[0001] Die Erfindung betrifft eine Turbinenschaufel für eine Gasturbine mit einem hohlen,
von einem Heißgas umströmbaren Schaufelblatt, an dessen Hinterkante verteilt mehrere
Öffnungen zum Ausblasen eines die Turbinenschaufel kühlenden Kühlmittels durch dazwischen
angeordnete Stege voneinander getrennt sind, wobei im Inneren des Schaufelblatts zumindest
ein mit mehreren der Öffnungen strömungstechnisch verbundener Hohlraum vorgesehen
ist, in dem stromauf der Stege mehrere Turbulenzelemente vorgesehen sind, die jeweils
eine der dort ankommenden Kühlmittelströmung zugewandten Anströmseite aufweisen. Ferner
betrifft die Erfindung einen Gusskern zur Verwendung in einer Gießvorrichtung zum
Herstellen einer gegossenen Turbinenschaufel gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1,
um nach der Entfernung des Gusskerns aus der gegossenen Turbinenschaufel einen von
einem Kühlmittel durchströmbaren Hohlraum in der Turbinenschaufel zu hinterlassen.
[0002] Eine eingangs genannte Turbinenschaufel und ein Gusskern zum Herstellen einer solchen
Turbinenschaufel ist beispielsweise aus der
WO 2003/042503 A1 bekannt. Die bekannte Turbinenschaufel weist eine gekühlte Hinterkante auf, an der
mehrere Öffnungen zum Ausblasen der Kühlluft durch dazwischen angeordnete Stege -
welche im Englischen auch als "tear drops" bekannt sind - voneinander getrennt sind.
Den an der Hinterkante angeordneten Öffnungen ist ein gemeinschaftlicher Hohlraum
vorgeschaltet, in dem drei Reihen von säulenartigen Sockeln - im Englischen auch bekannt
unter dem Namen "Pin-Fins" - angeordnet sind, welche zur Erhöhung des Wärmeübergangs
der an ihnen vorbeistreifenden Kühlluft und zur Erhöhung des Druckverlusts dort vorgesehen
sind.
[0003] Der zur Herstellung einer solchen Turbinenschaufel benötigte Gusskern ist dabei in
Fig. 7 der
WO 2003/042503 A1 perspektivisch dargestellt. Der vom Gusskern eingenommene Platz verbleibt nach Herstellung
der gegossenen Turbinenschaufel als Hohlraum in der Turbinenschaufel, wobei im Gusskern
angeordnete Öffnungen mit Gussmaterial aufgefüllt ist. Insofern stellt der Gusskern
das negative Abbild des Inneren der Turbinenschaufel dar.
[0004] Die aus der
WO 2003/042503 A1 bekannten Pin-Fins haben eine zylindrische Form und verbinden die einander gegenüberliegenden
Innenflächen der Saugseitenwand und Druckseitenwand des Schaufelblatts der Turbinenschaufel.
[0005] Es ist dabei bekannt, die an der Hinterkante der Turbinenschaufel austretende Kühlluftmenge
durch eine geeignete Wahl des maximalen Druckverlustes und/oder die kleinste, von
der Kühlluft zu durchströmenden Querschnittsfläche nahe der Hinterkante einzustellen.
Diese Vorgehensweise kann jedoch zu Gusskernen führen, bei denen die an der Gusskernhinterkante
vorgesehenen Öffnungen derartig groß werden, dass zwischen ihnen nur noch vergleichsweise
dünne Trennstege verbleiben. Während der Handhabung des Gusskerns kann jedoch genau
an dieser Stelle der Gusskern brechen, so dass dieser anschließend unbrauchbar ist.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist daher die Bereitstellung einer eingangs genannten Turbinenschaufel
für eine Gasturbine, die mit einer möglichst geringen Menge an Kühlmittel effizient
und ausreichend kühlbar ist, und/oder bei der zur Herstellung ein Gusskern in einer
Gießvorrichtung verwendet werden kann, welcher besonders robust handhabbar ist.
[0007] Die auf die Turbinenschaufel gerichtet Aufgabe wird mit einer Turbinenschaufel gemäß
den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Die auf dem Gusskern gerichtete Aufgabe wird
mit einem Gusskern gemäß den Merkmalen von Anspruch 12 gelöst.
[0008] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass ein stabilerer Gusskern erreicht
werden kann, wenn die in der Gusskernhinterkante angeordneten ersten Öffnungen im
Längsschnitt weiter verkleinert werden, so dass die im Gusskern dazwischen angeordneten
Trennstege sich verbreitern. Diese Verbreiterung der im Gusskern angeordneten Trennstege
führt jedoch in einer mit einem solchen Gusskern hergestellten Turbinenschaufel zu
einer Vergrößerung der an der Hinterkante angeordneten Öffnungen, durch welche das
Kühlmittel aus der Turbinenschaufel entweicht. Da bisher diese Öffnungen auch zur
Einstellung des Kühlmittelverbrauchs dienten, führen vergrößerte Öffnungen somit zu
einem erhöhten Verbrauch an Kühlmittel. Diese Erhöhung ist prinzipiell nicht erstrebenswert
und vermindert den Wirkungsgrad der Gasturbine. Um diesem Effekt nun entgegenzuwirken,
schlägt die Erfindung vor, in dem Bereich stromauf der Hinterkantenöffnungen der Turbinenschaufel,
genauer: in einem den Öffnungen strömungstechnisch vorgeschalteten Hohlraum, den Druckverlust
zu erhöhen und somit dort einen erhöhten Strömungswiderstand vorzusehen, um den vorgenannten
Effekt eines vergrößerten Durchflusses an Kühlmittel zu kompensieren, wenn nicht sogar
zu überkompensieren. Um einen weiter erhöhten Druckverlust - verglichen mit dem aus
dem Stand der Technik bekannten zylindrischen Pin-Fins - in der Kühlmittelströmung
stromauf der Öffnungen an der Hinterkante der Turbinenschaufel zu erreichen, wird
erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass stromauf der Stege mehrere Turbulenzelemente vorgesehen
sind, die jeweils eine der dort ankommenden Kühlmittelströmung zugewandte Anströmseite
aufweisen, zumindest teilweise konkav gewölbt ist. Durch diese Maßnahme kann eine
Vergrößerung der Öffnungen in Kauf genommen werden, ohne dass dadurch sich ein erhöhter
Verbrauch an Kühlmittel einstellt.
[0009] Ein weiterer Vorteil der konkav gewölbten Anströmseite der Turbulenzelemente ist
eine weitere Erhöhung des Wärmeübergangs zwischen den Innenflächen der Schaufelblatt-Seitenwände
und der daran entlang strömenden Kühlmittelströmung durch eine weiter gesteigerte
Turbulenz im Kühlmittel.
[0010] Die geometrische Dimensionierung der erfindungsgemäßen Turbulenzelemente wie Krümmung
der Anströmseite, Größe der Längserstreckung und/oder Abstand zwischen den in einer
Reihe angeordneten Turbulenzelemente wird dabei in geeigneter Weise gewählt, um den
erforderlichen internen Druckverlust und/oder den gewünschten Wärmeübergang einzustellen.
[0011] Dabei können Zusammenhänge zwischen den unterschiedlichen geometrischen Dimensionen
bezüglich der zu der dadurch strömenden Menge von Kühlluft und der Druckunterschiede
abgeleitet werden.
[0012] Druckverlust und Wärmeübergang können auch durch die geeignete Wahl der Anzahl der
erfindungsgemäßen Turbulenzelemente innerhalb einer Reihe quer zur Kühlmittel-Hauptströmungsrichtung
eingestellt werden.
[0013] Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0014] Gemäß einer ersten vorteilhaften Weiterbildung können die Turbulenzelemente unmittelbar
stromauf der Stege in zumindest einer Reihe quer zur Kühlmittel-Hauptströmrichtung
angeordnet sein. Vorzugsweise weist dabei jedes der Turbulenzelemente der Reihe eine
zumindest teilweise konkav gewölbte Anströmseite auf. Hierdurch ist es möglich, über
die gesamte Längserstreckung der Turbinenschaufel - mit anderen Worten: über die gesamte
Höhe des Schaufelblatts - einen einheitlichen Druckverlust für das Kühlmittel und
einen einheitlichen Wärmeübergang einzustellen. Es ist aber auch denkbar, in einer
Reihe unterschiedliche Geometrien von erfindungsgemäßen Turbulenzelementen oder auch
unterschiedliche Abstände vorzusehen, um lokalen Anforderungen an die Kühlung gerecht
zu werden.
[0015] Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die Turbulenzelemente
in Längsschritt betrachtet C-förmig ausgebildet. Deren Bogenform kann folglich kreissegmentförmig
oder auch ellipsensegmentförmig, also sichelartig sein. Eine solche Form bewirkt,
sofern die Enden angeströmt werden, einen vergleichsweise großen Druckverlust.
[0016] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, dass die Bogen-Enden der Turbulenzelemente
derart orientiert sind, dass diese zumindest geringfügig der dort im Betrieb ankommenden
Kühlmittelströmung zugewandt sind. Somit kann das auf der konkav gewölbten Anströmseite
auftreffende Kühlmittel von den beiden Bogen-Enden zur dazwischen liegenden Mitte
geleitet werden, wodurch sich stromauf davon ein besonders großer Staudruck in der
Kühlmittelströmung einstellt, was zu einem besonders großen Druckverlust führen kann.
[0017] Zweckmäßigerweise kann bei einer erfindungsgemäßen Turbinenschaufel - in Längsrichtung
des Schaufelblatts betrachtet - der Abstand zwischen zwei benachbarten Turbulenzelementen
um den Faktor 2 kleiner sein, als deren jeweilige Erstreckung in Längsrichtung.
[0018] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann das Schaufelblatt eine Saugseitenwand
und eine Druckseitenwand umfassen, deren jeweiligen Innenflächen den Hohlraum und
die sich vom Hohlraum zu den Öffnungen hin erstreckenden Kanäle zwischen den Stegen
seitlich begrenzen. Die Turbulenzelemente erstrecken sich dabei jeweils von einer
der beiden Innenflächen bis zur anderen Innenfläche und verbinden diese. Somit wird
Kühlmittelströmung zwischen der Innenfläche der Druckseitenwand und der Innenfläche
der Saugseitenwand teilweise blockiert. Unabhängig von der Erstreckung der Turbulenzelemente
von einer Innenfläche bis zur anderen Innenfläche können die beiden Innenflächen der
Seitewände auch derart zueinander geneigt sein, dass sie - im Querschnitt des Schaufelblatts
betrachtet - zur Hinterkante der Turbinenschaufel konvergieren. Insbesondere hierdurch
ist es möglich, den minimalen durchströmbaren Querschnitt der Turbinenschaufel in
einen Bereich vorzulegen, in dem die Turbulenzelemente angeordnet sind. Dies ist ein
weiterer Unterschied zu einer aus dem Stand der Technik bekannten Turbinenschaufel,
bei der in der Regel der geringste, von dem Kühlmittel durchströmbare Querschnitt
zwischen den Stegen vorhanden ist, welcher die in der Hinterkante der Turbinenschaufel
angeordneten Öffnungen bzw. Kanäle voneinander trennt.
[0019] Dies kann zu einer geringfügigen, aber wesentlichen Vorverlagerung der Drosselstelle
in den Bereich der Turbulenzelemente führen, also aus dem Bereich der Stege hinaus.
[0020] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann stromauf und/oder stromab der
Turbulenzelemente ein weiteres Mittel zur Anfachung der Turbulenz des durch den Hohlraum
zu den Öffnungen strömenden Kühlmittels vorgesehen sein. Das weitere Mittel kann dabei
eine Vielzahl von in einem Raster angeordneten Säulen oder Sockeln umfassen, also
den aus dem Stand der Technik bekannten zylindrischen Pin-Fins. Alternativ oder ergänzend
dazu ist es auch denkbar, dass das die weiteren Mittel aus mindestens einer weiteren
Reihe von erfindungsgemäßen Turbulenzelementen gebildet wird. Folglich kann nicht
nur eine einzige Reihe von erfindungsgemäßen Turbulenzelementen vorhanden sein, sondern
auch mehrere Reihen von erfindungsgemäßen Turbulenzelementen, welche jeweils vorzugsweise
senkrecht zur Kühlmittelströmung ausgerichtet sind. Dies erhöht weiter den Druckverlust.
[0021] Die in einer gegossenen Turbinenschaufel vorhandenen Hohlräume und Austrittsöffnungen
sind durch einen in einer Gießvorrichtung verwendeten Gusskern herstellbar, welcher
nach dem Guss der Turbinenschaufel aus dieser in bekannter Art und Weise entfernt
wird. Zum Herstellen einer gegossenen Turbinenschaufel gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1 wird ein Gusskern zur Verwendung in einer Gießvorrichtung vorgeschlagen, der eine
Gusskernhinterkante umfasst, an der mehrere erste Öffnungen zur Bildung der Stege
in der Hinterkante der Turbinenschaufel angeordnet sind. Zudem sind im Gusskern mehrere
zweite Öffnungen vorgesehen, welche in einem zweiten Bereich angeordnet sind, der
zu einem ersten Bereich benachbart ist, in welchem die ersten Öffnungen angeordnet
sind. Die zweiten Öffnungen des Gusskerns dienen zur Herstellung der erfindungsgemäßen
Turbulenzelemente.
[0022] Erfindungsgemäß ist dabei vorgesehen, dass zumindest eine der zweiten Öffnungen zumindest
teilweise konkav geformt ist. Zur Bildung von korrespondierend geformten Turbulenzelementen
in der Turbinenschaufel ist der konkave Teil der zweiten Öffnungen der Gusskernhinterkante
abgewandt. Mit einem solchen Gusskern lassen sich erfindungsgemäße Turbinenschaufeln
herstellen, die stromauf der Stege, also im Inneren der Turbinenschaufel einen vergleichsweise
hohen Druckverlust für das Kühlmittel erzeugen, wodurch die zwischen den in der Turbinenschaufelhinterkante
vorgesehenen Öffnungen vorhandenen Stege schmaler ausgeführt werden können. Die schmaleren
Stege werden dabei durch einen Gusskern erreicht, dessen erste Öffnungen an der Gusskernhinterkante
ebenfalls schmaler sind. Zwischen den ersten Öffnungen vorhandene Trennstege im Gusskern
- welche in der gegossenen Turbinenschaufel die Öffnungen der Hinterkante definieren
- sind - in Bezug auf den konventionellen Gusskern - vergleichsweise breit ausgebildet
sind, was die Stabilität des Gusskerns insgesamt erhöht. Ein erfindungsgemäß ausgestalteter
Gusskern neigt somit nahe der Gusskernhinterkante weniger zum Bruch als ein konventioneller
Gusskern und ist demgemäß einfacher, robuster handhabbar.
[0023] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt
und werden in der nachfolgenden Figurenbeschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche
Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Komponenten beziehen.
Es zeigen jeweils schematisch,
- FIG 1
- eine aus dem Stand der Technik bekannte Turbinenlaufschaufel in einer perspektivischen
Darstellung,
- FIG 2
- einen Längsschnitt durch den Bereich der Hinterkante der aus dem Stand der Technik
bekannten Turbinenlaufschaufel,
- FIG 3
- einen Ausschnitt analog FIG 2 durch eine erfindungsgemäße Turbinenschaufel mit konkav
gewölbten Anströmseiten gemäß einer ersten Ausgestaltung,
- FIG 4
- eine alternative Ausgestaltung der in Reihen angeordneten Turbulenzelementen einer
erfindungsgemäßen Turbinenschaufel,
- FIG 5
- einen erfindungsgemäßen Gusskern in perspektivischer Darstellung zur Herstellung einer
erfindungsgemäßen Turbinenschaufel und
- FIG 6
- einen Querschnitt durch die Hinterkante einer erfindungsgemäßen Turbinenschaufel.
[0024] Eine die Erfindung betreffende Gasturbinenschaufel 10 ist in FIG 1 perspektivisch
dargestellt. Die Gasturbinenschaufel 10 ist gemäß FIG 1 als Laufschaufel ausgebildet.
Die Erfindung kann auch in einer nicht dargestellten Leitschaufel einer Gasturbine
verwendet werden. Die Turbinenschaufel 10 umfasst einen im Querschnitt tannenbaumförmigen
Schaufelfuß 12 sowie eine daran angeordnete Plattform 14. An die Plattform 14 schließt
sich ein aerodynamisch gekrümmtes Schaufelblatt 16 an, welches eine Vorderkante 18
sowie eine Hinterkante 20 aufweist. An der Vorderkante 18 sind als sog. "Shower Head"
angeordnete Kühlöffnungen vorgesehen, aus denen ein im Inneren strömendes Kühlmittel,
vorzugsweise Kühlluft, austreten kann. Das Schaufelblatt 16 umfasst eine - bezüglich
FIG 1 - rückseitige Saugseitenwand 22 sowie eine vorderseitige Druckseitenwand 24.
Entlang der Hinterkante 20 sind eine Vielzahl von Hinterkantenöffnungen 28 vorgesehen,
welche durch dazwischen angeordnete Stege 30 voneinander getrennt sind. Die Hinterkante
20 ist dabei als so genannte Cut-Back-Hinterkante ausgebildet, so dass die Öffnungen
28 eher druckseitig liegen als mittig in der Hinterkante 20.
[0025] FIG 2 zeigt das Innere der aus dem Stand der Technik bekannten Turbinenschaufel 10
in einem Längsschnitt entlang einer Ebene, aufgespannt von einer Mittenlinie, welche
sich von der Vorderkante 18 zur Hinterkante 20 des Schaufelblattes 16 erstreckt, und
von der Schaufellängsrichtung, welche sich von Schaufelfuß 12 zur Schaufelspitze hin
erstreckt.
[0026] In FIG 2 sind weiter rechts angeordnet die Hinterkantenöffnungen 28 vorgesehen, zwischen
denen die Stege 30 angeordnet sind. Die Stege 30 erstrecken sich im Wesentlichen parallel
zu einer Heißgasströmung, welche beim Betrieb das Schaufelblatt 16 von der Vorderkante
18 zur Hinterkante 20 umströmt. In FIG 2 links dargestellt ist eine Vielzahl von in
einem Raster angeordnete Säulen- bzw. Sockeln 32 vorgesehen. Sowohl die Säulen 32
als auch die Stege 30 erstrecken sich dabei von einer Innenfläche 34 der Saugseitenwand
22 zu einer nicht dargestellten Innenfläche der Druckseitenwand 24. Folglich sind
die Säulen 32 in einem Hohlraum 38 der Turbinenschaufel 10 angeordnet, welcher seitlich
von der Saugseitenwand 22 und der Druckseitenwand 24 begrenzt ist.
[0027] Bei der Verwendung der Turbinenschaufel 10 in einer Gasturbine wird während des Betriebes
der Hohlraum 38 von einem Kühlmittel, vorzugsweise Kühlluft 40, durchströmt. In der
Regel ist der in FIG 2 nicht dargestellte Teil der Turbinenschaufel im Inneren so
ausgebildet, dass das Feld von Sockeln 32 im Wesentlichen gleichmäßig von Kühlluft
40 angeströmt wird. Die gleichmäßige Anströmung der im Raster angeordneten Sockel
32 ist durch die mit 40 markierten Pfeile gezeigt. Die Kühlluft 40 trifft auf einzelne
Sockel 32 und wird dabei von diesen umgelenkt, wobei deren Hauptströmungsrichtung
40 im Wesentlichen unverändert bleibt. Dabei entstehen in der Kühlluft 40 Turbulenzen.
Die vom Heißgas in die Schaufelwände 22, 24 eingebrachte Wärme wird von diesen weiter
in die Sockel 32 geleitet. Dort nimmt die die auf die Sockel 32 auftreffende Kühlluft
40 die Wärme auf und transportiert sie ab. Nachdem die Kühlluft 40 das Sockelfeld
durchströmt hat, tritt diese in Kanäle 41 ein, welche den Hohlraum 38 mit den Öffnungen
28 verbinden. Nach Durchströmen der Kanäle 41 tritt die Kühlluft 40 durch die Öffnungen
28 aus der Turbinenschaufel 10 heraus und vermischt sich mit dem das Schaufelblatt
16 umströmenden Heißgas.
[0028] Die während der Durchströmung des Sockelfeldes entstehenden Turbulenzen im Kühlmittel
40 erhöhen den Wärmeübergang von den Seitenwänden 22, 24 des Schaufelblatts 16 in
die Kühlluft, so dass eine vergleichweise effiziente Abführung von Wärme erreicht
werden kann. Um eine weiter gesteigerte Übertragung von Wärme aus den Seitenwänden
22, 24 in die Kühlluft 40 zu erreichen, ohne die Menge an benötigter Kühlluft 40 weiter
zu erhöhen, werden mit der Erfindung gemäß FIG 3 neuartige Turbulenzelemente 42 vorgeschlagen.
Die Turbulenzelemente 42 gemäß FIG 3 weisen eine der anströmenden Kühlluft 40 zugewandte
Anströmseite 44 auf, die zumindest teilweise konkav gewölbt ist. Im Längsschnitt sind
somit die erfindungsgemäßen Turbulenzelemente 42 C-förmig, also sichelförmig ausgebildet,
wobei die Bogen-Enden 46 der Turbulenzelemente 42 derart orientiert sind, dass diese
zumindest geringfügig der dort im Betrieb ankommenden Kühlmittelströmung zugewandt
sind. Die Turbulenzelemente 42 sind in einer Reihe quer zur Kühlmittel-Hauptströmungsrichtung
angeordnet, wobei jedes der Turbulenzelemente 42 einer Reihe eine zumindest teilweise
konkav gewölbte Anströmseite 44 aufweist oder sichelförmig ist. Im Unterschied zu
der aus dem Stand der Technik gemäß FIG 2 bekannten Anordnung wurden zwei Reihen von
Pin-Fins durch eine Reihe von erfindungsgemäßen Turbulenzelementen 42 ersetzt.
[0029] Die Sichelform der Turbulenzelemente 42 kann dabei, wie in FIG 3 und FIG 4 dargestellt,
so im Hohlraum 38 ausgerichtet sein, dass die Enden eines Turbulenzelementes 42 auf
unterschiedlichen Höhen des Schaufelblatts 16 liegen. Eingebaut in einer Turbine liegen
diese dann auf unterschiedlichen Radien - bezogen auf eine Maschinenachse der Gasturbine,
um die sich der Rotor dreht. Alternativ dazu ist aber auch denkbar, dass die Turbulenzelemente
42 nicht nur im Längsschnitt sichelförmig, sondern zusätzlich auch im Querschnitt
sichelförmig sind. Hierdurch ergibt sich eine insgesamt tassen- oder tellerförmige
Kontur des Turbulenzelements 42 mit einer zumindest teilweise sphärischen Anströmseite
44, welche einen besonders großen Druckverlust erzeugt.
[0030] Durch die Positionierung von erfindungsgemäßen Turbulenzelementen 42 stromauf der
Stege 30, im Innern der Turbinenschaufel 10, ist es möglich, eine Breite d (FIG 4)
der Öffnung 28 zu vergrößern, ohne dass dadurch ein erhöhter Verbrauch an Kühlluft
auftritt. Die Turbulenzelemente 42 weisen gegenüber den in Reihen angeordneten Sockeln
32 einen weiter erhöhten Strömungswiderstand auf, so dass sich an dieser Stelle ein
erhöhter Druckverlust einstellt, welcher die Zunahme von Kühlmittelverbrauch verhindert.
[0031] Gemäß FIG 4 ist selbstverständlich auch denkbar, unterschiedliche geometrische Ausgestaltungen
an erfindungsgemäßen Turbulenzelementen 42 in unterschiedlichen Reihen zu verwenden.
So kann beispielsweise eine Länge h in Längsrichtung, eine Breite b und somit die
Wölbung der konkaven Anströmseite 44 der Turbulenzelemente 42 und der Abstand L zwischen
zwei benachbarten Reihen an lokale Anforderungen angepasst werden.
[0032] FIG 6 zeigt den Schnitt VI aus FIG 3 durch eine erfindungsgemäße Turbinenschaufel
mit den neuartigen Turbulenzelementen 42. Die Saugseitenwand 22 und die Druckseitenwand
24 erstrecken sich zur Hinterkante 20. Die Öffnungen 28 sind ihrerseits durch dazwischen
angeordnete Stege 30 voneinander getrennt. Eine Innenfläche 34 der Saugseitenwand
22 liegt einer Innenfläche 48 der Druckseitenwand 24 keilförmig gegenüber, so dass
in Hauptströmungsrichtung des Kühlmittels 40 betrachtet, diese zur Hinterkante 20
hin konvergieren, d.h. aufeinander zulaufen. Zwischen den Innenflächen 34, 48 sind
in Hauptströmungsrichtung aufeinanderfolgend zuerst zwei Reihen von Sockeln 32 vorgesehen,
der strömungstechnisch nachgeordnet eine Reihe von erfindungsgemäß ausgebildeten Turbulenzelementen
42 folgt. Im Anschluss daran folgen die Stege 30 mit den zwischen ihnen angeordneten
Kanälen 41.
[0033] FIG 5 zeigt in perspektivischer Darstellung einen erfindungsgemäßen Gusskern 110
mit in einem ersten Bereich nahe der Gusskernhinterkante 120 angeordneten ersten Öffnungen
130. Dazu benachbart in einem zweiten Bereich ist eine Vielzahl von in zwei Reihen
angeordneten zweiten Öffnungen 142 vorgesehen. Die zweiten Öffnungen 142 weisen zumindest
eine Teilkontur auf, die konkav geformt ist.
[0034] Durch die Verwendung des Gusskerns 110 in einer Gießvorrichtung kann mit diesem eine
erfindungsgemäße Turbinenschaufel hergestellt werden, wobei der vom Gusskern 110 eingenommen
Platz nach Herstellung der gegossenen Turbinenschaufel als Hohlraum in der Turbinenschaufel
verbleibt. Die im Gusskern 110 vorhandenen Öffnungen 130, 142 werden beim Gießen der
Turbinenschaufel 10 von Gussmaterial ausgefüllt und verbleiben somit nachher als strukturelle
Elemente, namentlich als Stege 30 und Turbulenzelemente 42, in der Turbinenschaufel.
[0035] Ingesamt weist ein erfindungsgemäßer Gusskerns 110 eine komplementäre Kontur zum
erfindungsgemäßen Inneren der Turbinenschaufel auf.
[0036] Die Erfindung kann sowohl in einer Laufschaufel als auch in einer Leitschaufel verwendet
werden.
[0037] Insgesamt wird mit der Erfindung eine Turbinenschaufel mit einer teilweise neuen
inneren Struktur vorgeschlagen. Die neuen Elemente sind stromauf der an der Hinterkante
20 des Schaufelblattes 16 der Turbinenschaufel angeordneten Stege 30 angeordnet. Die
Struktur beinhaltet eine in einer Reihe angeordneten Turbulenzelemente 42, die eine
von einem Kühlmittel 40 anströmbaren Anströmseite 44 aufweist, welche erfindungsgemäß
zumindest teilweise konkav gekrümmt ist. Vorzugsweise sind die Turbulenzelemente 42
sichelförmig ausgebildet. Diese aerodynamisch besonders ungünstige Form der Turbulenzelemente
42 ruft einen erhöhten Druckverlust hervor, was die Durchströmung mit Kühlmittel erschwert.
Dies ermöglicht, die Breite d der Öffnungen 28 (vgl. FIG 4) zu vergrößern im Vergleich
zu einer aus dem Stand der Technik bekannten Turbinenschaufel 10, ohne dass sich dadurch
ein erhöhter Verbrauch an Kühlmittel einstellt. Auch wird mit der Erfindung ein wesentlich
stabilerer Gusskern 110 bereitgestellt, da die im Gusskern 110 benötigten ersten Öffnungen
130 zum Herstellen der Stege 30 einer Turbinenschaufel nun weiter beabstandet sein
können als bisher. Dies führt zu einer größeren Stabilität des Gusskerns 110 im Bereich
der Gusskernhinterkante 120, wodurch dieser an dieser Stelle weniger zu brechen neigt
und daher robuster gehandhabt werden kann.
1. Turbinenschaufel für eine Gasturbine, mit einem hohlen, von einem Heißgas umströmbaren
Schaufelblatt (16), an dessen Hinterkante (20) verteilt mehrere Öffnungen (28) zum
Ausblasen eines die Turbinenschaufel kühlenden Kühlmittels (40) durch dazwischen angeordnete
Stege (30) voneinander getrennt sind, wobei im Inneren des Schaufelblatts (16) zumindest
ein mit mehreren der Öffnungen (28) strömungstechnisch verbundener Hohlraum (38) vorgesehen
ist, in dem stromauf der Stege (30) mehrere Turbulenzelemente (42) vorgesehen sind,
die jeweils eine der dort ankommenden Kühlmittelströmung zugewandte Anströmseite (44)
aufweisen,
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest eines der Turbulenzelemente (42) - im Längsschnitt des Schaufelblatts (16)
betrachtet - eine zumindest teilweise konkav gewölbte Anströmseite (44) aufweist.
2. Turbinenschaufel nach Anspruch 1, bei der die Turbulenzelemente (42) stromauf der
Stege (30) in zumindest einer Reihe quer zur Kühlmittel-Hauptströmrichtung angeordnet
sind und/oder jedes der Turbulenzelemente (42) der Reihe eine zumindest teilweise
konkav gewölbte Anströmseite (44) aufweist.
3. Turbinenschaufel nach Anspruch 1 oder 2, bei der die Turbulenzelemente (42) im Längs-
und /oder Querschnitt C-förmig ausgebildet sind.
4. Turbinenschaufel nach Anspruch 3, bei der die Bogen-Enden (46) der Turbulenzelemente
(42) derart orientiert sind, dass diese zumindest geringfügig der dort im Betrieb
ankommenden Kühlmittelströmung zugewandt sind.
5. Turbinenschaufel nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei der in Längsrichtung
des Schaufelblatts (16) der Abstand zwischen zwei benachbarten Turbulenzelementen
(42) um den Faktor 2 kleiner ist als deren jeweilige Erstreckung in Längsrichtung.
6. Turbinenschaufel nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei der das Schaufelblatt
(16) eine Saugseitenwand (22) und eine Druckseitenwand (24) umfasst, deren jeweiligen
Innenflächen (34, 48) den Hohlraum (38) und die sich zu den Öffnungen (28) hin erstreckenden
Kanäle (41) zwischen den Stegen (30) seitlich begrenzen, wobei
sich die Turbulenzelemente (42) jeweils von einer der beiden Innenflächen (34, 48)
bis zur anderen Innenfläche (34, 48) erstrecken.
7. Turbinenschaufel nach Anspruch 6, bei der die Innenflächen (34, 48) derart zueinander
geneigt sind, dass sie - im Querschnitt des Schaufelblatts (16) betrachtet - zur Hinterkante
(20) der Turbinenschaufel konvergieren.
8. Turbinenschaufel nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei der im Hohlraum (38)
stromauf und/oder stromab der Turbulenzelemente (42) ein weiteres Mittel (32, 42)
zur Anfachung der Turbulenz des durch den Hohlraum (38) zu den Öffnungen (28) strömenden
Kühlmittels (40) vorgesehen ist.
9. Turbinenschaufel nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei der das weitere Mittel
(32) eine Vielzahl von in einem Raster angeordneten Säulen/Sockeln (32) umfasst.
10. Turbinenschaufel nach Anspruch 9, bei der die Säulen resp. Sockel (32) zylindrisch
ausgebildet sind.
11. Turbinenschaufel nach Anspruch 3 und 8, bei der das weitere Mittel aus mindestens
einer Reihe von Elementen gebildet ist, deren Kontur der Kontur eines der Turbulenzelemente
(42) entspricht.
12. Gusskern (110) zur Verwendung in einer Gießvorrichtung zum Herstellen einer gegossenen
Turbinenschaufel gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1, um nach dessen Entfernung
aus der gegossenen Turbinenschaufel einen von einem Kühlmittel (40) durchströmbaren
Hohlraum (38) in der Turbinenschaufel zu hinterlassen,
- mit einem ersten Bereich nahe einer Gusskernhinterkante (120), an der mehrere erste
Öffnungen (130) zur Bildung von Stegen (30) in an der Hinterkante (120) der Turbinenschaufel
angeordnet sind, und
- mit mehreren zweiten Öffnungen (142), welche in einem zweiten Bereich benachbart
zu dem ersten Bereich der ersten Öffnungen (130) angeordnet sind und
mittels denen in der gegossenen Turbinenschaufel Turbulenzelemente (42) verbleiben,
dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest eine der zweiten Öffnungen (142) zur Bildung von korrespondierend geformten
Turbulenzelementen (42) in der Turbinenschaufel (10) zumindest teilweise konkav geformt
ist, wobei der konkave Teil der Öffnung (130, 142) der Gusskernhinterkante (120) abgewandt
ist.
13. Gusskern (110) nach Anspruch 12,
mit welchem eine Turbinenschaufel nach einem der Ansprüche 1 bis 11 herstellbar ist.