[0001] Die Erfindung betrifft eine Brennereinheit für staubförmigen Festbrennstoff mit einem
ersten Rohr zur Förderung des Festbrennstoffes in einer ersten Förderrichtung, wobei
in Verlängerung des ersten Rohrs ein Umlenkkörper zur Umlenkung des aus dem ersten
Rohr austretenden Festbrennstoffstrahls angeordnet ist. Ferner betrifft die Erfindung
eine Brenneranordnung für einen Ofen, insbesondere für einen Ringschachtofen zum Brennen
von Kalkstein.
[0002] Brennereinheiten der eingangs genannten Art sind aus dem Stand der Technik bekannt.
Bevorzugt werden sie in Schachtofenanlagen, beispielsweise in Ringschachtöfen zum
Brennen von Kalkstein, eingesetzt. Hierbei besteht die besondere verfahrenstechnische
Herausforderung darin, eine möglichst vollständige Umsetzung des staubförmigen Brennstoffes
- hierbei kann es sich beispielsweise um Petrolkoksstaub handeln - in Heißgase zu
erreichen, um den Energiegehalt des staubförmigen Festbrennstoffs möglichst vollständig
nutzen zu können.
[0003] Aus dem Stand der Technik ist ferner bekannt, den pneumatisch, d.h. in einem Luftstrom,
durch das erste Rohr transportierten staubförmigen Festbrennstoff durch einen in Verlängerung
des Rohres angeordneten Umlenkkörper in eine im Wesentlichen entgegengesetzte Richtung
zum Brennereingang hin umzulenken. Der umgelenkte Brennstoffstrom vermischt sich sodann
mit einem weiteren entgegenkommenden Luftstrom, so dass eine annähernd vollständige
Durchmischung von stabförmigem Festbrennstoff und Verbrennungsluft und damit eine
vollständige Verbrennung des Brennstoffs sichergestellt wird. Ein solcher mit einem
Umlenkkörper in Verlängerung des Transportrohres für das Brennstoff-Luftgemisch ist
beispielsweise aus der
DE 10 2006 035 174 A1 bekannt. Bei dem hier beschriebenen Brenner wird ein Gemisch aus Petrolkoksstaub
und Primärluft nach Austritt aus der Brennerlanze an einem im Querschnitt C-förmige
Strömungsumlenker umgelenkt und mit tangential in den Brennerraum eingeblasener Sekundärluft
vermischt, wobei das sich dabei einstellende Gemisch aus durch tangentiale Einblasung
verdrallter Sekundärluft, Petrolkoksstaub und Primärluft in Richtung des Ausgangs
der Brennraums transportiert wird, wobei es vollständig in Heißgase umgesetzt wird.
[0004] Aus der Praxis ist eine weitere Brennerkonstruktion bekannt, bei der das erste Rohr
zur Förderung des Festbrennstoffes von einem zweiten koaxial angeordneten Rohr umgeben
ist, durch welches Sekundärluft parallel zum Brennstoff transportiert wird, die sich
beim Auftreffen auf den durch den Umlenkkörper umgelenkten Festbrennstoffstrahl mit
diesem intensiv vermischt. Insbesondere bei dieser Brennerkonstruktion hat sich in
der Praxis gezeigt, dass der von dem Umlenkkörper zurückgelenkte Festbrennstoffstrahl
vielfach in das umgebene Rohr zurückschlägt und dort zu Ablagerungen führt, die langfristig
zu einem Verschluss dieses Rohrs führen.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Brennereinheit
für staubförmigen Festbrennstoff der eingangs genannten Art bereitzustellen, die die
vollständige Umsetzung des staubförmigen Brennstoffes in Heißgase sicherstellt. Ferner
soll die Brennereinheit mit reduzierten Wartungskosten betrieben werden können, indem
beispielsweise das aus dem Stand der Technik bekannte Problem der Ansatzbildung des
zurückgelenkten staubförmigen Brennstoffes konstruktiv vermieden wird.
[0006] Die Aufgabenstellung wird mit einer Brennereinheit für staubförmigen Festbrennstoff
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 dadurch gelöst, dass das erste Rohr einen
das erste Rohr umgebenden Prallkörper aufweist, welcher den durch den Umlenkkörper
umgelenkten Festbrennstoffstrahl im Wesentlichen in die erste Förderrichtung wieder
umlenkt.
[0007] Der besondere Vorteil der erfindungsgemäßen Brennereinheit besteht darin, dass einerseits
das Prinzip der Umlenkung des Brennstoffstrahls beibehalten werden kann, welches sich
hinsichtlich einer intensiven Vermischung des staubförmigen Brennstoffes mit der Verbrennungsluft
als äußerst effektiv erwiesen hat. Andererseits wird durch den Einsatz des das erste
Rohr umgebenden Prallkörpers sichergestellt, dass der Brennstoffstrahl die gewünschte
erneute Richtungsänderung erfährt, ohne dass jedoch die Gefahr besteht, dass Teile
des Brennstoffstrahls in die Brennereinheit zurückschlagen und sich dort ablagern,
was mit dem bekannten Problem verbunden ist.
[0008] Der Prallkörper kann sämtliche geometrische Formen annehmen, die gewährleisten, dass
der durch den Umlenkkörper zunächst umgelenkte Festbrennstoffstrahl in die erste Förderrichtung
wieder umgelenkt wird, ohne dass dabei die Aerodynamik der Konstruktion insbesondere
bei Einbau in ein entsprechendes Brennergehäuse insgesamt signifikant verändert wird.
[0009] Insbesondere bei Verwendung eines ersten Rohres mit kreisrundem Querschnitt ist der
Prallkörper bevorzugt ringförmig ausgebildet.
[0010] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist das erste Rohr
von wenigstens einem zweiten Rohr unter Ausbildung eines Ringkanals zur Förderung
von Verbrennungsluft koaxial umgeben ist, wobei das freie Ende des zweiten Rohrs gegenüber
dem freien Ende des ersten Rohrs axial zurückversetzt ist, wobei der Prallkörper an
dem gegenüber dem freien Ende des zweiten Rohrs vorspringenden Rohrabschnitt des ersten
Rohrs angeordnet ist. Durch diese Anordnung wird ein den aus dem ersten Rohr austretenden
Brennstoffstrahl umgebender Verbrennungsluftkegel geschaffen, der einerseits zunächst
eine räumliche Abtrennung des Festbrennstoffstrahls von der die Brennkammer, in der
die Brennereinheit angeordnet ist, umgebenden Ausmauerung ermöglicht, wobei im weiteren
Verlauf eine intensive Durchmischung der aus dem zweiten Rohr austretenden Verbrennungsluft
mit dem Festbrennstoffstrahl, die Voraussetzung für eine vollständige Umsetzung des
staubförmigen Festbrennstoffs in Heißgase ist, erfolgt.
[0011] Dadurch, dass das freie Ende des zweiten Rohres gegenüber dem freien Ende des ersten
Rohres axial zurückversetzt ist und der Prallkörper an dem gegenüber dem freien Ende
des zweiten Rohres vorspringenden Rohrabschnitt des ersten Rohres angeordnet ist,
wird insbesondere das Zurückschlagen des aus dem ersten Rohr austretenden Festbrennstoffes
in das zweite Rohr, was zu der bekannten Ansatzbildung führen würde, wirksam vermieden.
[0012] Die Verbrennungsluft kann beispielsweise über eine im Wesentlichen radiale Zuleitung
in das zweite Rohr eingeleitet werden.
[0013] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist in Strömungsrichtung
vor dem zweiten Rohr eine Brennkammer vorgesehen, in der ein gasbetriebener Zündbrenner
angeordnet ist. Mittels dieses Zündbrenners kann beim Hochfahren des mit der Brennereinheit
befeuerten Ofens zusätzliche thermische Energie bereitgestellt werden, die erforderlich
ist, um ein Zünden des in einen Brennraum eintretenden staubförmigen Festbrennstoffes
zu ermöglichen. Der Brennkammer, in der der Zündbrenner angeordnet ist, kann hierzu
durch eine in die Brennkammer mündende Leitung primäre Verbrennungsluft zugeführt
werden, wobei in der Leitung eine Drosselklappe angeordnet ist, um die Verbrennung
des ebenfalls zugeführten Gases, beispielsweise Propan, und damit indirekt die Temperatur
des staubförmigen Festbrennstoffes genau kontrollieren zu können.
[0014] Hat sich eine stabile Brennerflamme gebildet, in der der staubförmige Festbrennstoff
vollständig in Heißgase umgesetzt wird, so kann der Zündbrenner abgeschaltet werden,
da die Flamme selbst wie auch die Wärmestrahlung der feuerfesten Ofenausmauerung genug
thermische Energie für einen stabilen Brennerbetrieb liefern.
[0015] Die Abgase des Zündbrenners werden bevorzugt durch das das erste Rohr umgebende zweite
Rohr aus der Brennkammer abgeleitet. Entsprechend ist die Brennkammer nach einer weiteren
Ausgestaltung der Erfindung mit dem zweiten Rohr verbunden, so dass die Brennergase
in das zweite Rohr eingeleitet werden können und aus diesem zusammen mit der Verbrennungsluft
in einen Brennraum austreten.
[0016] Ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft eine Brenneranordnung für
einen Ofen, insbesondere für einen Ringschachtofen zum Brennen von Kalkstein, mit
einem einen Brennraum definierenden Brennergehäuse und einer Brennereinheit nach einem
der Ansprüche 1 bis 7.
[0017] Für die Vorteile einer solchen Brenneranordnung gilt das vorstehend Gesagte entsprechend.
Insbesondere wird eine leistungsfähige und effizient arbeitende Brenneranordnung zur
Verfügung gestellt, die einen störungsfreien Dauerbetrieb in einem Ofen, insbesondere
in einem Ringschachtofen zum Brennen von Kalkstein sicherstellt.
[0018] Der Brennraum der Brenneranordnung kann die unterschiedlichsten Geometrien annehmen.
Bevorzugt ist er jedoch im Wesentlichen zylindrisch ausgebildet, wobei die Brennereinheit
im Wesentlichen koaxial in dem Brennraum angeordnet ist.
[0019] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung umfasst das Brennergehäuse ein Schneckengehäuse,
in das eine Verbrennungsluftleitung tangential mündet. Dieses in Strömungsrichtung
des staubförmigen Festbrennstoffes und der Verbrennungsluft bevorzugt vor dem Brennraum
angeordnete Schneckengehäuse bewirkt, dass die dort eingeleitete Verbrennungsluft
verdrallt wird und in dieser Form in den Brennraum eintritt, wo sie sich aufgrund
ihres Dralls mit dem staubförmigen Festbrennstoff und etwaig vorhandener weiterer
Verbrennungsluft intensiv vermischt. In diesem Zusammenhang kann auch vorgesehen sein,
dass das Schneckengehäuse in Ausbreitungsrichtung der Brennerflamme gegenüber dem
freien Ende des ersten Rohres der Brennereinheit zurückversetzt angeordnet ist.
[0020] Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine aus dem Stand der Technik bekannte Brenneranordnung,
- Fig. 2
- eine Brenneranordnung für einen Ringschachtofen zum Brennen von Kalkstein und
- Fig. 3
- einen Ringschachtofen zum Brennen von Kalkstein mit Brenneranordnungen gemäß Fig.
2.
[0021] In Fig. 1 ist eine aus dem Stand der Technik bekannte Brenneranordnung dargestellt.
Die Brenneranordnung umfasst ein Brennergehäuse 100 mit einem rotationssymmetrischen
Brennraum 200, welcher sich in Transportrichtung des Brennstoffes bzw. in Ausbreitungsrichtung
der Flamme zunächst konisch erweitert und sich anschließend bis zum Brennerausgang
düsenförmig konisch wieder verjüngt. Durch ein koaxial mit dem Brennraum 200 angeordnetes
Zentralrohr 300 wird staubförmiger Festbrennstoff pneumatisch gefördert und tritt
an dem freien Ende 300a des Zentralrohres 300 aus diesem aus. Daraufhin trifft der
staubförmige Festbrennstoff auf einen Strömungsumlenker 400, durch welchen der Brennstoffstrahl
im Wesentlichen um 180° aus seiner ursprünglichen Strömungsrichtung abgelenkt wird.
[0022] Die über eine tangential zum Brennraum 200 angeordnete Zuführung 500 in den Brennraum
200 an dessen geschlossenem Ende eingeblasene sekundäre Verbrennungsluft wird im Brennraum
200 verdrallt, wie durch die Spirallinie S angedeutet. Die verdrallte sekundäre Verbrennungsluft
vermischt sich sodann mit dem zurückgeleiteten Brennstoffstrahl, wobei eine gezielte
Durchmischung erfolgt, so dass eine stark mit Luft angereicherte Staubmenge durch
den Brennerraum 200 in Richtung seines Ausgangs strömt und in die Brennerflamme B
übergeht. Zusätzlich zur sekundären Verbrennungsluft wird noch über mehrere tangential
angeordnete Düsen 600 tertiäre Verbrennungsluft gestuft in den Brennraum 200 eingeleitet,
um die Drallströmung im Brennraum 200 zu unterstützen.
[0023] Bei dieser aus dem Stand der Technik bekannten Konstruktion kommt es immer wieder
vor, dass der durch den Strömungsumlenker 400 umgelenkte Brennstoffstrahl nicht vollständig
von dem verdrallten Sekundärluftstrom erfasst und wieder in Richtung des Brennerausgangs
geleitet wird, sondern zu Ablagerungen im Brennraum 200 führt, was regelmäßige Reinigungsarbeiten
erfordert.
[0024] In Fig. 2 ist eine demgegenüber verbesserte Brenneranordnung X dargestellt, die beispielsweise
in einem Ringschachtofen zum Brennen von Kalkstein eingesetzt werden kann. Die Brenneranordnung
X umfasst wiederum ein Gehäuse 1, welches einen vorliegend zylindrischen Brennraum
2 umschließt. In den zylindrischen Brennraum 2 ragt im Wesentlichen koaxial ein erstes
Rohr 3 zur Förderung eines staubförmigen Festbrennstoffes, vorliegend Petrolkoksstaub.
In Verlängerung des ersten Rohres 3 ist ein Umlenkkörper 4 zur Umlenkung des aus dem
ersten Rohr 3 austretenden Festbrennstoffstrahls angeordnet, der vorliegend etwa die
Form eines gespiegelten "E" aufweist. Es sind auch andere geometrische Formen des
Umlenkkörpers denkbar, beispielsweise die eines gespiegelten "C" o.ä..
[0025] Das erste Rohr 3 ist bei der Brenneranordnung der Fig. 2 über eine gewisse Länge
koaxial von einem zweiten Rohr 6 umgeben. Durch den sich hierbei ausbildenden Ringkanal
6a kann Verbrennungsluft, sog. Sekundärluft, geleitet werden, die dem Rohr über eine
radiale Zuleitung 6b zugeführt wird.
[0026] Wie der Fig. 2 zu entnehmen ist, ist das freie Ende des zweiten Rohrs 6 gegenüber
dem freien Ende des ersten Rohres 3 zurückversetzt. An dem entsprechend vorspringenden
Abschnitt des ersten Rohres 3 ist in relativer Nähe des Umlenkkörpers 4 ein vorliegend
ringförmiger Prallkörper 7 angeordnet, dessen Funktion weiter unten noch näher erläutert
wird.
[0027] Die Brenneranordnung X der Fig. 2 umfasst ferner eine in Strömungsrichtung des Brennstoffes
vor dem Brennergehäuse angeordnete Brennkammer 8, in der ein Zündbrenner 8a für gasförmigen
Brennstoff, beispielsweise Propangas, angeordnet ist. Entsprechend sind Zuleitungen
8b für die Versorgung mit gasförmigem Brennstoff ebenso vorgesehen wie eine Verbrennungsluftzuleitung
8c, in welcher der Volumenstrom mittels einer Drosselklappe 8c* eingestellt werden
kann..
[0028] Die Brennkammer 8 ist mit dem zweiten Rohr 6 stirnseitig derart verbunden, dass die
Abgase des Zündbrenners 8a direkt in den Ringkanal des zweiten Rohres einströmen können
und so mit der über die Zuleitung 6b in das zweite Rohr eingeleiteten Verbrennungsluft
in den Brennraum 2 strömen.
[0029] An dem in Transportrichtung des staubförmigen Festbrennstoffs gesehen rückwärtige
Ende des Brennergehäuses 1 ist ein Schneckengehäuse 5 angeordnet, über welches ein
Gemisch aus Verbrennungsluft und rezirkulierendem Abgas mit sehr hohem Volumenstrom
tangential eingeleitet werden kann.
[0030] Die Funktionsweise der Brenneranordnung X gemäß Fig. 2 ist die Folgende:
[0031] In das erste Rohr 3 wird über sein rückwärtiges Ende ein Gemisch aus dem staubförmigen
Festbrennstoff und einem Transportluftstrom eingeleitet und durch das erste Rohr 3
in den Brennraum 2 gefördert. Der staubförmige Festbrennstoff tritt sodann am freien
Ende des Rohrs 3 aus und prallt gegen den Umlenkkörper 4, wodurch er um ca. 180° in
die entgegengesetzte Richtung umgelenkt wird. Der derart umgelenkte Brennstoffstrahl
wird nun an dem Prallkörper 7,welcher an dem gegenüber dem zweiten Rohr 6 vorstehenden
Rohrabschnitt des ersten Rohrs 3 angeordnet ist, erneut umgelenkt, so dass er im Wesentlichen
wieder in der ursprünglichen Förderrichtung strömt, dabei jedoch ein stark divergentes
Strömungsprofil aufweist.
[0032] Der über die radiale Zuleitung 6b in den Ringkanal 6a des zweiten Rohrs 6 eingeleitete
Verbrennungsluftstrom tritt in einer kegelförmig divergenten den zweifach umgelenkten
Festbrennstoffstrahl zunächst einschließenden Strömung in den Brennraum 2 ein. Im
Anfahrbetrieb des Ofens wird der in der Brennkammer 8 angeordnete Gas-Zündbrenner
8a zusätzlich betrieben, um die für das Zünden des Festbrennstoffes notwendige thermische
Energie bereitzustellen. Die Heißgase des Zündbrenners 8a strömen dann zusammen mit
der Verbrennungsluft in den Brennraum 2. Im stationären Betrieb der Brennanordnung
X kann der Zündbrenner 8a wieder abgeschaltet werden.
[0033] Der Volumenstrom der aus dem zweiten Rohr austretenden Verbrennungsluft beträgt nur
einen Bruchteil der über das Schneckengehäuse 5 tangential einströmenden Injektionsluft,
welche aus einem Gemisch aus vorgewärmter Treibluft und rezirkulierendem Ofenabgas
besteht, wie im Zusammenhang mit Fig. 3 noch näher erläutert wird. Die Injektionsluft
tritt infolge der geometrischen Ausgestaltung des Schneckengehäuses 5 stark verdrallt
in den Brennraum 2 ein, wie durch die Spirallinie D angedeutet. In dem Brennraum 2
werden die verdrallte Injektionsluft, die aus dem zweiten Rohr 6 austretende (sekundäre)
Verbrennungsluft und der aus dem ersten Rohr 3 austretende staubförmige Festbrennstoff
nach dessen zweifacher Umlenkung zum nicht dargestellten offenen Ende des Brennraums
2 hin intensiv vermischt, wobei sich der staubförmige Festbrennstoff entzündet und
vollständig zu Heißgasen umgesetzt wird.
[0034] Die Integration einer solchen Brenneranordnung in einen Ringschachtofen zum Brennen
von Kalkstein ist in der Fig. 3 dargestellt. Der Ringschachtofen der Fig. 3 ist nach
der Bauart "Beckenbach" aufgebaut und soll zum Zwecke des prinzipiellen Verständnisses
im Folgenden kurz beschrieben werden.
[0035] Der Ofen weist einen zylindrischen Außenmantel auf, der sich in einen Oberschacht
20 sowie einen Hauptschacht 10 unterteilt. Die innere Schachtwand des Hauptschachtes
10 wird durch einen unteren Innenzylinder 30 gebildet, die des Oberschachtes 20 durch
einen oberen Innenzylinder 40. In der Brennzone BZ sind eine Mehrzahl von Brenneranordnungen
X der im Zusammenhang mit Fig. 2 beschriebenen Art in einer unteren Brennerebene angeordnet,
von denen eine in der vorliegenden Schnittzeichnung sichtbar ist.
[0036] Im Betrieb des Ringschachtofens wird das zu brennende körnige Gut G in den Ringschachtofen
aufgegeben und wandert schwerkraftbedingt zunächst durch die Vorwärmzone VZ, wo es
im Gegenstrom durch aus der Brennzone BZ aufsteigende Abgase aufgeheizt wird. Sobald
das Brenngut G den oberen Innenzylinder 40 passiert hat, tritt es in die Brennzone
BZ ein und wird dort zunächst im Gegenstrom und unterhalb der unteren Brennerebene
im Gleichstrom gebrannt. Anschließend tritt das nunmehr gebrannte Gut G* in die Kühlzone
KZ ein, wo es wiederum im Gegenstrom abgekühlt wird. Abschließend wird das Gut G*
aus dem Ringschachtofen ausgetragen.
[0037] Wie in Fig. 3 erkennbar, strömt in der Vorwärmzone VZ des Oberschachtes 20 ein Abgasteilstrom
in den oberen Innenzylinder 40 ein und gelangt von dort in eine Rekuperatoreinheit
70, wo er einen Treibluftstrom erwärmt. Dieser speist mit den Brenneranordnungen X
verbundene, sogenannte Injektoren 50 zusammen mit einem Abgasteilstrom, der seinerseits
über den unteren Innenzylinder 30 und eine in die Injektoren 50 einströmt. Hierdurch
werden die geforderten hohen Volumenströme und Temperaturen für die Speisung der Brenneranordnungen
X erzielt.
1. Brennereinheit für staubförmigen Festbrennstoff mit einem ersten Rohr (3) zur Förderung
des Festbrennstoffes in einer ersten Förderrichtung, wobei in Verlängerung des ersten
Rohrs (3) ein Umlenkkörper (4) zur Umlenkung des aus dem ersten Rohr (3) austretenden
Festbrennstoffstrahls angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
das erste Rohr (3) einen das erste Rohr umgebenden Prallkörper (7) aufweist, welcher
den durch den Umlenkkörper (4) umgelenkten Festbrennstoffstrahl im Wesentlichen in
die erste Förderrichtung wieder umlenkt.
2. Brennereinheit nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Prallkörper (7) ringförmig ausgebildet ist.
3. Brennereinheit nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
das erste Rohr (3) von wenigstens einem zweiten Rohr (6) unter Ausbildung eines Ringkanals
(6a) zur Förderung von Verbrennungsluft koaxial umgeben ist, wobei das freie Ende
des zweiten Rohrs (6) gegenüber dem freien Ende des ersten Rohrs (3) axial zurückversetzt
ist, wobei der Prallkörper (7) an dem gegenüber dem freien Ende des zweiten Rohrs
(6) vorspringenden Rohrabschnitt des ersten Rohrs (3) angeordnet ist.
4. Brennereinheit nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
das zweite Rohr (6) eine im Wesentlichen radiale Zuleitung (6b) zur Einleitung der
Verbrennungsluft in das zweite Rohr (6) aufweist.
5. Brennereinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
in Strömungsrichtung vor dem zweiten Rohr (6) eine Brennkammer (8) vorgesehen ist,
in der ein gasbetriebener Zündbrenner (8a) angeordnet ist.
6. Brennereinheit nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Leitung (8c) für Verbrennungsluft für den Zündbrenner (8a) in der Brennkammer
mündet, wobei in der Leitung (8c) eine Drosselklappe (8c*) angeordnet ist.
7. Brennereinheit nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Brennkammer (8) mit dem zweiten Rohr (6) zur Einleitung der Brennerabgase in das
zweite Rohr (6) verbunden ist.
8. Brenneranordnung (X) für einen Ofen, insbesondere für einen Ringschachtofen zum Brennen
von Kalkstein, mit einem einen Brennraum (2) definierenden Brennergehäuse (1) und
einer Brennereinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 7.
9. Brenneranordnung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Brennraum (2) im Wesentlichen zylindrisch ausgebildet ist, wobei die Brennereinheit
im Wesentlichen koaxial in dem Brennraum (2) angeordnet ist.
10. Brenneranordnung nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Brennergehäuse (1) ein Schneckengehäuse (5) umfasst, in das eine Verbrennungsluftleitung
tangential mündet.
11. Brenneranordnung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Scheckengehäuse (5) in Strömungsrichtung des staubförmigen Eestbrennstoffes vor
dem Brennraum (2) angeordnet ist.