[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Schiebefenster, insbesondere zum Einbau in
ein Dach eines Gebäudes, in eine Wand, eine Fassade oder dergleichen. Im Schiebefenster
ist wenigstens ein bewegliches Fensterelement vorgesehen, das in einer Rahmenanordnung
aufgenommen ist und mittels eines elektrischen Antriebs zwischen einer Schließposition
und einer Öffnungsposition bewegbar ist.
[0002] Für Schiebefenster sind elektrische Antriebe bekannt, die über ein Spindelsystem
oder über ein Zugmittel auf das bewegliche Fensterelement wirken. Ist der elektrische
Antrieb nach Art eines Spindelsystems ausgeführt, versetzt ein Motor eine Spindel
in eine Drehbewegung, wobei eine Spindelmutter mit dem Fensterelement verbunden ist.
Durch die Drehbewegung der Spindel verläuft die Spindelmutter entlang der Spindelachse,
und das Fensterelement kann zwischen einer Schließposition und einer Öffnungsposition
bewegt werden. Spindelantriebe weisen den Nachteil auf, dass die erreichbare Bewegungsgeschwindigkeit
der Spindelmutter und folglich die des beweglichen Fensterelementes nur sehr gering
ausfällt. Insbesondere dann, wenn die Bewegung des Fensterelementes durch einen elektrischen
Taster ausgelöst wird, muss eine Person den Taster über eine erhebliche Zeitdauer
gedrückt halten, um die gewünschte Position des Fensterelements anzufahren. Ferner
verursachen Spindelantriebe erhebliche Laufgeräusche, die in Abhängigkeit der Einbausituation
des Schiebefensters unerwünscht sind. Die Spindel muss in die Rahmenanordnung integriert
werden, wobei in Abhängigkeit der Gesamtlänge des Verfahrweges zwischen der Schließposition
und der Öffnungsposition eine lange Spindel erforderlich ist, die mögliche Schwingungsprobleme
verursacht, wenn diese in Rotation versetzt wird.
[0003] Ist der elektrische Antrieb mit einem Zugmittel ausgeführt, so ist auch hierbei häufig
nur eine geringe Verfahrgeschwindigkeit realisierbar. Zudem benötigen Zugmitteltriebe
einen erheblichen Bauraum, da ein Zugband, ein Zugseil oder eine Kette umgelenkt werden
muss. Zusätzlich ist ein Getriebe erforderlich, da zumeist eine Urnlenkrolle antreibt,
um die das Zugmittel gelenkt wird.
[0004] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Schiebefenster mit einem
elektrischen Antrieb zu schaffen, der einen einfachen Aufbau aufweist und der raumsparend
in die Rahmenanordnung integrierbar ist.
[0005] Diese Aufgabe wird ausgehend von einem Schiebefenster mit einem elektrischen Antrieb
gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 in Verbindung mit den kennzeichnenden Merkmalen
gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen
angegeben.
[0006] Die Erfindung schließt die technische Lehre ein, dass der elektrische Antrieb als
Linearantrieb mit einem Statorteil und einem Läuferteil ausgeführt ist, bei denen
die Bewegung des Fensterelementes durch eine elektromagnetisch erzeugte Linearbewegung
des Läuferteils über dem Statorteil hervorrufbar ist.
[0007] Hiermit wird ein neuartiger Antrieb für ein Schiebefenster geschaffen, der die Nachteile
des vorstehend genannten Standes der Technik vermeidet. Insbesondere ist der elektrische
Antrieb nach Art eines Linearantriebs sowohl in der verfahrbaren Länge als auch in
der erreichbaren Verfahrgeschwindigkeit nicht direkt begrenzt. Damit werden die Nachteile
eines Spindelantriebs überwunden, da eine zu große freie Länge der rotierenden Spindel
zu Schwingungsproblemen führt. Ein Linearantrieb mit einem Statorteil und einem Läuferteil
ist sehr platzsparend ausführbar, so dass die Abmessungen eines Schiebefensters mit
einem Linearantrieb nicht wesentlich größer ausfallen, als ein Schiebefenster ohne
einen elektrischen Antrieb. Der Statorteil und der Läuferteil sind flach ausgebildet
und weisen eine Längserstreckung auf, die in Richtung der Bewegung des Fensterelementes
ausgerichtet sein kann.
[0008] Ein Linearantrieb besitzt einen Statorteil und einen Läuferteil, und wird im Allgemeinen
auch als Linearmotor oder als Wanderfeldmaschine bezeichnet. Im Allgemeinen ist ein
Linearmotor eine elektrische Antriebsmaschine, die anstatt eines rotierenden Ankers
einen linear bewegbaren Läuferteil aufweist. Grundsätzlich umfasst die erfinderische
Lösung sowohl einen Linearantrieb, der als asynchrone oder auch als synchrone Antriebsmaschine
arbeitet, so dass das Magnetfeld entweder fest oder nicht fest mit der Bewegung des
Läuferteils gekoppelt ist. Im Statorteil wird ein längsbewegtes Magnetfeld erzeugt,
durch das der Läuferteil durch magnetische Wechselwirkung translatorisch angetrieben
wird. Durch ein Bestromen des Statorteils und einer entsprechenden elektrischen Ansteuerung
zur Erzeugung des wandernden Magnetfeldes wird eine Relativbewegung zwischen dem Läuferteil
und dem Statorteil erzeugt, so dass diese Relativbewegung genutzt werden kann, um
die Bewegung zwischen dem bewegten Fensterelement und der ruhenden Rahmenanordnung
hervorzurufen,
[0009] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schiebefensters weist
die Rahmenanordnung wenigstens zwei sich in Bewegungsrichtung des Fensterelementes
erstreckende Längsprofile auf, wobei der Linearantrieb in zumindest einem der beiden
Längsprofile integriert ist. Für große bewegliche Fensterelemente, die eine erhebliche
Masse aufweisen, können zwei Linearmotoren vorgesehen sein, die sowohl im ersten als
auch im zweiten Längsprofil integriert sind. Ferner können zwei Linearantriebe dann
vorteilhaft sein, wenn das Fensterelement eine große Breite quer zur Bewegungsrichtung
aufweist, um ein Verkanten des Fensterelementes in der Rahmenanordnung zu vermeiden.
Durch die Aufnahme des Linearantriebs in zumindest einem der Längsprofile ist dieser
weder von der Außenseite des Schiebefensters sichtbar, noch ist der Linearantrieb
Umwelteinflüssen ausgesetzt. Insbesondere dann, wenn das Schiebefenster ein weiteres
ruhendes Fensterelement umfasst, über oder unter das das bewegliche Fensterelement
in der Öffnungsposition geschoben wird, weist die Höhe der Rahmenanordnung einen größeren
Wert auf, so dass der Linearantrieb mit dem Statorteil sowie dem Läuferteil auf einfache
Weise in das Längsprofil integriert werden kann.
[0010] Vorteilhafterweise ist der Statorteil ruhend im Längsprofil angeordnet, wobei der
Läuferteil mit dem Fensterelement verbunden ist, um die Linearbewegung des Läuferteils
auf das Fensterelement zu übertragen. Der Läuferteil kann kürzer ausgeführt sein als
der Statorteil, so dass der Läuferteil über der Länge des Statorteils entlang läuft
und das Fensterelement mitbewegt. Das Längsprofil der Rahmenanordnung kann derart
beschaffen sein, dass der Statorteil längs im Längsprofil aufgenommen ist und der
Läuferteil im Längsprofil entlanglaufen kann. Der Läuferteil ist mit dem Fensterelement
beispielsweise über ein Verbindungselement wie einen Bolzen, einer Verschraubung,
eine Mitnehmergeometrie oder dergleichen verbunden. Die Verbindung kann als Rastverbindung
ausgeführt sein, die wahlweise lösbar ist. Vorteilhafterweise besitzt das Verbindungselement
zwischen dem Läuferteil und dem Fensterelement eine Nachgiebigkeit, um Ungenauigkeiten
in der Führung des Läuferteils und des Fensterelements auszugleichen, die durch das
Längsprofil gebildet ist.
[0011] Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist der Läuferteil Laufrollen auf, die in
einem Führungsabschnitt der Längsprofile geführt sind. Die Laufrollen können über
Rollenachsen mit dem Läuferteil verbunden sein, wobei insgesamt vier Rollenachsen
vorgesehen sein können, und wobei auf jeder Endseite der Rollenachse eine Laufrolle
angeordnet ist. Folglich ergibt sich eine Anordnung von acht Laufrollen, um eine belastbare
Führung des Läuferteils im Längsprofil sicherzustellen.
[0012] Vorteilhafterweise weisen die Längsprofile einen Aufnahmebereich zur Aufnahme des
Statorteils auf, der derart angeordnet ist, dass der Statorteil im Aufnahmebereich
ruhend eingebracht ist und der Läuferteil in einem gegebenen Abstand über den Statorteil
beweglich geführt ist. Folglich bildet sich zwischen dem Läuferteil und dem ruhenden
Statorteil ein Luftspalt, der zur Erzielung eines hohen Wirkungsgrades des Linearantriebs
möglichst klein sein sollte. Hingegen sollte vermieden werden, dass der Läuferteil
während seiner Laufbewegung den Statorteil berührt. Der Aufnahmebereich zur Aufnahme
des Statorteils ist im Längsprofil derart angeordnet, dass der Läuferteil zwischen
dem Statorteil und dem Fensterelement angeordnet ist. Folglich ist eine direkte Verbindung
des Läuferteils mit dem Fensterelement möglich, wobei der Führungsabschnitt die Laufrollen
U-förmig umschließt, um nicht nur eine Auflageführung des Läuferteils zu schaffen,
sondern die Führung derart auszubilden, dass die Bewegung des Läuferteils entlang
der Bewegungsrichtung des Fensterelementes der einzige verbleibende Freiheitsgrad
ist.
[0013] Die Längsprofile besitzen einen Gleitführungsabschnitt, der zur beidseitigen gleitenden
Aufnahme des längsbeweglich in der Rahmenanordnung aufgenommenen Fensterelementes
ausgebildet ist. Der Gleitführungsabschnitt ist oberhalb des Führungsabschnitts zur
Führung des Läuferteils über die Laufrollen angeordnet, wobei der Läuferteil eine
Erstreckung in Richtung zum Glertführungsabschnitt besitzt, so dass dieser direkt
am Fensterelement befestigt werden kann. Die Längsprofile sind G-förmig ausgeführt,
und schließen die Rahmenanordnung nach außen ab. Der Führungsabschnitt zur Führung
des Läuferteils und der Aufnahmebereich zur Aufnahme des Statorteils sind sowohl nach
innen als auch nach außen abgeschlossen, so dass sich lediglich das Fensterelement
aus dem G-förmigen Längsprofil in Richtung zur Mitte des Schiebefensters hin erstreckt.
Das Längsprofil kann zur Aufnahme von zwei oder mehr Fensterelementen vorgesehen sein,
wobei eines der beiden Fensterelemente unbeweglich in der Rahmenanordnung eingesetzt
ist. Ferner sind zwei bewegliche Fensterelemente möglich, die mittels des Linearantriebs
zwischen einer Schließposition und einer Öffnungsposition bewegbar sind, wobei ein
drittes Fensterelement wiederum ruhend in der Rahmenanordnung aufgenommen ist.
[0014] Der Linearantrieb kann mit einem der beiden Fensterelemente antreibend in Wirkverbindung
stehen, wobei das nicht angetriebene Fensterelement mit dem angetriebenen Fensterelement
derart in Verbindung gebracht ist, dass dieses durch die Bewegung des angetriebenen
Fensterelementes wenigstens abschnittsweise mitbewegbar ist. Wird das erste Fensterelement
durch den Linearantrieb beispielsweise von der Schließposition in die Öffnungsposition
verfahren, so kann das erste Fensterelement eine Anschlagkante aufweisen, die dann
gegen das zweite Fensterelement anstößt, wenn das erste Fensterelement das zweite,
mitbewegte Fensterelement überdeckt. Somit wird das zweite Fenster durch die Bewegung
des ersten Fensters mitgeschleppt, wobei die Bewegung des zweiten Fensters von der
Öffnungsposition in die Schließposition auf umgekehrte Weise ebenso über eine Anschlag-
oder Mitnehmerkante funktioniert. Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist jedoch
auch für jedes einzelne Fensterelement ein Linearantrieb möglich, um diese einzeln
und unabhängig voneinander anzusteuern. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist die
Anzahl der Fensterelemente innerhalb des Schiebefensters nicht begrenzt, so dass das
Schiebefenster auch eine Vielzahl von einzelnen Fensterelementen aufweisen kann, die
entweder über eine jeweilige Mitnahme der Fensterelemente untereinander bewegbar sind
oder die jeweils einen eigenen Linearantrieb aufweisen.
[0015] Zur Ansteuerung des Linearantriebs ist eine Steuereinheit vorgesehen, wobei diese
im Schiebefenster oder in einer externen Anordnung fern vom Schiebefenster angeordnet
sein kann, und über eine elektrische Verbindung mit dem Statorteil verbunden ist.
Die Steuereinheit kann ferner zur Leistungsversorgung des Statorteils dienen und diesen
gleichzeitig ansteuem. Das über dem Statorteil erzeugte bewegliche Magrtetfeld kann
über die Steuereinheit in der Bewegungsrichtung und der Stärke sowie der Bewegungsgeschwindigkeit
angesteuert werden, wobei die Steuereinheit auch in dem Statorteil integriert sein
kann. Beispielsweise kann die Steuereinheit mittels einer Funkfembedienung ansteuerbar
sein, um wenigstens das oder die Fensterelemente zwischen der Schließposition und
der Öffnungsposition zu bewegen. Insbesondere dann, wenn die Schiebefenster in Dächern
integriert sind, die eine Fassadenstruktur aufweisen, kann ein Verkabelungsaufwand
minimiert werden, indem die Steuereinheit über eine Funkfembedienung ansteuerbar ist.
[0016] Gemäß einer Weiterführung der technischen Ausrüstung des Linearantriebs kann die
Steuereinheit mit Positionsgebern verbunden sein, die eine Information über die Position
des wenigstens einen Fensterelementes an die Steuereinheit übermitteln. Diese können
auch in Form von Endschaltern vorgesehen sein, um sicherzustellen, dass der Linearantrieb
das Fensterelement nur innerhalb des gegebenen Bewegungsbereiches verschiebt.
[0017] Vorteilhafterweise ist ferner eine Verriegelungsvorrichtung vorhanden, die das Fensterelement
in der Schließposition, in der Öffrtungsposition und/oder in jeder weiteren beliebigen
Zwischenposition arretiert. Die Verriegelungsvorrichtung kann zumindest einen Verriegelungsbolzen
aufweisen, der mittels eines Elektromotors und mittels eines Hubmagneten zum arretierenden
Eingriff in das Fensterelement verfahrbar ist. Der Verriegelungsbolzen ist in Form
eines linear beweglichen Bolzens oder eines verschwenkbar angeordneten Hakens ausgebildet,
und kann derart mit dem Fensterelement zusammenwirken, dass bei Aktivierung der Verriegelungsvorrichtung
das Fensterelement in eine Endposition gezogen wird, um beispielsweise das Fensterelement
in eine Dichtungsanordnung einzuziehen. Damit entfällt die Notwendigkeit, die Linearantriebe
entweder in der Endposition oder in einer Zwischenposition des Fensterelementes dauerhaft
zu bestromen, und der Verriegelungsbolzen kann derart federbelastet angeordnet sein,
dass die Verriegelungsvorrichtung nur dann bestromt werden muss, wenn der Linearantrieb
aktiviert ist.
[0018] Vorteilhafterweise kann die Führung des Fensterelementes innerhalb der Rahmenanordnung
eine Reib- oder eine Bremsvorrichtung aufweisen, die dauerhaft auf das Fensterelement
einwirkt. Die Kraft, die notwendig ist, um das Fensterelement gegen die Reib- oder
Bremskraft der Vorrichtung zu bewegen, ist derart bemessen, dass das Fensterelement
nicht aufgrund des Eigengewichts eine Bewegung innerhalb der Rahmenanordnung ausführen
kann. Jedoch ist die Reibkraft derart begrenzt, dass der Linearantrieb diese überwinden
kann, ohne dass der Linearantrieb erheblich größer dimensioniert werden muss. Im Ergebnis
bleibt das Fensterelement an der gewünschten Position stehen, wenn die Bestromung
des Linearantriebs unterbrochen wird. Eine derartige Reib- oder Bremsvorrichtung kann
einen federbelasteten Reib- oder Bremsklotz aufweisen, der gegen den Rahmen des Fensterelementes
wirkt. Insbesondere bei vertikal eingebauten Schiebefenstern mit vertikal bewegtem
Fensterelement muss das Eigengewicht des Fensterelementes gehalten werden, so dass
die Reib- oder Bremsvorrichtung entsprechend dimensioniert sein muss.
[0019] Die Rahmenanordnung des Schiebefensters umfasst zumindest zwei Längsprofile, die
endseitig über quer verlaufende Querprofile miteinander verbunden sind, um eine geschlossene
Rahmenanordnung zu schaffen. Die Verriegelungsvorrichtung kann dabei im Querprofil
vorhanden sein, so dass diese von der Außenseite des Schiebefensters nicht in Erscheinung
tritt.
[0020] Weitere, die Erfindung verbessernde Maßnahmen werden nachstehend gemeinsam mit der
Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Figuren
näher dargestellt.
[0021] Es zeigen:
- Figur 1:
- eine Seitenansicht des Schiebefensters, in der das vordere Längsprofil entfernt ist,
um den als Linearantrieb ausgeführten elektrischen Antrieb darzustellen;
- Figur 2:
- eine Ansicht des Schiebefensters mit der Rahmenanordnung und einem Linearantrieb in
einem nicht eingebauten Zustand;
- Figur 3:
- eine Querschnittsansicht des Längsprofils mit zwei Fensterelementen und dem integrierten
Linearantrieb gemäß der vorliegenden Erfindung;
- Figur 4a:
- ein Schiebefenster mit zwei beweglichen Fensterelementen sowie einem ruhenden Fensterelement;
- Figur 4b:
- das Schiebefenster gemäß der Figur 4a, wobei ein erstes bewegliches Fensterelement
über ein zweites bewegliches Fensterelement gefahren ist;
- Figur 4c:
- das Fensterelement gemäß der Figur 4a, wobei die drei Fensterelemente übereinander
gefahren sind, so dass zwei bewegliche Fensterelemente in den Öffnungszustand verfahren
sind;
- Figur 5:
- eine Darstellung der Verriegelungsvorrichtung, die an einem Querprofil angeordnet
ist, das sich zwischen den beiden Längsprofilen erstreckt und
- Figur 6:
- eine Seitenansicht des Schiebefensters mit einem entnommenen Längsprofil, in der die
Anordnung der Verriegelungs-vorrichtung dargestellt ist, wobei der Verriegelungsbolzen
zur Arretierung des Fensterelementes in dieses eingreift.
[0022] In der Figur 1 ist ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Schiebefensters
1 dargesteilt, welches zum Einbau in ein Dach oder in eine Dachfassade eines Gebäudes
ausgebildet ist. Das Schiebefenster 1 besitzt ein bewegliches Fensterelement 2, welches
innerhalb einer Rahmenanordnung 3 zwischen einer Schließposition und einer Öffnungsposition
verfahrbar ist, wobei das Fensterelement 2 in der Schließposition gezeigt ist. In
der Rahmenanordnung 3 ist ein weiters unbewegliches Fensterelement 2 gezeigt, unter
das das bewegliche Fensterelement 2 fahrbar ist, um dieses in die Öffnungsposition
zu bewegen.
[0023] Die Rahmenanordnung 3 ist aus mehreren Aluminiumprofilen aufgebaut, wobei sich zwei
Längsprofile 7 in einer parallelen Anordnung befinden, die sich in der Vertahrrichtung
des beweglichen Fensterelementes 2 erstrecken, wobei das vordere Längsprofil 7 entnommen
ist. Die Längsprofile 7 sind durch Querprofile 17 miteinander verbunden, um eine geschlossene
Rahmenanordnung 3 zu schaffen.
[0024] Erfindungsgemäß ist das Schiebefenster 1 mit einem elektrischen Antrieb 4 ausgebildet,
der als Linearantrieb 4 mit einem Statorteil 5 und einem Läuferteil 6 ausgeführt ist.
Der Statorteil 5 ist unterhalb des Läuferteils 6 unbeweglich in der Rahmenanordnung
3 aufgenommen. Der Läuferteil 6 ist mit dem beweglichen Fensterelement 2 verbunden,
wobei durch eine Bestromung des Statorteils 5 der Läuferteil 6 eine Linearbewegung
ausführt, die in Richtung des dargestellten Doppelpfeils verläuft. Im Statorteil 5
kann ein wanderndes Magnetfeld erzeugt werden, das derart auf den Läuferteil 6 einwirkt,
dass dieser in Richtung des Doppelpfeils verfahrbar ist.
[0025] In Figur 2 ist das erfindungsgemäße Schiebefenster 1 in einer perspektivischen Ansicht
gezeigt, wobei der Linearantrieb 4 mit dem Statorteil 5 und dem Läuferteil 6 in einem
nicht eingebauten Zustand gezeigt ist. Die Rahmenanordnung 3 ist durch zwei parallel
angeordnete Längsprofile 7 und ein Querprofil 17 dargestellt. Der Linearantrieb 4
ist durch eine Steuereinheit 13 ansteuerbar, die über eine elektrische Verbindung
14 in Form eines Kabels mit dem Statorteil 5 verbunden ist. Über die elektrische Verbindung
14 kann sowohl die Leistungsversorgung als auch eine Signalübertragung an den Statorteil
5 erfolgen. Gemäß der Darstellung weisen die Längsprofile 7 einen kastenförmigen Hohlraum
auf, in den der Linearantrieb 4 integrierbar ist. Um den Läuferteil 6 innerhalb des
Längsprofils 7 zu führen, besitzt dieser eine Anzahl von Laufrollen 9, die in einem
zugeordneten Führungsabschnitt innerhalb des Längsprofils 7 abrollen können. Dadurch
wird eine Führung des Läuferteils 6 bewirkt, der - in nicht näher dargestellter Weise
- mit dem beweglichen Fensterelement verbunden ist. Die Verbindung erfolgt über Verbindungselemente,
die in Bohrungen 8 innerhalb des Läuferteils 6 eingebracht werden können. In der folgenden
Figur 3 ist eine detaillierte Ansicht der Integration des Linearantriebs 4 in das
Längsprofil 7 dargestellt.
[0026] Figur 3 zeigt eine Querschnittsansicht durch ein Längsprofil 7, in das sowohl der
Statorteil 5 als auch der Läuferteil 6 integriert sind. Der Statorteil 5 ist auf der
unteren Seite des Längsprofils 7 in einem Aufnahmebereich 11 unbeweglich aufgenommen,
wobei der Statorteil 5 mittels Befestigungselementen im Aufnahmebereich 11 befestigt
sein kann. Über dem Statorteil 5 ist der Läuferteil 6 gezeigt, der über Laufrollen
9 in einem Führungsabschnitt 10 des Längsprofils 7 längsbeweglich geführt ist. Die
Laufrollen 9 sind derart in den Führungsabschnitten 10 aufgenommen, dass der Läuferteil
6 ausschließlich in Bewegungsrichtung des Fensterelementes 2 beweglich ist. Das Fensterelement
2 ist in einem Gleitführungsabschnitt 12 eingesetzt, wobei ein weiteres Fensterelement
2 parallel zum ersten Fensterelement 2 im Längsprofil 7 aufgenommen ist. Die Fensterelemente
2 besitzen einen Gleitführungsabschnitt 20, welcher eine Kunststoffbeschichtung oder
ein Kunststoffgrundmaterial aufweisen kann, um eine verschleißarme und reibungsarme
Gleitpaarung mit dem Längsprofil 7 zu schaffen, welches vorzugsweise als ein Aluminium-Strangpressprofil
ausgeführt ist.
[0027] Die Figuren 4a, 4b und 4c zeigen ein erfindungsgemäßes Schiebefenster 1 mit zwei
beweglichen Fensterelementen 2 und einem weiteren unbeweglichen Fensterelement 2.
Der Linearantrieb ist im linken der beiden Längsprofile 7 integriert, die über Querprofile
17 miteinander verbunden sind, wobei das vordere Querprofil 17 zur Darstellung des
Linearantriebs entnommen ist. Dieser ist in Figur 4a durch den Statorteil 5 dargestelit,
wobei eine Steuereinheit 13 gezeigt ist, um den Statorteil 5 anzusteuern. Der Linearantrieb
ist wenigstens mit einem der beiden beweglichen Fensterelemente verbunden und kann
diese in Erstreckungsrichtung der Längsprofile 7 verschieben. In Figur 4a sind alle
Fensterelemente 2 in einer geschlossenen Position gezeigt, wobei die Figur 4b eine
erste Öffnungsposition zeigt, und das erste Fensterelement 2 unter das zweite Fensterelement
2 verfahren wurde, Das ruhende, dritte Fensterelement 2 bleibt in seiner Lage unverändert.
Figur 4c zeigt das Schiebefenster 1 in einer vollständig geöffneten Position, so dass
alle drei Fensterelemente 2 in einer übereinander angeordneten Position dargestellt
sind. Durch die Verschiebung des Fensterelementes 2 von einer geschlossenen Position
in die geöffnete Position ist der Läuferteil 6 des Linearmotors dargestellt, wobei
sowohl im linksseitig verlaufenden Längsprofil 7 als auch im rechtsseitig verlaufenden
zweiten Längsprofil 7 jeweils ein Linearmotor mit einem Läuferteil 6 eingebracht ist.
Beide Längsprofile 7 sind über ein rückseitiges Querprofil 17 miteinander verbunden,
um die geschlossene Rahmenanordnung zu bilden.
[0028] In der Figur 5 ist eine Verriegelungsvorrichtung 15 gezeigt, um das Fensterelement
2 zumindest in der Schließposition zu verriegeln. Die Verriegelungsvorrichtung 15
ist im Querprofil 17 zwischen den beiden Längsprofilen 7 angebracht, und ein Verriegelungsbolzen
16 kann entweder über einen Hubmagneten oder mittels eines Elektromotors hubbeweglich
verfahren werden. Gemäß der Darstellung ist das Fensterelement 2 in einer geöffneten
Position gezeigt, so dass die Anordnung der Verriegelungsvorrichtung 15 auf der Innenseite
des Querprofils 17 sichtbar ist.
[0029] Figur 6 zeigt eine Seitenansicht des Schiebefensters 1 in einem Querschnitt durch
das Querprofil 17, so dass die Verriegelungsvorrichtung 15 in einer Seitenansicht
gezeigt ist. Das Fensterelement 2 ist in der Schließposition angeordnet, so dass der
Verriegelungsbolzen 16 der Verriegelungsvorrichtung 15 arretierend in das Fensterelement
2 eingreift. Damit kann das Fensterelement 2 solange nicht verfahren werden, bis der
Verriegelungsbolzen 16 das Fensterelement 2 wieder freigibt. Ferner sind in der Darstellung
sowohl der Statorteil 5 als auch der Läuferteil 6 gezeigt, wobei der Läuferteil 6
zwei Laufrollen 9 aufweist. Diese sind als einfache, nicht angetriebene Rollen ausgeführt,
die auf einer jeweiligen Rollenachse 18 drehbar aufgenommen sind.
[0030] Die vorliegende Erfindung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf das vorstehend
angegebene bevorzugte Ausführungsbeispiel. Vielmehr ist eine Anzahl von Varianten
denkbar, welche von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteten
Ausführungen Gebrauch macht.
Bezugszeichenliste
[0031]
- 1
- Schiebefenster
- 2
- Fensterelement
- 3
- Rahmenanordnung
- 4
- elektrischer Antrieb / Linearantrieb
- 5
- Statorteil
- 6
- Läuferteil
- 7
- Längsprofil
- 8
- Bohrung
- 9
- Laufrolle
- 10
- Führungsabschnitt
- 11
- Aufnahmebereich
- 12
- Gleitführungsabschnitt
- 13
- Steuereinheit
- 14
- elektrische Verbindung
- 15
- Verriegelungsvorrichtung
- 16
- Verriegelungsbolzen
- 17
- Querprofil
- 18
- Rollenachse
- 19
- Verbindungselement
- 20
- Gleitführungsabschnitt
1. Schiebefenster (1), insbesondere zum Einbau in ein Dach eines Gebäudes, in eine Wand,
eine Fassade oder dergleichen, mit wenigstens einem beweglichen Fensterelement (2),
das in einer Rahmenanordnung (3) aufgenommen ist und mittels eines elektrischen Antriebs
(4) zwischen einer Schließposition und einer Öffnungsposition bewegbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass der elektrische Antrieb (4) als Linearantrieb (4) mit einem Statorteil (5) und einem
Läuferteil (6) ausgeführt ist, bei dem die Bewegung des Fensterelementes (2) durch
eine elektromagnetisch erzeugte Linearbewegung des Läuferteils (6) über dem Statorteil
(5) hervorrufbar ist.
2. Schiebefenster (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rahmenanordnung (3) aus wenigstens zwei sich in Bewegungsrichtung des Fensterelementes
(2) erstreckenden Längsprofilen (7) gebildet ist, wobei der Linearantrieb (4) in zumindest
einem der Längsprofile (7) aufgenommen ist.
3. Schiebefenster (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Statorteil (5) ruhend im Längsprofil (7) angeordnet ist, wobei der Läuferteil
(6) mit dem Fensterelement (2) verbunden ist, um die Linearbewegung des Läuferteils
(6) auf das Fensterelement (2) zu übertragen.
4. Schiebefenster (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung zwischen dem Läuferteil (6) und dem Fensterelement (2) wenigstens
ein Verbindungselement (19) aufweist, das in zumindest eine im Läuferteil (6) eingebrachte
Bohrung (8) einsetzbar ist.
5. Schiebefenster (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Läuferteil (6) Laufrollen (9) aufweist, die in einem Führungsabschnitt (10) der
Längsprofile (7) geführt sind.
6. Schiebefenster (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsprofile (7) einen Aufnahmebereich (11) zur Aufnahme des Statorteils (5)
aufweisen, derart, dass der Statorteil (5) im Aufnahmebereich ruhend eingebracht ist
und der Läuferteil (6) in einem gegebenen Abstand über dem Statorteil (5) beweglich
geführt ist.
7. Schiebefenster (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsprofile (7) wenigstens einen Gleitführungsabschnitt (12) aufweisen, der
zur gleitenden Aufnahme des längsbeweglich in der Rahmenanordnung (3) aufgenommenen
Fensterelementes (2) ausgebildet ist.
8. Schiebefenster (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuereinheit (13) vorgesehen ist, um den Statorteil (5) elektrisch anzusteuern,
wobei die Steuereinheit (13) im Schiebefenster (1) oder in einer externen Anordnung
fern vom Schiebefenster (1) angeordnet ist, und über eine elektrische Verbindung (14)
mit dem Statorteil (5) verbunden ist.
9. Schiebefenster (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwei bewegliche Fensterelemente (2) vorgesehen sind, die mittels des Linearantriebs
(4) zwischen einer Schließposition und einer Öffnungsposition bewegbar sind.
10. Schiebefenster (1) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Linearabtrieb (4) mit einem der beiden Fensterelemente (2) antreibend in Wirkverbindung
steht, wobei das nicht angetriebene Fensterelement (2) mit dem angetriebenen Fensterelement
(2) derart in Verbindung gebracht ist, dass dieses durch die Bewegung des angetrieben
Fensterelementes (2) wenigstens abschnittsweise mitbewegbar ist.
11. Schiebefenster (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Verriegelungsvorrichtung (15) vorgesehen ist, die das Fensterelement (2) in
der Schließposition, in der Öffnungsposition und/oder in wenigstens einer Zwischenposition
arretiert.
12. Schiebefenster (1) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Verriegelungsvorrichtung (15) wenigstens einen Verriegelungsbolzen (16) aufweist,
der mittels eines Elektromotors und/oder mittels eines Hubmagneten zum arretierenden
Eingriff in das Fensterelement (2) verfahrbar ist.
13. Schiebefenster (1) nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass mit der Steuereinheit (13) verbundene elektrische Positionsgeber vorgesehen sind,
die eine Information über die Position des wenigstens einen Fensterelementes (2) an
die Steuereinheit (13) übermitteln.
14. Schiebefenster (1) nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (13) mittel einer Funkfembedienung ansteuerbar ist, um wenigstens
das oder die Fensterelemente (2) zwischen der Schließposition und der Öffnungsposition
zu bewegen.
15. Schiebefenster (1) nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsprofile (7) endseitig über Querprofile (17) miteinander verbunden sind,
um eine geschlossene Rahmenanordnung (3) zu schaffen.