[0001] Die Erfindung betrifft eine Anordnung mit einem fernbedienbaren Gerät, wobei die
Anordnung neben dem fernzubedienenden Gerät, vorzugsweise einem Gerät der Unterhaltungselektronik
beziehungsweise zur Wiedergabe medialer Inhalte, eine Fernbedienungseinrichtung zur
drahtlosen Bedienung des vorgenannten Geräts umfasst. Sie bezieht sich auf eine Lösung,
welche eine multimodale Bedienung des fernzubedienenden Geräts mittels der zugehörigen
Fernbedienungseinrichtung ermöglicht.
[0002] Drahtlose Fernbedienungen sind insbesondere zur Bedienung von Geräten der Unterhaltungselektronik
und der Hausgerätetechnik seit langem bekannt und sehr verbreitet im Einsatz. Am häufigsten
anzutreffen sind dabei Fernbedienungen, bei welchen die jeweiligen Gerätefunktionen
des mit ihrer Hilfe zu bedienenden Geräts mittels auf der Fernbedienung angeordneter
Tasten gesteuert werden. Die den Tasten jeweils zugeordneten Kommandos zur Bedienung
des zugehörigen Geräts werden in der Fernbedienung in einen digitalen Code umgesetzt
und durch Modulierung eines Trägersignals an einen dafür ausgebildeten Empfänger des
fernzubedienenden Geräts übertragen. Zur Codierung werden bei den vorgenannten Fernbedienungen
beispielsweise der RC-5-Code oder der RC-6-Code verwendet, welche ausgehend von tastaturgesteuerten
Fernbedienungen entwickelt wurden. Die drahtlose Übertragung an das zu bedienende
Gerät erfolgt im Allgemeinen durch Modulation eines Infrarot- oder eines Funkträgersignals.
Bei der Bedienung eines Geräts mittels einer Tastatur werden jedoch die natürlichen
menschlichen Kommunikationswege nicht genutzt. Die Bedienung von Geräten mittels entsprechender
Fernbedienungen gestaltet sich daher für den Nutzer im Allgemeinen wenig intuitiv
und stellt ihn nicht selten sogar vor erhebliche Schwierigkeiten.
[0003] Daher ist es bereits bekannt geworden, elektronische Geräte sprachgesteuert zu bedienen.
Entsprechende Einrichtungen sind beispielsweise für die Bedienung von Automaten oder
von Telefon-Freisprecheinrichtungen in Kraftfahrzeugen bekannt. Auch wenn das zur
Bedienung der Geräte bereitgestellte Vokabular häufig eingeschränkt ist, kommt jedoch
diese Art der Bedienung dem intuitiven menschlichen Handeln besser entgegen. Neben
der Möglichkeit, Geräte sprachgeführt zu bedienen, ist es darüber hinaus bekannt geworden,
eine Bedienung elektronischer Geräte durch die Erfassung menschlicher auf die Fernbedienung
wirkender Bewegungen zu realisieren. Im Allgemeinen sind jedoch Vorrichtungen und
Konzepte zur Fernbedienung von elektronischen Geräten monomodal ausgelegt. Das heißt,
die Bedienung ist in vielen Fällen nur nach einer der vorgenannten Möglichkeiten,
also mittels Tastatur oder Sprache oder Bewegung möglich. Teil intuitiver menschlicher
Handlungsweise ist es jedoch, sich in der Kommunikation entweder entsprechend der
jeweiligen Situation oder häufig sogar gleichzeitig mehrerer Kommunikationskanäle
zu bedienen. Vor diesem Hintergrund ist es ein Ziel, die Bedienung von Geräten mittels
Fernbedienungen noch intuitiver zu gestalten.
[0004] Durch die
US 2006/0077174 A1 ist in diesem Zusammenhang eine Fernbedienungseinrichtung bekannt geworden, welche
mindestens bimodal arbeitet. Die Fernbedienungseinrichtung umfasst hierzu innerhalb
eines Gerätes ein mindestens bimodales Eingabemodul, ein Modul mit einer zugehörigen
Datenbank zur Interpretation von beispielsweise mittels Sprache und durch Bewegungen
der Fernbedienungseinrichtung erfolgenden Eingaben und ein Modul zur Generierung von
Steuersignalen auf der Grundalge der im Rahmen der Interpretation erkannten Kommandos.
Insbesondere auch im Falle der Nutzung einer sprachgesteuerten Bedienung erfolgt dabei
die gesamte Spracherkennung und Interpretation innerhalb der Fernbedienungseinrichtung,
welche hierzu für diesen Eingabemodus und zumindest einen weiteren Eingabemodus vorzugsweise
entsprechende Kommandospeicher enthält. Aufgrund der Ableitung der das Gerät bedienenden
Steuersignale unmittelbar in der Fernbedienungseinrichtung ist jedoch deren Flexibilität
im Hinblick auf die Anpassung an unterschiedliche Gerätearten und Gerätetypen vergleichsweise
eingeschränkt. Zudem kann die Kommunikation mit dem jeweils zu bedienenden Gerät,
trotzdem gemäß einer Ausgestaltung der in der Schrift beschriebenen Lösung ein Rückkanal
zwischen dem Gerät und der Fernbedienungseinrichtung vorgesehen ist, kaum kontextsensitiv
gestaltet werden. Das heißt, es ist nur in beschränktem Maße möglich, die jeweils
bereitgestellten Bedienfunktionen an den Kontext beziehungsweise an das aktuelle Geschehen
in Verbindung mit einem von dem Gerät jeweils wiedergegebenen Inhalt anzupassen. Insoweit
ist eine weitgehend intuitive Bedienung im Hinblick auf standardisierte und unveränderliche,
das heißt statische Gerätefunktionen möglich, die Bereitstellung von Bedienungsmöglichkeiten
im Hinblick auf sich dynamisch ändernde Zustände des zu bedienenden Geräts oder auf
sich dynamisch ändernde, mit dem Gerät konsumierte mediale Inhalte aber nicht möglich.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Lösung bereitzustellen, durch welche eine
intuitive Bedienung- elektronischer Geräte noch besser unterstützt und gegebenenfalls
darüber hinaus flexibel an sich ändernde Gegebenheiten angepasst werden kann. Hierzu
ist eine entsprechende Anordnung anzugeben, welche eine drahtlose Fernbedienungseinrichtung
umfasst.
[0006] Die Aufgabe wird durch eine Anordnung mit den Merkmalen des Hautpanspruchs gelöst.
Vorteilhafte Aus- beziehungsweise Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Unteransprüche
gegeben.
[0007] Die zur Lösung der Aufgabe vorgeschlagene Anordnung besteht aus einem fernzubedienenden
Gerät und einer Fernbedienungseinrichtung zur multimodalen, drahtlosen Fernbedienung
des vorgenannten Gerätes. Dabei weist die Anordnung zumindest Mittel zur drahtlosen
Kommunikation zwischen der Fernbedienungseinrichtung und dem mit ihr zu bedienenden
Gerät, an oder in der Fernbedienungsanrichtung angeordnete Eingabemittel zur Entgegennahme
von Eingaben in mindestens zwei verschiedenen Eingabemodi, mindestens eine Digitalisierungseinheit
zur Digitalisierung entgegengenommener Eingaben, mindestens eine Interpretationseinheit
zur Interpretation der in digitale Daten umgewandelten Eingaben sowie mindestens eine
Steuereinheit zur Ableitung von Steuersignalen aus im Zuge der Interpretation von
Eingaben erkannten Bedienkommandos und zur Ansteuerung entsprechender Aktoren des
bedienten Gerätes auf. Mit Hilfe der letztgenannten, in dem fernzubedienenden Gerät
angeordneten Aktoren werden die mit den jeweiligen Eingaben korrespondierenden Bedienkommandos
nach Maßgabe der aus ihnen mittels der mindestens einen Interpretationseinheit erhaltenen
Bedienkommandos und der aus diesen mittels der mindestens einen Steuereinheit abgeleiteten
Steuersignale in dem Gerät umgesetzt. Dabei ist mindestens einer der vorgenannten
zwei Eingabemodi der Anordnung ein Modus zur Spracheingabe oder ein Modus für durch
eine Bewegung der Fernbedienungseinrichtung erfolgende Eingaben. Bei den eingangs
genannten Mitteln zur drahtlosen Kommunikation kann es sich insbesondere um Infrarotsender
und Empfänger oder um Sender und Empfänger für eine funkgestützte Übertragung von
Daten, beispielsweise nach dem Bluetooth-Standard, handeln.
[0008] Erfindungsgemäß ist die mindestens eine Interpretationseinheit zur Interpretation
von Spracheingaben oder zur Interpretation von durch die Bewegung der Fernbedienungseinrichtung
erfolgender Eingaben in dem zu bedienenden Gerät selbst angeordnet. Sprach- oder Bewegungseingaben
werden dabei in der Fernbedienungseinrichtung mittels der mindestens einen in ihr
angeordneten Digitalisierungseinheit lediglich digitalisiert und die dabei erhaltenen
digitalen Daten durch einen Sender der Fernbedienungseinrichtung als digitaler Datenstrom
an einen Empfänger des fernzubedienenden Geräts übertragen. Erst hier erfolgt dann
die Interpretation der Eingaben, das heißt ihre Umsetzung in zunächst Bedienkommandos
und danach die Ableitung der Steuersignale aus den Bedienkommandos, mit welchen die
entsprechenden Aktoren in dem zu bedienenden Gerät angesteuert werden. Letztgenannte
Aktoren sind beispielsweise Funktionsgruppen zur Einstellung der Lautstärke oder von
Parametern eines Bildschirms, wie beispielsweise Kontrast oder Farbsättigung, oder
aber auch Funktionsgruppen zur Umschaltung eines wiedergegebenen Programms.
[0009] Im Sinne der Erfindung kann es sich bei dem fernzubedienenden Gerät beispielsweise
um ein Fernsehgerät, eine Stereoanlage, einen Sat-Receiver, eine Set-Top-Box oder
einen DVD-Player handeln. In jedem Falle ist das entsprechende Gerät gemäß der Erfindung
mit einer Interpretationseinheit ausgestattet, mittels welcher ein gesprochene Worte
repräsentierender Datenstrom oder ein Bewegungen der Fernbedienungseinrichtung repräsentierender
Datenstrom interpretiert werden und soweit möglich ein mit dem Datenstrom korrespondierendes
Bedienkommando abgeleitet wird. Das gegebenenfalls erkannte Bedienkommando wird von
der Interpretationseinheit an die mindestens eine, ebenfalls im zu bedienenden Gerät
angeordnete Steuereinheit zur Ableitung der erforderlichen Steuersignale übergeben.
[0010] Dadurch, dass die Interpretationseinheit, anders als aus dem Stand der Technik bekannt,
in dem zu bedienenden Gerät angeordnet ist, ist eine bedeutend größere Flexibilität
im Zusammenspiel zwischen der Fernbedienungseinrichtung und dem fernzubedienenden
Gerät gegeben. Je nach Geräteart und Gerätetyp können dabei Sprach- oder Bewegungseingaben
durch das jeweilige Gerät völlig unterschiedlich interpretiert werden. Hierdurch wird
die Möglichkeit einer intuitiven Bedienung des zu bedienenden Geräts und der von ihm
jeweils zur Verfügung gestellten Funktionen deutlich verbessert. Zudem sind hierdurch
erweiterte Möglichkeiten für das Update der aus der Fernbedienungseinrichtung und
dem fernzubedienenden Gerät bestehenden Anordnung gegeben. So ist es heute bereits
bekannt, Soft- beziehungsweise Firmware-Updates für Receiver oder Set-Top-Boxen über
Satellit oder Kabel an die Geräte zu übermitteln. Durch die Erfindung ist die Möglichkeit
eröffnet, die entsprechenden Update-Funktionen auch auf das Zusammenspiel zwischen
Fernbedienungseinrichtung und Gerät anzuwenden. Sofern im Rahmen eines Updates an
dem Gerät neue Funktionen zur Verfügung gestellt werden, kann in diesem Zusammenhang
auch ein Update der Interpretationseinheit erfolgen, so dass die entsprechenden Funktionen
unmittelbar und auf gewohnt intuitive Weise auch über die Fernbedienungseinrichtung
ansprechbar sind.
[0011] Entsprechend einer vorgesehenen Ausbildungsform der erfindungsgemäßen Anordnung sind
in oder an der Fernbedienungseinrichtung sowohl Eingabemittel zur Entgegennahme von
Spracheingaben als auch Eingabemittel zur Entgegennahme von Eingaben in Form von Bewegungen
der Fernbedienungseinrichtung angeordnet. Dem Grundgedanken der Erfindung folgend,
ist dabei die mindestens eine Einheit zur Interpretation von sowohl Sprach- als auch
von Bewegungseingaben in dem zu bedienenden Gerät angeordnet, wobei es sich dabei
um eine hinsichtlich aller Bedienmodi gemeinsame Interpretationseinheit oder aber
um jeweils eine oder mehrere Einheiten handeln kann. Bei den Eingabemitteln für die
Spracheingabe handelt es sich um mindestens ein Mikrofon, während als Eingabemittel
für die Bewegungseingabe mindestens ein Beschleunigungssensor in der Fernbedienungseinrichtung
angeordnet ist. Vorzugsweise ist die Anordnung zudem so ausgestaltet, dass neben einer
Bedienung des Geräts durch Sprach-oder Bewegungseingabe zumindest ausgewählte Funktionen
in gewohnter Weise über eine Tastatur der Fernbedienungseinrichtung bedient werden
können.
[0012] Eine mit einem Modus zur Spracheingabe oder sowohl mit einem Modus zur Spracheingabe
als auch zur Bewegungseingabe ausgebildete Anordnung ist vorzugsweise so weitergebildet,
dass die an oder in der Fernbedienungseinrichtung angeordneten Eingabemittel zur Entgegennahme
von Spracheingeben mittels einer dazu vorgesehenen, an der Fernbedienungseinrichtung
angeordneten Taste aktivierbar sind. Die entsprechenden Eingabemittel sind dabei je
nach Ausgestaltung für die Dauer der Betätigung der vorgenannten Taste (im Weiteren
auch Push-To-Talk-Taste) oder bis zu deren erneuter Betätigung aktiviert. Die zuvor
dargestellte Ausbildungsform kann vorteilhaft noch dadurch weitergebildet sind, dass
während der Betätigung der Push-to-talk-Taste ein Muting der von dem bedienten Gerät
gegebenenfalls gerade wiedergegebenen akustischen Signale erfolgt. Um die Erkennungssicherheit
der Spracheingabe zu erhöhen, wird demnach zum Beispiel bei einem Fernsehgerät oder
einer Set-Top-Box für die Dauer der Betätigung der Push-to-Talk-Taste und damit für
die Dauer der Aktivierung der Spracheingabemittel die Lautstärke der Tonwiedergabe
reduziert.
[0013] Eine weitergehende Verbesserung der Zuverlässigkeit bei der Erkennung von Spracheingaben
wird durch eine spezielle Weiterbildung der mit einer Spracheingabeeinheit ausgestatteten
erfindungsgemäßen Anordnung erreicht. Bei dieser ist ein zweistufiges Bedienkonzept
für die Spracheingabe vorgesehen. Danach wird zwischen einem Sprachbedienmodus zur
Steuerung von Basisfunktionen mit einem statischen Befehlssatz und einem Sprachbedienmodus
mit einem sich dynamisch ändernden Befehlssatz zur kontextbezogenen Bedienung des
fernzubedienenden Geräts unterschieden. Der erste Modus zur Nutzung von Basisfunktionen,
wie beispielsweise das An- und
[0014] Ausschalten des Geräts oder die Lautstärkeeinstellung, ist dabei ständig oder, sofern
an der Fernbedienungseinrichtung eine Push-To-Talk-Taste vorgesehen ist, jeweils beim
Betätigen der Push-to-talk-Taste aktiv. Hingegen erfordert die Aktivierung des erweiterten
beziehungsweise dynamischen Bedienmodus eine zusätzliche Bedienung, durch etwa das
Betätigen einer weiteren Taste oder ein spezielles Sprachkommando (zum Beispiel Sprachkommando
"erweiterter Modus"). Im erweiterten Bedienmodus ist es dabei möglich, sich in kürzeren
Abständen ändernde und kontextabhängige Bedienfunktionen zu nutzen. Ein Beispiel hierfür
sind Titel von Medieninhalten, die per Sprache ausgewählt werden können und die sich
in Abhängigkeit des jeweils angebotenen Programms ständig ändern. Hierfür sind in
dem zu bedienenden Gerät als Bestandteil der mindestens einen Interpretationseinheit
zur Interpretation von Spracheingaben vorzugsweise zwei verschiedenen Sprachgrammatiken
vorgesehenen. Dabei ist der mittels einer ersten, der Interpretation statischer Bedienfunktionen
dienenden Grammatik abgedeckte Sprachraum (Wortschatz und Phrasen) statisch, während
die mit Hilfe der zweiten Grammatik interpretierbaren Spracheingaben sich dynamisch
an den jeweiligen Kontext anpassen und beispielsweise mit Hilfe des Electronic-Program-Guide
jeweils entsprechend modifiziert werden. Vorzugsweise ist die Erfindung dabei so ausgestaltet,
dass nach der Aktivierung des erweiterten Bedienmodus und der Ausführung einer mittels
dieses Modus möglichen Bedienfunktion die Anordnung unmittelbar wieder in den ersten
statischen Bedienmodus zurückschaltet beziehungsweise den erweiterten Bedienmodus
deaktiviert.
[0015] Eine weitere besonders vorteilhafte Ausbildungsform der Erfindung ist so gestaltet,
dass sie ein so genanntes Voice-Zapping ermöglicht. Hierbei ist es dem Bediener möglich,
durch sprachliche Angabe eines bestimmten Genres, selektiv ausgewählte Programminhalte
anzusprechen und das bediente Gerät zum Umschalten auf einen solchen Programminhalt
zu veranlassen. Beispielsweise könnte das Sprachkommando "Sport" einen erfindungsgemäß
gestalteten Sat-Receiver dazu veranlassen, auf ein Sportprogramm umzuschalten. Denkbar
ist es ferner, dass ein Nutzer der erfindungsgemäßen Anordnung im Fernsehen eine bestimmte,
ihm vom Titel her bekannte Sendung sehen möchte, ihm aber nicht unmittelbar bekannt
ist, von welchem Sender diese ausgestrahlt wird. In diesem Falle ist gemäß der zuvor
beschriebenen Ausbildungsform beispielsweise die Möglichkeit gegeben, dass er mittels
Sprachbedienung durch Nennung des Titels der Sendung auf den entsprechenden Sender
beziehungsweise das entsprechende Programm umschaltet, wobei das Umschalten auf den
betreffenden Sender ermöglicht ist, sofern die gewünschte Sendung gerade läuft und,
gegebenenfalls darüber hinaus, innerhalb einer in der Interpretationseinheit im Wege
eines Update hinterlegten Zeitspanne vor dem Beginn der Sendung. Anhand dieser Beispiele
wird der Vorteil einer gemäß der Erfindung gegebenen Anordnung der Interpretationseinheit
oder -einheiten in dem zu bedienenden Gerät und der damit verbundenen höheren Bedienungsflexibilität
sehr deutlich. Eine kontextbezogene beziehungsweise kontextsensitive Bedienung im
Sinne des zuvor Erläuterten ist erst durch die erfindungsgemäße Anordnung der mindestens
einen Interpretationseinheit in dem zu bedienenden beziehungsweise in dem bedienten
Gerät möglich.
[0016] Sofern die Fernbedienungseinrichtung der erfindungsgemäßen Anordnung über einen Eingabemodus
zur Bedienung durch eine Bewegung der Fernbedienungseinrichtung verfügt, ist auch
eine solche Ausbildungsform vorzugsweise dadurch weitergebildet, dass der entsprechende
Eingabemodus nur beim und für die Dauer des Drückens einer dafür vorgesehenen Taste
(im Weiteren auch Motion-Control) oder bis zum nochmaligen Betätigen der Motion-Control-Taste
aktiviert ist. Eine solche, die Bedienung des zugehörigen Geräts durch die Bewegung
der Fernbedienungseinrichtung ermöglichende Anordnung kann zudem derart ausgestaltet
sein, dass sie ein so genanntes "EasyOn/EasyOff" ermöglicht. Dabei wird beispielsweise
das zu bedienende Gerät dadurch ausgeschaltet, dass eine als Oberseite erkennbare
Seite der Fernbedienungseinrichtung nach unten gedreht beziehungsweise die Fernbedienungseinrichtung
mit dieser Seite nach unten auf den Tisch gelegt wird. Das Drehen der Fernbedienungseinrichtung
auf ihre Rückseite bewirkt dementsprechend das Einschalten des zu bedienenden Geräts.
[0017] Entsprechend einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist die Interaktion zwischen
der Fernbedienungseinrichtung und dem zu bedienenden Gerät derart gestaltet, dass
stufenlos einstellbare Gerätefunktionen, wie beispielsweise die Lautstärkeeinstellung
für die Tonwiedergabe oder die Kontrasteinstellung für die Bildwiedergabe, durch eine
Drehbewegung der Fernbedienungseinrichtung gesteuert werden können.
[0018] Die Fernbedienungseinrichtung der erfindungsgemäßen Anordnung ist zudem vorzugsweise
mit einem Display ausgestattet. Hier können beispielsweise aktive Betriebsmodi der
Fernbedienungseinrichtung angezeigt oder aber auch visuelle Feedbacks, mit welchen
das fernbediente Gerät die Betätigung ausgewählter Funktionen quittiert, wiedergegeben
werden. Die Fernbedienungseinrichtung kann zudem mit Mitteln für ein akustisches Feedback
(Lautsprecher) oder ein haptisches Feedback (Vibrationseinheit) ausgestattet sein.
[0019] Anhand eines Ausführungsbeispiels sollen nachfolgend nochmals einige Aspekte und
Details der Erfindung erläutert werden. In den zugehörigen Zeichnungen zeigen:
- Fig.1:
- ein grobes Blockschaltbild beziehungsweise Schema der erfindungsgemäßen Anordnung,
- Fig. 2:
- die Fernbedienungseinrichtung gemäß Fig. 1 in einem Modus für Bewegungseingaben.
[0020] Die Fig. 1 zeigt ein grobes Schema beziehungsweise Blockschaltbild einer möglichen
Ausbildungsform der erfindungsgemäßen Anordnung. Die Anordnung besteht aus der Fernbedienungseinrichtung
1 und dem mit ihr fernzubedienenden Gerät 2, beispielsweise einer Set-Top-Box. Als
wesentliche Einheiten weist die Anordnung Mittel zur drahtlosen Kommunikation 6, 7
zwischen der Fernbedienungseinrichtung 1 und dem zu bedienendem Gerät 2, nämlich einen
Infrarotsender 6 an der Fernbedienungseinrichtung 1 und einen Infrarotempfänger 7
an dem Gerät 2, eine in der Fernbedienungseinrichtung 1 angeordnete Digitalisierungseinheit
11, eine gemäß der Erfindung in dem zu bedienenden Gerät 2 angeordnete Interpretationseinheit
3 zur Interpretation von Eingaben unterschiedlicher Eingabemodi, eine Steuereinheit
4 und mehrere von der Steuereinheit mittels entsprechender Steuersignale betätigte
Aktoren 5 auf. Die in dem Beispiel gezeigte Anordnung verfügt über drei Eingabemodi.
Diese ermöglichen es, Funktionen des Geräts 2 mittels der Fernbedienungseinrichtung
durch Tastatureingaben, Spracheingaben und Bewegungseingaben zu steuern. Hierfür sind
in beziehungsweise an der Fernbedienungseinrichtung 1 entsprechende Eingabemittel
8, 9, 10 vorgesehen. Die im Beispiel gezeigte Fernbedienungseinrichtung 1 verfügt
über eine Tastatur 10 zur Entgegennahme von Tastatureingaben, ein Mikrofon 8 zur Entgegennahme
von Spracheingaben und einen in der Fernbedienungseinrichtung 1 angeordneten Beschleunigungssensor9
zur Entgegennahme durch Bewegungen der Fernbedienungseinrichtung 1 getätigter Bewegungseingaben.
Die durch Betätigung beziehungsweise Nutzung der Eingabemittel 8, 9, 10 von einem
Nutzer der Anordnung ausgeführten Eingaben werden nach der Entgegennahme durch die
Fernbedienungseinrichtung 1 in der Digitalisierungseinrichtung 11 in einen digitalen,
über den Infrarotsender 6 an der Fernbedienungseinrichtung 1 in Richtung des zu bedienenden
Geräts 2 abgestrahlten Datenstrom umgewandelt. Der entsprechende Datenstrom wird von
dem Infrarotempfänger 7 der Set-Top-Box 2 empfangen. In einer zu der Interpretationseinheit
3 gehörenden Funktionsgruppe 21, einem Signalkonverter und -verzweiger, werden die
empfangenen digitalen Daten entsprechend ihrer Herkunft von den Spracheingabemitteln
8, den Eingabemitteln 8 für Bewegungseingaben und der Tastatur 10 getrennt und zur
eigentlichen Interpretation unterschiedlichen Funktionsgruppen 12, 16, 17 der Interpretationseinheit
3 zugeführt. In einer ersten Funktionsgruppe 16 erfolgt die Interpretation von Bewegungseingaben,
das heißt durch horizontale oder vertikale Bewegung oder Drehung der Fernbedienungseinrichtung
1 getätigter Eingaben. Die Interpretation erfolgt in der Weise, dass die aufgrund
von Bewegungen der Fernbedienungseinrichtung 1 eingegangenen Signale in der entsprechenden
Funktionsgruppe 16 analysiert und mit ihnen korrespondierende Bedienkommandos ermittelt
werden, wobei sie auf Übereinstimmung mit möglichen, in einem Kommandospeicher 18
gehaltenen Bedienkommandos geprüft werden. Mittels des Mikrofons 8 der Fernbedienungseinrichtung
1 entgegengenommene Bedieneingaben werden nach der Digitalisierung und der Übermittlung
an den Empfänger 7 des zu bedienenden Geräts 2 durch den Signalkonverter beziehungsweise
Signalverzweiger 21 einer Funktionsgruppe 12 zur Interpretation von Sprachsignalen
zugeführt. Hier werden sie mittels eines Spracherkenners 15 (ASR - Automatic Speech
Recognition) auf der Grundlage zweier verschiedener in der Funktionsgruppe gehaltener
Grammatiken 13, 14 analysiert und aus ihnen, sofern möglich, ein Bedienkommando nach
den Vorgaben des Kommandospeichers 18 abgeleitet. Bei den beiden zuvor erwähnten Grammatiken
13, 14 handelt es sich um eine erste Grammatik 13, welche ein Vokabular zur Aktivierung
statischer Bedienkommandos enthält. Darüber hinaus ist eine zweite Grammatik 14 vorgesehen,
deren bei der Sprachanalyse auf die aus der Spracheingabe resultierenden Daten angewandtes
Vokabular kontextabhängig und somit dynamisch ist. Die Anpassung des Vokabulars an
den Kontext, das heißt beispielsweise an die zu einem bestimmten Zeitpunkt mittels
der Set-Top-Box empfangbaren Programme, geschieht mit Hilfe des EPG 22 (Electronic-Program-Guide).
Der EPG 22 bezieht seine Daten beispielsweise von dem Backend, das heißt einem Internetserver
23, eines den Inhalt bereitstellenden Anbieters über das Internet 24 und/oder durch
den Empfang entsprechender Daten über eine Satellitenanlage. In einer dritten Funktionsgruppe
17 erfolgt die Interpretation von Tastatureingaben, indem diese auf gemäß den Vorgaben
des Kommandospeichers 18 mögliche Bedienkommandos abgebildet werden. Die bei Nutzung
der einzelnen Eingabemodi ermittelten Bedienkommandos werden der Steuereinheit 4 zugeführt,
welche aus ihnen Steuersignale ableitet und mit diesen Steuersignalen Aktoren 5 des
Geräts, im Beispiel eine Funktionsgruppe 5' zur Lautstärkereglung, eine Funktionsgruppe
zur Programmauswahl 5" und/oder eine Funktionsgruppe 5"' zur Einstellung von Bildschirmparametern,
wie Helligkeit und/oder Kontrast, ansteuert. Ein entscheidender Aspekt der Erfindung
ist die Tatsache, dass die Art und Weise, in welcher in den einzelnen Eingabemodi
getätigte Bedieneingaben interpretiert und in Steuersignale für das zu bedienende
Gerät umgesetzt werden, durch das jeweils bediente Gerät 2 selbst, nämlich die mindestens
eine in diesem angeordnete Interpretationseinheit 3, bestimmt wird. Dabei kann die
Firmware der entsprechenden Interpretationseinheit 3 im Wege des Updates, beispielsweise
durch Übertragung über den Satellitenkanal, geändert werden und somit die Funktionalität
des Gerätes 2 an unterschiedliche Gegebenheiten angepasst werden.
[0021] Die an der Fernbedienungseinrichtung 1 einerseits und dem Gerät 2 andererseits angeordneten
Mittel 6, 7 zur drahtlosen Kommunikation können gegebenenfalls auch jeweils als eine
Kombination von Infrarotsender und Infrarotempfänger und somit bidirektional ausgebildet
sein. Sofern darüber hinaus entsprechende Mittel, wie beispielsweise ein Display,
ein Lautsprecher oder eine Vibrationseinheit in der Fernbedienungseinrichtung angeordnet
sind, kann unter Nutzung dieser Bidirektionalität ein Feedback beziehungsweise eine
Rückantwort des Geräts auf Bedieneingaben, so beispielsweise ein Quittierung von Eingaben
oder eine Warnung bei Fehleingaben, erfolgen.
[0022] Die Fig. 2 zeigt nochmals eine schematische Darstellung der Fernbedienungseinrichtung
1. Diese verfügt, gemäß dem zuvor erläuterten Beispiel, unter anderem über einen Eingabemodus
zur Steuerung von Gerätefunktionen des Geräts 2 durch Bewegungen der Fernbedienungseinrichtung
1. Eine grundlegende, mittels dieses Eingabemodus steuerbare Gerätefunktion ist das
Ein- und Ausschalten des Geräts. Dieses kann unter Nutzung von Bewegungseingaben in
der Weise als "EasyOn" und "EasyOff" ausgestaltet sein, dass das Ablegen der Fernbedienungseinrichtung
1 auf ihre Rückseite beziehungsweise auf dem "Rücken" (siehe a) ein Einschalten des
Geräts 2 bewirkt, während das Ablegen der Fernbedienungseinrichtung 1 auf die Vorderseite
beziehungsweise auf dem "Bauch" (siehe b) zum Ausschalten des Geräts 2 führt, wobei
gegebenenfalls durch den Nutzer zusätzlich die Motion-Control-Taste 20 während der
Bewegung der Fernbedienungseinrichtung betätigt werden muss. Darüber hinaus kann das
Hinstellen der Fernbedienung (siehe c) in eine aufrechte Position (mit dem Kopf beziehungsweise
dem Beschleunigungssensor 9 nach unten - Upright-Position) zum Beispiel dazu verwendet
werden, die Timeshift-Funktion der Set-Top-Box zu aktivieren, die den aktuellen Medienstream
anhält und die Wiedergabe zu einem späteren Zeitpunkt ermöglicht, sobald beispielsweise
die Fernbedienung wieder eine von der Upright-Position verschiedene Position einnimmt.
[0023] Weiterhin sind beispielsweise im Rahmen der Steuerung eines On-Screen-Cursors zur
Bedienung eines On-Screen-Menüs der Set-Top-Box 2 folgende Funktionen und Zuordnungen
dieser Funktionen zu Bewegungen der Fernbedienungseinrichtung 1 denkbar, wobei durch
entsprechende Bewegungen der Fernbedienungseinrichtung 1 eine Steuerung des On-Screen-Cursors
in alle vier Richtung ermöglicht ist.
[0024] Die Gesten des Anwenders werden dabei mit Hilfe eines dreiachsigen Beschleunigungssensors
9 erfasst, der die Lage der Fernbedienungseinrichtung 1 relativ zur Erdbeschleunigung
erfasst. Damit lassen sich die Auslenkungswinkel 'Pitch' (Drehung um die horizontale
X-Achse) und 'Roll' (Drehung um die horizontale Y-Achse) erfassen (siehe Fig. 2).
[0025] Es wird eine Auslenkung der Fernbedienungseinrichtung für Pitch und Roll im Bereich
von jeweils -180 bis +180 Grad erfasst.
[0026] Während die Motion-Control-Taste 20 gehalten wird, werden des Auslenkungen des Pitch
und Roll in Steuerinformationen des On-Screen-Cursors umgesetzt. Sobald die Motion-Control-Taste
20 gedrückt wird, werden die augenblicklichen Werte für Pitch und Roll als Referenzwerte
(PitchRef, RollRef) gespeichert. Solange die Motion-Control-Taste 20 gedrückt ist,
werden nun alle Bewegungen relativ zu den gespeicherten Referenzwerten (PitchRef,
RollRef) interpretiert. Jeder erneute Druck auf die Motion-Control-Taste 20 führt
zu einer erneuten Festlegung der Referenzwerte für Pitch und Roll. Die Bewegungssteuerung
funktioniert nun derart, dass die Änderungen des Pitch und Roll relativ zu deren Referenzwerten
den vier Bewegungsrichtungen zugeordnet werden, solange die Motion-Control-Taste 20
gedrückt gehalten wird.
[0027] Die Zuordnung zu den Bewegungsrichtungen des On-Screen-Cursors erfolgt dann beispielsweise
wie folgt:
- 1. Es werden folgende Schwellwerte definiert:
- a. Minimale Änderung des Pitch, wenn dieser sich vergrößert (minPosPitch)
- b. Minimale Änderung des Pitch, wenn dieser sich verringert (minNegPitch)
- c. Minimale Änderung des Roll, wenn dieser sich vergrößert (minPosRoll)
- d. Minimale Änderung des Roll, wenn dieser sich verringert (minNegRoll)
- e. Maximale Änderung des Pitch, wenn dieser sich vergrößert (maxPosPitch)
- f. Maximale Änderung des Pitch, wenn dieser sich verringert (maxNegPitch)
- g. Maximale Änderung des Roll, wenn dieser sich vergrößert (maxPosRoll)
- h. Maximale Änderung des Roll, wenn dieser sich verringert (maxNegRoll)
- 2. Es wird die aktuelle Differenz des Pitch (PitchDiff) und Roll (RollDiff) zu deren
Referenzwerten bestimmt.
- 3. Liegt PitchDiff und RoliDiff unterhalb der in 1a.-1d. definierten Schwellwerten
wird der entsprechende Wert ignoriert.
- 4. Liegt PitchDiff und RollDiff oberhalb der in 1e.-1h. definierten Schwellwerten
wird PitchDiff und PitchRoll auf den entsprechenden Maximalwert begrenzt.
- 5. Der Auslenkung in beiden Achsen (Pitch, Roll) wird linear ein Intensitätswert zwischen
0,0 und 1,0 zugeordnet, der linear zwischen den in 1. definierten Minimal- (0,0) und
Maximalwerten (1,0) liegt.
- 6. Je nachdem, ob der in 5. berechnete Intensitätswert für die Pitch- oder die Roll-Auslenkung
größer ist, erfolgt die Bewegungssteuerung des On-Screen-Cursors ausschließlich in
horizontaler oder in vertikaler Richtung. Ein größerer Intensitätswert für die Pitch-Auslenkung
führt zu einer Bewegung des On-Screen-Cursors nach oben oder unten, je nachdem in
welcher Richtung der Pitch-Wert verändert wurde. Ein größerer Intensitätswert für
die Roll-Auslenkung führt zu einer Bewegung des On-Screen-Cursors nach links oder
rechts, je nachdem in welcher Richtung der Roll-Wert verändert wurde.
- 7. Die Geschwindigkeit mit der der On-Screen-Cursor des On-Screen-Menüs bewegt wird,
ist linear zu dem entsprechenden Intensitätswert.
- 8. Die Punkte 2. bis 7. werden in festen Abständen wiederholt, solange die Motion-Control-Taste
20 gedrückt ist. Das heißt, bis die Motion-Control-Taste 20 wieder losgelassen wird,
wird der On-Screen-Cursor auch dann noch weiterbewegt, wenn sich der Auslenkungswinkel
nicht mehr ändert, solange nur die Auslenkung oberhalb der Minimalschwelle liegt.
Auf diese Weise kann über den Auslenkungswinkel die Geschwindigkeit gesteuert werden,
mit der der On-Screen-Cursor im On-Screen-Menü fortbewegt wird.
[0028] Die Motion-Control-Taste 20 kann dabei nicht nur zur Navigation des On-Screen-Cursors
innerhalb des On-Screen-Menüs verwendet werden. Mit der Motion-Control-Taste 20 können
zusätzlich auch die selektierten Menüpunkte im On-Screen-Menü aktiviert werden, so
dass auch auf eine separate Bestätigungstaste verzichtet werden kann ("One Button_Navigation").
Dadurch wird zur Steuerung des On-Screen-Menüs nur noch eine Taste benötigt und der
Nutzer muss mit dem Finger oder Daumen auch keine unterschiedlichen Druckrichtungen
unterscheiden wie sonst üblicherweise bei herkömmlichen 5-Wege-Keys. Die Unterscheidung
zwischen Navigation und Bestätigung erfolgt anhand der zeitlichen Dauer, während der
die Motion-Control-Taste 20 gedrückt wurde. Ein kurzer Klick auf die Motion-Control-Taste
20 wird als Bestätigung gewertet, während ein längerer Druck auf die Motion-Control-Taste
20 die horizontale und vertikale Navigation des On-Screen-Cursors aktiviert.
[0029] Die Ablauflogik gestaltet sich beispielsweise wie folgt:
- 1. Im Ausgangszustand ist die Motion-Control-Taste 20 im Ruhezustand (nicht gedrückt).
- 2. Der Zeitpunkt, zu dem die Motion-Control-Taste 20 heruntergedrückt wird, wird vom
System gespeichert (tMCbegin).
- 3. Solange die Motion-Control-Taste 20 noch heruntergedrückt ist, kann prinzipiell
eine Navigationssteuerung wie im oberen Abschnitt beschrieben erfolgen.
- 4. Sobald die Motion-Control-Taste 20 wieder losgelassen wird, wird der Zeitpunkt
des Loslassens der Motion-Control-Taste 20 (tMCend) mit dem vorhergehenden Zeitpunkt tMCbegin verglichen.
- 5. Ist die Differenz zwischen tMCend und tMCbegin kleiner als ein vorher festgelegter
Schwellwert DiffMCclick, dann wird der Druck auf die Motion-Control-Taste 20 als Bestätigung gewertet und
das zum Zeitpunkt tMCend durch den On-Screen-Cursor selektierte Element wird bestätigt/aktiviert. Andernfalls
beschränkt sich die Verwendung der Motion-Control-Taste 20, wie in Punkt 3 beschrieben,
auf die Navigationssteuerung.
[0030] Üblicherweise ist der Schwellwert
DiffMCclick so klein zu wählen, dass der Nutzer während der kurzen Zeitspanne
DiffMCclick praktisch keinerlei Navigation vornehmen kann. Typische Werte sind beispielsweise
wenige hundert Millisekunden.
[0031] Die Bewegungssteuerung kann über die Steuerung des On-Screen-Menüs hinaus auch zur
stufenlosen Regelung anderer Systemparameter, wie beispielsweise die Lautstärke oder
Helligkeit, verwendet werden. Durch einfache Drehbewegungen während die Motion-Control-Taste
20 gedrückt ist, kann so ähnlich wie bei einem analogen Drehregler in beliebiger Geschwindigkeit
die gewünschte Systemgröße verändert werden. Mittels eines im Vorfeld erteilten Sprachbefehls
(z.B. 'Lautstärke' oder 'Helligkeit', 'Kontrast') kann gegebenenfalls auch der jeweilige
Systemparameter ausgewählt werden, der dann anschließend über die Bewegungssteuerung
geregelt werden soll.
1. Anordnung mit einem fernbedienbaren Gerät (2), bestehend aus dem fernzubedienenden
Gerät (2) und einer Fernbedienungseinrichtung (1) zur multimodalen drahtlosen Fernbedienung
des Gerätes (2), wobei die Anordnung zumindest Mittel (6, 7) zur drahtlosen Kommunikation
zwischen der Fernbedienungseinrichtung (1) und dem mit ihr zu bedienenden Gerät (2),
an oder in der Fernbedienungseinrichtung (1) angeordnete Eingabemittel (8, 9, 10)
zur Entgegennahme von Eingaben in mindestens zwei verschiedenen Eingabemodi, mindestens
eine Digitalisierungseinheit (11) zur Digitalisierung entgegengenommener Eingaben,
mindestens eine Interpretationseinheit (3) zur Interpretation der in digitale Daten
umgewandelten Eingaben sowie eine Steuereinheit (4) zur Ableitung von Steuersignalen
aus im Zuge der Interpretation von Eingaben erkannten Bedienkommandos und zur Ansteuerung
entsprechender Aktoren (5) des bedienten Gerätes (2) aufweist, durch welche die mit
den jeweiligen Eingaben korrespondierenden Bedienkommandos in dem Gerät (2) umgesetzt
werden und wobei wenigstens ein Modus zur Spracheingabe oder ein Modus für durch eine
Bewegung der Fernbedienungseinrichtung (1) erfolgende Eingaben vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Interpretationseinheit (3) zur Interpretation von Spracheingaben
oder zur Interpretation von durch die Bewegung der Fernbedienungseinrichtung (1) erfolgender
Eingaben in dem zu bedienenden Gerät (2) angeordnet ist, wobei eine Sprach- oder Bewegungseingabe
durch die mindestens eine Digitalisierungseinheit (11) in der Fernbedienungseinrichtung
(1) lediglich digitalisiert wird und die dabei erhaltenen digitalen Daten durch einen
Sender (6) der Fernbedienungseinrichtung (1) als digitaler Datenstrom an einen Empfänger
(7) des zu bedienenden Geräts (2) übertragen werden.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in oder an der Fernbedienungseinrichtung sowohl Eingabemittel (8) zur Entgegennahme
von Spracheingaben und als auch Eingabemittel (9) zur Entgegennahme von Eingaben in
Form von Bewegungen der Fernbedienungseinrichtung (1) angeordnet sind und in dem zu
bedienenden Gerät (2) eine oder mehrere Interpretationseinheiten (3) zur Interpretation
von sowohl Sprach- als auch von Bewegungseingaben angeordnet sind, wobei es sich bei
den Eingabemitteln für die Spracheingabe um mindestens ein Mikrofon (8) und bei den
Eingabemitteln für die Bewegungseingabe um mindestens einen Beschleunigungssensor
(9) handelt.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Eingabemittel der Fernbedienungseinrichtung (1) eine Tastatur (10) umfassen.
4. Anordnung nach Anspruch 1 mit einem Modus zur Spracheingabe oder nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine in dem Gerät (2) angeordnete Interpretationseinheit (3) mindestens
eine Funktionsgruppe (12) zur Spracherkennung mit einem Spracherkenner (15) mindestens
einer einen Sprachraum für die Spracherkennung festlegenden Grammatik (13) aufweist.
5. Anordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Funktionsgruppe (12) zur Spracherkennung eine Grammatik (13) zur Festlegung eines
Sprachraums für die Interpretation von Bedienkommandos eines statischen Kommandosatzes
für einen die Steuerung von Grundfunktionen des Gerätes (2) ermöglichenden Bedienmodus
und eine Grammatik (14) zur Festlegung eines Sprachraums für die Interpretation von
Bedienkommandos eines sich dynamisch ändernden Kommandosatzes für einen die Steuerung
von erweiterten Gerätefunktionen ermöglichenden Bedienmodus aufweist.
6. Anordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Bedienmodus für die Steuerung erweiterter Gerätefunktionen eine kontextabhängige
Bedienung im Hinblick auf von dem Gerät (2) gerade empfangene und/oder wiedergegebene
Medieninhalte ermöglicht ist.
7. Anordnung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Umschaltung zwischen dem der Steuerung von Grundfunktionen des Gerätes (2) ermöglichenden
Bedienmodus und dem die Steuerung erweiterter Gerätefunktionen ermöglichenden Bedienkommandos
durch eine Spracheingabe ermöglicht ist.
8. Anordnung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass diese auf der Grundlage einer entsprechenden Interpretation von Spracheingaben in
der mindestens einen Interpretationseinheit (3) ein Voice-Zapping zur Verfügung stellt,
bei der die Umschaltung auf einen bestimmten Programminhalt durch Nennung eines diesen
Programminhalt bezeichnenden Genres ermöglicht ist.
9. Anordnung nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die an oder in der Fernbedienungseinrichtung (1) angeordneten Eingabemittel (8) zur
Entgegennahme von Spracheingaben mittels einer dazu vorgesehenen an der Fernbedienungseinrichtung
angeordneten Taste (19) aktivierbar und für die Dauer der Betätigung dieser Taste
(19) oder bis zu einem nochmaligen Betätigen dieser Taste (19) aktiviert sind.
10. Anordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass bei aktivierter Spracheingabe, die Lautstärke durch das Gerät (2) wiedergegebener
akustischer Inhalte auf eine minimale Lautstärke zurückgeregelt wird.
11. Anordnung nach Anspruch 1 mit einem Modus für durch eine Bewegung der Fernbedienungseinrichtung
(1) erfolgende Eingaben oder nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die mittels der mindestens einem in dem Gerät (2) angeordneten Interpretationseinheit
(3) interpretierbaren Bedienkommandos zumindest Bedienkommandos für ein durch Änderung
der Lage der Fernbedienungseinrichtung (1) erfolgendes Ein- und Ausschalten des Gerätes
(2) umfassen.
12. Anordnung nach Anspruch 1 mit einem Modus für durch eine Bewegung der Fernbedienungseinrichtung
(1) erfolgende Eingaben oder nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die mittels der mindestens einem in dem Gerät (2) angeordneten Interpretationseinheit
(3) interpretierbaren Bedienkommandos zumindest Bedienkommandos zur stufenlosen Steuerung
von Gerätefunktionen durch ein Drehen der Fernbedienungseinrichtung (1) um mindestens
eine ihrer Achsen umfassen.
13. Anordnung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die an oder in der Fernbedienungseinrichtung (1) angeordneten Eingabemittel (9) zur
Entgegennahme von Eingaben in Form von Bewegungen der Fernbedienungseinrichtung (1)
mittels einer dazu vorgesehenen an der Fernbedienungseinrichtung (1) angeordneten
Taste (20) aktivierbar und für die Dauer der Betätigung dieser Taste (20) oder bis
zu einem nochmaligen Betätigen dieser Taste (20) aktiviert sind.
14. Anordnung nach Anspruch 4, 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Interpretationseinheit (3) einen Kommandospeicher (18) umfasst
in dem die im Rahmen der Interpretation von Bedieneingaben als mögliches Ergebnis
erhältlichen Bedienkommandos hinterlegt sind.
15. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel (6, 7) zur drahtlosen Kommunikation zwischen der Fernbedienungseinrichtung
(1) und dem mit ihr zu bedienenden Gerät (2) bidirektional ausgebildet sind.
16. Anordnung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Fernbedienungseinrichtung (1) mindestens ein Display zur visuellen Ausgabe von
durch die Steuereinheit (4) des Gerätes (2) generierten Rückantworten auf an der Fernbedienungseinrichtung
(1) getätigte Eingaben zur Steuerung von Gerätefunktionen des Gerätes (2) aufweist.
17. Anordnung nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Fernbedienungseinrichtung (1) mindestens einen Lautsprecher zur akustischen Ausgabe
von durch die Steuereinheit (4) des Gerätes (2) generierten Rückantworten auf an der
Fernbedienungseinrichtung (1) getätigte Eingaben zur Steuerung von Gerätefunktionen
des Gerätes (2) aufweist.
18. Anordnung nach einem der Ansprüche 15 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Fernbedienungseinrichtung (1) mindestens eine Vibrationseinheit zur haptischen
Ausgabe von durch die Steuereinheit (4) des Gerätes (2) generierten Rückantworten
auf an der Fernbedienungseinrichtung (1) getätigte Eingaben zur Steuerung von Gerätefunktionen
des Gerätes (2) aufweist.