[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Blechtafel-Saugvorrichtung für ein Blechtafel-Transportsystem,
das Blechtafeln vor der Übergabe an eine Blechtafel-Druck- oder Blechtafel-Lackiermaschine
ausrichtet und hierfür zumindest einen Auflagetisch mit einer Mittellängsachse, ein
oder mehrere in Transportrichtung laufende Transportbänder sowie eine Drucklufteinrichtung
aufweist. Die Erfindung betrifft ferner ein Transportsystem zum Transport von Blechtafeln
in eine Blechdruck- oder Blechlackiermaschine, das eine solche Blechtafel-Saugvorrichtung
aufweist.
[0002] Transportsysteme für Blechdruckmaschinen oder Blechlackiermaschinen sind allgemein
bekannt, wie bspw. aus der Druckschrift
EP 1 749 773 A2. Derartige Transportsysteme werden allgemein dazu eingesetzt, Blechtafeln positionsgenau
an Anlegemarken einer dem Transportsystem folgenden Anlegetrommel zu führen, so dass
die Blechtafel möglichst definiert mit ihrer Vorderkante an der Anlegemarke anliegt.
Zusätzlich zu dieser Ausrichtung wird die transportierte Blechtafel auch quer zu ihrer
Bewegungsrichtung ausgerichtet, wofür bspw. eine Seitenausrichtungsvorrichtung vorgesehen
ist.
[0003] Insgesamt muss das Transportsystem einerseits die Blechtafel mit hoher Präzision
an die Anlegetrommel übergeben, um eine hohe Genauigkeit beim nachfolgenden Bedrucken
zu erzielen, und andererseits muss das Transportsystem einen hohen Durchsatz zulassen.
[0004] Gerade bei hohen Durchsätzen werden die Blechtafeln dem Transportsystem als Schuppenstrom
zugeführt, d.h., dass sich aufeinanderfolgende Blechtafeln teilweise überlappen. Bei
einem solchen Schuppenstrom ist innerhalb des Transportsystems darauf zu achten, dass
sich die oberste Blechtafel, die der Anlegetrommel übergeben wird, nicht mit darunterliegenden
Blechtafeln verhakt, was zu einer Störung führen würde und damit zum Stillstand des
Transportsystems. Dieses Problem des Verhakens von überlappenden Blechtafeln tritt
insbesondere dann auf, wenn die Blechtafeln keine geraden Seitenkanten besitzen.
[0005] In Fig. 2 sind beispielhaft zwei Blechtafeln 20 dargestellt, die jeweils nicht gerade
Seitenkanten 22 besitzen. Um möglichst wenig Abfall zu haben, d.h., die Blechtafelfläche
möglichst vollständig zu nutzen, werden die Blechtafeln in der gezeigten Art und Weise
geschnitten. Man spricht bei solchen Blechtafeln im Allgemeinen von sog. Scroll-Blechtafeln.
[0006] Es ist leicht vorstellbar, dass solche Scroll-Blechtafeln in einem Schuppenstrom
Probleme beim Vereinzeln machen können. Insbesondere können sich die seitlichen nicht
geraden Kanten übereinanderliegender Blechtafeln leicht verhaken und dadurch eine
Unterbrechung verursachen.
[0007] Vor diesem Hintergrund besteht eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, eine
Blechtafel-Saugvorrichtung zu schaffen, die mit einfachsten kostengünstigen Mitteln
ein Verhaken von sog. Scroll-Blechtafeln innerhalb des Transportsystems verhindert.
[0008] Diese Aufgabe wird von der eingangs genannten Blechtafel-Saugvorrichtung dadurch
gelöst, dass eine Halteeinrichtung vorgesehen ist, die am Auflagetisch anbringbar
ist und sich oberhalb des Auflagetischs nach Innen zur Mittellängsachse erstreckt,
und dass zumindest zwei Saugelemente vorgesehen sind, die an der Halteeinrichtung
beabstandet zum Auflagetisch, vorzugsweise spiegelsymmetrisch zur Mittellängsachse
des Auflagetisches, angebracht sind, wobei jedes Saugelement einen Boden mit zumindest
einer Öffnung aufweist, wobei der Boden mit der Öffnung zum Saugen parallel und beabstandet
zur Blechtafel gehalten ist, und wobei die Saugelemente mit der Drucklufteinrichtung
verbindbar sind, wobei die Öffnung im Boden jedes Saugelements als Auslassöffnung
für die zugeführte Druckluft dient.
[0009] Das heißt mit anderen Worten, dass die erfindungsgemäße Blechtafel-Saugvorrichtung
über mehrere Saugelemente verfügt, mit deren Hilfe die im ankommenden Schuppenstrom
oben liegende Blechtafel leicht angehoben werden kann, um auf diese Weise zu verhindern,
dass sich die Blechtafeln verhaken. Bei den Saugelementen selbst handelt es sich um
einfach aufgebaute Elemente, die mit Druckluft versorgt werden und diese durch eine
parallel zur Blechtafel liegende Auslassöffnung strömen lassen. Ist der Abstand zwischen
Blechtafel und Auslassöffnung klein genug, ergibt sich paradoxerweise eine Saugwirkung,
die die Blechtafel an dem Saugelement hält, wobei allerdings keine Berührung zwischen
Blechtafel und Saugelement auftritt.
[0010] Der Vorteil solcher auch als Blas-Saugelemente bezeichenbaren Saugelementen besteht
darin, dass sie sehr kostengünstig herstellbar sind, da deren Geometrie sehr einfach
ausgestaltet sein kann. Letztlich ist es nur erforderlich, die zugeführte Druckluft
senkrecht zur Blechtafel-Oberfläche ausströmen zu lassen, wobei die Druckluft nach
dem Ausströmen möglichst gleichmäßig in alle Richtungen innerhalb einer Ebene abfließen
sollte.
[0011] Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, dass keine Einrichtung zum Erzeugen eines
Vakuums vorgesehen werden muss, was bei einem Einsatz von "klassischen" Saugelementen
erforderlich wäre. Vielmehr kann die üblicherweise sowieso vorhandene Druckluft auch
zum "Saugen" verwendet werden.
[0012] Ferner besteht ein großer Vorteil der erfindungsgemäßen Blechtafel-Saugvorrichtung
auch darin, dass die Saugelemente die Blechtafeln zwar ansaugen und von der darunterliegenden
Blechtafel abheben, eine Berührung zwischen Blechtafel-Oberfläche und Saugelement
aber nicht zulassen. Damit lässt sich eine Beschädigung der Oberfläche der Blechtafel
verhindern. Vielmehr kann im angesaugten Zustand die Blechtafel weiter in Transportrichtung
transportiert werden, da sich ein Luftpolster zwischen den Saugelementen und der Blechtafel
bildet und sich praktisch keine Kräfte quer zur Saugrichtung einstellen.
[0013] Schließlich besitzt die erfindungsgemäße Blechtafel-Saugvorrichtung den Vorteil,
dass es sich um ein System handelt, das leicht zur Nachrüstung bestehender Transportsysteme
eingesetzt werden kann.
[0014] Bei einer bevorzugten Ausführungsform weist die Halteeinrichtung eine erste Traverse
auf, die sich im wesentlichen über die gesamte Breite des Auflagetisches erstreckt,
und sind zwei Führungsleisten vorgesehen, die an den beiden Seiten des Auflagetisches
anbringbar sind und die dazu ausgelegt sind, die Traverse in Transportrichtung verlagerbar
zu halten.
[0015] Das heißt mit anderen Worten, dass die Traverse vergleichbar einem Schlitten in den
Führungsleisten als Führungsschienen in unterschiedlichste Positionen in Transportrichtung
gebracht werden kann. Auf diese Weise lassen sich die an der Traverse angebrachten
Saugelemente in eine optimale Position abhängig von dem verwendeten Blechtafel-Format
bringen.
[0016] Der Vorteil ist unter anderem darin zu sehen, dass eine Anpassung an unterschiedliche
Blechtafeln sehr einfach möglich ist. Darüber hinaus ist es über dieses "Schienen"-System
denkbar, die Traverse und damit die Saugelemente während des Ansaugvorgangs und damit
Haltevorgangs einer Blechtafel in Transportrichtung zu bewegen, um die Blechtafel
besser und ungestörter aus dem Schuppenstrom zu lösen.
[0017] Bei einer bevorzugten Ausführungsform sind die Saugelemente an der Traverse zumindest
rechtwinklig zur Transportrichtung, vorzugsweise auch in Transportrichtung, verlagerbar
angeordnet.
[0018] Das heißt mit anderen Worten, dass sich die Position der Saugelemente relativ zur
Traverse verändern lässt. Damit erreicht man den Vorteil, dass eine sehr genaue Anpassung
an die anzuhebenden Blechtafeln möglich wird.
[0019] Bei einer bevorzugten Ausführungsform weist die Halteeinrichtung eine zweite Traverse
auf, die in Transportrichtung gesehen hinter der ersten Traverse angeordnet ist und
an der zumindest zwei Saugelemente, vorzugsweise spiegelsymmetrisch zur Mittellängsachse
angebracht sind.
[0020] Das Vorsehen einer zweiten Traverse bietet den Vorteil, die erforderlichen Saugelemente
zum Anheben einer Blechtafel noch besser - über die Fläche einer Blechtafel gesehen
- verteilen zu können. Ein sicheres Anheben der Blechtafel wird damit sicherer gewährleistet.
[0021] Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist ein Magnetventil vorgesehen, das zwischen
Saugelementen und Drucklufteinrichtung liegt, um den Druckluftstrom zu den Saugelementen
gesteuert ein- und auszuschalten.
[0022] Diese Maßnahme hat unter anderem den Vorteil, dass die Saugvorrichtung nicht ständig
in Betrieb sein muss, sondern bspw. nur dann aktiviert wird, wenn Scroll-Blechtafeln
verarbeitet werden sollen. Darüber hinaus lassen sich die Saugelemente gesteuert "ein-"
und "aus-"schalten, was ein gezielteres kontrollierteres Anheben von Blechtafeln zulässt.
[0023] Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist ein Druckventil vorgesehen, das einerseits
mit den Saugelementen verbunden ist und andererseits mit der Drucklufteinrichtung
verbindbar ist, um den Druck der Druckluft zu den Saugelementen vorzugsweise manuell
einzustellen.
[0024] Diese Maßnahme hat den Vorteil, dass sich die Saugkraft vom Anwender sehr einfach
über das Druckventil einstellen lässt, um damit auf unterschiedliche Blechtafel-Eigenschaften
reagieren zu können. Selbstverständlich ist es auch denkbar, das Einstellen des Drucks
über das Druckventil automatisch, bspw. über eine Steuerung oder Regelung, durchzuführen.
[0025] Bei einer bevorzugten Ausführungsform sind zumindest vier Saugelemente an der ersten
Traverse vorgesehen, wobei zumindest zwei Saugelemente im - rechtwinklig zur Transportrichtung
gesehen - seitlichen Bereich und zumindest zwei Saugelemente im mittleren Bereich
angeordnet sind. Vorzugsweise sind die Saugelemente im äußeren Bereich und die Saugelemente
im mittleren Bereich - in Transportrichtung gesehen - versetzt zueinander angeordnet.
[0026] Diese Anordnung der einzelnen Saugelemente hat sich im Hinblick auf das Anheben einer
Blechtafel als besonders vorteilhaft herausgestellt. Insbesondere ist es vorteilhaft,
die Saugelemente an - in Transportrichtung gesehen - unterschiedlichen Positionen
der Blechtafel angreifen zu lassen. Das Absinken eines Endes der Blechtafel lässt
sich über die verteilte Anordnung der Saugelemente damit eher vermeiden.
[0027] Bei einer bevorzugten Ausführungsform weist jedes Saugelement einen zylindrischen
Aufbau auf, wobei vorzugsweise eine mit der Drucklufteinrichtung verbindbare Einlassöffnung
im Saugelement vorgesehen ist, die über einen Kanal mit der Auslassöffnung verbunden
ist. Vorzugsweise ist die Einlassöffnung in einer dem Boden gegenüberliegenden Deckfläche
des Saugelements vorgesehen. Weiter bevorzugt hat der Kanal unterschiedliche Strömungsquerschnitte,
insbesondere Durchmesser. Vorzugsweise besitzt ein der Auslassöffnung benachbarter
Abschnitt des Kanals einen größeren Durchmesser als ein entfernt davon liegender Abschnitt.
[0028] Diese Maßnahmen haben zum Ergebnis, dass ein äußerst einfaches Saugelement erzielbar
ist, das mit geringem Kostenaufwand hergestellt werden kann. Es handelt sich letztlich
nur um einen bspw. rotationssymmetrischen Körper, mit einer möglichst ebenen Bodenfläche,
in die ein Kanal mündet, der auf seiner gegenüberliegenden Seite mit Druckluft beaufschlagt
werden kann. Insgesamt können die Saugelemente der vorliegenden Erfindung einfacher
aufgebaut sein als die "klassischen" Saugelemente, die mit Unterdruck beaufschlagt
werden müssen.
[0029] Die Geometrie der Saugelemente kann sehr unterschiedlich ausgestaltet sein, wobei
einige Beispiele nachfolgend listenartig angegeben sind. So kann bspw. von einem zylindrischen
Aufbau des Saugelements abgewichen werden, oder bspw. von einer kreisförmigen Auslassöffnung
oder einem einzigen durch das Saugelement hindurchgehenden Kanal. Ein der Auslassöffnung
benachbarter Abschnitt des Kanals kann einen größeren Durchmesser besitzen als ein
entfernt davon liegender Abschnitt. Die die Auslassöffnung umgebende Fläche des Bodens
kann zumindest zu einer Achse spiegelsymmetrisch ist. Der Boden kann kreisförmig sein.
Der Boden kann an seinem Umfangsrand eine Fase aufweisen, vorzugsweise von 30°. Die
Auslassöffnung kann eine Fase aufweisen, vorzugsweise von 30°. Das Saugelement kann
mehrere Auslassöffnungen im Boden aufweisen. Mehrere Saugelemente können vorgesehen
sein. Die Saugelemente können derart angeordnet sein, dass deren Auslassöffnungen
auf einer Linie liegen. Die Saugelemente können derart angeordnet sein, dass deren
Auslassöffnungen abwechselnd versetzt zu einer Linie liegen. An der Außenseite des
Bodens können Strömungsleitelemente vorgesehen sind. Die Strömungsleitelemente können
von der Auslassöffnung nach außen verlaufende Erhebungen sein. Stromabwärts der Auslassöffnung
kann ein Strömungsumlenkelement vorgesehen sein, das die Strömung in eine Richtung
parallel zum Boden umlenkt. Stromaufwärts der Auslassöffnung kann im Saugelement zumindest
ein Strömungsgleichrichter vorgesehen ist.
[0030] Als besonders vorteilhaft hat sich herausgestellt, das Verhältnis zwischen der Querschnittsfläche
der Auslassöffnung und der Projektionsfläche des Bodens zwischen 0,01 bis 0,1 zu wählen,
vorzugsweise im Bereich von 0,05.
[0031] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird auch von einem Transportsystem zum
Transport von Blechtafeln in eine Blechdruck- oder Blechlackiermaschine gelöst, die
zumindest eine Blechtafel-Saugvorrichtung verwendet, wie sie zuvor erläutert wurde.
[0032] Dem erfindungsgemäßen Transportsystem kommen die gleichen Vorteile zu wie der zuvor
beschriebenen Blechtafel-Saugvorrichtung, so dass eine nochmalige Aufzählung dieser
Vorteile entbehrlich ist.
[0033] Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung
und der beiliegenden Zeichnung.
[0034] Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
[0035] Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die
begleitenden Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Transportsystems mit einer erfindungsgemäßen
Blechtafel-Saugvorrichtung;
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung von sog. Scroll-Blechtafeln;
- Fig. 3a, b
- zwei schematische Darstellungen eines erfindungsgemäßen Saugelements;
- Fig. 4a, b
- zwei schematische Darstellungen einer weiteren Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen
Saugelements;
- Fig. 5a, b, c
- schematische Darstellungen von drei weiteren Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen
Saugelements;
- Fig. 6a, b
- schematische Schnittdarstellungen von zwei unterschiedlichen Ausgestaltungen eines
Druckluftkanals in einem Saugelement;
- Fig. 7a-f
- unterschiedliche Ausgestaltungen der Auslassöffnung des erfindungsgemäßen Saugelements;
- Fig. 8a-h
- schematische Schnittdarstellungen unterschiedlicher Ausgestaltungen des Druckluftkanals
innerhalb eines Saugelements;
- Fig. 9a-h
- schematische Darstellungen unterschiedlicher Anordnungen mehrerer erfindungsgemäßer
Saugelemente; und
- Fig. 10a-d
- schematische Darstellungen weiterer Ausgestaltungen des Saugelements.
[0036] In Fig. 1 ist ein Transportsystem dargestellt und mit dem Bezugszeichen 10 gekennzeichnet.
Dieses Transportsystem 10 dient dazu, tafelförmige Güter, insbesondere Blechtafeln
in eine Richtung T von einem Ende des Transportsystems zum gegenüberliegenden Ende
zu transportieren. Neben dem Transport der Blechtafel kommt dem Transportsystem 10
auch die Aufgabe zu, die Blechtafel auszurichten sowohl seitlich als auch hinsichtlich
der Vorderkante der Blechtafel. Das Transportsystem 10 ist nämlich ein Bestandteil
einer Blechtafel-Druckmaschine oder Blechtafel-Lackiermaschine und ist unmittelbar
vor einer sog. Anlegetrommel mit Anlegemarken und Greifern vorgesehen. Durch das Ausrichten
der Blechtafel im Transportsystem 10 soll eine positionsgenaue und reproduzierbare
Übergabe an die Anlegetrommel erfolgen, die ihrerseits die Blechtafel passgenau einem
Walzwerk zum Bedrucken der Oberfläche der Blechtafel zuführt.
[0037] Da die grundsätzliche Funktion eines solchen Transportsystems 10 bekannt ist, bspw.
aus der Druckschrift
EP 1 749 773 A2, soll an dieser Stelle nicht weiter darauf eingegangen werden, sondern es wird vielmehr
auf den entsprechenden Offenbarungsgehalt der vorgenannten Druckschrift verwiesen.
Im Übrigen werden Transportsysteme 10 in Anlagen der Anmelderin mit der Produktbezeichnung
"Sprint®" eingesetzt, so dass auch darauf verwiesen werden kann.
[0038] Allgemein umfasst ein Transportsystem 10, das häufig auch als Blechtafel-Anlegevorrichtung
bezeichnet wird, einen Auflagetisch 12 mit einer Mittellängsachse M sowie Transportbänder
14 und ggf. Saugbänder 16. Sehr häufig tragen die Transportbänder 14 sog. Vorderkantenanschläge,
an denen die Vorderkanten der Blechtafeln anliegen. Die Saugbänder 16 dienen dazu,
die Blechtafeln gegen die Anlegemarken der Anlegetrommel zu schieben, um eine positionsgenaue
Anlage zu erzielen.
[0039] Wie bereits erwähnt, werden die Blechtafeln vom Transportsystem 10 auch seitlich
ausgerichtet, wobei hierfür Seitenmarken 18 vorgesehen sind, die mit den Seitenkanten
der Blechtafel zusammenwirken. Die Seitenmarken 18 sind an einem Ende des Transportsystems
10 angeordnet und wirken in bekannter Weise, so dass darauf nicht weiter eingegangen
werden muss.
[0040] Das in Fig. 1 gezeigte Transportsystem 10 ist als eigenständige Einheit ausgebildet
und lässt sich innerhalb einer Blechdruck- bzw. Blechlackiermaschine jederzeit als
modulare Einheit austauschen.
[0041] Das Transportsystem 10 umfasst auch eine Blechtafel-Saugvorrichtung 30, die ebenfalls
als auswechselbare Einheit vorgesehen ist, so dass bestehende Transportsystems 10
damit bspw. nachgerüstet werden können. Die Blechtafel-Saugvorrichtung 30, die nachfolgend
nur noch als Saugvorrichtung bezeichnet wird, weist eine erste Traverse 32 auf, die
sich über die gesamte Breite des Auflagetisches 12 erstreckt und vorzugsweise einen
Profilträger umfasst. Die erste Traverse 32 ist an ihren beiden Enden an Schlitten
34 angebracht, die ihrerseits in Führungsschienen 36 geführt sind. Die Führungsschienen
36 sind seitlich zu beiden Seiten des Auflagetisches 12 angebracht derart, dass die
erste Traverse in Transportrichtung T (oder entgegengesetzt dazu) verlagerbar ist,
wobei der Abstand der ersten Traverse zu dem Auflagetisch 12 konstant bleibt. Die
erste Traverse 32 bewegt sich folglich in einer Ebene, die parallel zur Ebene des
Auflagetisches 12 und damit der Transportebene der Blechtafeln ist.
[0042] An der ersten Traverse 32 sind mehrere, im vorliegenden Ausführungsbeispiel vier
Saugelemente 40 vorgesehen, die an Auslegern 42 befestigt sind. Die Ausleger 42 sind
rechtwinklig zur ersten Traverse angeordnet und lassen sich vorzugsweise relativ zur
ersten Traverse und in Transportrichtung T verschieben. Jeweils an dem der Traverse
gegenüberliegenden Ende eines Auslegers 42 ist ein Saugelement 40 angebracht, wobei
die Befestigung vorzugsweise so erfolgt, dass das Saugelement relativ zum Ausleger
42 verschiebbar ist. Damit lässt sich der Abstand des Saugelements zur ersten Traverse
32 einstellen.
[0043] Die Saugelemente 40 sind naturgemäß so angeordnet, dass deren "Saugseite" nach unten
zum Auflagetisch 12 gerichtet ist. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind die vier
an der ersten Traverse 32 angebrachten Saugelemente 40 so angebracht, dass die beiden
äußeren Saugelements 40 einen etwas größeren Abstand zur ersten Traverse haben als
die beiden innenliegenden Saugelemente 40. Die äußeren Saugelemente 40 und die inneren
Saugelemente 40 liegen jeweils auf einer Linie, die parallel zur ersten Traverse 32
ist.
[0044] Es versteht sich, dass die beschriebene Anordnung der vier Saugelemente 40 rein beispielhaft
ist und üblicherweise vom Format der verwendeten Blechtafeln abhängt. Durch die Verlagerbarkeit
der Saugelemente 40 sowohl in Transportrichtung als auch senkrecht dazu ist eine Anpassung
an unterschiedliche Blechtafelformate sehr schnell und einfach möglich. Üblicherweise
werden die Saugelemente spiegelsymmetrisch zur Mittellängsachse M angeordnet, um ein
gleichmäßiges Anheben der Blechtafel zu erreichen. Selbstverständlich sind auch andere
unsymmetrische Anordnungen denkbar, wenn dies die konkrete Anwendung erfordert, bspw.
aufgrund einer besonderen Beschaffenheit der Blechtafel..
[0045] Selbstverständlich wäre es auch denkbar, die Ausleger direkt am Auflagetisch vorzugsweise
auch in Transportrichtung verlagerbar anzubringen, so dass auf eine Traverse als Teil
einer Halteeinrichtung verzichtet werden könnte. Die Saugelemente wären dann über
die Ausleger am Auflagetisch befestigt.
[0046] An der ersten Traverse 32 sind noch Druckluftverteiler 58 vorgesehen, die einerseits
mit einer nicht dargestellten Drucklufterzeugungsvorrichtung, bspw. einem Kompressor
verbunden sind, und andererseits diese Druckluft über - nicht dargestellte - Schlauchverbindungen
an die Saugelemente führen. Die Saugelemente 40 verfügen hierfür über Schlauchkupplungsanschlüsse,
so dass die Druckluftschläuche leicht angeschlossen und entfernt werden können.
[0047] Zu der beschriebenen Blechtafel-Saugvorrichtung 30 gehört auch eine zweite Traverse
38, die sich ebenfalls über die gesamte Breite des Auflagetischs 12 erstreckt, aber
im Gegensatz zu der ersten Traverse ortsfest am Auflagetisch 12 angebracht ist. Allerdings
lässt sich die zweite Traverse 38 leicht vom Auflagetisch 12 lösen bzw. anbringen,
so dass ein Nachrüsten eines Auflagetischs 12 einfach möglich ist.
[0048] Die zweite Traverse 38 ist, wie in Fig. 1 deutlich zu erkennen, am Ende (in Transportrichtung
gesehen) des Auflagetischs 12 angeordnet, so dass die zweite Traverse in Transportrichtung
gesehen hinter der ersten Traverse 32 liegt.
[0049] Die zweite Traverse 38, die im vorliegenden Ausführungsbeispiel als rohrförmige Stange
ausgebildet ist, trägt weitere Saugelemente 40, im vorliegenden Ausführungsbeispiel
insgesamt zwei Saugelemente 40. Diese Saugelemente 40 sind auf der zweiten Traverse
38 rechtwinklig zur Transportrichtung T verschiebbar angeordnet, so dass eine individuelle
Einstellung des Orts der Saugelemente 40 möglich ist. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
liegen die beiden Saugelemente 40 jeweils auf einer Linie parallel zur Transportrichtung
mit einem äußeren Saugelement 40 der ersten Traverse 32.
[0050] Schließlich umfasst die Blechtafel-Saugvorrichtung 30 noch zwei weitere Saugelemente
40, die im Bereich der Seitenmarken 18 angeordnet sind und von Auslegern 42 gehalten
werden. Die Ausleger 42 erstrecken sich senkrecht zur Transportrichtung, so dass eine
Verlagerung der Saugelemente 40 senkrecht zur Transportrichtung und relativ zu den
Auslegern 42 möglich ist. Da die Seitenmarken 18 senkrecht zur Transportrichtung verlagerbar
sind, um auf unterschiedliche Blechtafelformate reagieren zu können, werden die Ausleger
42 mit den Saugelementen mit verlagert, wenn die Seitenmarken eingestellt werden.
[0051] Die Fig. 1 lässt noch eine Blasdüse 52 erkennen, die an der ersten Traverse 32 angebracht
ist und in Transportrichtung T ausgerichtet ist. Die Blasdüse 52 dient dazu, Druckluft
in Richtung der Hinterkante einer vorbeilaufenden Blechtafel zu blasen, um das Abheben
von geschuppt ankommenden Blechtafeln zu verbessern. Es versteht sich, dass an der
Traverse 32 nicht nur die eine gezeigte Blasdüse 52, sondern vielmehr zumindest eine
weitere Blasdüse angebracht ist.
[0052] Zu der Blechtafel-Saugvorrichtung 30 gehört neben den vorbeschriebenen Bauelementen
vorzugsweise auch ein Druckventil, mit dessen Hilfe sich der Druck der den Saugelementen
40 zugeführten Druckluft einstellen lässt, wobei die Einstellung entweder manuell
oder automatisch erfolgt. Darüber hinaus kann ein weiteres Ventil vorgesehen sein,
um den den Saugelementen 40 zugeführten Druckluftstrom gesteuert ein- und auszuschalten.
[0053] Die vorbeschriebene Blechtafel-Saugvorrichtung übt nun folgende Funktion aus:
Wie bereits erwähnt, besteht die Hauptaufgabe des Transportsystems 10 darin, eine
Blechtafel positionsgenau an die Anlegemarken der nachgeordneten Anlegetrommel zu
führen. Hierfür wird der vordere Bereich der Blechtafel über die Saugbänder 16 angesaugt
und gegen die Anlegemarken geschoben, wobei es hierbei möglich ist, dass die Saugbänder
etwas durchrutschen, wenn die Vorderkante der Blechtafel an den Anlegemarken anliegt.
[0054] An dieser Stelle sei jedoch angemerkt, dass das Transportsystem 10 statt der Saugbänder
auch bspw. sog. Hinterkantenschübe besitzen kann, um die Blechtafel an die Anlegemarken
zu führen.
[0055] Die Blechtafeln erreichen das Transportsystem 10 üblicherweise in Form eines sog.
Schuppenstroms, bei dem aufeinanderfolgende Blechtafeln teilweise überlappen. Im Transportsystem
10 wird nun die oberste Blechtafel des Schuppenstroms aus diesem gelöst und der Anlegetrommel
zugeführt. Dabei ergibt sich eine Geschwindigkeitsdifferenz zwischen der obersten
Blechtafel und der darunterliegenden nachfolgenden Blechtafel. Diese Geschwindigkeitsdifferenz
ist normalerweise unkritisch; wenn es sich bei den Blechtafeln jedoch um sog. Scroll-Blechtafeln
handelt (bspw. in Fig. 2 gezeigt), können die Seitenränder 22 der übereinanderliegenden
Blechtafeln ineinander verhaken, so dass es zu einer Störung kommt.
[0056] Um dies zu vermeiden, wird die Saugvorrichtung 30 aktiviert, die mit Hilfe der Saugelemente
40 zumindest die Seitenbereiche der obersten Blechtafel von der darunterliegenden
Blechtafel abhebt. Hierfür wird den Saugelementen 40 Druckluft zugeführt, die in Richtung
der Blechtafel ausgeblasen wird. Befinden sich die Saugelemente 40 in einem bestimmten
sehr kleinen Abstand zu der Blechtafel, ergibt sich eine Sogwirkung, die die Blechtafel
in Richtung der Saugelemente zieht und damit anhebt.
[0057] Beim Ansaugen der Blechtafel gelangt dessen Oberfläche jedoch nicht in direktem Kontakt
mit den Saugelementen 40, so dass es sehr leicht und ohne Beschädigung der Oberfläche
möglich ist, die Blechtafel über die Saugbänder 16 weiter in Richtung der Anlegemarken
der Anlegetrommel zu transportieren. Die Blechtafel gleitet dabei an den Saugelementen
40 in Transportrichtung T entlang und wird gleichzeitig angesaugt.
[0058] Durch dieses leichte Anheben der Blechtafel zumindest in deren seitlichem, vorzugsweise
auch im Bereich der Hinterkante der Blechtafel, lässt sich vermeiden, dass die Seitenkanten
22 der oberen Blechtafel mit den Seitenkanten der darunterliegenden Blechtafel verhaken.
Durch das Anheben der Hinterkante der Blechtafel kann durch Unterblasen mit Hilfe
der Blasdüsen 52 das Anheben der gesamten Blechtafel noch unterstützt werden.
[0059] Denkbar wäre es auch, die an der ersten Traverse 32 angebrachten Saugelemente 40
nicht nur als Hub- sondern auch als Schlepp-Saugelemente einzusetzen, wobei hierfür
die Traverse 32 in Transportrichtung bewegt werden könnte.
[0060] Die in dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel verwendeten Saugelemente 40 besitzen
einen zylindrischen Körper, der in den Figuren 3a und 3b mit den Bezugszeichen 44
gekennzeichnet ist. In diesem zylindrischen Körper 44 ist eine Bohrung 46 vorgesehen,
die einen Kanal bildet, der eine Einlassöffnung 48 mit einer Auslassöffnung 47 im
Boden 45 des zylindrischen Körpers verbindet. Der Kanal 46 hat in dem der Einlassöffnung
48 zugewandten Abschnitt einen ersten Durchmesser und in seinem der Auslassöffnung
47 zugewandten Abschnitt einen zweiten Durchmesser, wobei der erste Durchmesser größer
ist als der zweite Durchmesser. Dies ist sehr deutlich in der Schnittansicht in Fig.
3b zu erkennen. Der Boden 45 des zylindrischen Körpers 44 ist glatt und eben ausgebildet
und liegt bei einem eingebauten Saugelement im Wesentlichen parallel zu dem Auflagetisch
und damit zu der anzuhebenden Blechtafel.
[0061] Im Betrieb wird die Druckluft über eine Schlauchverbindung zu der Einlassöffnung
48 geführt, und strömt dann durch den Kanal 46 durch die Auslassöffnung 47 nach außen.
Liegt die Blechtafel dicht am Boden 45 mit einem sehr kleinen Abstand an, wird die
ausströmende Druckluft an der Blechtafel abgelenkt und strömt gleichmäßig nach außen
radial ab. Durch die abströmende Druckluft wird ein Unterdruck erzeugt, der dafür
sorgt, dass die Blechtafel angesaugt wird, allerdings nicht soweit, dass die Auslassöffnung
47 abgedeckt wird.
[0062] Das Saugelement 40, wie es in Fig. 3a gezeigt ist, wird bevorzugt aus Kunststoff
gefertigt und ist aufgrund der einfachen Geometrie sehr kostengünstig.
[0063] Selbstverständlich sind auch andere Formen des Saugelements möglich, ohne dessen
Funktion zu beeinträchtigen. In den nachfolgenden Figuren 4 bis 10 sind einige der
möglichen Ausgestaltungen von Saugelementen 40 dargestellt, wobei es sich hierbei
nicht um eine abschließende Aufzählung handelt. Vielmehr sind auch andere - nicht
dargestellte - Formen und Geometrien denkbar solange die aus der Auslassöffnung 47
abströmende Druckluft einen Unterdruck erzeugen kann.
[0064] So ist in Fig. 4a, b bspw. eine Ausgestaltung des Saugelements 40 dargestellt, bei
der sich der Körper aus einem Rohrabschnitt 50 und einer sich daran anschließenden
Flanschplatte 49 zusammensetzt. Die Flanschplatte 49 ist kreisförmig ausgebildet,
wie in Fig. 4a zu erkennen ist. Neben dieser kreisförmigen Ausbildung, sind selbstverständlich
auch andere Formen, wie oval, rechteckig, quadratisch oder mehreckig denkbar, wie
in den Figuren 5a, b und c angedeutet ist.
[0065] Die Auslassöffnung 47 kann am Rand eine Phase aufweisen, wie in Fig. 6a mit dem Bezugszeichen
54 dargestellt ist. Darüber hinaus ist es auch denkbar, den Kanal 46 in mehrere Auslassöffnungen
47a bis c münden zu lassen, wie bspw. in Fig. 6b dargestellt. Diese mehreren Auslassöffnungen
47 können dann bspw. kreisförmig angeordnet sein, wie in Fig. 7e dargestellt.
[0066] Die Auslassöffnung 47 hat üblicherweise einen kreisrunden Querschnitt, wie in Fig.
7a dargestellt ist. Allerdings sind auch andere Querschnitte denkbar, bspw. rechteckig,
oval oder sternförmig, wie in den Figuren 7b, 7c bzw. 7d dargestellt ist. Darüber
hinaus kann die Auslassöffnung 47 etwas versetzt von der Mitte M des Körpers 44 angeordnet
sein, wie bspw. in Fig. 7f gezeigt.
[0067] In den Figuren 8a bis 8h sind weitere Ausgestaltungen des Saugelements 40 dargestellt,
wobei sich die einzelnen Ausgestaltungen unter anderem durch die Form des Kanals 46
unterscheiden. So ist es nicht unbedingt notwendig, dass der Kanal 46 sich in eine
Richtung erstreckt, wie dies bspw. in Fig. 8f dargestellt ist, sondern der Kanal 46
kann zwei oder mehr Abschnitt aufweisen, die schräg oder rechtwinklig zueinander verlaufen.
Darüber hinaus ist es denkbar, dass der erste Abschnitt des Kanals 46 in einen von
einem töpfförmigen Gehäuse 64 gebildeten Raum 62 mündet, wobei dieser Raum 62 von
einer Flanschplatte 49 mit der Auslassöffnung 47 abgedeckt ist. Diese Ausgestaltung
ist bspw. in Fig. 8g gezeigt.
[0068] Wie bereits erwähnt, wird die Druckluft dem Saugelement 40 üblicherweise über einen
Schlauch zugeführt, der in der Fig. 8b schematisch dargestellt und mit dem Bezugszeichen
56 gekennzeichnet ist.
[0069] Weitere Ausgestaltungen des Saugelements 40 sind in den Figuren 10a bis d dargestellt,
wobei die in den Figuren 10a und b gezeigte Lösung einen töpfförmigen Körper aufweist,
dessen Auslassöffnung 47 größer ist als die gegenüberliegende Einlassöffnung 48. Auch
mit einem solchen Saugelement ist es möglich, eine Blechtafel anzusaugen.
[0070] Schließlich ist in den Figuren 10c eine Lösung mit einer Auslassöffnung 47 in Kreisform
dargestellt, wobei zusätzlich am Boden Strömungsleitelemente 76 vorgesehen sind, und
in Fig. 10d eine Lösung mit einem Strömungsgleichrichter 73 im Kanal 46 und einem
Ablenkkörper 72, der im Bereich der Auslassöffnung 47 angeordnet ist und die ausströmende
Druckluft radial nach außen ablenkt.
[0071] Die zuvor dargestellten Saugelemente 40 werden üblicherweise jeweils alleine einzeln
an der Traverse angeordnet, wie dies in Fig. 1 gezeigt ist. Sollte die Saugkraft eines
einzelnen Saugelements jedoch in diesem Bereich nicht ausreichen, können mehrere Saugelemente
zu einer Saugelement-Anordnung 70 gruppiert werden, wie dies in den Figuren 9a bis
h schematisch dargestellt ist.
[0072] So lassen sich bspw. mehrere Saugelemente 40 in einer Reihe liegend an Leisten 66
anbringen, wie dies in Fig. 9d gezeigt ist. Hierbei liegen die Auslassöffnungen 47
in einer Linie.
[0073] In Fig. 9d ist eine Lösung dargestellt, bei der die Saugelemente 40 wiederum an einer
Leiste 66 angebracht sind, allerdings sind benachbarte Saugelemente 40 versetzt zueinander
angeordnet, so dass die Auslassöffnungen 47 ebenfalls versetzt zu einer Linie liegen.
[0074] Neben der Anordnung mehrerer einzelner Saugelemente 40, wie in den Figuren 9a, 9d
oder 9g dargestellt ist, können jedoch auch einstückige Saugelement-Anordnungen 70
vorgesehen werden, wie bspw. in den Figuren 9a, 9b, 9e, 9f oder 9h dargestellt. All
diesen Lösungen ist gemein, dass neben mehreren kreisförmigen oder schlitzförmigen
Auslassöffnungen 47 auch Durchbrüche 74 vorgesehen sind, die insbesondere dazu dienen
sollen, die zwischen Blechtafel und Boden der Saugelement-Anordnung 70 strömende Druckluft
abfließen zu lassen.
[0075] Es zeigt sich also, dass es eine große Gestaltungsfreiheit bei den Saugelementen
40 gibt, so dass eine Anpassung an die unterschiedlichsten Gegebenheiten möglich wird.
Allerdings ist aufgrund seiner Einfachheit das in der Fig. 3a, b gezeigte Saugelement
mit einem zylindrischen Körper 44 das Bevorzugte.
[0076] Zusammenfassend ist festzustellen, dass die vorliegende Erfindung eine Blechtafel-Saugvorrichtung
30 vorschlägt, die mit sehr einfachen und damit kostengünstigen Mitteln ein Anheben
einer Blechtafel ermöglicht, um damit ein Verhaken von Scroll-Blechtafeln zu vermeiden.
Die Saugelemente werden dabei nicht wie üblich mit einem Unterdruck versorgt, sondern
vielmehr mit Druckluft, die in jeder Anlage üblicherweise vorhanden ist, so dass keine
Kosten für eine Vakuumerzeugungsvorrichtung entstehen.
[0077] Darüber hinaus haben die vorgeschlagenen Saugelemente die Eigenschaft, dass die Blechtafel
nicht soweit angesaugt wird, dass sie den Boden der Saugelemente berühren, so dass
auf jeden Fall eine Beschädigung der Blechtafeloberfläche vermieden wird, selbst wenn
die Blechtafeln an den Saugelementen vorbei gleiten.
[0078] Schließlich ist die erfindungsgemäße Blechtafel-Saugvorrichtung so ausgestaltet,
dass sie sich als Nachrüstsatz an bestehenden Transportsystemen mit relativ wenig
Aufwand anbringen lässt. Der Aufwand wird insbesondere dann weiter verringert, wenn
die Traverse 32 oder die Traverse 38 bereits für bspw. die Blasdüsen 52 vorhanden
ist.
1. Blechtafel-Saugvorrichtung für ein Blechtafel-Transportsystem, das Blechtafeln vor
der Übergabe an eine Blechdruck- oder Blechlackiermaschine ausrichtet und hierfür
zumindest einen Auflagetisch (12) mit einer Mittellängsachse, ein oder mehrere in
Transportrichtung laufende Transportbänder (14, 16) sowie eine Drucklufteinrichtung
aufweist, mit
- einer Halteeinrichtung (32), die am Auflagetisch (12) anbringbar ist und sich oberhalb
des Auflagetischs nach Innen erstreckt, und
- zumindest zwei Saugelementen (40), die an der Halteeinrichtung (32) beabstandet
zum Auflagetisch (12) angebracht sind, wobei jedes Saugelement (40) einen Boden (45)
mit zumindest einer Öffnung (47) aufweist, wobei der Boden mit der Öffnung zum Saugen
parallel und beabstandet zur Blechtafel gehalten ist, und die mit der Drucklufteinrichtung
verbindbar sind, wobei die Öffnung im Boden des Saugelements als Auslassöffnung (47)
für die zugeführte Druckluft dient.
2. Blechtafel-Saugvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteeinrichtung eine erste Traverse (32) aufweist, die sich im wesentlichen
über die gesamte Breite des Auflagetisches erstreckt, und zwei Führungsleisten (36)
vorgesehen sind, die an den beiden Seiten des Auflagetischs (12) anbringbar sind,
und die dazu ausgelegt sind, die Traverse in Transportrichtung verlagerbar zu halten.
3. Blechtafel-Saugvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Saugelemente (40) an der Halteeinrichtung (32) zumindest rechwinklig zur Transportrichtung
(T), vorzugsweise auch in Transportrichtung, verlagerbar angeordnet sind.
4. Blechtafel-Saugvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteeinrichtung eine zweite Traverse (38) aufweist, die in Transportrichtung
gesehen hinter der ersten Traverse (32) angeordnet ist und an der zumindest zwei Saugelemente
(40) spiegelsymmetrisch zur Mittellängsachse angebracht sind.
5. Blechtafel-Saugvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein Magnetventil, das zwischen Saugelementen (40) und Drucklufteinrichtung vorgesehen
ist, um den Druckluftstrom zu den Saugelementen gesteuert ein- und auszuschalten.
6. Blechtafel-Saugvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein Druckventil, das einerseits mit den Saugelementen (40) verbunden ist und andererseits
mit der Drucklufteinrichtung verbindbar ist, um den Druck der Druckluft zu den Saugelemente
vorzugsweise manuell einzustellen.
7. Blechtafel-Saugvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest vier Saugelemente (40) an der ersten Traverse (32) vorgesehen sind, wobei
zumindest zwei Saugelemente im -rechtwinklig zur Transportrichtung gesehen- seitlichen
Bereich und zumindest zwei Saugelemente im mittleren Bereich angeordnet sind.
8. Blechtafel-Saugvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Saugelemente (40) im äußeren Bereich und die Saugelemente (40) im mittleren Bereich
-in Transportrichtung gesehen- versetzt zueinander angeordnet sind.
9. Blechtafel-Saugvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Saugelement (40) einen zylindrischen Aufbau (44) besitzt.
10. Blechtafel-Saugvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine mit der Drucklufteinrichtung verbundene Einlassöffnung (48) im Saugelement (40)
vorgesehen ist, die über einen Kanal (66) mit der Auslassöffnung (47) verbunden ist.
11. Blechtafel-Saugvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Einlassöffnung (48) in einer dem Boden (45) gegenüberliegenden Deckfläche des
Saugelements (40) vorgesehen ist.
12. Blechtafel-Saugvorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Kanal (46) unterschiedliche Strömungsquerschnitte, insbesondere Durchmesser hat.
13. Blechtafel-Saugvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis zwischen der Projektionsfläche der Auslassöffnung (47) und der Projektionsfläche
des Bodens (45) zwischen 0,01 bis 0,1 liegt, vorzugsweise im Bereich von 0,05.
14. Transportsystem (10) zum Transport von Blechtafeln in eine Blechdruckmaschine oder
Blechlackiermaschine, mit einem Auflagetisch, zumindest einem Transportband, einer
Drucklufteinrichtung, und zumindest einer Blechtafel-Saugvorrichtung (30) nach einem
der Ansprüche 1 bis 13, wobei die zumindest zwei Saugelemente (40) der Saugvorrichtung
in einem geringen Abstand zu der auf dem Auflagetisch (12) liegenden Blechtafel (20)
angeordnet sind, um zumindest einen Abschnitt der Blechtafel anzusaugen, und wobei
die Blechtafel in einem Schuppenstrom der Vorrichtung zugeführt werden.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand des Saugelement (40) zu der Blechtafel einstellbar ist.