(19)
(11) EP 2 141 271 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.01.2010  Patentblatt  2010/01

(21) Anmeldenummer: 08011824.3

(22) Anmeldetag:  01.07.2008
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
D04B 15/90(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL NO PL PT RO SE SI SK TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL BA MK RS

(71) Anmelder: H. Stoll GmbH & Co. KG
72760 Reutlingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Hartnagel, Dieter
    72768 Reutlingen (DE)
  • Kimmerle, Albert
    72076 Tübingen (DE)
  • Kapitel, Winfried
    72108 Rottenburg (DE)
  • Sedlag, Michael
    72810 Gomaringen (DE)
  • Walz, Rolf
    72531 Hohenstein (DE)

(74) Vertreter: Kohler Schmid Möbus 
Patentanwälte Kaiserstrasse 85
72764 Reutlingen
72764 Reutlingen (DE)

   


(54) Gestrickabzugsvorrichtung


(57) Eine Gestrickabzugsvorrichtung für eine Flachstrickmaschine mit mehreren vorderen, unterhalb des vorderen Nadelbetts (200) angeordneten Abzugsorganen (4, 5) und mit mehreren hinteren, unterhalb des hinteren Nadelbetts angeordneten Abzugsorganen (4', 5'), wobei die vorderen und die hinteren Abzugsorgane (4, 5; 4', 5') beidseitig des Abzugspaltes für das Gestrick (400) einander paarweise gegenüberliegend angeordnet sind und das Gestrick (400) zwischen den vorderen und hinteren Abzugsorganen (4, 5; 4', 5') reibschlüssig klemmbar und durch diese abziehbar ist, und wobei jedes der Abzugsorgane (4, 5; 4', 5') gegen das Gestrick mit einer einstellbaren Kraft anlegbar und von diesem weg bewegbar ist und jedes Abzugsorgan (4, 5; 4', 5') in und entgegen der Abzugsrichtung (D) des Gestricks (400) einzeln gesteuert bewegbar ist, und die Steuerung der Bewegungen der einzelnen Abzugsorgane (4, 5; 4', 5') in Abhängigkeit von der Steuerung der Nadelbewegung der Strickmaschine erfolgt.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Gestrickabzugsvorrichtung für eine Flachstrickmaschine mit mehreren vorderen, unterhalb des vorderen Nadelbetts angeordneten Abzugsorganen und mit mehreren hinteren, unterhalb des hinteren Nadelbetts angeordneten Abzugsorganen, wobei die vorderen und die hinteren Abzugsorgane beidseitig des Abzugsspaltes für das Gestrick einander paarweise gegenüberliegend angeordnet sind und das Gestrick zwischen den vorderen und hinteren Abzugsorganen reibschlüssig klemmbar und durch diese abziehbar ist.

[0002] Zur Herstellung von Gestrickstücken, die eine anspruchsvolle Mustertechnik und Formgebung aufweisen, ist es von Vorteil, wenn für jede zu bildende Maschenreihe eine optimale Abzugskraft auf das Gestrickstück ausgeübt wird.

[0003] Es wurden daher in der Vergangenheit Abzugsvorrichtungen entwickelt, in denen das Gestrick möglichst dicht unterhalb der die Stricknadeln tragenden Nadelbetten angeordnet erfasst und abgezogen wird.

[0004] So beschreibt die DE 28 03 135 C2 eine Abzugsvorrichtung mit Mitnehmerklappen, die eine gewellte Stirnseite aufweisen und mit dieser in das Gestrick eingreifen, um es abzuziehen. Auf der gegenüberliegenden Seite des Gestricks ist eine glatte Anlagefläche für das Gestrick vorgesehen. Diese bekannte Vorrichtung hat den Nachteil, dass bei einer stumpf gewellten Stirnseite der Mitnehmerklappen ein sicherer Gestrickabzug nicht gewährleistet ist, während eine gezackte Profilierung der Stirnseiten die Gefahr birgt, dass Kapillarfäden des Gestricks verletzt werden, wodurch die Gestrickoberfläche angeraut wird.

[0005] Aus der EP 0 841422 B1 ist eine Abzugsvorrichtung bekannt, bei der mit Nähnadelspitzen besetzte Abzugsorgane in das Gestrick eingreifen und dieses abziehen. Die Abzugsorgane sind paarweise auf der vorderen und hinteren Seite des Gestricks angeordnet und in Führungsbetten gelagert. Auch hier besteht die Gefahr, dass die Nähnadelspitzen die Gestrickoberfläche aufrauen.

[0006] Die EP 0 523 662 B1 beschreibt eine Abzugsvorrichtung mit sich gegenüberliegenden Greifern, die das Gestrick reibschlüssig zwischen sich klemmen und abziehen. Die unter dem hinteren Nadelbett angeordneten Greifer sind an einer Winkelleiste befestigt und führen durch diese ihre Schwenkbewegungen gemeinsam aus. Auf der vorderen Seite des Gestricks sind die Greifer einzeln verschwenkbar. Die Bewegung der vom Gestrick weg verschwenkten Greifer in ihre Start-Abzugsposition erfolgt jedoch auf beiden Seiten des Gestricks über die gesamte Länge des Nadelbetts gemeinsam, sodass die Greifer nicht dazu in der Lage sind, eine Breithaltewirkung auf das Gestrick auszuüben. Soll eine Breithaltewirkung auf das Gestrick ausgeübt werden, so muss bei dieser Lösung für die Abzugsvorrichtung eine zusätzliche Klemmeinrichtung für das Gestrick vorgesehen werden.

[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Gestrickabzugsvorrichtung für eine Flachstrickmaschine zu schaffen, die das Gestrick sicher und schonend mit der für die zu bildende Maschenreihe erforderlichen Abzugskraft abzieht.

[0008] Die Aufgabe wird gelöst durch eine Gestrickabzugsvorrichtung für eine Flachstrickmaschine mit mehreren vorderen, unterhalb des vorderen Nadelbetts angeordneten Abzugsorganen und mit mehreren hinteren, unterhalb des hinteren Nadelbetts angeordneten Abzugsorganen, wobei die vorderen und die hinteren Abzugsorgane beidseitig des Abzugsspaltes für das Gestrick einander paarweise gegenüberliegend angeordnet sind und das Gestrick zwischen den vorderen und hinteren Abzugsorganen reibschlüssig klemmbar und durch diese abziehbar ist, die dadurch gekennzeichnet ist, dass jedes der Abzugsorgane gegen das Gestrick mit einer einstellbaren Kraft anlegbar und von diesem wegbewegbar ist und dass jedes Abzugsorgang in und entgegen der Abzugsrichtung des Gestricks einzeln gesteuert bewegbar ist, wobei die Steuerung der Bewegungen der einzelnen Abzugsorgane in Abhängigkeit von der Steuerung der Nadelbewegung der Strickmaschine erfolgt.

[0009] Auch die erfindungsgemäße Abzugsvorrichtung ist unmittelbar unterhalb der Nadelbetten angeordnet, sodass das Gestrick so dicht wie möglich am Maschenbildungsbereich erfasst und abgezogen werden kann. Die Abzugsorgane der Abzugsvorrichtung klemmen das Gestrick reibschlüssig zwischen sich und ziehen es ab. Dies bedeutet, dass es zu keiner Aufrauung der Oberfläche des Gestrickstücks kommt. Die Greifflächen der Abzugsorgane können zur Optimierung des Reibschlusses aus einem entsprechenden Material, beispielsweise einem gummiartigen Material, gefertigt sein und/oder eine geeignete Oberflächenstruktur aufweisen. Dadurch, dass die Steuerung der Bewegungen der Abzugsorgane in Abhängigkeit von der Steuerung der Nadelbewegungen erfolgt, kann sichergestellt werden, dass für jede zu bildende Maschenreihe oder die Maschenreihen die optimale Abzugskraft auf das Gestrick ausgeübt wird, d. h. weder zu viel noch zu wenig Zug auf das Gestrick während der Bildung der Maschen ausgeübt wird.

[0010] Dabei ist es von Vorteil, wenn die Bewegungen eines Paares von vorderen und hinteren Abzugsorganen synchron durchführbar sind. Auf diese Weise werden die Vorder- und die Rückseite des Gestricks gleichermaßen von den Abzugsorganen beaufschlagt. Es ist aber auch möglich, dass entweder nur die vorderen oder nur die hinteren Abzugsorgane eine Abzugsbewegung ausführen und die jeweils gegenüberliegenden Abzugsorgane in ihrer obersten Position gehalten werden. Dies kann insbesondere bei Gestricken von Vorteil sein, die vollständig oder teilweise aus mindestens zwei Gestrickflächen bestehen.

[0011] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung kann jedes der Abzugsorgane um eine vorgebbare Wegstrecke in Abzugsrichtung bewegbar, in dieser Position eine vorgebbare Zeitdauer haltbar und anschließend in eine Start-Abzugsposition zurückbewegbar sein. Die Länge der Wegstrecke in Bezug zur Maschenlänge bestimmt die Abzugskraft. Die Zeitdauer, in der die Abzugsorgane in der tiefsten Position verharren, muss ausreichend sein, die Abzugskraft wirken zu lassen, bis die Maschenbildung sicher abgeschlossen ist. Anschließend können die Abzugsorgane wieder nach oben bewegt werden, um erneut eine Abzugskraft auf das Gestrick ausüben zu können.

[0012] Weitere Vorteile ergeben sich, wenn sich die Abzugsvorrichtung über die gesamte Länge der Nadelbetten erstreckt. Die Abzugsvorrichtung kann dann gleichzeitig eine Breithaltewirkung auf das Gestrick entfalten, d. h. das Gestrick ist über seine gesamte Breite ständig von der Abzugsvorrichtung erfasst, damit die Abzugskräfte an allen Stellen gleichermaßen wirken.

[0013] Für die präzise Steuerung der einzelnen Abzugsorgane ist es von Vorteil, wenn die vorderen und hinteren Abzugsorgane in Nuten von vorderen und hinteren Führungsbetten in und entgegen der Abzugsrichtung verschiebbar und gegen das Gestrick und weg von diesem schwenkbar gelagert sind. Die Führung durch die Nuten ermöglicht eine äußerst präzise und kontrollierte Bewegung der einzelnen Abzugsorgane. Diese können dabei auch zu mehreren parallel zueinander bewegt werden, wodurch immer einzelne Gruppen von Abzugsorganen synchrone Bewegungen ausführen.

[0014] Insbesondere bei der Anordnung der Abzugsorgane in Führungsnuten eines Führungsbettes ist es von Vorteil, wenn die Bewegungen der Abzugsorgane mittels Steuerkurven erfolgen, in die an den Abzugsorganen angeordnete Füße eingreifen. Dabei können die Steuerkurven nicht nur die lineare Bewegung der Abzugsorgane in und entgegen der Abzugsrichtung steuern, sondern auch die Bewegung der Abzugsorgane auf das Gestrick zu und vom Gestrick weg. Die Bewegung der Steuerkurven über die Führungsbetten hinweg kann vorteilhafterweise mit den Bewegungen des Strickschlosses, das die Nadelbewegung steuert, gekoppelt sein.

[0015] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform kann eine Reihe von nebeneinander angeordneten oberen und eine Reihe von nebeneinander angeordneten unteren vorderen und hinteren Abzugsorganen vorgesehen sein, wobei die oberen und unteren Abzugsorgane jeweils in Längsrichtung der Nadelbetten alternierend angeordnet sind. Die vorderen und hinteren Abzugsorgane sind also aufgeteilt in obere und in untere Abzugsorgane, die sich jeweils abwechseln. Dies eröffnet weitere Variationsmöglichkeiten der Einleitung und Ausübung von Abzugskräften auf das Gestrick.

[0016] Dabei ist es vorteilhaft, wenn die Greifflächen der oberen und unteren Abzugsorgane derart geformt sind, dass die beiden Reihen von oberen und unteren Abzugsorganen jeweils nahezu geschlossene, streifenförmige Gesamtgreifflächen bilden. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass direkt unterhalb des Maschenbildungsbereichs über die gesamte Länge der Nadelbetten einheitliche Abzugsverhältnisse herstellbar sind.

[0017] Die Aufteilung in obere und untere Abzugsorgane bietet besondere Vorteile, wenn zunächst die oberen Abzugsorgane in ihre Start-Abzugsposition bewegbar sind, bevor die unteren Abzugsorgane in ihre Start-Abzugposition bewegbar sind, sodass das Gestrick ständig zwischen vorderen und hinteren Abzugsorganen geklemmt ist. Dies bedeutet, dass das Gestrick während seiner gesamten Produktion von der Abzugsvorrichtung erfasst bleibt. Dadurch kann die Abzugsvorrichtung auch eine Breithaltefunktion für das Gestrick erfüllen.

[0018] Weitere Vorteile lassen sich erzielen, wenn Federn zur Erzeugung der Andruckkraft der Abzugsorgane gegen das Gestrick vorgesehen sind, wobei die Federkraft einstellbar ist. Auf diese Weise kann der erforderliche Anpressdruck der Abzugsorgane auf das Gestrick den Gestrickeigenschaften, wie Garnqualität und Oberflächenstruktur, angepasst werden.

[0019] Die sichere Funktionsweise der Abzugsvorrichtung lässt sich dadurch erhöhen, dass die Linear- und/oder Schwenkbewegungen der Abzugsorgane begrenzt sind. Fehlfunktionen und das Ausüben zu starker Kräfte auf das Gestrick sind dadurch ausgeschlossen. Eine weitere Maßnahme in dieser Richtung ist das Vorsehen einer Fixierung der Abzugsorgane mindestens in ihrer nach der Abzugsbewegung erreichten Abzugsposition. Dadurch kann verhindert werden, dass sich die Abzugsorgane während des Abzugs unbeabsichtigt nach oben bewegen und dadurch die Abzugskraft reduzieren.

[0020] Die Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zum Abziehen eines Gestricks auf einer Flachstrickmaschine, bei dem das Gestrick unterhalb der Nadelbetten der Strickmaschine zwischen vorderen und hinteren Abzugsorganen reibschlüssig geklemmt und abgezogen wird, wobei die Andruckkraft der Abzugsorgane entsprechend der Qualität des Gestricks eingestellt und jeder der Abzugsorgane einzeln und in Abhängigkeit von der Steuerung der Nadelbewegung der Strickmaschine bewegt wird. Dabei ist es von Vorteil, wenn das Gestrick ständig zwischen vorderen und hinteren Abzugsorganen geklemmt gehalten wird. Dadurch wird das Gestrick während seiner gesamten Produktion breit gehalten.

[0021] Nachfolgend wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Abzugsvorrichtung anhand der Zeichnung näher beschrieben.

[0022] Im Einzelnen zeigen:
Fig. 1
einen Teilschnitt senkrecht zur Maschinenlängsachse einer Flachstrickmaschine mit einer Abzugsvorrichtung;
Fig. 2
eine Ansicht auf das hintere Führungsbett der Abzugsvorrichtung aus Fig. 1;
Fig. 3 - 7
der Fig. 1 entsprechende Schnittdarstellungen mit unterschiedlichen Stellungen der Abzugsorgane der Abzugsvorrichtung aus Fig. 1;
Fig. 8
eine Ansicht eines Strickschlosses mit Markierung der Bewegungen der Abzugsorgane der Abzugsvorrichtung aus Fig. 1;
Fig. 9 - 12
der Fig. 3 entsprechende Schnittdarstellungen durch die Flachstrickmaschine mit Einsatz der Abzugsvorrichtung für unterschiedliche Gestricke.


[0023] In der Schnittdarstellung aus Fig. 1 ist eine Abzugsvorrichtung 1 erkennbar, die symmetrisch zu einer Mittelebene 100 zwischen dem vorderen Nadelbett 200 und dem hinteren Nadelbett 201 ausgebildet ist. Die Abzugsvorrichtung 1 befindet sich dabei relativ dicht unterhalb eines Schnittpunkts 101 (Nadelkreuz), den die Unterseiten der in den beiden Nadelbetten 200, 201 gelagerten Nadeln 300, 301 miteinander bilden. Die Abzugsvorrichtung 1 weist dabei mindestens die Länge der Nadelbetten 200, 201 auf.

[0024] Unterhalb des vorderen Nadelbetts 200 ist ein vorderes Führungsbett 2 und unterhalb des hinteren Nadelbetts 201 ein hinteres Führungsbett 3 angeordnet. In diese Führungsbetten 2, 3 sind über die gesamte Länge Nuten 21, 31 mit derselben Breite und Tiefe und im selben Abstand zueinander eingearbeitet. Die Nuten 21 des vorderen Führungsbetts 2 und die Nuten 31 des hinteren Führungsbetts 3 liegen sich jeweils paarweise gegenüber. In den Nuten 21, 31 sind alternierend obere Abzugsorgane 4, 4' und untere Abzugsorgane 5, 5' angeordnet, wobei in den jeweiligen Korrespondenznuten der Führungsbetten 2, 3 dieselbe Art von Abzugsorganen angeordnet ist. Auf diese Weise liegt einem oberen Abzugsorgan 4 des vorderen Führungsbetts 2 ein oberes Abzugsorgan 4' des hinteren Führungsbetts 3 gegenüber. Das Gleiche gilt für die unteren Abzugsorgane 5, 5' des vorderen Führungsbetts 2 und des hinteren Führungsbetts 3.

[0025] Der in Fig. 1 dargestellte Schnitt verläuft so durch die Führungsbetten 2, 3, dass im vorderen Führungsbett 2 in eine Nut 21 geblickt werden kann, in der ein oberes Abzugsorgan 4 längs beweglich und schwenkbar geführt ist. Im hinteren Führungsbett 3 kann in eine Nut 31 geblickt werden, in der ein unteres Abzugsorgan 5' längs beweglich und schwenkbar gelagert ist.

[0026] In den Führungsbetten 2, 3 sind außerdem Rundstäbe 22, 32 gelagert, die von Langlöchern 41, 51 der oberen und unteren Abzugsorgane 4, 5; 4', 5' umgriffen werden. Dadurch sind die Abzugsorgane 4, 5; 4', 5' in den Nuten 21, 31 fixiert. Außerdem bilden die Rundstäbe 22, 32 die Achsen für die Schwenkbewegungen der Abzugsorgane 4, 5; 4', 5' und gleichzeitig eine mechanische Begrenzung ihres Verschiebewegs entlang den Nuten 21, 31. Die oberste Position der Abzugsorgane 4, 5; 4', 5' ist erreicht, wenn ihre Langlöcher 41, 51 mit ihren Flächen 42, 52 an den Rundstäben 22, 32 anliegen. Befinden sich dagegen die Flächen 43, 53 der Langlöcher 41, 51 in Anlage an den Rundstäben 22, 32, so befinden sich die Abzugsorgane 4, 5; 4', 5' in ihrer untersten Position. Die hier dargestellte Art der Fixierung der Abzugsorgane 4, 5; 4', 5' in den Nuten 21, 31 der Führungsbetten 2, 3 ist lediglich beispielhaft. Es sind auch andere technische Lösungen vorstellbar.

[0027] Die Abzugsorgane 4, 5; 4', 5' weisen jeweils Gelenkscheiben 44, 54 auf, an denen Greifstücke 6, 6' derart befestigt sind, dass sie um den Umfang der Gelenkscheiben 44, 54 Schwenkbewegungen ausführen können, damit die Greifflächen 61, 61' der Greifstücke 6, 6' bei allen Dicken des Gestrickstücks 400 an diesem vollflächig zur Anlage kommen.

[0028] Die Schwenkbewegungen des Greifstücks 6 der oberen Abzugsschieber 4, 4' sind durch die Anlage der Greifstückkanten 62, 63 an den Flächen 45, 46 der Abzugsorgane 4, 4' begrenzt. Bei den unteren Abzugsorganen 5, 5' sind die Schwenkbewegungen der Greifstücke 6' durch die Anlage der Greifstückkanten 62', 63' an den Flächen 55, 56 der Abzugsorgane 5, 5' begrenzt. Dabei haben die Greifflächen 61, 61' der Greifstücke 6, 6' durch ihre Oberflächengestaltung und/oder durch ihr Material einen hohen Reibwert.

[0029] Die Abzugsorgane 4, 5 des vorderen Führungsbetts 2 können Bewegungen entsprechend dem Pfeilsymbol 150 ausführen und die Abzugsorgane 4', 5' des hinteren Führungsbetts 3 entsprechend dem Pfeilsymbol 150'. Der Pfeil U zeigt die Bewegung zum Schnittpunkt 101 (Nadelkreuz) hin und der Pfeil D die Bewegung vom Nadelkreuz 101 weg. Der Pfeil S symbolisiert die Schwenkbewegung zum Schließen der Greifstücke 6 und der Pfeil O die Schwenkbewegung zum Öffnen der Greifstücke 6.

[0030] In den vorderen Abzugsorganen 4, 5 wird die Bewegung in Richtung des Pfeils S durch die Kraft von Biegefedern 7 bewirkt, die die Schenkel 47, 57 der Abzugsorgane 4, 5 mit ihrer Kopffläche 70 beaufschlagen. Bei den hinteren Abzugsorganen 4', 5' wird die Bewegung in Pfeilrichtung S in analoger Weise durch Biegefedern 8 bewirkt, die die Schenkel 47, 57 der Abzugsorgane 4', 5' mit ihrer Kopffläche 80 beaufschlagen. Die Biegefedern 7, 8 sind jeweils an Wellen 9, 10 befestigt. Die Wellen 9, 10 sind in nicht dargestellten Lagerstücken, die vorteilhafterweise mit den Führungsbetten 2, 3 verbunden sind, drehbar gelagert. Die Biegefedern 7, 8 bewirken nicht nur eine Schwenkbewegung der Abzugsorgane 4, 5; 4', 5' in Richtung der Pfeile S auf das Gestrick 400 zu, damit die Greifstücke 6, 6' zur Anlage an das Gestrick 400 kommen, sondern sie bestimmen auch, mit welcher Kraft die Greifstücke 6, 6' auf das Gestrick 400 drücken. Von dieser Kraft wiederum hängt die Reibkraft ab, die zwischen den Greifflächen 61 und dem Gestrick 400 wirken, wenn sich gegenüberliegende Abzugsorgane 4, 5; 4', 5' gemeinsam in Abzugsrichtung D bewegen. Aus dieser Reibkraft wiederum entsteht die Abzugskraft, die die in Pfeilrichtung A wirkende Spannkraft ins Gestrick 400 einbringt, damit eine kontinuierliche und gleichmäßige Maschenbildung erfolgen kann.

[0031] Die Schenkel 47, 57 der Abzugsorgane 4, 5 sind vorteilhafterweise derart ausgebildet, dass sich die Kraft der Biegefedern 7, 8 in jeder Höhenposition der Abzugsorgane 4, 5 so verändert, dass die Greifstücke 6, 6' in jeder Höhenposition der Abzugsorgane 4, 5 mit derselben Kraft gegen das Gestrick 400 drücken.

[0032] Da Gestricke aus unterschiedlichen Materialien und in unterschiedlichen Bindungsarten gebildet werden können, erfordert die Herstellung jedes Gestricks eine für jede Gestricksektion spezifische Abzugskraft, die vorteilhafterweise für jede zu bildende Strickreihe oder aber mindestens für die Strickreihen, die während einer Bewegung des Schlittens über die Gestrickbreite gebildet werden, einstellbar sein sollte. Bei der erfindungsgemäßen Abzugsvorrichtung wird eine Veränderung der Abzugskraft beispielsweise dadurch erreicht, dass die Andruckkraft der Abzugsorgane 4, 5; 4', 5' verändert wird. Im dargestellten Beispiel lässt sich dies durch Drehung der Wellen 9, 10 in entgegengesetzter Richtung um denselben Drehwinkel bewirken. Eine Erhöhung der Andruckkraft ergibt sich, wenn sich beide Wellen 9, 10 in Pfeilrichtung P+, P'+ drehen, eine Reduzierung der Andruckkraft, wenn sie sich in Pfeilrichtung P-, P'- bewegen. Eine Veränderung der Andruckkraft könnte auch dadurch erreicht werden, dass die Anlageposition der Kopfflächen 70, 80 der Biegefedern 7, 8, die eine konstante Federkraft aufweisen, an den Schenkeln 47, 57 der Abzugsorgane 4, 5; 4', 5' variabel gestaltet wird.

[0033] An der Seite und über die Länge des genuteten Bereichs des vorderen Führungsbetts 2 ist eine Anschlagleiste 11 und in analoger Weise am hinteren Führungsbett 3 eine Anschlagleiste 12 angebracht. An diese Anschlagleisten 11, 12 kommen die Schenkel 47, 57 der unteren und oberen Abzugsorgane 4, 5; 4', 5' zur Anlage, wenn ihre Greifflächen 61, 61' mindestens den Bereich der Mittelebene 100 erreicht haben. Dadurch wird die der Mittelebene 100 nächste Position der Abzugsorgane 4, 5; 4', 5' mechanisch begrenzt. Diese Art der Begrenzung ist aber lediglich beispielhaft.

[0034] Die Bewegung der vorderen Abzugsorgane 4, 5 im vorderen Führungsbett 2 in Abzugsrichtung D wird durch Beaufschlagung von Füßen 48, 58 der Abzugsorgane 4, 5 durch eine Steuerkurve KD1 bewirkt. Die hinteren Abzugsorgane 4', 5' im hinteren Führungsbett 3 werden in Abzugsrichtung D durch Beaufschlagung von Füßen 48, 58 mittels einer Steuerkurve KD2 bewegt. Die Steuerkurven KD1, KD2 können so geschaltet werden, dass sie entweder die Füße 48, 58 beaufschlagen oder diese nicht beaufschlagen. Außerdem können die Steuerkurven KD1, KD2 in vertikaler Richtung verstellt werden, sodass die Abzugsorgane 4,5; 4', 5' in jede beliebige Position innerhalb ihres vertikalen Bewegungsbereichs bewegt werden können.

[0035] Vorzugsweise können die Abzugsorgane 4, 5; 4', 5', mindestens aber die Abzugsorgane 5, 5' in der jeweiligen Höhenposition, in die sie durch die Steuerkurven KD1, KD2 gebracht wurden, solange fixiert sein, bis über andere Steuerkurven eine Bewegung in entgegengesetzter Richtung in sie eingeleitet wird. Die Art der Fixierung ist hier nicht dargestellt.

[0036] Die Bewegung der vorderen Abzugsorgane 4, 5 in Richtung des Pfeils U entgegen der Abzugsrichtung D wird durch die Beaufschlagung ihrer Füße 48, 58 durch eine Steuerkurve KU1 bewirkt. Bei den hinteren Abzugsorganen 4', 5' wird dies durch eine Steuerkurve KU2 bewirkt. Die Steuerkurven KU 1, KU 2 können dabei so ausgebildet sein, dass die Abzugsorgane 4, 5; 4', 5' durch sie immer in die Start-Abzugsposition, d. h. ihre höchste Position, in der sie sich dem Nadelkreuz 101 am nächsten befinden, bewegt werden. Bei einer bevorzugten Ausgestaltung werden zuerst die Füße 48 der oberen Abzugsorgane 4, 4' beaufschlagt und dadurch die oberen Abzugsorgane 4, 4' in die oberste Position gebracht. Anschließend werden die Füße 58 von den Steuerkurven KU1, KU2 beaufschlagt, um auch die unteren Abzugsorgane 5, 5' nach oben in die Start-Abzugsposition zu bringen. Dadurch bleibt das Gestrick 400 stets durch die Abzugsvorrichtung 1 gespannt und wird durch diese breit gehalten.

[0037] Auch zur Auslösung der Schwenkbewegung der Abzugsorgane 4, 5; 4', 5' sind Steuerkurven vorgesehen, hier die Steuerkurven KS1, KS2 für die oberen Abzugsorgane 4, 4' und die Steuerkurven KS3, KS4 für die unteren Abzugsorgane 5, 5'. Dabei lösen die Steuerkurven KS1, KS2, KS3, KS4 jeweils eine Bewegung der Abzugsorgane 4, 5; 4', 5' weg vom Gestrick 400, d. h. in Pfeilrichtung O, aus. Die Steuerkurven KS1, KS2, KS3, KS4 wirken dabei auf zweite Füße 49, 59 der Abzugsorgane 4, 5; 4', 5' ein. Die Schwenkbewegungen der Abzugsorgane 4, 5; 4', 5' werden dabei jeweils eingeleitet, bevor die Abzugsorgane 4, 5; 4', 5' in ihre oberste Position bewegt werden.

[0038] Die Steuerkurven KS1, KS2, KS3, KS4 können bei einer bevorzugten Ausgestaltung zwischen einer aktiven Position, in der sie die Füße 49, 59 der Abzugsorgane beaufschlagen, und einer passiven Position umgeschaltet werden.

[0039] Im Normalbetrieb bewegen sich die vorderen oberen Abzugsorgane 4 gemeinsam mit den sich ihnen gegenüber befindenden oberen hinteren Abzugsorganen 4' in Abzugsrichtung D und entgegen der Abzugsrichtung U. Auch die vorderen und hinteren unteren Abzugsorgane 5, 5' werden im Normalfall synchron bewegt. Es ist aber auch möglich, über einen bestimmten Abzugsweg die oberen und unteren Abzugsorgane 4, 5; 4', 5' nur eines Führungsbetts 2, 3 in Abzugsrichtung D über die Steuerkurven KD1, KD2 zu bewegen. In diesem Fall muss für das Führungsbett 2, 3, in dem die Abzugsorgane 4, 5; 4', 5' keine Abzugsbewegung durchführen sollen, eine der schaltbaren Steuerkurven KH1 oder KH2 in Tätigkeit gebracht werden. Diese halten dann die Abzugsorgane 4, 5; 4', 5' in ihrer Start-Abzugsposition, während die gegenüberliegenden Abzugsorgane 4, 5; 4', 5' ihre Abzugsbewegung in Richtung D ausführen.

[0040] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung bewegen sich die Steuerkurven KD1, KU1, KH1, KS1, KS3 über das vordere Führungsbett 2 synchron zu jedem Stricksystem, das die Bewegung der Nadeln 300 des vorderen Nadelbetts 200 bewirkt. In analoger Weise bewegen sich die Steuerkurven KD2, KU2, KH2, KS2, KS4 synchron zu jedem Stricksystem, das die Bewegung der Nadeln 301 des hinteren Nadelbetts 201 bewirkt, entlang dem hinteren Führungsbett 3 der Abzugsvorrichtung 1.

[0041] Die in Fig. 1 dargestellte Abzugsvorrichtung 1 ist eine bevorzugte Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Abzugsvorrichtung. Es ist aber beispielsweise auch vorstellbar, dass die oberen und unteren Abzugsorgane 4, 5 nur eines Führungsbetts 2, 3 das Gestrick 400 an eine über die gesamte Nadelraumlänge verlaufende Gleitleiste zu drücken und durch ihre gesteuerten Abzugsbewegungen in das Gestrick die für die Maschenbildung nötige Spannkraft einzubringen.

[0042] In Fig. 2 ist eine Draufsicht auf einen Teilbereich des hinteren Führungsbetts 3 von der Mittelebene 100 der Strickmaschine (Fig. 1) aus gesehen dargestellt. Die Abzugsorgane 4', 5' befinden sich in ihrer obersten Position. Es sind die in das Führungsbett 3 eingebrachten Nuten 31 zu sehen, die bevorzugt alle denselben Abstand zueinander haben. In den Nuten 31 sind in fortlaufendem Wechsel untere Abzugsorgane 5' und obere Abzugsorgane 4' längs beweglich und schwenkbar gelagert. Die Abzugsorgane 4', 5' tragen Greifstücke 6, 6', die in Bezug zu ihrer senkrechten Position eine begrenzte Schwenkbewegung ausführen können. Die Greifstücke 6, 6' sind derart geformt, dass ihre Greifflächen 61, 61' sich insgesamt zu einer nahezu geschlossenen streifenförmigen Gesamtgreiffläche 600' ergänzen, die so lang wie die Nadelraumlänge NRL ist und eine bestimmte Funktionshöhe FH aufweist.

[0043] Die gegenseitigen Abstände der einzelnen Greifflächen 61, 61' sollten auf das technologisch benötigte Maß eingeschränkt werden. Die Breiten B, b der Greifflächen 61, 61' können frei gewählt werden und durchaus dem Mehrfachen des gegenseitigen Abstands der Stricknadeln entsprechen. Die Greifflächen 61, 61' der oberen und unteren Abzugsorgane 4', 5' überlappen sich. Die Höhe der Überlappung HU wird durch wirkungstechnische Erfordernisse bestimmt.

[0044] Während des gesamten Abzugsvorgangs bilden die oberen Abzugsorgane 4, 4' mit ihren benachbarten unteren Abzugsorganen 5, 5' eine Funktionseinheit, die im Folgenden mit der Bezugsziffer 50 für die vorderen Abzugsorgane und mit der Bezugsziffer 50' für die hinteren Abzugsorgane bezeichnet ist. Bei der Abzugsvorrichtung 1 liegen an der Vorderseite des Gestricks 400 (Fig. 1) die aus den einzelnen Greifflächen 61, 61' der Abzugsorgane 4, 5 des vorderen Führungsbetts 2 gebildete Gesamtabzugsfläche 600 (Fig. 1) und an der Rückseite des Gestricks 400 die aus den einzelnen Greifflächen 61, 61' der hinteren Abzugsorgane 4', 5' des hinteren Führungsbetts 3 gebildete Gesamtabzugsfläche 600' über die gesamte Breite des Gestricks 400 an. Wenn gemäß einer bevorzugten Ausführung der Abzugsvorrichtung während des Abzugsvorgangs zuerst die vorderen und hinteren oberen und unteren Abzugsorgane 4, 5; 4', 5', dann die unteren Abzugsorgane 5, 5' allein, anschließend die oberen Abzugsorgane 4, 4' und am Ende wieder die oberen und unteren vorderen und hinteren Abzugsorgane am Gestrick 400 anliegen, wird das Gestrick 400 während der gesamten Zeit von der Abzugsvorrichtung 1 geklemmt. Dadurch übt die Abzugsvorrichtung 1 eine ausgezeichnete Breithaltewirkung auf das Gestrick aus. Dies begünstigt die Strickbedingungen vornehmlich im Randbereich des Gestricks. Wenn der Maschenbildungsvorgang zeitweilig nur in einzelnen Bereichen des Gestricks 400 erfolgt, wird in die Maschen der Nadeln, die momentan keine Maschen bilden, die vorgegebene Spannkraft durch die Abzugsvorrichtung 1 eingeleitet. Die Maschen der Nadeln, die Maschen bilden, werden abgezogen und für jede zu bildende Maschenreihe wird die vorgegebene Spannkraft eingeleitet.

[0045] Die Fig. 3 - 7 zeigen in einer der Fig. 1 entsprechenden Schnittdarstellung die Wirkungsweise der Abzugsvorrichtung 1. Die Abzugsvorrichtung 1 bietet für Gestricke, die einsystemig hergestellt werden, die Möglichkeit, dass für jede Strickreihe eine vorbestimmte Abzugskraft wirkt. Bei Gestricken, die mit mehreren Stricksystemen hergestellt werden, wirkt für alle Strickreihen, die bei einer Bewegung des Schlittens über die Gestrickbreite entstehen, dieselbe vorgegebene Abzugskraft. Sie wird dabei jedoch für jede Strickreihe individuell zur Wirkung gebracht. Die Bewegungen der Abzugsorgane 4, 5; 4', 5' und insbesondere der Abzugsfunktionseinheiten 50, 50' erfolgen in Abhängigkeit von den Nadelbewegungen. Da die Nadelbewegungen durch Strickschlösser eingeleitet werden und die Bewegungen der Abzugsfunktionseinheiten 50, 50' durch Steuerkurven, arbeiten diese Steuerkurven in Abhängigkeit und synchron zu den Strickschlössern. Für jedes Strickschloss ist eine Steuerkurvenanordnung an der Abzugsvorrichtung 1 erforderlich. Bei der dargestellten Ausführungsform der Abzugsvorrichtung 1 ist der Abzugsvorgang dynamisch. Die Funktionseinheiten 50, 50' üben über die gesamte Breite des Gestricks Bewegungen synchron zu den Strickschlössern aus. In den Fig. 3 - 7 wird nun der Bewegungsablauf einer Abzugsfunktionseinheit 50 im vorderen Führungsbett 2 und der gegenüberliegenden Abzugsfunktionseinheit 50' im hinteren Führungsbett 3 gezeigt und beschrieben.

[0046] In Fig. 3 befinden sich die Abzugsfunktionseinheiten 50, 50' in ihrer Start-Abzugsposition, d. h. in ihrer obersten Position. Mit der durch die Drehbewegung der Wellen 9, 10 in Richtung der Pfeile P+, P'+ in den Biegefedern 7, 8 generierten Kraft werden die Greifstücke 6, 6' der oberen und unteren Abzugsorgane 4, 5; 4', 5' gegeneinander gedrückt und halten das Gestrick 400 fest. In das Gestrick 400 wird eine Spannkraft in Richtung des Pfeils A eingebracht, die optimal für den nächsten Maschenbildungsvorgang gewählt wird. Diese Spannkraft im Gestrick 400 übt auch auf die Abzugsorgane 4, 5; 4', 5' eine Kraft nach oben aus. Dabei wird jedoch die Bewegung der Abzugsorgane 4, 5; 4', 5' nach oben begrenzt, indem die Flächen 42, 52 der vorderen und hinteren Abzugsorgane 4, 5; 4', 5' an den Rundstäben 22, 32 zur Anlage kommen.

[0047] Die Greifstücke 6 der oberen Abzugsorgane 4, 4' drücken mit ihrer gesamten Greiffläche 6' gegen denjenigen Teil des Gestricks 400, auf den eine Spannkraft in Richtung des Pfeils A wirkt. Dagegen drücken die Greifstücke 6' der unteren Abzugsorgane 5, 5' nur mit der oberen Hälfte der Greifflächen 61' auf den Bereich des Gestricks 400, in dem die Spannkraft wirkt. Die untere Hälfte der Greifflächen 61' drückt dagegen gegen einen spannungsfreien Teil des Gestricks 400. Die Abzugsfunktionseinheiten 50, 50' verbleiben in dieser höchsten Position, der Start-Abzugsposition während der gesamten Nadelaustriebsbewegung, bei der die Masche der bestehenden Maschenreihe hinter die Nadelzunge gleitet, und während der Nadelrückzugsbewegung, bei der zuerst der Faden für die Masche des nächsten Maschenbildungsvorgangs in den Nadelhaken eingelegt wird, die Masche der bestehenden Maschenreihe über den Nadelkopf abgeschlagen wird und die nächste Masche in der gewünschten Größe kuliert wird.

[0048] In Fig. 4 befinden sich die Abzugsfunktionseinheiten 50, 50' in ihrer untersten Position. Diese Position ist eine Extremposition und kann nur bei Gestricken mit sehr grober Teilung und bei speziellen Abwurfstrickreihen eingenommen werden. Bei anderen Gestricken endet die Bewegung der Abzugsorgane 4, 5; 4', 5' bereits weiter oben. Bei einsystemig gebildeten Gestricken kann vor Beginn jeder Maschenreihe für jede Maschenreihe eine spezielle Abzugskraft vorgegeben werden. Bei mehrsystemig gebildeten Gestricken kann vor Beginn der ersten Maschenreihe eine Abzugskraft vorgegeben werden, die für alle Maschenreihen, die im selben Schlittendurchgang gebildet werden, konstant ist, aber für jede der Strickreihen individuell eingeleitet wird. Die Vorgabe der Abzugskraft wird wie folgt bewirkt: Bevor die Abzugsfunktionseinheiten 50, 50' ihre gemeinsame Bewegung in Abzugsrichtung D ausführen, wird die Druckkraft an den Greifstücken 6, 6' eingeleitet, welche nötig ist, um die Reibkraft zwischen den Greifflächen 61, 61' und dem Gestrick 400 zu erreichen, die der vorgegebenen Abzugskraft entspricht. Durch diese Abzugskraft wird im Gestrick 400 die in Richtung des Pfeils A wirkende Spannkraft erzeugt, die für eine optimale Maschenbildung nötig ist. Vor jedem neuen Schlittendurchgang kann die Abzugskraft durch Drehen der Wellen 9, 10 vergrößert oder verkleinert und damit optimal an die Musterung des Gestricks angepasst werden.

[0049] Die Abzugsfunktionseinheiten 50, 50' können durch die Steuerkurven KD1, KD2, die die Füße 48, 58 der Abzugsorgane 4, 5; 4', 5' beaufschlagen, in jede Position innerhalb des Bereichs zwischen der Start-Abzugsposition und der in Fig. 4 gezeigten untersten Position gebracht werden. Dabei lassen sich mindestens die unteren Abzugsorgane 5, 5' in dieser Position fixieren, bis sie durch andere Steuerkurven entgegen der Abzugsposition D bewegt werden.

[0050] Im Normalfall entspricht die Bewegungsstrecke der Abzugsfunktionseinheiten 50, 50' der Länge der Masche, die im aktuellen Maschenbildungsvorgang entstanden ist, plus einem Überweg, der vornehmlich von der Bindungsart des Gestricks und vom Material des Strickgarns abhängig ist. Die Bewegungsstrecke der Abzugsfunktionseinheiten 50, 50' kann aber auch kürzer sein als im Normalfall. Dies ist eine Möglichkeit, die Spannkraft im Gestrick 400 für den jeweiligen Maschenbildungsvorgang zu vermindern. Die Bewegung der Abzugsfunktionseinheiten 50, 50' in Richtung der Pfeile D beginnt, sobald die Maschen des momentanen Maschenbildungsvorgangs in ihrer gewünschten Größe ausgebildet sind, und endet spätestens, wenn sich die Nadeln mit den Maschen der in diesem Maschenbildungsvorgang entstandenen Maschenreihe wieder in ihrer Grundposition befinden.

[0051] Fig. 5 zeigt die Abzugsorgane 4, 5; 4', 5' in derselben Höhenposition wie in Fig. 4. Die oberen Abzugsorgane 4, 4' werden an ihren Füßen 49 durch die Steuerkurven KS1, KS2 beaufschlagt. Dadurch führen die oberen Abzugsorgane 4, 4' um die Rundstäbe 22 bzw. 32 jeweils eine Schwenkbewegung in Richtung der Pfeile O aus. Dadurch werden die Greifstücke 6 der Abzugsorgane 4, 4' vom Gestrick 400 abgehoben. Die Spannkraft im Gestrick 400 wird jetzt nur noch durch die Greifstücke 6' der unteren Abzugsorgane 5, 5' gehalten.

[0052] Durch Beaufschlagung der Füße 48 der oberen Abzugsschieber 4, 4' mittels der Steuerkurven KU1, KU2 werden die oberen Abzugsschieber 4, 4' in Richtung der Pfeile U in ihre oberste Position gebracht. Während dieser Bewegung bleiben die Füße 49 der oberen Abzugsorgane 4, 4' von den Steuerkurven KS1, KS2 beaufschlagt. Die Öffnungsbewegung und die anschließende Bewegung der oberen Abzugsorgane 4, 4' in ihre oberste Position beginnen frühestens, wenn die Nadeln, die bei diesem Maschenbildungsvorgang Maschen gebildet haben, sich wieder in ihrer Grundposition befinden.

[0053] Fig. 6 zeigt die oberen Abzugsorgane 4, 4' in ihrer obersten Position. Sie sind jetzt jedoch wieder gegen das Gestrick 400 bewegt worden und drücken gegen dieses mit der Kraft, die durch die Biegefedern 7, 8 generiert wird. Die unteren Abzugsorgane 5, 5' befinden sich unverändert in ihrer tiefsten Position und drücken mit unveränderter Kraft gegen das Gestrick 400.

[0054] In Fig. 7 befinden sich die von den unteren und oberen Abzugsorganen 4, 5; 4', 5' gebildeten Abzugsfunktionseinheiten 50, 50' in der gleichen Höhenposition wie in Fig. 6. Allerdings sind jetzt die unteren Abzugsorgane 5, 5' an ihren Füßen 59 durch die Steuerkurven KS3, KS4 beaufschlagt. Dadurch verschwenken die unteren Abzugsschieber 5, 5' um die Rundstäbe 22 bzw. 32 in Richtung der Pfeile O nach außen und werden vom Gestrick abgehoben. Der Bereich 400' des Gestricks 400 unterhalb der Greifstücke 6 der oberen Abzugsorgane 4, 4' ist dadurch ohne Spannkraft. Im Gestrickbereich darüber herrscht jedoch die für die Maschenbildung nötige Spannkraft in Richtung des Pfeils A unvermindert, was durch die oberen Abzugsorgane 4, 4' bewirkt wird.

[0055] Durch die Beaufschlagung ihrer Füße 58 mittels der Steuerkurven KU1, KU2 werden die unteren Abzugsorgane 5, 5' in Richtung der Pfeile U in ihre oberste Position gebracht. Während dieser Bewegung bleiben die Füße 59 der unteren Abzugsorgane 5, 5' von den Steuerkurven KS3, KS4 beaufschlagt, d. h. die unteren Abzugsorgane 5, 5' bleiben vom Gestrick 400 abgehoben. Sobald die unteren Abzugsorgane 5, 5' ihre oberste Position erreicht haben, drücken die Biegefedern 7, 8 die Abzugsorgane 5, 5' wieder gegen das Gestrick. Dabei drücken die oberen Hälften der Greifstücke 6' auf einen Teil des Gestricks 400, in dem eine Spannkraft in Richtung des Pfeils A wirkt, während die unteren Hälften der Greifstücke 6' auf einen spannungsfreien Teil des Gestricks 400 drücken. Sobald die Greifstücke 6 der unteren Abzugsorgane 5, 5' wieder am Gestrick 400 anliegen, befinden sich die Abzugsfunktionseinheiten 50, 50' in der in Fig. 1 beschriebenen Position. Die Öffnungsbewegung der unteren Abzugsorgane 5, 5' und ihre anschließende Bewegung in die oberste Position beginnen, sobald sich die oberen Abzugsorgane 4, 4' in ihrer obersten Position befinden und wieder am Gestrick anliegen.

[0056] Fig. 8 zeigt ein Strickschloss 500, wobei in der Abbildung jeweils der Beginn und das Ende der zugehörigen Bewegungen der unteren und oberen Abzugsorgane 4, 5; 4', 5', wie sie in den Fig. 3 - 7 beschrieben wurden, dargestellt sind.

[0057] Der Bereich NBM zwischen dem Punkt N1 und dem Punkt N4 bezeichnet die Nadelbewegung zur Bildung einer Masche, wenn sich das Strickschloss 500 in Richtung des Pfeils V bewegt. Der Bereich ABM zwischen den Punkten A1, A5 bezeichnet die Abzugsbewegung für die Masche, die in dieser Strickreihe gebildet wird und für die Masche, die in der nächsten Strickreihe entstehen soll.

[0058] Beim Punkt N1, der mit dem Punkt A1 zusammenfällt, erhalten die Nadeln durch das Austriebsteil 501 eine Vortriebsbewegung. Durch die oberen Abzugsorgane 4, 4' der Abzugsvorrichtung 1 ist in das Gestrick eine Spannkraft eingebracht, die für die zu bildenden Maschen dieser Maschenreihe optimal ist.

[0059] Am Punkt N2 haben die Nadeln ihre am weitesten ausgetriebene Position erreicht und werden durch ein Begrenzungsteil 502 in ihre Rückzugsbewegung gebracht. Gleichzeitig werden im Bereich zwischen A1 und A2 die unteren Abzugsorgane 5, 5' in ihre oberste Position bewegt (vgl.
Fig. 7). Am Punkt N3 sind die Nadeln durch den Nadelsenker 503 entsprechend der Größe der gebildeten Masche zurückgezogen worden. Unmittelbar danach wird durch das Austriebsteil 504 in die Nadeln eine Vortriebsbewegung eingeleitet. Parallel dazu werden im Bereich zwischen den Punkten A2 und A3 die unteren Abzugsschieber 5, 5' gegen das Gestrick geschwenkt (Fig. 3). Zwischen den Punkten A3 und A4 wird durch die Abzugsvorrichtung die Abzugskraft erzeugt, die im Gestrick die Spannkraft bildet, die für die Bildung der Masche der nächsten Strickreihe optimal ist. Die Abzugsfunktionseinheiten 50, 50' bewegen sich nach unten in eine Position, die einen vorgegebenen Abstand zu ihrer Start-Abzugsposition hat (Fig. 4). Am Punkt N4, der dem Punkt A4 entspricht, befindet sich die Nadel in ihrer Grundposition. Im Bereich zwischen den Punkten A4 und A5 werden die oberen Abzugsorgane 4, 4' vom Gestrick weggeschwenkt und in ihre oberste Position bewegt. Nach Erreichen dieser Position werden sie wieder zum Gestrick hin geschwenkt (Fig. 5, Fig. 6).

[0060] Die Fig. 9 - 12 zeigen verschiedene Gestricke. Die Beaufschlagung der Füße 48, 58 der oberen und unteren Abzugsorgane 4, 5; 4', 5', die die Abzugsfunktionseinheiten 50, 50' bilden, wenn durch die abwärts gerichtete Bewegung der Abzugsfunktionseinheiten 50, 50' die Abzugskraft erzeugt werden soll, welche die für die Maschenbildung optimale Spannkraft in Richtung des Pfeils A im Gestrick 400 bewirkt. Die Darstellung entspricht der in Fig. 3 gezeigten Situation.

[0061] In Fig. 9 ist ein aus einer Gestrickfläche 400 bestehendes Gestrick gezeigt, das mit Nadeln 300, 301 des vorderen und hinteren Nadelbetts 200, 201 gebildet wird. Die gleichzeitige Bewegung der vorderen und hinteren Abzugsorgane 4, 5; 4', 5' und damit der vorderen und hinteren Abzugsfunktionseinheiten 50, 50' geschieht durch die Beaufschlagung der Füße 48, 58 der Abzugsorgane 4, 5; 4', 5' mittels der Steuerkurven KD1, KD2.

[0062] In Fig. 10 ist ein aus einer Gestrickfläche 400 bestehendes Gestrick gezeigt, das mit Nadeln 301 des hinteren Nadelbetts 201 gebildet wird. Die Bewegung der Abzugsfunktionseinheiten 50, 50' ist identisch zu der in Fig. 9 gezeigten Bewegung.

[0063] Das ebenfalls aus einer Gestrickfläche 400 bestehende Gestrick in Fig. 11 wird mit Nadeln 300 des vorderen Nadelbetts 200 gebildet. Auch hier ist die Bewegung der Abzugsfunktionseinheiten 50, 50' identisch zu der in Fig. 9 gezeigten Bewegung.

[0064] In Fig. 12 hingegen besteht das Gestrick aus einer Gestrickfläche 400, die mit Nadeln 300 auf dem vorderen Nadelbett 200 gebildet wird, und einer Gestrickfläche 401, die mit Nadeln 301 auf dem hinteren Nadelbett 201 gebildet wird.

[0065] Werden in derselben Schlittenbewegung über die Breite des Gestricks für beide Gestrickflächen 400, 401 dieselbe Anzahl von Gestrickreihen gebildet, so erfolgt auch hier die Bewegung der Abzugsfunktionseinheiten 50, 50' identisch zu Fig. 9. Werden dagegen nur für eine Gestrickfläche 400, 401 eine oder mehrere Maschenreihen gebildet, so müssen die Abzugsorgane, die zu dieser Gestrickfläche Kontakt haben, die Abzugsbewegungen ausführen und ihre gegenüber angeordneten Abzugsorgane in ihrer obersten Position gehalten werden. Im in dieser Figur dargestellten Beispiel werden mit Nadeln 300 des vorderen Nadelbetts 200 Maschenreihen für die Gestrickfläche 400 gebildet. Die vorderen Abzugsorgane 4, 5 müssen eine Bewegung in Richtung des Pfeils D ausführen. Daher werden die Füße 48, 58 der vorderen Abzugsorgane 4, 5 mittels der Steuerkurven KD1 beaufschlagt. Die hinteren Abzugsorgane 4', 5' müssen dagegen in ihrer obersten Position verbleiben und werden durch die Beaufschlagung ihrer Füße 48, 58 mittels der Steuerkurven KH2 in dieser Position gehalten.


Ansprüche

1. Gestrickabzugsvorrichtung für eine Flachstrickmaschine mit mehreren vorderen, unterhalb des vorderen Nadelbetts (200) angeordneten Abzugsorganen (4, 5) und mit mehreren hinteren, unterhalb des hinteren Nadelbetts (201) angeordneten Abzugsorganen (4', 5'), wobei die vorderen und die hinteren Abzugsorgane (4, 5; 4', 5') beidseitig des Abzugspaltes für das Gestrick (400) einander paarweise gegenüberliegend angeordnet sind und das Gestrick (400) zwischen den vorderen und hinteren Abzugsorganen reibschlüssig klemmbar und durch diese abziehbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass jedes der Abzugsorgane (4, 5; 4', 5') gegen das Gestrick (400) mit einer einstellbaren Kraft anlegbar und von diesem weg bewegbar ist und dass jedes Abzugsorgan (4, 5; 4', 5') in und entgegen der Abzugsrichtung (D) des Gestricks (400) einzeln gesteuert bewegbar ist, wobei die Steuerung der Bewegungen der einzelnen Abzugsorgane (4, 5; 4', 5') in Abhängigkeit von der Steuerung der Nadelbewegung der Strickmaschine erfolgt.
 
2. Gestrickabzugsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegungen eines Paares von vorderen und hinteren Abzugsorganen (4, 5; 4', 5') synchron durchführbar sind oder jeweils nur ein Abzugsorgan (4, 5; 4', 5') eines Paares von vorderen und hinteren Abzugsorganen (4, 5; 4', 5') bewegbar ist.
 
3. Gestrickabzugsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass jedes der Abzugsorgane (4, 5; 4', 5') um eine vorgebbare Wegstrecke in Abzugsrichtung (D) bewegbar, in dieser Position eine vorgebbare Zeitdauer haltbar und anschließend in eine Start-Abzugsposition zurück bewegbar ist.
 
4. Gestrickabzugsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie sich über die gesamte Länge der Nadelbetten (200, 201) erstreckt.
 
5. Gestrickabzugsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die vorderen und hinteren Abzugsorgane (4, 5; 4', 5') in Nuten von vorderen und hinteren Führungsbetten (2, 3) in und entgegen der Abzugsrichtung (D) verschiebbar und gegen das Gestrick (400) und weg von diesem schwenkbar gelagert sind.
 
6. Gestrickabzugsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegung der Abzugsorgane (4, 5; 4', 5') mittels Steuerkurven (KD1, KD2, KU1, KU2, KH1, KH2, KS1 - KS4) erfolgt, in die an den Abzugsorganen (4, 5; 4', 5') angeordnete Füße (48, 58, 49, 59) eingreifen.
 
7. Gestrickabzugsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Reihe von nebeneinander angeordneten oberen (4, 4') und eine Reihe von nebeneinander angeordneten unteren (5, 5') vorderen und hinteren Abzugsorganen vorgesehen sind, wobei die oberen und unteren Abzugsorgane (4, 4', 5, 5') jeweils in Längsrichtung der Nadelbetten (200, 201) alternierend angeordnet sind.
 
8. Gestrickabzugsvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Greifflächen (61, 61') der oberen und unteren Abzugsorgane (4, 5; 4', 5') derart geformt sind, dass die beiden Reihen von oberen und unteren Abzugsorganen (4, 5; 4', 5') jeweils nahezu geschlossene, streifenförmige Gesamtgreifflächen (600, 600') bilden.
 
9. Gestrickabzugsvorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass zunächst die oberen Abzugsorgane (4, 4') in ihre Start-Abzugsposition bewegbar sind, bevor die unteren Abzugsorgane (5, 5') in ihre Start-Abzugsposition bewegbar sind, sodass das Gestrick (400) ständig zwischen vorderen und hinteren Abzugsorganen (4, 5; 4', 5') geklemmt ist.
 
10. Gestrickabzugsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Federn (7, 8) zur Erzeugung der Andruckkraft der Abzugsorgane (4, 5; 4', 5') gegen das Gestrick (400) vorgesehen sind, wobei die Federkraft der Federn (7, 8) einstellbar ist.
 
11. Gestrickabzugsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Linear- und/oder Schwenkbewegungen der Abzugsorgane (4, 5; 4', 5') begrenzt sind.
 
12. Gestrickabzugsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abzugsorgane (4, 5; 4', 5') mindestens in ihrer nach der Abzugsbewegung erreichten Abzugsposition fixierbar sind.
 
13. Verfahren zum Abziehen eines Gestricks auf einer Flachstrickmaschine, bei dem das Gestrick unterhalb der Nadelbetten der Strickmaschine zwischen vorderen und hinteren Abzugsorganen reibschlüssig geklemmt und abgezogen wird, wobei die Andruckkraft der Abzugsorgane entsprechend der Qualität des Gestricks eingestellt und jeder der Abzugsorgane einzeln und in Abhängigkeit von der Steuerung der Nadelbewegung der Strickmaschine bewegt wird.
 
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Gestrick ständig zwischen vorderen und hinteren Abzugsorganen geklemmt gehalten wird.
 




Zeichnung


































Recherchenbericht










Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente