[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Be- und/oder Verarbeitung von bahnförmigem
Material mit diesem zusammenwirkenden, in Bahnlaufrichtung hintereinander angeordneten
Organen, insbesondere Überbau einer Rollenrotationsdruckmaschine nachgeordneten Falzeinrichtung,
wobei jede Bahn beim Rüstvorgang entlang eines die hiermit zusammenwirkenden Organe
passierenden Wegs in die Vorrichtung einziehbar ist.
[0002] Es sind bereits Vorrichtungen eingangs erwähnter Art bekannt, die mit einer Bahneinzieheinrichtung
versehen sind, die mit einem oder mehreren entlang des Einziehwegs bewegbaren Schlitten
versehen ist, an denen die einzuziehende Bahn anhängbar ist. Die Bahneinzieheinrichtung
ermöglicht dabei einen vollautomatischen Bahneinzug. Anordnungen dieser Art sind jedoch
sehr aufwändig und wartungsintensiv.
[0003] Vielfach erfolgt daher der Bahneinzug bei Vorrichtung eingangs erwähnter Art von
Hand unter Benutzung der für den laufenden Betrieb vorgesehenen Zugeinrichtungen.
Dies ist jedoch zeitaufwändig und erfordert vergleichsweise viel und geschultes Personal.
[0004] Hiervon ausgehend ist es daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung einer Vorrichtung
eingangs erwähnter Art Hilfsmittel zuzuordnen, die den manuellen Bahneinzug verkürzen
und vereinfachen können.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass jedem einer Bahn zugeordneten
Weg Leiteinrichtungen für die Bahn zugeordnet sind, die zumindest für den Einziehvorgang
im Bereich zwischen den entlang des Einziehwegs hintereinander angeordneten, mit der
Bahn zusammenwirkenden Organen positionierbar sind.
[0006] Diese Maßnahmen stellen sicher, dass der Anfang der einzuziehenden Bahn, die durch
die für den regulären Betrieb vorgesehenen Transporteinrichtungen bewegt werden kann,
im Bereich zwischen den entlang des Einziehwegs angeordneten Organen geführt und gestützt
und mit den genannten Organen zum Eingriff gebracht bzw. durch diese durchbewegt wird.
Manuelle Eingriffe zum Führen und Ziehen der Bahn sowie zum Einfädeln in die entlang
des Einziehwegs angeordneten Organe sind dabei in vorteilhafter Weise nicht oder nur
kaum erforderlich. Der Einziehvorgang kann dabei in vorteilhafter Weise von einer
Bedienungsperson bewerkstelligt werden, die praktisch beide Hände frei hat. Die erfindungsgemäßen
Maßnahmen führen daher in vorteilhafter Weise zu einem vereinfachten und zeitoptimierten
Rüstbetrieb. Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile sind daher insbesondere in
einer ausgezeichneten Wirtschaftlichkeit zu sehen.
[0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen und zweckmäßige Fortbildungen der übergeordneten Maßnahmen
sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0008] So können die Leiteinrichtungen zweckmäßig mit einer Gleitoberfläche versehen sein.
Dies erleichtert die Vorwärtsbewegung und Führung der Bahn und gewährleistet gleichzeitig
eine Schonung der zugewandten Bahnoberfläche.
[0009] Eine weitere, besonders zweckmäßige Maßnahme kann darin bestehen, dass die Leiteinrichtungen
im Querschnitt rinnenförmig ausgebildet sind. Dies führt in vorteilhafter Weise zu
einer gewissen Formsteifigkeit der aufliegenden Bahn und ergibt dementsprechend eine
zuverlässige Führung der Bahn.
[0010] Eine weitere, besonders zu bevorzugende Maßnahme kann darin bestehen, dass den Leiteinrichtungen
an- und abstellbare Andrückrollen zugeordnet sind. Hierdurch kann die kontrollierte
Fortbewegung der Bahn auf den Leiteinrichtungen noch verbessert werden, so dass auch
bei der Verarbeitung von schwierigem Material manuelle Eingriffe weitestgehend unterbleiben
können.
[0011] Vorteilhaft können die Andrückrollen antreibbar sein. Dies erhöht die Zuverlässigkeit
und ermöglicht in vorteilhafter Weise den Aufbau einer Bahnspannung, wodurch Makulatur
beim folgenden Anfahren der Vorrichtung vermieden werden kann. Zum Aufbau der gewünschten
Bahnspannung werden die Andrückrollen und/oder die beim Einziehvorgang aktivierten
regulären Zugorgane zweckmäßig mit Voreilung gegenüber der jeweils vorhergehenden
Andrückrolle bzw. des jeweils vorhergehenden Zugorgans angetrieben.
[0012] Eine weitere zweckmäßige Maßnahme kann darin bestehen, dass die Andrückrollen und/oder
die beim Einziehvorgang aktivierten regulären Zugorgane in Abhängigkeit von der Position
der Bahn aktivierbar sind. Dies erhöht die Betriebssicherheit beim Einziehvorgang.
[0013] Vorteilhaft können die für den Rüstbetrieb vorgesehenen Leiteinrichtungen für den
Normalbetrieb zumindest soweit entfernt werden, dass der jeder Bahn zugeordnete Weg
frei ist. Hierdurch lassen sich Betriebsstörungen und Unfälle vermeiden.
[0014] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und zweckmäßige Fortbildungen der übergeordneten
Maßnahmen sind in den restlichen Unteransprüchen angegeben und aus der nachstehenden
Beispielsbeschreibung anhand der Zeichnung näher entnehmbar.
[0015] So kann bei der Vorrichtung vorgesehen werden, dass die antreibbaren Zugwalzen und/oder
Andrückrollen jeweils mit Voreilung gegenüber dem jeweils vorgeordneten, antreibbaren
Organ antreibbar sind.
[0016] Weiter kann bei der Vorrichtung vorgesehen werden, dass den Leiteinrichtungen eine
Reinigungseinrichtung zugeordnet ist. Dabei kann vorgesehen werden, dass die den Leiteinrichtungen
zugeordnete Reinigungseinrichtung als Blas- und/oder Saugeinrichtung ausgebildet ist.
[0017] Es kann bei der Vorrichtung vorgesehen werden, dass den Leiteinrichtungen eine elektrostatische
Entladungseinrichtung zugeordnet ist.
In der nachstehend beschriebenen Zeichnung zeigen:
[0018]
- Figur 1
- eine Teilansicht einer Rollenrotationsdruckmaschine nachgeordneten Falzeinrichtung
mit Falzüberbau,
- Figur 2
- ein als Leiteinrichtung vorgesehenes Gleitblech im Querschnitt,
- Figur 3
- einen als Leiteinrichtung dienenden Gleitrost im Querschnitt und
- Figur 4
- einen Ausschnitt aus dem von einer Bahn zurückzulegenden Weg mit zwei Klemmstellen
und nachgeordneter Bahnumlenkung.
[0019] Hauptanwendungsgebiet der Erfindung sind Anordnungen zur Be- und Verarbeitung von
Papierbahnen, wie Rollenrotationsdruckmaschinen mit nachgeordneten Einrichtungen z.
B. in Form eines sogenannten Falzüberbaus. Papierbahnen im Sinne der vorliegenden
Erfindung können ununterteilte Bahnen oder hiervon abgetrennte Teilbahnen, sogenannte
Stränge sein. Im Folgenden ist der Einfachheit halber nur von Bahnen die Rede.
[0020] Die der Figur 1 zugrundeliegende Falzeinrichtung 1 enthält einen Falztrichter 2,
über den ein Bahnpaket 3 mit mehreren übereinander gelegten Bahnen zur Erzeugung eines
Längsfalzes hinweggeführt wird. Dem Eingang des Falztrichters 2 sind zwei vom Bahnpaket
3 durchlaufene Zugwalzenpaare 4 vorgeordnet. Im Bereich oberhalb der genannten Zugwalzenpaare
4 werden die am Bahnpaket 3 beteiligten Bahnen 5 übereinander gelegt. Bis dahin durchlaufen
die Bahnen 5 einzeln in Bahnlaufrichtung hintereinander angeordnete, hiermit zusammen
wirkende Organe in Form von Zugwalzen 6, Regulierwalzen 7, Umlenkrollen 8, Versatzstangen
9 und dergleichen. Die Versatzstangen 9 sind weiteren Zugwalzen etc. vorgeordnet.
[0021] Im dargestellten Beispiel ist oberhalb des Falztrichters 2 eine als sogenannter Trichteraufbau
10 bezeichnete Station vorgesehen, die den durchlaufenden Bahnen 5 zugeordnete, übereinander
angeordnete paarweise zusammenwirkende Zugwalzen 6 sowie diesen vor- und nachgeordnete
Umlenkwalzen 8 enthält. Durch die stromabwärts gelegenen Umlenkwalzen 8 werden die
Bahnen 5 nach unten umgelenkt und dementsprechend übereinander gelegt.
[0022] Dem Trichteraufbau 10 ist eine Regulierstation 11 vorgeordnet. Diese enthält pro
durchlaufender Bahn 5 eine von dieser in Form einer U-förmigen Schleife umschlungene
Regulierwalze 7 sowie dieser zugeordnete, vor- und nachgeordnete Umlenkwalzen 8. Mit
Hilfe der gemäß dem eingezeichneten Doppelpfeil hin- und herbewegbaren Regulierwalze
7 kann der von der zugeordneten Bahn 5 zurückzulegende Weg verlängert bzw. verkürzt
werden, wodurch die Position des auf die Bahn aufgedruckten Druckauftrags regulierbar
ist. Die Regulierwalzen 7 sind in Figur 1 in ihren beiden Endlagen dargestellt.
[0023] Der Regulierstation 11 ist eine Zug- und Versatzstation 12 vorgeordnet, die pro Bahn
wenigstens eine Versatzstange 11 und nicht näher dargestellte Zugeinrichtungen und
entsprechende Umlenkeinrichtungen enthält.
[0024] Vor der eigentlichen Produktion findet ein Rüstvorgang statt, bei dem jede Bahn 5
entlang ihres die zugeordneten, mit ihr zusammenwirkenden Organe passierenden Wegs
in die betreffende Vorrichtung, hier in die der Figur 1 zugrundeliegende Falzeinrichtung
1, eingezogen werden muss. Um diesen Einziehvorgang zu erleichtern, sind für jeden
einer Bahn 5 zugeordneten Weg in Figur 1 lediglich durch dicke Striche angedeutete
Leiteinrichtungen 13 für die betreffende Bahn 5 vorgesehen, die für den Einziehvorgang
zwischen den entlang des von der Bahn 5 zurückzulegenden Wegs angeordneten, mit der
Bahn 5 zusammenwirkenden Organen angeordnet sind. In Figur 1 sind lediglich im Bereich
der zwei oberen Bahnen 5 Leiteinrichtungen 13 angedeutet. Diese Leiteinrichtungen
13 können dabei geradlinig verlaufen, wie in Figur 1 zwischen den Versatzstangen 9
und der der Regulierwalze 7 vorgeordneten Umlenkwalze 8 angedeutet ist. Sofern die
Bahn 5 einen Knick zu durchlaufen hat, sind die Leiteinrichtungen 13 zweckmäßig ebenfalls
geknickt, wie bei 13a angedeutet ist. Dabei kann die Ecke der geknickten Leiteinrichtungen
13 abgerundet sein. Wo die Bahn 5 eine Umlenkung erfährt, können bogenförmige Leiteinrichtungen
vorgesehen sein, wie bei 13b im Bereich der ausgangsseitigen Umlenkrolle des Trichterüberbaus
10 angedeutet ist.
[0025] In Figur 1 sind der Einfachheit halber lediglich im Bereich der beiden oberen Bahnen
5 Leiteinrichtungen 13 eingezeichnet. Es versteht sich natürlich von selbst, dass
allen Bahnen 5 derartige Leiteinrichtungen 13 zugeordnet sein sollen. Im dargestellten
Beispiel sind zwischen den Versatzstangen 9 und der ersten Umlenkwalze 8 der Regulierstation,
zwischen der Regulierwalze 7 und der nachgeordneten Umlenkwalze 8 sowie zwischen den
darauffolgenden Umlenkwalzen bis zu den Zugwalzen 6 des Trichterüberbaus 10 und zwischen
diesen Zugwalzen 6 und der ausgangsseitigen Umlenkwalze 8 sowie im Bereich der von
dieser bewerkstelligten Umlenkung Leiteinrichtungen 13, 13a, 13b oben genannter Art
vorgesehen.
[0026] Im Bereich eines geradlinigen Bahnverlaufs befinden sich die Leiteinrichtungen unterhalb
der Transportebene der zugeordneten Bahn 5. Im Bereich von Bahnumlenkungen befinden
sich die Leiteinrichtungen auf der von der zugeordneten Bahn 5 umschlungenen Seite
der betreffenden Umlenkwalze 8. Die Leiteinrichtungen 13, 13a, 13b sind im Bereich
ihrer der Bahn 5 zugewandten Seite mit einer Gleitoberfläche versehen. Hierbei kann
es sich um eine aus Gleitmaterial, beispielsweise Teflon, bestehende Beschichtung
oder um eine entsprechend bearbeitete, beispielsweise polierte Oberfläche handeln.
[0027] Die oben genannten Leiteinrichtungen 13, 13a, 13b werden in erster Linie für den
Einziehvorgang benötigt. Die genannten Leiteinrichtungen dienen dabei dazu, die Bahn
5, die durch die für den normalen Betrieb vorgesehenen Zugeinrichtungen, beispielsweise
die den Wendestangen 9 vorgeordneten, nicht näher dargestellten Zugwalzen und die
Zugwalzen 6 des Trichterüberbaus 10 bewegt werden kann, zu führen und mit ihrem Anfang
zum Eingriff mit den entlang des Bahnwegs vorgesehenen Organen zu bringen bzw. durch
diese hindurch zu führen. Soweit die genannten Leiteinrichtungen 13, 13a, 13b für
den Normalbetrieb störend sein sollten, werden diese nach dem Einziehvorgang zumindest
soweit entfernt, dass der Weg der betreffenden Bahn 5 frei ist. Hierzu können die
genannten Leiteinrichtungen 13, 13a, 13b entweder lösbar oder wegschwenkbar oder wegfahrbar
angeordnet sein. Soweit die genannten Leiteinrichtungen während des Normalbetriebs
nicht stören sollten, können sie auch in Stellung bleiben.
[0028] Die genannten Leiteinrichtungen 13, 13a, 13b können, wie aus Figur 2 ersichtlich
ist, als über die Bahnbreite durchgehende Gleitbleche 14 oder, wie aus Figur 3 ersichtlich
ist, als über die Bahnbreite sich erstreckende Gleitroste 15, die mit über die Bahnbreite
verteilten Gleitstäben 16 versehen sind, ausgebildet sein. Die Gleitbleche 14 bzw.
die Gleitstäbe 16 sind zumindest auf der der zugeordneten Bahn 5 zugewandten Oberfläche
zur Bildung einer Gleitoberfläche entweder mit Gleitmaterial beschichtet oder entsprechend
bearbeitet, wie oben bereits erwähnt wurde. Hierdurch wird nicht nur die zugewandte
Oberfläche der Bahn 5 geschont, sondern es wird auch der Lauf der Bahn erleichtert,
was die Führung verbessert.
[0029] Die den Figuren 2 und 3 zugrundeliegenden Leiteinrichtungen sind über der Bahnbreite
v-förmig ausgebildet, wodurch sich ein rinnenförmiger Querschnitt ergibt. Hierdurch
wird eine gewisse Formsteifigkeit der hierauf geführten Bahn erreicht, wodurch die
Führung verbessert werden kann. Um auch bei der Verarbeitung von schwierigem Material
einen kontrollierten Einziehvorgang zu gewährleisten und damit den Einziehbetrieb
zu optimieren, können den Leiteinrichtungen anund abstellbare Andrückmittel, zweckmäßig
in Form von Andrückrollen 17 zugeordnet sein, wie in den Figuren 2 und 4 angedeutet
ist. Die Andrückrollen 17 können in einfachen Fällen als frei drehbar gelagerte Rollen
ausgebildet sein. Vielfach kann es sich jedoch als zweckmäßig erweisen, wenn die Andrückrollen
17 antreibbar sind. Hierzu kann den Andrückrollen 17 ein nicht näher dargestellter
Antriebsmotor zugeordnet sein. Zweckmäßig ist jeder antreibbaren Andrückrolle 17 ein
eigener Antriebsmotor zugeordnet.
[0030] Die Antriebsrollen 17 werden für den Einziehvorgang an die zugeordnete Leiteinrichtung
13, 13a, 13b angestellt und gegebenenfalls angetrieben. Nach Beendigung des Einziehvorgangs
werden die Andrückrollen 17 in eine abgestellte Position gebracht und passiviert.
Hierzu sind die Andrückrollen 17 zweckmäßig auf einem zugeordneten Schwenkhebel 18
aufgenommen, dem eine nicht näher dargestellte Betätigungseinrichtung zugeordnet ist.
Über der Bahnbreite können mehrere Andrückrollen 17 positioniert werden. Bei im Querschnitt
v-förmig konfigurierten Leiteinrichtungen kann es jedoch vielfach genügen, wenn lediglich
eine der Sohle des v-förmigen Querschnitts zugeordnete Andrückrolle 17 vorgesehen
ist, wie in Figur 2 angedeutet ist. Statt einzelner über der Bahnbreite vorgesehener
Andrückrollen könnte auch eine über die Bahnbreite durchgehende Andrückwalze vorgesehen
sein.
[0031] Anstelle bogenförmiger Leiteinrichtungen 13b können auch, wie Figur 4 weiter erkennen
lässt, den von den umzulenkenden Bahnen umschlungenen Umlenkwalzen 8 zugeordnete,
an- und abstellbare Andrückmittel in Form von Andrückrollen 17 bzw. Andrückwalzen
zugeordnet sein, welche die gewünschte Umlenkung bewirken. Diese Andrückrollen 17
bzw. Andrückwalzen können ebenfalls entweder angetrieben werden oder lediglich als
mitgenommene Rollen bzw. Walzen ausgebildet sein. Auch diese Andrückmittel werden
selbstverständlich für den Normalbetrieb in eine abgestellte Position gebracht.
[0032] Aus der Figur 4 ergeben sich auch zwei jeweils zwei Zugwalzen 6 enthaltende, eine
Klemmstelle für die Bahn 5 bildende Zugwalzenpaare, zwischen denen eine Leiteinrichtung
13 mit zugeordneter Andrückwalze 17 angeordnet ist. Zumindest ein Teil der über dem
Einziehweg vorgesehenen Zugwalzenpaare wird zum Einziehen der Bahn aneinander angestellt
und angetrieben. Die hierfür nicht benötigten Zugwalzenpaare sind geöffnet und passiviert.
Die Aktivierung der Zugwalzen 6 der benötigten Zugwalzenpaare und ebenso die Aktivierung
der Andrückrollen 17 kann dabei vorteilhaft zeitlich gestaffelt in Abhängigkeit von
der Position der Bahn 5 erfolgen. Hierzu können nicht näher dargestellte, entlang
des Einziehwegs positionierte, den Bahnanfang erkennende Sensoren vorgesehen sein,
welche das jeweils nachgeordnete Zugwalzenpaar bzw. die jeweils nachgeordnete Andrückwalze
17 aktivieren. Es wäre aber auch denkbar, die Position des Bahnanfangs mit Hilfe der
Anzahl der Umdrehungen der Walzen wenigstens eines Zugwalzenpaars, zweckmäßig des
am Beginn des Einzugswegs positionierten Zugwalzenpaars, zu bestimmen und in Abhängigkeit
hiervon die nachgeordneten Zugwalzenpaare 6 bzw. Andrückrollen 17 zu aktivieren, das
heißt aneinander bzw. an die zugeordnete Leiteinrichtung 13 anzustellen und im Falle
einer angetriebenen Ausführung anzutreiben. Zweckmäßig kann dabei über eine geeignete
Antriebsregelung z.B. über die Stromaufnahme der Antriebsmotoren ein Bahnzug aufgebaut
werden, der für eine optimale Einziehförderung der Bahn notwendig ist. Hierzu werden
die Zugwalzen 6 der Zugwalzenpaare bzw. die Andrückrollen 7 jeweils mit Voreilig gegenüber
den Zugwalzen 6 des jeweils vorgeordneten Zugwalzenpaars bzw. der jeweils vorgeordneten
Andrückwalze 7 angetrieben.
[0033] Um eine zuverlässige Funktion zu gewährleisten, sollen die Leiteinrichtungen 13 zweckmäßig
sauber gehalten werden. Hierzu können den Leiteinrichtungen 13 nicht näher dargestellte
Saugeinrichtungen bzw. Blaseinrichtungen zum entfernen von Bahnabrieb, ausgerissenen
Materialfetzen etc. zugeordnet sein. Eine weitere zweckmäßige Maßnahme kann darin
bestehen, dass den Leiteinrichtungen 13 eine hier ebenfalls nicht näher dargestellte,
elektrostatische Entladungseinrichtung zugeordnet ist, durch die eine elektrostatische
Entladung der Leiteinrichtungen 13 und/oder der Materialbahn bewerkstelligt und damit
ein sogenanntes Kleben der Bahn 5 verhindert werden.
[0034] Zur Durchführung des Einziehvorgangs werden zunächst die Leiteinrichtungen 13, 13a,
13b in Stellung gebracht. Anschließend wird der Anfang der Bahn 5 zur ersten, durch
ein Zugwalzenpaar gebildeten, nicht näher dargestellten Klemmstelle gebracht und manuell
geklemmt, das heißt die Walzen des betreffenden Zugwalzenpaars werden durch manuelle
Schaltung aneinander angestellt. Entweder durch Erkennen dieses Zustands oder durch
ein zusätzliches Signal wird nun von der ebenfalls nicht näher dargestellten Steuereinrichtung
der weitere Einziehprozess in Gang gesetzt und die Bahn 5 über die der ersten Klemmstelle
nachgeordnete Leiteinrichtung 13 zur nächsten Klemmstelle transportiert usw. Durch
das von der Steuerung bewerkstelligte, voreilende Antreiben der jeweils neu aktivierten
angetriebenen Organe gegenüber den vorher aktivierten angetriebenen Organen wird ein
Bahnzug zwischen diesen Organen erzielt. Dieser kann beispielsweise durch Überwachung
der Stromaufnahme der jeweils vorgesehenen Antriebsmotoren geregelt werden. Im Verlauf
des Einziehvorgangs wird der Anfang der Bahn, wie oben schon erwähnt, entweder durch
nicht näher dargestellte Sensoren abgetastet oder mit Hilfe der Umdrehungen wenigstens
eines angetriebenen Organs ermittelt, so dass zum richtigen Zeitpunkt jeweils die
nächste Andrückrolle 17 bzw. die nächste Anpresswalze eines Zugwalzenpaars aktiviert
wird. Andrückrollen 17, die nur für den Einziehvorgang benötigt werden, werden, sobald
die Bahn 5 die jeweils nächste Andrückrolle 17 bzw. das jeweils nächste Zugwalzenpaar
passiert hat, wieder abgeschwenkt und im Falle eines Antriebs stillgesetzt.
[0035] Vorstehend ist zwar ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert,
ohne dass jedoch hiermit eine Beschränkung verbunden sein soll. So könnten die Leiteinrichtungen
13 ohne weiteres auch als Rollenbahnen ausgebildet sein. Ebenso wäre es denkbar, anstelle
einzelner Andrückrollen eine über die Breite der Bahn durchgehende Andrückwalze vorzusehen
und dergleichen.
[0036] Hervorzuheben ist auch, dass die Erfindung nicht nur im Bereich des Falzüberbaus
anwendbar ist, sondern dass mit Hilfe der erfindungsgemäßen Maßnahmen auch andernorts
ein wirtschaftlicher Einzug von ununterteilten Bahnen oder Teilbahnen möglich ist.
1. Vorrichtung zur Be- und/oder Verarbeitung von bahnförmigem Material mit diesem zusammenwirkenden,
in Bahnlaufrichtung hintereinander angeordneten Organen, insbesondere Überbau einer
Rollenrotationsdruckmaschine nachgeordneten Falzeinrichtung (1), wobei jede Bahn (5)
beim Rüstvorgang entlang eines die hiermit zusammenwirkenden Organe passierenden Wegs
in die Vorrichtung einziehbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass jedem einer Bahn (5) zugeordneten Weg Leiteinrichtungen (13, 13a, 13b) für die Bahn
(5) zugeordnet sind, die zumindest für den Einziehvorgang im Bereich zwischen den
entlang des Wegs hintereinander angeordneten, mit der Bahn (5) zusammenwirkenden Organen
positionierbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Leiteinrichtungen (13, 13a, 13b) mit einer Gleitoberfläche versehen sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Leiteinrichtungen (13, 13a, 13b) als zumindest über die Bahnbreite durchgehende
Gleitbleche (14) ausgebildet sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Leiteinrichtungen (13, 13a, 13b) als Roste (15) mit zumindest über die Bahnbreite
verteilten Gleitstäben (16) ausgebildet sind.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Leiteinrichtungen (13, 13a, 13b) im Querschnitt rinnenförmig ausgebildet sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Leiteinrichtungen (13, 13a, 13b) einen v-förmigen Querschnitt aufweisen.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einem Teil der Leiteinrichtungen (13, 13a, 13b) jeweils mindestens eine
an- und abstellbare Andrückrolle (17) zugeordnet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Teil der Andrückrollen (17) antreibbar ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die antreibbaren Andrückrollen (17) mit zugeordneten Einzelantriebseinrichtungen
versehen sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die für den laufenden Betrieb nicht benötigten Andrückrollen (17) für den laufenden
Betrieb in ihrer abgeschwenkten Position sind.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Leiteinrichtungen (13, 13a, 13b) für den laufenden Betrieb zumindest soweit entfernbar
sind, dass der jeder Bahn (5) zugeordnete Weg frei ist.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die im Bereich ebener Wegstücke vorgesehenen Leiteinrichtungen (13) unterhalb der
Transportebene der zugeordneten Bahn (5) angeordnet sind und eine zur Transportebene
der Bahn (5) parallele Oberseite aufweisen.
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die im Bereich von Bahnumlenkungen vorgesehenen Leiteinrichtungen (13b) radial außerhalb
des betreffenden Umlenkorgans auf dessen von der Bahn (5) umschlungenen Seite angeordnet
und als Bogen-und/oder Winkelstücke ausgebildet sind.
14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich ausgewählter Umlenkungen der Bahn (5) an das betreffende Umlenkorgan anstellbare,
vorzugsweise antreibbare Andrückrollen (17) vorgesehen sind.
15. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die antreibbaren Andrückrollen (17)und/oder die regulären Zugwalzen (6) beim Einziehen
der Bahn automatisch in Abhängigkeit von der Position des Anfangs der Bahn (5) aktivierbar
sind.