[0001] Die Erfindung betrifft eine Steckdoseneinheit. Sie betrifft auch eine Tastschaltereinheit.
Schließlich betrifft sie ein Gebäude oder Gebäudeteil mit einer erfindungsgemäßen
Steckdoseneinheit und/oder einer erfindungsgemäßen Tastschaltereinheit.
[0002] Die Erfindung betrifft das Gebiet von Gleichspannungsinstallationen. Herkömmlicherweise
sind die im Alltag bereitgestellten Steckdoseneinheiten und Tastschaltereinheiten
in einem Gebäude oder Gebäudeteil an ein Wechselspannungsnetz angeschlossen. Gleichspannungsinstallationen
kommen derzeit nur in Sonderanwendungen, z. B. in Rechenzentren vor. Neuartige Energiequellen
wie photovoltaische Energiequellen und Brennstoffzellen erzeugen eine Gleichspannung
bzw. einen Gleichstrom. Auch auf der Verbraucherseite gibt es zunehmend Geräte, die
mit Gleichspannung betrieben werden, z. B. elektronische Vorschaltgeräte und LED-Leuchten.
Daher gibt es Bestrebungen, Gleichspannungsnetze und in solchen Gleichspannungsnetzen
verwendbare Bauteile zu entwickeln. Problematische Bauteile sind die Steckdosen bzw.
Steckdoseneinheiten und Tastschalter bzw. Tastschaltereinheiten. Bei einem Gleichspannungsnetz
können in derartigen Einheiten grundsätzlich Lichtbögen auftreten, insbesondere, wenn
die Einheiten so gebaut sind wie bei Wechselspannungsnetzen. Bei Wechselspannung entstehen
zwar kurzfristig Lichtbögen, diese werden jedoch wieder gelöscht, wenn die Spannung
einen Nulldurchgang hat. Ein Lichtbogen tritt daher bei einer Netzspannung von 50
Hertz höchstens für eine Dauer von zehn Millisekunden auf. Anders ist es bei einem
Gleichstromnetz: Werden Kontakte voneinander getrennt, z. B. Stifte eines Steckers
aus den zugehörigen Kontaktbuchsen einer Steckdose herausgezogen, können dauerhafte
Lichtbögen entstehen und die den Stecker herausziehende Person ernsthaft gefährden.
Lichtbögen können auch beim Einstecken eines Steckers in eine Steckdose entstehen.
Auch bei Übernahme der Konstruktion von Tastschaltern könnten in diesen Lichtbögen
entstehen.
[0003] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Steckdoseneinheit und eine Tastschaltereinheit
bereitzustellen, die in Verbindung mit einem Gleichspannungsnetz einsetzbar sind.
[0004] Die Aufgabe wird durch eine Steckdoseneinheit mit den Merkmalen gemäß Patentanspruch
1 und eine Tastschaltereinheit mit den Merkmalen gemäß Patentanspruch 12 gelöst. Zur
Erfindung gehört auch ein Gebäude oder Gebäudeteil gemäß Patentanspruch 13, also mit
einer erfindungsgemäßen Steckdoseneinheit und/oder einer Tastschaltereinheit.
[0005] Die erfindungsgemäße Steckdoseneinheit umfasst somit eine Steckdose, welche eine
erste und eine zweite Kontaktbuchse aufweist, in die Stifte eines Steckers einsteckbar
sind, so dass in die gesamte Steckdose ein Stecker mit zwei Stiften einsteckbar ist.
Die Steckdoseneinheit umfasst einen ersten und einen zweiten Eingangsanschluss. Diese
dienen dazu, die Steckdoseneinheit mit einem Gleichspannungsnetz zu verbinden. Der
erste Eingangsanschluss ist über eine erste Leitung mit der ersten Kontaktbuchse verbunden
und der zweite Eingangsanschluss über eine zweite Leitung mit der zweiten Kontaktbuchse
verbunden. Nun ist in der ersten Leitung und/oder in der zweiten Leitung ein Schalter
angeordnet, durch den eine Verbindung zwischen dem jeweiligen Eingangsanschluss und
der jeweiligen Kontaktbuchse hergestellt bzw. umgekehrt unterbrochen werden kann.
Der Schalter wird durch Einstecken eines Steckers in die Steckdose geschlossen und/oder
durch Herausziehen eines Steckers aus der Steckdose geöffnet.
[0006] Typischerweise wird man einen Grundzustand definieren, in dem kein Stecker eingesteckt
ist und der Schalter geöffnet ist. Sobald der Stecker eine bestimmte Strecke in die
Steckdose eingesteckt ist, wird dann der Schalter oder werden die Schalter geschlossen.
Die Stellungen in den Steckdosen können Tiefen des Eindringens der Stifte des Steckers
in die jeweilige Kontaktbuchse entsprechen.
[0007] Auf jeden Fall ist bei der Erfindung gewährleistet, dass in einer frühen Phase des
Einsteckvorgangs der Schalter geöffnet ist und erst durch Fortführen des Einsteckvorgangs
geschlossen wird. Umgekehrt wird der Schalter in einer frühen Phase beim Herausziehen
des Steckers geöffnet und der Vorgang kann fortgeführt werden, während der Schalter
geöffnet ist. Hierdurch ist gewährleistet, dass das Einstecken des Steckers oder das
Herausziehen des Steckers nicht mit einer Lichtbogenbildung einhergeht oder jedenfalls
nicht mit einer solchen Lichtbogenbildung einhergeht, die so dauerhaft ist, dass eine
Bedienperson, die den Stecker einsteckt oder herauszieht, gefährdet wird oder ein
Kontaktabbrand erfolgt.
[0008] Um das Einschalten und Ausschalten des Schalters bzw. der Schalter besonders präzise
einer bestimmten Position des Steckers in der Steckdose zuzuordnen, kann in oder an
zumindest einer Kontaktbuchse der Steckdose ein Sensor angeordnet sein, welcher erfasst,
ob ein Stift bis zu einer vorbestimmten Tiefe in die Kontaktbuchse gesteckt wird oder
gesteckt ist. Dem Sensor sollte eine Auswerte- und Steuereinheit nachgeordnet sein,
die dazu ausgelegt ist, in Abhängigkeit von einem solchen Erfassen ein Schließen bzw.
Öffnen des Schalters zu bewirken. Der Stecker kann dann in die Steckdose soweit eingesteckt
werden, bis der Stift die vorbestimmte Tiefe erreicht hat. Erst dann wird der Schalter
geschlossen und werden die Kontaktbuchsen mit Spannung beaufschlagt. Die vorbestimmte
Tiefe entspricht bevorzugt der Endstellung des Stifts, wodurch zum Schaltzeitpunkt
des Schaltens eine sichere Kontaktierung zwischen Buchse und Steckstift gewährleistet
wird. Die Kontaktbuchse kann bei der erfindungsgemäßen Steckdoseneinheit etwas länger
gestaltet sein als Kontaktbuchsen bei Steckdoseneinheiten, die für Wechselspannungsnetze
vorgesehen sind. Die vorbestimmte Tiefe kann so gewählt sein, dass sie die Stifte
eines für Wechselspannungsnetze gedachten Steckers nicht erreichen. Dadurch kann gewährleistet
werden, dass nicht fälschlicherweise ein für Wechselspannung ausgelegtes Gerät an
das Gleichspannungsnetz angeschlossen wird. Umgekehrt können die Kontaktbuchse und
die zugehörigen Stecker für das Gleichspannungsnetz einen größeren Durchmesser haben
als herkömmliche Stecker, so dass Geräte, die für den Anschluss an ein Gleichspannungsnetz
gedacht sind, gar nicht erst in eine Steckdose gesteckt werden können, die mit einem
Wechselspannungsnetz verbunden ist.
[0009] Es gibt unterschiedliche Arten, wie der Sensor ausgebildet sein kann. Beispielsweise
kann als Sensor eine Lichtschrankeneinrichtung bereitgestellt sein, also eine Einheit
aus Sender und Empfänger und Auswerteeinheit, ob das von dem Sender abgestrahlte Licht
auf dem Empfänger auftrifft. Der Sensor kann auch kapazitiv arbeiten (ein kapazitiver
Sensor sein).
[0010] In der Automobilelektronik kommen leistungsfähige elektronische Highside- und Lowside-Schalter
oder Schalterkombinationen z. B. in Motorsteuergeräten zum Schalten, Regeln und Steuern
von Aktoren zum Einsatz. Es werden hierbei hochintegrierte, diagnosefähige, kurzschluss-
und überlastsichere Leistungs-ICs (integrierte Schaltkreise für hohe Leistungen) verwendet.
Bei sehr hohen Anforderungen an Spannung und Strom werden im Automobilbau auch integrierte
Steuerbausteine mit externen Leistungshalbleitern (MOSFETs) verwendet. Solche integrierten
Bausteine könnten, gegebenenfalls im Hinblick auf Nennspannung und Nennstrom angepasster
Form, in der erfindungsgemäßen Steckdoseneinheit zum Einsatz kommen.
[0011] So ist bei einer bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, dass jeder Schalter einen
Transistor umfasst, der durch eine Auswerte- und Steuereinheit schaltbar ist. Zu diesem
Zweck sollte der Steuereingang des Transistors (bzw. das Gate) mit der Auswerte- und
Steuereinheit gekoppelt sein.
[0012] Jeder Schalter kann Teil einer Schaltereinheit sein, die einen integrierten Überlastschutz
aufweist. Damit ist die Steckdoseneinheit von einem externen Überlastschutz, z. B.
durch einen geeigneten Leitungsschutzschalter, unabhängig.
[0013] Ferner kann jeder Schalter Teil einer Schaltereinheit sein, die eine Diagnoseeinheit
zum Überprüfen der Funktionsfähigkeit des Schalters aufweist. Die Informationen der
Diagnoseeinheit können in irgendeiner Form dem Benutzer zur Verfügung gestellt werden,
beispielsweise kann eine LED aufleuchten, wenn der jeweilige Schalter nicht funktionsfähig
ist, oder es können die Daten über einen Bus an eine Gebäudesteuereinheit übermittelt
werden. Durch Verwendung einer solchen Diagnoseeinheit ist gewährleistet, dass nicht
bei Ausfall eines Schalters versehentlich ein Lichtbogen auftritt oder umgekehrt die
Steckdose keinen Gleichstrom liefert, ohne dass ein Benutzer wüsste, weswegen.
[0014] Bei Verwenden der Schalter tritt eine Verlustleistung von z. B. 1 W je Schalter (bei
10 A Laststrom und 10 mΩ Einschaltwiderstand) auf. Die bei dieser Verlustleistung
auftretende Wärme kann dadurch optimal an die Umgebung abgeführt werden, dass thermisch
besonders gut leitfähige Schalterdosen (Gehäuse für die Steckdose) verwendet werden.
Thermisch gut leitfähig sind beispielsweise Aluminium-Druckguss-Schalterdosen oder
Schalterdosen aus thermisch gut leitfähigem Kunststoff. Das elektronische Bauteil
sollte gut thermisch an die Schalterdose angebunden sein.
[0015] Das Vorhandensein des Schalters bzw. der Schalter kann in vorteilhafter Weise zum
Bereitstellen einer Dimmfunktion genutzt werden. Dies wird ermöglicht, wenn eine Steuereinheit
bereitgestellt ist, die ausgelegt ist, ein abwechselndes Ein- und Ausschalten zumindest
eines der Schalter zu bewirken. Das Tastverhältnis zwischen Einschaltlänge und Ausschaltlänge
bestimmt die übermittelte Leistung und daher die Helligkeit einer an die Steckdoseneinheit
angeschlossenen Lichtquelle bei geeigneter Wahl derselben. Die Steuereinheit kann
mit einem Betätigungselement wie beispielsweise einem Drehschalter zum Dimmen gekoppelt
sein.
[0016] Neben Transistoren können auch elektromagnetisch betätigte Schalter verwendet werden.
Derartige Schalter sind weniger empfindlich als Transistoren. Umgekehrt haben Transistoren
den Vorteil, dass sie preisgünstiger und kompakter sind.
[0017] Neben der Ausführungsform, bei der in der Kontaktbuchse ein Sensor angeordnet ist,
der erfasst, wie weit ein Stecker eingesteckt ist, kann in der Kontaktbuchse auch
ein elektronischer Schalter angeordnet sein, bei dessen Schließen jeder Schalter von
den in einer Leitung zwischen einem Eingangsanschluss und einer Kontaktbuchse angeordneten
Schalter ebenfalls geschlossen wird. Es kann am Ende der Kontaktbuchse ein Mikroschalter
bereitgestellt sein. Sowohl die Ausführungsform mit dem Sensor, also auch die mit
dem Mikroschalter kann zuverlässig arbeiten, wobei der Grad der Zuverlässigkeit vom
Wert und damit vom Preis der verwendeten Bauelemente abhängt. Die gewünschte Zuverlässigkeit
und der gewünschte Preis können festlegen, wann die Ausführungsform mit dem Sensor
und wann die mit dem elektronischen Schalter eingesetzt wird.
[0018] Die Erfindung kann auch rein mechanisch realisiert werden: So kann die Steckdose
einen Mechanismus umfassen, der beim Einstecken und Ausstecken eines Steckers betätigt
wird und der hierbei ein Schließen bzw. Öffnen jedes Schalters der in einer Leitung
zwischen einem Eingangsanschluss und einer Kontaktbuchse angeordneten Schalter bewirkt.
Beispielsweise kann vorgesehen sein, dass der Stecker beim Einstecken etwas gedreht
werden muss, bevor die Stifte in Kontaktbuchsen eingeführt werden können. Ein Betätigen
des Schalters kann dann mit der Drehung gekoppelt sein. Umgekehrt ist es auch möglich,
dass zunächst die Stifte in Kontaktbuchsen eingesteckt werden und dann eine Drehung
(ggf. unter Einschluss der Kontaktbuchsen) erfolgen muss, damit die Schalter geschlossen
werden. Das Bereitstellen einer mechanischen Ausführungsform der Erfindung kann unter
Sicherheitsaspekten vorteilhaft sein, möglicherweise ist diese Lösung auch die preisgünstigste
Lösung. Hierfür wird in Kauf genommen, dass die Steckdosen gegenüber herkömmlicher
Weise für Wechselspannungsnetze verwendeten Steckdosen in ihrem Aufbau stark umgestaltet
werden müssen.
[0019] Die erfindungsgemäße Tastschaltereinheit umfasst eine Taste und einen in einer Leitung
zwischen einem ersten Eingangsanschluss und einem zweiten Eingangsanschluss angeordneten
Schalter, der durch die Taste schließbar ist, indem die Taste von einer Offenstellung
in eine Schließstellung verbracht wird. Der Schalter ist durch die Taste öffenbar,
indem die Taste aus der Schließstellung in die Offenstellung verbracht wird, wobei
das Betätigen der Taste nicht mechanisch erfolgt, sondern über eine Signalabgabe ein
Öffnen bzw. Schließen des Schalters bewirkt wird. Die Tastschaltereinheit ist über
besagte Eingangsanschlüsse mit einem Gleichspannungsnetz verbindbar oder verbunden.
In einer zweiten Leitung kann ein zweiter solcher Schalter angeordnet sein.
[0020] Das oben zum Einstecken des Steckers Gesagte ist somit auf das Betätigen der Taste
übertragbar. Typischerweise ist die Taste bei einem Tastschalter eine Wipptaste. Dann
kann die Wipptaste zunächst in einem vorbestimmten Winkel verkippt werden, ohne dass
der Schalter geschlossen wird, und erst wenn sie eine Endstellung erreicht hat oder
gerade erreicht, wird der Schalter geöffnet.
[0021] Die bevorzugten Ausführungsformen der Steckdoseneinheit können auch bei der erfindungsgemäßen
Tastschaltereinheit analog verwirklicht sein. Insbesondere kann an einer Wipptaste
ein Fortsatz angeordnet sein, der mit anderen Elementen so zusammenwirkt, wie es die
Stifte des Steckers beim Einstecken eines solchen in die erfindungsgemäße Steckdoseneinheit
tun. So kann auch hier der Fortsatz beim Verkippen der Wipptaste in den Erfassungsbereich
eines Sensors gelangen, der den Schalter betätigt. Genauso kann der Fortsatz auch
einen Mikroschalter betätigen.
[0022] In Gebäuden oder Gebäudeteilen finden die erfindungsgemäße Steckdoseneinheit und
die erfindungsgemäße Tastschaltereinheit ihre bevorzugte Anwendung, insbesondere auch
eine Mehrzahl von solchen Steckdoseneinheiten und Tastschaltereinheiten.
[0023] Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung unter Bezug auf die
Zeichnung beschrieben, in der
- FIG 1
- den Schaltplan einer Steckdoseneinheit gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung
veranschaulicht und
- FIG 2
- den Schaltplan einer Steckdoseneinheit gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung
veranschaulicht und
- FIG 3
- den Schaltplan einer Tastschaltereinheit gemäß einer Ausführungsform der Erfindung
veranschaulicht.
[0024] Eine in Fig. 1 schematisch gezeigte und im Ganzen mit 10 bezeichnete Steckdoseneinheit
umfasst eine Steckdose, von der symbolisch Kontaktbuchsen 12a und 12b dargestellt
sind, in die Stifte 14a, 14b eines Steckers 16 einsteckbar sind, um über ein Steckerkabel
18 ein in der Figur nicht gezeigtes Gerät anzuschließen. Die Steckdoseneinheit weist
einen Eingangsanschluss 20a und einen Eingangsanschluss 20b auf. Der Eingangsanschluss
20a ist über eine Leitung 22a mit der Kontaktbuchse 12a verbunden, und der Eingangsanschluss
20b über eine Leitung 22b mit der Kontaktbuchse 12b verbunden. In der Leitung 22a
und der Leitung 22b ist jeweils eine Schaltereinheit 24a, 24b angeordnet. Die Schaltereinheiten
24a bzw. 24b umfassen einen MOSFET 26a bzw. 26b als Schalter, der das eigentliche
in der Leitung 22a bzw. 22b angeordnete Element darstellt. Bei den Schaltereinheiten
24a und 24b kann es sich um an sich aus dem Automobilbau in den dort bereitgestellten
Gleichspannungsnetzen bekannte Schaltereinheiten handeln, die gegebenenfalls in ihrer
Spannungsauslegung angepasst sind. Sie werden mit einer Versorgungsspannung von vorliegend
5 V versorgt. Die Versorgungsspannung VCC 5V und die Referenzspannung RESET werden
durch eine Spannungsversorgungseinheit 28 bereitgestellt, die mit einem Eingangsanschluss
20b gekoppelt ist. Über einen Spannungsabfall an den Schaltern 26a und 26b kann eine
Diagnose durchgeführt werden, wofür symbolisch der Buchstabe "D" hinter einem Widerstand
30a bzw. 30b gezeigt ist. Die Schaltereinheiten 24a und 24b können somit eine Selbstdiagnose
dahingehend durchführen, ob der MOSFET 26a bzw. 26b funktionsfähig ist. Im Falle eines
negativen Ausgangs der Diagnose wird über einen ebenfalls mit D bezeichneten Steuerausgang
ein LED-Treiber 32 aktiviert, der dafür sorgt, dass eine LED 34 leuchtet. Der LED-Treiber
32 wird ebenfalls von der Spannungsversorgungseinheit 28 mit Spannung versorgt. Alternativ
zum Anzeigen eines Defekts einer der Schaltereinheiten 24a und 24b durch Leuchten
einer Leuchtdiode 34 (oder auch zusätzlich) kann ein Diagnoseergebnis über eine serielle
Schnittstelle 35 an einen Bus 36 übermittelt werden. Es kann sich um ein in dem Gebäude,
in dem die Steckdoseneinheit 10 eingesetzt wird, verlegten Bus 36 handeln, der mit
einer zentralen Steuereinheit (nicht gezeigt) im Gebäude gekoppelt ist, so dass dieser
bekannt ist, welcher Schalter 24a und 24b nicht funktionsfähig ist.
[0025] Neben einem Überspannungsschutz 37 kann ein Schutz vor Überlast in den Schaltereinheiten
24a und 24b vorgesehen sein. Die eigentliche Aufgabe der Schaltereinheiten 24a und
24b besteht darin, die Kontaktbuchsen 12a und 12b von einem an den Eingangsanschlüssen
20a und 20b anliegenden Netz (vergleiche die Symbole "+" und "-" für Anschlüsse des
Gleichspannungsnetzes) zu trennen, während ein Stecker 16 eingesteckt bzw. ausgesteckt
wird. Hierzu ist in der Kontaktbuchse 12b ein Sensor 38 angeordnet, der beispielsweise
als Lichtschrankensensor ausgebildet sein kann. Dem Sensor 38 ist eine Auswerteeinheit
40 nachgeordnet, die ebenfalls von der Spannungsversorgungseinheit 28 mit Strom versorgt
wird. Durch den Sensor 38 wird erfasst, wenn der Stift 14b den Bereich der Kontaktbuchse
12b erreicht hat, in dem der Sensor 38 angeordnet ist, vorliegend vollständig eingesteckt
ist. Erfasst der Sensor 38, dass ein Stift 14b eingesteckt ist, sollen die MOSFETs
26a und 26b durchgeschaltet werden, denn der Einsteckvorgang ist beendet und die zuvor
geöffneten Schaltereinheiten 24a und 24b können geschlossen werden. Zu diesem Zweck
ist die Steuer- und Auswerteeinheit 40, die die Messsignale des Sensors 38 empfängt
und auswertet, mit dem Gate 42a bzw. 42b der MOSFETs 26a bzw. 26b gekoppelt, im Falle
des MOSFET 26a ist dazwischen noch eine Ladungspumpe 44 angeordnet. Sobald der Stecker
16 vollständig eingesteckt ist, bewirkt die Auswerte- und Steuereinheit 40, dass die
Schalter in den Schaltereinheiten 24a und 24b geschlossen werden. Somit liegt die
Gleichspannung an den Kontaktbuchsen 12a und 12b und über diese an den Stiften 14a
und 14b an. Beim Herausziehen des Steckers 16 kehrt sich der Prozess um: Durch den
Sensor 38 wird erfasst, dass der Stift 14b nicht länger in der Kontaktbuchse 12b steckt,
und durch die Auswerte- und Steuereinheit 40 werden die MOSFETs 26a und 26b wieder
geöffnet.
[0026] Dadurch, dass die Spannungszu- und -abschaltung über elektronische Schalter erfolgt,
während die Steckverbindung geschlossen ist, werden Lichtbögen vermieden. Gleichspannung
liegt jedoch an, wenn der Stecker 16 vollständig eingesteckt ist. Die Kontaktbuchsen
12a und 12b können wie bei einer herkömmlichen, für Wechselspannungsnetz vorgesehenen
Steckdose ausgestaltet sein, bevorzugt sind sie etwas tiefer ausgestaltet, so dass
der Sensor 38 sich an einer Stelle befindet, die von einem Kontaktstift eines herkömmlichen
Steckers nicht erreicht wird. Bei dem zum Anschluss eines mit Gleichspannung zu betreibenden
Verbrauchers dienenden Steckers 16 sind die Stifte 14a und 14b dann länger ausgebildet
als bei einem herkömmlichen Stecker. Sie können einen größeren Durchmesser aufweisen
als bei herkömmlichen Steckern, so dass der Stecker 16 nicht in eine herkömmliche
Steckdose einsteckbar ist. Ansonsten kann jedoch auf sämtliche, in der Gestaltung
von Steckdosen für Wechselspannungsnetze bekannten Techniken zurückgegriffen werden.
[0027] Eine alternative Ausführungsform einer Steckdoseneinheit ist in Fig. 2 schematisch
dargestellt und mit 10' bezeichnet. Gleiche Bauteile oder Elemente sind hierbei mit
den gleichen Bezugszahlen wie in Fig. 1 versehen. Bei der Steckdoseneinheit 10' aus
Fig. 2 sind anstelle der Transistoren 26a und 26b aus der Steckdoseneinheit 10 herkömmliche,
für den Einsatz in Gleichspannungsanwendungen geeignete Relaiskontakte 46a, 46b verwendet,
die durch Anwendung einer Relaisspule 48 geöffnet und geschlossen werden, so dass
sie gemeinsam mit dieser ein Relais bzw. Schütz bilden. Das Relais arbeitet dann,
wenn ein interner Schalter 50 einer dem Sensor 38 nachgeordneten Steuer- und Auswerteeinheit
52, die vorliegend an die Stelle der Steuer- und Auswerteeinheit 40 tritt, geschlossen
wird. Dem Relais 48 ist hierbei eine Freilaufdiode 54 parallel geschaltet. Relais
48 und Schalter 50 sind in einer Verbindungsleitung 56 zwischen den Leitungen 22a
und 22b angeordnet, so dass ein herkömmlicher Gleichstrom fließt. Die Steuer- und
Auswerteeinheit 52 ist mit der Leitung 22a gekoppelt und wird so mit Betriebsspannung
versorgt.
[0028] Die Steckdoseneinheit 10' unterscheidet sich von der Steckdoseneinheit 10 lediglich
in der Ausgestaltung der Schalter, nicht aber in der prinzipiellen Funktionsweise.
Somit wird auch hier ein Lichtbogen wirksam unterdrückt, solange der Stecker 16 eingesteckt
oder herausgezogen wird.
[0029] Bei den Ausführungsformen gemäß Fig. 1 und Fig. 2 (Steckdoseneinheiten 10 und 10')
kann der Sensor 38 jeweils durch einen Mikroschalter ersetzt werden, der beim Einstecken
des Stifts 14b geschlossen wird. Dadurch kann ein Hilfsstromkreis geschlossen werden,
und dessen Schließen kann durch die Steuer- und Auswerteeinheit 40 bzw. 52 erfasst
werden. Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 2 (Steckdoseneinheit 10') kann der Mikroschalter
auch direkt den Schalter 50 ersetzen.
[0030] Der Sensor 38 bzw. ein Mikroschalter ist bei den Steckdoseneinheiten 10 und 10' lediglich
in der Kontaktbuchse 12b angeordnet. Es wird hierbei davon ausgegangen, dass der Stift
14a gleichzeitig mit dem Stift 14b eingesteckt ist, so dass auf einen zweiten Sensor
bzw. zweiten Mikroschalter verzichtet werden kann. Es werden jedoch gleich zwei Schaltereinheiten
24a, 24b bzw. zwei Schalter 46a, 46b betätigt. Grundsätzlich sind Ausführungsformen
denkbar, bei denen nur eine Schaltereinheit 24a bzw. ein Schalter 46a vorgesehen ist,
insbesondere, wenn ein Eingangsanschluss 20b direkt mit Masse verbunden ist. Die Ausführungsform
mit zwei Schaltereinheiten 24a, 24 b bzw. zwei Schaltern 46a, 46b hat jedoch den Vorteil,
dass sie auch noch dann funktioniert, wenn eine der jeweiligen Schaltereinheiten bzw.
einer der jeweiligen Schalter ausfällt, es ist die so genannte Einfehlerredundanz
gegeben.
[0031] Die bei den erfindungsgemäßen Steckdoseneinheiten 10 und 10' verwendeten Konstruktionsprinzipien
können auch bei einer Tastschaltereinheit eingesetzt werden. Fig. 3 zeigt schematisch
eine im Ganzen mit 58 bezeichnete Tastschaltereinheit. Der Tastschaltereinheit 58
sind Leitungen 60 und 62 zugeordnet. In den Leitungen 60 und 62 sind Schalter 64 und
66 angeordnet, vorliegend MOSFETs. Dadurch kann es keine Lichtbögen beim Schalten
geben. Die Tastschaltereinheit 58 weist eine herkömmliche Taste 68 auf. Diese kann
gemäß dem Pfeil 70 verschwenkt werden. Vorliegend ist an der Taste 68 kein Element
angeordnet, das unmittelbar einen Kontakt schließt. Stattdessen ist an der Taste 68
ein Fortsatz 72 angeordnet. Durch Verschwenken der Taste 68 gemäß dem Pfeil 70 wird
der Fortsatz 72 an der Taste 68 in den Bereich eines Sensors 74 bewegt. Der Sensor
74 steht in Verbindung mit einer Steuer- und Auswerteeinheit 76, die die Schalter
64 und 66 ansteuert. Erst, wenn der Fortsatz 72 den Sensor 74 erreicht hat, schließen
die Schalter 64 und 66. Bei der Tastschaltereinheit 58 gemäß Fig. 3 entspricht der
Fortsatz 72 in seiner Funktion genau dem Stift 14b bei der Steckdoseneinheit 10 bzw.
10' aus Fig. 1 bzw. Fig. 2. Die Schalter 64 und 66 können abweichend von der vorliegenden
Darstellung durch ein Relais wie bei der Steckdoseneinheit 10' aus Fig. 2 betätigt
werden, es ist genauso auch möglich, Schaltereinheiten nach Art der Schaltereinheiten
24a und 24b bereitzustellen. Die Tastschaltereinheit 58 weist ebenfalls die Einfehlerredundanz
auf, weil zwei Schalter 64 und 66 bereitgestellt sind.
[0032] Die Steckdoseneinheiten 10 und 10' wie auch die Tastschaltereinheit 58 sind für den
Einsatz in einem Gebäude oder Gebäudeteil wie einer Wohnung oder einer einzelnen Wand
vorgesehen.
[0033] Bezugszeichenliste
- 10, 10'
- Steckdoseneinheiten
- 12a, 12b
- Kontaktbuchsen
- 14a, 14b
- Stifte
- 16
- Stecker
- 18
- Steckerkabel
- 20a, 20b
- Eingangsanschlüsse
- 22a, 22b, 60, 62
- Leitungen
- 24a, 24b
- Schaltereinheiten
- 26a, 26b
- MOSFETs
- 28
- Spannungsversorgungseinheit
- 30a, 30b
- Widerstände
- 32
- LED-Treiber
- 34
- LED
- 35
- serielle Schnittstelle
- 36
- Bus
- 37
- Überspannungsschutz
- 38, 74
- Sensoren
- 40, 52, 76
- Steuer- und Auswerteeinheiten
- 42a, 42b
- Gates
- 44
- Ladungspumpe
- 46a, 46b, 64, 66
- Schalter
- 48
- Relais
- 50
- interner Schalter
- 54
- Diode
- 56
- Verbindungsleitung
- 58
- Tastschaltereinheit
- 68
- Taste
- 70
- Kipprichtung der Taste angebender Pfeil
- 72
- Fortsatz
1. Steckdoseneinheit (10, 10') mit einer Steckdose, wobei die Steckdose eine erste und
eine zweite Kontaktbuchse (12a, 12b) aufweist, in die Stifte (14a, 14b) eines Steckers
(16) einsteckbar sind, und mit einem ersten und einem zweiten Eingangsanschluss (20a,
20b), über die die Steckdoseneinheit mit einem Gleichspannungsnetz verbindbar oder
verbunden ist, wobei der erste Eingangsanschluss (20a) über eine erste Leitung (22b)
mit der ersten Kontaktbuchse (12a) verbunden ist und der zweite Eingangsanschluss
(20b) über eine zweite Leitung (22b) mit der zweiten Kontaktbuchse (12b) verbunden
ist, und wobei in der ersten und/oder der zweiten Leitung (22a, 22b) ein Schalter
(24a, 24b; 46a, 46b) angeordnet ist, der durch Einstecken eines Steckers (16) in die
Steckdose geschlossen wird und/oder durch Herausziehen eines Steckers (16) aus der
Steckdose geöffnet wird.
2. Steckdoseneinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in oder an zumindest einer Kontaktbuchse (12b) ein Sensor (38) angeordnet ist zum
Erfassen, ob ein Stift (14b) bis zu einer vorbestimmten Tiefe in die Kontaktbuchse
(12b) gesteckt wird oder gesteckt ist, und wobei dem Sensor (38) einer Auswerte- und
Steuereinheit (40, 52) nachgeordnet ist, die dazu ausgelegt ist, in Abhängigkeit von
einem solchen Erfassen ein Schließen bzw. Öffnen des Schalters (24a, 24b; 46a, 46b)
zu bewirken.
3. Steckdoseneinheit (10, 10') nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Sensor (38) eine Lichtschrankeneinrichtung bereitgestellt ist.
4. Steckdoseneinheit nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor ein kapazitiver Sensor ist.
5. Steckdoseneinheit (10) nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Schalter (26a, 26b) einen Transistor umfasst, der durch die Auswerte- und Steuereinheit
(40) schaltbar ist.
6. Steckdoseneinheit (10) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Schalter (26a, 26b) Teil einer Schaltereinheit (24a, 24b) ist, die einen integrierten
Überlastschutz aufweist.
7. Steckdoseneinheit (10) nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Schalter (26a, 26b) Teil einer Schaltereinheit (24a, 24b) ist, die eine Diagnoseeinheit
(D) zum Überprüfen der Funktionsfähigkeit des Schalters (26a, 26b) aufweist.
8. Steckdoseneinheit nach einem der Ansprüche 5 bis 7, gekennzeichnet durch eine Steuereinheit, die ausgelegt ist, ein abwechselndes Ein- und Ausschalten zumindest
eines der Schalter zu bewirken.
9. Steckdoseneinheit (10') nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass jeder in einer der Leitungen (22a, 22b) angeordnete Schalter (46a, 46b) elektromagnetisch
betätigt wird.
10. Steckdoseneinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in der Kontaktbuchse ein elektronischer Schalter angeordnet ist, bei dessen Schließen
jeder Schalter in einer Leitung zwischen einem Eingangsanschluss und einer Kontaktbuchse
ebenfalls geschlossen wird.
11. Steckdoseneinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Steckdose einen Mechanismus umfasst, der beim Einstecken und Herausziehen eines
Steckers betätigt wird und der hierbei ein Schließen bzw. Öffnen jedes Schalters bewirkt.
12. Tastschaltereinheit (58), mit einer Taste (66) und einem in einer ersten Leitung (60,
62) angeordneten Schalter (64, 66), der durch die Taste (66) schließbar ist, indem
die Taste (68) von einer Offenstellung in eine Schließstellung verbracht wird, und
der durch die Taste (68) öffenbar ist, indem die Taste (68) aus der Schließstellung
heraus in die Offenstellung verbracht wird, wobei das Betätigen der Taste eine Signalabgabe
zum Öffnen bzw. Schließen des Schalters (64, 66) bewirkt.
13. Gebäude oder Gebäudeteil mit einer Steckdoseneinheit (10, 10') nach einem der Ansprüche
1 bis 11 und/oder einer Tastschaltereinheit (58) nach Anspruch 12.