[0001] Die Erfindung betrifft eine Befestigungsvorrichtung für einen Drehgriff an einem
Türblatt oder einem Fensterrahmen gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 sowie ein Verfahren
zur Befestigung des Drehgriffs gemäß dem Oberbegriff vom Anspruch 12.
Stand der Technik
[0002] Während der Fertigung von Türen bzw. Fenstern werden entsprechende Türdrücker (auch
als Türklinken bezeichnet) oder Fenstergriffe am Türblatt bzw. Fensterrahmen üblicherweise
mit Hilfe eines Sicherungsrings gegen ein Herausziehen gesichert. Für die Montage
werden jedoch Hilfswerkzeuge benötigt, so dass die Montage entweder im Herstellerwerk
erfolgen muss oder vor Ort die Verwendung spezieller Sichenrngsringzangen voraussetzt.
Darüber hinaus ist oft der Einsatz geeigneter Federscheiben und Unterlegscheiben nicht
zu vermeiden, um ein geringes Spiel des montierten Türdrückers bzw. Fenstergriffs
zu gewährleisten.
[0003] So ist es bspw. aus dem Stand der Technik bekannt, einen Türdrücker innerhalb der
Führungsbuchse eines Türbeschlags mittels eines Sicherungsrings axial zu sichern,
wobei der Sicherungsring auf einer dem Griffbereich des Türdrückers zugewandten Seite
der Führungsbuchse angebracht ist.
[0004] Zu diesem Zweck weist die Führungsbuchse in ihrem dem Türdrücker zugewandten Bereich
links- und rechtsseitig jeweils eine Einfräsung auf, in die der Sicherungsring eingeiegt
wird und dann mit einer am Führungsansatz des Türdrückers vorgesehenen Nut zusammenwirkt.
Diese Ausführungsform weist den Nachteil auf, dass die Herstellung der Führungsbuchse
des Grundkörpers höhere Kosten verursacht, da die Anbringung der links- und rechtsseitigen
Ausfräsung zur Aufnahme des Sicherungsrings einen zusätzlichen Fertigungsschritt voraussetzt.
Darüber hinaus ist die Montage des Türbeschlages bei einem Kunden aufwändiger, da
nach der Anbringung des Türdrückers noch eine Montage des Sicherungsrings erfolgen
muss. Auch die abschließende Montage eines den Grundkörper abdeckenden Beschlagschilds
an der Türe ist umständlich, da das Beschlagschild in diesem Fall über den Türgriff
zu montieren ist.
[0005] Weiterhin ist aus dem weiteren Stand der Technik bekannt, einen Türdrücker innerhalb
der Führungsbuchse eines den Türdrücker an einem Türblatt fixierenden Grundkörpers
anzubringen, indem ein Führungsansatz des Türdrückers in die Führungsbuchse eingeführt
wird, sodass der Führungsansatz die Führungsbuchse auf der dem Türdrücker abgewandten
Seite des Grundkörpers überragt. Dann erfolgt eine Arretierung des Führungsansatzes
innerhalb der Führungsbuchse mittels eines Sicherungsrings.
[0006] Die aus Türdrücker und Grundkörper gebildete Einheit wird dann an einem entsprechenden
Türblatt montiert, wobei der Türdrücker bei der Montage des Grundkörpers am Türblatt
hinderlich ist, da ein entsprechender Freiraum oder Ausnehmung an dem Türblatt erforderlich
ist. Abschließend erfolgt die Montage des Beschlagschilds, wobei auch hier der bereits
montierte Türdrücker bei der Montage störend ist.
[0007] Darüber hinaus ist es aus der
DE 10 2004 012278 A1 bekannt, einen Türgriff zur Montage an einem Türblatt innerhalb eines Grundkörpers
axial drehbar zu sichem, indem ein Führungsansatz des Türgriffs zunächst mit einem
Lager und einer Unterrosette versehen wird und die Unterrosette am Führungsansatz
des Türgriffs mithilfe eines Sicherungsrings befestigt wird. Hierzu greift der Sicherungsring
in eine am Führungsansatz ausgebildete, ringförmig umlaufende Nut ein. Auch in diesem
Fall erfolgt die Montage des Grundkörpers am Türblatt erst, wenn bereits der Türgriff
mit dem Grundkörper verbunden ist. Nachteilig ist ebenfalls, dass die abschließende
Montage der Beschlagsabdeckung bei bereits montiertem Türgriff erfolgen muss.
[0008] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Befestigungsvorrichtung für einen
Drehgriff zur Montage an einem Türblatt bzw. Fensterrahmen vorzuschlagen, die eine
ausreichende axiale Fixierung des Drehgriffs am Türblatt ermöglicht, gleichzeitig
eine einfache Montage gestattet und kostengünstig auszuführen ist.
Offenbarung der Erfindung
[0009] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird durch eine Befestigungsvorrichtung
bzw. durch ein Verfahren zur Befestigung eines Drehgriffs mit den kennzeichnenden
Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche 1 bzw. 12 in vorteilhafter Weise gelöst.
[0010] Die Erfindung beruht im Wesentlichen darauf, dass zur axialen Fixierung des Drehgriffs
ein Federelement vorgesehen ist, das innerhalb der zentralen Öffnung einer Führungsbuchse
vormontiert ist und nach der Einführung eines Führungsansatzes des Drehgriffs in die
Führungsbuchse formschlüssig mit dem Führungsansatz zusammenwirkt. Auf diese Weise
wird der Drehgriff drehbar und axial gesichert in der Führungsbuchse fixiert. Der
besondere Vorteil dieser Ausführungsform besteht darin, dass die Führungsbuchse mittels
eines Beschlaggrundkörpers bereits werksseitig an einem Türblatt vormontiert und mit
einem Federelement versehen werden kann, sodass vor Ort lediglich eine abschließende
Montage des Drehgriffs (auch Türklinke oder Türgriff genannt) erforderlich ist. Außerdem
kann immer die baugleiche Führungsbuchse für unterschiedliche Beschlaggrundkörper
und Türgriff verwendet werden. Beispielsweise kann die Führungsbuchse mit dem jeweiligen
Beschlaggrundkörper verstemmt, verschraubt oder verscheißt werden.
[0011] Die Montage des Drehgriff erfolgt dabei durch einfaches Einführen seines Führungsansatzes
in die Führungsbuchse und durch selbstständiges Verrasten des Federelements mit dem
Führungsansatz ohne Inanspruchnahme eines Spezialwerkzeugs. Neben dieser einfachen
Montage des Drehgriffs ist als weiterer Vorteil zu sehen, dass keine Vorfestlegung
erforderlich ist, welcher Drehgriff letztlich an der Tür bzw. dem Türblatt montiert
werden soll. So besteht bspw. für einen Kunden noch die Möglichkeit, sich für einen
geeigneten Drehgriff vor dessen Endmontage zu entscheiden.
[0012] Trotz der einfachen Montage ist eine wirksame axiale Verankerung des Drehgriffs in
der Führungsbuchse gewährleistet, ohne dass bspw. Federscheiben oder Unterlegscheiben
zur Montage herangezogen werden müssen.
[0013] Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Befestigungsvorrichtung ist darin zu sehen,
dass die Montage einer den Grundkörper schützenden Grundkörperabdeckung am Türblatt
wesentlich vereinfacht wird.
[0014] Während bei herkömmlichen Befestigungsvorrichtungen die Grundkörper abdeckung stets
bei bereits montiertem Drehgriff und somit unter erschwerten Bedingungen angebracht
werden muss, kann im vorliegenden Fall die Grundkörperabdeckung bereits montiert werden,
bevor der Drehgriff in der Führungsbuchse arretiert wird. Auf diese Weise kann auch
die Auswahl einer geeigneten Grundkörperabdeckung unmittelbar vor der Montage des
Drehgriffs erfolgen und ist somit unabhängig von der Art und Ausführungsform des nachfolgend
montierten Drehgriffs,
[0015] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung sind Gegenstand
der Unteransprüche.
[0016] So ist von Vorteil, wenn das als Sicherungselement verwendete Federelement in einem
dem Führungsansatz des Drehgriffs zugewandten Nuteinstich der Führungsbuchse positioniert
ist. Weiterhin ist von Vorteil, wenn das Federelement im montierten Zustand des Drehgriffs
gleichzeitig in einen am Führungsansatz des betreffenden Drehgriffs vorgesehenen Nuteinstich
eingreift. Auf diese Weise ist eine gute Drehbarkeit des Führungsansatzes innerhalb
der Führungsbuchse gewährleistet; gleichzeitig wird jedoch der Führungsansatz innerhalb
der Führungsbuchse ausreichend axial fixiert, wobei das Spiel zwischen Drehgriff und
Führungsansatz minimiert ist.
[0017] Weiterhin ist es von Vorteil, wenn das Federelement in Form eines Federrings ausgeführt
ist. Da es die Montage des Federelements erfordert, dass dieses zunächst so zusammengedrückt
wird, dass sich dessen Umfang verringert, ist es vorteilhaft, wenn dieses ringförmig
mit zwei offenen Enden versehen ausgeführt ist. Von Vorteil ist auch, wenn das Federelement
wellenförmig ausgeführt ist. Dem liegt die Überlegung zugrunde, dass ein wellenförmig
ausgeführter Federring eine große Kraftübertragung zulässt und eine gute Federwirkung
für das Verrasten innerhalb des Nuteinstichs der Führungsbuchse zeigt.
[0018] Darüber hinaus ist von Vorteil, wenn das Federelement zumindest eine angeschrägte
Innenkante aufweist. Da bei der Montage des Drehgriffs dessen Führungsansatz in die
Führungsbuchse des Grundkörpers eingeführt wird und währenddessen das in einem Nuteinstich
der Führungsbuchse vormontierte Federelement nach außen in die Vertiefung des Nuteinstichs
verdrängt, fördert eine dem Führungsansatz zugewandte und angeschrägte Innenkante
des Federelements diesen Verdrängungsvorgang.
[0019] Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist
das Federelement aus einem Kunststoff ausgeführt. Dieser bewirkt eine ausreichende
Elastizität und eine langfristige Korrosionsbeständigkeit des Federelements.
[0020] Weiter ist von Vorteil, wenn der in der Führungsbuchse mittels des Federelements
festdrehbar gesicherte Drehgriff nur unter Zerstörung des Federelements aus der Führungsbuchse
wieder zu entfernen ist. Auf diese Weise wird verhindert, dass der Drehgriff gegebenenfalls
versehentlich aus der Führungsbuchse, bspw. bei einem kraftvollen Öffnen oder Schließen
der entsprechenden Türe, wieder gelöst werden kann. Außerdem kann die unlösbare Verbindung
zwischen Drehgriff und Führungsbuchse ggf. durch eine Zerstörung des austauschbaren
Federelements aus Kunststoff ermöglicht werden.
[0021] Vorteilhafterweise weist der Grundkörper darüber hinaus Befestigungsmittel für eine
Grundkörperabdeckung auf. Der besondere Vorteil dieser Ausführungsform besteht darin,
dass nicht nur der Drehgriff ohne Anwendung von Werkzeugen an der aus Türblatt und
Grundkörper gebildeten baulichen Einheit fixiert werden kann, sondern auch die Grundkörperabdeckung
durch einfaches Verrasten mit dem Grundkörper verbunden werden kann. Dies ermöglicht
bspw. eine Vorortmontage von Grundkörperabdeckung und Drehgriff, ohne dass die Verwendung
eines wie auch immer gearteten Werkzeuges nötig wäre.
Kurze Beschreibung der Figuren
[0022] Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung sind in den Figuren verdeutlicht und
in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
[0023] Es zeigen:
- Figur 1:
- die perspektivische Darstellung eines Türbeschlags in einem fertig montierten Zustand,
- Figur 2:
- einen Türbeschlag vor der Montage in einer schematischen Explosionszeichnung,
- Figur 3;
- einen Rosettenbeschlag vor der Montage als Variante der in Figur 2 dargestellten Ausführungsform,
- Figur 4:
- eine schematische Darstellung eines zur Anwendung innerhalb der erfindungsgemäßen
Befestigungsvorrichtung geeigneten Federelements mit möglichen Verformungsrichtungen,
- Figur 5:
- einen teilmontierten Türbeschlag unmittelbar vor der Montage eines Drehgriffs,
- Figur 6:
- eine Schnittdarstellung des Türbeschlags in einem fertig montierten Zustand ohne Abdeckung
und
- Figur 7:
- den in Figur 6 dargestellten Türbeschlag in einer Seitenansicht (oben) sowie in einer
Querschnittsdarstellung entlang der in der Seitenansicht angegebenen Schnittlinie
(unten).
Ausführungsformen der Erfindung
[0024] Figur 1 zeigt einen Türbeschlag 1 in einem fertig montierten Zustand. Dabei ist der
Türdrücker bzw. Drehgriff 2 mittels eines Grundkörpers, der in Figur 1 durch eine
Grundkörperabdeckung 3 überdeckt ist, an einem nicht dargestellten Türblatt abzugsicher
befestigt.
[0025] In Figur 2 sind verschiedene Grundkörper 4, 5, 6 in Form eines Türschilds 4, einer
Rundrosette 5 und einer Profiltürrosette 6 gezeigt, die zur Befestigung des Drehgrlffs
2 an einem nicht dargestellten Türblatt oder Fensterrahmen oder dergleichen geeignet
sind. Der Grundkörper 4, 5, 6 umfasst eine zentrale Durchgangsöffnung 13, in die eine
Führungsbuchse 9 eingreifen kann und mit dem Grundkörper 4, 5, 6 vorzugsweise fest
verbunden wird. Wie insbesondere auch in Figur 3 erkennbar ist, umfasst die Führungsbuchse
9 ihrerseits eine zentrale Öffnung, innerhalb der ein erster Nuteinstich 10 ausgebildet
ist. In den ersten Nuteinstich 10 wird als Sicherungselement zur axialen Fixierung
des Drehgriffs 2 bspw. ein Federelement 8 eingefügt.
[0026] In Figur 4 ist das Federelement 8 in einer bevorzugten Ausführungsform dargestellt.
Das Federelement 8 ist bspw. in Form eines einseitig geöffneten Federrings ausgeführt.
Darüber hinaus kann das Federelement 8 bspw. eine wellenförmige Gestalt annehmen,
um eine ausreichende Scherfläche zu erreichen, die eine große. Kraftübertragung ermöglicht.
In Figur 4 ist durch bogenförmige Pfeile verdeutlicht, welche Verformungsrichtung
das als Federring ausgeführte Federelement 8 während einer Komprimierung zeigt. Weiterhin
ist durch nach außen gerichtete Pfeile gezeigt, in welcher Weise das Federelement
8 sich verformt, um die Montage des Drehgriffs 2 zu ermöglichen.
[0027] Das Federelement 8 ist vorzugsweise aus einem Kunststoff ausgeführt, um eine geringe
Reibung des Federelements 8 an den Berührungsflächen zu gewährleisten. Außerdem gibt
das Federelement 8 aus Kunststoff als erstes nach, wenn die Zugkräfte auf die Verbindung
zwischen Drehgriff 2 und Führungsbuchse 9 zu hoch sind und somit eine Zerstörung des
Federelements 8 erfolgt.
[0028] Zur Positionierung des Federelements 8 innerhalb der Führungsbuchse 9 wird dieses
in einem zusammengedrückten Zustand in die zentrale Öffnung der Führungsbuchse 9 eingeführt,
bis das Federelement 8 in den ersten Nuteinstich 10 eingreift, sich dort aufweitet
und im entspannten Zustand ortsfest positioniert ist. Dabei verengt das Federelement
8 im eingebauten Zustand zumindest partiell die lichte Weite der zentralen Öffnung
der Führungsbuchse 9.
[0029] Der auf diese Weise in einem teilmontierten Zustand vorliegende Türbeschlag ist in
Figur 5 dargestellt. Dabei bilden der Grundkörper 4, 5, 6 und die Führungsbuchse 9
eine bauliche Einheit wobei das Federelement 8 bereits innerhalb des ersten Nuteinstichs
10 werksseitig positioniert ist.
[0030] Der Drehgriff 2 weist vorzugsweise an seinem der Führungsbuchse 9 zugewandten Ende
einen Führungsansatz 7 auf, der in die zentrale Öffnung der Führungsbuchse 9 eingeführt
wird. Der Führungsansatz 7 umfasst bspw. einen zweiten Nuteinstich 11, der auf der
Außenfläche des Führungsansatzes 7 ausgebildet ist.
[0031] Während der Führungsansatz 7 des Drehgriffs 2 in die zentrale Öffnung der Führungsbuchse
9 eingeführt wird, wird das Federelement 8 durch die Vorderkante des eindringenden
Führungsansatzes 7 aufgeweitet und in die durch den ersten Nuteinstich 10 gebildete
Vertiefung verdrängt. Sobald sich der zweite Nuteinstich 11 auf der Höhe des Federelements
8 befindet, kann sich das Federelement 8 entspannen und nimmt seine ursprüngliche
Form ein. Dabei greift es in den zweiten Nuteinstich 11 des Führungsansatzes 7 ein
und verrastet mit diesem. Auf diese Weise ist das Federelement 8 sowohl im ersten
Nuteinstich 10 als auch im zweiten Nuteinstich 11 ortsfest positioniert und verhindert
eine axiale Beweglichkeit des Führungsansatzes 7 innerhalb der Führungsbuchse 9. Dazu
sind der erste und der zweite Nuteinstich 10, 11 vorzugsweise so aufeinander abgestimmt,
dass nur ein geringes Spiel zwischen den Teilen besteht. Gleichzeitig ist jedoch eine
freie Drehbarkeit des Drehgriffs 2 innerhalb der Führungsbuchse 9 gewährleistet.
[0032] Der auf diese Weise fertig montierte Türbeschlag ist in den Figuren 6 und 7 näher
dargestellt. Dort ist gezeigt, dass der Grundkörper 4, 5, 6 vorzugsweise Befestigungsmittel
zur Fixierung der Grundkörperabdeckung 3 aufweist, die bspw. in Form von Rastnasen
im Bereich der Peripherie des Grundkörpers 4, 5, 6 ausgebildet sind. Diese ermöglichen
eine einfache und insbesondere werkzeugfreie Montage der Grundkörperabdeckung 3 am
Grundkörper 4, 5, 6.
[0033] Weiterhin ist in Figur 7 erkennbar, dass der Drehgriff 2 eine Aufnahme für einen
Vierkant aufweist. In einem fertig montierten Zustand des Türbeschlags ragt eine vierkantförmige
Achse für das Türschloss in diese Aufnahme hinein, wodurch das Türschloss durch Bewegung
des Drehgriffs 2 bedienbar wird.
[0034] Gegenstand der Erfindung ist weiterhin ein Verfahren zur Befestigung eines Drehgriffs
2 an einem Grundkörper 4, 5, 6 eines Türblatts oder eines Fensterrahmens. Dies geschieht
vorzugsweise unter Verwendung einer Befestigungsvorrichtung, wie sie im Rahmen der
Ansprüche 1 bis 11 näher gekennzeichnet ist.
[0035] Zunächst wird eine Führungsbuchse 9 zur Aufnahme des Führungsansatzes 7 eines Drehgriffs
2 ortsfest in einem Grundkörper 4, 5, 6 positioniert. Auf diese Weise bilden die Führungsbuchse
9 und der Grundkörper 4, 5, 6 eine bauliche Einheit. Dies kann bspw, durch Verstemmen
der Führungsbuchse 9 mit dem Grundkörper 4, 5, 6 bspw. an dessen Rückseite erfolgen.
Alternativ ist auch eine Befestigung durch Verschweißen, Verschrauben oder Vernieten
denkbar.
[0036] Es ist von Vorteil, zunächst die Führungsbuchse 9 sowie den Grundkörper 4, 5, 6 als
zwei separate Bauteile auszuführen und diese nachträglich miteinander zu verbinden,
da in einem solchen Fall unter Verwendung ein und derselben Führungsbuchse 9 unterschiedliche
Beschläge bzw.
[0037] Grundkörper 4, 5, 6 verwendet werden können. Alle anderen Teile des Türbeschlags
können dabei identisch ausgestaltet sein. Dies ermöglicht die Realisierung vielfältiger
Varianten eines Türbeschlags, der dennoch eine große Anzahl gleicher Bauteile umfasst.
[0038] In einem weiteren Schritt wird bspw. werkseitig das Federelement 8 in eine zentrale
Öffnung der Führungsbuchse 9 eingeführt. Dazu wird das Federelement 8 zusammengedrückt,
bis sich die beiden offenen Enden des Federelements 8 beinahe berühren und sich der
Außendurchmesser des Federelements 8 soweit verringert, dass dieses axial in die zentrale
Öffnung der Führungsbuchse 9 eingeführt werden kann. Dabei wird das Federelement 8
bis auf Höhe des ersten Nuteinstichs 10 der Führungsbuchse 9 eingeführt, wo es sich
selbständig aufweiten kann und formschlüssig in den ersten Nuteinstich 10 eingreift.
Diese Montage erfordert kein Werkzeug.
[0039] Ein derart vormontierter Beschlag bestehend aus Grundkörper 4, 5, 6, Führungsbuchse
9 und Federelement 8 kann gegebenenfalls mit einer Grundkörperabdeckung 3 versehen
und an einen Kunden ausgeliefert werden, der lediglich den Grundkörper 4, 5, 6 mit
einer Tür bzw. einem Fenster verschraubt und abschließend den Drehgriff 2, an der
aus Grundkörper 4, 5, 6 und Führungsbuchse 9 gebildeten baulichen Einheit anbringt.
Hierzu wird der Drehgriff 2 mit seinem Führungsansatz 7 in die Führungsbuchse 9 eingeführt,
wobei das Federelement 8 durch Einwirkung der Stirnseite des Führungsansatzes 7 aufgeweitet
wird und in den Nuteinstich 10 der Führungsbuchse 9 verdrängt wird.
[0040] Dazu weist das Federelement 8 vorzugsweise an den mit der Stirnseite des Führungsansatzes
7 in Kontakt kommenden Flächen abgeschrägte Innenkanten 12 auf. Dies ermöglicht ein
Verdrängen des Federelementes 8 in den ersten Nuteinstich 10 durch Einführen des Führungsansatzes
7 in die zentrale Öffnung der Führungsbuchse 9 ohne besonderen Kraftaufwand, Anschließend
verrastet das Federelement 8 mit dem zweiten Nuteinstich 11 am Führungsansatz 7 des
Drehgriffs 2 formschlüssig.
[0041] Auf diese Weise wird der Drehgriff 2 innerhalb der Führungsbuchse 9 irreversibel
fixiert, wobei der Drehgriff 2 axial in seiner Position gesichert wird und dennoch
drehbar in der Führungsbuchse 9 gelagert ist. Zur Demontage des Türgriffs 2 muss zunächst
das Federelement 8 zerstört werden, worauf der Drehgriff 2 aus der Führungsbuchse
9 entfernt werden kann. Anschließend kann unter Verwendung eines weiteren Federelements
8 eine erneute Arretierung des Drehgriffs 2 in der Führungsbuchse 9 erfolgen.
Bezugszeichenliste
[0042]
- 1
- Türbeschlag (Befestigungsvorrichtung)
- 2
- Drehgriff (Türdrücker)
- 3
- Grundkörperabdeckung
- 4
- Grundkörper (Schild)
- 5
- Grundkörper (Rundrosette)
- 6
- Grundkörper (Profiltürrosette)
- 7
- Führungsansatz
- 8
- Federelement
- 9
- Führungsbuchse
- 10
- erster Nuteinstich (Führungsbuchse)
- 11
- zweiter Nuteinstich (Führungsansatz)
- 12
- Anschrägung (Federelement)
- 13
- Durchgangsöffnung
1. Befestigungsvorrichtung (1) für einen Drehgriff (2), mit einem auf einem Türblatt
oder einem Fensterrahmen montierbaren Grundkörper (4, 5, 6), der eine Durchbrechung
(13) für eine Führungsbuchse (9) aufweist, wobei die Führungsbuchse (9) zur axialen
Fixierung eines Führungsansatzes (7) des Drehgriffs (2) in der Durchbrechung (13)
vorgesehen ist, und der Führungsansatz (7) des Drehgriffs (2) mittels eines Federelements
(8) an der Führungsbuchse (9) fixiert ist, und die Führungsbuchse (9) selbst mit dem
Grundkörper (4, 5, 6) fest verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Federelement (8) formschlüssig innerhalb der Führungsbuchse (9) des Drehgriffs
(2) angeordnet ist und formschlüssig mit dem Führungsansatz (7) zusammenwirkt, um
den Drehgriff (2) drehbar und axial gesichert in der Führungsbuchse (9) zu fixieren.
2. Befestigungsvorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (8) in einen dem Führungsansatz (7) zugewandten Nuteinstich (10)
der Führungsbuchse (9) eingreift.
3. Befestigungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (8) in einen Nuteinstich (11) des Führungsansatzes (7) eingreift.
4. Befestigungsvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (8) als Federring ausgeführt ist.
5. Befestigungsvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (8) wellenförmig ausgeführt ist.
6. Befestigungsvorrichtung (1) nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (8) eine angeschrägte Innenkante (12) aufweist.
7. Befestigungsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsbuchse (9) mit dem Grundkörper (4, 5, 6) verstemmt ist.
8. Befestigungsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (5, 6) eine Rund- oder Profiltürrosette ist.
9. Befestigungsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (8) aus einem Kunststoff ausgeführt ist.
10. Befestigungsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der in der Führungsbuchse (9) mittels des Federelements (8) drehbar und axial gesichert
fixierte Drehgriff (2) nur unter Zerstörung des Federelements (8) aus der Führungsbuchse
(9) entfernbar ist.
11. Befestigungsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Grundkörper (4, 5) Befestigungsmittel für eine Grundkörperabdeckung (3) aufweist.
12. Verfahren zur Befestigung eines Drehgriffs (2) an einem eine Durchbrechung (13) für
eine Führungsbuchse (9) aufweisenden Grundkörper (4, 5, 6) eines Türblatts oder eines
Fensterrahmens, wobei die Führungsbuchse (9) zur axialen Fixierung eines Führungsansatzes
(7) des Drehgriffs (2) in der Durchbrechung (13) dient und mit dem Grundkörper (4,
5, 6) fest verbunden wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
ein Federelement (8) formschlüssig innerhalb der Führungsbuchse (9) derart angeordnet
wird, dass es beim Einführen des Führungsansatzes (7) des Drehgriffs (2) in die Führungsbuchse
(9) mit diesem verrastet und formschlüssig zusammenwirkt, um den Drehgriff (2) drehbar
und axial gesichert in der Führungsbuchse (9) zu fixieren.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (8) in einen Nuteinstich (10) der Führungsbuchse (9) eingelegt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (8) derart in der Führungsbuchse (9) positioniert wird, dass dessen
mit einer angeschrägten Innenkante (12) versehene Seite in Richtung des in die Führungsbuchse
(9) einzuführenden Führungsansatzes (7) weist.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (8) durch Eingriff in einen Nuteinstich (11) des Führungsansatzes
(7) mit diesem verrastet.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass, bevor der Führungsansatz (7) des Drehgriffs (2) in die Führungsbuchse (9) eingeführt
wird, der Grundkörper (5) mit einer Grundkörperabdeckung (3) versehen wird.