[0001] Die Erfindung betrifft ein Sägeaggregat für eine vertikale Plattensäge, mit mindestens
einem Tragteil, an dem ein drehend antreibbares Hauptsägeblatt drehbar gelagert ist,
und mit einem relativ zum Hauptsägeblatt versetzbaren, drehend antreibbaren Vorritz-Sägeblatt
sowie mit einem an das zu sägende Werkstück gleitend anlegbaren Druckschuh, der eine
spaltförmige Öffnung zum Durchtritt des Hauptsägeblattes und des Vorritz-Sägeblattes
aufweist und der relativ zum Tragteil verschiebbar ist.
[0002] Ein derartiges Sägeaggregat ist beispielsweise aus der
EP 0 455 592 A1 bekannt. Mit seiner Hilfe kann ein plattenförmiges Werkstück, beispielsweise eine
Spanplatte, zerteilt werden. Das Sägeaggregat kann in üblicher Weise an einem Sägebalken
der vertikalen Plattensäge verschiebbar gehalten sein. In Sägerichtung vor dem Hauptsägeblatt
ist das Vorritz-Sägeblatt angeordnet, dessen Drehrichtung der Drehrichtung des Hauptsägeblattes
entgegengerichtet ist. Dies gibt die Möglichkeit, mittels des Vorritz-Sägeblattes
eine Sägespur in das Werkstück einzufräsen, so dass dann anschließend innerhalb der
Sägespur das Werkstück mit Hilfe des Hauptsägeblattes durchtrennt werden kann, ohne
dass die Gefahr besteht, dass die Schnittkanten beim Durchsägen des Werkstückes mittels
des Hauptsägeblattes ausbrechen. Ein unsauberer Sägeschnitt wird dadurch vermieden.
Das Vorritz-Sägeblatt weist hierbei eine Breite auf, die die Breite des Hauptsägeblattes
geringfügig übersteigt. Vorritz-Sägeblatt und Hauptsägeblatt sind fluchtend zueinander
angeordnet.
[0003] Um einen sauberen Sägeschnitt zu erreichen, ist es wünschenswert, dass das Vorritz-Sägeblatt
unabhängig von der Dicke des Werkstückes eine gleich bleibende Eindringtiefe aufweist.
Es ist deshalb relativ zum Hauptsägeblatt versetzbar angeordnet. In der
EP 0 455 592 A1 wird hierzu ein verschwenkbarer Support vorgeschlagen, der nach Art eines zweiarmigen
Hebels ausgebildet ist. Der Hebel ist an der Abtriebswelle eines das Hauptsägeblatt
antreibenden Elektromotors verschwenkbar gelagert und wirkt am freien Ende seines
kürzeren Hebelarms mit einer Zugfeder zusammen. Dem freien Ende des längeren Hebelarms
benachbart ist das Antriebsritzel des Vorritz-Sägeblattes angeordnet. Mittels der
Zugfeder wird das Vorritz-Sägeblatt in Richtung auf das zu sägende Werkstück bewegt.
Ein Anschlag, der innenseitig an einem Druckschuh angeordnet ist, stellt sicher, dass
das Vorritz-Sägeblatt eine vorgegebene Stellung relativ zur Gleitfläche des Druckschuhs
einnimmt. Gleichzeitig wird durch die Federbelastung des Anschlages der Druckschuh
in Richtung des zu sägenden Werkstückes gedrückt. Der in Form einer zweiarmigen Hebels
ausgestaltete Support lagert somit das Vorritz-Sägeblatt und drückt gleichzeitig den
Druckschuh in Richtung auf das zu sägende Werkstück. Hierbei wirken allerdings erhebliche
Kippmomente auf den Druckschuh und dessen Lagerung. Dies kann dazu führen, dass der
Druckschuh verkantet. Dies wiederum kann eine ungleichmäßige Eindringtiefe des Vorritz-Sägeblattes
zur Folge haben.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Sägeaggregat der gattungsgemäßen Art
derart weiterzubilden, dass die Gefahr einer ungeichmäßigen Eindringtiefe des Vorritz-Sägeblattes
vermindert wird.
[0005] Diese Aufgabe wird bei einem Sägeaggregat der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, dass das Vorritz-Sägeblatt zusammen mit dem Druckschuh mittels einer
gemeinsamen Linearführung linear verschiebbar am Tragteil gehalten ist.
[0006] Beim erfindungsgemäßen Sägeaggregat kommt eine gemeinsame Linearführung für das Vorritz-Sägeblatt
und den Druckschuh zum Einsatz. Diese ermöglicht es, das Vorritz-Sägeblatt zusammen
mit dem Druckschuh relativ zum Tragteil linear zu verschieben. Dadurch kann die Lage
des Vorritz-Sägeblattes und des Druckschuhs an die Dicke des jeweils zu sägenden Werkstückes
angepasst werden. Die lineare Verschiebbarkeit des Vorritz-Sägeblattes zusammen mit
dem Druckschuh verringert die Gefahr, dass der Druckschuh verkantet. Selbst bei unterschiedlichen
Werkstückdicken kann zuverlässig eine gleich bleibende Eindringtiefe und damit eine
besonders saubere Schnittkante erzielt werden.
[0007] Von Vorteil ist es, wenn das Vorritz-Sägeblatt und der Druckschuh relativ zueinander
bewegbar sind. Dies gibt die Möglichkeit, das Vorritz-Sägeblatt zwischen einer ersten
Stellung, in der es aus der spaltförmigen Öffnung des Druckschuhs nach vorne herausragt
und damit in das zu sägende Werkstück eindringt, und einer zweiten Stellung, in der
es gegenüber der Gleitfläche des Druckschuhs zurückgesetzt ist, hin und her zu bewegen.
Damit kann der Benutzer entscheiden, ob er bei Einsatz des Sägeaggregates das zu sägende
Werkstück vorritzt oder ob er ohne Einsatz des Vorritz-Sägeblattes einen Trennschnitt
mittels des Hauptsägeblattes vornimmt. Außerdem ermöglicht es die Bewegbarkeit des
Vorritz-Sägeblattes relativ zum Druckschuh, die Eindringtiefe des Vorritz-Sägeblattes
einzustellen.
[0008] Bevorzugt ist der Druckschuh relativ zum Vorritz-Sägeblatt linear verschiebbar. Dies
ermöglicht eine sehr präzise Relativbewegung zwischen den beiden Bauteilen und damit
eine exakte Justierung der Eindringtiefe des Vorritz-Sägeblatts.
[0009] Die gemeinsame Linearführung für das Vorritz-Sägeblatt und den Druckschuh umfasst
vorzugsweise eine Führungsschiene, beispielsweise eine Profilschiene oder auch eine
im Querschnitt runde oder ovale Schiene, in Kombination mit mindestens einem Führungsschuh
oder Führungswagen, der komplementär zur Führungsschiene ausgestaltet ist. Hierbei
kann vorgesehen sein, dass die Führungsschiene starr mit dem Tragteil des Sägeaggregates
verbunden ist und der mindestens eine Führungsschuh oder Führungswagen, verbunden
mit dem Vorritzsägeaggregat, an der Führungsschiene entlang gleitet. Es hat sich allerdings
als vorteilhaft erwiesen, wenn der Führungsschuh oder Führungswagen ortfest am Tragteil
gehalten ist und die Führungsschiene verschiebbar ist. Günstig ist es, wenn mindestens
zwei, im Abstand zueinander angeordnete Führungsschuhe oder Führungswagen zum Einsatz
kommen.
[0010] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung weist das Sägeaggregat ein erstes Antriebsorgan
auf zum Verschieben des Vorritz-Sägeblattes zusammen mit dem Druckschuh relativ zum
Tragteil. Das erste Antriebsorgan kann beispielsweise in Form eines federelastischen
Elementes ausgebildet sein, das das Vorritz-Sägeblatt zusammen mit dem Druckschuh
mit einer Federkraft in Richtung der Oberfläche des zu sägenden Werkstückes beaufschlagt.
[0011] Günstig ist es, wenn das erste Antriebsorgan ein Kolben-Zylinderaggregat aufweist.
Dies ermöglicht es, das Vorritz-Sägeblatt zusammen mit dem Druckschuh pneumatisch
oder hydraulisch zu verschieben. Durch Beaufschlagung des Kolben-Zylinderaggregates
mit einem unter Druck stehenden Medium, beispielsweise mit Druckluft, kann somit das
Vorritz-Sägeblatt zusammen mit dem Druckschuh relativ zum Tragteil verschoben werden.
[0012] Um den Druckschuh relativ zum Vorritz-Sägeblatt zu bewegen, weist das Sägeaggregat
bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ein zweites Antriebsorgan auf.
[0013] Das zweite Antriebsorgan ist bevorzugt als Kolben-Zylinderaggregat ausgestaltet,
das pneumatisch oder hydraulisch beaufschlagbar ist.
[0014] Bevorzugt sind das erste Antriebsorgan und/oder das zweite Antriebsorgan elektrisch
oder mittels eines Druckmittels, insbesondere pneumatisch, steuerbar. Es kann beispielsweise
vorgesehen sein, dass das erste Antriebsorgan und/oder das zweite Antriebsorgan in
Form eines Elektromotors, insbesondere eines Stellmotors ausgestaltet sind. Dies gibt
die Möglichkeit, das erste und/oder das zweite Antriebsorgan elektrisch zu steuern.
Alternativ kann beispielsweise eine pneumatische Steuerung des ersten und/oder des
zweiten Antriebsorgans zum Einsatz kommen.
[0015] Um die Eindringtiefe des Vorritzsägeaggregates sehr präzise einstellen zu können,
ist bei einer bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, dass das Sägeaggregat ein Stellorgan
aufweist. Mittels des Stellorgans kann die Eindringtiefe des Vorritz-Sägeblattes in
das zu sägende Werkstück eingestellt werden.
[0016] Es kann vorgesehen sein, dass das Stellorgan elektrisch, pneumatisch oder hydraulisch
betätigbar ist.
[0017] Alternativ kann vorgesehen sein, dass das Stellorgan manuell betätigbar ist.
[0018] Bevorzugt umfasst das Stellorgan einen mechanisch verstellbaren Anschlag. Der Anschlag
kann die Relativbewegung zwischen dem Druckschuh und dem Vorritz-Sägeblatt begrenzen.
[0019] Als Anschlag kann beispielsweise ein Stellbolzen oder eine Stellschraube zum Einsatz
kommen.
[0020] Besonders günstig ist es, wenn der verstellbare Anschlag auf der dem Werkstück zugewandten
Seite des Sägeaggregates manuell verstellbar ist. Dies erleichtert die Einstellung
der Eindringtiefe des Vorritz-Sägeblattes. Es kann beispielsweise vorgesehen sein,
dass der Anschlag mittels einer Stellschraube verstellbar ist, die einen Innensechskant
aufweist, so dass der Benutzer die Stellschraube mittels eines komplementär ausgestalteten
Steckschlüssels zur Einstellung der Eindringtiefe des Vorritz-Sägeblattes verdrehen
kann.
[0021] Das Hauptsägeblatt und das Vorritz-Sägeblatt können bei einer bevorzugten Ausführungsform
von einem gemeinsamen Antriebsmotor, insbesondere einem Elektromotor angetrieben werden.
Es kann allerdings auch vorgesehen sein, dass das Hauptsägeblatt und das Vorritz-Sägeblatt
mittels separater Motoren, insbesondere mittels separater Elektromotoren, drehend
antreibbar sind.
[0022] Bevorzugt weist das Sägeaggregat ein Vorritzaggregat auf, das das Vorritz-Sägeblatt
sowie einen das Vorritz-Sägeblatt drehend antreibenden Elektromotor aufweist und mittels
der gemeinsamen Linearführung zusammen mit dem Druckschuh verschiebbar am Tragteil
gehalten ist.
[0023] Das Tragteil kann mindestens einen Tragbügel aufweisen, der beispielsweise C- oder
U-förmig ausgestaltet ist. Der mindestens eine Tragbügel kann das Vorritzaggregat
umgreifen und einen Führungsschuh oder -wagen umfassen, der eine starr mit dem Vorritzaggregat
verbundene Führungsschiene verschiebbar lagert. Selbstverständlich kann auch eine
umgekehrte Anordnung zum Einsatz kommen dergestalt, dass die Führungsschiene ortsfest
an dem mindestens einen Tragbügel gehalten ist und der mindestens eine Führungsschuh
oder -wagen starr mit dem Vorritzaggregat verbunden ist.
[0024] Der Druckschuh ist bei einer bevorzugten Ausführungsform bewegbar, insbesondere linear
verschiebbar am Vorritzaggregat und günstigerweise auch an einem Gehäuse des Sägeaggregates
gelagert. Der Druckschuh kann zur Anlage an das zu sägende Werkstück eine ebene Gleitfläche
aufweisen, an die sich in Sägerichtung und entgegen der Sägerichtung schräg zur Gleitfläche
ausgerichtete Auflaufflächen anschließen. Außerdem kann der Druckschuh senkrecht zur
Gleitfläche ausgerichtete Führungsglieder umfassen, die mit korrespondierenden Führungsgliedern
zusammenwirken, welche innenseitig an einem Gehäuse des Sägeaggregates angeordnet
sind. Dies ermöglicht eine verschiebliche Lagerung des Druckschuhs am Gehäuse des
Sägeaggregates, und mittels des zweiten Antriebsorgans des Sägeaggregates kann der
Druckschuh relativ zum Vorritzaggregat bewegt, insbesondere verschoben werden.
[0025] Die nachfolgende Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung dient
im Zusammenhang mit der Zeichnung der näheren Erläuterung. Es zeigen:
- Figur 1:
- eine perspektivische Darstellung einer vertikalen Plattensäge mit einem verschiebbar
an einem Sägebalken gehalten Sägeaggregat;
- Figur 2:
- eine perspektivische Darstellung des Sägeaggregates aus Figur 1;
- Figur 3:
- eine teilweise aufgebrochene Seitenansicht des Sägeaggregates im Abstand zu einem
zu sägenden Werkstück;
- Figur 4:
- eine teilweise aufgebrochene Seitenansicht des Sägeaggregates beim Sägen des Werkstückes
ohne Vorritzen und
- Figur 5:
- eine teilweise aufgebrochene Seitenansicht des Sägeaggregates beim Sägen eines Werkstückes
mit Vorritzen.
[0026] In Figur 1 ist schematisch eine vertikale Plattensäge 10 dargestellt mit einem Stützrost
12, an dem ein zu sägendes plattenförmiges Werkstück, beispielsweise eine Spanplatte,
angeordnet werden kann. Vor dem Stützrost 12 ist ein Stützbalken 14 positioniert,
der in Längsrichtung des Stützrostes 12 an diesem entlang verschoben werden kann und
der eine Führung ausbildet für ein Sägeaggregat 16, das längs des Stützbalkens 14
verfahrbar an diesem gelagert ist.
[0027] Das Sägeaggregat 16 ist in den Figuren 2 bis 5 vergrößert dargestellt. Es umfasst
ein haubenartiges Gehäuse 18, das an einem ersten Tragteil in Form eines vorderen
Tragbügels 20 und einem zweiten Tragteil in Form eines hinteren Tragbügels 22 gehalten
ist. Die beiden Tragbügel 20 und 22 sind verschwenkbar an einer in der Zeichnung nicht
dargestellten Halteeinrichtung gelagert und können mittels eines Schwenkrades 24 zwischen
einer ersten, in Figur 1 dargestellten Stellung, in der das Gehäuse 18 im Wesentlichen
vertikal ausgerichtet ist, und einer um 90° verschwenkten Stellung, in der das Gehäuse
18 im Wesentlichen horizontal ausgerichtet ist, hin und her verschwenkt werden.
[0028] Ein Hauptsägeblatt 26 ist im Gehäuse 18 drehbar gelagert und kann über an sich bekannte,
in der Zeichnung nicht dargestellte Getriebeelemente, beispielsweise einen Riementrieb,
von einem seitlich an das Gehäuse 18 anflanschbaren Elektromotor drehend angetrieben
werden. Der Elektromotor ist zur Erzielung einer besseren Übersicht in der Zeichnung
ebenfalls nicht dargestellt.
[0029] Das Hauptsägeblatt 26 ragt über einen Stirnrand 28 des Gehäuses 18 hervor, der dem
Stützrost 12 zugewandt ist. In das Gehäuse 18 taucht ein Druckschuh 30 mit einem komplementär
zum Gehäuse 18 geformten Mantelabschnitt 32 ein, der im Gehäuse 18 senkrecht zu der
vom Stützrost 12 definierten Stützebene verschiebbar gelagert ist. Frontseitig wird
der Mantelabschnitt 32 von einer ebenen Gleitfläche 34 des Druckschuhs 30 überdeckt,
die eine spaltförmige Öffnung 36 aufweist und an die sich in Längsrichtung der spaltförmigen
Öffnung 36 schräg zur Gleitfläche 34 einerseits eine Auflauffläche 38 und andererseits
eine Ablauffläche 40 anschließen. Wie aus den Figuren 4 und 5 deutlich wird, kann
die Gleitfläche 34 an das zu sägende Werkstück 42 angelegt werden.
[0030] Der Druckschuh 30 ist zwischen einer vorderen, in Figur 3 dargestellten Stellung,
in der er den stirnseitig aus dem Gehäuse 18 herausragenden Abschnitt des Hauptsägeblattes
26 vollständig umgibt, und hinteren Endstellungen, die in den Figuren 4 und 5 dargestellt
sind und in denen das Hauptsägeblatt 26 die spaltförmige Öffnung 36 zum Sägen eines
Werkstückes 42 durchgreift, hin und her verschiebbar.
[0031] Das Sägeaggregat 16 umfasst darüber hinaus ein Vorritzaggregat 44 mit einem Vorritz-Sägeblatt
46, das über an sich bekannte und deshalb in der Zeichnung nicht dargestellte Getriebeelemente
mit einem Elektromotor 48 gekoppelt ist und von diesem drehend antreibbar ist. Das
Vorritzaggregat 44 weist ein Vorritzgehäuse 50 auf, das die genannten Getriebeelemente
zur Kopplung des Elektromotors 48 mit dem Vorritz-Sägeblatt 46 aufnimmt und das über
eine Linearführung 52 senkrecht zu der durch den Stützrost 12 definierten Stützebene
verschiebbar an den Tragbügeln 20 und 22 gehalten ist. Die Linearführung 52 weist
zwei im Abstand und fluchtend zueinander angeordnete Führungsschuhe 54, 56 auf, die
starr mit den Tragbügeln 20 und 22 verbunden sind und eine profilierte Führungsschiene
58 verschiebbar lagern. Die Führungsschiene 58 ist starr mit dem Vorritzgehäuse 50
gekoppelt.
[0032] Das Vorritz-Sägeblatt 46 ist fluchtend zum Hauptsägeblatt 26 ausgerichtet und kann
in der in Figur 5 dargestellten hinteren Endstellung des Druckschuhs 30 in entsprechender
Weise wie das Hauptsägeblatt 26 die spaltförmige Öffnung 36 der Gleitfläche 34 durchgreifen.
Die Drehrichtung des Vorritz-Sägeblatts 46 ist der Drehrichtung des Hauptsägeblattes
26 entgegengesetzt. Dies gibt die Möglichkeit, bei Vornahme eines Trennschnittes in
das Werkstück 42 zuerst mittels des Vorritz-Sägeblattes 46 eine Sägespur 59 einzufräsen,
deren Breite diejenige des Hauptsägeblattes 26 geringfügig übersteigt, und anschließend
kann innerhalb der Sägespur 59 mittels des Hauptsägeblattes 26 das Werkstück 42 durchtrennt
werden. Dadurch kann ein sauberer Trennschnitt erzielt werden, ohne dass die Gefahr
besteht, dass die Schnittkanten aufbrechen.
[0033] Das Vorritzaggregat 44 ist mittels eines ersten Antriebsorgans in Längsrichtung der
Führungsschiene 58 verschiebbar. Das erste Antriebsorgan ist als pneumatisches Kolben-Zylinderaggregat
60 ausgestaltet mit einem ortsfest am Gehäuse 18 des Sägeaggregates 16 gehaltenen
Zylinder 62, der mit Druckluft beaufschlagbar ist und aus dem eine Kolbenstange 64
herausragt, die an ihrem freien Ende mit einem oberseitig vom Vorritzgehäuse 50 abstehenden
Haltewinkel 66 verbunden ist.
[0034] Das erste Kolben-Zylinderaggregat 60 weist eine Druckfeder auf, die einen im Zylinder
62 verschiebbaren Kolben mit einer Federkraft beaufschlagt. Am Kolben ist die aus
dem Zylinder herausragende Kolbenstange 64 gehalten, mit deren Hilfe das Vorritzaggregat
44 zusammen mit dem Druckschuh 30 verschoben werden kann. Und zwar trägt das Vorritzgehäuse
50 auf seiner Oberseite fluchtend zum Kolben-Zylinderaggregat 60 einen Stützblock
68, auf dem ein zweites Antriebsorgan in Form eines zweiten pneumatischen Kolben-Zylinderaggregates
70 gehalten ist. Über das zweite Kolben-Zylinderaggregat 70 ist das Vorritzaggregat
44 mit dem Druckschuh 30 gekoppelt. Hierzu weist das zweite Kolben-Zylinderaggregat
70 einen mit Druckluft beaufschlagbaren Zylinder 72 auf, der starr mit dem Stützblock
68 verbunden ist und aus dem eine Kolbenstange 74 herausragt, die an ihrem freien
Ende über einen Halteblock 76 mit dem Druckschuh 30 verbunden ist.
[0035] Die Kopplung des Vorritzaggregates 44 über das zweite Kolben-Zylinderaggregat mit
dem Druckschuh 30 ermöglicht es, das Vorritzaggregat 44 zusammen mit dem Druckschuh
30 längs der gemeinsamen Linearführung 52 relativ zu den beiden Tragbügeln 20, 22
zu verschieben.
[0036] Abhängig von der Lage, die das Vorritz-Sägeblatt 46 relativ zur Gleitfläche 34 des
Druckschuhs 30 einnimmt, kann am Werkstück 42 entweder ein Trennschnitt angebracht
werden, ohne dass das Vorritz-Sägeblatt eine Sägespur vorfräst, wie dies in Figur
4 dargestellt ist, oder aber ein Trennschnitt mit zuvor eingefräster Sägespur 59,
wie dies Figur 5 zeigt. In Figur 4 nimmt das Vorritz-Sägeblatt 46 relativ zum Druckschuh
30 eine Position ein, in der es die spaltförmige Öffnung 36 der Gleitfläche 34 nicht
durchgreift und somit das Werkstück 42 nicht erreicht. Mittels des Kolben-Zylinderaggregates
70 kann der Druckschuh 30 relativ zum Vorritz-Sägeblatt aber auch derart verschoben
werden, dass das Vorritz-Sägeblatt 46 die spaltförmige Öffnung 36 durchgreift, wie
dies in Figur 5 dargestellt ist. Dies gibt dann die Möglichkeit, bei Vornahme eines
Trennschnittes das Werkstück 42 zunächst mittels des Vorritz-Sägeblattes vorzufräsen,
bevor dann mittels des Hauptsägeblattes 26 der Trennschnitt vorgenommen wird.
[0037] Die Lage des Vorritz-Sägeblattes 46 relativ zur Gleitfläche 34 des Druckschuhs 30
in der hinteren Endstellung des Druckschuhs 30 und damit die Eindringtiefe des Vorritz-Sägeblattes
46 in das Werkstück 42 ist mittels eines Stellorgans in Form einer Stellschraube 78
manuell einstellbar. Die Stellschraube 78 ist fluchtend zur Führungsschiene 58 der
Linearführung 52 angeordnet und in eine Gewindebohrung einer am Vorritzgehäuse 50
festgelegten Gewindehülse 80 eingeschraubt. In Längsrichtung ungefähr mittig umfasst
die Stellschraube 78 einen Bereich vergrößerten Durchmessers, der einen Anschlag 82
ausbildet für einen Ausleger 90, der am Druckschuh 30 festgelegt ist und eine durchgehende
Passbohrung aufweist, in welcher der Schraubenkopf der Stellschraube 78 gleitet. Wird
der Druckschuh 30 mittels des zweiten Kolben-Zylinderaggregates 70 in Richtung des
Vorritzgehäuses 50 verschoben, so schlägt der Ausleger 90 mit seiner der Gewindehülse
80 zugewandten Stirnseite gegen den bundförmigen Anschlag 82, dessen Lage durch mehr
oder weniger tiefes Einschrauben der Stellschraube 78 in die Gewindehülse 80 verändert
werden kann. Mittels der Stellschraube 78 kann somit die Lage des Vorritz-Sägeblattes
46 relativ zur Gleitfläche 34 und damit die in Figur 5 veranschaulichte Eindringtiefe
84 vorgegeben werden.
[0038] Das Sägeaggregat 16 ist in Figur 3 im Abstand zu einem zu sägenden Werkstück 42 dargestellt.
Hierbei wird der Druckschuh 30 mittels des ersten Kolben-Zylinderaggregates 60 und
des zweiten Kolben-Zylinderaggregates 70 zusammen mit dem Vorritzaggregat 44 so weit
nach vorne, d. h. in Richtung des Werkstückes 42 verschoben, dass der Druckschuh 30
seine vordere Endstellung einnimmt, in der er das Hauptsägeblatt 26 und das Vorritz-Sägeblatt
46 vollständig überdeckt.
[0039] Wird das Sägeaggregat 46 auf den Stützrost aufgesetzt und trifft anschließend das
zu sägende Werkstück auf die Auflauffläche 38, so wird der Druckschuh 30 zusammen
mit dem Vorritzaggregat 44 so weit nach hinten verschoben, dass das Hauptsägeblatt
26 die spaltförmige Öffnung 36 der Gleitfläche 34 durchgreift. Je nachdem, von welcher
Seite das zweite Kolben-Zylinderaggregat 70 mit Druck beaufschlagt und dadurch der
Druckschuh 30 relativ zum Vorritzaggregat 44 verschoben wird, nimmt das Vorritz-Sägeblatt
46 entweder die in Figur 4 dargestellte Stellung ein, in der ein Vorritzen des Werkstückes
42 nicht möglich ist, oder aber das Vorritz-Sägeblatt 46 nimmt die in Figur 5 dargestellte
Relativlage ein, in der es die spaltförmige Öffnung 36 entsprechend dem durch die
Stellschraube 78 vorgegebenen Maße durchgreift und daher in das zu sägende Werkstück
42 eine Sägespur 59 einfräsen kann.
[0040] Vorritzaggregat 44 und Druckschuh 30 sind somit mittels der gemeinsamen Linearführung
52 relativ zum Gehäuse 18 und zu den Tragbügeln 20, 22 linear verschiebbar, und zusätzlich
können Druckschuh 30 und Vorritzaggregat relativ zueinander linear verschoben werden,
so dass eine gewünschte Eindringtiefe 84 eingestellt werden kann.
1. Sägeaggregat für eine vertikale Plattensäge, mit mindestens einem Tragteil, an dem
ein drehend antreibbares Hauptsägeblatt drehbar gelagert ist, und mit einem relativ
zum Hauptsägeblatt versetzbaren, drehend antreibbaren Vorritz-Sägeblatt sowie mit
einem an das zu sägende Werkstück gleitend anlegbaren Druckschuh, der eine spaltförmige
Öffnung zum Durchtritt des Hauptsägeblattes und des Vorritz-Sägeblattes aufweist und
der relativ zum Tragteil verschiebbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Vorritz-Sägeblatt (46) zusammen mit dem Druckschuh (30) mittels einer gemeinsamen
Linearführung (52) linear verschiebbar am Tragteil (20, 22) gehalten ist.
2. Sägeaggregat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckschuh (30) relativ zum Vorritz-Sägeblatt (46) bewegbar ist.
3. Sägeaggregat nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckschuh (30) relativ zum Vorritz-Sägeblatt (46) linear verschiebbar ist.
4. Sägeaggregat nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die gemeinsame Linearführung (52) eine Führungsschiene (58) und mindestens einen
komplementär zur Führungsschiene (58) ausgestalteten Führungsschuh (54, 56) aufweist.
5. Sägeaggregat nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sägeaggregat (16) ein erstes Antriebsorgan (60) aufweist zum Verschieben des
Vorritz-Sägeblattes (46) zusammen mit dem Druckschuh (30) relativ zum Tragteil (20,
22).
6. Sägeaggregat nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Antriebsorgan ein Kolben-Zylinderaggregat (60) aufweist.
7. Sägeaggregat nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Sägeaggregat (16) ein zweites Antriebsorgan (70) aufweist zum Bewegen des Druckschuhs
(30) relativ zum Vorritz-Sägeblatt (46).
8. Sägeaggregat nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Antriebsorgan als Kolben-Zylinderaggregat (70) ausgestaltet ist.
9. Sägeaggregat nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sägeaggregat (16) ein Stellorgan (78) aufweist zum Einstellen der Eindringtiefe
(84) des Vorritz-Sägeblatt (46) in das zu sägende Werkstück (42).
10. Sägeaggregat nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Stellorgan (78) einen mechanisch verstellbaren Anschlag (82) umfasst.
11. Sägeaggregat nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlag (82) auf der dem Werkstück (42) zugewandten Seite des Sägeaggregats
(18) manuell verstellbar ist.
12. Sägeaggregat nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Hauptsägeblatt (26) und das Vorritz-Sägeblatt (46) mittels separater Elektromotoren
antreibbar sind.
13. Sägeaggregat nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sägeaggregat (16) ein Vorritzaggregat (44) umfasst, das das Vorritz-Sägeblatt
(46) sowie einen das Vorritz-Sägeblatt (46) drehend antreibenden Elektromotor (48)
aufweist, wobei das Vorritzaggregat (44) mittels der gemeinsamen Linearführung (52)
zusammen mit dem Druckschuh (30) linear verschiebbar am Tragteil (20, 22) gehalten
ist.