Stand der Technik
[0001] DE 10 2006 050 810 bezieht sich auf einen Kraftstoffinjektor für Brennkraftmaschinen mit einem an einer
Hochdruckseite angeschlossenen Steuerraum. Über dessen Druck bzw. dessen Druckänderung
wird die Bewegung einer Düsennadel gesteuert. Ein Steuerventil sperrt oder öffnet
die Verbindung des Steuerraums zu einer Niederdruckseite. Das Steuerventil umfasst
einen feststehenden Ventilbolzen, welcher einen vom Steuerraum kommenden und in eine
Ringnut des Ventilbolzens mündenden inneren Entlastungskanal aufweist. Ferner ist
eine auf dem freien Ende des Ventilbolzens verschiebbar geführte, kraftausgeglichene
Steuerhülse vorgesehen, die in ihrer geschlossenen Ventilstellung die Ringnut nach
außen verschließt und in ihrer in Richtung auf das freie Ende des Ventilbolzens verschobenen
geöffneten Ventilstellung die Verbindung der Ringnut zu der Niederdruckseite öffnet.
[0002] Bei heute verfügbaren, magnetisch betätigten Kraftstoffinjektoren, insbesondere für
selbstzündende Verbrennungskraftmaschinen, die über Hochdruckspeichersysteme (Common-Rail)
mit Kraftstoff versorgt werden, erfolgt die Betätigung eines nadelförmig ausgebildeten
Einspritzventilgliedes indirekt, indem eine Druckabsenkung in einem Steuerraum erfolgt.
Die Differenz zwischen dem Systemdruck, d.h. dem Druckniveau, welches im Hochdruckspeicherkörper
herrscht, und dem im Steuerraum jeweils herrschenden Druck bewirkt in Verbindung mit
dem Größenverhältnis der druckbeaufschlagten Flächen die Bewegung des in der Regel
nadelförmig ausgebildeten Einspritzventilgliedes. Dieses Prinzip kommt zum Beispiel
bei heute eingesetzten Kraftstoffinjektoren zum Einsatz. Von Nachteil bei diesen Injektorkonzepten
ist die Notwendigkeit, die aus dem Steuerraum jeweils abgesteuerte Steuermenge in
einen Niederdruckkraftstoffrücklauf abführen zu müssen. Kraftstoffinjektoren dieser
Bauart besitzen daher prinzipbedingt einen zur Realisierung des Nadelhubs erforderlichen
Steuervolumenstrom sowie gegebenenfalls einen Leckagevolumenstrom, was zu einer erhöhten
erforderlichen Förderleistung der Hochdruckpumpe führt. Außerdem erfolgt aus der indirekten
Steuerung des in der Regel nadelförmig ausgebildeten Einspritzventilgliedes ein verspätetes
Ansprechverhalten des Einspritzventilgliedes, welches auch zusätzlich durch ungewollt
auftretende Druckschwankungen beeinflusst werden kann.
[0003] Eine direkte Betätigung des in der Regel nadelförmig ausgebildeten Einspritzventilgliedes
mit einem elektromagnetischen Aktor ist bisher nicht möglich, da die hierzu erforderliche
Kraft aufgrund des nicht druckausgeglichenen ausgebildeten Einspritzventilgliedes
bei Systemdrücken von über 2000 bar zu einem zu großen Magnetaktor führte.
Offenbarung der Erfindung
[0004] Erfindungsgemäß wird eine Konzeption eines Kraftstoffinjektors vorgeschlagen, mit
der die zum Öffnen eines nadelförmig ausgebildeten Einspritzventilgliedes erforderliche
Kraft so weit herabgesenkt ist, dass das Einspritzventilglied direkt und unmittelbar
über einen Magnetaktor angehoben werden kann. Das vorgeschlagene Injektorkonzept zeichnet
sich durch geringe aufzubringende Kräfte zum Öffnen des Einspritzventilgliedes aus,
so dass eine direkte Betätigung desselben mittels eines Elektromagneten möglich ist.
Die erfindungsgemäß vorgeschlagene Lösung verwirklicht ein steuermengenfreies Prinzip.
Es ist keine Rückführung eines aus einem Steuerraum abgesteuerten Kraftstoffvolumens
erforderlich, was einerseits einen verringerten Systemaufwand darstellt und andererseits
zu kleineren Pumpenförderleistungen im Hinblick auf das Hochdruckförderaggregat führt,
durch welches der Hochdruckspeicherraum (Common-Rail) beaufschlagt ist.
[0005] Des Weiteren stellt die erfindungsgemäß vorgeschlagene Lösung eine sehr kostengünstige
Lösung dar, da ein einfacher Aufbau erreicht werden kann. Ein Steuerventil mit dazugehörigen
Zulauf- und Ablaufdrosseln kann entfallen, ebenso wie eine Druckstange in Bezug auf
das Einspritzventilglied sowie eventuell erforderliche Leckageleitungen. Schließlich
verwirklicht die erfindungsgemäß vorgeschlagene Lösung ein Konzept, welches geringen
Bauraum beansprucht.
[0006] Der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Lösung folgend, ist der mit einem Magnetaktor
zusammenwirkende Magnetanker als Ventilhülse ausgeführt. Im geschlossenen Zustand
drückt eine Feder die Ventilhülse in den Dichtsitz, der zum Beispiel an einem in den
Injektorkörper eingelassenen Ventilstück ausgebildet ist. Die Federkraft wird bei
der Montage einer Einstellscheibe, um ein Beispiel zu nennen, voreingestellt. Das
Ventilstück wird über die Einstellscheibe in den Dichtsitz eingepresst, derart, dass
keine Leckage am Dichtsitz auftreten kann. Eine möglicherweise auftretende Leckage
wird durch die Führung der Ventilhülse über eine Rücklaufleitung herausgeführt. Es
ist unbedingt zu vermeiden, dass Leckage in den Hochdruckbereich gelangt. Die hier
beschriebene Leckage tritt durch die Führung zwischen dem Ventilkörper und der Ventilhülse
in den Rücklauf. Die Rücklaufmenge fließt aufgrund der Druckverhältnisse durch eine
seitlich angebrachte Bohrung nach oben in Richtung eines Rücklaufes.
[0007] Die Ventilhülse, an deren Oberseite die Ankerplatte ausgebildet ist, ist außen, oben
und unten vom Systemdruck, d.h. dem im Hochdruckspeicherkörper herrschenden Druck,
umgeben. Sie ist daher im Hinblick auf ihre axiale Bewegung druckausgeglichen und
damit bezüglich des im Hochdruckspeicherkörper (Common-Rail) herrschenden Systemdrucks
kraftausgeglichen. Zum Öffnen der Ventilhülse muss lediglich die Federkraft mittels
eines Magnetaktors überwunden werden. Die zum Öffnen benötigte Kraft ist unabhängig
vom im Hochdruckspeicherkörper herrschenden Systemdruck (der auch als Raildruck bezeichnet
wird) und damit über den gesamten Druckbereich, der im Hochdruckspeicherkörper auftritt,
konstant. Zum Öffnen der Einspritzöffnungen am brennraumseitigen Ende des erfindungsgemäß
vorgeschlagenen Kraftstoffinjektors wird die Ventilhülse, die gleichzeitig den Magnetanker
darstellt, durch den Magnetaktor nach oben gezogen. Unter Systemdruck stehender Kraftstoff
fließt nun von außen zu der mindestens einen Einspritzöffnung am brennraumseitigen
Ende des Kraftstoffinjektors. Die Einspritzöffnungen können zum Beispiel am brennraumseitigen
Ende in der Wand des Kraftstoffinjektors ausgeführt sein.
[0008] Zum Schließen des Ventilstückes und zum Beenden der Einspritzung von Kraftstoff in
den Brennraum der Verbrennungskraftmaschine wird die Bestromung des Magnetaktors unterbrochen.
Die Ventilhülse wird durch die auf sie wirkende Federkraft wieder nach unten in ihren
Dichtsitz am Ventilstück gedrückt, so dass die Zufuhr von unter Systemdruck stehendem
Kraftstoff zu der mindestens einen am brennraumseitigen Ende des Kraftstoffinjektors
ausgeführten Einspritzöffnung unterbrochen wird.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0009] Anhand der Zeichnungen wird die Erfindung nachstehend eingehender beschrieben.
[0010] Es zeigt:
- Figur 1
- einen Schnitt durch den erfindungsgemäß vorgeschlagenen Kraftstoffinjektor mit direkt
betätigter Ventilhülse und
- Figur 2
- eine Darstellung der Anbindung einer Leckagebohrung am Ventilstück.
Ausfiihrungsformen
[0011] Der Darstellung gemäß Figur 1 ist ein Längsschnitt durch den erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Kraftstoffinjektor mit direkt betätigter Ventilhülse zu entnehmen.
[0012] Ein Kraftstoffinjektor 10 gemäß der Darstellung in Figur 1 umfasst einen Injektorkörper
12, der in der Darstellung gemäß Figur 1 symmetrisch zu einer Injektorachse 14 geführt
ist. An einer Hochdruckzuleitung 16 steht unter Systemdruck anstehender Kraftstoff
an. Unter Systemdruck ist im vorliegenden Falle das Druckniveau bezeichnet, welches
innerhalb eines in der Darstellung gemäß Figur 1 nicht wiedergegebenen Hochdruckspeicherkörpers
(Common-Rail) herrscht. Dieses Druckniveau ist in der Darstellung gemäß Figur 1 durch
p
Rail angedeutet. Der Kraftstoff, der am Hochdruckanschluss 16 des Injektorkörpers 12 ansteht,
strömt in das Innere des Injektorkörpers 12 ein und beaufschlagt dieses mit Kraftstoff.
[0013] Im Inneren des Injektorkörpers 12 befindet sich ein Ventilstück 20, welches am brennraumseitigen
Ende des Injektorkörpers 12 des Kraftstoffinjektors 10 fixiert ist. Das Ventilstück
20 umfasst eine sich koaxial zur Injektorachse 14 erstreckende Leckagebohrung 22.
Die Leckagebohrung 22 hat keine direkte Verbindung zu der Versorgungsleitung 26 bzw.
28. Durch die Zulaufbohrung 28 bzw. die Querbohrung 26 fließt der Kraftstoff während
der Einspritzung. Die Leckagebohrung 22 soll Leckage aus dem Sackloch, die durch die
untere Führung des Ventilstücks mit der Hülse strömt, und die Leckage aus dem Hochdruckbereich
durch die Führung oberhalb der Querbohrung 26 in den Rücklauf gelangt, abführen
(??). Das Ventilstück 20 ist mit Hilfe einer Einstellscheibe 40 im Injektorkörper 12 verbaut
und bildet am brennraumseitigen Ende eine Abdichtung 32, unterhalb der sich ein sacklochförmig
konfigurierter Hohlraum erstreckt. Von diesem erstrecken sich, wie in der Darstellung
gemäß Figur 1 wiedergegeben, zumindest zwei Einspritzöffnungen 30, über welche Kraftstoff
in den in Figur 1 nicht dargestellten Brennraum einer Verbrennungskraftmaschine eingespritzt
werden kann.
[0014] Aus der Schnittdarstellung gemäß Figur 1 geht überdies hervor, dass unterhalb der
Einstellscheibe 40 eine weitere Einstellscheibe 46 aufgenommen ist. Diese weitere
Einstellscheibe 46 dient zur Einstellung der Federkraft einer Schließfeder 44. Diese
Schließfeder 44 umgibt einen Magnetaktor 38. Der Magnetaktor 38 ist im Inneren des
Injektorkörpers 12 aufgenommen und von dem unter Systemdruck p
Rail stehenden Kraftstoff umgeben. Der Magnetaktor 38 umschließt des Weiteren das Ventilstück
20, das sich koaxial zur Injektorachse 14 durch den Injektorkörper 12 des Kraftstoffinjektors
10 erstreckt.
[0015] Der Magnetaktor 38 wirkt auf eine Ankerplatte 36, die an der oberen Planseite der
axial im Injektorkörper 12 beweglichen Ventilhülse 42 ausgebildet ist. Auch die Ventilhülse
42 ist im Inneren des Injektorkörpers 12 von dem unter Systemdruck stehenden Kraftstoff
allseits umschlossen, d.h. druckausgeglichen.
[0016] Die Einstellscheibe 40, die weitere Einstellscheibe 46 zur Einstellung der auf die
Schließfeder 44 wirkenden Kraft sind von einer Einstellhülse 48 abgestützt, die in
das Innere des Injektorkörpers 12, die Ventilhülse 42 umschließend, angeordnet ist.
[0017] Wie aus der Schnittdarstellung gemäß Figur 1 überdies hervorgeht, bildet die Ventilhülse
42, die das Ventilstück 20 umschließt, am unteren Ende einen Dichtsitz 24, der zum
Beispiel als Kegelsitz ausgebildet ist. Aus der Darstellung gemäß Figur 1 geht hervor,
dass auch am Dichtsitz 24, der in Figur 1 geschlossen dargestellt ist, unter Hochdruck
stehender Kraftstoff von außen ansteht.
[0018] Bei einer Bestromung des Magnetaktors 38 bewegt sich die Ankerplatte 36, die an der
Ventilhülse 42 aufgenommen ist, entgegen der Wirkung der Schließfeder 44 nach oben.
Dadurch wird der Dichtsitz 24 oberhalb des verbreiterten Bereiches des Ventilstücks
20 geöffnet, so dass von der Außenseite in Bezug auf den Dichtsitz 24 gesehen, unter
Systemdruck P
Rail stehender Kraftstoff 18 über die Querbohrung 26 in die Zulaufbohrung 28 innerhalb
des Ventilstücks 20 in das Sackloch 34 einströmt. Der im Sackloch 34 unter Systemdruck
stehende Kraftstoff wird dann über die in Figur 1 dargestellten zwei Einspritzöffnungen
30 in den hier nicht näher dargestellten Brennraum der Verbrennungskraftmaschine eingespritzt.
[0019] Das Sackloch 34 wird nur über die zentrisch, d.h. koaxial zur Injektorachse 14 verlaufende
Zulaufbohrung 28 mit unter Systemdruck p
Rail stehendem Kraftstoff beaufschlagt. Die Außenseite, d.h. die Innenseite des Ventilkörpers
12 und die Außenseite des Ventilstücks 20, bilden die Abdichtung 32, so dass das Sackloch
34 am brennraumseitigen Ende des Injektorkörpers 12 des Kraftstoffinjektors 10 gegen
den unter Systemdruck stehenden Kraftstoff abgedichtet ist.
[0020] Bei dem im Längsschnitt gemäß Figur 1 dargestellten, direkt betätigten Kraftstoffinjektor
10 bringt der Magnetaktor 38 nur die Kraft auf, die zur Betätigung der druckausgeglichenen
Ventilhülse 42 erforderlich ist. Beim Bestromen des Magnetankers 38 zieht dieser die
Ankerplatte 36 der Ventilhülse 42 gegen die Kraft der Schließfeder 44 an. Der Magnetaktor
38 hat demnach nur die Schließkraft, d.h. die Federkraft, die die Schließfeder 44
aufbringt, zu überwinden und kann dementsprechend ausgelegt werden.
[0021] Der erfindungsgemäß vorgeschlagene, direkt betätigte Kraftstoffinjektor 10 ist darüber
hinaus wesentlich einfacher aufgebaut im Vergleich zu bisher aus dem Stand der Technik
bekannten Kraftstoffinjektoren, deren Betätigung indirekt über die Druckentlastung
bzw. Druckbeaufschlagung eines Steuerraums erfolgt. Der erfindungsgemäß vorgeschlagene
Kraftstoffinjektor 10 verwirklicht einen steuermengenfreien Kraftstoffinjektor, bei
dem keine Rückführung eines aus einem Steuerraum abgesteuerten Volumens in Richtung
des Niederdruckbereiches erforderlich ist. Dies bedingt einen im Vergleich zu bisherigen
Lösungen verringerten Systemaufwand sowie eine kleiner zu dimensionierende Förderleistung
eines Förderaggregates. Des Weiteren können Ablauf- und Zulaufdrossel entfallen, ebenso
wie der Steuerraum sowie die Druckstange, die bei im Allgemeinen nadelförmig ausgebildeten
Einspritzventilgliedern bisher eingesetzt wurde. Der erfindungsgemäß vorgeschlagene
Kraftstoffinjektor 10 zeichnet sich durch eine kürzere Baulänge aus im Vergleich zu
aus dem Stand der Technik bekannten Kraftstoffinjektoren.
[0022] Aus dem Längsschnitt gemäß der Darstellung in Figur 1 geht hervor, dass die Abdichtung
32 des Ventilstücks 20 zur Innenseite des Injektorkörpers 12 über die Einstellscheibe
40 erfolgt. Die untere Planseite der Einstellscheibe 40 wiederum dient als Anlage
für eine weitere Einstellscheibe 46. Die Dicke dieser weiteren Einstellscheibe 46
wiederum definiert die Federkraft, die an der Schließfeder 44 eingestellt ist. Beide
Einstellscheiben, d.h. die Einstellscheibe 40 zur Fixierung des Ventilstücks 20, als
auch die an deren unterer Planseite anliegende weitere Einstellscheibe 46, stützen
sich auf einer in den Injektorkörper 12 eingepressten Einstellhülse 48 ab. Das Ventilstück
20 wird unter Ausbildung der Abdichtung 32 derart in den Injektorkörper 12 eingepresst,
dass keine Leckage der Abdichtung 32 in das Sackloch 34 und damit von dort über die
Einspritzöffnungen 30 in den Brennraum der Verbrennungskraftmaschine gelangen kann.
[0023] Der Darstellung gemäß Figur 2 ist in vergrößertem Maßstab die Anbindung der Leckagebohrung
22 zu entnehmen.
[0024] Die Darstellung gemäß Figur 2 stellt den in Figur 1 eingekreisten Bereich in vergrößertem
Maßstab dar. Über die das Ventilstück koaxial zur Injektorachse 14 durchziehende Leckagebohrung
22, in der Rücklaufdruck p
RL herrscht, strömt Führungsleckage, die sich zwischen einem Innenumfang 58 der Ventilhülse
42 und einer Mantelfläche 56 des Ventilstücks 20 einstellt, über eine Querbohrung
in die Leckagebohrung 22 ab. Damit wird verhindert, dass über die Führung Leckagemenge
nach unten in Richtung des brennraumseitigen Endes gelangen kann. Die Rücklaufmenge
fließt aufgrund geeigneter Druckverhältnisse und eventuell unter Erzeugung eines Unterdruckes
in der Leckagebohrung 22 durch die in Figur 2 dargestellten Querbohrungen nach oben
in Richtung des Rücklaufes. Die Rücklaufströmung stellt sich ein, sobald ein Leckagedruck
p
Leckage als Funktion des Systemdruckes p
Rail zuzüglich eines Brennraumdruckes p
Zylinder größer ist, als das im Rücklauf herrschende Druckniveau p
RL. Sobald diese Bedingung erfüllt ist, wird die Führungsleckage zwischen der Mantelfläche
56 des Ventilstücks 20 und der Innenumfangsfläche 58 der Ventilhülse 42 über die in
Figur 2 dargestellte Querbohrung in die Leckagebohrung 22 abgeführt, in der Rücklaufdruckniveau
p
RL herrscht.
[0025] Wie den Darstellungen gemäß der Figuren 1 und 2 entnommen werden kann, ist die Ventilhülse
42 außen an ihrer Mantelfläche am oberen und am unteren Ende von Systemdruck p
Rail umgeben. Dies bedeutet, dass die Ventilhülse 42 hinsichtlich ihrer axialen Bewegung
druckausgeglichen und in Bezug auf den Systemdruck p
Rail kraftausgeglichen ist. Zum Öffnen der Ventilhülse 42 muss lediglich die Federkraft,
die durch die Schließfeder 44 aufgebracht wird, mittels des Magnetankers 38 überwunden
werden. Die dafür benötigte Magnetkraft ist unabhängig vom Systemdruck p
Rail und damit über den gesamten Druckbereich des Systemdrucks p
Rail konstant. Zum Öffnen der Ventilhülse 42 wird diese bzw. deren Ankerplatte 36 durch
den Magnetaktor 38 nach oben angezogen. Der unter Systemdruck p
Rail am Ventilsitz 42 anstehende Kraftstoff strömt über den geöffneten Ventilsitz 24 in
Richtung des Sacklochs 34 und von dort zu den Einspritzöffnungen 30.
[0026] Zum Schließen der Kraftstoffzufuhr in den Brennraum der Verbrennungskraftmaschine
wird die Bestromung des Magnetaktors 38 unterbrochen und die kraftausgeglichene Ventilhülse
42 durch die Wirkung der Federkraft der Schließfeder 44 wieder nach unten in den Ventilsitz
24 gedrückt. Damit ist die Druckbeaufschlagung des sacklochartigen Hohlraums 34 am
brennraumseitigen Ende des Injektorkörpers 12 des Kraftstoffinjektors 10 unterbrochen
und die Einspritzung beendet.
1. Kraftstoffinjektor (10) mit einem Injektorkörper (12), in dem ein Ventilstück (20)
befestigt ist, an dem eine Ventilhülse (42) geführt ist, die an einem Ende (36) einem
Magnetaktor (38) zuweist und am anderen Ende einen Ventilsitz (24) begrenzt, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventilhülse (42) durch den Magnetaktor (38) direkt betätigt ist.
2. Kraftstoffinjektor gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das dem Magnetaktor (38) zuweisende Ende (36) der Ventilhülse (42) als Ankerplatte
ausgeführt ist.
3. Kraftstoffinjektor gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventilstück (20) mittels einer Einstellscheibe (40) an dem Injektorkörper (12)
angestellt ist.
4. Kraftstoffinjektor gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventilstück (20) mit dem Injektorkörper (12) eine Abdichtung (32) eines mit unter
Systemdruck pRail stehenden Kraftstoff beaufschlagbaren Hohlraumes (34) bildet.
5. Kraftstoffinjektor gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das dem Magnetaktor (38) zuweisende Ende (36) der Ventilhülse (42) durch eine Schließfeder
(44) beaufschlagt ist, deren Federkraft durch eine weitere Einstellscheibe (46) einstellbar
ist.
6. Kraftstoffinjektor gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventilhülse (42) allseits von unter Systemdruck pRail stehendem Kraftstoff umgeben ist und damit im gesamten Raildruckbereich druckausgeglichen
ist und keine durch Druckdifferenzen resultierende Kräfte auftreten.
7. Kraftstoffinjektor gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventilstück (20) eine Querbohrung (26) aufweist, die oberhalb des Ventilsitzes
(24) mit einer Zulaufbohrung (28) im Ventilstück (20) verbunden ist.
8. Kraftstoffinjektor gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Leckagebohrung (22) im Ventilstück (20) Leckage der Führung zwischen Ventilhülse
(42) und Ventilstück (20) abführt, wobei ein Leckagedruck pLeckage als Funktion des Systemdrucks pRail und des Brennraumdrucks pZylinder einen Rücklaufdruck pRL übersteigt.
9. Kraftstoffinjektor gemäß der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstellscheibe (40) und die weitere Einstellscheibe (46) zur Einstellung der
Federkraft der Schließfeder (44) durch eine Einstellhülse (48) im Injektorkörper (12)
abgestützt sind.
10. Kraftstoffinjektor gemäß einem oder mehrerer der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Federkraft der Schließfeder (44) unabhängig vom Systemdruck pRail sowie über den gesamten Systemdruckbereich konstant ist.