[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schließvorrichtung einer Haushaltsgeräte-Tür,
insbesondere der Tür eines Kühlschranks oder eines Kühl-Gefrierschranks. Ferner betrifft
die Erfindung ein Haushaltsgerät mit einer Tür und einer solchen Schließvorrichtung.
[0002] Aus der
EP 1524483A1 ist eine Vorrichtung bekannt, die dem Schließen und Öffnen von Haushaltsgeräten dient,
welche aus einem Türgriff und einem verschiebbar gelagerten Schieber besteht. Aus
der
DE 3124457A1 und der
DE 3218838A1 sind außerdem Einrichtungen zum selbsttätigen Schließen von Kühlschranktüren bekannt.
Derartige Einrichtungen dienen dazu, beispielsweise bei mit Magnetstreifen geschlossen
gehaltenen Türen von Kühlschränken oder bei durch Saugkraft in Folge der Luftabkühlung
geschlossen gehaltenen Gefrierkombinationen Kälteverluste zu vermeiden, die eintreten
können, wenn die Tür nur flüchtig geschlossen wird und vom Benutzer unbemerkt bleibt,
dass die Tür dabei nicht richtig geschlossen ist. Die oben genannten Einrichtungen
werden während der Herstellung des Haushaltsgeräts im Türgelenk desselben eingebaut;
sie sind technisch aufwendig, bestehen aus vielen Teilen und können nur schwer nachgerüstet
oder gar ausgetauscht werden.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe bzw. das technische Problem zugrunde,
eine Schließvorrichtung einer Haushaltsgeräte-Tür, insbesondere der Tür eines Kühlschranks
oder eines Kühl-Gefrierschranks, zu schaffen, die zuverlässig Kälteverluste wegen
falsch geschlossener Tür vermeidet, die aber gleichzeitig einfach handhabbar und,
kostengünstig herstellbar und leicht nachrüstbar oder austauschbar ist; Ferner soll
ein Haushaltsgerät mit einer Tür und einer solchen Schließvorrichtung bereitgestellt
werden.
[0004] Diese Aufgabe wird durch eine Schließvorrichtung einer Haushaltsgeräte-Tür mit den
Merkmalen des Patentanspruchs 1 und ein Haushaltsgerät mit den Merkmalen des Anspruchs
12 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen der Erfindung sind in
den jeweils zugehörigen abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0005] Mittels der erfindungsgemäße Schließvorrichtung kann einem Benutzer eines Haushaltsgerätes,
welches mit einer solchen Schließvorrichtung ausgestattet ist, ein unzureichender
Schließzustand der Haushaltsgeräte-Tür angezeigt und Kälteverluste wegen einer falsch
geschlossenen Tür zuverlässig vermieden werden. Gleichzeitig ist die erfindungsgemäße
Schließvorrichtung aber konstruktiv simpel ausgestaltet, einfach handhabbar, kostengünstig
herstellbar und leicht nachrüstbar oder austauschbar. Außerdem werden durch die erfindungsgemäße
Lösung Bauteile und Montagezeit eingespart und damit insgesamt Kosten eingespart.
[0006] Die erfindungsgemäße Schließvorrichtung ist
dadurch gekennzeichnet, dass sie zumindest eine Kugelaufnahme und einen Kugelkopf aufweist, der im geschlossenen
Zustand der Schließvorrichtung mit der Kugelaufnahme in Eingriff steht, wobei zumindest
entweder der Kugelkopf oder die Kugelaufnahme an der Tür anbringbar ist. Dadurch ist
z.B. der Kugelkopf an einem feststehenden Teil des Haushaltsgerätes angeordnet, während
die Kugelaufnahme an einem beweglichen Teil (d.h. hier der Tür) angeordnet ist, oder
umgekehrt. Unter einem Kugelkopf soll im Sinne der Erfindung nicht nur ein exakt kugel-
oder kugelabschnittförmiger Kopf verstanden werden. Je nach Ausführungsform kann der
Kugelkopf auch leicht oval ausgebildet sein, oder sogar als Polyeder mit einer Vielzahl
kleiner, gerader Flächenelemente, die zusammen eine einem Kugelkopf angenäherte, ähnliche
Form bilden.
[0007] Die Erfindung verfolgt den Gedanken, wenn die Haushaltsgeräte-Tür nur flüchtig geschlossen
wird, sie entweder richtig zu schließen oder aber sie so weit offen zu halten, dass
es einem Benutzer auffällt. Bei korrekt geschlossener Tür ist der Kugelkopf in der
z.B. gegenüberliegenden, vorzugsweise schalenartigen, pfannenartigen oder ringförmigen
Kugelaufnahme aufgenommen, so dass der Kugelkopf sicher in der Kugelaufnahme sitzt
und große Teile seiner Kugelfläche an der Innenfläche der Kugelaufnahme anliegen.
Die erfindungsgemäße Schließvorrichtung hält die Tür dann sicher in einer vollständig
geschlossenen Position.
[0008] Wenn die Tür ausgehend von einem vollständig geschlossenen Zustand z.B. durch Auf-Ziehen
geöffnet wird, drückt zunächst die Kugeloberfläche des Kugelkopfes gegen die Flächen
oder Ränder der Kugelaufnahme. Sowohl der Kugelkopf oder seine Kugelkopf-Halterung
als auch die Kugelaufnahme sind so ausgestaltet bzw. aufeinander abgestimmt, dass
sie sich unter erhöhter Krafteinwirkung geringfügig elastisch und reversibel verformen
und geringfügig relativ zueinander bewegen können. Dies kann neben geeigneter Wahl
der verwendeten Materialien und ihrer jeweiligen Elastizitäten und Druckfestigkeiten
sowie einer konstruktiv vorgesehenen Verformbarkeit der dem Kugelkopf und der Kugelaufnahme
zugeordneten Bauteile z.B. dadurch geschehen, dass der Kugelkopf etwas in seine Kugelkopf-Halterung
gedrückt wird, so dass der Kugelkopf schließlich bei einem weiteren Aufziehen der
Tür aus der Kugelaufnahme rutschten und die Tür freigeben kann, die dann vollständig
zu öffnen ist.
[0009] Nachdem die Tür feigegeben ist, kehren der Kugelbolzen bzw. seine Halterung und die
Kugelaufnahme aufgrund der besagten elastischen, reversiblen Eigenschaften in ihre
ursprünglichen Formen und Positionen an ihrer zugeordnete Komponente des Haushaltsgerätes
zurück. Durch entsprechende Materialwahl werden unterschiedliche Elastizitäten für
die Kugelaufnahme und den Kugelbolzen ausgesucht und damit erreicht, dass beim Öffnen
und Schließen der Tür ein leicht überwindbarer, jedoch spürbarer Widerstand vorhanden
ist. Bei einem ausreichenden Schließen der jetzt offenen Tür wird in ähnlicher Weise
der Kugelbolzen ausgehend von einer Ausgangsposition, in der er sich außer Eingriff
mit der Kugelaufnahme befindet, in die Kugelaufnahme hineingeschoben oder gedrückt,
so dass er anschließend in diese eingreifen oder einrasten kann und somit die Tür
in der geschlossenen Position gehalten wird.
[0010] Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, der Kugelkopf einen Schaft
besitzt, der zusammen mit dem Kugelkopf einen Kugelbolzen bildet, und der Kugelbolzen
in einer Buchse aufnehmbar ist. Der Schaft ist vorzugsweise geradlinig ausgebildet,
kann für bestimmte Anwendungen jedoch auch abgewinkelt oder gebogen oder mit zusätzlichen
integralen oder separaten Befestigungselementen versehen sein. Auf diese Weise ist
der Kugelkopf sicher und zuverlässig montierbar, und es können mittels des Schaftes
noch weitere Zusatzfunktionen übernommen werden, wie nachfolgend noch erläutert werden
wird.
[0011] Der Schaft des Kugelbolzens ist vorzugsweise in der Buchse axial beweglich, insbesondere
gegen eine Vorspannkraft oder einen Widerstand axial beweglich. Auf diese Weise kann
der Kugelkopf leichter in die Kugelaufnahme bewegt werden und dort einrasten, wenn
die Tür, welcher die erfindungsgemäße Schließvorrichtung zugeordnet ist, geschlossen
wird - oder aus der Kugelaufnahme gedrückt werden, wenn die Tür mit einer bestimmten
Kraft geöffnet wird.
[0012] Gemäß einer anderen bevorzugten Variante der erfindungsgemäßen Schließvorrichtung
ist der Kugelbolzen in der Buchse gegen eine elastische Vorspannkraft beweglich. Die
elastische Vorspannkraft kann z.B. durch die Elastizität der Buchse oder eines Bereichs
davon oder z.B. durch ein in der Buchse angeordnetes Federelement erzielt werden.
[0013] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltungsform der erfindungsgemäßen Schließvorrichtung
sieht vor, dass ein Anschlag (insbesondere ein Anschlag der Kugelaufnahme) für den
Kugelkopf vorgesehen ist, an den der Kugelkopf beim Schließen der Schließvorrichtung
und vor dem Ineingrifftreten mit der Kugelaufnahme stößt. Um den Kugelkopf in die
Kugelaufnahme zu bringen, muß ein Benutzer daher eine gewisse Mindestkraft aufbringen,
damit der Kugelkopf den Anschlag überwindet und in die Kugelaufnahme rastet. Andernfalls
bleibt der Kugelkopf vor dem Anschlag, wodurch die der Schließvorrichtung zugeordnete
Tür soweit offen gehalten wird, dass es für den Benutzer sofort erkennbar ist und
dieser die Tür dann richtig schließen kann. So können unerwünschte Kälteverluste durch
nur flüchtig geschlossene Türen vermieden werden.
[0014] Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Kugelaufnahme und/oder
die Buchse und/oder die Tür, oder Teile oder Teilbereiche davon, elastisch verformbar
ausgebildet sind, um das Eingreifen des Kugelkopfes in die Kugelaufnahme beim Schließen
der Tür zu ermöglichen. Hierdurch werden viele Einzelteile und beispielsweise komplizierte
Federkonstruktionen vermieden, welche das Einrücken oder Einrasten des Kugelbolzens
in die z.B. sphärische Aufnahmepfanne der Kugelaufnahme ansonsten ermöglichen würden.
[0015] Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Kugelaufnahme
und/oder die Buchse baugleich ausgeführt sind, so dass die Kugelaufnahme als Buchse
verwendbar ist, und umgekehrt. Durch diese Doppelfunktion der genannten Komponenten
wird die Bauteile-Anzahl reduziert und die Konstruktion sowie Montage stark vereinfacht.
[0016] Noch eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass der Kugelbolzen
mit einer Presspassung in der Buchse sitzt. Diese Anordnung sichert nicht nur den
Kugelbolzen unverlierbar an der Buchse, sondern ist auch dann von Vorteil, wenn der
Kugelbolzen sich nicht oder nur geringfügig in der Buchse bewegen soll und das Einrasten
des Kugelkopfes durch die Elastizität eines anderen zugeordneten Bauteil erreicht
werden soll.
[0017] Eine äußerst vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Kugelaufnahme
und die Buchse jeweils in einer an der Tür oder einem Rahmen des Haushaltsgeräts vorsehbaren
Türzapfenaufnahme aufnehmbar sind. Die Erfindung macht sich demnach die vorhandenen
Öffnungen in Haushaltsgerätetüren, z.B. die Zapfenaufnahmen für die Türscharniere,
welche üblicherweise das wahlweise Aufschlagen einer Tür rechts oder links ermöglichen,
zu Nutzen. In mindestens einer dieser Öffnungen wird dann die erfindungsgemäße Schließvorrichtung
mit ihrem Kugelkopf bzw. Kugelbolzen und z.B. mindestens einer elastisch verformbaren
Buchse montiert. Dabei kann die Schließvorrichtung entweder am oberen, am unteren
Randbereich oder an der Seite der verwendeten Tür und des verwendeten Rahmen eingebaut
werden. Die Türzapfenaufnahme der Tür übernimmt damit eine vorteilhafte Vielfachfunktion.
[0018] Noch eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass der Kugelkopf
bzw. Kugelbolzen in einer an der Tür oder einem Rahmen des Haushaltsgeräts vorsehbaren
Türzapfenaufnahme aufnehmbar ist. Hierbei wird der Schaftdurchmesser des Kugelbolzens
vorzugsweise so gewählt, dass er direkt, d.h. ohne eine zusätzliche Buchse, in die
Zapfenaufnahmen für die Türscharniere aufgenommen werden kann. In diesem Fall besitzt
vorzugsweise die Zapfenaufnahme eine entsprechende Elastizität. Die Vorteile dieser
Konstruktion sind im Wesentlichen die gleichen wie bei der zuvor beschriebenen Variante.
[0019] In noch einer anderen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Schließvorrichtung
ein Kugelkopf-Element mit zwei gegenüberliegenden Kugelkopf-Abschnitten und einem
dazwischen befindlichen Befestigungsabschnitt zum Anbringen an einem stationären Bereich
eines Haushaltsgerätes auf. Der stationäre Bereich kann zum Beispiel ein zwischen
zwei übereinander liegenden Türen befindlicher Gehäusebereich oder Rahmenbereich des
Haushaltsgerätes sein. Ein solches Kugelkopf-Element kann dann gleichzeitig für zwei
Türen verwendet werden, wobei jeder Tür dann ein Kugelkopf zugeordnet ist. Zweckmäßiger
Weise besitzt dann jede Tür eine entsprechende Kugelaufnahme. In umgekehrter Weise
könnte ein Kugelaufnahme-Element mit zwei gegenüberliegenden Kugelaufnahmen und einem
dazwischen befindlichen Befestigungsabschnitt zum Anbringen an einem stationären Bereich
des Haushaltsgerätes vorgesehen werden.
[0020] Die Kugelaufnahme bzw. die Buchse kann beispielsweise aus unverstärktem, verstärktem
und/oder gefülltem thermoplastischen Kunststoff, insbesondere aus Polycarbonat (PC),
thermoplastischem Polyurethan (PU), Polyester, Polyethylenterephthalat (PET), Polystyrol
(PS), syndiotaktischem Polystyrol, Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS), Polypropylenoxid
(PPO), Polysulfon (PSO), Polyphenylensulfid (PPS), Polyimid (PI), Polyketon, Polyetheretherketon
(PEEK), Polyamid (PA), Polybutylenterephthalat (PBT), Polyolefin, Polypropylen (PP),
Polymethylen (PE) oder aus einer Mischung dieser Stoffe hergestellt sein. Dies ermöglicht
die kostengünstige Massenherstellung als Spritzgussteil. Die Elastizität der verwendeten
Materialen wird so ausgewählt, dass ein Einrasten und Herausdrücken oder Herausziehen
des Kugelkopfes stets sicher gewährleistet wird. Ferner kann aufgrund dieser Werkstoffe
die Elastizität der besagten Teile auch ohne Bereitstellung eines Anschlags so ausreichend
sein, dass die Tür bei einem unzureichenden Schleißvorgang soweit zurückgefedert wird,
dass der Benutzer das Fehlschlagen des Schließvorgangs bemerkt.
[0021] Der Kugelkopf oder der Kugelbolzen kann aus Metall, aus unverstärktem, verstärktem
und/oder gefülltem thermoplastischen Kunststoff, insbesondere aus Polycarbonat (PC),
thermoplastisches Polyurethan (PU), Polyester, Polyethylenterephthalat (PET), Polystyrol
(PS), syndiotaktische Polystyrol, Acrylnitril-Butadien-Styrol (ABS), Polypropylenoxid
(PRO), Polysulfon (PSO), Polyphenylensulfid (PPS), Polyimid (PI), Polyketon, Polyetheretherketon
(PEEK), Polyamid (PA), Polybutylenterephthalat (PBT), Polyolefin, Polypropylen (PP),
Polyethylen (PE), welcher vorzugsweise eine gleiche oder geringere Elastizität als
der Kunststoff der Kugelaufnahme aufweist, oder aus einer Mischung dieser Stoffe hergestellt
sein. Die Herstellung als Metallbauteil ermöglicht eine verschleißfreie Bauweise,
während die Kunststoffvariante die kostengünstige Herstellung z.B. als Spritzgussteil
ermöglicht.
[0022] Das erfindungsgemäße Haushaltsgerät, insbesondere Kühlschrank oder Kühl-/Gefrierschrank,
weist mindestens eine Tür und mindestens eine der Tür zugeordnete erfindungsgemäße
Schließvorrichtung auf. Mit diesem Haushaltsgerät sind im Wesentlichen die gleichen
Vorteile erzielbar, die bereits weiter oben in Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen
Schließvorrichtung erläutert wurden.
[0023] Bevorzugt weist das Haushaltsgerät eine Tür mit einer Türzapfenaufnahme auf, in der
die Kugelaufnahme und/oder die Buchse und/oder der Kugelbolzen der Schließvorrichtung
anbringbar sind.
[0024] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Haushaltsgerätes,
das zwei übereinander angeordnete Türen aufweist, ist die Schließvorrichtung in einem
Bereich zwischen diesen beiden Türen angeordnet; hierbei ist die Schließvorrichtung
mindestens einer dieser Türen, insbesondere jedoch beiden Türen, zugeordnet.
[0025] Die vorliegende Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen
näher beschrieben und erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische perspektivische Explosionsdarstellung einer Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung;
- Fig. 2
- eine schematische Schnittdarstellung der Ausführungsform von Fig. 1;
- Fig. 3
- eine schematische Ansicht der Ausführungsform von Fig. 1.
[0026] Fig. 1 zeigt den schematischen Aufbau eines bevorzugten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen
Schließvorrichtung, die in einem erfindungsgemäßen Haushaltsgerät verwendet wird.
Bei dem Haushaltsgerät handelt es sich in diesem Beispiel um ein Kältegerät in Form
eines Kühl- und/oder Gefrierschranks. Das Kältegerät besitzt unter anderem eine Tür
4 und ein Gehäuse mit einem Rahmen 5. Gemäß Fig. 1 weist die Schließvorrichtung im
Wesentlichen einen Kugelbolzen 2 mit einem sphärischen Kugelkopf 2a, eine Kugelaufnahme
3 und eine Buchse 7 auf, wobei die Kugelaufnahme 3 und die Buchse 7 baugleich ausgeführt
sind, so dass eine Kugelaufnahme 3 auch als Buchse 7 verwendet werden kann, und umgekehrt.
Diese Teile werden in eine vorhandene, unbenutzte Türzapfenaufnahme 6 des Kältegerätes
montiert. Die Türzapfen, welche die Tür-Schwenkachse definieren, sind in "benutzten"
Türzapfenaufnahmen (nicht dargestellt) aufnehmbar, die sich an einer gegenüberliegenden
Seite der Tür befinden. Die Türzapfenaufnahmen können beispielsweise an einem linken
und rechten Ende einer Türrand-Abdeckleiste und/oder an einem oberen und/oder unten
Rahmenbereich eines Gehäuses des Kältegerätes oder an anderen geeigneten Position
angeordnet sein.
[0027] Wie in Fig. 1 gezeigt ist, wird der Kugelbolzen 2 in die Buchse 7 eingeführt, die
mitsamt dem Kugelbolzen 2 in einer der Türzapfenaufnahmen 6 plaziert wird. Die Kugelaufnahme
3 wird in einer dem Kugelbolzen 2 gegenüberliegenden Türzapfenaufnahmen 6 plaziert.
Die in einem Spritzgussverfahren aus thermoplastischen Kunststoff hergestellten Türzapfenaufnahmen
6 bestehen aus zwei integral geformten, ineinander übergehenden Hohlzylindern und
weisen Entlüftungsöffnungen 8 auf, welche dafür sorgen, dass die in dem durch Türzapfenaufnahme
6, Buchse 7 oder 3 und Kugelbolzen 2 gebildeten Volumen vorhandene Luft nicht komprimiert
wird. Der in diesem Ausführungsbeispiel aus einem Metallwerkstoff hergestellte Kugelbolzen
setzt sich zusammen aus dem Kugelkopf 2a und einem länglichen Schaft 2b, welcher das
Einstecken und stabile Montieren des Kugelbolzens 2 in der Buchse 7 ermöglicht.
[0028] Die in diesem Ausführungsbeispiel aus elastisch verformbaren Kunststoff-Material
hergestellten, baugleichen Kugelaufnahmen 3 und Buchsen 7 bestehen in ihrer Grundform
im Wesentlichen aus zwei aufeinander stehenden Hohlzylindern 7a und 7b mit unterschiedlichem
Durchmesser und unterschiedlicher Länge. Der länger und schmaler ausgebildete Hohlzylinder
7b weist an seinem konisch zulaufenden Ende eine Kerbe auf, welche das Montieren in
der entsprechenden Türzapfenaufnahme 6 vereinfacht. Der zweite kürzere Hohlzylinder
7a ist breiter ausgebildet und weist einen schalenartigen, sphärischen Kugelsitz auf,
welcher zur Aufnahme des Kugelkopfes 2a oder eines Teilbereichs desselben dient. Bei
der baugleichen Buchse 7 dient der kürzere Hohlzylinder 7a dem stabilen Halt des Bolzens
in der Buchse 7. Sowohl die Kugelaufnahmen bzw. Buchsen 3, 7 als auch eine alternative
Ausführungsform des Kugelbolzens 2 können in einem kostengünstigen Spritzgussverfahren
hergestellt werden, um Kosten zu sparen. Diese zusammenmontierten und in den Türzapfenaufnahmen
6 aufgenommenen Teile bilden den wesentlichen Teil der erfindungsgemäßen Schließvorrichtung
1.
[0029] Die
Fig. 2 veranschaulicht eine Querschnittsdarstellung der eingebauten Schließvorrichtung in
einer geschlossenen Türposition. Der Kugelbolzen 2 ist mit Spielpassung in die Buchse
7 eingebaut. Diese Kugelbolzen-Buchsenkombination und die als Kugelaufnahme 3 dienende
Buchse sind in den entsprechenden Türzapfenaufnahmen 6 montiert. Die Form und Oberfläche
des Kugelkopfes 2a ist genau auf die Form und Oberfläche der Buchsenöffnung abgestimmt,
so dass beide Teile mit ihren zugeordneten Flächen im geschlossenen Zustand genau
aneinander liegen und in Eingriff stehen. So wird sicher gestellt, dass die Tür 4
in dieser geschlossenen Position gehalten und gesichert bleibt. Durch eine (gemäß
der Darstellung in den Figuren) horizontale Relativbewegung zwischen der Tür 4 und
dem Rahmen 5 wird der Kugelbolzen 2 in die Buchse 7 hineingedrückt und die Buchse
7 hierbei leicht elastisch und reversibel verformt, so dass die Oberseite des Kugelkopfes
2a an der Fläche der gegenüberliegenden Kugelaufnahme 3 entlang rutschen und die Tür
geöffnet werden kann. Aufgrund der besagten Elastizität der Buchse 7 federt der Kugelbolzen
2 danach wieder in eine Neutralposition zurück. Diese Beweglichkeit des Kugelbolzens
2 ist in der Fig. 2 durch einen Doppelpfeil am Schaft 2b angedeutet. Auch die Kugelaufnahme
3 kann sich je nach Wahl des Werkstoffes und der Befestigung ggf. entsprechend elastisch
verformen. Ein Schließvorgang der Tür verläuft analog in umgekehrter Richtung. Durch
die Wahl der jeweiligen Materialelastizitäten (und/oder die Elastizität der Türaufhängung)
wird einerseits der Widerstand eingestellt, welchen der Benutzer beim Öffnen oder
Schließen der Tür 4 spürt, und anderseits die Haltekraft der Schließvorrichtung im
geschlossenen Zustand der Tür bestimmt.
[0030] Ein seitlicher Rand oder Kragen 3a der Kugelaufnahme 3 dient im vorliegenden Fall
als Anschlag für den Kugelkopf 2a, an den der Kugelkopf 2a beim Schließen der Tür
4 bzw. der Schließvorrichtung und vor dem Ineingrifftreten mit der Kugelaufnahme stößt.
Bei einem unzureichenden Schließen der Tür wird diese daher so offengehalten, dass
es einem Benutzer augenscheinlich wird. Da der Kragen 3a vorzugsweise aus dem gleichen
elastischen Kunststoff hergestellt ist wie die Kugelaufnahme selbst, kann dieser die
Tür 4 über den Kugelkopf 2a auch wieder aufstoßen oder zurückfedern, wenn der Kugelkopf
2a mit einer zu geringen Kraft, die für ein Ineingrifftreten von Kugelkopf 2a und
Kugelaufnahme 3 nicht ausreicht, gegen den Anschlag stößt.
[0031] In
Fig. 3 ist weiterhin eine schematische Ansicht der erfindungsgemäßen Schließvorrichtung
in der geschlossenen Position dargestellt. Die untere Fläche des Kugelbolzens 2 sitzt
in der Wandung der ihn haltenden Buchse 7, und der Kugelkopf 2a sitzt sicher in der
Kugelaufnahme 3 genau abgestimmt, so dass die Tür 4 zuverlässig in dieser geschlossenen
Position gehalten wird.
[0032] Die Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf das vorstehend angegebene
bevorzugte Ausführungsbeispiel. Im Rahmen des Schutzumfangs der Ansprüche sind auch
Varianten denkbar, welche von der explizit dargestellten Lösung abweichen.
[0033] Die erfindungsgemäße Schließvorrichtung kann z.B. auch nur zwischen zwei übereinander
liegenden Türen angeordnet sein. Diese Variante ist beispielsweise bei Türen denkbar,
die im geschlossenen Zustand mittels eines Magneten oder eines anderen Schließmechanismus
am Gehäuse oder einem Rahmen des Haushaltsgerätes gehalten werden. Der Kraftaufwand,
welcher notwendig ist, den Kugelkopf außer Eingriff mit der zugehörigen Kugelaufnahme
zu bringen, sollte dann geringer sein als der Kraftaufwand, der erforderlich ist,
die Magnet-Haftverbindung zwischen der betreffenden Tür und dem Gehäuse bzw. Rahmen
aufzuheben. Andernfalls würde die zweite Tür mitgeöffnet werden. Sollte ein solcher
Effekt natürlich gewünscht sein, kann die Haltekraft von Kugelkopf und Kugelaufnahme
entsprechend angepaßt werden.
Bezugszeichenliste
[0034]
- 1
- Schließvorrichtung
- 2
- Kugelbolzen
- 2a
- Kugel
- 2b
- Schaft
- 3
- Kugelaufnahme
- 3a
- Kragen / Anschlag
- 4
- Tür
- 5
- Rahmen (Haushaltsgerät)
- 6
- Türzapfenaufnahme
- 7
- Buchse
- 7a
- Hohlzylinder mit einem Kugelsitz
- 7b
- Hohlzylinder mit einer Kerbe
- 8
- Entlüftungslöcher
1. Schließvorrichtung (1) einer Haushaltsgeräte-Tür (4), insbesondere der Tür eines Kühlschranks
oder eines Kühl-Gefrierschranks, dadurch gekennzeichnet, dass die Schließvorrichtung (1) zumindest eine Kugelaufnahme (3) und einen Kugelkopf (2a)
aufweist, der im geschlossenen Zustand der Schließvorrichtung (1) mit der Kugelaufnahme
(3) in Eingriff steht, wobei zumindest entweder der Kugelkopf (2a) oder die Kugelaufnahme
(3) an der Tür (4) anbringbar ist.
2. Schließvorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kugelkopf (2a) einen Schaft (2b) besitzt, der zusammen mit dem Kugelkopf (2a)
einen Kugelbolzen (2) bildet, und der Kugelbolzen (2) in einer Buchse (7) aufnehmbar
ist.
3. Schließvorrichtung (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaft (2b) in der Buchse (7) axial beweglich ist, insbesondere gegen eine Vorspannkraft
axial beweglich ist.
4. Schließvorrichtung (1) nach einem der vorhergenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kugelbolzen (2) in der Buchse (7) gegen eine elastische Vorspannkraft beweglich
ist.
5. Schließvorrichtung (1) nach einem der vorhergenannten Ansprüche, gekennzeichnet durch einen Anschlag, insbesondere einen Anschlag (3a) der Kugelaufnahme (3), für den Kugelkopf
(2a), an den der Kugelkopf (2a) beim Schließen der Schließvorrichtung (1) und vor
dem Ineingrifftreten mit der Kugelaufnahme (3) stößt.
6. Schließvorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kugelaufnahme (3) und/oder die Buchse (7) und/oder die Tür (4) elastisch verformbar
ausgebildet sind, um bei einem Schließen der Tür (4) das Eingreifen des Kugelkopfes
(2a) in die Kugelaufnahme (3) zu ermöglichen.
7. Schließvorrichtung (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kugelaufnahme (3) und die Buchse (7) baugleich ausgeführt sind, so dass die Kugelaufnahme
(3) als Buchse (7) verwendbar ist, und umgekehrt.
8. Schließvorrichtung (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Kugelbolzen (2) mit einer Presspassung in der Buchse (7) sitzt.
9. Schließvorrichtung (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kugelaufnahme (3) und die Buchse (7) jeweils in einer an der Tür (4) oder einem
Rahmen (5) des Haushaltsgeräts vorsehbaren Türzapfenaufnahme (6) aufnehmbar sind.
10. Schließvorrichtung (1) nach einem der vorhergenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kugelbolzen (2) in einer an der Tür (4) oder einem Rahmen (5) des Haushaltsgeräts
vorsehbaren Türzapfenaufnahme (6) aufnehmbar sind.
11. Schließvorrichtung (1) nach einem der vorhergenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass diese ein Kugelkopf-Element mit zwei gegenüberliegenden Kugelkopf-Abschnitten und
einem dazwischen befindlichen Befestigungsabschnitt zum Anbringen an einem stationären
Bereich eines Haushaltsgerätes aufweist.
12. Haushaltsgerät, insbesondere Kühlschrank oder Kühl-/Gefrierschrank, mit mindestens
einer Tür (4) und mindestens einer Schließvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche
1 bis 11.
13. Haushaltsgerät nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass dieses eine Tür (4) aufweist mit einer Türzapfenaufnahme (6), in der die Kugelaufnahme
(3) und/oder die Buchse (7) und/oder der Kugelbolzen (2) anbringbar ist.
14. Haushaltsgerät nach Anspruch 12 oder 13, gekennzeichnet durch zwei übereinander angeordnete Türen (4a, 4b), zwischen denen die Schließvorrichtung
(1) angeordnet ist, wobei die Schließvorrichtung mindestens einer dieser Türen, insbesondere
beiden Türen zugeordnet ist.