[0001] Die Erfindung betrifft eine Gestrickabzugsvorrichtung für eine Flachstrickmaschine
mit mehreren vorderen, unterhalb des vorderen Nadelbetts angeordneten Abzugsorganen
und mit mehreren hinteren, unterhalb des hinteren Nadelbetts angeordneten Abzugsorganen,
wobei die vorderen und die hinteren Abzugsorgane beidseitig des Abzugsspaltes für
das Gestrick einander paarweise gegenüberliegend angeordnet sind und das Gestrick
zwischen den vorderen und hinteren Abzugsorganen reibschlüssig klemmbar und durch
diese abziehbar ist.
[0002] Zur Herstellung von Gestrickstücken, die eine anspruchsvolle Mustertechnik und Formgebung
aufweisen, ist es von Vorteil, wenn für jede zu bildende Maschenreihe eine optimale
Abzugskraft auf das Gestrickstück ausgeübt wird.
[0003] Es wurden daher in der Vergangenheit Abzugsvorrichtungen entwickelt, in denen das
Gestrick möglichst dicht unterhalb der die Stricknadeln tragenden Nadelbetten angeordnet
erfasst und abgezogen wird.
[0004] So beschreibt die
DE 28 03 135 C2 eine Abzugsvorrichtung mit Mitnehmerklappen, die eine gewellte Stirnseite aufweisen
und mit dieser in das Gestrick eingreifen, um es abzuziehen. Auf der gegenüberliegenden
Seite des Gestricks ist eine glatte Anlagefläche für das Gestrick vorgesehen. Diese
bekannte Vorrichtung hat den Nachteil, dass bei einer stumpf gewellten Stirnseite
der Mitnehmerklappen ein sicherer Gestrickabzug nicht gewährleistet ist, während eine
gezackte Profilierung der Stirnseiten die Gefahr birgt, dass Kapillarfäden des Gestricks
verletzt werden, wodurch die Gestrickoberfläche angeraut wird.
[0005] Aus der
EP 0 841422 B1 ist eine Abzugsvorrichtung bekannt, bei der mit Nähnadelspitzen besetzte Abzugsorgane
in das Gestrick eingreifen und dieses abziehen. Die Abzugsorgane sind paarweise auf
der vorderen und hinteren Seite des Gestricks angeordnet und in Führungsbetten gelagert.
Auch hier besteht die Gefahr, dass die Nähnadelspitzen die Gestrickoberfläche aufrauen.
[0006] Die
EP 0 523 662 B1 beschreibt eine Abzugsvorrichtung mit sich gegenüberliegenden Greifern, die das Gestrick
reibschlüssig zwischen sich klemmen und abziehen. Die unter dem hinteren Nadelbett
angeordneten Greifer sind an einer Winkelleiste befestigt und führen durch diese ihre
Schwenkbewegungen gemeinsam aus. Auf der vorderen Seite des Gestricks sind die Greifer
einzeln verschwenkbar. Die Bewegung der vom Gestrick weg verschwenkten Greifer in
ihre Start-Abzugsposition erfolgt jedoch auf beiden Seiten des Gestricks über die
gesamte Länge des Nadelbetts gemeinsam, sodass die Greifer nicht dazu in der Lage
sind, eine Breithaltewirkung auf das Gestrick auszuüben. Soll eine Breithaltewirkung
auf das Gestrick ausgeübt werden, so muss bei dieser Lösung für die Abzugsvorrichtung
eine zusätzliche Klemmeinrichtung für das Gestrick vorgesehen werden.
[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Gestrickabzugsvorrichtung
für eine Flachstrickmaschine zu schaffen, die das Gestrick sicher und schonend mit
der für die zu bildende Maschenreihe erforderlichen Abzugskraft abzieht.
[0008] Die Aufgabe wird gelöst durch eine Gestrickabzugsvorrichtung für eine Flachstrickmaschine
mit mehreren vorderen, unterhalb des vorderen Nadelbetts angeordneten Abzugsorganen
und mit mehreren hinteren, unterhalb des hinteren Nadelbetts angeordneten Abzugsorganen,
wobei die vorderen und die hinteren Abzugsorgane beidseitig des Abzugsspaltes für
das Gestrick einander paarweise gegenüberliegend angeordnet sind und das Gestrick
zwischen den vorderen und hinteren Abzugsorganen reibschlüssig klemmbar und durch
diese abziehbar ist, die dadurch gekennzeichnet ist, dass jedes der Abzugsorgane gegen
das Gestrick mit einer einstellbaren Kraft anlegbar und von diesem wegbewegbar ist
und dass jedes Abzugsorgang in und entgegen der Abzugsrichtung des Gestricks einzeln
gesteuert bewegbar ist, wobei die Steuerung der Bewegungen der einzelnen Abzugsorgane
in Abhängigkeit von der Steuerung der Nadelbewegung der Strickmaschine erfolgt.
[0009] Auch die erfindungsgemäße Abzugsvorrichtung ist unmittelbar unterhalb der Nadelbetten
angeordnet, sodass das Gestrick so dicht wie möglich am Maschenbildungsbereich erfasst
und abgezogen werden kann. Die Abzugsorgane der Abzugsvorrichtung klemmen das Gestrick
reibschlüssig zwischen sich und ziehen es ab. Dies bedeutet, dass es zu keiner Aufrauung
der Oberfläche des Gestrickstücks kommt. Die Greifflächen der Abzugsorgane können
zur Optimierung des Reibschlusses aus einem entsprechenden Material, beispielsweise
einem gummiartigen Material, gefertigt sein und/oder eine geeignete Oberflächenstruktur
aufweisen. Dadurch, dass die Steuerung der Bewegungen der Abzugsorgane in Abhängigkeit
von der Steuerung der Nadelbewegungen erfolgt, kann sichergestellt werden, dass für
jede zu bildende Maschenreihe oder die Maschenreihen die optimale Abzugskraft auf
das Gestrick ausgeübt wird, d. h. weder zu viel noch zu wenig Zug auf das Gestrick
während der Bildung der Maschen ausgeübt wird.
[0010] Dabei ist es von Vorteil, wenn die Bewegungen eines Paares von vorderen und hinteren
Abzugsorganen synchron durchführbar sind. Auf diese Weise werden die Vorder- und die
Rückseite des Gestricks gleichermaßen von den Abzugsorganen beaufschlagt. Es ist aber
auch möglich, dass entweder nur die vorderen oder nur die hinteren Abzugsorgane eine
Abzugsbewegung ausführen und die jeweils gegenüberliegenden Abzugsorgane in ihrer
obersten Position gehalten werden. Dies kann insbesondere bei Gestricken von Vorteil
sein, die vollständig oder teilweise aus mindestens zwei Gestrickflächen bestehen.
[0011] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung kann jedes der Abzugsorgane um eine vorgebbare
Wegstrecke in Abzugsrichtung bewegbar, in dieser Position eine vorgebbare Zeitdauer
haltbar und anschließend in eine Start-Abzugsposition zurückbewegbar sein. Die Länge
der Wegstrecke in Bezug zur Maschenlänge bestimmt die Abzugskraft. Die Zeitdauer,
in der die Abzugsorgane in der tiefsten Position verharren, muss ausreichend sein,
die Abzugskraft wirken zu lassen, bis die Maschenbildung sicher abgeschlossen ist.
Anschließend können die Abzugsorgane wieder nach oben bewegt werden, um erneut eine
Abzugskraft auf das Gestrick ausüben zu können.
[0012] Weitere Vorteile ergeben sich, wenn sich die Abzugsvorrichtung über die gesamte Länge
der Nadelbetten erstreckt. Die Abzugsvorrichtung kann dann gleichzeitig eine Breithaltewirkung
auf das Gestrick entfalten, d. h. das Gestrick ist über seine gesamte Breite ständig
von der Abzugsvorrichtung erfasst, damit die Abzugskräfte an allen Stellen gleichermaßen
wirken.
[0013] Für die präzise Steuerung der einzelnen Abzugsorgane ist es von Vorteil, wenn die
vorderen und hinteren Abzugsorgane in Nuten von vorderen und hinteren Führungsbetten
in und entgegen der Abzugsrichtung verschiebbar und gegen das Gestrick und weg von
diesem schwenkbar gelagert sind. Die Führung durch die Nuten ermöglicht eine äußerst
präzise und kontrollierte Bewegung der einzelnen Abzugsorgane. Diese können dabei
auch zu mehreren parallel zueinander bewegt werden, wodurch immer einzelne Gruppen
von Abzugsorganen synchrone Bewegungen ausführen.
[0014] Insbesondere bei der Anordnung der Abzugsorgane in Führungsnuten eines Führungsbettes
ist es von Vorteil, wenn die Bewegungen der Abzugsorgane mittels Steuerkurven erfolgen,
in die an den Abzugsorganen angeordnete Füße eingreifen. Dabei können die Steuerkurven
nicht nur die lineare Bewegung der Abzugsorgane in und entgegen der Abzugsrichtung
steuern, sondern auch die Bewegung der Abzugsorgane auf das Gestrick zu und vom Gestrick
weg. Die Bewegung der Steuerkurven über die Führungsbetten hinweg kann vorteilhafterweise
mit den Bewegungen des Strickschlosses, das die Nadelbewegung steuert, gekoppelt sein.
[0015] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform kann eine Reihe von nebeneinander
angeordneten oberen und eine Reihe von nebeneinander angeordneten unteren vorderen
und hinteren Abzugsorganen vorgesehen sein, wobei die oberen und unteren Abzugsorgane
jeweils in Längsrichtung der Nadelbetten alternierend angeordnet sind. Die vorderen
und hinteren Abzugsorgane sind also aufgeteilt in obere und in untere Abzugsorgane,
die sich jeweils abwechseln. Dies eröffnet weitere Variationsmöglichkeiten der Einleitung
und Ausübung von Abzugskräften auf das Gestrick.
[0016] Dabei ist es vorteilhaft, wenn die Greifflächen der oberen und unteren Abzugsorgane
derart geformt sind, dass die beiden Reihen von oberen und unteren Abzugsorganen jeweils
nahezu geschlossene, streifenförmige Gesamtgreifflächen bilden. Auf diese Weise ist
sichergestellt, dass direkt unterhalb des Maschenbildungsbereichs über die gesamte
Länge der Nadelbetten einheitliche Abzugsverhältnisse herstellbar sind.
[0017] Die Aufteilung in obere und untere Abzugsorgane bietet besondere Vorteile, wenn zunächst
die oberen Abzugsorgane in ihre Start-Abzugsposition bewegbar sind, bevor die unteren
Abzugsorgane in ihre Start-Abzugposition bewegbar sind, sodass das Gestrick ständig
zwischen vorderen und hinteren Abzugsorganen geklemmt ist. Dies bedeutet, dass das
Gestrick während seiner gesamten Produktion von der Abzugsvorrichtung erfasst bleibt.
Dadurch kann die Abzugsvorrichtung auch eine Breithaltefunktion für das Gestrick erfüllen.
[0018] Weitere Vorteile lassen sich erzielen, wenn Federn zur Erzeugung der Andruckkraft
der Abzugsorgane gegen das Gestrick vorgesehen sind, wobei die Federkraft einstellbar
ist. Auf diese Weise kann der erforderliche Anpressdruck der Abzugsorgane auf das
Gestrick den Gestrickeigenschaften, wie Garnqualität und Oberflächenstruktur, angepasst
werden.
[0019] Die sichere Funktionsweise der Abzugsvorrichtung lässt sich dadurch erhöhen, dass
die Linear- und/oder Schwenkbewegungen der Abzugsorgane begrenzt sind. Fehlfunktionen
und das Ausüben zu starker Kräfte auf das Gestrick sind dadurch ausgeschlossen. Eine
weitere Maßnahme in dieser Richtung ist das Vorsehen einer Fixierung der Abzugsorgane
mindestens in ihrer nach der Abzugsbewegung erreichten Abzugsposition. Dadurch kann
verhindert werden, dass sich die Abzugsorgane während des Abzugs unbeabsichtigt nach
oben bewegen und dadurch die Abzugskraft reduzieren.
[0020] Die Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zum Abziehen eines Gestricks auf einer
Flachstrickmaschine, bei dem das Gestrick unterhalb der Nadelbetten der Strickmaschine
zwischen vorderen und hinteren Abzugsorganen reibschlüssig geklemmt und abgezogen
wird, wobei die Andruckkraft der Abzugsorgane entsprechend der Qualität des Gestricks
eingestellt und jeder der Abzugsorgane einzeln und in Abhängigkeit von der Steuerung
der Nadelbewegung der Strickmaschine bewegt wird. Dabei ist es von Vorteil, wenn das
Gestrick ständig zwischen vorderen und hinteren Abzugsorganen geklemmt gehalten wird.
Dadurch wird das Gestrick während seiner gesamten Produktion breit gehalten.
[0021] Nachfolgend wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Abzugsvorrichtung
anhand der Zeichnung näher beschrieben.
[0022] Im Einzelnen zeigen:
- Fig. 1
- einen Teilschnitt senkrecht zur Maschinenlängsachse einer Flachstrickmaschine mit
einer Abzugsvorrichtung;
- Fig. 2
- eine Ansicht auf das hintere Führungsbett der Abzugsvorrichtung aus Fig. 1;
- Fig. 3 - 7
- der Fig. 1 entsprechende Schnittdarstellungen mit unterschiedlichen Stellungen der
Abzugsorgane der Abzugsvorrichtung aus Fig. 1;
- Fig. 8
- eine Ansicht eines Strickschlosses mit Markierung der Bewegungen der Abzugsorgane
der Abzugsvorrichtung aus Fig. 1;
- Fig. 9 - 12
- der Fig. 3 entsprechende Schnittdarstellungen durch die Flachstrickmaschine mit Einsatz
der Abzugsvorrichtung für unterschiedliche Gestricke.
[0023] In der Schnittdarstellung aus Fig. 1 ist eine Abzugsvorrichtung 1 erkennbar, die
symmetrisch zu einer Mittelebene 100 zwischen dem vorderen Nadelbett 200 und dem hinteren
Nadelbett 201 ausgebildet ist. Die Abzugsvorrichtung 1 befindet sich dabei relativ
dicht unterhalb eines Schnittpunkts 101 (Nadelkreuz), den die Unterseiten der in den
beiden Nadelbetten 200, 201 gelagerten Nadeln 300, 301 miteinander bilden. Die Abzugsvorrichtung
1 weist dabei mindestens die Länge der Nadelbetten 200, 201 auf.
[0024] Unterhalb des vorderen Nadelbetts 200 ist ein vorderes Führungsbett 2 und unterhalb
des hinteren Nadelbetts 201 ein hinteres Führungsbett 3 angeordnet. In diese Führungsbetten
2, 3 sind über die gesamte Länge Nuten 21, 31 mit derselben Breite und Tiefe und im
selben Abstand zueinander eingearbeitet. Die Nuten 21 des vorderen Führungsbetts 2
und die Nuten 31 des hinteren Führungsbetts 3 liegen sich jeweils paarweise gegenüber.
In den Nuten 21, 31 sind alternierend obere Abzugsorgane 4, 4' und untere Abzugsorgane
5, 5' angeordnet, wobei in den jeweiligen Korrespondenznuten der Führungsbetten 2,
3 dieselbe Art von Abzugsorganen angeordnet ist. Auf diese Weise liegt einem oberen
Abzugsorgan 4 des vorderen Führungsbetts 2 ein oberes Abzugsorgan 4' des hinteren
Führungsbetts 3 gegenüber. Das Gleiche gilt für die unteren Abzugsorgane 5, 5' des
vorderen Führungsbetts 2 und des hinteren Führungsbetts 3.
[0025] Der in Fig. 1 dargestellte Schnitt verläuft so durch die Führungsbetten 2, 3, dass
im vorderen Führungsbett 2 in eine Nut 21 geblickt werden kann, in der ein oberes
Abzugsorgan 4 längs beweglich und schwenkbar geführt ist. Im hinteren Führungsbett
3 kann in eine Nut 31 geblickt werden, in der ein unteres Abzugsorgan 5' längs beweglich
und schwenkbar gelagert ist.
[0026] In den Führungsbetten 2, 3 sind außerdem Rundstäbe 22, 32 gelagert, die von Langlöchern
41, 51 der oberen und unteren Abzugsorgane 4, 5; 4', 5' umgriffen werden. Dadurch
sind die Abzugsorgane 4, 5; 4', 5' in den Nuten 21, 31 fixiert. Außerdem bilden die
Rundstäbe 22, 32 die Achsen für die Schwenkbewegungen der Abzugsorgane 4, 5; 4', 5'
und gleichzeitig eine mechanische Begrenzung ihres Verschiebewegs entlang den Nuten
21, 31. Die oberste Position der Abzugsorgane 4, 5; 4', 5' ist erreicht, wenn ihre
Langlöcher 41, 51 mit ihren Flächen 42, 52 an den Rundstäben 22, 32 anliegen. Befinden
sich dagegen die Flächen 43, 53 der Langlöcher 41, 51 in Anlage an den Rundstäben
22, 32, so befinden sich die Abzugsorgane 4, 5; 4', 5' in ihrer untersten Position.
Die hier dargestellte Art der Fixierung der Abzugsorgane 4, 5; 4', 5' in den Nuten
21, 31 der Führungsbetten 2, 3 ist lediglich beispielhaft. Es sind auch andere technische
Lösungen vorstellbar.
[0027] Die Abzugsorgane 4, 5; 4', 5' weisen jeweils Gelenkscheiben 44, 54 auf, an denen
Greifstücke 6, 6' derart befestigt sind, dass sie um den Umfang der Gelenkscheiben
44, 54 Schwenkbewegungen ausführen können, damit die Greifflächen 61, 61' der Greifstücke
6, 6' bei allen Dicken des Gestrickstücks 400 an diesem vollflächig zur Anlage kommen.
[0028] Die Schwenkbewegungen des Greifstücks 6 der oberen Abzugsschieber 4, 4' sind durch
die Anlage der Greifstückkanten 62, 63 an den Flächen 45, 46 der Abzugsorgane 4, 4'
begrenzt. Bei den unteren Abzugsorganen 5, 5' sind die Schwenkbewegungen der Greifstücke
6' durch die Anlage der Greifstückkanten 62', 63' an den Flächen 55, 56 der Abzugsorgane
5, 5' begrenzt. Dabei haben die Greifflächen 61, 61' der Greifstücke 6, 6' durch ihre
Oberflächengestaltung und/oder durch ihr Material einen hohen Reibwert.
[0029] Die Abzugsorgane 4, 5 des vorderen Führungsbetts 2 können Bewegungen entsprechend
dem Pfeilsymbol 150 ausführen und die Abzugsorgane 4', 5' des hinteren Führungsbetts
3 entsprechend dem Pfeilsymbol 150'. Der Pfeil U zeigt die Bewegung zum Schnittpunkt
101 (Nadelkreuz) hin und der Pfeil D die Bewegung vom Nadelkreuz 101 weg. Der Pfeil
S symbolisiert die Schwenkbewegung zum Schließen der Greifstücke 6 und der Pfeil O
die Schwenkbewegung zum Öffnen der Greifstücke 6.
[0030] In den vorderen Abzugsorganen 4, 5 wird die Bewegung in Richtung des Pfeils S durch
die Kraft von Biegefedern 7 bewirkt, die die Schenkel 47, 57 der Abzugsorgane 4, 5
mit ihrer Kopffläche 70 beaufschlagen. Bei den hinteren Abzugsorganen 4', 5' wird
die Bewegung in Pfeilrichtung S in analoger Weise durch Biegefedern 8 bewirkt, die
die Schenkel 47, 57 der Abzugsorgane 4', 5' mit ihrer Kopffläche 80 beaufschlagen.
Die Biegefedern 7, 8 sind jeweils an Wellen 9, 10 befestigt. Die Wellen 9, 10 sind
in nicht dargestellten Lagerstücken, die vorteilhafterweise mit den Führungsbetten
2, 3 verbunden sind, drehbar gelagert. Die Biegefedern 7, 8 bewirken nicht nur eine
Schwenkbewegung der Abzugsorgane 4, 5; 4', 5' in Richtung der Pfeile S auf das Gestrick
400 zu, damit die Greifstücke 6, 6' zur Anlage an das Gestrick 400 kommen, sondern
sie bestimmen auch, mit welcher Kraft die Greifstücke 6, 6' auf das Gestrick 400 drücken.
Von dieser Kraft wiederum hängt die Reibkraft ab, die zwischen den Greifflächen 61
und dem Gestrick 400 wirken, wenn sich gegenüberliegende Abzugsorgane 4, 5; 4', 5'
gemeinsam in Abzugsrichtung D bewegen. Aus dieser Reibkraft wiederum entsteht die
Abzugskraft, die die in Pfeilrichtung A wirkende Spannkraft ins Gestrick 400 einbringt,
damit eine kontinuierliche und gleichmäßige Maschenbildung erfolgen kann.
[0031] Die Schenkel 47, 57 der Abzugsorgane 4, 5 sind vorteilhafterweise derart ausgebildet,
dass sich die Kraft der Biegefedern 7, 8 in jeder Höhenposition der Abzugsorgane 4,
5 so verändert, dass die Greifstücke 6, 6' in jeder Höhenposition der Abzugsorgane
4, 5 mit derselben Kraft gegen das Gestrick 400 drücken.
[0032] Da Gestricke aus unterschiedlichen Materialien und in unterschiedlichen Bindungsarten
gebildet werden können, erfordert die Herstellung jedes Gestricks eine für jede Gestricksektion
spezifische Abzugskraft, die vorteilhafterweise für jede zu bildende Strickreihe oder
aber mindestens für die Strickreihen, die während einer Bewegung des Schlittens über
die Gestrickbreite gebildet werden, einstellbar sein sollte. Bei der erfindungsgemäßen
Abzugsvorrichtung wird eine Veränderung der Abzugskraft beispielsweise dadurch erreicht,
dass die Andruckkraft der Abzugsorgane 4, 5; 4', 5' verändert wird. Im dargestellten
Beispiel lässt sich dies durch Drehung der Wellen 9, 10 in entgegengesetzter Richtung
um denselben Drehwinkel bewirken. Eine Erhöhung der Andruckkraft ergibt sich, wenn
sich beide Wellen 9, 10 in Pfeilrichtung P+, P'+ drehen, eine Reduzierung der Andruckkraft,
wenn sie sich in Pfeilrichtung P-, P'- bewegen. Eine Veränderung der Andruckkraft
könnte auch dadurch erreicht werden, dass die Anlageposition der Kopfflächen 70, 80
der Biegefedern 7, 8, die eine konstante Federkraft aufweisen, an den Schenkeln 47,
57 der Abzugsorgane 4, 5; 4', 5' variabel gestaltet wird.
[0033] An der Seite und über die Länge des genuteten Bereichs des vorderen Führungsbetts
2 ist eine Anschlagleiste 11 und in analoger Weise am hinteren Führungsbett 3 eine
Anschlagleiste 12 angebracht. An diese Anschlagleisten 11, 12 kommen die Schenkel
47, 57 der unteren und oberen Abzugsorgane 4, 5; 4', 5' zur Anlage, wenn ihre Greifflächen
61, 61' mindestens den Bereich der Mittelebene 100 erreicht haben. Dadurch wird die
der Mittelebene 100 nächste Position der Abzugsorgane 4, 5; 4', 5' mechanisch begrenzt.
Diese Art der Begrenzung ist aber lediglich beispielhaft.
[0034] Die Bewegung der vorderen Abzugsorgane 4, 5 im vorderen Führungsbett 2 in Abzugsrichtung
D wird durch Beaufschlagung von Füßen 48, 58 der Abzugsorgane 4, 5 durch eine Steuerkurve
KD1 bewirkt. Die hinteren Abzugsorgane 4', 5' im hinteren Führungsbett 3 werden in
Abzugsrichtung D durch Beaufschlagung von Füßen 48, 58 mittels einer Steuerkurve KD2
bewegt. Die Steuerkurven KD1, KD2 können so geschaltet werden, dass sie entweder die
Füße 48, 58 beaufschlagen oder diese nicht beaufschlagen. Außerdem können die Steuerkurven
KD1, KD2 in vertikaler Richtung verstellt werden, sodass die Abzugsorgane 4,5; 4',
5' in jede beliebige Position innerhalb ihres vertikalen Bewegungsbereichs bewegt
werden können.
[0035] Vorzugsweise können die Abzugsorgane 4, 5; 4', 5', mindestens aber die Abzugsorgane
5, 5' in der jeweiligen Höhenposition, in die sie durch die Steuerkurven KD1, KD2
gebracht wurden, solange fixiert sein, bis über andere Steuerkurven eine Bewegung
in entgegengesetzter Richtung in sie eingeleitet wird. Die Art der Fixierung ist hier
nicht dargestellt.
[0036] Die Bewegung der vorderen Abzugsorgane 4, 5 in Richtung des Pfeils U entgegen der
Abzugsrichtung D wird durch die Beaufschlagung ihrer Füße 48, 58 durch eine Steuerkurve
KU1 bewirkt. Bei den hinteren Abzugsorganen 4', 5' wird dies durch eine Steuerkurve
KU2 bewirkt. Die Steuerkurven KU 1, KU 2 können dabei so ausgebildet sein, dass die
Abzugsorgane 4, 5; 4', 5' durch sie immer in die Start-Abzugsposition, d. h. ihre
höchste Position, in der sie sich dem Nadelkreuz 101 am nächsten befinden, bewegt
werden. Bei einer bevorzugten Ausgestaltung werden zuerst die Füße 48 der oberen Abzugsorgane
4, 4' beaufschlagt und dadurch die oberen Abzugsorgane 4, 4' in die oberste Position
gebracht. Anschließend werden die Füße 58 von den Steuerkurven KU1, KU2 beaufschlagt,
um auch die unteren Abzugsorgane 5, 5' nach oben in die Start-Abzugsposition zu bringen.
Dadurch bleibt das Gestrick 400 stets durch die Abzugsvorrichtung 1 gespannt und wird
durch diese breit gehalten.
[0037] Auch zur Auslösung der Schwenkbewegung der Abzugsorgane 4, 5; 4', 5' sind Steuerkurven
vorgesehen, hier die Steuerkurven KS1, KS2 für die oberen Abzugsorgane 4, 4' und die
Steuerkurven KS3, KS4 für die unteren Abzugsorgane 5, 5'. Dabei lösen die Steuerkurven
KS1, KS2, KS3, KS4 jeweils eine Bewegung der Abzugsorgane 4, 5; 4', 5' weg vom Gestrick
400, d. h. in Pfeilrichtung O, aus. Die Steuerkurven KS1, KS2, KS3, KS4 wirken dabei
auf zweite Füße 49, 59 der Abzugsorgane 4, 5; 4', 5' ein. Die Schwenkbewegungen der
Abzugsorgane 4, 5; 4', 5' werden dabei jeweils eingeleitet, bevor die Abzugsorgane
4, 5; 4', 5' in ihre oberste Position bewegt werden.
[0038] Die Steuerkurven KS1, KS2, KS3, KS4 können bei einer bevorzugten Ausgestaltung zwischen
einer aktiven Position, in der sie die Füße 49, 59 der Abzugsorgane beaufschlagen,
und einer passiven Position umgeschaltet werden.
[0039] Im Normalbetrieb bewegen sich die vorderen oberen Abzugsorgane 4 gemeinsam mit den
sich ihnen gegenüber befindenden oberen hinteren Abzugsorganen 4' in Abzugsrichtung
D und entgegen der Abzugsrichtung U. Auch die vorderen und hinteren unteren Abzugsorgane
5, 5' werden im Normalfall synchron bewegt. Es ist aber auch möglich, über einen bestimmten
Abzugsweg die oberen und unteren Abzugsorgane 4, 5; 4', 5' nur eines Führungsbetts
2, 3 in Abzugsrichtung D über die Steuerkurven KD1, KD2 zu bewegen. In diesem Fall
muss für das Führungsbett 2, 3, in dem die Abzugsorgane 4, 5; 4', 5' keine Abzugsbewegung
durchführen sollen, eine der schaltbaren Steuerkurven KH1 oder KH2 in Tätigkeit gebracht
werden. Diese halten dann die Abzugsorgane 4, 5; 4', 5' in ihrer Start-Abzugsposition,
während die gegenüberliegenden Abzugsorgane 4, 5; 4', 5' ihre Abzugsbewegung in Richtung
D ausführen.
[0040] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung bewegen sich die Steuerkurven KD1, KU1, KH1,
KS1, KS3 über das vordere Führungsbett 2 synchron zu jedem Stricksystem, das die Bewegung
der Nadeln 300 des vorderen Nadelbetts 200 bewirkt. In analoger Weise bewegen sich
die Steuerkurven KD2, KU2, KH2, KS2, KS4 synchron zu jedem Stricksystem, das die Bewegung
der Nadeln 301 des hinteren Nadelbetts 201 bewirkt, entlang dem hinteren Führungsbett
3 der Abzugsvorrichtung 1.
[0041] Die in Fig. 1 dargestellte Abzugsvorrichtung 1 ist eine bevorzugte Ausgestaltung
einer erfindungsgemäßen Abzugsvorrichtung. Es ist aber beispielsweise auch vorstellbar,
dass die oberen und unteren Abzugsorgane 4, 5 nur eines Führungsbetts 2, 3 das Gestrick
400 an eine über die gesamte Nadelraumlänge verlaufende Gleitleiste zu drücken und
durch ihre gesteuerten Abzugsbewegungen in das Gestrick die für die Maschenbildung
nötige Spannkraft einzubringen.
[0042] In Fig. 2 ist eine Draufsicht auf einen Teilbereich des hinteren Führungsbetts 3
von der Mittelebene 100 der Strickmaschine (Fig. 1) aus gesehen dargestellt. Die Abzugsorgane
4', 5' befinden sich in ihrer obersten Position. Es sind die in das Führungsbett 3
eingebrachten Nuten 31 zu sehen, die bevorzugt alle denselben Abstand zueinander haben.
In den Nuten 31 sind in fortlaufendem Wechsel untere Abzugsorgane 5' und obere Abzugsorgane
4' längs beweglich und schwenkbar gelagert. Die Abzugsorgane 4', 5' tragen Greifstücke
6, 6', die in Bezug zu ihrer senkrechten Position eine begrenzte Schwenkbewegung ausführen
können. Die Greifstücke 6, 6' sind derart geformt, dass ihre Greifflächen 61, 61'
sich insgesamt zu einer nahezu geschlossenen streifenförmigen Gesamtgreiffläche 600'
ergänzen, die so lang wie die Nadelraumlänge NRL ist und eine bestimmte Funktionshöhe
FH aufweist.
[0043] Die gegenseitigen Abstände der einzelnen Greifflächen 61, 61' sollten auf das technologisch
benötigte Maß eingeschränkt werden. Die Breiten B, b der Greifflächen 61, 61' können
frei gewählt werden und durchaus dem Mehrfachen des gegenseitigen Abstands der Stricknadeln
entsprechen. Die Greifflächen 61, 61' der oberen und unteren Abzugsorgane 4', 5' überlappen
sich. Die Höhe der Überlappung HU wird durch wirkungstechnische Erfordernisse bestimmt.
[0044] Während des gesamten Abzugsvorgangs bilden die oberen Abzugsorgane 4, 4' mit ihren
benachbarten unteren Abzugsorganen 5, 5' eine Funktionseinheit, die im Folgenden mit
der Bezugsziffer 50 für die vorderen Abzugsorgane und mit der Bezugsziffer 50' für
die hinteren Abzugsorgane bezeichnet ist. Bei der Abzugsvorrichtung 1 liegen an der
Vorderseite des Gestricks 400 (Fig. 1) die aus den einzelnen Greifflächen 61, 61'
der Abzugsorgane 4, 5 des vorderen Führungsbetts 2 gebildete Gesamtabzugsfläche 600
(Fig. 1) und an der Rückseite des Gestricks 400 die aus den einzelnen Greifflächen
61, 61' der hinteren Abzugsorgane 4', 5' des hinteren Führungsbetts 3 gebildete Gesamtabzugsfläche
600' über die gesamte Breite des Gestricks 400 an. Wenn gemäß einer bevorzugten Ausführung
der Abzugsvorrichtung während des Abzugsvorgangs zuerst die vorderen und hinteren
oberen und unteren Abzugsorgane 4, 5; 4', 5', dann die unteren Abzugsorgane 5, 5'
allein, anschließend die oberen Abzugsorgane 4, 4' und am Ende wieder die oberen und
unteren vorderen und hinteren Abzugsorgane am Gestrick 400 anliegen, wird das Gestrick
400 während der gesamten Zeit von der Abzugsvorrichtung 1 geklemmt. Dadurch übt die
Abzugsvorrichtung 1 eine ausgezeichnete Breithaltewirkung auf das Gestrick aus. Dies
begünstigt die Strickbedingungen vornehmlich im Randbereich des Gestricks. Wenn der
Maschenbildungsvorgang zeitweilig nur in einzelnen Bereichen des Gestricks 400 erfolgt,
wird in die Maschen der Nadeln, die momentan keine Maschen bilden, die vorgegebene
Spannkraft durch die Abzugsvorrichtung 1 eingeleitet. Die Maschen der Nadeln, die
Maschen bilden, werden abgezogen und für jede zu bildende Maschenreihe wird die vorgegebene
Spannkraft eingeleitet.
[0045] Die Fig. 3 - 7 zeigen in einer der Fig. 1 entsprechenden Schnittdarstellung die Wirkungsweise
der Abzugsvorrichtung 1. Die Abzugsvorrichtung 1 bietet für Gestricke, die einsystemig
hergestellt werden, die Möglichkeit, dass für jede Strickreihe eine vorbestimmte Abzugskraft
wirkt. Bei Gestricken, die mit mehreren Stricksystemen hergestellt werden, wirkt für
alle Strickreihen, die bei einer Bewegung des Schlittens über die Gestrickbreite entstehen,
dieselbe vorgegebene Abzugskraft. Sie wird dabei jedoch für jede Strickreihe individuell
zur Wirkung gebracht. Die Bewegungen der Abzugsorgane 4, 5; 4', 5' und insbesondere
der Abzugsfunktionseinheiten 50, 50' erfolgen in Abhängigkeit von den Nadelbewegungen.
Da die Nadelbewegungen durch Strickschlösser eingeleitet werden und die Bewegungen
der Abzugsfunktionseinheiten 50, 50' durch Steuerkurven, arbeiten diese Steuerkurven
in Abhängigkeit und synchron zu den Strickschlössern. Für jedes Strickschloss ist
eine Steuerkurvenanordnung an der Abzugsvorrichtung 1 erforderlich. Bei der dargestellten
Ausführungsform der Abzugsvorrichtung 1 ist der Abzugsvorgang dynamisch. Die Funktionseinheiten
50, 50' üben über die gesamte Breite des Gestricks Bewegungen synchron zu den Strickschlössern
aus. In den Fig. 3 - 7 wird nun der Bewegungsablauf einer Abzugsfunktionseinheit 50
im vorderen Führungsbett 2 und der gegenüberliegenden Abzugsfunktionseinheit 50' im
hinteren Führungsbett 3 gezeigt und beschrieben.
[0046] In Fig. 3 befinden sich die Abzugsfunktionseinheiten 50, 50' in ihrer Start-Abzugsposition,
d. h. in ihrer obersten Position. Mit der durch die Drehbewegung der Wellen 9, 10
in Richtung der Pfeile P+, P'+ in den Biegefedern 7, 8 generierten Kraft werden die
Greifstücke 6, 6' der oberen und unteren Abzugsorgane 4, 5; 4', 5' gegeneinander gedrückt
und halten das Gestrick 400 fest. In das Gestrick 400 wird eine Spannkraft in Richtung
des Pfeils A eingebracht, die optimal für den nächsten Maschenbildungsvorgang gewählt
wird. Diese Spannkraft im Gestrick 400 übt auch auf die Abzugsorgane 4, 5; 4', 5'
eine Kraft nach oben aus. Dabei wird jedoch die Bewegung der Abzugsorgane 4, 5; 4',
5' nach oben begrenzt, indem die Flächen 42, 52 der vorderen und hinteren Abzugsorgane
4, 5; 4', 5' an den Rundstäben 22, 32 zur Anlage kommen.
[0047] Die Greifstücke 6 der oberen Abzugsorgane 4, 4' drücken mit ihrer gesamten Greiffläche
6' gegen denjenigen Teil des Gestricks 400, auf den eine Spannkraft in Richtung des
Pfeils A wirkt. Dagegen drücken die Greifstücke 6' der unteren Abzugsorgane 5, 5'
nur mit der oberen Hälfte der Greifflächen 61' auf den Bereich des Gestricks 400,
in dem die Spannkraft wirkt. Die untere Hälfte der Greifflächen 61' drückt dagegen
gegen einen spannungsfreien Teil des Gestricks 400. Die Abzugsfunktionseinheiten 50,
50' verbleiben in dieser höchsten Position, der Start-Abzugsposition während der gesamten
Nadelaustriebsbewegung, bei der die Masche der bestehenden Maschenreihe hinter die
Nadelzunge gleitet, und während der Nadelrückzugsbewegung, bei der zuerst der Faden
für die Masche des nächsten Maschenbildungsvorgangs in den Nadelhaken eingelegt wird,
die Masche der bestehenden Maschenreihe über den Nadelkopf abgeschlagen wird und die
nächste Masche in der gewünschten Größe kuliert wird.
[0048] In Fig. 4 befinden sich die Abzugsfunktionseinheiten 50, 50' in ihrer untersten Position.
Diese Position ist eine Extremposition und kann nur bei Gestricken mit sehr grober
Teilung und bei speziellen Abwurfstrickreihen eingenommen werden. Bei anderen Gestricken
endet die Bewegung der Abzugsorgane 4, 5; 4', 5' bereits weiter oben. Bei einsystemig
gebildeten Gestricken kann vor Beginn jeder Maschenreihe für jede Maschenreihe eine
spezielle Abzugskraft vorgegeben werden. Bei mehrsystemig gebildeten Gestricken kann
vor Beginn der ersten Maschenreihe eine Abzugskraft vorgegeben werden, die für alle
Maschenreihen, die im selben Schlittendurchgang gebildet werden, konstant ist, aber
für jede der Strickreihen individuell eingeleitet wird. Die Vorgabe der Abzugskraft
wird wie folgt bewirkt: Bevor die Abzugsfunktionseinheiten 50, 50' ihre gemeinsame
Bewegung in Abzugsrichtung D ausführen, wird die Druckkraft an den Greifstücken 6,
6' eingeleitet, welche nötig ist, um die Reibkraft zwischen den Greifflächen 61, 61'
und dem Gestrick 400 zu erreichen, die der vorgegebenen Abzugskraft entspricht. Durch
diese Abzugskraft wird im Gestrick 400 die in Richtung des Pfeils A wirkende Spannkraft
erzeugt, die für eine optimale Maschenbildung nötig ist. Vor jedem neuen Schlittendurchgang
kann die Abzugskraft durch Drehen der Wellen 9, 10 vergrößert oder verkleinert und
damit optimal an die Musterung des Gestricks angepasst werden.
[0049] Die Abzugsfunktionseinheiten 50, 50' können durch die Steuerkurven KD1, KD2, die
die Füße 48, 58 der Abzugsorgane 4, 5; 4', 5' beaufschlagen, in jede Position innerhalb
des Bereichs zwischen der Start-Abzugsposition und der in Fig. 4 gezeigten untersten
Position gebracht werden. Dabei lassen sich mindestens die unteren Abzugsorgane 5,
5' in dieser Position fixieren, bis sie durch andere Steuerkurven entgegen der Abzugsposition
D bewegt werden.
[0050] Im Normalfall entspricht die Bewegungsstrecke der Abzugsfunktionseinheiten 50, 50'
der Länge der Masche, die im aktuellen Maschenbildungsvorgang entstanden ist, plus
einem Überweg, der vornehmlich von der Bindungsart des Gestricks und vom Material
des Strickgarns abhängig ist. Die Bewegungsstrecke der Abzugsfunktionseinheiten 50,
50' kann aber auch kürzer sein als im Normalfall. Dies ist eine Möglichkeit, die Spannkraft
im Gestrick 400 für den jeweiligen Maschenbildungsvorgang zu vermindern. Die Bewegung
der Abzugsfunktionseinheiten 50, 50' in Richtung der Pfeile D beginnt, sobald die
Maschen des momentanen Maschenbildungsvorgangs in ihrer gewünschten Größe ausgebildet
sind, und endet spätestens, wenn sich die Nadeln mit den Maschen der in diesem Maschenbildungsvorgang
entstandenen Maschenreihe wieder in ihrer Grundposition befinden.
[0051] Fig. 5 zeigt die Abzugsorgane 4, 5; 4', 5' in derselben Höhenposition wie in Fig.
4. Die oberen Abzugsorgane 4, 4' werden an ihren Füßen 49 durch die Steuerkurven KS1,
KS2 beaufschlagt. Dadurch führen die oberen Abzugsorgane 4, 4' um die Rundstäbe 22
bzw. 32 jeweils eine Schwenkbewegung in Richtung der Pfeile O aus. Dadurch werden
die Greifstücke 6 der Abzugsorgane 4, 4' vom Gestrick 400 abgehoben. Die Spannkraft
im Gestrick 400 wird jetzt nur noch durch die Greifstücke 6' der unteren Abzugsorgane
5, 5' gehalten.
[0052] Durch Beaufschlagung der Füße 48 der oberen Abzugsschieber 4, 4' mittels der Steuerkurven
KU1, KU2 werden die oberen Abzugsschieber 4, 4' in Richtung der Pfeile U in ihre oberste
Position gebracht. Während dieser Bewegung bleiben die Füße 49 der oberen Abzugsorgane
4, 4' von den Steuerkurven KS1, KS2 beaufschlagt. Die Öffnungsbewegung und die anschließende
Bewegung der oberen Abzugsorgane 4, 4' in ihre oberste Position beginnen frühestens,
wenn die Nadeln, die bei diesem Maschenbildungsvorgang Maschen gebildet haben, sich
wieder in ihrer Grundposition befinden.
[0053] Fig. 6 zeigt die oberen Abzugsorgane 4, 4' in ihrer obersten Position. Sie sind jetzt
jedoch wieder gegen das Gestrick 400 bewegt worden und drücken gegen dieses mit der
Kraft, die durch die Biegefedern 7, 8 generiert wird. Die unteren Abzugsorgane 5,
5' befinden sich unverändert in ihrer tiefsten Position und drücken mit unveränderter
Kraft gegen das Gestrick 400.
[0054] In Fig. 7 befinden sich die von den unteren und oberen Abzugsorganen 4, 5; 4', 5'
gebildeten Abzugsfunktionseinheiten 50, 50' in der gleichen Höhenposition wie in Fig.
6. Allerdings sind jetzt die unteren Abzugsorgane 5, 5' an ihren Füßen 59 durch die
Steuerkurven KS3, KS4 beaufschlagt. Dadurch verschwenken die unteren Abzugsschieber
5, 5' um die Rundstäbe 22 bzw. 32 in Richtung der Pfeile O nach außen und werden vom
Gestrick abgehoben. Der Bereich 400' des Gestricks 400 unterhalb der Greifstücke 6
der oberen Abzugsorgane 4, 4' ist dadurch ohne Spannkraft. Im Gestrickbereich darüber
herrscht jedoch die für die Maschenbildung nötige Spannkraft in Richtung des Pfeils
A unvermindert, was durch die oberen Abzugsorgane 4, 4' bewirkt wird.
[0055] Durch die Beaufschlagung ihrer Füße 58 mittels der Steuerkurven KU1, KU2 werden die
unteren Abzugsorgane 5, 5' in Richtung der Pfeile U in ihre oberste Position gebracht.
Während dieser Bewegung bleiben die Füße 59 der unteren Abzugsorgane 5, 5' von den
Steuerkurven KS3, KS4 beaufschlagt, d. h. die unteren Abzugsorgane 5, 5' bleiben vom
Gestrick 400 abgehoben. Sobald die unteren Abzugsorgane 5, 5' ihre oberste Position
erreicht haben, drücken die Biegefedern 7, 8 die Abzugsorgane 5, 5' wieder gegen das
Gestrick. Dabei drücken die oberen Hälften der Greifstücke 6' auf einen Teil des Gestricks
400, in dem eine Spannkraft in Richtung des Pfeils A wirkt, während die unteren Hälften
der Greifstücke 6' auf einen spannungsfreien Teil des Gestricks 400 drücken. Sobald
die Greifstücke 6 der unteren Abzugsorgane 5, 5' wieder am Gestrick 400 anliegen,
befinden sich die Abzugsfunktionseinheiten 50, 50' in der in Fig. 1 beschriebenen
Position. Die Öffnungsbewegung der unteren Abzugsorgane 5, 5' und ihre anschließende
Bewegung in die oberste Position beginnen, sobald sich die oberen Abzugsorgane 4,
4' in ihrer obersten Position befinden und wieder am Gestrick anliegen.
[0056] Fig. 8 zeigt ein Strickschloss 500, wobei in der Abbildung jeweils der Beginn und
das Ende der zugehörigen Bewegungen der unteren und oberen Abzugsorgane 4, 5; 4',
5', wie sie in den Fig. 3 - 7 beschrieben wurden, dargestellt sind.
[0057] Der Bereich NBM zwischen dem Punkt N1 und dem Punkt N4 bezeichnet die Nadelbewegung
zur Bildung einer Masche, wenn sich das Strickschloss 500 in Richtung des Pfeils V
bewegt. Der Bereich ABM zwischen den Punkten A1, A5 bezeichnet die Abzugsbewegung
für die Masche, die in dieser Strickreihe gebildet wird und für die Masche, die in
der nächsten Strickreihe entstehen soll.
[0058] Beim Punkt N1, der mit dem Punkt A1 zusammenfällt, erhalten die Nadeln durch das
Austriebsteil 501 eine Vortriebsbewegung. Durch die oberen Abzugsorgane 4, 4' der
Abzugsvorrichtung 1 ist in das Gestrick eine Spannkraft eingebracht, die für die zu
bildenden Maschen dieser Maschenreihe optimal ist.
[0059] Am Punkt N2 haben die Nadeln ihre am weitesten ausgetriebene Position erreicht und
werden durch ein Begrenzungsteil 502 in ihre Rückzugsbewegung gebracht. Gleichzeitig
werden im Bereich zwischen A1 und A2 die unteren Abzugsorgane 5, 5' in ihre oberste
Position bewegt (vgl.
Fig. 7). Am Punkt N3 sind die Nadeln durch den Nadelsenker 503 entsprechend der Größe
der gebildeten Masche zurückgezogen worden. Unmittelbar danach wird durch das Austriebsteil
504 in die Nadeln eine Vortriebsbewegung eingeleitet. Parallel dazu werden im Bereich
zwischen den Punkten A2 und A3 die unteren Abzugsschieber 5, 5' gegen das Gestrick
geschwenkt (Fig. 3). Zwischen den Punkten A3 und A4 wird durch die Abzugsvorrichtung
die Abzugskraft erzeugt, die im Gestrick die Spannkraft bildet, die für die Bildung
der Masche der nächsten Strickreihe optimal ist. Die Abzugsfunktionseinheiten 50,
50' bewegen sich nach unten in eine Position, die einen vorgegebenen Abstand zu ihrer
Start-Abzugsposition hat (Fig. 4). Am Punkt N4, der dem Punkt A4 entspricht, befindet
sich die Nadel in ihrer Grundposition. Im Bereich zwischen den Punkten A4 und A5 werden
die oberen Abzugsorgane 4, 4' vom Gestrick weggeschwenkt und in ihre oberste Position
bewegt. Nach Erreichen dieser Position werden sie wieder zum Gestrick hin geschwenkt
(Fig. 5, Fig. 6).
[0060] Die Fig. 9 - 12 zeigen verschiedene Gestricke. Die Beaufschlagung der Füße 48, 58
der oberen und unteren Abzugsorgane 4, 5; 4', 5', die die Abzugsfunktionseinheiten
50, 50' bilden, wenn durch die abwärts gerichtete Bewegung der Abzugsfunktionseinheiten
50, 50' die Abzugskraft erzeugt werden soll, welche die für die Maschenbildung optimale
Spannkraft in Richtung des Pfeils A im Gestrick 400 bewirkt. Die Darstellung entspricht
der in Fig. 3 gezeigten Situation.
[0061] In Fig. 9 ist ein aus einer Gestrickfläche 400 bestehendes Gestrick gezeigt, das
mit Nadeln 300, 301 des vorderen und hinteren Nadelbetts 200, 201 gebildet wird. Die
gleichzeitige Bewegung der vorderen und hinteren Abzugsorgane 4, 5; 4', 5' und damit
der vorderen und hinteren Abzugsfunktionseinheiten 50, 50' geschieht durch die Beaufschlagung
der Füße 48, 58 der Abzugsorgane 4, 5; 4', 5' mittels der Steuerkurven KD1, KD2.
[0062] In Fig. 10 ist ein aus einer Gestrickfläche 400 bestehendes Gestrick gezeigt, das
mit Nadeln 301 des hinteren Nadelbetts 201 gebildet wird. Die Bewegung der Abzugsfunktionseinheiten
50, 50' ist identisch zu der in Fig. 9 gezeigten Bewegung.
[0063] Das ebenfalls aus einer Gestrickfläche 400 bestehende Gestrick in Fig. 11 wird mit
Nadeln 300 des vorderen Nadelbetts 200 gebildet. Auch hier ist die Bewegung der Abzugsfunktionseinheiten
50, 50' identisch zu der in Fig. 9 gezeigten Bewegung.
[0064] In Fig. 12 hingegen besteht das Gestrick aus einer Gestrickfläche 400, die mit Nadeln
300 auf dem vorderen Nadelbett 200 gebildet wird, und einer Gestrickfläche 401, die
mit Nadeln 301 auf dem hinteren Nadelbett 201 gebildet wird.
[0065] Werden in derselben Schlittenbewegung über die Breite des Gestricks für beide Gestrickflächen
400, 401 dieselbe Anzahl von Gestrickreihen gebildet, so erfolgt auch hier die Bewegung
der Abzugsfunktionseinheiten 50, 50' identisch zu Fig. 9. Werden dagegen nur für eine
Gestrickfläche 400, 401 eine oder mehrere Maschenreihen gebildet, so müssen die Abzugsorgane,
die zu dieser Gestrickfläche Kontakt haben, die Abzugsbewegungen ausführen und ihre
gegenüber angeordneten Abzugsorgane in ihrer obersten Position gehalten werden. Im
in dieser Figur dargestellten Beispiel werden mit Nadeln 300 des vorderen Nadelbetts
200 Maschenreihen für die Gestrickfläche 400 gebildet. Die vorderen Abzugsorgane 4,
5 müssen eine Bewegung in Richtung des Pfeils D ausführen. Daher werden die Füße 48,
58 der vorderen Abzugsorgane 4, 5 mittels der Steuerkurven KD1 beaufschlagt. Die hinteren
Abzugsorgane 4', 5' müssen dagegen in ihrer obersten Position verbleiben und werden
durch die Beaufschlagung ihrer Füße 48, 58 mittels der Steuerkurven KH2 in dieser
Position gehalten.
1. Gestrickabzugsvorrichtung für eine Flachstrickmaschine mit mehreren vorderen, unterhalb
des vorderen Nadelbetts (200) angeordneten Abzugsorganen (4, 5) und mit mehreren hinteren,
unterhalb des hinteren Nadelbetts (201) angeordneten Abzugsorganen (4', 5'), wobei
die vorderen und die hinteren Abzugsorgane (4, 5; 4', 5') beidseitig des Abzugspaltes
für das Gestrick (400) einander paarweise gegenüberliegend angeordnet sind und das
Gestrick (400) zwischen den vorderen und hinteren Abzugsorganen reibschlüssig klemmbar
und durch diese abziehbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass jedes der Abzugsorgane (4, 5; 4', 5') gegen das Gestrick (400) mit einer einstellbaren
Kraft anlegbar und von diesem weg bewegbar ist und dass jedes Abzugsorgan (4, 5; 4',
5') in und entgegen der Abzugsrichtung (D) des Gestricks (400) einzeln gesteuert bewegbar
ist, wobei die Steuerung der Bewegungen der einzelnen Abzugsorgane (4, 5; 4', 5')
in Abhängigkeit von der Steuerung der Nadelbewegung der Strickmaschine erfolgt.
2. Gestrickabzugsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegungen eines Paares von vorderen und hinteren Abzugsorganen (4, 5; 4', 5')
synchron durchführbar sind oder jeweils nur ein Abzugsorgan (4, 5; 4', 5') eines Paares
von vorderen und hinteren Abzugsorganen (4, 5; 4', 5') bewegbar ist.
3. Gestrickabzugsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass jedes der Abzugsorgane (4, 5; 4', 5') um eine vorgebbare Wegstrecke in Abzugsrichtung
(D) bewegbar, in dieser Position eine vorgebbare Zeitdauer haltbar und anschließend
in eine Start-Abzugsposition zurück bewegbar ist.
4. Gestrickabzugsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie sich über die gesamte Länge der Nadelbetten (200, 201) erstreckt.
5. Gestrickabzugsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die vorderen und hinteren Abzugsorgane (4, 5; 4', 5') in Nuten von vorderen und hinteren
Führungsbetten (2, 3) in und entgegen der Abzugsrichtung (D) verschiebbar und gegen
das Gestrick (400) und weg von diesem schwenkbar gelagert sind.
6. Gestrickabzugsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegung der Abzugsorgane (4, 5; 4', 5') mittels Steuerkurven (KD1, KD2, KU1,
KU2, KH1, KH2, KS1 - KS4) erfolgt, in die an den Abzugsorganen (4, 5; 4', 5') angeordnete
Füße (48, 58, 49, 59) eingreifen.
7. Gestrickabzugsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Reihe von nebeneinander angeordneten oberen (4, 4') und eine Reihe von nebeneinander
angeordneten unteren (5, 5') vorderen und hinteren Abzugsorganen vorgesehen sind,
wobei die oberen und unteren Abzugsorgane (4, 4', 5, 5') jeweils in Längsrichtung
der Nadelbetten (200, 201) alternierend angeordnet sind.
8. Gestrickabzugsvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Greifflächen (61, 61') der oberen und unteren Abzugsorgane (4, 5; 4', 5') derart
geformt sind, dass die beiden Reihen von oberen und unteren Abzugsorganen (4, 5; 4',
5') jeweils nahezu geschlossene, streifenförmige Gesamtgreifflächen (600, 600') bilden.
9. Gestrickabzugsvorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass zunächst die oberen Abzugsorgane (4, 4') in ihre Start-Abzugsposition bewegbar sind,
bevor die unteren Abzugsorgane (5, 5') in ihre Start-Abzugsposition bewegbar sind,
sodass das Gestrick (400) ständig zwischen vorderen und hinteren Abzugsorganen (4,
5; 4', 5') geklemmt ist.
10. Gestrickabzugsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Federn (7, 8) zur Erzeugung der Andruckkraft der Abzugsorgane (4, 5; 4', 5') gegen
das Gestrick (400) vorgesehen sind, wobei die Federkraft der Federn (7, 8) einstellbar
ist.
11. Gestrickabzugsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Linear- und/oder Schwenkbewegungen der Abzugsorgane (4, 5; 4', 5') begrenzt sind.
12. Gestrickabzugsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abzugsorgane (4, 5; 4', 5') mindestens in ihrer nach der Abzugsbewegung erreichten
Abzugsposition fixierbar sind.
13. Verfahren zum Abziehen eines Gestricks auf einer Flachstrickmaschine, bei dem das
Gestrick unterhalb der Nadelbetten der Strickmaschine zwischen vorderen und hinteren
Abzugsorganen reibschlüssig geklemmt und abgezogen wird, wobei die Andruckkraft der
Abzugsorgane entsprechend der Qualität des Gestricks eingestellt und jeder der Abzugsorgane
einzeln und in Abhängigkeit von der Steuerung der Nadelbewegung der Strickmaschine
bewegt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Gestrick ständig zwischen vorderen und hinteren Abzugsorganen geklemmt gehalten
wird.