[0001] Die Erfindung betrifft insbesondere eine Anzeige, bevorzugt als Ampel, die ihren
Einsatz auf Truppenübungsplätzen etc. zum Gefechtsschießen finden und insbesondere
den Waffenzustand einer Waffenstation eines Fahrzeuges etc. anzeigen soll.
[0002] Bekannt zur Anzeige des Waffenzustandes sind derzeit Flaggen, rot, gelb, grün, die
entsprechend des Befehles durch den Kommandanten des Fahrzeuges bzw. der Waffenstation
manuell gesetzt werden müssen. Rot bedeutet dabei für die Umgebung, die Waffe bzw.
Waffenanlage ist geladen, entspannt, entsichert, was gleichbedeutend ist mit - man
darf sich nicht frei auf dem Truppenübungsplatz bewegen. Gelb signalisiert, dass die
Waffenstation gestört ist bzw. sich in einem undefinierten Zustand befindet. Auch
hier sollte eine freie Bewegung vermieden werden. Grün sagt seinerseits aus, dass
die Waffe gesichert ist, keine Munition sich in der Zuführung befindet etc., sodass
eine freie Bewegung möglich ist.
[0003] Nachteilig ist, dass zwischen der Information des Kommandanten und dem Flaggensetzen
außen am Fahrzeug ein zeitlicher Verzug auftritt, da nach Befehlsgabe an diejenige
Person, die die jeweilige Flagge setzen soll, dieser über die Heckklappe oder dergleichen
aus dem Fahrzeug treten muss, um die manuelle Änderung der Flaggen durchzuführen.
Ein weiterer Nachteil ist, dass Flaggen nicht von allen Seiten sichtbar sind, bei
Windstille sich nicht entfalten und bei Nässe als nasses Tuch herumhängen.
[0004] Da aber der Waffenzustand "Sicher"-"Achtung"-"Gefahr" (z.B. wenn die Waffe gesichert
und entspannt ist, oder die Waffe gespannt und entsichert ist etc.) bzw. der Zustand
der Waffe und damit des Fahrzeuges jedoch für die Umgebung angezeigt werden muss,
geht die
US 5,801,620 A den Weg, eine Schießplatzsicherheitssignalvorrichtung zu verwenden.
[0005] Diese umfasst drei nebeneinander angeordnete Farbausleuchtungen, wobei Rot und Gelb
jeweils neben dem Grün angebracht sind. Mittels Farbanzeigen und Farbkombinationen
wird der aktuelle Schießzustand des Fahrzeuges signalisiert. So beschreibt beispielsweise
die Farbkombination "grün-rot" das geladen ist, aber nicht geschossen wird.
[0006] Gleiches Problem bewältigt die
US 5,057,815 A. Diese betrifft ein Lichtsignalsystem für ein Fahrzeug mit einem drehbaren Turm auf
einem Schießplatz. Das Signalsystem ist dabei vertikal ausgerichtet und umfasst die
Farben rot, gelb und grün, wobei grün die unterste Farbanordnung bildet. Das Signalsystem
ist mittels eines adaptierbaren Befestigungsarmes am Turm befestigt. Zusätzlich ist
ein gelbes Blinklicht, das das Signalsystem überragt, vorgesehen.
[0007] Nachteilig bei diesen beiden Lösungen ist, dass die Signalvorrichtungen nur von bestimmten
Stellen aus erkennbar sind.
[0008] Die Erfindung stellt sich die Aufgabe gestellt, eine sichere Anzeige für die Umwelt
über den Waffenzustand aufzuzeigen und zudem den Einsatz an Fahrzeugen ermöglicht,
die selber starken Beeinträchtigungen unterliegen.
[0009] Gelöst wird die Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Ausführungen
sind in den Unteransprüchen aufgezeigt.
[0010] Der Erfindung liegt die einfache wie geniale Idee zugrunde, eine elektrische farbige
Anzeige vorzusehen, die bevorzugt als eine Art Schießampel an jedes Fahrzeug angebracht
werden kann und weithin sichtbar durch das Ausleuchten der Farben aus der Station
bzw. dem Fahrzeug heraus bedienbar ist. Bevorzugt wird ein direktes Ausleuchten, wozu
sich farbige Leuchtmittel direkt hinter transparenten Scheiben befinden. Eine weitere
Möglichkeit bietet sich durch den Einsatz farbiger bzw. eingefärbter Gläser / Kunststoffe.
Die Variante der transparenten Scheibe / Kunststoffe hat den Vorteil, dass sie universeller
austauschbar sind als farbige. Ein indirektes Leuchten ist eine weitere Alternative,
wobei die bevorzugt farbigen Scheiben durch Leuchtmittel beispielsweise angeleuchtet
oder das Licht der Leuchtmittel in die als Lichtleiter fungierenden Scheiben etc.
eingekoppelt (Reflexion, Totalreflexion) werden. Jede dieser Varianten macht eine
Rundumanzeige auf einfache Art und Weise möglich.
[0011] Die Ampel ist kompakt und robust aufgebaut und kann problemlos einem in der Regel
geforderten Temperaturbereich zwischen -35°C bis +55°C ohne weiteres ausgesetzt werden,
was nicht als Einschränkung zu sehen ist. Die Robustheit erlaubt den Einsatz an Fahrzeugen,
die selber starken Beeinträchtigungen unterliegen, wie beispielsweise der Schussbelastung
bei Schussabgabe. Dazu sind die Farben bzw. die Gläser oder Scheiben der Farben mehrteilig,
um eine innere Flächenspannung und damit Zerstörung selbiger zu vermeiden.
[0012] Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass die Ampel, die den Anforderungen entsprechend
ebenfalls die Farben rot - gelb - grün aufweisen sollte, auch nachts sichtbar für
andere ist.
[0013] Um eine Fehleinstellung zu vermeiden ist es zweckmäßig, das Leuchten der Ampel zu
überwachen. Dies kann in einer einfachsten Ausführung über einen Spiegel erfolgen.
Die Einbindung einer Kontrolllampe in ein Bediengerät, von dem aus die Ampelfarben
zuschaltbar sind, ist auch möglich. Als zweckmäßig hat sich jedoch erwiesen, die Zustandsabfragen
der Waffe direkt zu nutzen und die diskreten Signale für das Schalten der Ampel hieraus
zu nutzen. Über eine elektronische Außenkontrolle kann dann die eingestellte Farbsignalisierung
der Besatzung mitgeteilt werden. Diese Variante sichert eine schnelle Reaktion auf
den Waffenzustand.
[0014] Die Ampel kann durch einfache Mittel an der Außenseite befestigt werden und ist somit
bei allen Fahrzeugen einfach nachrüstbar. Alternativ können vorhandene Halterungen
genutzt werden. Beides sichert eine schnelle Montage, Reparatur sowie Inbetriebnahme.
Insbesondere bei Fahrzeugen mit Rundumkennleuchten kann dieser Halter auf dem Truppenübungsplatz
durch die Anzeige belegt werden.
[0015] Vorgesehen ist der Einsatz von Leuchtmitteln, wie LED, die zumindest eine Erkennbarkeit
in einer Entfernung von mindestens 100m realisieren.
[0016] Anhand eines Ausführungsbeispiels mit Zeichnung soll die Erfindung näher erläutert
werden. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Schießampel ohne Fahrzeug,
- Fig. 2
- eine Einbindung der Schießampel in die Bordbedienung.
[0017] In Fig. 1 ist mit 10 eine elektrische Anzeige als Ampel, d.h., als so genannte Schießampel,
gekennzeichnet, die zur Anzeige des Waffenzustandes einer Waffe (allgemein auch Zustand
eines Systems) eines nicht näher dargestellten Fahrzeuges etc. mit Waffenanlage dient.
Die Schießampel 10 weist als oberste Farbangabe die Farbe 1 "rot" (Gefahr) auf. In
der Mitte wird die Farbe 2 "grün" (Sicher) angezeigt, unten die Farbe 3 "gelb" (Achtung).
Diese Reihenfolge ist variabel, sollte aber im Interesse des gleichen Informationsgehaltes
vorgegeben werden. Möglich ist auch eine farbige Reihenfolge, wie sie von den Straßenampeln
her bekannt sind.
[0018] Die Schießampel 1 ist robust aufgebaut und kann in einfacher Art und Weise auf bzw.
in einen am Fahrzeug angebrachten oder vorhandenen Halter / Halterung (nicht näher
dargestellt) eingesetzt werden. Bevorzugt wird ein Verklemmen des Ampelfußes im Halter.
[0019] Die vorgeschlagen Schießampel 1 zeichnet sich dadurch aus, dass sie als Rundumampel
ausgeführt ist und somit horizontal 360° ausleuchten kann. Aufwändiger jedoch technisch
machbar wäre, die Rundumsichtbarkeit von 360° mit Hilfe mehrere beispielsweise auch
herkömmlichen (Straßen-) Ampeln zu realisieren, wobei diese Ampeln dann an unterschiedlichen
Positionen am Fahrzeug eingebunden sind bzw. werden können.
[0020] Die Farben werden bevorzugt durch Farbgruppen 1.1-1.2, 2.1-2.2 und 3.1-3.2 gebildet,
hier zwei, mehrere sind auch möglich. Zwischen den einzelnen Farbgruppen 1.1, 1.2
und 2.1, 2.2 sowie 3.1, 3.2 sind größere Distanzringe 4 eingebunden, um so ein Verschwimmen
der Farben insbesondere in bzw. aus der Ferne zu vermeiden. Die Ampel 10 weist zwischen
den Distanzringen 4 Gläser / Scheiben, vorzugsweise halbrund, auf, die das Licht gleichmäßig
verteilen und durchlassen. Die Farben 1, 2, 3 selbst werden durch farbige LED's erzeugt.
Alternativ sind aber auch vorzugsweise farbige Gläser einsetzbar. Die Gläser bzw.
Scheiben sind mehrteilig ausgeführt.
[0021] Obwohl die Schießampel 10 rund bzw. zylindrisch dargestellt ist, können andere bekannte
Geometrien sich ebenfalls als nützlich erweisen (quaderförmig, trapezförmig, elipsenförmig,
sechseckförmig, etc). Auch eine Drehbarkeit der Schießampel 10 um ihre eigene senkrechte
Achse ist machbar, sodass die äußere Form der Ampel dann sogar pyramidenförmig, prismenförmig
oder dergleichen sein kann. Eine derartige Form bietet sich beispielsweise auch dann
an, wenn eine Rundumsicht nicht notwendig ist.
[0022] Fig. 2 zeigt die Einbindung und Bedienung der Schießampel 10 in ein bordeigenes System
11 des Fahrzeugs. Die Schießampel 10 wird beispielsweise am Fahrzeugdach oder am Turm
über eine Halterung angebracht. Im Fahrzeug kann sich ein Bediengerät 12 für die Schießampel
10 befinden, das vom bordeigenen Netz (Energieverteiler) 13 gespeist werden kann.
Die Signalübertragung als auch die Stromübertragung zur Schießampel 10 erfolgt beispielsweise
über einen bordeigenen Schleifring 14 und der elektrischen Außenschnittstelle 15.
Zum Zuschalten der Farbanzeigen 1, 2, 3 der Schießampel 10 sind im Bediengerät 12
Bedienelemente (Taster, Schalter, etc.) 16 eingebunden. Kontrolllampen 17 signalisieren
der Besatzung (nicht näher dargestellt) die eingestellte (aktuell) Farbanzeige der
Schießampel 10.
[0023] Bevorzugt wird jedoch die Anbindung an den Fahrzeugsicherheitskreis (einschließlich
Waffe bzw. Waffenanlage), sodass eine automatische Waffenzustandsanzeige mittels Schießampel
10 erfolgen kann.
[0024] Der Einsatz dieser Ampel 10 ist nicht auf das vorbeschriebene Ausführungsbeispiel
beschränkt. Die Ampel 10 kann so auch an Fahrzeugen im Bergbau, bei der Minenzerstörung,
d.h., dort, wo Zustandsanzeigen signalisiert werden müssen, verwendet werden.
1. Anzeige des Zustandes eines Systems, insbesondere einer Waffe bzw. Waffenanlage beispielsweise
eines Fahrzeuges, mittels direkt oder indirekt ausleuchtbare Farben (1, 2, 3), die
aus dem Fahrzeug heraus bedienbar ist, mit den Merkmalen:
- die Anzeige (10) ist als Rundumanzeige ausgeführt und kann horizontal 360° ausleuchten,
- die Farben (1, 2, 3) werden durch Farbgruppen (1.1-1.2, 2.1-2.2 und 3.1-3.2) gebildet,
wobei zwischen den einzelnen Farbgruppen (1.1, 1.2; 2.1, 2.2; 3.1, 3.2) größere Distanzringe
(4) eingebunden sind,
- die Farben (1, 2, 3) sind farbige Gläser oder
- werden durch farbige Leuchtmittel definiert, wobei die Gläser bzw. Scheiben / Kunststoffe
hierbei bevorzugt transparent sind.
2. Anzeige nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Gläser oder Scheiben mehrteilig sind.
3. Anzeige nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzeige eine Ampel (10) mit verschiedenen Farben (1, 2, 3) ist.
4. Anzeige nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass als oberste Farbangabe die Farbe (1) "rot", in der Mitte die Farbe (2) "grün" und
als unterste Farbe (3) "gelb" anzeigt.
5. Anzeige nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Bedienung über ein Bediengerät (12) erfolgt, welches Bedienelemente (16) zum
Zuschalten der Farben (1, 2, 3) der Anzeige (10) aufweist und Kontrolllampen besitzen
kann.
6. Anzeige nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass über die Anbindung an den Fahrzeugsicherheitskreis eine automatische Waffenzustandsanzeige
mittels Ampel (10) erfolgen kann.
7. Anzeige nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Ampel (10) rund bzw. zylindrisch, quaderförmig, trapezförmig, elipsenförmig oder
sechseckförmig etc. ist.
8. Anzeige nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Gläser / Scheiben vorzugsweise halbrund sind.
9. Anzeige nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Ampel (10) pyramidenförmig, prismenförmig oder dergleichen ist.
10. Anzeige nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass sie um die eigene senkrechte Achse drehbar ist.