[0001] Die Erfindung betrifft eine Pumpe, insbesondere eine Kreiselpumpe.
[0002] Die Lebensdauer von Pumpen hängt u. a. von der Beschaffenheit der zu fördernden Flüssigkeit
ab. Beispielsweise führen Fremdstoffe in der Flüssigkeit, wie sandartige Partikel,
zur Abnutzung von Teilen der Pumpe.
[0003] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Pumpe zu schaffen, welche auch bei Fremdstoffen
in der zu fördernden Flüssigkeit zuverlässig betrieben werden kann und die eine hohe
Haltbarkeit aufweist. Diese Aufgabe wird durch eine Pumpe mit den in Anspruch 1 angegebenen
Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen, der nachfolgenden
Beschreibung und den Zeichnungen angegeben.
[0004] Bei der erfindungsgemäßen Pumpe handelt es sich vorzugsweise um eine Kreiselpumpe.
Sie weist zumindest einen strömungsführenden Teil mit einer zumindest bereichsweise
aufgebrachten Oberflächenschicht aus einem Elastomer auf. Dieser strömungsführende
Teil mit der Oberflächenschicht ist als ein Mehrkomponenten-Spritzgussteil ausgebildet
Dieses Mehrkomponenten-Spritzgussteil weist eine Grundstruktur aus Kunststoff auf,
welcher eine erste Komponente bildet. Das Elastomer der Oberflächenschicht bildet
eine zweite Komponente, welche an die Grundstruktur angespritzt ist bzw. mit welcher
die Grundstruktur zumindest bereichsweise umspritzt ist. Die Grundstruktur gibt dem
Teil seine grundlegende Gestalt und mechanische Festigkeit. Die Oberflächenschicht
aus dem Elastomer weist eine große Verschleißfähigkeit auch bei Anströmung durch Partikel
auf und erhöht somit die Haltbarkeit des zumindest einen strömungsführenden Teils.
Durch die Fertigung des strömungsführenden Teils gemeinsam mit der Oberflächenschicht
als ein Mehrkomponenten-Spritzgussteil ist der strömungsführende Teil einfach und
kostengünstig fertigbar, da auf einen separaten Fertigungsschritt zur Beschichtung
des strömungsführenden Teils mit dem Elastomer verzichtet werden kann. Ferner wird
so die Oberflächenschicht mit der Grundstruktur besonders fest und dauerhaft verbunden.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass beim Mehrkomponenten-Spritzgießen die Oberflächenschicht
besonders einfach auf Teilbereiche bzw. Abschnitte der Oberfläche der zweiten Komponente
begrenzt werden kann. Vorzugsweise ist das Mehrkomponenten-Spritzgussteil ein Zweikomponenten-Spritzgussteil,
d.h. es werden zwei Kunststoff-Komponenten miteinander verspritzt, nämlich der Kunststoff
für die Grundstruktur und das Elastomer als Oberflächenschicht.
[0005] Weiter bevorzugt ist das Elastomer ein synthetisches Gummi, insbesondere Silikonkautschuk.
Oberflächenschichten aus Silikonkautschuk erweisen sich dabei vorteilhaft als besonders
resistent gegenüber der Anströmung insbesondere sandhaltiger Flüssigkeiten.
[0006] Ferner bevorzugt ist die Grundstruktur des strömungsführenden Teils aus einem Kunststoff-Komposit-Material,
insbesondere aus faserverstärktem Kunststoff, als erster Komponente gefertigt. Ein
solches Material ermöglicht eine hohe Steifigkeit und Robustheit bei geringem Baugewicht.
Auf diese Weise gewährleistet die erste Komponente eine besonders hohe Stabilität
des strömungsführenden Teils, während die elastische zweite Komponente einen guten
Schutz der Oberfläche der zweiten Komponente bietet.
[0007] Bevorzugt ist der zumindest eine strömungsführende Teil der Pumpe ein Laufrad. Insbesondere
die Laufradoberfläche ist beim Betrieb der Pumpe einer starken Beanspruchung durch
die Anströmung des geförderten Fluids ausgesetzt. So wird die Strömung im Laufrad
umgelenkt, wobei im Fluid enthaltene Partikel die strömungsführenden Flächen stark
belasten. Bevorzugt sind daher insbesondere die Schaufeln des Laufrades mit der Oberflächenschicht
aus dem Elastomer bedeckt. Diese sind typischerweise besonders intensiver Anströmung
durch Partikel ausgesetzt. Diese Oberflächenschicht aus dem Elastomer erhöht hier
deutlich die Haltbarkeit des strömungsführenden Teils.
[0008] Ferner bevorzugt ist der strömungsführende Teil ein Leitapparat. Ähnlich wie die
Oberfläche des Laufrads unterliegt auch die Oberfläche des Leitapparates einer starken
Beanspruchung durch die Anströmung, da in den Durchlässen des Leitapparates die Strömungsrichtung
des zu fördernden Fluids geändert wird. Besonders durch die Anströmung durch Partikel
beansprucht sind hier die Schaufeln des Leitapparates bzw. die Innenflächen der Durchlässe.
Bevorzugt sind daher zumindest diese mit der Oberflächenschicht aus dem Elastomer
versehen.
[0009] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist der strömungsführende Teil ein Dichtelement.
Bevorzugt ist dieses Dichtelement zur Strömungsführung zwischen einem Leitapparat
und einem Laufrad eingesetzt. Auch dieses Dichtelement unterliegt typischerweise an
seinen der Strömungsführung dienenden Oberflächen einer starken Belastung durch Partikelanströmung.
Vorzugsweise sind auch diese Oberflächen mit dem Elastomer beschichtet. Weiter bevorzugt
handelt es sich bei diesem Dichtelement um einen Spaltring bzw. einen Führungsring.
[0010] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist der strömungsführende Teil ein
Leitapparat, welcher zumindest einen radial nach außen auskragenden Vorsprung oder
Ring aufweist, welcher zumindest abschnittsweise aus Metall ausgebildet ist. Ein solcher
Vorsprung bzw. Ring dient dazu, den Leitapparat zwischen zwei rohrförmige Gehäuseabschnitte
zu klemmen. So kann der Leitapparat in axialer Richtung der Pumpe zwischen den Gehäuseabschnitten
fixiert werden. Auf diese Weise kann der Leitapparat einfach in einer Pumpe angeordnet
werden. Es sind keine zusätzlichen Montageabschnitte oder Befestigungsmittel zur Fixierung
des Leitapparates erforderlich. Die zumindest abschnittsweise Ausbildung des Vorsprungs
bzw. Rings aus Metall gibt dem Vorsprung oder Ring große Festigkeit und Widerstandfähigkeit
gegenüber von den Gehäuseabschnitten auf den Ring oder Vorsprung einwirkenden Druckkräften.
Dies ermöglicht es, auf spezielle Anlageflächen an den Axialenden der Gehäuseteile
zur Verteilung der auf den Leitapparat wirkenden Klemmkräfte zu verzichten. Durch
die zumindest teilweise metallische Ausbildung des zu klemmenden Vorsprungs oder Rings
können von diesem auch hohe Druckbelastungen, wie sie bei kleinen Anlageflächen auftreten,
aufgenommen werden. Vorzugsweise kommt als Metall für den Vorsprung oder Ring nichtrostender
Stahl zum Einsatz. Insbesondere bei Wasser fördernden Pumpen kann somit die Haltbarkeit
des Leitapparates und damit auch die Lebensdauer der Pumpe erhöht werden.
[0011] Bevorzugt ist der Ring oder Vorsprung aus Metall in die erste und/oder zweite Komponente
aus Kunststoff eingegossen. Dabei ist es besonders bevorzugt, metallische Elemente
in die erste Komponente, welche die Grundstruktur bildet, einzugießen, da diese vorzugsweise
steif ausgebildet ist und somit eine genaue Positionierung der metallischen Elemente
und Kraftübertragung ermöglicht. Es ist möglich, die gesamten Vorsprünge oder den
gesamten radial vorstehenden Ring aus Metall auszubilden, wobei das radial innere
Ende des Rings oder Vorsprungs in die übrigen Teile des Leitapparates bzw. in dessen
Grundstruktur eingegossen sind. Darüber hinaus ist es auch denkbar, Vorsprünge oder
einen radial vorstehenden Ring in Teilen aus Kunststoff gemeinsam mit der übrigen
Grundstruktur des Leitapparates zu gießen und in diesen Vorsprung bzw. Ring lediglich
einzelne Metallelemente, vorzugsweise gleichmäßig über den Umfang verteilt, einzugießen.
Die Kraftübertragung zwischen den angrenzenden Gehäuseteilen erfolgt dann über diese
eingegossenen metallischen Elemente, sodass die übrige Kunststoffstruktur der Vorsprünge
bzw. des Ringes nicht mit Druckkräften belastet wird. Ring bzw. Vorsprung müssen nicht
in einem Arbeitsgang mit den übrigen Teilen des Leitapparates gegossen werden. Vielmehr
ist es hier auch möglich, diese Teile in einem weiteren Schritt anzugießen bzw. anzuspritzen.
[0012] Es kann auch jedoch auch zweckmäßig sein, dass der strömungsführende Teil nicht wie
oben beschrieben in Gänze einen Leitapparat bzw. ein Laufrad bildet. In weiteren bevorzugten
Ausführungsformen kann es etwa erstrebenswert sein, dass der zumindest eine strömungsführende
Teil zumindest ein Bauteil eines aus zumindest zwei Bauteilen gefertigten Laufrades
oder Leitapparates bildet. So können bei mehrteilig ausgebildeten Laufrädern bzw.
Leitapparaten auch komplexe Geometrien auf einfache Weise realisiert werden. So kann
ein aus zumindest zwei Bauteilen gefertigtes Laufrad bzw. ein aus zumindest zwei Bauteilen
gefertigter Leitapparat ein oder mehrere Bauteile aufweisen, deren Oberflächen durch
die Anströmung des zu fördernden Fluids nicht oder nur gering beansprucht werden.
In solchen Fällen kann es zweckmäßig sein, lediglich die durch Anströmung belasteten
Bauteile mit der Oberflächenschicht aus dem Elastomer auszubilden. Vorzugsweise handelt
es sich dabei um diejenigen Bauteile, welche die Strömungsrichtung oder die Strömungsgeschwindigkeit
des Fluids ändern, insbesondere um die mit Durchlässen ausgestalteten Teile von Leitapparat
und Laufrad.
[0013] Besonderes bevorzugt weist der zumindest eine strömungsführende Teil strömungsführende
Schaufeln auf, welche vorzugsweise mit der Oberflächenschicht aus dem Elastomer versehen
sind. Bei der zweiteiligen Ausgestaltung des strömungsführenden Teils ist es insbesondere
möglich, nur eines der beiden Teile in Zweikomponenten-Spritzguss zu fertigen und
dort die gewünschten Oberflächenschichten aus Elastomer auszubilden. Das zweite Bauteil
kann dann als normales Kunststoff-Spritzgussteil ausgebildet werden. Anschließend
können beide Teile miteinander verschweißt werden. So ist es beispielsweise möglich,
bei einem Leitapparat oder einem Laufrad eine erste Deckscheibe gemeinsam mit den
Schaufeln im Zweikomponenten-Spritzguss auszubilden und insbesondere an den Schaufeloberflächen
eine Oberflächenschicht aus Elastomer anzubringen. Die zweite Deckscheibe kann dann
als Einkomponenten-Spritzgussteil gefertigt werden und mit dem ersten Bauteil beispielsweise
durch Ultraschallschweißen verbunden werden.
[0014] In einer bevorzugten Ausgestaltung weist die erste Komponente des strömungsführenden
Teils zumindest eine Ausnehmung oder eine Auskragung auf, mit der das Elastomer in
Eingriff ist. Auf diese Weise ist das Elastomer mit der zweiten Komponente besonders
dauerhaft und fest verbunden. Zum einen wird die Kontaktfläche zwischen dem Elastomer
und der zweiten Komponente durch die Ausnehmung bzw. die Auskragung vergrößert und
damit ihre stoffschlüssige Verbindung entlang dieser Kontaktfläche verstärkt. Zum
anderen wird die Verbindung des Elastomers mit der zweiten Komponente durch die Ineingriffnahme
auch formschlüssig unterstützt. Ausnehmungen bzw. Auskragungen können beispielsweise
auch als profilierte Oberfläche der ersten Komponente ausgebildet sein, mit welcher
das Elastomer in Eingriff ist.
[0015] Bevorzugt weist die erste Komponente des strömungsführenden Teils zumindest einen
zwei Oberflächen verbindenden Durchlass auf, welcher von dem Elastomer durchdrungen
ist. Sollen etwa zwei voneinander abgewandte Oberflächen des strömungsführenden Teils
mit dem Elastomer beschichtet sein, so kann beim Spritzgießen das Elastomer durch
den Durchlass von einer Oberfläche zur anderen gelangen. So können Fließwege für die
zweite Komponente, d.h. das Elastomer im Werkzeug kurz gehalten werden. Ferner kann
sich das Elastomer so mit der ersten Komponente verzahnen und eine besonders feste
Verbindung zwischen beiden Komponenten geschaffen werden.
[0016] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung handelt sich bei der Pumpe um eine mehrstufige
Pumpe. Bei einer mehrstufigen Pumpe gibt es mehrere strömungsführende Teile, wie Leitapparat,
Dichtelement und Laufrad, welche Verschleiß durch Abrasion unterliegen. Die oben beschriebene
Ausbildung der strömungsführenden Teile der Pumpe, insbesondere von Dichtelement,
Laufrad und Leitapparat, erlaubt daher einen zuverlässigen Betrieb auch einer mehrstufig
aufgebauten Pumpe.
[0017] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1 A
- ein Laufrad einer erfindungsgemäßen Pumpe mit einem strömungsführenden Bauteil in
einer perspektivischen Explosionsansicht,
- Fig. 1 B
- einen Ausschnitt des strömungsführenden Bauteils des Laufrades gemäß Fig. 1A in einer
Schnittansicht,
- Fig. 2A
- einen strömungsführenden Leitapparat der Pumpe ohne zweite Drehscheibe in einer Draufsicht,
- Fig. 2B
- einen Ausschnitt des Leitapparates gemäß Fig. 2A in einer Schnittansicht,
- Fig. 2C
- den Leitapparat gemäß Fig. 2A in einer Schnittansicht,
- Fig. 3A
- den Leitapparat gemäß Fig. 2A in einer Schnittansicht sowie einen Vorsprung des Leitapparates
in einem Ausschnitt,
- Fig. 3B
- drei Ausführungsformen eines Vorsprungs des Leitapparates in einer axialen Draufsicht,
- Fig. 4
- ein strömungsführendes Dichtelement der Pumpe sowie den Leitapparat gemäß Fig. 2A
in einer Schnittansicht,
- Fig. 5
- das Dichtelement gemäß Fig. 4 in einer Schnittansicht und
- Fig. 6
- eine perspektivische Gesamtansicht der erfindungsgemäßen Pumpe.
[0018] Bei der erfindungsgemäßen Pumpe dieses Ausführungsbeispiels handelt es sich um eine
Kreiselpumpe. Die Pumpe weist dabei mehrere strömungsführende Teile wie nachfolgend
beschrieben auf.
[0019] In Fig. 6 ist eine schematische Gesamtansicht der erfindungsgemäßen Pumpe gezeigt.
Es handelt sich hierbei um eine zweistufige Kreiselpumpe. An einem Axialende weist
die Pumpe ein Verbindungsstück 1 und am entgegengesetzten Ende einen Pumpenkopf 2
auf. Das Verbindungsstück 1 dient zur Verbindung mit einem nicht gezeigten Motor.
Der Pumpenkopf 2 weist den Auslass der Pumpe auf. Zwischen Pumpenkopf 1 und Auslass
2 sind zwei Pumpenstufen 3 angeordnet. Die Pumpenstufen 3 sind zwischen dem Zwischenstück
1 und dem Pumpenkopf 2 mittels Spannbändern 4 verspannt.
[0020] Ein strömungsführender Teil der Pumpe ist Bauteil eines mehrteilig aufgebauten Laufrades
5. Der Aufbau dieses Laufrades 5 ist in Fig. 1A dargestellt. Die einzelnen Bauteile
des Laufrades 5 sind dabei sämtlich koaxial zur Rotationsachse 10 der Kreiselpumpe
angeordnet. Das Laufrad 5 weist als wesentliche Bauteile zwei kreisrunde Deckscheiben
15, 20 auf. Eine erste kreisrunde, im Wesentlichen plane Deckscheibe 15 bildet dabei
einen strömungsführenden Teil der Pumpe im Sinne dieser Erfindung. Diese erste Deckscheibe
15 weist an ihrer der anderen Deckscheibe zugewandten inneren Seite 25 um ihr Zentrum
gruppierte Schaufeln 30 auf. Der Seite 25 der ersten Deckscheibe 15 gegenüber befindet
sich eine zweite, im Wesentlichen ebenfalls plane Deckscheibe 20, welche einen Saugmund
35 für die Flüssigkeit aufweist. Besonders stark belastet durch angeströmte Partikel
in der zu pumpenden Flüssigkeit sind dabei die dem Inneren des Laufrades 5 zugewandte
Seite 25 der ersten Deckscheibe 15 und insbesondere die an ihr angeordneten Schaufeln
30. An den Schaufeln 30 wird die Strömungsrichtung der zu fördernden Flüssigkeit von
der axialen in die radiale Richtung umgelenkt, so dass die Schaufeln 30 intensiver
Anströmung durch die Partikel ausgesetzt sind. Um eine Abnutzung der Schaufeln 30
durch angeströmte Partikel zu vermeiden, sind die Oberflächen 40, 45 der Schaufeln
30 mit einer Oberflächenschicht 50 aus Elastomer versehen, wie in Fig. 1B gezeigt.
Die Grundstruktur 55 der Schaufeln 30 und der Deckscheibe 15 ist dabei aus faserverstärktem
Kunststoff gebildet.
[0021] Durch die Grundstruktur 55 aus faserverstärktem Kunststoff sind die Schaufeln 30
mit der Deckscheibe 15 starr bzw. stabil ausgestaltet. Die Oberflächenschicht 50 aus
dem Elastomer hingegen weist eine hohe Elastizität auf und bietet eine hohe Verschleißfestigkeit
auch bei Anströmung durch Partikel in der zu fördernden Flüssigkeit. Gefertigt ist
die erste Deckscheibe 15 durch Zwei-Komponenten-Spritzgießen mit dem faserverstärktem
Kunststoff als erster Komponente und dem Elastomer als zweiter Komponente. So kann
zunächst die Grundstruktur 55 als erste Komponente und dann um die Grundstruktur 55
herum das Elastomer als zweite Komponente gegossen werden. Dies kann in derselben
Spritzgussmaschine, vorzugsweise im selben Werkzeug erfolgen.
[0022] Der detaillierte Aufbau einer Schaufel 30 der ersten Deckscheibe 15 ist in einer
vergrößerten, schematischen Schnittansicht in Fig. 1B gezeigt. Die Schaufel 30 ist
dabei mit einer Grundstruktur 55 aus faserverstärktem Kunststoff ausgebildet, welche
zumindest einen Durchlass 60 aufweist. Dieser Durchlass 60 verbindet die beiden voneinander
abgewandten Oberflächen 40, 45 der Schaufel 30 miteinander.
[0023] Durch die Durchlässe 60 ist dabei zunächst das Umspritzen der Grundstruktur 55 der
Schaufeln 30 mit dem Elastomer während der Fertigung erheblich erleichtert. So sind
die Fließwege für das Elastomer kurz gehalten, da das Elastomer zur Beschichtung beider
Oberflächen 40, 45 nicht die äußeren Kanten der Schaufeln 30 umfließen muss. Stattdessen
gelangt das Elastomer über einen äußerst kurzen Fließweg in Form des Durchlasses 60
auf die andere Seite der Schaufeln, indem es die Durchlässe 60 durchdringt.
[0024] Ferner kann durch die zusätzlichen Kanäle in Form von Durchlässen 60 zur Verteilung
des Elastomers im Spritzgusswerkzeug die Oberflächenschicht 50 selber äußerst dünn
gehalten werden. Daher erfordert die Oberflächenschicht 50 nur einen geringen Materialaufwand.
Zum anderen besitzt die Schaufel 30 durch die nur dünne Oberflächenschicht aus dem
Elastomer eine hohe Formstabilität auch bei starker Anströmung der zu fördernden Flüssigkeit.
In den Durchlässen 60 verzahnt sich das Elastomer zudem mit der Grundstruktur 55 aus
dem faserverstärkten Kunststoff. Daher ist die Oberflächenschicht 50 fest und dauerhaft
mit der Grundstruktur 55 verbunden.
[0025] Die zweite Deckscheibe 20 ist ebenfalls aus faserverstärktem Kunststoff ausgebildet
und mit der ersten Deckscheibe 15 durch Ultraschallschweißen zusammengefügt. Auf diese
Weise kann die komplexe Geometrie des Laufrades 5 mit seinen inneren Kanälen zwischen
den Schaufeln 30 ohne Kerne erfordernde Hinterschneidungen gegossen werden.
[0026] Daneben weist das Laufrad 5 als weitere Bauteile eine Nabe 65 auf, welche zur drehfesten
Verbindung mit einer Antriebswelle in eine zentrale Aufnahme 70 der ersten Deckscheibe
15 eingesetzt ist. Die Verbindung der Nabe 65 mit dem Laufrad 5 erfolgt dabei über
einen Zahnkranz 75 mit radial auskragenden Zähnen 80, die mit der Grundstruktur 55
der ersten Deckscheibe 15 in Eingriff treten, insbesondere eingegossen sein können.
[0027] Zum dichten Kontakt des Laufrades 5 mit einem Leitapparat weist das Laufrad 5 an
der zweiten Deckscheibe einen nach außen gerichteten Dichtring 85 auf, welcher über
den Saugmund 35 an der zweiten Deckscheibe 20 geschoben ist. Der Dichtring 85 ist
dabei als zu dem Saugmund 35 passende, z. B. metallische Hülse 85 ausgebildet, welche
eine Anlagefläche für eine am Leitapparat ausgebildete Dichtung bildet.
[0028] Ein weiterer strömungsführender Teil der Pumpe bildet mit mehreren anderen Bauteilen
einen Leitapparat 100. Dieser Leitapparat 100 ist in den Figuren 2A bis 4 dargestellt.
Der Leitapparat 100 weist ebenfalls eine erste kreisrunde Deckscheibe 105 auf, welche
im Wesentlichen plan ausgebildet ist und auch bei dem Leitapparat 100 einen strömungsführenden
Teil der Pumpe im Sinne der Erfindung bildet. Diese erste Deckscheibe 105 weist an
ihrer inneren Seite 110 Schaufeln 115 auf. Am Rand 120 der Deckscheibe 105 kragt vollumfänglich
eine Lagerfläche 125 in axialer Richtung aus. Diese Lagerfläche 125 dient der Anlage
des Leitapparates 100 an einen koaxial orientierten Abschnitt 130 des Pumpengehäuses
(Fig. 4). Der Abschnitt 130 des Pumpengehäuses bildet das Gehäuse einer Pumpenstufe
3. In jeder Pumpenstufe 3 ist jeweils ein Laufrad 5 sowie ein Leitapparat 100 angeordnet.
Für die zweite Pumpenstufe 3 ist der Leitapparat 100 zwischen der Pumpenstufe 3 und
dem Pumpenkopf 2 angeordnet.
[0029] Eine zweite, im Wesentlichen plane Deckscheibe 135 liegt der inneren Seite 110 der
ersten Deckscheibe 105 gegenüber. Sie weist einen vom Zentrum beabstandeten ringförmigen
und umfänglich der Rotorachse 10 umgebenden Einlass 140 für die zu fördernde Flüssigkeit
auf. Eine durch den Einlass 140 der zweiten Deckscheibe 135 des Leitapparates 100
eintretende Flüssigkeit wird an der ersten Deckscheibe 105 in radiale Richtung umgelenkt
und tritt durch den Auslass 145 auf der Rückseite 150 der ersten Deckscheibe 105 aus
dem Leitapparat 100 aus. Dieser Auslass 145 ist von einem sich axial erstreckenden
Anschlusskragen 155 umgeben.
[0030] Auch bei dem gezeigten Leitapparat 100 sind die erste Deckscheibe 105 und die Schaufeln
115 besonders stark durch angeströmte Partikel belastet. Daher sind die Schaufeln
115 zum Schutz vor angeströmten Partikeln ähnlich den Schaufeln 30 des Laufrades 5
mit einer Oberflächenschicht aus dem Elastomer versehen. Die erste Deckscheibe 105
mit der Schaufel ist dazu ebenfalls durch Zwei-Komponenten-Spritzgießen gefertigt.
Dabei weist sie eine Grundstruktur 160 aus faserverstärktem Kunststoff als erste Komponente
und eine Oberflächenschicht 165 aus dem Elastomer als zweite Komponente auf, welche
die Schaufeln 115 bedeckt. In Fig. 2B ist ein Ausschnitt einer Schaufel 115 im Schnitt
gezeigt. Dabei ist die Grundstruktur 160 dieser Schaufel 115 wie jene der Schaufeln
30 des Laufrades 5 mit Durchlässen 170 versehen, welche von dem Elastomer durchdrungen
sind. Ferner ist auch die im Wesentlichen plane innere Oberfläche 175 der Deckscheibe
135 zum Schutz vor angeströmten Partikeln mit einer Oberflächenschicht aus dem Elastomer
ausgebildet.
[0031] Zur Anordnung in der erfindungsgemäßen Pumpe weist der Leitapparat 100 einen aus
der Lagerfläche 125 auskragenden metallischen Vorsprung 195 auf, welcher sich in radialer
Richtung nach außen erstreckt (Fig. 2A, 3A, 4).
[0032] An diesem Vorsprung 195 ist der Leitapparat 100 zwischen zwei axial orientierten
rohrförmigen Abschnitten 130 des Pumpengehäuses geklemmt (Fig. 4). In dem in Fig.
3A dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Vorsprung 195 dabei als Metallring ausgebildet,
welcher den Leitapparat 100 voll umfänglich umgibt und in die Grundstruktur 160 der
ersten Deckscheibe 105 eingegossen ist. An diesem metallischen Vorsprung 195 kann
der Leitapparat 100 auch mit hohen Flächenpressungen geklemmt werden, ohne dass sich
der Vorsprung 195 verformt. In Fig. 3B (1) ist in einer axialen Draufsicht die Geometrie
dieses ringförmigen Vorsprungs 195 als eine erste Ausführungsform gezeigt. Diese geschlossene
Ringgeometrie ist dabei besonders stabil, da der Vorsprung 195 so besonders fest in
den Leitapparat 100 eingebettet werden kann. Darüber hinaus füllt der ringförmige
Vorsprung 195 den Spalt zwischen den Gehäuseabschnitten 130 aus, so dass eine glatte
Außenfläche der Pumpe entsteht.
[0033] Grundsätzlich ist es jedoch nicht erforderlich, den Vorsprung 195 als einen geschlossenen
Ring auszubilden. Alternativ ist es auch möglich, den Vorsprung 195 als Ringsegment
auszubilden. Dies ist in einer zweiten Ausführungsform in Fig. 3B (2) gezeigt. Hier
ist der Vorsprung 195 als Ringsegment bzw. offener Ring ausgebildet. Anstelle eines
einzigen Ringsegmentes kann auch eine Vielzahl von gleichmäßig um den Umfang des Leitapparates
100 verteilten Ringsegmenten in den faserverstärkten Kunststoff eingegossen werden,
die Vorsprünge 155 bilden.
[0034] In den Figuren 4 und 5 ist ein strömungsführender Teil 210 der erfindungsgemäßen
Pumpe in Form eines Dichtelementes 210 gezeigt. Dieses Dichtelement 210 dient dabei
zur Strömungsführung zwischen dem Leitapparat 100 und einem nachfolgenden Laufrad
5. Das Dichtelement 210 besitzt im Wesentlichen die Gestalt eines Ringes. Der Außendurchmesser
des Dichtelementes 210 ist dabei so angepasst, dass es dichtend innenumfänglich in
den Anschlusskragen 155 des Leitapparates 100 eingesetzt werden kann. Der Innendurchmesser
des Dichtelementes ist passend zum Außendurchmesser des Dichtrings 85 des Laufrades
ausgebildet. An seinem druckseitigen Ende weist das Dichtelement 210 eine umfängliche
radial und axial gerichtete Auskragung 215 auf, welche sich bis zum Abschnitt 130
des Gehäuses erstreckt, welches den Leitapparat 100 klemmt. Dabei kommt diese Auskragung
215 über eine außenumfänglich angeordnete Dichtlippe 220 aus Elastomer mit dem Abschnitt
130 des Gehäuses zur Anlage. Auf diese Weise ist die Druckseite des Leitapparates
100 gegenüber dem umgebenden Gehäuseabschnitt 130. Darüber hinaus ist auch die Außenumfangsfläche
225 des Dichtelementes 210 mit Dichtringen 230, 235 aus dem Elastomer versehen, welche
mit der Innenumfangsfläche des Anschlusskragens 155 des Leitapparates 100 in Anlage
sind.
[0035] Die Innenumfangsfläche 240 des Dichtelementes 210 ist vollständig mit einer Oberflächenschicht
245 aus dem Elastomer bedeckt. Auf diese Weise ist die Innenumfangsfläche 240 des
Dichtelementes 210 zum einen gegen die Anströmung durch Partikel geschützt, zum anderen
bildet die Elastomerschicht 245 auch eine dichtende Anlagefläche zur Anlage des Dichtringes
85 des Laufrades 5. Auch das Dichtelement ist dabei durch Zwei-Komponenten-Spritzgießen
ausgebildet. Dabei bilden die Elastomerschicht 245, die Dichtringe 230 und 235 sowie
die Dichtlippe 220 die zweite Komponente, welche mit dem übrigen Teil des Dichtelements
210 als erste Komponente vergossen ist.
Bezugszeichenliste
1 |
- |
Zwischenstück |
2 |
- |
Pumpenkopf |
3 |
- |
Pumpenstufen |
4 |
- |
Spannbänder |
5 |
- |
Laufrad |
10 |
- |
Rotationsachse bzw. Längsachse |
15 |
- |
Deckscheibe |
20 |
- |
Deckscheibe |
25 |
- |
Innere Seite |
30 |
- |
Schaufel |
35 |
- |
Saugmund |
40 |
- |
Oberfläche |
45 |
- |
Oberfläche |
50 |
- |
Oberflächenschicht |
55 |
- |
Grundstruktur |
60 |
- |
Durchlass |
65 |
- |
Nabe |
70 |
- |
Aufnahme |
75 |
- |
Zahnkranz |
80 |
- |
Zähne |
85 |
- |
Dichtring |
95 |
- |
Innenfläche |
100 |
- |
Leitapparat |
105 |
- |
Deckscheibe |
110 |
- |
innere Seite |
115 |
- |
Schaufel |
120 |
- |
Rand |
125 |
- |
Lagerfläche |
130 |
- |
Gehäuseabschnitt |
135 |
- |
Deckscheibe |
140 |
- |
Einlass |
145 |
- |
Auslass |
150 |
- |
Rückseite |
155 |
- |
Anschlusskragen |
160 |
- |
Grundstruktur |
165 |
- |
Oberflächenschicht |
170 |
- |
Durchlass |
175 |
- |
Innere Oberfläche |
195 |
- |
Vorsprung |
210 |
- |
Dichtelement |
215 |
- |
Auskragung |
220 |
- |
Dichtlippe |
225 |
- |
Außenumfangsfläche |
230 |
- |
Dichtlippe |
235 |
- |
Dichtlippe |
240 |
- |
Innenumfangsfläche |
245 |
- |
Elastomerschicht |
1. Pumpe, insbesondere eine Kreiselpumpe, dadurch gekennzeichnet, dass sie zumindest einen strömungsführenden Teil (5; 100; 210) mit einer zumindest bereichsweisen
Oberflächenschicht (50; 165; 245) aus einem Elastomer aufweist, wobei der strömungsführende
Teil (5; 100; 210) mit der Oberflächenschicht (50; 165; 245) als ein Mehrkomponenten-Spritzgussteil
ausgebildet ist, mit einer Grundstruktur (55; 160) aus Kunststoff als einer ersten
Komponente und dem Elastomer als einer zweiten Komponente.
2. Pumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Elastomer ein synthetisches Gummi, insbesondere Silikonkautschuk ist.
3. Pumpe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Grundstruktur (55; 160) des strömungsführenden Teils aus einem Kunststoff-Komposit-Material
gefertigt ist.
4. Pumpe nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der strömungsführende Teil ein Laufrad (5) ist.
5. Pumpe nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der strömungsführende Teil ein Leitapparat (100) ist.
6. Pumpe nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der strömungsführende Teil ein Dichtelement (210) ist.
7. Pumpe nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtelement (210) zwischen einem Leitapparat (100) und einem Laufrad (5) zur
Strömungsführung eingesetzt ist.
8. Pumpe nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der strömungsführende Teil ein Leitapparat (100) ist, welcher zumindest einen nach
außen auskragenden Vorsprung (195) oder Ring aufweist, welcher zumindest abschnittsweise
aus Metall ausgebildet ist.
9. Pumpe nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Ring oder Vorsprung (195) aus Metall in die erste und/oder zweite Komponente
aus Kunststoff eingegossen ist.
10. Pumpe nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine strömungsführende Teil zumindest ein Bauteil (15; 30) eines aus
zumindest zwei Bauteilen (15; 30; 20) gefertigten Laufrades (5) bildet.
11. Pumpe nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine strömungsführende Teil zumindest ein Bauteil (105; 115) eines
aus zumindest zwei Bauteilen (105; 115; 135) gefertigten Leitapparates (100) bildet.
12. Pumpe nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine strömungsführende Teil strömungsführende Schaufeln (30; 115) aufweist,
welche vorzugsweise mit der Oberflächenschicht (50; 165) aus Elastomer versehen sind.
13. Pumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Komponente des strömungsführenden Teils zumindest eine Ausnehmung (60;
170) oder eine Auskragung aufweist, mit welcher das Elastomer in Eingriff ist.
14. Pumpe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Komponente zumindest einen zwei Oberflächen verbindenden Durchlass (60;
170) aufweist, welche von dem Elastomer durchdrungen ist.