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EP 2 138 799 B1 |
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EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
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Hinweis auf die Patenterteilung: |
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10.07.2013 Patentblatt 2013/28 |
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Anmeldetag: 12.05.2009 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC):
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Geschützrohr
Gun barrel
Tube de canon
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO
PL PT RO SE SI SK TR |
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Priorität: |
27.06.2008 DE 102008030143
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Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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30.12.2009 Patentblatt 2009/53 |
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Patentinhaber: Rheinmetall Waffe Munition GmbH |
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29345 Unterlüss (DE) |
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Erfinder: |
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- Lawitzke, Klaus
38114 Magdeburg (DE)
- Herrmann, Ralf-Joachim
15754 Senzig (DE)
- Scheideler, Bernhard
37688 Beverungen (DE)
- Schmees, Heiner
29223 Celle (DE)
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Vertreter: Dietrich, Barbara |
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Thul Patentanwaltsgesellschaft mbH
Rheinmetall Platz 1 40476 Düsseldorf 40476 Düsseldorf (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
DE-C- 2 825 US-A- 2 981 154
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DE-C2- 19 918 303
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft ein Geschützrohr mit einem Seelenrohr und einem Bodenstück,
die über ein Bajonettgewinde miteinander verbunden sind, wobei zwischen benachbarten
Bajonettkämmen des Seelenrohres und den axial dahinter oder davor liegenden Bajonettkämmen
des Bodenstückes ein zusammenhängender Hohlraum verbleibt.
[0002] Bei großkalibrigen Geschützrohren wird das den Verschluss enthaltende Bodenstück
üblicherweise auf den heckseitigen Endbereich des Seelenrohres aufgeschraubt, um das
Waffenrohr gegebenenfalls auswechseln zu können. Um insbesondere bei Verwendung einer
Bajonettverschraubung (
DE 199 18 303 C2) ein unbeabsichtigtes Herausdrehen des Seelenrohres aus dem Bodenstück zu verhindern
und um die Drallmomente, die beim Schuss aus einem gezogenen Rohr entstehen, auf das
Bodenstück zu übertragen, ist bei bekannten Geschützrohren eine Nut in dem Seelenrohr
vorgesehen, in die eine in das Bodenstück der Waffe eingesetzte Passfeder greift.
[0003] Nachteilig ist bei Verwendung einer derartigen Verriegelungseinrichtung, dass die
zur Übertragung des Drallmomentes auf das Bodenstück in das Seelenrohr eingefräste
Nut eine Schwächung des Seelenrohres bewirkt, so dass die Lebensdauer des Seelenrohres
verringert wird oder der Rohraußendurchmesser des Seelenrohres größer als bei Seelenrohren
ohne eine derartige Nut gewählt werden muss.
[0004] Die
US 2 981 154 A beschreibt ein Waffenrohr mit einem Seelenrohr und einem Bodenstück, die miteinander
über ein Bajonettgewinde verbunden sind. Im Bodenstück ist eine Queröffnung eingebunden,
durch den ein Pin geführt ist, der in eine Ausnehmung im Bajonettgewinde des Seelenrohrs
von der Seite eingeschoben werden kann.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Geschützrohr der eingangs erwähnten
Art anzugeben, bei dem trotz Verwendung eines Bajonettgewindes zur Verbindung des
Seelenrohres mit dem Bodenstück ein unbeabsichtigtes Lösen des Seelenrohres von dem
Bodenstück auf einfache Weise sicher vermieden wird.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Weitere,
besonders vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung offenbaren die Unteransprüche.
[0007] Die Erfindung beruht im Wesentlichen auf dem Gedanken, in mindestens einen der sich
bei einem eingebauten Seelenrohr zwischen benachbarten Bajonettkämmen des Seelenrohres
und des Bodenstückes ergebenden Hohlräume ein Sperrsegment einzulegen, das den entsprechenden
Hohlraum komplett ausfüllen sollte. Dieses Sperrsegment kann nach der Montage des
Seelenrohres, je nach Ausführungsform, von hinten (das heißt durch den Verschlussraum
des Bodenstückes hindurch) oder von vorne in das entsprechende Bodenstück eingeschoben
werden.
[0008] Die Segmente können sich auch zusammenhängend an einem Ring befinden.
[0009] Dies hat den Vorteil, dass keine zusätzliche Nut oder Bohrung im Seelenrohr erforderlich
ist. Über diese Verriegelung werden die auftretende Drallmomente, die beim Schuss
aus einem gezogenen Rohr auftreten, vom Rohr auf das Bodenstück übertragen, d.h.,
das auf das Rohr wirkende Drallmoment wird seitlich von dem Bajonettkamm des Rohres
über das Segment auf den Bajonettkamm des Bodenstücks übertragen.
[0010] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus dem folgenden Ausführungsbeispiel.
[0011] Es zeigt:
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung eines Rohres und eines Bodenstücks mit Segmentring,
- Fig. 2
- eine Draufsichtdarstellung auf das Rohr mit Bodenstück aus Fig. 1,
- Fig. 3
- eine Schnittdarstellung A-A senkrecht zur Rohrachse durch Rohr und Bo- denstück aus
Fig. 2,
- Fig. 4
- eine Schnittdarstellung B-B aus Fig. 2.
[0012] Fig. 1 zeigt eine perspektivische Darstellung eines Geschützrohres 10 mit einem Seelenrohr
1 und einem Bodenstück 2, wobei um das Rohr 1 im hinteren Bereich bzw. am hinteren
Ende Sperrsegment 3 eingebunden sind, die in dieser Darstellung über einen Segmentring
4 zu einer Einheit zusammengehalten werden, was aber nicht bedingend ist.
[0013] Fig. 2 zeigt das Geschützrohr 10 in einer Draufsichtdarstellung.
[0014] In der Fig. 3 ist der Schnitt A-A senkrecht zur Rohrachse des im Bodenstück 2 befindlichen
Seelenrohres 1 wiedergegeben. Das beispielsweise mit Zügen und Feldern zum Verschießen
drallstabilisierter Geschosse (nicht näher dargestellt) versehene Seelenrohr 1 und
das Bodenstück 2 sind über ein Bajonettgewinde 5 miteinander verbunden, wobei im wiedergegebene
Schnitt nur die Bajonettkämme 6 des Seelenrohres 1 zu sehen sind.
[0015] Zwischen benachbarten Bajonettkämmen 6 des Seelenrohres 1 (und damit auch zwischen
den Bajonettkämmen des Bodenstückes 2, die sich in Richtung der Rohrachse fluchtend
hinter bzw. vor den Bajonettkämmen des Seelenrohres befinden) sind Hohlräume 7 im
Bodenstück 2 vorhanden.
[0016] Erfindungsgemäß ist nun vorgesehen, in mindestens einen dieser Hohlräume 7 ein Sperrsegment
3 einzuschieben, welches den Hohlraum 7 zwischen den Bajonettkämmen 6 des Seelenrohres
1 und den nicht dargestellten Bajonettkämmen des Bodenstückes 2 vorzugsweise vollständig
ausfüllt, so dass bei Schussabgabe eines beispielsweise drallstabilisierten Geschosses
das auf das Seelenrohr 1 wirkende Drallmoment von dem Bajonettkamm 6 des Seelenrohres
1 über das Sperrsegment 3 vollständig auf den entsprechenden, axial benachbarten Bajonettkamm
des Bodenstückes 2 übertragen wird und ein Verdrehen des Seelenrohres 1 gegenüber
dem Bodenstück 2 nicht möglich ist.
[0017] Fig. 4 zeigt eine weitere Schnittdarstellung B-B aus Fig. 2. Das einzelne Sperrsegment
3 wird hierbei von vorne über eine Vertiefung im Seelenrohr 1 in den Freiraum bzw.
Hohlraum 7 zwischen Seelenrohr 1 und Bodenstück 2 geschoben.
[0018] Das Einbinden des Sperrsegments 3 mit Segmentring 4 erfolgt durch die Öffnung im
Bodenstück 2, in der sich später der Verschlusskeil befindet. Das wenigstens eine
Segment 3 wird in den Frei- bzw. Hohlraum 7 eingesetzt. Der Segmentring 4 verschwindet
seinerseits im eingebauten Zustand in einer Aussparung am Ende der Aufnahmebohrung
für das Rohr 1.
[0019] Als vorteilhaft hat sich gezeigt, dass Sperrsegmente 3 in mehreren oder allen Hohlräumen
7 zwischen benachbarten Bajonettkämmen angeordnet sind.
Bezugszeichenliste
[0020]
- 1
- Rohr
- 2
- Bodenstück
- 3
- Sperrsegment
- 4
- Segmentring
- 5
- Bajonettgewinde
- 6
- Bajonettkamm des Rohres
- 7
- Hohlräume
- 10
- Geschützrohr
1. Geschützrohr (10) mit einem Seelenrohr (1) und einem Bodenstück (2), die über ein
Bajonettgewinde (5) miteinander verbunden sind, wobei beim eingebauten Seelenrohr
(1) zwischen benachbarten Bajonettkämmen (6) des Seelenrohres (1) und den axial dahinter
oder davor liegenden Bajonettkämmen (6) des Bodenstückes (2) ein zusammenhängender
Hohlraum (7) verbleibt, wobei in mindestens einen der Hohlräume (7) zwischen benachbarten
Bajonettkämmen (6) ein den Hohlraum (7) zumindest teilweise ausfüllendes Sperrsegment
(3) eingesetzt ist, wobei das Sperrsegment (3) nach der Montage des Seelenrohres (1)
von hinten, das heißt durch den Verschlussraum des Bodenstückes (2) hindurch, oder
von vorne in das entsprechende Bodenstück (2) eingeschoben wird.
2. Geschützrohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Sperrsegment (3) den Hohlraum (7) vollständig ausfüllt.
3. Geschützrohr nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass in mehrere Hohlräume (7) Sperrsegmente (3) eingesetzt sind, die sich zusammenhängend
an einem Ring befinden.
4. Geschützrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Seelenrohr (1) um ein zum Verschießen drallstabilisierter Geschosse
geeignetes gezogenes Waffenrohr handelt.
5. Geschützrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Sperrsegment (3) von einem Segmentring (4) gehalten wird.
1. Gun barrel (10) comprising a barrel liner (1) and a breech ring (2), which are connected
to one another by means of a bayonet thread (5), such that, when the barrel liner
(1) is installed, a continuous cavity (7) remains between adjacent bayonet ridges
(6) of the barrel liner (1) and the bayonet ridges (6) of the breech ring (2) lying
axially behind or in front of them, wherein in at least one of the cavities (7) between
adjacent bayonet ridges (6) there is inserted a locking segment (3) that at least
partially fills the cavity (7), wherein, after the fitting of the barrel liner (1),
the locking segment (3) is pushed into the corresponding breech ring (2) from the
rear, that is to say through the breech chamber of the breech ring (2), or from the
front.
2. Gun barrel according to Claim 1, characterized in that the locking segment (3) completely fills the cavity (7).
3. Gun barrel according to Claim 1 or 2, characterized in that locking segments (3) that are located continuously on a ring are inserted in a number
of cavities (7).
4. Gun barrel according to one of Claims 1 to 3, characterized in that the barrel liner (1) is a rifled gun barrel suitable for firing spin-stabilized projectiles.
5. Gun barrel according to one of Claims 1 to 4, characterized in that the locking segment (3) is held by a segmented ring (4).
1. Tube de canon (10) avec une chemise (1) et un bloc-culasse (2), qui sont assemblés
l'un à l'autre par un filet à baïonnette (5), dans lequel, lorsque la chemise (1)
est montée, il reste une cavité continue (7) entre des dents de baïonnette voisines
(6) de la chemise (1) et les dents de baïonnette (6) suivant ou précédant celles-ci
du bloc-culasse (2), dans lequel un segment d'arrêt (3) remplissant au moins partiellement
la cavité (7) est introduit dans au moins une des cavités (7) entre des dents de baïonnette
voisines (6), dans lequel le segment d'arrêt (3) est inséré par l'arrière, c'est-à-dire
à travers la chambre de culasse du bloc-culasse (2), ou par l'avant dans le bloc-culasse
correspondant (2), après le montage de la chemise (1).
2. Tube de canon selon la revendication 1, caractérisé en ce que le segment d'arrêt (3) remplit entièrement la cavité (7).
3. Tube de canon selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que des segments d'arrêt (3), qui se trouvent en continu sur un anneau, sont introduits
dans plusieurs cavités (7).
4. Tube de canon selon l'une quelconque des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que la chemise (1) est un canon rayé convenant pour le tir de projectiles stabilisés
par rotation.
5. Tube de canon selon l'une quelconque des revendications 1 à 4, caractérisé en ce que le segment d'arrêt (3) est maintenu par un anneau à segments (4).
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