[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Kupplungsvorrichtung zwischen zwei relativ
zueinander längs verschiebbarer Schienen einer Möbelauszugsführung mit einer Selbsteinzugseinrichtung,
welche an einer ersten, ortsfesten Schiene befestigt ist und einen beliebigen Kraftspeicher
aufweist und mit einem an einer zweiten Schiene angeschlossenen Aktivator, welcher
über einen bestimmten Verschiebeweg hinweg mit der Selbsteinzugseinrichtung gekuppelt
und nach Spannen des Kraftspeichers von dieser getrennt ist, wobei im getrennten Zustand
der Kraftspeicher im gespannten Zustand bis zur erneuten Koppelung mit dem Aktivator
relativ zur ersten Schiene fixiert ist.
[0002] Möbelauszugsführungen mit einer Selbsteinzugseinrichtung sind an sich bekannt.
[0003] Die Selbsteinzugseinrichtung dient dazu, einen Möbelauszug, beispielsweise einen
Schubkasten, zuverlässig in seine endgültige Schließlage zu ziehen und in dieser Schließlage
zu halten. Hierzu werden Kraftspeicher in Form von Federn, Gasfedern oder dergleichen
verwendet, die beim Herausziehen eines Möbelauszuges aus der endgültigen Schließlage
heraus gespannt werden.
[0004] Hierfür ist es notwendig, die bewegliche zweite Schiene über einen vorbestimmten
Auszugsweg hinweg mit der Selbsteinzugseinrichtung zu koppeln. Weiterhin ist es erforderlich,
die bewegliche Schiene nach dem Spannen des Kraftspeichers von der Selbsteinzugseinrichtung
zu entkoppeln und gleichzeitig den Kraftspeicher in seiner vorgespannten Position
gegenüber der ortsfesten Schiene zu fixieren. Wird nun ein Möbelauszug nach der Entkoppelung
der beweglichen Schiene von der Selbsteinzugseinrichtung wieder in Schließrichtung
bewegt, wird über eine entsprechend gestaltete Kupplungsvorrichtung wieder die Verbindung
zwischen der beweglichen Schiene und der Selbsteinzugseinrichtung hergestellt und
gleichzeitig der Verschiebeweg für den Kraftspeicher freigegeben. Die beim Spannen
des Kraftspeichers aufgebrachte Kraft steht nun abzüglich der Reibungsverluste als
Selbsteinzugskraft zur Verfügung.
[0005] Bei bekannten Konstruktionen der vorstehend beschriebenen Art sind Kupplungsvorrichtungen
bekannt, die aus einem mit dem Kraftspeicher verbundenen Hebel und einem mit der beweglichen
Schiene fest verbundenen Aktivator bestehen. Der Hebel ist dabei in einer Kulissenführung
über einen bestimmten Verschiebeweg hinweg parallel zur beweglichen Schiene verschiebbar
und in seiner Endposition um einen bestimmten Winkelbetrag kippbar, wobei bei gekipptem
Hebel die gespannte Position des Kraftspeichers blockiert und der Aktivator im Sinne
eines weiteren Ausziehens der beweglichen Schiene gegenüber dem Hebel freigegeben
ist. Gelangt der Aktivator wieder in den Wirkungsbereich des Hebels, wird durch den
Aktivator die gekippte Stellung des Hebels und damit auch die Blockade des Kraftspeichers
aufgehoben und eine in Verschieberichtung formschlüssige Kupplung zwischen Aktivator
und Hebel hergestellt.
[0006] Diese weit verbreiteten Systeme arbeiten praktisch einwandfrei, weisen aber einerseits
den Nachteil relativ hoher Fertigungs- und Montagekosten auf und haben andererseits
hinsichtlich des Bedienungskomforts einen gewissen Nachteil, der darin besteht, dass
beim Übergang des Hebels in die Blockadeposition einerseits bzw. beim Übergang des
Hebels aus der Blockadeposition heraus andererseits große Kraftunterschiede spürbar
sind, die von Benutzern häufig als störend empfunden werden. Des Weiteren sind die
bekannten Systeme sehr toleranzempfindlich, wenn der Aktivator den Hebel nicht einwandfrei
trifft.
[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kupplungsvorrichtung
der gattungsgemäßen Art zu schaffen, die sich einerseits durch einen einfachen und
preiswerten Aufbau und andererseits durch einen weitgehend ruckfreien Bedienungsablauf
auszeichnet.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Kupplungsvorrichtung
aus einem in einer Führungshülse, welche gegenüber der ortsfesten Schiene festgelegt
ist, in Grenzen längs verschiebbaren und vom Kraftspeicher der Selbsteinzugseinrichtung
beaufschlagten Kupplungstopf mit einem darin entgegen der Wirkung eines Kraftspeichers
verschiebbar gelagerten Steuerkolben sowie aus dem Aktivator besteht, wobei der Aktivator
zumindest in seinem dem Steuerkolben gegenüberliegenden Bereich zylindrisch ausgebildet
ist und benachbart seinem freien Ende eine umlaufende Nut aufweist, in welche mindestens
zwei in Radialbohrungen des Kupplungstopfes liegende Rastkugeln eingreifen, wenn der
Steuerkolben durch den Aktivator und entgegen der Wirkung des im Kupplungstopf liegenden
Kraftspeichers derart weit verschoben ist, dass die Rastkugeln, die bei nichtbetätigtem
Steuerkolben auf dessen Mantelfläche abgestützt sind und an einer Stützflanke des
Führungsrohres anliegen, außerhalb des Stützbereiches des Steuerkolbens liegen.
[0009] Die erfindungsgemäße Kupplungsvorrichtung besteht im Wesentlichen aus preiswert herstellbaren
zylindrischen Bauteilen, die sowohl beim Kuppeln wie auch beim Entkuppeln ausschließlich
in Verschieberichtung eines Möbelauszugsteiles bewegt werden, so dass sich eine weitgehend
ruckfreie und insoweit auch als komfortabel empfundene Handhabung ergibt.
[0010] Die einfach und preiswert herstellbaren Kupplungsteile werden je nach Verschiebestellung
der beweglichen Schiene ausschließlich durch die Lage der Rastkugeln bestimmt miteinander
gekoppelt oder voneinander entkoppelt.
[0011] Vorteilhafterweise können die Kupplungsteile aufgrund ihrer einfachen konstruktiven
Gestaltung als zylindrische Bauteile ohne weiteres auch aus hochwertigen Materialien
wie Metall oder auch Keramik hergestellt werden, so dass eine erfindungsgemäße Kupplungsvorrichtung
auch für den Einsatz in Haushaltsgeräten wie Geschirrspülmaschinen, Backöfen, Kühlgeräten
oder dergleichen einsetzbar ist.
[0012] Für Einsätze im Wohnbereich oder im Bereich von Büromöbeln können die Kupplungsteile
kostensparenderweise aber auch aus Kunststoff hergestellt sein.
[0013] Weitere Merkmale der Erfindung sind Gegenstand weiterer Unteransprüche.
[0014] In den beigefügten Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
welches im Folgenden näher beschrieben wird.
Es zeigen:
[0015]
- Figuren 1 bis 3
- perspektivische Darstellungen einer mit einer erfindungsgemäßen Kupplungsvorrichtung
ausgestatteten Möbelauszugsführung in verschiedenen Auszugs-Positionen
- Figur 4
- eine teilweise im Schnitt dargestellte Ansicht der in Figur 1 mit IV bezeichneten
Einzelheit
- Figuren 5 bis 8
- teilweise im Schnitt dargestellte Ansichten der Möbelauszugsführung nach den Figuren
1 bis 4 in verschiedenen Auszugs-Positionen
- Figuren 9 bis 11
- stark schematisiert gezeigte Schnittdarstellungen einer erfindungsgemäßen Kupplungsvorrichtung
in unterschiedlichen Betriebsstellungen.
[0016] In den Figuren 1 bis 8 ist mit dem Bezugszeichen 1 jeweils eine Möbelauszugsführung
in ihrer Gesamtheit bezeichnet. Die Möbelauszugsführung 1 weist im dargestellten Ausführungsbeispiel
eine erste, ortsfeste Schiene 2 auf, die an einem Möbelkorpus festlegbar ist und deshalb
häufig auch als Korpusschiene bezeichnet wird, Mit dem Bezugszeichen 3 ist eine Laufschiene
der Möbelauszugsführung 1 bezeichnet, an der ein Möbelauszugsteil, beispielsweise
ein Schubkasten, festlegbar ist.
[0017] Zwischen der ortsfesten Schiene 2 und der Laufschiene 3 ist eine auszugsverlängernde
Mittelschiene 4 angeordnet.
[0018] Der dargestellte Typ von Möbelauszugsführungen 1 wird als sogenannter Vollauszug
bezeichnet, da durch die auszugsverlängernde Mittelschiene 4 die Möglichkeit eröffnet
wird, die Laufschiene 3 und somit auch ein damit verbundenes Möbelauszugsteil nahezu
über seine gesamte Länge der Seitenwände hinweg aus dem Korpus eines Möbels herauszuziehen.
[0019] Die Möbelauszugsführung 1 ist in an sich bekannter Weise mit einer in ihrer Gesamtheit
das Bezugszeichen 5 tragenden Selbsteinzugseinrichtung versehen.
[0020] Selbsteinzugseinrichtungen sind an sich grundsätzlich bekannt und dienen dazu, ein
Möbelauszugsteil kurz vor Erreichen der endgültigen Einschubposition in den Korpus
eines Möbels kraftbetätigt einzuziehen, auch wenn keine äußeren Einschubkräfte mehr
auf das Möbelauszugsteil ausgeübt werden. Darüber hinaus dient die Selbsteinzugseinrichtung
5 dazu, das Möbelauszugsteil in der endgültigen Schließlage festzuhalten.
[0021] Dabei liegt den Selbsteinzugseinrichtungen das Prinzip zugrunde, dass ein Kraftspeicher
vorgesehen ist, der beim Öffnen oder Herausziehen eines Möbelauszugsteiles über eine
bestimmte Wegstrecke hinweg gespannt und in gespannter Position fixiert wird und dass
diese gespeicherte Kraft beim Einschieben eines Möbelauszugsteiles als Einzugskraft
genutzt wird.
[0022] Dabei muss während der Phase des Spannens des Kraftspeichers eine bewegliche Schiene
mit dem Kraftspeicher solange gekuppelt sein, bis dessen maximale Spannung erreicht
ist. In dieser Situation muss zum Zwecke des weiteren Ausfahrens eines Möbelauszugsteiles
die entsprechende Schiene vom Kraftspeicher entkuppelt werden und der Kraftspeicher
in seiner gespannten Position relativ zur ortsfesten Schiene fixiert werden.
[0023] Dieses Zusammenspiel erfolgt über einen Aktivator an der beweglichen Schiene einerseits
und ein damit zusammenwirkendes, entsprechend gestaltetes Kupplungsteil an der Selbsteinzugseinrichtung
andererseits.
[0024] Die vorstehenden, allgemeinen Betrachtungen zur Wirkungsweise einer Selbsteinzugseinrichtung
machen nunmehr die Erläuterungen zur Gestaltung einer derartigen Selbsteinzugseinrichtung
und der entsprechenden Kupplungsvorrichtung leicht verständlich.
[0025] Unter Bezugnahme auf die Figuren 9 bis 11 wird deutlich, dass im vorliegenden Falle
die Selbsteinzugseinrichtung, die das Bezugszeichen 6 aufweist, aus einer äußeren
Führungshülse 7, einem darin angeordneten Kraftspeicher 8 und aus Kupplungsteilen
9a und 9b besteht.
[0026] Bei dem Kraftspeicher 8 handelt es sich aus Gründen der vereinfachten Darstellungsmöglichkeit
um eine Zugfeder, es kann hier aber auch jede andere Art von Kraftspeicher Verwendung
finden.
[0027] Die beiden Kupplungshälften 9a und 9b sind in Figur 9 im getrennten Zustand, in den
Figuren 10 und 11 hingegen im gekuppelten Zustand dargestellt.
[0028] In der Führungshülse 7 ist ein Kupplungstopf 10 längs verschiebbar angeordnet, innerhalb
dessen ein Steuerkolben 11 entgegen der Wirkung eines Kraftspeichers 12 verschiebbar
gelagert ist. Bei dem Kraftspeicher 12 handelt es sich der Einfachheit halber um eine
Druckfeder, selbstverständlich können auch hier andere Arten von Kraftspeichern Verwendung
finden.
[0029] Der Kupplungstopf 10 ist an seinem stirnseitigen und der zweiten Kupplungshälfte
9b gegenüberliegenden Endbereich mit mindestens zwei Radialbohrungen 13 ausgestattet,
innerhalb derer Rastkugeln 14 liegen. Diese Rastkugeln 14 sind bei nichtbetätigtem
Steuerkolben 11 (siehe Figur 9) auf einer Mantelfläche 15 des Steuerkolbens 11 abgestützt
und liegen an einer Stützflanke 16 der Führungshülse 7 an. Da der Kupplungstopf 10
unter der Wirkung des Kraftspeichers 8 steht, sind die Rastkugeln 14 entsprechend
der Wirkung des Kraftspeichers 8 an die Stützflanken 16 herangezogen.
[0030] Die zweite Kupplungshälfte 9b, bei der es sich um den freien Endbereich eines Aktivators
17 (siehe hier insbesondere Figur 4) handelt, ist benachbart ihrem freien Ende mit
einer umlaufenden Nut 18 ausgestattet.
[0031] Der Steuerkolben 11 ist im Bereich seiner der zweiten Kupplungshälfte 9b gegenüberliegenden
Stirnseite mit einer kegelförmigen Ausnehmung 19 und die zweite Kupplungshälfte 9b
mit einer entsprechend kegelförmigen Spitze 20 ausgestattet. Diese kegelförmige Spitze
20 kann formschlüssig in die Ausnehmung 19 selbstzentrierend eingreifen, was die Figuren
10 und 11 deutlich zeigen. Wird nun beim Einschieben eines Möbelauszugsteiles und
entsprechender Verschiebung der beweglichen Schienenteile 3 und 4 der Aktivator 17
und insoweit auch die zweite Kupplungshälfte 9b in die Führungshülse 7 eingeschoben,
wird auch der Steuerkolben 11 entgegen der Wirkung des Kraftspeichers 12 innerhalb
des Kupplungstopfes 10 verschoben. Ist der Kupplungstopf 10 so weit geschoben, dass
die Rastkugeln 14 außerhalb des durch die Mantelflächen 15 gebildeten Stützbereiches
liegen, können diese Rastkugeln in die umlaufende Nut 18 der zweiten Kupplungshälfte
9b eintauchen. Damit ist die Blockierung des Kupplungstopfes 10 gegenüber der Führungshülse
7 aufgehoben, so dass der Kupplungstopf 10, der nunmehr mit der zweiten Kupplungshälfte
9b und damit auch dem Aktivator 17, der seinerseits an der Mittelschiene 4 der Auszugsführung
1 angeschlossen ist, relativ zur Führungshülse 7 frei verschiebbar und durch den Kraftspeicher
8 in die Führungshülse 7 hineinziehbar ist.
[0032] Die Figur 10 zeigt die Situation, die sich ergibt, wenn die Kupplung zwischen der
Führungshülse 7 und dem Kupplungstopf 10 gerade aufgehoben und die Kupplung zwischen
dem Steuerkolben 11 und der zweiten Kupplungshälfte 9b gerade erfolgt ist.
[0033] Figur 11 zeigt, dass die miteinander gekuppelten Kupplungshälften 9a und 9b durch
die Wirkung des Kraftspeichers 8 weit in die Führungshülse 7 eingezogen sind.
[0034] Es wurde schon darauf hingewiesen, dass der Aktivator 17 mit der Mittelschiene 4
verbunden ist, was aus Figur 4 besonders deutlich hervorgeht. Dies bedeutet, dass
die Mittelschiene 4 bei gekoppeltem Aktivator 17 durch die Wirkung des Kraftspeichers
8 in die gleiche Richtung gezogen wird wie die beiden Kupplungshälften 9a und 9b der
Kupplungsvorrichtung. Diese Verschieberichtung entspricht der Schließrichtung eines
Möbelauszugsteiles, welches mit der Laufschiene 3 verbunden ist. Bei allen wesentlichen
Teilen der Kupplungsvorrichtung wie auch der Selbsteinzugseinrichtung 5 insgesamt
handelt es sich um einfach und preiswert herstellbare Drehteile, so dass die erfindungsgemäße
Kupplungsvorrichtung in Verbindung mit der Selbsteinzugseinrichtung 5 entsprechend
preiswert herstellbar und montierbar ist. Denkbar ist, auch, dass der Aktivator direkt
mit der Laufschiene verbunden ist.
[0035] Die Übergänge beim Kuppeln oder Entkuppeln sind ausschließlich von der Verlagerung
der Rastkugeln 14 abhängig. Diese Verlagerung der Rastkugeln 14 erfolgt auf kleinstem
Wege und mit vergleichsweise fließenden Übergängen, so dass in diesen Übergangsbereichen
keine nennenswerten Kraftsprünge spürbar sind.
[0036] Bei einem dreiteiligen Schienensystem, wie im dargestellten Ausführungsbeispiel gezeigt,
ist eine Mitnehmerverbindung zwischen dem Aktivator 17 und der Laufschiene 3 erforderlich,
um durch die Wirkung des Kraftspeichers 8 letztendlich auch die Laufschiene 3 in ihre
endgültige Schließposition ziehen zu können.
[0037] Dies erfolgt auf einfache Art und Weise dadurch, dass an der Laufschiene 3 eine Aussparung
20 vorgesehen ist, in welche ein Mitnehmerschenkel 21 des schwenkbar an der Mittelschiene
4 gelagerten Aktivators 17 einschwenkbar ist. Dies zeigen insbesondere die Figuren
5 und 6 sehr deutlich. Sobald die beiden Kupplungshälften 9a und 9b miteinander gekoppelt
sind und damit die Wirkung des Kraftspeichers 8 wirksam werden kann, wird durch den
Aktivator 17 auch die Laufschiene 3 in Schließrichtung mitgenommen.
[0038] Bei einfacheren Schienensystemen, wo auf eine auszugsverlängernde Mittelschiene 4
verzichtet wird, ist eine derartige Koppelung naturgemäß nicht nötig, da in diesem
Falle der Aktivator 17 unmittelbar an der dann einzigen verschiebbaren Schiene angeschlossen
ist.
[0039] Beim dargestellten Ausführungsbeispiel werden beim Öffnen oder Herausziehen eines
Möbelauszuges über die Koppelung zwischen der Laufschiene 3 und der Mittelschiene
4 über den Mitnehmerschenkel 21 des Aktivators 17 die manuell aufgebrachten Auszugskräfte
auf den Kraftspeicher 8 übertragen, so dass dieser entsprechend vorgespannt werden
kann. Nach der Entkoppelung der Mittelschiene 4 gegenüber der ersten Kupplungshälfte
9a wird dann auch die Koppelung zwischen der Laufschiene 3 und der Mittelschiene 4
aufgehoben, so dass die Laufschiene 3 bis zum Erreichen des Vollauszuges ausgefahren
werden kann.
[0040] Aufgrund des einfachen Aufbaus und der unkomplizierten Bauteile der Kupplungsvorrichtung
kann eine wie vorstehend beschriebene Konstruktion problemlos auch für Auszugsteile
eines Geschirrspülers, eines Elektroherdes, eines Kühlgerätes oder dergleichen verwendet
werden, wobei die Bauteile dann vorzugsweise aus Metall wie idealerweise Edelstahl
oder aus Keramik hergestellt sind.
Bezugszeichenliste
[0041]
- 1
- Möbelauszugsführung
- 2
- Ortsfeste Schiene / Korpusschiene
- 3
- Laufschiene
- 4
- Mittelschiene
- 5
- Selbsteinzugseinrichtung
- 6
- Selbsteinzugseinrichtung
- 7
- Äußere Führungshülse
- 8
- Kraftspeicher
- 9
- Kupplung
- 9a
- Kupplungshälfte
- 9b
- Kupplungshälfte
- 10
- Kupplungstopf
- 11
- Steuerkolben
- 12
- Kraftspeicher
- 13
- Radialbohrung
- 14
- Rastkugel
- 15
- Mantelfläche
- 16
- Stützflanke
- 17
- Aktivator
- 18
- Nut
- 19
- Kegelförmige Ausnehmung
- 20
- Kegelförmige Spitze
- 21
- Mitnehmerschenkel
1. Kupplungsvorrichtung (9a, 9b) zwischen zwei relativ zueinander verschiebbaren Schienen
(2, 3 oder 4) einer Möbelauszugsführung (1) mit einer Selbsteinzugseinrichtung (5),
welche an einer ersten, ortsfesten Schiene (2) befestigt ist und einen beliebigen
Kraftspeicher (8) aufweist und mit einem an einer zweiten Schiene (3, 4) angeschlossenen
Aktivator (17), welcher über einen bestimmten Verschiebeweg hinweg mit der Selbsteinzugseinrichtung
(5) gekuppelt und nach Spannen des Kraftspeichers (8) von dieser getrennt ist, wobei
im getrennten Zustand der Kraftspeicher (8) im gespannten Zustand bis zur erneuten
Koppelung mit dem Aktivator (17) relativ zur ersten Schiene (2) fixiert ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplungsvorrichtung (9a, 9b) aus einem in einer Führungshülse (7), welche gegenüber
der ortsfesten Schiene (2) festgelegt ist, in Grenzen längs verschiebbaren und vom
Kraftspeicher (8) der Selbsteinzugseinrichtung (5) beaufschlagten Kupplungstopf (10)
mit einem darin, entgegen der Wirkung eines Kraftspeichers (12), verschiebbar gelagerten
Steuerkolben (11) sowie aus dem Aktivator (17) besteht, wobei der Aktivator (17) zumindest
in seinem dem Steuerkolben (11) gegenüberliegenden Bereich (9b) zylindrisch ausgebildet
ist und benachbart seinem freien Ende eine umlaufende Nut (18) aufweist, in welche
mindestens zwei in Radialbohrungen (13) des Kupplungstopfes (10) liegende Rastkugeln
(14) eingreifen, wenn der Steuerkolben (11) durch den Aktivator (17) und entgegen
der Wirkung des im Kupplungstopf (10) liegenden Kraftspeichers (12) derart weit verschoben
ist, dass die Rastkugeln (14), die bei nichtbetätigtem Steuerkolben (11) auf dessen
Mantelfläche (15) abgestützt sind und an einer Stützflanke (16) der Führungshülse
(7) anliegen, außerhalb des Stützbereiches des Steuerkolbens (11) liegen.
2. Kupplungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die einander zugewandten stirnseitigen Enden des Steuerkolbens (11) und des die zweite
Kupplungshälfte (9b) bildenden Bereiches des Aktivators (17) formschlüssig ineinander
greifen.
3. Kupplungsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die stirnseitigen Enden des Steuerkolbens (11) und des die zweite Kupplungshälfte
(9b) bildenden Bereiches des Aktivators (17) selbstzentrierend ineinander greifen.
4. Kupplungsvorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Steuerkolben (11) mit einer kegelförmigen Aussparung (19) und die zweite Kupplungshälfte
(9b) mit einer entsprechend geformten Kegelspitze (20) ausgestattet sind.
5. Kupplungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der den Kupplungstopf (10) beaufschlagende Kraftspeicher (8) eine Zugfeder ist.
6. Kupplungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der den Steuerkolben (11) beaufschlagende Kraftspeicher (12) eine Druckfeder ist.
7. Kupplungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kraftspeicher (8, 12) aus Schraubenfedern, Gasdruckfedern oder dergleichen bestehen.
8. Kupplungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Aktivator (17) pendelnd an einer auszugsverlängernden Mittelschiene (4) einer
Möbelauszugsführung (1) gelagert und an seinem der ersten Kupplungshälfte (9a) abgewandt
liegenden Endbereich mit einem Mitnehmerschenkel (21) ausgestattet ist, der in eine
im Verschiebeweg des Aktivators (17) liegende Aussparung (20) einer Laufschiene (3)
liegt.
9. Kupplungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bauteile der Kupplungsvorrichtung (9a, 9b) aus Kunststoff, aus Metall, bevorzugt
aus Edelstahl, aus Keramik oder einer Kombination der vorgenannten Materialgruppen
hergestellt sind.