anwendungen noch immer viel zu dick ist, also ebenfalls verbreitert
werden muss.
[0033] Wünschenswert ist eine Verbreiterung, bei der sich ein Flächengewicht des verbreiterten
Bandes 3 und der dadurch gebildeten unidirektionalen Lage von 300 g/m
2 und weniger einstellt. Im Idealfall hätte eine derartige verbreiterte Faser 1 einen
Querschnitt, wie er im Ausschnitt in der Teildarstellung b der Fig. 1 dargestellt
ist. Die Dicke des Bandes 3 würde dabei etwa dem
[0034] Durchmesser eines einzigen Filaments 2 entsprechen. In der Praxis kommt es höchstens
zu einer Annäherung an diesen Zustand.
[0035] Beim Vorgang des Verbreiterns ist das Verhalten der Schlichte 4 von Bedeutung. Die
gängigen Fasern 1 des Ausgangsmaterials, also vor allem Karbonfasern, werden überhaupt
nur mit Auftrag einer Schlichte hergestellt und vertrieben. Wie Fig. 1 erkennen lässt,
umhüllt die Schlichte 4 nicht nur die Faser 1 von außen, sondern dringt auch in das
Innere der Faser 1 ein, macht die Filamente 2 glatter und hält die Faser 1 durch Adhäsion
zusammen, wodurch die textile Weiterverarbeitung erleichtert wird. Die Schlichte 4
schützt zudem gegen Korrosion und Abrieb, verbessert die Haftfähigkeit zur Matrix
und schützt gegen mechanische Beschädigung.
[0036] Die Adhäsionswirkung der Schlichte 4 ist beim Spreizen der Fasern 1 des Ausgangsmaterials
hinderlich. Durch gezieltes thermisches, mechanisches oder chemisches Einwirken auf
die Fasern 1 und/oder Bänder 3 kann die Wirkung der Schlichte 4 und damit die Adhäsion
zwischen den Filamenten 2 geschwächt werden, wodurch ein Spreizen erleichtert und
der gespreizte Zustand stabilisiert wird. Besonders bekannt ist das thermische Schwächen
der Adhäsion, indem die Fasern durch eine Heizeinrichtung transportiert werden, in
der sich auch die Schlichte erwärmt und ihre Wirkung teilweise oder vollständig verliert.
Ein mechanisches Einwirken kann darin bestehen, dass die Fasern in Querrichtung in
Vibration versetzt werden. Schließlich ist auch das chemische Einwirken möglich, indem
ein Verdünnungs- oder Lösemittel in bestimmter Konzentration auf die Fasern und damit
auch auf die Schlichte einwirkt. In Fig. 2 sind die Verhältnisse schematisch dargestellt.
[0037] Zwischen zwei Filamenten 2 besteht eine membranartige Verbindung durch die Schlichte
4, die beim Verbreitern der Faser 1 zunächst gedehnt wird, vgl. Fig. 2a. In der Darstellung
gemäß Fig. 2b wird die verbindende Schlichte 4 bereits überdehnt; es wird erkennbar,
dass das verbreiterte Band 3 das Bestreben hat, wieder elastisch zumindest teilweise
in den Ausgangszustand zurückzukehren. Gemäß Fig. 3b ist die verbindende Schlichte
4 aufgebrochen; es besteht also keine Verbindung mehr zwischen den Filamenten 2.
[0038] Indem zum Beispiel durch Erwärmung der Einfluss der Schlichte 4 auf die Adhäsion
zwischen den Filamenten 2 geschwächt wird, lassen sich Zwischenzustände einstellen,
in denen eine dauernde Verbreiterung der Kabel 1 erzielt wird, im Übrigen aber die
vorteilhafte Wirkung der Schlichte 4 nach Möglichkeit erhalten bleibt.
[0039] Die für den Spreizvorgang vorteilhafte Verringerung der Adhäsion zwischen den Filamenten
2 wirkt sich auch auf das Verhalten der Bänder 3 aus, die zu einem Segment 5 (vgl.
Fig. 3) nebeneinander gelegt und zum Aufbau einer unidirektionalen Lage abgelegt werden.
Auch zwischen den nebeneinander liegenden Bändern 3 besteht nämlich keine Adhäsion
mehr, wenn die Wirkung der Schlichte 4 verringert worden ist. Die Bänder eines Segments
haben somit untereinander keine Verbindung. Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird dieser vermeintliche Nachteil in einen Vorteil verwandelt, indem die Bänder 3
im Segment 5 unverbunden bleiben und in diesem Zustand den Ablegevorgang durchlaufen.
Diese Verfahrensweise hat den Vorteil, dass Unterschiede in der mechanischen Längsspannung,
die zwischen den einzelnen Bändern eines Segments 5 unvermeidlich bestehen, noch kurz
vor der endgültigen Übergabe des Segments 5 an die Leger-Klemmeinrichtung der Verlegeeinrichtung
ausgeglichen werden können.
[0040] In Fig. 3 sind die Verhältnisse an einem ersten Ausführungsbeispiel dargestellt.
Dabei ist angenommen, dass die bereits verbreiterten Bänder 3a, 3b von einem Lieferanten
bezogen und als Zwischenprodukt an den Standort der Multiaxialmaschine gebracht werden.
Im Betriebsjargon spricht man hier vom "Offline-Spreizen". Die Bänder 3a, 3b sind
bereits nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ausgebildet, indem sie seitlich ohne
merkliche Adhäsions- oder Kohäsionswirkung sind, also beim Nebeneinanderliegen unverbunden
bleiben. Die Bänder 3a, 3b können jeweils für sich von Scheibenspulen eines Spulengatters
abgezogen und zusammengeführt werden, bis sie parallel nebeneinander liegen. Gemäß
Figur 3 werden die Bänder 3a, 3b jedoch auf einem gemeinsamen Spulenkörper einer Scheibenspule
12 bereitgestellt, wobei die Bänder 3a, 3b seitlich unverbunden sind. Die Darstellung
einer solchen Scheibenspule 12 in konkreter Form zeigt Figur 10, wobei dort Kreuzspulen
17 für das Ausgangsmaterial dargestellt sind. Das jeweils vordere Ende dieser parallelen
Faserschar wird von einem Greifer 6 quer über die Transporteinheit gezogen, an die
Leger-Klemmeinrichtung übergeben, von der verbleibenden parallelen Faserschar abgetrennt
und schließlich an der Transporteinrichtung befestigt. Diese Art des Verlegens kann
bei intermittierend oder kontinuierlich bewegter Transporteinrichtung erfolgen.
[0041] Fig. 3 zeigt nur die zum Verständnis des Prinzips erforderlichen Teile. Mit 6 ist
der Greifer bezeichnet, der das aus zwei Bändern 3a, 3b bestehende Segment 5 quer
über die nicht dargestellte Transporteinrichtung zieht, die unterhalb des Segments
5 verläuft und beispielsweise aus zwei Förderketten besteht. Die Zugrichtung ist durch
den Richtungspfeil 7 angegeben. Eine Klemmeinrichtung 8 dient dazu, das Segment 5
festzuhalten, bis es mittels der Trenneinrichtung 9 von der parallelen zugeführten
Faserschar abgetrennt wird. Damit liegt das einzelne Segment 5 als selbstständiges
Teil vor und wird von einer Leger-Klemmeinrichtung 16 auf der nicht dargestellten
Transporteinrichtung abgelegt.
[0042] Die Figuren 3a und 3b zeigen den Zustand des Segments 5 kurz vor seiner Verlegung
durch die Leger-Klemmeinrichtung. Gemäß Fig. 3a ist das Segment 5 nicht homogen abgelegt;
denn die nach oben weisende Auswölbung 10 an dem in der Darstellung oberen Band 3a
deutet einen Längenunterschied und damit eine unterschiedliche mechanische Längsspannung
in dem Segment 5 an. Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren sind die Bänder 3a und
3b seitlich nicht verbunden, weil Adhäsion nicht vorliegt und Maßnahmen zum Erzielen
einer Querkohäsion zwischen den Bändern 3a und 3b nicht vorgenommen werden.
[0043] Ferner lässt der Greifer 6 trotz ausreichender Zugkraft einen Schlupf der Bänder
3a und 3b bei der Zugbewegung zu. Durch gezielte Werkstoff-Auswahl bei den die Bänder
3a, 3b ergreifenden Teilen des Greifers 6 lässt sich erreichen, dass der Greifer 6
einerseits eine ausreichende Zugkraft überträgt, andererseits aber eine Schlupfbewegung
der Bänder 3a, 3b in dem Greifer 6 in gezielter Weise zulässt. Eine Ausgleichsbewegung
kommt schon zustande, wenn der Greifer 6 die vorderen Enden der Bänder 3a, 3b, welche
das Segment 5 bilden, quer über die Transporteinrichtung zieht. Ausschlaggebend ist
aber, dass der Greifer 6 bei Abschluss seiner Verlegebewegung, wenn die Klemmeinrichtung
8 geschlossen ist, noch einmal eine kurze Spannbewegung durchführt und dabei die mechanische
Längsspannung der Bänder 3a, 3b vereinheitlicht. Es kann sich dabei um eine sehr kurze
Bewegung im Millimeter-Bereich handeln, die der Greifer 6 noch einmal gegenüber der
Klemmeinrichtung 8 am Ablängende des Segmentes 5 durchführt. Sofort danach wird das
Segment an die Leger-Klemmeinrichtung übergeben.
[0044] Das straffer gespannte Band 3b gleitet somit zuletzt bei der Zugbewegung in dem Greifer
6, während das schlaffere Band 3a straff gezogen wird und zuletzt in dem Bereich zwischen
dem Greifer 6 und der Klemmeinrichtung 8 dieselbe mechanische Längsspannung hat wie
das Band 3b. Dieser Endzustand ist in Fig. 3b gezeigt, in der die Änderung auch an
dem Überstand des Bandes 3a gegenüber dem Band 3b außerhalb des Greifers 6 zu erkennen
ist.
[0045] Das erfindungsgemäße Verfahren lässt sich auch an Multiaxialmaschinen durchführen,
bei denen die Fasern des Ausgangsmaterials an die Maschine gebracht und an dieser
selbst verbreitert werden. Diese Vorgehensweise wird im Betriebsjargon auch als "Online-Spreizen"
bezeichnet. Üblich sind dabei stationär angeordnete Spreizaggregate, die sich zwischen
dem Spulengatter und der Verlegeeinrichtung befinden. Auch wenn dabei am Ausgang des
Spulengatters eine Ausgleichsschleife für die Fasern vorgesehen ist, kann nicht verhindert
werden, dass die verbreiterten Bänder der Verlegeeinrichtung mit periodisch wechselnder
Laufgeschwindigkeit zugeführt werden. Für die schon beschriebene Möglichkeit, beim
Verlegen der Segmente einen Ausgleich unterschiedlicher mechanischer Längsspannungen
zwischen den einzelnen Bändern eines Segmentes herbeizuführen, ändert sich dabei nichts.
[0046] Die entgegen der Zugkraft des Greifers wirkende Rückstellkraft der Bänder kann im
Falle des Online-Spreizens nämlich nicht nur durch die Scheibenspulen des Spulengatters
herbeigeführt werden, sondern auch durch das Spreizaggregat. Das gilt umso mehr, als
die Bänder die stationär angeordneten Spreizaggregate ohnehin nicht mit gleich bleibender
Geschwindigkeit durchlaufen, insoweit durch die Rückwirkung der Ausgleichsbewegung
kein grundsätzlich neuer Nachteil entsteht. Unter bestimmten Umständen kann auch hier
wahlweise die ohnehin vorhandene Klemmeinrichtung für die Ausgleichsbewegung zu Hilfe
genommen werden.
[0047] Ein weiteres Straffen und Vergleichmäßigen der Segmente 5 kann dadurch vorgenommen
werden, dass bei einer Transporteinrichtung in der Form von Förderketten diese beim
Zulauf auf die endgültige Verbindungsstation leicht divergieren, wozu die an den Förderketten
befindlichen Befestigungselemente für die Enden der Segmente 5 ebenfalls einen Schlupf
der Bänder 3a, 3b zulassen müssen. Voraussetzung ist in jedem Fall, dass die einzelnen
Bänder innerhalb eines Segments 5 und damit auch die Segmente 5 weitgehend adhäsionsfrei
und kohäsionsfrei, also seitlich unverbunden sind und sich gegeneinander verschieben
können. Das gilt auch dann, wenn jedes Band 3a, 3b für sich Querkohäsion aufweist.
[0048] Figur 4 ist eine schematische Zusammenstellung, welche die bisher besprochenen Einzelheiten
zusammenfasst und die folgenden Darstellungen vorbereitet. Mit 11 ist eine Bearbeitungsstation
bezeichnet, in der alle zum Spreizen und zum weiteren Behandeln der Fasern und/oder
Bänder erforderlichen Einrichtungen zusammengefasst sind. Die Darstellung zeigt eine
geschlossene Klemmeinrichtung 8 und einen Greifer 6 in Endposition. Der Spannungsausgleich
ist dabei bereits erfolgt, wobei die erforderliche Rückstellkraft zum Greifer 6 durch
die Spule des Spulengatters und/oder eine Spreizeinrichtung erfolgt ist.
[0049] In Figur 5 ist eine Möglichkeit dargestellt, wie die Fasern 1 a, 1 b des Ausgangsmaterials
zunächst gemeinsam verbreitert und danach paarweise getrennt nachbehandelt werden.
Die Fasern 1a, 1 b haben bereits die Ausgangsform eines verhältnismäßig dicken Bandes
und werden deshalb von Scheibenspulen 12 abgezogen. Bei einer Ausgangsform von Fasern,
die annähernd Kreisquerschnitt haben, sind Kreuzspulen die Standard-Lösung. Die Fasern
1a, 1 b werden durch die Walzen 13 eines Spreizaggregats geleitet und erfahren dadurch
eine Verbreiterung zu Bändern 3a, 3b. Mittels Umlenkwalzen 14 werden die verbreiterten
Bänder 3a, 3b paarweise getrennt, indem eine erste Gruppe 3a in einer ersten höher
gelegenen Etage und eine zweite Gruppe der Bänder 3b in einer zweiten, tiefer gelegenen
Etage weiter behandelt wird. Dabei sind die Bänder 3a, 3b in jeder Etage auch seitlich
voneinander beabstandet. Mit 15 ist eine Beeinflussungsstation bezeichnet, mit der
gezielt auf die Bänder 3a der oberen Etage eingewirkt wird. Eine entsprechende Bearbeitungsstation
15 kann auch für die Bänder 3b der unteren Etage vorgesehen sein. Die Beeinflussung
kann darin bestehen, dass die Bänder 3a, 3b beheizt werden, wodurch die Wirkung der
Schlichte und die gegenseitige Adhäsion der Filamente 2 in den Bändern 3a, 3b herabgesetzt
wird. Auf diese Weise wird die durch das Spreizen erzielte Verbreiterung der Fasern
1a, 1 b zu Bändern 3a, 3b stabilisiert. Außerdem wird das seitliche Adhäsionsvermögen
der Bänder herabgesetzt, so dass die Bänder 3a, 3b praktisch unverbunden bleiben,
wenn sie nach Durchlaufen der letzten Umlenkrolle 14 wieder zusammengeführt werden.
In ähnlicher Weise kann die Beeinflussungsstation 15 oder eine weiter daneben angeordnete
Beeinflussungsstation dazu dienen, ein Querkohäsionsmittel auf jedes der Bänder 3a,
3b für sich getrennt aufzubringen. Die Art der Bandführung bewirkt auch in diesem
Fall, dass nach Verlassen der Bearbeitungsstation 11 zwar jedes der Bänder 3a, 3b
für sich zusätzlich eine Querkohäsion aufweist, dass diese Querkohäsion aber nicht
zwischen den Bändern 3a, 3b wirksam ist.
[0050] Ferner kann in einer derartigen Beeinflussungsstation 15 ein Kohäsionsmittel auf
die Bänder 3a, 3b aufgebracht werden, das zunächst latent bleibt, aber zu einem gewünschten
Zeitpunkt aktiviert werden kann, wenn zwei unidirektionale Lagen aufeinander abgelegt
sind. Das Aktivieren kann beispielsweise durch Wärmeeinwirkung oder Bestrahlung erfolgen.
[0051] Je nach Art der zu verlegenden Faser ist es nicht in jedem Fall erforderlich, die
Bänder 3a, 3b zur gezielten Beeinflussung ihres Adhäsionsverhaltens in verschiedenen
Etagen zu behandeln. Figur 6 zeigt eine Verfahrensführung für den Fall, dass die gezielte
Beeinflussung auch bei nebeneinander liegenden Bändern 3a, 3b wirksam ist. Wenn die
Wirkung der Schlichte so weit abgeschwächt ist, dass die Spreizwirkung erhalten bleibt
und die Adhäsion zwischen den Filamenten herabgesetzt ist, so liegen auch hierbei
Bänder 3a, 3b vor, die in Längsrichtung zum Ausgleich von Längen- und Spannungsunterschieden
gegeneinander verschoben werden können.
[0052] Zudem ist in Figur 6 schematisch aufgezeigt, dass die Beeinflussungsstation 15 in
der Laufrichtung 7 der Bänder 3a, 3b gesehen vor, genau über oder hinter den Walzen
13 des Spreizaggregates angeordnet sein kann. Es kommt stets darauf an, den Spreizprozess
durch gezieltes Einwirken auf die Fasern 1a, 1 b und/oder Bänder 3a, 3b überhaupt
zu ermöglichen, dabei aber auch das Spreizergebnis beizubehalten und zu erreichen,
dass die gespreizten Bänder 3a, 3b unverbunden bleiben, auch wenn sie parallel nebeneinander
liegen.
[0053] Die erfindungsgemäßen Verfahren lassen sich mit besonderem Vorteil bei solchen multiaxialen
Maschinen durchführen, bei denen das Spreizaggregat nicht stationär angeordnet, sondern
zusammen mit dem Spulengatter als eine gemeinsame bauliche Einheit gesteuert bewegt
wird. Die Bewegung dieser baulichen Einheit erfolgt dabei nach Maßgabe des in der
Zeiteinheit wechselnden Bedarfs der Verlegeeinrichtung an Bändern, und zwar in der
Weise, dass die Fasern des Ausgangsmaterials mit konstanter Geschwindigkeit von den
Spulen des Spulengatters abgezogen werden und auch mit konstanter Geschwindigkeit
das Spreizaggregat durchlaufen. Eine derartige Multiaxialmaschine und ihre Verfahrensweise
sind in der älteren, aber nicht vorveröffentlichten europäischen Patentanmeldung der
Anmelderin mit der Nummer
07 011 718.9 eingehend dargestellt und beschrieben. Es kann insoweit auf diese ältere Anmeldung
verwiesen werden.
[0054] Zum bessern Verständnis der vorliegenden Anmeldung werden aber die wichtigsten Einzelheiten
der älteren Anmeldung im Folgenden anhand der Figuren 7 bis 9 beschrieben. Im Unterschied
zu der vorangegangenen Beschreibung mit den Figuren 1 bis 6 beginnen die Bezugsziffern
in den Figuren 7 bis 9 mit der Ziffer 21.
[0055] In Figur 7 ist mit der Bezugsziffer 21 ein Maschinengestell bezeichnet, das einen
seitlichen Anbau einer Multiaxialmaschine bilden kann, vgl. hierzu die Figur 9. Das
Maschinengestell 21 weist eine Laufbahn in Form von Führungsschienen 22 auf. Auf diesen
ist die gemeinsame bauliche Einheit in der Form eines Laufwagens 23 mittels Laufrollen
24 verfahrbar. Der Laufwagen 23 trägt ein Spulengatter 25 und ein Spreizaggregat 26,
das als Durchlaufeinheit ausgebildet ist. Das Spulengatter 25 besteht aus einer Vielzahl
von Spulen 27, auf denen als Spulenmaterial einzelne Fasern 28, beispielsweise Karbonfasern
oder Aramidfasern, aufgewickelt sind.
[0056] Die einzelnen Fasern 28 werden über Umlenkrollen 29 von den Spulen 27 abgezogen und
durch das Spreizaggregat 26 geführt. Für die Anordnung der Spulen 27 und der Umlenkrolle
29 ist es maßgeblich, dass die abgezogenen einzelnen Fasern 28 vor Eintritt in das
Spreizaggregat 26 sich gegenseitig nicht berühren. Die Spulen 27 sind mit Bremsvorrichtungen
ausgestattet, damit die mechanische Spannung in den abgezogenen Fasern 28 eingestellt
und kontrolliert werden kann. Die Umlenkrollen 29 müssen ebenso wie etwa vorhandene
Führungsösen oder ähnliche Führungsglieder eine glatte Oberflächen haben, damit sie
das empfindliche Spulenmaterial nicht beschädigen. Um eine gegenseitige Berührung
der abgezogenen Fasern 28 auszuschließen, sind die einzelnen Spulen 27 und Umlenkrolle
29 nicht nur in der Höhe, sondern auch seitlich versetzt, vgl. die Figur 8. Für die
Ausführung des Spreizaggregates 26 sind zahlreiche Vorschläge bekannt. Beispielsweise
können die Fasern 28 verbreitert werden, indem sie über Walzen geleitet werden, die
in ihrer Achsrichtung vibrieren oder beheizt sind. Auch die Behandlung mit rotierenden,
gekrümmten Walzen zum Zwecke des Spreizens oder Verbreiterns gehört zum Stand der
Technik. Dabei können die verschiedenen Methoden auch gemeinsam angewandt werden.
Ziel dieser Behandlung ist es immer, die dicken einzelnen Fasern 28 des Ausgangsmaterials,
vor allem Karbonfasern, zu flachen Bändern 30 mit einem Flächengewicht von höchstens
300 g/m
2 umzuformen, die parallel verlaufend nebeneinander liegen. In den Figuren 8 und 9
sind die Bänder 30 dicht aneinander liegend dargestellt. Es ist jedoch auch eine andere
Anordnungsweise möglich, wie das anhand der Figuren 1 bis 6 schon ausgeführt worden
ist.
[0057] In Figur 9 ist gezeigt, wie die auf einem Laufwagen 23 angeordnete bauliche Einheit
aus Spulengatter 25 und Spreizaggregat 26 der Multiaxialmaschine räumlich zugeordnet
ist und mit dieser zusammenwirkt. Von der Multiaxialmaschine sind nur die beiden üblichen
Förderketten 32a, b angedeutet, deren obere Hälften sich in der Transporteinrichtung
gemäß den Richtungspfeilen 38 bewegen. Ein Pfeil 39 zeigt die Verlegerichtung der
auf dem Laufwagen 23 bereitgestellten Bänder 30 an.
[0058] Die von dem Laufwagen 23 bereitgestellte Faserschar 30 wird mittels einer Verlegeeinrichtung
33 an die Förderketten 32a, b übergeben. Ihre Funktion besteht darin, einen Abschnitt
der auf dem Laufwagen 23 bereitgestellten Schar der Bänder 30 zu übernehmen, über
die Förderketten 32a, b zu führen, von dem endlosen Vorrat abzutrennen und schließlich
an die Befestigungseinrichtungen zu übergeben, die sich an den Förderketten 32a, b
befinden. Wie die Figur 9 zeigt, ist das Maschinengestell 21 für den Laufwagen 23
in der Verlegerichtung 39 der Bänder 30 seitlich anschließend an die Multiaxialmaschine
angeordnet. Oder anders ausgedrückt, der Laufwagen 23 mit dem Spulengatter 25 und
dem Spreizaggregat 26 bewegt sich in der Verlegerichtung 39 der Bänder 30 gesteuert
angetrieben hin und her.
[0059] In der
DE 102 14 140 B1 der Anmelderin ist bereits eine Verlegeeinrichtung beschrieben und dargestellt, mit
der eine Faserschar von einem endlosen Vorrat bereitgestellt, in abzutrennenden, abgelängten
Abschnitten über die Förderketten 32a, b einer Multiaxialmaschine überführt und schließlich
in Klemmeinrichtungen befestigt wird, die sich an den Förderketten befinden. Eine
derartige Verlegeeinrichtung kann auch für die in der vorliegenden Anmeldung vorausgesetzten
verbreiterten Bänder 30 mit einem Flächengewicht von höchstens 300 g/m
2 in Betracht kommen.
[0060] Mit der Bezugsziffer 31 ist in Figur 9 eine lösbare Klemmeinrichtung bezeichnet,
die als Halte-und Erfassungseinrichtung dient und das vordere freie Ende der das Spreizaggregat
26 verlassenden Bänder 30 so lange festhält, bis es über die Förderketten 32a, b geführt
wird. Hierzu dient ein Greifer 35, der entlang einer Führungsbahn 34 quer zu der Förderrichtung
38 der Förderketten 32a, b hin und her beweglich gesteuert angetrieben ist. Die Führungsbahn
34 verläuft daher ebenfalls in der Verlegerichtung 39 der Bänder 30. Bei gelöster
Klemmeinrichtung 31 übernimmt der Greifer 35 die freien Enden der Bänder 30 und führt
sie quer über die Förderketten 32a, b. Der über den beiden Förderketten 32a, b befindliche
bandförmige Abschnitt der Faserschar 30 wird sodann von einer nicht dargestellten
Trenneinrichtung abgetrennt, die sich im Bereich der Klemmeinrichtung 11 befindet,
und wird damit zu einem getrennten Segment 30a. Die neu entstandenen freien Enden
der noch auf dem Laufwagen befindlichen Bänder 30 sind dann wieder von der Klemmeinrichtung
31 gehalten. Das über den Förderketten 32a, b befindliche abgelängte Segment 30a hingegen
wird an seinen beiden Enden von einer ebenfalls zur Verlegeeinrichtung 33 gehörenden
Leger-Klemmeinrichtung 36 erfasst, die in der Richtung der Förderketten 32a, b hin
und her beweglich gesteuert angetrieben ist. Die Leger-Klemmeinrichtung 36 übergibt
schließlich das Segment 30a an nicht dargestellte Klemmeinrichtungen, die sich an
den Förderketten 32a, b befinden. Das Segment 30a ist damit endgültig ein Teil der
verlegten unidirektionalen Faserlage 37 geworden.
[0061] In Figur 9 ist eine Bewegungsphase dargestellt, bei der die Klemmeinrichtung 31 geschlossen
ist und der Greifer 35 zwar bereits die freien Enden der Bänder 30 erfasst hat, sich
aber noch in Ruhe befindet. In der Folge arbeiten der Laufwagen 23, die Klemmeinrichtung
31, der Greifer 35 sowie die Leger-Klemmeinrichtung 36 taktweise zusammen, wobei der
Laufwagen 23 um die Länge L (Figur 9) nach Maßgabe der Bewegung des Greifers 35 hin-
und herbewegt wird.
[0062] Der Ausgleich von Unterschieden in der Längsspannung der Bänder 30 erfolgt auch bei
der Multiaxialmaschine gemäß den Figuren 7 bis 9 im Zusammenwirken zwischen den Spulen
27 des Spulengatters 25, dem Spreizaggregat 26, der Klemmeinrichtung 31 und dem Greifer
35. Wenn der Greifer 35 seinen Transport- oder Verlegehub durchführt und eine Gruppe
von Bändern 30 quer über die Förderketten 32a, 32b zieht, wird die Rückstellkraft
der Bänder 30 durch die Spulen 27 und das Spreizaggregat 26 aufgebracht. Der Greifer
35 muss in diesem Fall die Bänder 30 klemmend fest, also ohne jeden Schlupf ergreifen
und ziehen. Wenn das vordere Ende der Gruppe der Bänder 30 abgetrennt ist, und der
Laufwagen 23 sich zurückbewegt, ist das Vorratsende der Bänder 30 in der Klemmeinrichtung
31 schlupffrei gehalten. Der Laufwagen 23 übt eine Zugwirkung auf das neu entstehende
Vorratsende aus, wobei die erforderliche Zugkraft, die auf die Bänder 30 einwirken
muss, durch die Spulen 27 und das Spreizaggregat 26 zustande kommt.
[0063] Das Ergebnis der Verfahrensweise nach den Figuren 7 bis 9 ist eine sehr gleichmäßig
verlegte unidirektionale Lage 37. Es beruht auf den folgenden Maßnahmen, dass die
zu Segmenten 30a zusammengefassten Bänder 30 besonders eben und regelmäßig nebeneinander
liegen:
- die Fasern 28 des Ausgangsmaterials werden mit gleich bleibender Geschwindigkeit von
den Spulen des Spulengatters 25 abgezogen;
- die Fasern 28 und Bänder 30 durchlaufen das Spreizaggregat 26 ebenfalls mit gleich
bleibender Geschwindigkeit;
- im Zusammenwirken des Greifers 6, 35 mit der Rückstellkraft der Bänder 3, 3a, 3b,
30 kann ein Ausgleich von Spannungsunterschieden zwischen den einzelnen Bändern erfolgen,
und
- (bei der Vorgehensweise nach Anspruch 4 der Anmeldung:) die ebene Anordnung und glatte
Oberfläche der Segmente wird nicht durch von außen aufgeprägte Maßnahmen zur Bildung
einer Querkohäsion gestört.
Liste der Bezugsziffern
Figuren 1 bis 6:
[0064]
- 1, 1a, 1b
- Faser (Ausgangsmaterial)
- 2
- Filament
- 3, 3a, b
- Band (gespreiztes Ausgangsmaterial)
- 4
- Schlichte
- 5
- Segment
- 6
- Greifer
- 7
- Verlegerichtung
- 8
- Klemmeinrichtung
- 9
- Trenneinrichtung
- 10
- Auswölbung
- 11
- Bearbeitungsstation
- 12
- Scheibenspulen
- 13
- Walzen des Spreizaggregates
- 14
- Umlenkwalzen
- 15
- Beeinflussungsstation
- 16
- Leger-Klemmeinrichtung
- 17
- Kreuzspule
Figuren 7 bis 9:
[0065]
- 21
- Maschinengestell, seitlicher Anbau
- 22
- Führungsschienen
- 23
- gemeinsame bauliche Einheit, Laufwagen
- 24
- Laufrollen
- 25
- Spulengatter
- 26
- Spreizaggregat
- 27
- Spule
- 28
- Fasern (Ausgangsmaterial)
- 29
- Umlenkrollen
- 30
- Bänder
- 30a
- Segment
- 31
- Klemmeinrichtung (Halte- und Erfassungseinrichtung)
- 32a, b
- Förderketten
- 33
- Verlegeeinrichtung
- 34
- Führungsbahn
- 35
- Greifer
- 36
- Leger-Klemmeinrichtung
- 37
- unidirektionale Lage
- 38
- Richtungspfeil für die Förderrichtung der Förderketten
- 39
- Pfeil für die Verlegerichtung der Bänder
- 40
- Bewegungspfeil (Greifer)
- 41
- Bewegungspfeil (Leger-Klemmeinrichtung)
- 42
- Bewegungspfeil (Laufwagen)
- L
- veränderlicher Abstand
1. Verfahren zum Herstellen eines multiaxialen Fadengeleges in der Form einer endlosen
Bahn, die sich auf einer Transporteinrichtung befindet und sich mit dieser in ihrer
Längsrichtung bewegt, wobei nacheinander unidirektionale Faserlagen mit wechselnder
Längsrichtung ihrer Fasern aufeinander abgelegt und vorübergehend an der Transporteinrichtung
fixiert werden, mit den folgenden Verfahrensschritten:
a) das Ausgangsmaterial der unidirektionalen Faserlagen sind aus Filamenten bestehende
Fasern, die mit einer Schlichte versehen sind;
b) vor dem Verlegen zu einem multiaxialen Fadengelege werden die Fasern in einem Spreizprozess
verbreitert, wobei jede Faser zu einem Band verformt wird, dessen Flächengewicht höchstens
300 g/m2 beträgt;
c) die unidirektionalen Faserlagen werden in Form von nebeneinander liegenden einzelnen
Segmenten abgelegt, von denen jedes aus mindestens zwei Bändern besteht, wobei die
Längsrichtung der Bänder und damit auch der Segmente unter einem Winkel zur Längs-
und Bewegungsrichtung des entstehenden bahnförmigen Fadengeleges verläuft;
dadurch gekennzeichnet, dass die folgenden weiteren Verfahrenschritte vorgesehen sind:
d) den einzelnen Bändern (3, 3a, 3b, 30) wird vor dem Zusammenfügen zu den Segmenten
(5, 30a) eine Querkohäsion in der Weise erteilt, dass die nebeneinander liegenden
Bänder (3, 3a, 3b, 30) innerhalb des Segments (5, 30a) im Wesentlichen unverbunden
bleiben;
e) in diesem Zustand durchlaufen die Segmente (5, 30a) den gesamten Ablegevorgang,
wobei ein Zusammenhalt zwischen den Bändern (3, 3a, 3b, 30) und zwischen den Segmenten
(5, 30a) der verschiedenen unidirektionalen Faserlagen durch das vorübergehende Fixieren
an der Transporteinrichtung erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass beim Ablegevorgang ein Greifer (6, 35) die Bänder (3, 3a, 3b, 30) zur Bildung der
Segmente (5, 30a) quer über die Transporteinrichtung zieht, wobei im Zusammenwirken
zwischen der Zugkraft des Greifers (6, 35) und der Rückstellkraft der Bänder (3, 3a,
3b, 30) ein Ausgleich unterschiedlicher mechanischer Längsspannungen zwischen den
einzelnen Bändern (3, 3a, 3b, 30) erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass beim Aufbringen der Querkohäsion benachbarte Bänder (3, 3a, 3b, 30) sich seitlich
in einem Abstand voneinander befinden.
4. Verfahren zum Herstellen eines multiaxialen Fadengeleges in der Form einer endlosen
Bahn, die sich auf einer Transporteinrichtung befindet und sich mit dieser in ihrer
Längsrichtung bewegt, wobei eine Verlegeeinrichtung nacheinander zumindest zwei unidirektionale
Faserlagen mit wechselnder Längsrichtung ihrer Fasern aufeinander ablegt und diese
Faserlagen vorübergehend an der Transporteinrichtung fixiert werden, mit den folgenden
Verfahrensschritten:
a) das Ausgangsmaterial der unidirektionalen Faserlagen sind aus Filamenten bestehende
Fasern, die mit einer Schlichte versehen sind;
b) vor dem Verlegen zu einem multiaxialen Fadengelege werden die Fasern in einem Spreizprozess
verbreitert, wobei jede Faser zu einem Band verformt wird, dessen Flächengewicht höchstens
300 g/m2 beträgt;
c) die unidirektionalen Faserlagen werden in der Form von nebeneinander liegenden
einzelnen Segmenten abgelegt, von denen jedes aus mindestens einem Band besteht, wobei
die Längsrichtung der Bänder und damit auch der Segmente unter einem Winkel zur Längsrichtung
des entstehenden bahnförmigen Fadengeleges verläuft und ein Greifer der Verlegeeinrichtung
die Bänder zur Bildung der Segmente quer über die Transporteinrichtung zieht;
dadurch gekennzeichnet,
dass durch gezieltes Einwirken auf die Fasern (1, 1a, 1 b, 28) und/oder Bänder (3, 3a,
3b, 30) vor dem Verlegen die Adhäsionswirkung der Schlichte (4) zwischen den Filamenten
(2) der Fasern (1, 1 a, 1 b, 28) und/oder Bänder (3, 3a, 3b, 30) herabgesetzt wird
und die Verfahrensführung derart erfolgt, dass auch dicht nebeneinander liegende Bänder
(3, 3a, 3b, 30) im Wesentlichen unverbunden bleiben, und dass die Bänder (3, 3a, 3b,
30) in diesem Zustand den gesamten Verlegevorgang durchlaufen, wobei im Zusammenwirken
zwischen der Zugkraft des Greifers (5, 30a) und der Rückstellkraft der Bänder (3,
3a, 3b, 30) ein Ausgleich unterschiedlicher mechanischer Längsspannungen zwischen
den einzelnen Bändern (3, 3a, 3b, 30) erfolgt und der Zusammenhalt zwischen den Bändern
(3, 3a, 3b, 30) und Segmenten (5, 30a) innerhalb der unidirektionalen Lage durch das
vorübergehende Fixieren an der Transporteinrichtung erfolgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die bereits gespreizten Bänder (3a, 3b) als fertiges Zwischenprodukt auf Scheibenspulen
(12) bereitgestellt, von einem Spulengatter abgezogen und dem Greifer (6) zugeführt
werden, wobei ein definierter Schlupf der Bänder (3a, 3b) im Greifer (6) vorgesehen
ist und beim Ausgleich der unterschiedlichen mechanischen Längsspannungen alle Bänder
(3a, 3b) an dem dem Greifer (6) abgewandten Ende des Segments (5) in einer Klemmeinrichtung
(8) fixiert sind.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die bereits gespreizten Bänder (3a, 3b) des Zwischenprodukts auf mindestens einem
gemeinsamen Spulenkörper einer Scheibenspule (12) bereitgestellt werden, auf dem mindestens
zwei gespreizte Bänder (3a, 3b) nebeneinander, aber unverbunden aufgewickelt sind.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbreitern der Fasern (3a, 3b) an der Multiaxialmaschine zur Herstellung des
multiaxialen Fadengeleges erfolgt, wobei die von einem Spulengatter abgezogenen Fasern
(1, 1 a, 1 b) des Ausgangsmaterials ein stationär angeordnetes Spreizaggregat durchlaufen
und in der Form der verbreiterten Bänder (3a, 3b) dem Greifer (6) zugeführt werden,
wobei beim Ausgleich der unterschiedlichen mechanischen Längsspannungen alle Bänder
(3a, 3b) in dem Greifer (6) fixiert sind und die Rückstellkraft der Bänder (3a, 3b)
von den Spulen des Spulengatters und der Spreizeinrichtung aufgebracht wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die folgenden Verfahrensschritte vorgesehen sind:
a) das Verbreitern der Fasern (28) erfolgt an der Multiaxialmaschine zur Herstellung
des multiaxialen Fadengeleges, wobei die von einem Spulengatter (25) abgezogenen Fasern
(28) ein Spreizaggregat (26) durchlaufen;
b) das Spulengatter (25) wird zusammen mit dem Spreizaggregat (26) als eine gemeinsame
bauliche Einheit (23) in der Weise gesteuert bewegt, dass der Abstand L zwischen der
gemeinsamen baulichen Einheit (23) und der Verlegeeinrichtung (33) gezielt verändert
wird;
c) die Bewegung der gemeinsamen baulichen Einheit (23) erfolgt nach Maßgabe des in
der Zeiteinheit wechselnden Bedarfs der Verlegeeinrichtung an Bändern (30) derart,
dass die Fasern (28) des Ausgangsmaterials das Spreizaggregat (26) mit konstanter
Geschwindigkeit durchlaufen,
d) dabei sind zum Ausgleich unterschiedlicher mechanischer Längsspannungen zwischen
den einzelnen Bändern (30) eines Segments (30a) dessen Enden im Greifer (35) fixiert,
und die Rückstellkraft der Bänder (30) wird von den Spulen (27) des Spulengatters
(25) und dem Spreizaggregat (26) aufgebracht.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Segmente (5, 30a) gassenfrei nebeneinander oder mit einer Überlappung oder mit
einem Abstand zueinander abgelegt werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das gezielte Einwirken vor, während oder nach dem Spreizen vorgenommen wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das gezielte Einwirken mechanisch, thermisch oder chemisch vorgenommen wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Ablegen der Segmente (5, 30a) auf eine der Faserlagen ein Kohäsionsmittel
aufgebracht wird, welches nach dem Ablegen der Segmente (5, 30a) thermisch aktiviert
wird und die Faserlagen miteinander verbindet.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass benachbarte Bänder gassenfrei, mit Überlappung oder beabstandet voneinander abgelegt
werden.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Transporteinrichtung ein bewegter Träger ist.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger eine textile Lage des multiaxialen Fadengeleges selbst ist.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass nach Ablage aller unidirektionalen Faserlagen das multiaxiale Fadengelege einer Verbindungsstation
zugeführt wird, in der alle Faserlagen miteinander vernäht, verwirkt oder kalandriert
werden.
17. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Transporteinrichtung aus Transportketten besteht, welche kurz vor dem Fixieren
der Lagen quer zu ihrer Transportrichtung leicht divergieren.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass jede Faser (1, 1 a, 1 b, 28) separat gespreizt wird.
19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern (1, 1a, 1 b, 28) beim Spreizen in unterschiedlichen Ebenen geführt werden,
so dass alle Fasern (1, 1a, 1 b, 28) seitlich frei liegen.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern (1, 1a, 1 b, 28) zumindest einer unidirektionalen Faserlage aus diskontinuierlichen
Filamenten bestehen.
21. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass das Material der Fasern (1, 1a, 1 b, 30a) Kohlenstoff, Keramik, Glas, Aramid, eine
Mischung davon ist oder aus deren Vor- oder Zwischenprodukten besteht.
22. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 21, bei welchem die Filamentzahl der Fasern
(1, 1a, 1 b, 30a) zumindest 12K ist.
23. Unidirektionale Faserlage mit einem Flächengewicht von höchstens 300 g/m2, bestehend aus einer Lage von parallel nebeneinander angeordneten Bändern, die durch
Verbreitern von Fasern entstanden sind, die ihrerseits aus einer Vielzahl von kontinuierlichen
oder diskontinuierlichen Filamenten bestehen und als Ausgangsmaterial mit einer Schlichte
versehen sind, dadurch gekennzeichnet, dass jedes einzelne Band (3, 3a, 3b, 30) mit einem Mittel zum Erzielen einer Querkohäsion
versehen ist, dass aber die nebeneinander liegenden Bänder (3, 3a, 3b, 30) im Wesentlichen
unverbunden sind.
24. Unidirektionale Faserlage nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, dass das Querkohäsionsmittel ein Klebemittel ist, welches vor dem Ablegen der unidirektionalen
Lage aufgebracht wird und nach dem Ablegen aktiviert wird.
25. Unidirektionale Faserlage nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, dass das Querkohäsionsmittel ein durch Wärme aktivierbares Mittel ist.
26. Unidirektionale Faserlage nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, dass das Querkohäsionsmittel ein chemisches Bindemittel ist.
27. Unidirektionale Faserlage nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, dass die Querkohäsion durch mechanisch oder hydraulisch wirkende Mittel aufgebracht wird.
28. Verfahren zum Herstellen einer unidirektionalen Faserlage nach einem der Ansprüche
23 bis 27, mit einem Flächengewicht von höchstens 300 g/m2 als Zwischenprodukt, wobei auf einen Spulenkörper eine Vielzahl von dicht und parallel
nebeneinander liegenden Bändern aufgewickelt wird, die durch Verbreitern von Fasern
entstanden sind, die aus einer Vielzahl von Filamenten gebildet sind, dadurch gekennzeichnet, dass jedes einzelne Band (3, 3a, 3b, 30) mit einem Mittel zum Erzielen von Querkohäsion
versehen wird, dass aber die Bänder (3, 3a, 3b, 30) seitlich unverbunden auf einen
als Scheibenspule (12) ausgebildeten Spulenkörper aufgewickelt werden.
29. Unidirektionale Faserlage mit einem Flächengewicht von höchstens 300 g/m2, bestehend aus einer Lage von parallel nebeneinander angeordneten Bändern, die durch
Verbreitern von Fasern entstanden sind, die ihrerseits aus einer Vielzahl von kontinuierlichen
oder diskontinuierlichen Filamenten bestehen und als Ausgangsmaterial mit einer Schlichte
versehen sind, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Grenzflächen zwischen den einzelnen Bändern (3, 3a, 3b, 30) die Adhäsionswirkung
der Schlichte herabgesetzt ist und die Bänder (3, 3a, 3b, 30) im Wesentlichen unverbunden
sind.
30. Verfahren zum Herstellen einer unidirektionalen Faserlage nach Anspruch 29, mit einem
Flächengewicht von höchstens 300 g/m2 als Zwischenprodukt, wobei auf einen Spulenkörper eine Vielzahl von dicht und parallel
nebeneinander liegenden Bändern aufgewickelt wird, die durch Verbreitern von Fasern
entstanden sind, die aus einer Vielzahl von Filamenten gebildet und mit einer Schlichte
versehen sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Adhäsionswirkung der Schlichte (4) herabgesetzt wird und die Bänder (3, 3a, 3b,
30) im Übrigen querkohäsionsfrei und seitlich unverbunden auf einen als Scheibenspule
(12) ausgebildeten Spulenkörper aufgewickelt werden.
31. Spulenkörper mit einer unidirektionalen Faserlage als Zwischenprodukt bei der Herstellung
eines multiaxialen Fadengeleges nach einem der Ansprüche 28 oder 30, wobei die unidirektionale
Lage ein Flächengewicht von höchstens 300 g/m2 hat und aus einer Vielzahl von dicht nebeneinander angeordneten Bändern gebildet
ist, die durch Verbreitern von Fasern entstanden sind, die ihrerseits aus einer Vielzahl
von Filamenten bestehen,
dadurch gekennzeichnet, dass der Spulenkörper als Scheibenspule (12) ausgebildet ist und die Bänder (3, 3a, 3b,
30) der unidirektionalen Lage seitlich unverbunden sind.
32. Multiaxiales Fadengelege, mit den folgenden Merkmalen:
a) das Fadengelege besteht aus übereinander abgelegten unidirektionalen Faserlagen;
b) mindestens eine Faserlage hat ein Flächengewicht von höchstens 300 g/m2 und besteht aus parallel nebeneinander angeordneten Bändern, die durch Verbreitern
von Fasern entstanden sind, die ihrerseits aus einer Vielzahl von kontinuierlichen
oder diskontinuierlichen Filamenten bestehen und als Ausgangsmaterial mit einer Schlichte
versehen sind;
c) die übereinander angeordneten unidirektionalen Faserlagen sind miteinander verbunden,
dadurch gekennzeichnet,
d) dass die zu einer unidirektionalen Faserlage gehörenden Bänder (3, 3a, 3b, 30) überwiegend
durch die benachbarten unidirektionalen Faserlagen miteinander verbunden sind,
e) dass die seitlichen Berührungsbereiche der Bänder (3, 3a, 3b, 30) innerhalb einer unidirektionalen
Faserlage im Wesentlichen adhäsionsfrei sind,
f) und dass die einzelnen Bänder (3, 3a, 3b, 30) jeweils für sich mit einem Querkohäsionsmittel
versehen sind.
33. Multiaxiales Fadengelege, mit den folgenden Merkmalen:
a) das Fadengelege besteht aus übereinander abgelegten unidirektionalen Faserlagen;
b) mindestens eine Faserlage hat ein Flächengewicht von höchstens 300 g/m2 und besteht aus parallel nebeneinander angeordneten Bändern, die durch Verbreitern
von Fasern entstanden sind, die ihrerseits aus einer Vielzahl von kontinuierlichen
oder diskontinuierlichen Filamenten bestehen und als Ausgangsmaterial mit einer Schlichte
versehen sind;
c) die übereinander angeordneten unidirektionalen Faserlagen sind miteinander verbunden,
dadurch gekennzeichnet,
d) dass die zu einer unidirektionalen Faserlage gehörenden Bänder (3, 3a, 3b, 30) überwiegend
durch die benachbarten unidirektionalen Faserlagen miteinander verbunden sind, während
e) die seitlichen Berührungsbereiche der Bänder (3, 3a, 3b, 30) innerhalb einer unidirektionalen
Faserlage im Wesentlichen adhäsionsfrei sind, indem die Adhäsionswirkung der Schlichte
herabgesetzt ist.
34. Multiaxiales Fadengelege nach Anspruch 32 oder 33, dadurch gekennzeichnet, dass das Material der Fasern (1, 1a, 1 b, 30a) Kohlenstoff, Keramik, Glas, Aramid, eine
Mischung davon ist oder aus deren Vor- und Zwischenprodukten besteht.
35. Multiaxiales Fadengelege nach einem der Ansprüche 23 bis 34, dadurch gekennzeichnet, dass als Ausgangsprodukt Fasern (1, 1a, 1 b, 30a) mit einer Filamentzahl von zumindest
12K dienen.
36. Kompositteil mit einer Matrix und einem verstärkenden multiaxialen Fadengelege nach
einem der Ansprüche 32 bis 35, das gemäß einem Verfahren nach einem der Ansprüche
1 bis 20 hergestellt ist.