[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Fahrzeug für den Transport und die Einlagerung
von radioaktives Material enthaltenden Behältern, wobei das Fahrzeug einen am Fahrzeugrahmen
abgestützten Aufbau aufweist, auf den ein Behälter auf das Fahrzeug aufnehmbar und
von diesem wieder absetzbar ist.
[0002] Derartige Fahrzeuge werden bei der Aufnahme, dem Transport und der Einlagerung von
Kupferbehältern mit verbrauchten Kernbrennstoffen verwendet, wobei diese Kupferbehälter
eine Masse von bis zu 28 t aufweisen.
[0003] Die Zwischen- und Endlagerung von Behältern, die radioaktives Material enthalten,
erfolgt in der Regel unter Tage, beispielsweise in alten ausgebeuteten Salzstöcken
oder sonstigen geologisch dafür geeigneten Schichten im Untergrund. Die in solchen
Gesteinsschichten hierfür erforderlichen Stollen- und Tunnelsysteme können nicht beliebig
groß gemacht werden, so dass beim Transportieren und Einlagern von Behältern mit radioaktivem
Material keine üblichen Transport- und Einlagerungsgeräte zum Einsatz kommen können.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Fahrzeug bereitzustellen, mit dem radioaktives
Material enthaltende Behälter einfach und zuverlässig transportiert und eingelagert
werden können.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, dass der Aufbau des gattungsgemäßen
Fahrzeugs einen Aufbaurahmen, am Aufbaurahmen schwenkbar gelagerte Behälteraufnahmemittel
und eine am Aufbaurahmen abgestützte und relativ zu diesem in Längsrichtung des Transportfahrzeugs
bewegliche Hebeeinrichtung umfasst, wobei der Aufbau relativ zum Fahrzeugrahmen sowohl
in Längsrichtung als auch in Querrichtung des Fahrzeugs beweglich ist.
[0006] Bei einer derartigen Fahrzeugkonstruktion bildet der Fahrzeugrahmen eine ortsfeste
Abstützung, wenn ein radioaktives Material enthaltender Behälter mittels der Hebeeinrichtung
und der Behälteraufnahmemittel auf das Fahrzeug aufgenommen oder von diesem abgesetzt
werden soll, wobei beim Aufnehmen bzw. Absetzen die Ausrichtung der Hebeeinrichtung
und/oder der Behälteraufnahmemittel relativ zu einem aufzunehmenden Behälter bzw.
relativ zu einer Einlagerungsbohrung, in welcher der Behälter abgesenkt werden soll,
präzise eingestellt werden kann.
[0007] Die Hebeeinrichtung ist dabei bevorzugt zwischen einer Ruhestellung und einer Arbeitsstellung
verstellbar, wobei sie in der Arbeitsstellung dazu in der Lage ist, einen Behälter
in Vertikalrichtung aufzunehmen oder abzusetzen.
[0008] Die Hebeeinrichtung umfasst vorzugsweise eine Kopplungsvorrichtung, die mit dem Behälter
derart koppelbar ist, dass der Behälter mittels der Hebeeinrichtung in die Behälteraufnahmemittel
einführbar oder aus diesen entfernbar ist. Dieser Kopplungsvorrichtung kommt im Rahmen
der vorliegenden Erfindung auch selbständige Bedeutung zu, da sie eine später noch
genauer beschriebene spezielle Ausgestaltung aufweist, durch die das Aufnehmen, Transportieren
und Einlagern von radioaktives Material enthaltenden Behältern erst möglich wird.
Insoweit stellt die Kopplungsvorrichtung auch einen selbständigen Aspekt der vorliegenden
Erfindung dar.
[0009] Die Behälteraufnahmemittel, in denen der Behälter mit dem radioaktiven Material darin
aufnehmbar ist, sind vorteilhafterweise zwischen einer relativ zum Fahrzeugrahmen
im Wesentlichen vertikalen Einlagerungsbereitschaftsstellung und einer im Wesentlichen
horizontalen Transportstellung verschwenkbar. Um einen Behälter in die Behälteraufnahmemittel
einzuführen, werden die Behälteraufnahmemittel in die vertikale Einlagerungsbereitschaftsstellung
gebracht und die Hebeeinrichtung wird in ihre Arbeitsstellung verfahren, so dass ein
unterhalb des Fahrzeugs angeordneter Behälter mit radioaktivem Material mittels der
Hebeeinrichtung in die Behälteraufnahmemittel eingeführt bzw. hochgezogen werden kann.
Der Behälter wird dann mit den Behälteraufnahmemitteln derart gekoppelt, dass die
Verbindung zwischen der Hebeeinrichtung und dem Behälter gelöst werden kann, wobei
aber der Behälter fest mit den Behälteraufnahmemitteln verbunden bleibt. Anschließend
wird die Hebeeinrichtung wieder in ihre Ruhestellung verfahren, so dass die Behälteraufnahmemittel
samt aufgenommenem Behälter in die im Wesentlichen horizontale Transportstellung verschwenkt
werden können.
[0010] Die Behälteraufnahmemittel weisen zu diesem Zweck bevorzugt einen am Aufbaurahmen
drehbar gelagerten Schwenkrahmen und eine am Schwenkrahmen abgestützte Strahlenschutzröhre
auf, in welche der Behälter aufnehmbar ist.
[0011] Bevorzugt ist dabei die Strahlenschutzröhre relativ zum Schwenkrahmen verschieblich
abgestützt, derart, dass die Strahlenschutzröhre in der Einlagerungsbereitschaftsstellung
in vertikaler Richtung zwischen einer oberen und einer unteren Schutzröhrenstellung
relativ zum Schwenkrahmen verstellbar ist. Eine derartige Verschiebbarkeit der Strahlenschutzröhre
ermöglicht es, dass die Röhre in der Einlagerungsbereitschaftsstellung um ein bestimmtes
Maß, vorzugsweise etwa 1 m bis 1,50 m, vertikal nach unten verfahren wird, so dass
ihr oberes Ende so weit abgesenkt ist, dass die Hebeeinrichtung von der Ruhestellung
in die Arbeitsstellung verfahren werden kann. Dieses vertikale Absenken der Schutzröhre
ist also erforderlich, damit der Einlagerungsvorgang durch die Hebeeinrichtung überhaupt
durchgeführt werden kann. Dabei ist auch zu berücksichtigen, dass die Einlagerungsstollen,
in denen die Fahrzeuge bewegt werden, nur eine beschränkte Höhe aufweisen, die es
nicht ermöglicht, dass ein Behälter, der eine Länge von etwa 5 m aufweist, mit seiner
gesamten Länge über die Oberfläche des Stollenuntergrunds herausgezogen werden kann
mit einer zusätzlich oberhalb dieser Höhe von etwa 5 m über Grund angeordneten Hebeeinrichtung.
Dies würde zu einer Fahrzeughöhe von mindestens 6 - 7 m führen, was aber für derartige
Einlagerungsstollen zu hoch ist. Das Fahrzeug weist mit der Hebeeinrichtung eine maximale
Höhe von etwa 4,1 - 4,4 m auf, so dass eine Stollenhöhe von etwa 5 m ausreichend ist,
auch wenn der einzulagernde Behälter selbst eine Größe bzw. Länge von etwa 4,8 - 5
m aufweist.
[0012] Die Strahlenschutzröhre ist vorzugsweise mittels Hydraulikzylinder am Schwenkrahmen
abgestützt, wobei ferner noch am Schwenkrahmen angeordnete Gleitlager und damit im
Eingriff befindliche, in Längsrichtung der Strahlenschutzröhre verlaufende Längsnuten
an der Strahlenschutzröhre vorgesehen sind, so dass die Strahlenschutzröhre in radialer
Richtung im Schwenkrahmen präzise geführt ist.
[0013] Um den Schwenkrahmen mit der darin aufgenommenen Strahlenschutzröhre zwischen der
horizontalen Transportstellung und der vertikalen Einlagerungsbereitschaftsstellung
zu verschwenken, wird vorgeschlagen, dass zwischen dem Schwenkrahmen und dem Aufbaurahmen
wenigstens ein Hydraulikzylinder wirkt, der zwecks Einleitung der Schwenkbewegung
ausgefahren bzw. eingefahren wird.
[0014] Selbstverständlich weist das Fahrzeug zum Zwecke der Betätigung von Hebeeinrichtung,
Schwenkrahmen, Strahlenschutzröhre und dgl. entsprechende Antriebsaggregate auf, insbesondere
durch Kraftstoffmotoren angetriebene Hydraulikpumpen und dgl., wie dies bei derartigen
Spezialfahrzeugen üblich und bekannt ist. ,
[0015] Wie bereits kurz erwähnt, ist der radioaktives Material enthaltende Behälter in der
Strahlenschutzröhre mittels einer Behälterhalterung fixierbar, wobei die Fixierung
derart ausgeführt ist, dass der fixierte Behälter in jeder Stellung der Strahlenschutzröhre
in dieser gehalten ist, insbesondere dass der Behälter zusammen mit der Strahlenschutzröhre
vertikal verstellbar ist. Das heißt, dass beim vertikalen Absenken und Anheben der
Strahlenschutzröhre der darin aufgenommene Behälter zusammen mit der Strahlenschutzröhre
abgesenkt oder angehoben wird, so dass die Hebeeinrichtung im abgesenkten Zustand
(untere Schutzröhrenstellung) über die Schutzröhre verfahren werden kann und dann
der in der Strahlenschutzröhre an der Behälterhalterung fixierte Behälter mittels
der Kopplungsvorrichtung mit der Hebeeinrichtung verbunden werden kann. Nach der Herstellung
der Kopplung zwischen der Hebeeinrichtung und dem Behälter wird die Kopplung zwischen
dem Behälter und der Strahlenschutzröhre gelöst, so dass der Behälter aus der Strahlenschutzröhre
mittels der Hebeeinrichtung abgesenkt werden kann.
[0016] Die Fixierung des Behälters an der Behälterhalterung in der Strahlenschutzröhre ist
somit bevorzugt bei vertikal ausgerichteter Strahlenschutzröhre, insbesondere in der
Einlagerungsbereitschaftsstellung, herstellbar oder lösbar.
[0017] Wie bereits angedeutet, ist die Hebeeinrichtung vorzugsweise nur dann in ihre Arbeitsstellung
verstellbar bei Behälteraufnahmemittel in der Einlagerungsbereitschaftsstellung, wenn
die Strahlenschutzröhre in Richtung ihrer unteren Schutzröhrenstellung verstellt ist,
insbesondere in der unteren Schutzröhrenstellung ruht.
[0018] Zur bereits allgemein erwähnten Kopplungsvorrichtung, der im Rahmen der vorliegenden
Erfindung auch selbständige Bedeutung zukommt, wird weiterbildend vorgeschlagen, dass
sie eine an der Hebeeinrichtung angebrachte Andockvorrichtung und eine mit der Andockvorrichtung
und/oder dem Behälter koppelbare Behälterkupplungsvorrichtung umfasst.
[0019] Dabei ist es bevorzugt, dass die Kopplung zwischen Behälterkupplungsvorrichtung und
Behälter nur dann herstellbar oder lösbar ist, wenn die Behälterkupplungsvorrichtung
mit der Andockvorrichtung gekoppelt ist. Dabei sind gemäß einer Weiterbildung die
Andockvorrichtung und die Behälterkupplungsvorrichtung derart ausgeführt, dass bei
Kopplung zwischen der Andockvorrichtung und der Behälterkupplungsvorrichtung eine
zum Herstellen oder Lösen der Kopplung zwischen Behälterkupplungsvorrichtung und dem
Behälter erforderliche mechanische Wirkverbindung herstellbar ist. Ferner wird vorgeschlagen,
dass die Kopplung zwischen Andockvorrichtung und Behälterkupplungsvorrichtung dann
lösbar ist, wenn die Behälterkupplungsvorrichtung mit dem Behälter gekoppelt ist.
[0020] Die Behälterkupplungsvorrichtung stellt somit eine Art Adapter zwischen Andockvorrichtung
und Behälter dar, wobei die Behälterkupplungsvorrichtung sowohl alleine an der Andockvorrichtung
als auch alleine am Behälter gekoppelt sein kann oder als Adapter die Verbindung zwischen
Behälter und Andockvorrichtung zum Anheben und Absenken des Behälters mittels der
Hebeeinrichtung bzw. Andockvorrichtung ermöglicht.
[0021] Bevorzugt weist die Andockvorrichtung einen Zapfen auf, der in eine entsprechende
Öffnung, insbesondere ein Langloch der Behälterkupplungsvorrichtung einführbar ist
und relativ zu dieser Öffnung zwischen einer Freigabestellung und einer die Kopplung
herstellenden Verriegelungsstellung drehbar ist. Die Herstellung der Verriegelungsstellung
erfolgt durch Aufbringen eines Pneumatik- oder Hydraulikdrucks, so dass der Zapfen
relativ zum Rest der Andockvorrichtung und relativ zur Behälterkupplungsvorrichtung
verdreht wird, wobei er nach der Drehung um vorzugsweise 90° die Längsseiten der Langlochöffnung
hintergreift, so dass die Behälterkupplungsvorrichtung an der Andockvorrichtung fixiert
ist.
[0022] Um die Behälterkupplungsvorrichtung mit dem Behälter zu koppeln, wird vorgeschlagen,
dass die Behälterkupplungsvorrichtung entlang ihrem Umfang mehrere hakenartige Kupplungselemente
umfasst, die im gekoppelten Zustand einen in einem oberen Rand des Behälters ausgebildeten
Vorsprung hintergreifen. Dabei ist es bevorzugt, dass die hakenartigen Kupplungselemente
im gekoppelten Zustand mechanisch in radialer Richtung nach außen gegen den Rand,
insbesondere gegen den Innenrand eines nach oben vorstehenden Behälterkragens gedrückt
werden.
[0023] Ferner ist die Behälterkupplungsvorrichtung weiterbildend derart ausgeführt, dass
der zum Koppeln der Kupplungselemente mit dem Behälterrand erforderliche mechanische
Klemmdruck nach Entkoppeln der Andockvorrichtung von der Behälterkupplungsvorrichtung
aufrechterhalten bleibt, so dass die Behälterkupplungsvorrichtung auch bei gelöster
Andockvorrichtung gekoppelt am Behälter verbleiben kann. Die Behälterkupplungsvorrichtung
ist somit mit nach außen gedrückten Kupplungselementen mechanisch verriegelt.
[0024] Die als Adapter wirkende Behälterkupplungsvorrichtung kann sowohl alleine mit der
Andockvorrichtung als auch alleine mit dem Behälter in einem gekoppelten Zustand verbleiben.
Allerdings ist zur Herstellung bzw. zum Lösen der Kopplung zwischen Behälterkupplungsvorrichtung
und Behälter immer eine Kopplung mit der Andockvorrichtung erforderlich, da die Andockvorrichtung
bei Kopplung mit der Behälterkupplungsvorrichtung die entsprechende Wirkverbindung
herstellt, um entsprechende Pneumatik- oder Hydraulikdrücke zur Auslösung der mechanischen
Kopplung bzw. Entkopplung zwischen Behälterkupplungsvorrichtung und Behälter aufzubauen.
[0025] Wie bereits oben erwähnt, ist der Behälter mit der Strahlenschutzröhre koppelbar,
so dass der in die Strahlenschutzröhre aufgenommene Behälter von der Hebeeinrichtung
gelöst werden kann. Hierzu wird vorgeschlagen, dass die Behälterkupplungsvorrichtung
mit der Strahlenschutzröhre koppelbar ist, derart, dass ein Behälter mittels der Behälterkupplungsvorrichtung
in der Strahlenschutzröhre fixierbar ist, so dass die Strahlenschutzröhre und der
Behälter gemeinsam zwischen Einlagerungsbereitschaftsstellung und Transportstellung
verschwenkbar und gemeinsam in der Einlagerungsbereitschaftsstellung in vertikaler
Richtung beweglich sind. Somit weist die Behälterkupplungsvorrichtung neben der Funktion
der Kopplung mit der Andockvorrichtung bzw. mit dem Behälter noch die Funktion auf,
die Kopplung zwischen Behälter und Strahlenschutzröhre herzustellen.
[0026] Hierzu weist die Strahlenschutzröhre an ihrem Innenumfang bevorzugt radiale, in Umfangsrichtung
duch Zwischenräume voneinander getrennte Kopplungsvorsprünge auf, und die Behälterkupplungsvorrichtung
weist entlang ihrem Außenumfang radiale, in Umfangsrichtung voneinander getrennte
Kopplungszähne auf, wobei die Kopplungszähne derart dimensioniert sind, dass sie durch
die Zwischenräume der Kopplungsvorsprünge der Strahlenschutzröhre hindurchführbar
sind.
[0027] Weiter wird vorgeschlagen, dass die Behälterkupplungsvorrichtung einen oberhalb der
Kopplungszähne angeordneten, relativ zu diesen verdrehbaren Verriegelungsring umfasst,
der entlang seines Außenumfangs radiale, in Umfangsrichtung voneinander getrennte
Verriegelungsvorsprünge aufweist.
[0028] Dies ermöglicht es, die Behälterkupplungsvorrichtung in vertikaler Richtung mittels
der Hebeeinrichtung an den Kopplungsvorsprüngen der Strahlenschutzröhre vorbeizubewegen,
wobei dann die Kopplung zwischen Behälter und Strahlenschutzröhre nach Einführen der
Kopplungszähne in die Zwischenräume durch Drehung des oberhalb der Kopplungszähne
liegenden Verriegelungsrings relativ zur Strahlenschutzröhre und zu den Kopplungszähnen
herstellbar ist, derart, dass die Verriegelungsvorsprünge der Behälterkupplungsvorrichtung
mit ihrer Unterseite auf der Oberseite der Kopplungsvorsprünge der Strahlenschutzröhre
aufliegen.
[0029] Die Strahlenschutzröhre weist vorzugsweise Gleitblöcke auf, durch die der in die
Strahlenschutzröhre aufgenommene Behälter in radialer Richtung führbar und insbesondere
in der Transportstellung abstützbar ist.
[0030] Ferner wird vorgeschlagen, dass am Fahrzeug mehrere Sensoren und wenigstens eine
zugeordnete Steuereinrichtung vorgesehen sind, die derart eingerichtet sind, dass
das Aufnehmen eines Behälters in die Strahlenschutzröhre oder/und das Einlagern eines
Behälters in eine Einlagerungsbohrung im Untergrund automatisch erfolgt.
[0031] Die Sensoren und die wenigstens eine zugeordnete Steuereinrichtung sind insbesondere
derart aufeinander abgestimmt, dass ab einer bestimmten Wegmarkierung kurz vor Erreichen
eines Einlagerungsstollens die Fahrt von einem Transporttunnel in den Einlagerungsstollen
bis zur ausgewählten Einlagerungsbohrung bzw. Lagerröhre vollautomatisch fortgesetzt
werden kann. Diese Einlagerungsfahrt erfolgt anhand von beispielsweise Transpondern
oder über ein Laserscannersystem und wird durch die Bedienperson des Fahrzeugs überwacht.
Ein manueller Eingriff in das Lenksystem oder auch komplett manuelles Fahren ist dabei
jederzeit möglich. Wenn das Ziel innerhalb der vorgegebenen Toleranzen erreicht ist,
wird die Fahrt beendet und das Erreichen der Endposition durch die Bedienperson bestätigt.
Anschließend kann sensorgesteuert die vollautomatische Einlagerung erfolgen. Dabei
sind mehrere Schritte vorgesehen, die durch die Steuereinrichtung bzw. ein Fahrzeugkontrollsystem
gesteuert und überwacht werden können.
[0032] Um das Fahrzeug bzw. den Fahrzeugrahmen ortsfest über einer Einlagerungsbohrung positionieren
zu können, wird vorgeschlagen, dass das Fahrzeug vier mit dem Untergrund in Kontakt
bringbare hydraulische Abstützungen umfasst, die eine horizontale Ausrichtung des
Fahrzeugs über dem Untergrund, insbesondere über der Einlagerungsbohrung ermöglichen.
[0033] Ferner weist das Fahrzeug zur horizontalen Positionierung des Aufbaus, also der Hebeeinrichtung,
der Strahlenschutzröhre und des Behälters, über der Einlagerungsbohrung zwischen dem
Aufbaurahmen und dem Fahrzeugrahmen wirksame Hydraulikzylinder auf, so dass der Aufbaurahmen
relativ zum Fahrzeugrahmen sowohl in Längsrichtung als auch in Querrichtung des Fahrzeugs
verschiebbar ist. Somit kann nach präzisem Anfahren der Einlagerungsbohrung innerhalb
gewisser Toleranzen zuerst eine horizontale Ausrichtung des Fahrzeugs mittels der
vier Hydraulikabstützungen erfolgen und anschließend kann eine präzise vertikale Ausrichtung
der Schutzröhre bzw. des Behälters über der Einlagerungsbohrung durch Relativbewegung
des Aufbaus zum Fahrzeugrahmen hergestellt werden, so dass eine präzise Einlagerung
des Behälters ermöglicht ist, wobei die Toleranz zwischen dem einzuführenden Behälter
und der mit Bentonitringen ausgekleideten Einlagerungsbohrung wenige mm, insbesondere
etwa +/- 5 mm, beträgt. Somit ist die genaue Positionierung des Behälters in vertikaler
Richtung oberhalb der Einlagerungsbohrung Voraussetzung für eine erfolgreiche Einlagerung
des Behälters.
[0034] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zur Einlagerung von
radioaktives Material enthaltenden Behältern unter Tage unter Verwendung eines oben
beschriebenen Fahrzeugs vorgeschlagen, wobei das Verfahren die folgenden Schritte
umfasst:
Befördern eines in der Strahlenschutzröhre aufgenommenen Behälters mittels des Fahrzeugs
in einen Einlagerungsstollen;
automatisches horizontales und vertikales Ausrichten des Fahrzeugs über einer im Untergrund
ausgebildeten Einlagerungsbohrung;
Öffnen eines die Einlagerungsbohrung verschließenden Deckels; Verschwenken der den
Behälter enthaltenden Strahlenschutzröhre in die vertikale Einlagerungsbereitschaftsstellung;
Überprüfen der Ausrichtung der Strahlenschutzröhre bzw. des Behälters bezüglich der
Einlagerungsbohrung und gegebenfalls Anpassen dieser Ausrichtung durch relative Verschiebung
des Aufbaurahmens zum feststehenden Fahrzeugrahmen;
Absenken der Strahlenschutzröhre zusammen mit dem darin aufgenommenen Behälter in
Richtung der Einlagerungbohrung;
Koppeln des Behälters mit der am Fahrzeug vorgesehenen Hebeeinrichtung Absenken des
Behälters mittels der Hebeeinrichtung in die Einlagerungsbohrung bis der Behälter
auf dem Boden der Einlagerungsbohrung ankommt; Abkoppeln der Hebeeinrichtung vom Behälter;
Verschließen des Deckels der Einlagerungsbohrung;
Wegfahren mit dem Fahrzeug aus dem Einlagerungsstollen.
[0035] Dabei wird vorgeschlagen, dass die Verfahrensschritte wenigstens teilweise automatisch
ablaufen und dass wenigstens einzelne Schritte nach deren Durchführung von einer Bedienperson
bestätigt werden müssen, bevor ein nächster Schritt ausgeführt wird.
[0036] Ferner ist es bevorzugt, dass vor dem Absenken des Behälters die Tiefe der Einlagerungsbohrung
bestimmt wird, wobei dieser Tiefenwert beim Absenken des Behälters mit einem durch
einen Sensor erfassten Gegenwert verglichen wird, welcher die beim Absenken abgerollte
Seillänge repräsentiert. Hierdurch kann sichergestellt werden, dass der Behälter am
Boden der Einlagerungsbohrung angekommen ist und nicht mit seinem Rand im relativ
weichen Bentonit verkantet bzw. verklemmt ist, mit dem die Einlagerungsbohrung ausgekleidet
ist.
[0037] Mit anderen Worten kann der Einlagerungsvorgang auch wie folgt beschrieben werden.
[0038] Zunächst wird das Fahrzeug hydraulisch abgestützt und horizontal ausgerichtet sowie
ggf. manuell durch die Bedienperson mit einem elektrischen Versorgungsnetz des Endlagers
verbunden. Danach wird die Abdeckplatte der Einlagerungsbohrung bzw. Lagerröhre entfernt,
wobei hier bevorzugt ein Elektromagnet zum Einsatz kommt, und der Aufbau des Fahrzeugs
wird durch horizontales Verschieben in Längs- und/oder Querrichtung relativ zum ortsfesten
Fahrzeugrahmen auf den Mittelpunkt der Lagerröhre ausgerichtet. Danach wird die Strahlenschutzröhre
in die vertkale Position (Einlagerungsbereitschaftsstellung) gebracht und deren Position
zur Lagerröhre überprüft und ggf. korrigiert. Nach Absenken der Strahlenschutzröhre
in ihre untere Schutzröhrenposition wird die Hebeeinrichtung oberhalb der Strahlenschutzröhre
von ihrer Ruhestellung in die Arbeitsstellung verfahren und mit dem Behälter mittels
der Andockvorrichtung und der Behälterkupplungsvorrichtung verbunden. Sobald die Kopplung
zwischen Behälter, Behälterkupplungsvorrichtung und Andockvorrichtung erfolgt ist,
kann der Behälter in die Lagerröhre abgesenkt werden, wobei hierzu noch die Kopplung
zwischen Behälterkupplungsvorrichtung und Strahlenschutzröhre gelöst werden muss.
Nachdem der Behälter in die Lagerröhre eingestellt worden ist, wird die Kopplung zwischen
Behälterkupplungsvorrichtung und Behälter gelöst und die Hebeeinrichtung zieht die
Andockvorrichtung samt Behälterkupplungsvorrichtung wieder nach oben, so dass anschließend
die Hebeeinrichtung in ihre Ruhestellung zurückgefahren werden kann und die Strahlenschutzröhre
von ihrer vertikalen Einlagerungsbereitschaftsstellung in die horizontale Transportstellung
verschwenkt werden kann. Anschließend wird die Abdeckplatte wieder über die Lagerröhre
gebracht und ggf. das Fahrzeug wieder von der externen Stromversorgung getrennt. Zuletzt
werden die hydraulischen Stützen eingefahren, so dass das Fahrzeug anschließend aus
dem Einlagerungsstollen wieder weggefahren werden kann, wobei das Herausfahren aus
dem Einlagerungsstollen ebenfalls vollautomatisch erfolgen kann, bis ein Transporttunnel
erreicht wird, von wo aus die Bedienperson das Fahrzeug wieder manuell zu einer Umladestation
zurückfährt zwecks Aufnahme eines weiteren zur Einlagerung vorgesehenen Behälters.
[0039] Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer beispielhaften, nicht einschränkenden
Ausführungsform unter Bezugnahme auf die anliegenden Figuren beschrieben.
- Fig. 1
- ist eine schematische Teilschnittansicht einer Ausführungsform des Transportfahrzeugs
beim Einlagerungsvorgang.
- Fig. 2a und 2b
- sind eine seitliche Aufrissdarstellung sowie eine Draufsicht auf das Transportfahrzeug.
- Fig. 3
- ist eine semitransparente seitliche Aufrissdarstellung des Transportfahrzeugs.
- Fig. 4a und 4b
- sind eine seitliche Aufrissdarstellung und eine Draufsicht auf den Aufbaurahmen des
Transportfahrzeugs.
- Fig. 5a, b und
- c zeigen die Lagerelemente des Aufbaurahmens für die Verschieblichkeit des Aufbaurahmens
relativ zum Fahrzeugrahmen.
- Fig. 6a und 6b
- zeigen einen Schwenkrahmen des Transportfahrzeugs.
- Fig. 7a, b und
- c zeigen eine Strahlenschutzröhre in seitlicher Aufrissdarstellung sowie zwei Innenansichten
der Strahlenschutzröhre.
- Fig. 8a und 8b
- zeigen eine Hebeeinrichtung in seitlicher Aufrissdarstellung und in einer Draufsicht
von oben.
- Fig. 9
- zeigt eine Kopplungsvorrichtung mit Andockvorrichtung und Behälterkupplungsvorrichtung.
- Fig. 10
- zeigt in einer Teilschnittdarstellung die Behälterkupplungsvorrichtung, welche mit
dem in der Strahlenschutzröhre aufgenommenen Behälter gekoppelt ist.
[0040] Fig. 1 zeigt eine Ausführungsform des Transport- und Einlagerungsfahrzeugs 10, mit
dem ein radioaktives Material enthaltender Behälter 12, vorzugsweise Kupferbehälter,
in eine Einlagerungsbohrung 14 abgesenkt oder aus dieser herausgezogen werden kann.
[0041] Die Einlagerungsbohrung bzw. -röhre 14 ist etwa 8 m tief und weist einen Durchmesser
von etwa 1,75 m auf. Ferner ist die Röhre 14 mit Bentonitringen 15 ausgekleidet, welche
einen Innendurchmesser aufweisen, der etwas größer ist als der Außendurchmesser des
aufzunehmenden Behälters 12. Der Behälter 12 aus Kupfer hat einen Durchmesser von
etwa 1,05 m und eine Länge von etwa 4,8 m. Sein Gewicht beträgt etwa 24 - 28 t.
[0042] Das Fahrzeug 10 umfasst einen Fahrzeugrahmen 16, der über hydraulische Stützen 18
auf dem Untergrund 20 abgestützt ist. Dabei ist das Fahrzeug 10 in Fig. 1 in der Einlagerungsbereitschaftsstellung
dargestellt, in welcher es mit seinem Fahrzeugrahmen im Wesentlichen horizontal über
dem Untergrund 20 ausgerichtet ist. Ferner umfasst das Fahrzeug 10 einen am Fahrzeugrahmen
16 beweglich abgestützten Aufbaurahmen 22, wobei der Aufbaurahmen 22 relativ zum Fahrzeugrahmen
16 in Fahrzeuglängsrichtung L und orthogonal dazu in Fahrzeugquerrichtung beweglich
ist, so dass der Aufbaurahmen 22 relativ zur Einlagerungsbohrung 14 ausgerichtet werden
kann. Am Aufbaurahmen 22 ist mittels eines Schwenkrahmens 24 eine Strahlenschutzröhre
26 angebracht, wobei der Schwenkrahmen 24 samt Schutzröhre 26 um eine Schwenkachse
S von der hier dargestellten vertikalen Einlagerungsbereitschaftsstellung in eine
horizontale Transportstellung verschwenkt werden kann. Oberhalb des Schwenkrahmens
24 ist eine Hebeeinrichtung 28 angedeutet, die hier in ihrer Arbeitsstellung, d. h.
in Fahrtrichtung vorne, angeordnet und verriegelt ist, so dass eine mit der Hebeeinrichtung
28 über einen Seilzug 30 verbundene Andockvorrichtung 32 in Vertikalrichtung V bewegt
werden kann. Die Hebeeinrichtung 28 ist entlang von Trägern 34 in Fahrzeuglängsrichtung
L beweglich und kann von der hier dargestellten Arbeitsstellung in eine Ruhestellung
am hinteren Ende des Trägers 34 bewegt werden.
[0043] Eine derartige Stellung der Hebeeinrichtung 28 (Ruhestellung) mit der Strahlenschutzröhre
in horizontaler Transportstellung ist in der Fig. 2a schematisch dargestellt. An der
Strahlenschutzröhre 26 ist einer von zwei Hydraulikzylindern 38 ersichtlich, die am
Schwenkrahmen 24 abgestützt sind, so dass die Strahlenschutzröhre 26 nach dem Verschwenken
in die gestrichelt dargestellte Einlagerungsbereitschaftsstellung um etwa 1 - 1,5
m in Vertikalrichtung V nach unten verschoben werden kann (untere Schutzröhrenstellung),
wie dies in Fig. 1 dargestellt ist. Wie aus der Fig. 2a ersichtlich, ragt die gestrichelt
dargestellte Strahlenschutzröhre 26 in der Einlagerungsbereitschaftsstellung und in
der oberen Schutzröhrenstellung über die Träger 34 der Hebeeinrichtung 28 hinaus,
so dass die Hebeeinrichtung 28 nicht aus der dargestellten Ruhestellung (Fig. 2) in
die Arbeitsstellung gemäß Fig. 1 verfahren werden kann. Erst nach Absenken der Schutzröhre
26 mittels der Hydraulikzylinder 38 in die Einlagerungsbohrung 14 (Fig. 1, untere
Schutzröhrenstellung), ist oberhalb des Trägers 34 der Platz freigegeben, so dass
die Hebeeinrichtung 28 in die Arbeitsstellung gemäß Fig. 1 gefahren werden kann. Ferner
weist die Schutzröhre auch zwei Längsnuten 40 auf, die in entsprechende am Schwenkrahmen
24 angebrachte Gleitlager 42 eingreifen, so dass die Schutzröhre 26 in radialer Richtung
zusätzlich geführt ist.
[0044] Wie aus der Zusammenschau der Fig. 2a und 1 ersichtlich ist, erfolgt die Schwenkbewegung
des Schwenkrahmens 24 und der Strahlenschutzröhre 26 von der Transportstellung (Fig.
2a) in die Einlagerungsbereitschaftsstellung (Fig. 1) im Uhrzeigersinn U, wobei das
hintere bzw. untere Ende 44 der Strahlenschutzröhre 26 in Richtung des Untergrunds
20 bewegt wird. Damit bei diesem Schwenkvorgang die Strahlenschutzröhre 26 mit ihrem
hinteren bzw. unteren Ende 44 nicht am Untergrund 20 aufschlägt, weist die Einlagerungsbohrung
14 in ihrem oberen Bereich eine Aufweitung 46 auf, die derart bemessen ist, dass das
Verschwenken der Schutzröhre 26 problemlos erfolgen kann, wobei das untere Ende 44
der Schutzröhre 26 dem in Fig. 1 angedeuteten Kreisbogen K folgt. Entlang diesem Kreisbogen
K ist auch ein Strahlenschutzschild 27 zwischen einer oberen Transportstellung und
einer unteren, auf dem Untergrund 20 aufliegenden Einlagerungsstellung (bei 29 gestrichelt
dargestellt) beweglich. Dieser Strahlenschutzschild 27 gewährleistet die Abschirmung
des Behälters 12 nach hinten, wenn dieser zusammen mit der Schutzröhre 26 verschwenkt
wird. Wie bereits erwähnt, wird nach dem Verschwenken im Uhrzeigersinn U die Strahlenschutzröhre
26 um einen Betrag T in der Größenordnung von etwa 1 - 1,5 m in Vertikalrichtung V
nach unten verschoben, so dass das untere Ende 44 von der Aufweitung 46 der Einlagerungsbohrung
14 in die Einlagerungsbohrung verschoben wird.
[0045] Fig. 2b zeigt eine schematische Draufsicht auf das Fahrzeug 10, wobei der Schwenkrahmen
24 und die Strahlenschutzröhre 26 in der Einlagerungsbereitschaftsstellung dargestellt
sind (vertikale Stellung). Aus dieser Darstellung sind ferner die Auflagerpunkte 48
der Hydraulikzylinder 38 ersichtlich, welche die Abstützung der Strahlenschutzröhre
am Schwenkrahmen 24 ermöglichen. Die Hebeeinrichtung 28 ist hier in ihrer nach hinten
gefahrenen Ruheposition dargestellt.
[0046] Die Schwenkbewegung des Schwenkrahmens 24 und der Schutzröhre 26 wird durch eine
zwischen dem Aufbaurahmen 22 und dem Schwenkrahmen 24 angeordnete Hydraulikkolben-/-zylinderanordnung
50 gewährleistet, wobei der Schwenkrahmen 24 mittels Lager 52 am Aufbaurahmen 22 abgestützt
ist, was aus der halbtransparenten, seitlichen Aufrissdarstellung der Fig. 3 ersichtlich
ist. Aus dieser Darstellung sind ferner auch die auf Rollen am Fahrzeugrahmen 16 abgestützten
Verbindungslager 54 ersichtlich, welche die Verschiebung des Aufbaurahmens 22 relativ
zum Fahrzeugrahmen 16 in Längsrichtung L ermöglichen.
[0047] Fig. 4a und 4b zeigen in seitlicher Aufrissdarstellung und in Draufsicht von oben
den Aufbaurahmen 22, wobei in der Darstellung gemäß Fig. 4b auch die zur Bewegung
des Aufbaurahmens 22 relativ zum Fahrzeugrahmen 16 erforderlichen Hydraulikzylinder
56 und 58 ersichtlich sind, um den Aufbaurahmen 22 in Längsrichtung L und in Querrichtung
Q relativ zum Fahrzeugrahmen 16 verschieben zu können. Der Aufbaurahmen 22 umfasst
zum Kasten verschweißte Profilbleche als Längsträger 60, die vorne und hinten durch
geschweißte Kastenträger 62 zu einem rechteckigen Rahmen verbunden sind. Der Aufbaurahmen
ist im Fahrzeugrahmen 16 in Längsrichtung L und in Querrichtung Q um jeweils etwa
+/- 80 mm durch die Hydraulikzylinder 56, 58 verschiebbar. Hierzu ist der Aufbaurahmen
22 in Fahrzeuglängsrichtung L mittels Schwerlastrollen 64 (Fig. 5) in Mastprofilen
66 (Fig. 3) gelagert, die auf bzw. unter dem Fahrzeugrahmen 16 angeschweißt sind.
Für die Verschiebung in Querrichtung Q ist der Aufbaurahmen 22 an Lagerböcke 68 geschraubt,
die jeweils auf einer Welle 70 zwischen den Schwerlastrollen 64 laufen. In der Fig.
5 ist in vergrößerter Darstellung die Lageranordnung zur beweglichen Lagerung des
Aufbaurahmens 22 am Fahrzeugrahmen 16 dargestellt, wobei hier nur die vordere Lageranordnung
dargestellt ist, an welcher (Fig. 5a) der Aufbaurahmen 22 mittels Schrauben 72 von
unten her angeschraubt ist. Der Vollständigkeit halber wird darauf hingewiesen, dass
die Fig. 5c eine Querschnittsansicht gemäß der Schnittlinie V-V der Fig. 5a darstellt.
Bei einer Längsverschiebung in Richtung L erfolgt somit eine Abrollbewegung der Schwerlastrollen
64, so dass der Aufbaurahmen 22 relativ zum Fahrzeugrahmen 16 bewegt wird und bei
einer Verschiebung in Querrichtung Q erfolgt eine Abrollbewegung von Schwerlastrollen
64a entlang der Welle 70, wobei die Welle 70 in Querrichtung Q unverschieblich am
Fahrzeugrahmen 16 gehalten ist.
[0048] In Fig. 6a und 6b ist der Schwenkrahmen 24 in seitlicher Aufrissdarstellung und in
Draufsicht von oben schematisch dargestellt. Ferner zeigt Fig. 6a das Lagerverbindungsstück
74, mittels dem der Schwenkrahmen 24 am Aufbaurahmen 22 befestigt wird im Bereich
des Drehlagers 52. Der Schwenkrahmen 24 weist, wie zuvor bereits erwähnt, zwei Anlenkstellen
76 auf, an denen ein Ende der Hydraulikkolben-/-zylinderanordnung 50 befestigt wird,
um das Verschwenken des Schwenkrahmens 24 um die Schwenkachse S zu ermöglichen. Ferner
weist der Schwenkrahmen nach innen gerichtete Gleitlager 42 auf, welche in entsprechende
Längsnuten 40 in der Strahlenschutzröhre 26 eingreifen. Wie bereits erwähnt und erklärt,
sind am Schwenkrahmen 24 Auflager 48 zur Abstützung der Hydraulikzylinder 38 vorgesehen,
damit die Schutzröhre 26 relativ zum Schwenkrahmen 24 in Vertikalrichtung verschoben
werden kann. Der Schwenkrahmen 24 weist eine im Wesentlichen sechseckige Form auf,
wobei die Gleitlager 42 an kurzen Rahmenabschnitten 78 vorgesehen sind, so dass zwischen
diesen Rahmenabschnitten 78 und der radial zu führenden Schutzröhre 26 nur eine kurze
Distanz zu überwinden ist, was die Stabilität der Lagerung der aufgenommenen Schutzröhre
26 erhöht.
[0049] Fig. 7a zeigt eine Strahlenschutzröhre 26 in seitlicher Aufrissdarstellung. Insbesondere
ist eine der Längsnuten 40 ersichtlich, welche in Eingriff mit einem der Gleitlager
42 des Schwenkrahmens 24 steht. Das untere Ende 44 der Schutzröhre 26 ist bogenförmig
ausgebildet, wobei die Krümmung des Bogens in etwa dem Schwenkradius um die Schwenkachse
S entspricht, so dass das untere Ende 44 beim Verschwenken problemlos in die Aufweitung
46 der Einlagerungsbohrung 14 eingeführt werden kann (Fig. 1) und entlang der Innenseite
des Strahlenschutzschildes 27 bewegt werden kann.
[0050] An ihrem oberen Ende 80 weist die Strahlenschutzröhre 26 eine in Fig. 7b schematisch
dargestellte Verriegelungseinheit 82 auf, welche es ermöglicht, einen in die Strahlenschutzröhre
26 aufgenommenen Behälter darin zu verriegeln und fest mit der Schutzröhre 26 zu verbinden.
Hierzu weist die Verriegelungeinheit 82 mehrere radial nach innen stehende Vorsprünge
84 auf, die in Umfangsrichtung im Abstand voneinander angeordnet sind. Hinsichtlich
der weiteren Beschreibung der Funktionsweise dieser Verriegelungseinheit 82 wird auf
die Fig. 9 und 10 verwiesen.
[0051] Fig. 7c zeigt einen Teilschnitt durch die Strahlenschutzröhre 26, wobei in der Strahlenschutzröhre
26 aufgenommene und radial nach innen vorstehende Gleitblöcke 86 ersichtlich sind,
welche einen in die Schutzröhre 26 aufgenommenen Behälter radial abstützen und führen.
Auf der Unterseite der Strahlenschutzröhre 26 (bezogen auf die horizontale Transportstellung)
sind drei Gleitblöcke vorgesehen, so dass der Behälter in der Transportstellung sicher
in der Strahlenschutzröhre 26 abgestützt ist. Ferner ist aus der Fig. 7c eines von
zwei Anschlussstücken 88 ersichtlich, an dem ein Hydraulikzylinder 38 abgestützt werden
kann.
[0052] In Fig. 8a und b ist die Hebeeinrichtung 18 des Fahrzeugs 10 in Aufrissdarstellung
von hinten und in Draufsicht von oben dargestellt. Die Hebeeinrichtung umfasst zwei
vorzugsweise hydraulisch angetriebene Seilwinden 90, an denen jeweils zwei Seile 92
aufgewickelt sind. Am unteren Ende dieser Seile 92 ist die Andockvorrichtung 32 angehängt,
so dass mittels der Seilwinden 90 und der Seile 92 ein mit der Andockvorrichtung 32
gekuppelter Behälter 12 in Vertikalrichtung V bewegt werden kann. Aus der Fig. 8 sind
ferner auch Schwerlastrollen 94 ersichtlich, mit denen die Hebeeinrichtung 18 an den
Trägern 34 des Aufbaurahmens 22 (Fig. 3, 4) beweglich abgestützt ist. Ferner sind
an der Hebeeinrichtung noch eine Stromkabelrolle 98 und eine Pneumatikleitungsrolle
96 bereitgestellt, welche die Versorgung der Andockvorrichtung 32 mit Strom bzw. Luftdruck
ermöglichen. Ferner sind im Kabel zur Stromversorgung auch elektronische Leitungen
für die Ansteuerung der Andockvorrichtung 32 und für das Übertragen von erfassten
Sensorwerten vorgesehen.
[0053] Fig. 9 zeigt eine die Andockvorrichtung 32 umfassende Kopplungsvorrichtung 100, welcher
im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch selbständige Bedeutung zukommt. Neben der
Andockvorrichtung 32, welche über die Seile 92 und die Seilwinden 90 mit der Hebeeinrichtung
18 verbunden ist, umfasst die Kopplungsvorrichtung 100 eine Behälterkupplungsvorrichtung
102, welche sowohl mit der Andockvorrichtung 32 als auch mit dem Behälter 12 koppelbar
ist (siehe Fig. 1 bzw. Fig. 10). Die Andockvorrichtung 32 weist in der Mitte einen
Kopplungszapfen 104 auf, der mit seinem unteren, aufgeweiteten Abschnitt in eine in
der Behälterkupplungsvorrichtung 102 ausgebildete Öffnung 106 einführbar ist. Die
Öffnung 106 ist als Langloch ausgeführt, so dass der eingeführte Zapfen 104 relativ
zur Öffnung 106 und relativ zur Andockvorrichtung 32 verdreht werden kann, um eine
Kopplung zwischen der Andockvorrichtung 32 und der Behälterkupplungsvorrichtung 102
herzustellen. Beim Verbinden der Andockvorrichtung 32 mit der Behälterkupplungsvorrichtung
102 werden mechanisch wirkende Bauteile 108, 110 der Andockvorrichtung 32 mit entsprechenden
Gegenstücken 108', 110' der Behälterkupplungsvorrichtung 102 verbunden. Ferner sind
an der Andockvorrichtung 32 Stifte 112 vorgesehen, welche in entsprechende Öffnungen
112' an einem Verriegelungsring 113 der Behälterkupplungsvorrichtung 102 eingreifen.
Wenn also die Andockvorrichtung 32 durch Verdrehung des Zapfens 104 in der Öffnung
106 mit der Behälterkupplungsvorrichtung verbunden ist, wird auch eine mechanisch
wirkende Verbindung zwischen der Andockvorrichtung 32 und der Behälterkupplungsvorrichtung
hergestellt, so dass die Behälterkupplungsvorrichtung durch Zuführung von Druckluft
in die Andockvorrichtung 32 mechanisch betätigt werden kann.
[0054] Durch mechanisches Umstellen eines Hebels 108' können mehrere, in Umfangsrichtung
verteilt angeordnete Kupplungshaken 114, von denen in der Fig. 9 nur einer dargestellt
ist, radial nach außen gedrückt werden. Dabei hintergreifen radiale Vorsprünge 116
der Kupplungshaken 114 hierzu komplementäre radiale Vorsprünge 118, welche an einem
oberen Deckelrand 120 des Behälters 12 ausgebildet sind (Fig. 10). Dieser mechanisch
aufgebaute Klemmdruck in der Behälterkupplungsvorrichtung 102 kann beim Entfernen
der Andockvorrichtung 32 aufrechterhalten werden, so dass die Behälterkupplungsvorrichtung
102 auch bei davon getrennter Andockvorrichtung 32 mechanisch gekoppelt am Behälter
verbleibt und somit die Kopplung zwischen der Behälterkupplungsvorrichtung 102 und
dem Behälter 12 mittels der Kupplungshaken 114 gewährleistet ist. Der Hebel 108' ist
dabei zwischen einer in Fig. 9 dargestellten Freigabestellung und einer Verriegelungsstellung
um etwa 90° verschwenkbar.
[0055] Die Behälterkupplungsvorrichtung weist ferner oberhalb der Kupplungshaken 114 in
Umfangsrichtung verteilte und voneinander im Abstand angeordnete, radial nach außen
vorstehende Kopplungszähne 122 auf, die derart bemessen sind, dass sie durch diejenigen
Zwischenräume hindurch in vertikaler Richtung bewegt werden können, welche zwischen
den radialen Vorsprüngen 84 der Kupplungseinheit 82 an der Strahlenschutzröhre 26
ausgebildet sind (siehe Fig. 7b). Sobald die Kopplungszähne 122 zwischen den Kopplungsvorsprüngen
84 der Strahlenschutzröhre angeordnet sind, kann der oberhalb liegende Verriegelungsring
113 mit seinen Verriegelungsvorsprüngen 115 relativ zur Schutzröhre 26 um einen derartigen
Betrag verdreht werden, dass die Unterseiten 117 der Verriegelungsvorsprünge 115 den
Oberseiten der Kopplungsvorsprünge 84 gegenüberliegen und mit diesen in Eingriff gebracht
werden können. Somit kann bei vertikaler Strahlenschutzröhre 26 ein Behälter mit daran
angebrachter Behälterkupplungsvorrichtung 102 (Kopplung durch mechanisch verriegelte
Kupplungshaken 114) mittels der Verriegelungsvorsprünge 115 an den Kopplungsvorsprüngen
84 der Strahlenschutzröhre 26 eingehängt werden, so dass der Behälter in vertikaler
Stellung in der Strahlenschutzröhre abgestützt ist und die Andockvorrichtung 32 vom
Behälter bzw. der Behälterkupplungsvorrichtung 102 gelöst werden kann. Die Verdrehung
des Verriegelungsrings 113 erfolgt dabei durch Drehung eines die Stifte 112 aufweisenden
Außenrings 119 der Andockvorrichtung 32, wobei die Stifte 112 in die Öffnungen 112'
des Verriegelungsrings 113 eingreifen. Bei dieser Verdrehung wirken die zwischen den
Kopplungsvorsprüngen 84 aufgenommenen Kupplungszähne 122 als Verdrehsicherung, so
dass der Behälter 12 relativ zur Schutzröhre 26 unbeweglich bleibt. Eine derartige
Kopplung des Behälters an der Schutzröhre 26 ist erforderlich, da zum Verschwenken
der Schutzröhre 26 bzw. des Behälters 12 von der vertikalen Einlagerungsbereitschaftsstellung
in die horizontale Transportstellung die Hebeeinrichtung 28 aus bereits erläuterten
Gründen (Platzmangel im Einlagerungsstollen) von ihrer Arbeitsstellung nach hinten
in ihre Ruhestellung verschoben werden muss, damit die Strahlenschutzröhre 26 samt
Behälter etwas nach oben gefahren werden kann und dann in die Transportstellung verschwenkt
werden kann. Dies gilt selbstverständlich auch für den umgekehrten Fall, wenn das
Verschwenken von der Transportstellung in die Einlagerungsbereitschaftsstellung erfolgt,
um anschließend den Behälter mittels der Hebeeinrichtung abzusenken und einzulagern.
[0056] Hinsichtlich der Vorgehensweise beim insbesondere automatischen Einlagern der Behälter
wird noch auf folgende Merkmale des Fahrzeugs hingewiesen. Eine im Fahrzeug untergebrachte
Steuereinrichtung mit wenigstens einer zugeordneten Kontrollkonsole (Schnittstelle
zwischen Bedienperson und Steuereinrichtung) dient insbesondere zur Steuerung und
Überwachung sämtlicher Maschinenfunktionen, wie etwa Fahrantrieb, Lenksystem, Kommunikationssystem
und dgl. Ferner werden durch die Steuereinrichtung und die Kontrollkonsole Informationen
über Hydraulik- und Druckluftdrücke, über Temperaturen, Füllstände (Hydrauliköl, Kraftstoff,
etc.) und dgl. ausgegeben. Als Fahrantrieb wird ein hydrostatischer Antrieb vorgeschlagen
mit hochdruckabhängiger automatischer Verstellung oder auch steuerdruckabhängiger
hydraulischer Verstellung bzw. elektrischer Verstellung mit Proportionalmagnet. Ein
hydrostatischer Antrieb hat insbesondere den Vorteil, dass millimetergenaues Fahren
möglich ist und ein vollständig ruck- und stoßfreies Arbeiten möglich ist. Der hydrostatische
Antrieb übernimmt auch die Abbremsung des Fahrzeugs durch Zurücknehmen des Beschleunigungspedals.
[0057] Wie bereits erwähnt, werden gewisse für den Einlagerungsvorgang erforderliche Funktionen,
wie beispielsweise das Verschwenken und das vertikale Absenken der Strahlenschutzröhre
durch Hydraulikzylinder ausgeführt. Es ist aber optional auch möglich, ausgewählte
Funktionen, insbesondere bei denen sich die Hydraulikzylinder oberhalb der Einlagerungsröhre
befinden, durch Spindelantriebe zu realisieren.
[0058] Zur Versorgung von pneumatischen Zylindern der Andockvorrichtung und der Behälterkupplungsvorrichtung
ist das Fahrzeug mit einer Drucklufterzeugungsanlage ausgerüstet, wobei ein elektrisch
oder hydraulisch angetriebener Luftkompressor vorgesehen ist, der die erzeugte Druckluft
über einen auf einen bestimmten Druck, beispielsweise 7,5 bar, eingestellten Druckregler
in einen Luftvorratsbehälter mit Entwässerungsventil fördert.
[0059] Ferner weist das Fahrzeug ein für den automatischen Einlagerungsvorgang verwendetes
Positionierungssystem auf, das in den Figuren nicht näher dargestellt ist. Dieses
Positionierungssystem umfasst mindestens drei Lasersensoren, mit denen der oberste
Bentonitring in der Einlagerungsröhre ausgemessen wird. Durch Triangulation mit den
Lasern auf der Oberseite des obersten Bentonitrings wird die Position des Schwenkrahmens
bzw. der Strahlenschutzröhre erfasst. Die drei Laser sind an der Unterseite des Schwenkgehäuses
montiert. Mit einer beleuchteten Kamera wird die Lagerröhre untersucht, und die dabei
erfassten Daten werden gespeichert. Drei weitere Lasersensoren befinden sich an der
Unterseite der Strahlenschutzröhre, wobei ebenfalls eine Kamera mit Beleuchtung vorgesehen
ist. Auch diese Lasersensoren dienen der Untersuchung der Einlagerungsröhre sowie
der Kontrolle der abgeschlossenen Positionierung. Sind alle drei Laserstrahlen auf
dem Rand des obersten Bentonitrings sichtbar, ist die Strahlenschutzröhre korrekt
ausgerichtet, andernfalls wird nachjustiert. Das Positionierungsergebnis in Form der
Lasermessung und der Aufzeichnung der Kameradaten, welche die Laserstrahlen auf dem
Rand des obersten Bentonitrings zeigen, wird für die Dokumentation aufgezeichnet.
Wenn einer der Laserstrahlen nicht sichtbar ist, erfolgt eine Korrektur der Positionierung.
Der Positionierungsvorgang wird mit den Messdaten der Lasersensoren und den Kamerasequenzen
für die Dokumentation gespeichert. Das Absenken des in der Strahlenschutzröhre befindlichen
Behälters erfolgt somit erst nach präziser Ausrichtung der Strahlenschutzröhre relativ
zum Bentonitring, in welchen der Behälter zwecks Endlagerung abgesenkt werden soll.
[0060] Zusätzlich ist es auch möglich, dass für die Unterstützung der Bedienperson während
einer manuellen Fahrt von einer Umlagerungseinheit zum vorgesehenen Einlagerungsstollen
durch Darstellung von Positionierung und Fahrtrichtung sowie Navigationsanweisungen
auf einer Karte der Umgebung durch ein Navigationssystem gesorgt wird. Zudem sollen
durch das Navigationssystem Fahranweisungen für das Lenksystem berechnet und verfügbar
gemacht werden, so dass eine vollautomatische Fahrt auch in den Transporttunneln möglich
ist. Hierzu sollen vom Navigationssystem auch durch Abfahren von vorher geplanten
Strecken gelernte Daten genutzt werden.
[0061] Wie bereits früher erwähnt, wird das Fahrzeug in den Einlagerungsstollen automatisch
oder manuell gefahren. Der hierzu erforderliche Kurs ist durch Referenzmarken im Boden
(Transponder) definiert. Diese Transponder befinden sich in der Mitte der Fahrbahn
(Mittellinie) und können auf dem Boden entweder in flachen Bohrlöchern versenkt oder
eingeklebt oder auch auf der Fahrbahn aufgeklebt sein. Die Positionierung der Einlagerungsröhren
wird in Bezug auf die Transponder ermittelt und mit dem Transpondercode in einer Bahn-
bzw. Kurskarte gespeichert. Durch den Transponder erfährt das Fahrzeug, wie weit die
Mitte der Einlagerungsröhre neben der Mittellinie des Tunnels liegt. Somit können
auch Abweichungen der Lagerröhren von +/- 50 mm von dem Fahrzeug korrigiert werden.
Die Positionierung der Transponder wird mit zwei Leseantennen an der Unterseite des
Fahrzeugs gemessen. Ein derartiges Verfahren hat sich für fahrerlose Transportfahrzeuge
bewährt, und die Positionierung des Fahrzeugs kann damit auf typischerweise etwa +/-
1 cm bestimmt werden.
[0062] Ferner weist das Fahrzeug auf allen Seiten Laserscanner zur Erkennung von Hindernissen
auf, wobei bei Gefahr der Berührung mit einem Hindernis oder mit Wänden das Fahrzeug
sofort gestoppt wird. Auf dem Monitor für die Bedienperson wird dann der Ort des Hindernisses
in Bezug auf das Fahrzeug dargestellt.
[0063] Zusammenfassend kann mit dem vorgestellten Fahrzeug ein Einlagerungsvorgang von radioaktives
Material enthaltenden Kupferbehältern wie folgt ausgeführt werden. Sobald das Fahrzeug
über der Einlagerungsbohrung bzw. -röhre angehalten worden ist durch automatisches
oder manuelles Fahren im Einlagerungsstollen, werden die hydraulischen Abstützungen
am Fahrzeug aktiviert und gegen die Fahrbahn gedrückt. Die Bewegung wird zunächst
gestoppt, wenn das Fahrzeug eine bestimmte Höhe über dem Boden erreicht hat. Danach
wird die Abweichung der Fahrzeuglage von der Horizontalen durch Sensoren festgestellt.
Die dabei erfassten Daten werden dazu genutzt, die Abstützungen derart anzusteuern,
dass sie so weit angehoben oder abgesenkt werden, bis das Fahrzeug horizontal steht.
Sobald das Fahrzeug horizontal ausgerichtet ist, wird die Abdeckplatte über der Lagerröhre
entfernt, wobei hierzu ein Elektromagnet benutzt wird. Danach wird der Schwenkrahmen
durch den Aufbaurahmen in Längs- und Querrichtung positioniert (in jede Richtung sind
Verschiebungen von +/- 80 mm möglich), und die Strahlenschutzröhre wird in die Einlagerungsbereitschaftsstellung
eingeschwenkt. Die Positionierung erfolgt, wie bereits erwähnt, mit Lasersensoren.
Der Vorgang wird dokumentiert und vor dem Absenken der Strahlenschutzröhre wird erneut
mit Laser und Kameratechnik die Position vermessen. Für das Absenken des Kupferbehälters
wird die Hebeeinrichtung verwendet, welche horizontal bewegt sowie senkrecht über
der Strahlenschutzröhre fixiert und gesichert wird (Arbeitsstellung). Der Kupferbehälter
wird über die Andockvorrichtung und die Behälterkupplungsvorrichtung aufgenommen.
Das Absenken des Kupferbehälters wird ebenfalls dokumentiert. Nach dem Absenken werden
die Behälterkupplungsvorrichtung und die Andockvorrichtung vom Behälter gelöst, so
dass die Hebeeinrichtung wieder in ihre Ruhestellung zurückgefahren werden kann, um
den Platz freizugeben, so dass die Strahlenschutzröhre in vertikaler Richtung wieder
nach oben verfahren werden kann und der Schwenkrahmen in die Transportstellung verschwenkt
werden kann. Schließlich wird die Abdeckplatte mittels des Elektromagneten wieder
über die Einlagerungsröhre gelegt, wodurch der eigentliche Einlagerungsvorgang beendet
wird. Das Fahrzeug wird anschließend automatisch aus dem Einlagerungsstollen herausgefahren,
was aber auch manuell geschehen kann.
1. Fahrzeug für den Transport und die Einlagerung von radioaktives Material enthaltenden
Behältern (12), wobei das Fahrzeug (10) einen am Fahrzeugrahmen (16) abgestützten
Aufbau (22, 24, 26, 28) aufweist, auf den ein Behälter (12) auf das Fahrzeug (10)
aufnehmbar und von diesem wieder absetzbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass der Aufbau einen Aufbaurahmen (22), am Aufbaurahmen (22) schwenkbar gelagerte Behälteraufnahmemittel
(24, 26) und eine am Aufbaurahmen (22) abgestützte und relativ zu diesem in Längsrichtung
(L) des Transportfahrzeugs (10) bewegliche Hebeeinrichtung (28) umfasst,
wobei der Aufbau (22, 24, 26, 28) relativ zum Fahrzeugrahmen (16) sowohl in Längsrichtung
(L) als auch in Querrichtung (Q) des Fahrzeugs (10) beweglich ist.
2. Fahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Hebeeinrichtung (28) in Fahrzeuglängsrichtung (L) zwischen einer Ruhestellung
und einer Arbeitsstellung verstellbar ist.
3. Fahrzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Hebeeinrichtung (28) eine Kopplungsvorrichtung (100) umfasst, die mit dem Behälter
(12) koppelbar ist, derart, dass der Behälter (12) mittels der Hebeeinrichtung (28)
in die Behälteraufnahmemittel (24, 26) einführbar oder aus diesen entfernbar ist.
4. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Behälteraufnahmemittel (24, 26) zwischen einer relativ zum Fahrzeugrahmen (16)
im Wesentlichen vertikalen Einlagerungsbereitschaftsstellung und einer im Wesentlichen
horizontalen Transportstellung verschwenkbar sind.
5. Fahrzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Behälteraufnahmemittel (24, 26) einen am Aufbaurahmen (22) drehbar gelagerten
Schwenkrahmen (24) und eine am Schwenkrahmen (24) abgestützte Strahlenschutzröhre
(26) umfassen, in welche der Behälter (12) aufnehmbar ist.
6. Fahrzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Strahlenschutzröhre (26) relativ zum Schwenkrahmen (24) verschieblich abgestützt
ist, derart, dass die Strahlenschutzröhre (26) in der Einlagerungsbereitschaftsstellung
in vertikaler Richtung (V) zwischen einer oberen und einer unteren Schutzröhrenstellung
relativ zum Schwenkrahmen (24) verstellbar ist, wobei vorzugsweise die Strahlenschutzröhre
(26) mittels Hydraulikzylinder (38) am Schwenkrahmen (24) abgestützt ist.
7. Fahrzeug nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwenkrahmen (24) durch wenigstens einen zwischen Aufbaurahmen (22) und Schwenkrahmen
(24) wirkenden Hydraulikzylinder (50) zwischen der Transportstellung und der Einlagerungsbereitschaftsstellung
verschwenkbar ist.
8. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter (12) in der Strahlenschutzröhre (26) mittels einer Behälterhalterung
(82, 84) fixierbar ist, wobei die Fixierung derart ausgeführt ist, dass der fixierte
Behälter (12) in jeder Stellung der Strahlenschutzröhre (26) in dieser gehalten ist,
insbesondere dass der Behälter (12) zusammen mit der Strahlenschutzröhre (26) vertikal
verstellbar ist.
9. Fahrzeug nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Fixierung des Behälters (12) an der Behälterhalterung (82, 84) in der Strahlenschutzröhre
(26) bei vertikal ausgerichteter Strahlenschutzröhre (26), insbesondere in der Einlagerungsbereitschaftsstellung,
herstellbar oder lösbar ist, wobei vorzugsweise die Hebeeinrichtung (28) bei Behälteraufnahmemittel
(24, 26) in der Einlagerungsbereitschaftsstellung nur in ihre Arbeitsstellung verstellbar
ist, wenn die Strahlenschutzröhre (26) in Richtung ihrer unteren Schutzröhrenstellung
verstellt ist, insbesondere in der unteren Schutzröhrenstellung ruht.
10. Fahrzeug nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Kopplungsvorrichtung (100) eine an der Hebeeinrichtung (28) angebrachte Andockvorrichtung
(32) und eine mit der Andockvorrichtung (32) und/oder dem Behälter (12) koppelbare
Behälterkupplungsvorrichtung (102) umfasst, wobei vorzugsweise die Kopplung zwischen
Behälterkupplungsvorrichtung (102) und Behälter (12) nur dann herstellbar oder lösbar
ist, wenn die Behälterkupplungsvorrichtung (102) mit der Andockvorrichtung (32) gekoppelt
ist.
11. Fahrzeug nach Anspruch 10 dadurch gekennzeichnet, dass die Behälterkupplungsvorrichtung (102) entlang ihrem Umfang mehrere hakenartige Kupplungselemente
(114) umfasst, die im gekoppelten Zustand einen in einem oberen Rand (120) des Behälters
(12) ausgebildeten Vorsprung (118) hintergreifen, wobei vorzugsweise die hakenartigen
Kupplungselemente (114) im gekoppelten Zustand mechanisch in radialer Richtung nach
außen gegen den Rand (118, 120) des Behälters (12) gedrückt werden.
12. Fahrzeug nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Behälterkupplungsvorrichtung (102) mit der Strahlenschutzröhre (26) koppelbar
ist, derart, dass ein Behälter (12) mittels der Behälterkupplungsvorrichtung (102)
in der Strahlenschutzröhre (26) fixierbar ist, so dass die Strahlenschutzröhre (26)
und der Behälter (12) gemeinsam zwischen Einlagerungsbereitschaftsstellung und Transportstellung
verschwenkbar und gemeinsam in der Einlagerungsbereitschaftsstellung in vertikaler
Richtung (V) beweglich sind,
wobei vorzugsweise am Innenumfang der Strahlenschutzröhre (26) radiale, in Umfangsrichtung
durch Zwischenräume voneinander getrennte Kopplungsvorsprünge (84) vorgesehen sind.
13. Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Sensoren und wenigstens eine zugeordnete Steuereinrichtung vorgesehen sind,
die derart eingerichtet sind, dass das Aufnehmen eines Behälters (12) in die Strahlenschutzröhre
(26) oder/und das Einlagern eines Behälters (12) in eine Einlagerungsbohrung (14)
im Untergrund (20) automatisch erfolgt.
14. Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Aufbaurahmen (22) und dem Fahrzeugrahmen (16) wirksame Hydraulikzylinder
(56, 58) vorgesehen sind, derart, dass der Aufbaurahmen (22) relativ zum Fahrzeugrahmen
(16) sowohl in Längsrichtung (L) als auch in Querrichtung (Q) des Fahrzeugs (10) verschiebbar
ist.
15. Verfahren zur Einlagerung von radioaktives Material enthaltenden Behältern (12) unter
Tage unter Verwendung eines Fahrzeugs nach einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend
die Schritte: Befördern eines in der Strahlenschutzröhre (26) aufgenommenen Behälters
(12) mittels des Fahrzeugs (10) in einen Einlagerungsstollen; automatisches horizontales
und vertikales Ausrichten des Fahrzeugs über einer im Untergrund (20) ausgebildeten
Einlagerungsbohrung (14);
Öffnen eines die Einlagerungsbohrung (14) verschließenden Deckels; Verschwenken der
den Behälter (12) enthaltenden Strahlenschutzröhre (26) in die vertikale Einlagerungsbereitschaftsstellung;
Überprüfen der Ausrichtung der Strahlenschutzröhre (26) bzw. des Behälters (12) bezüglich
der Einlagerungsbohrung (14) und gegebenenfalls Anpassen dieser Ausrichtung durch
relative Verschiebung des Aufbaurahmens (22) zum feststehenden Fahrzeugrahmen (16);
Absenken der Strahlenschutzröhre (26) zusammen mit dem darin aufgenommenen Behälter
(12) in Richtung der Einlagerungsbohrung (14);
Koppeln des Behälters (12) mit der am Fahrzeug (10) vorgesehenen Hebeeinrichtung (28);
Absenken des Behälters (12) mittels der Hebeeinrichtung (28) in die Einlagerungsbohrung
(14), bis der Behälter (12) auf dem Boden der Einlagerungsbohrung (14) ankommt;
Abkoppeln der Hebeeinrichtung (28) vom Behälter (12);
Verschließen des Deckels der Einlagerungsbohrung (14);
Wegfahren mit dem Fahrzeug (10) aus dem Einlagerungsstollen.