[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen
von mehrblättrigen, gefalzten Druckereierzeugnissen, insbesondere Zeitschriften und
Broschüren, gemäss Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. des Anspruchs 9, sowie ein nach
dem erfindungsgemässen Verfahren hergestelltes mehrblättriges, gefalztes Druckereierzeugnis.
[0002] Bei der Herstellung von Druckereierzeugnissen, wie Zeitschriften, Broschüren, Hefte
und dgl., im Digitaldruck werden die Seiten eines Druckereierzeugnisses hintereinander
gedruckt. Erst wenn alle Seiten eines Erzeugnisses gedruckt sind, wird mit dem Drucken
des nächsten Erzeugnisses begonnen.
[0003] Mit den bisher zur Verfügung stehenden Digitaldruckern, mit denen Materialbahnen
mit einer Bahnbreite von bis zu 50 cm bedruckt werden können, ist es möglich, bei
der Herstellung von Druckerzeugnissen im Format DIN A4 (bzw. 81/2 x 11 zoll) zwei
Seiten desselben Erzeugnisses, die mit ihrer Längsseite parallel zur Längserstreckung
der Materialbahn verlaufen, nebeneinander zu drucken (sog. Doppelnutzen). Es werden
aber bereits Digitaldruckmaschinen eingesetzt, die Materialbahnen mit einer Breite
von 67 cm bedrucken können. Mit solchen Digitaldruckmaschinen können bei Druckereierzeugnissen
im erwähnten Format DIN A4 drei Seiten desselben Erzeugnisses nebeneinander gedruckt
werden (Dreifachnutzen).
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ausgehend von einer in
einer Digitaldruckmaschine bedruckten Materialbahn, die mit drei und mehr nebeneinander
angeordneten Seiten eines Druckereierzeugnisses bedruckt ist, auf möglichst einfache
und zeitsparende Weise und damit kostengünstig fertige Druckereierzeugnisse herzustellen.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss mit einem Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs
1 und mit einer Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 9 gelöst. Das auf die
erfindungsgemässe Weise hergestellte Druckereierzeugnis zeichnet sich durch die Merkmale
des Anspruchs 15 bzw. des Anspruchs 16 aus.
[0006] Das Herstellen eines gefalzten Endprodukts ausgehend von einer Materialbahn mit drei
und mehr nebeneinander angeordneten, bedruckten Materialbahnabschnitten läuft dabei
auf einfache Weise wie folgt ab:
[0007] In einem ersten Schritt wird bei sich vorwärts bewegender Materialbahn ein erster
Materialbahnstrang mit einem zweiten Materialbahnstrang zusammengebracht und mit letzterem
entlang einer Verbindungslinie, die in Längsrichtung der Materialbahn im Bereich einer
späteren Falzlinie verläuft, mittels eines Klebstoffs verbunden. Das Zusammenführen
der Materialbahnstränge kann dabei auf verschiedene Weise erfolgen, vorzugsweise jedoch
wie in den Ansprüchen 5 und 6 definiert.
[0008] In einem zweiten Schritt werden von den beiden miteinander verbundenen und sich vorwärts
bewegenden Materialbahnsträngen durch Querschneiden kontinuierlich Teilprodukte abgetrennt.
Diese Teilprodukte werden in einem dritten Schritt zu einem Stapel gestapelt. Beim
Stapeln oder nach dem Stapeln werden die Teilprodukte in einem vierten Schritt miteinander
verbunden.
[0009] In einem weitern, fünften Schritt werden die Teilprodukte einzeln, d.h. vor dem Stapeln,
oder als Stapel gefalzt.
[0010] Auf entsprechende Weise lassen sich gemäss Anspruch 8 auch Endprodukte aus einer
bedruckten Materialbahn, die vier nebeneinander angeordnete, bedruckte Materialbahnabschnitte
aufweist, herstellen.
[0011] Andere bevorzugte Weiterausgestaltungen des erfindungsgemässen Verfahrens und der
erfindungsgemässen Vorrichtung bilden Gegenstand der übrigen abhängigen Ansprüche.
[0012] Im Folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnungen nähe erläutert. Es zeigen
rein schematisch:
- Fig. 1
- den Ablauf des erfindungsgemässen Verfahrens bei einer ersten Ausführungsform,
- Fig. 2
- in einer Vorderansicht die beiden im Verlauf des Verfahrens gemäss Fig. 1 zusammengeführten
und miteinander verbundenen Materialbahnstränge,
- Fig. 3
- in Vorderansicht die im Verlauf des Verfahrens gemäss Fig. 1 zu einem Stapel aufeinander
gelegten und miteinander verbundenen Teilprodukte,
- Fig. 4
- in Vorderansicht ein nach dem Verfahren gemäss Fig.1 hergestelltes gefalztes Endprodukt,
- Fig. 5-7
- in, den Fig. 2 bis 4 entsprechenden, Darstellungen Zwischen- und Endprodukte, die
gemäss einer Variante des in der Fig. 1 dargestellten Verfahrens hergestellt sind,
- Fig. 8
- den Ablauf des erfindungsgemässen Verfahrens bei einer zweiten Ausführungsform,
- Fig. 9
- in einer Vorderansicht die beiden im Verlauf des Verfahrens gemäss Fig. 8 zusammengeführten
und miteinander verbundenen Materialbahnstränge,
- Fig. 10
- in Vorderansicht die im Verlauf des Verfahrens gemäss Fig. 8 zu einem Stapel aufeinander
gelegten Teilprodukte,
- Fig. 11
- in Vorderansicht ein nach dem Verfahren gemäss Fig. 8 hergestelltes gefalztes Endprodukt,
- Fig. 12-14
- in, den Fig. 9 bis 11 entsprechenden, Darstellungen Zwischen- und Endprodukte, die
gemäss einer Variante des in der Fig. 8 dargestellten Verfahrens hergestellt sind,
und
- Fig. 15
- in Draufsicht eine Anlage zur Herstellung von Druckereierzeugnissen nach dem Verfahren
gemäss Fig. 1.
[0013] An Hand der Figuren wird nun eine erste Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens
erläutert.
[0014] Die in einer Digitaldruckstation bedruckte Materialbahn 1 weist drei nebeneinander
angeordnete, bedruckte Materialbahnabschnitte 2, 3 und 4 gleicher Breite auf. In der
Figur 1a ist die Abgrenzung zwischen den Materialbahnabschnitten 2, 3 durch punktierte
Linien 5, 6, die in Längsrichtung der Materialbahn 1 verlaufen, angedeutet. Jeder
Materialbahnabschnitt 2, 3, 4 ist mit aufeinander folgenden Seiten eines Druckereierzeugnisses
bedruckt, wobei jeweils 3 Seiten a, b, c bzw. d, e, f mit ihren Längsseiten parallel
zur Längsrichtung der Materialbahn 1 verlaufend nebeneinander angeordnet sind. Die
Abgrenzung zwischen den einzelnen Seiten jedes Materialbahnstranges 2, 3, 4 in Längsrichtung
der Materialbahn 1 ist durch punktierte Linien 7, 8 bzw. 9 angedeutet.
[0015] Die von der Digitaldruckstation kommende Materialbahn 1 wird in Richtung des Pfeils
A, die in Längsrichtung der Materialbahn 1 verläuft, vorwärts bewegt. Während dieser
Vorwärtsbewegung wird ein durch den Materialbahnabschnitt 4 gebildeter erster Materialbahnstrang
10 um eine parallel zur Vorschubrichtung A verlaufende Linie 12, die mit der Abgrenzungslinie
6 zusammenfällt, gegen einen zweiten Materialbahnstrang 11, der durch die beiden anderen
Materialbahnabschnitte 2 und 3 gebildet wird, gefalzt, wie das durch den Pfeil B in
Figur 1a angedeutet ist. Der zweite Materialbahnstrang 11 ist doppelt so breit wie
der erste Materialbahnstrang 10. Vor dem Umfalzen des Materialbahnstrangs 10 wird
die Materialbahn 1 entlang der Falzlinie 12 perforiert, wie das in der Figur 1a durch
das nur schematisch dargestellte Perforierwerkzeug 13 angedeutet ist. Dieses Perforieren,
das als Vorbereitung für das spätere Falzen dient, kann auch weggelassen werden.
[0016] Zum Verbinden der auf diese Weise zusammen geführten Materialbahnstränge 10 und 11
wird in Längsrichtung der Materialbahn 1 im Bereich der Mittellinie des Materialbahnstranges
11, d.h. im Bereich der Abgrenzungslinie 5, auf den zweiten Materialbahnstrang 11
ein Klebstoff aufgetragen, wie das in Figur 1a durch den Pfeil C angedeutet ist. In
der Figur 2 ist in Vorderansicht die Materialbahn 1 mit den beiden miteinander verbundenen
Materialbahnsträngen 10, 11 dargestellt, wobei die Klebstoffverbindung mit 14 und
die Falzkante mit 12a bezeichnet ist.
[0017] Von der in Vorschubrichtung A weiter vorgeschobenen Materialbahn 1 mit dem gegen
den zweiten Materialbahnstrang 11 umgelegten und mit letzterem verklebten ersten Materialbahnstrang
10 (Figur 1b) werden in einem nächsten Schritt entlang einer quer zur Vorschubrichtung
A verlaufenden Linie kontinuierlich Teilprodukte 15 abgetrennt, wie das in Figur 1c
durch die Scheren 16 symbolisiert wird. Jedes Teilprodukt 15 besteht aus einem ersten,
vom ersten Materialbahnstrang 10 abgetrennten, bedruckten Bogen 17 und einem zweiten,
vom zweiten Materialbahnstrang 11 abgetrennten, bedruckten Bogen 18. Die beiden Bogen
17 und 18 sind im Bereich einer Mittellinie 19 des zweiten Bogens 18 miteinander verklebt.
[0018] Diese Teilprodukte 15 (Figur 1d) werden anschliessend mit ihren Falzkanten 12a aufeinander
ausgerichtet zu einem in Figur 1e schematisch dargestellten Stapel 20 aufeinander
gelegt. Dabei wird jedes Teilprodukt 15 mittels eines Klebstoffes mit dem vorangehend
auf den Stapel 20 aufgelegten Teilprodukt 15 im Bereich der Mittellinie 19 des zweiten
Bogens 18, die mit der Längsmittellinie des breiteren Materialbahnstranges 11 und
der späteren Falzlinie zusammenfällt, verbunden. Das Auftragen eines Klebstoffes auf
den zweiten Bogen 18 ist in Figur 1e mit dem Pfeil D angedeutet. In der Figur 3 sind
in Vorderansicht die zum Stapel 20 aufeinander gelegten Teilprodukte 15 gezeigt, wobei
die Klebstoffverbindung zwischen den Teilprodukten 15 mit 21 bezeichnet ist.
[0019] Im nachfolgenden Verfahrensschritt werden die gestapelten Teilprodukte 15 entlang
einer mit der Mittellinie 19 der zweiten Bogen 18 zusammenfallenden Falzlinie 22 zu
einem Endprodukt 23 gefalzt, wie das in Figur 1f durch den Pfeil E angedeutet ist.
In Figur 4 ist in Vorderansicht das gefalzte Endprodukt 23 dargestellt, dessen Falzkante
mit 24 bezeichnet ist.
[0020] Wie in der Figur 1g gezeigt wird zum Schluss das Endprodukt 23 an den an die Falzkante
24 angrenzenden Seitenrändern 23a, 23b sowie am der Falzkante 24 gegenüber liegenden
Seitenrand 23c beschnitten. Dabei werden an diesen Seitenrändern 23a-c Randabschnitte
25, 25', 25'' weg geschnitten, wie das durch die Scheren 26 symbolisiert ist.
[0021] Das Wegschneiden der Randabschnitte 25 und 25' kann unter Umständen entfallen, z.B,
dann, wenn an die Qualität des Endprodukts 23 keine allzu hohen Anforderungen gestellt
werden.
[0022] Unter Bezugnahme auf die Figuren 5 bis7, die von der Darstellung her den Figuren
2 bis 4 entsprechen, wird nun eine Variante des Verfahrens, das vorstehend an Hand
der Figur 1 erläutert worden ist, beschrieben.
[0023] Bei dieser Variante erfolgt das Umfalzen des ersten Materialbandstrangs 10 und das
Verkleben des letzteren mit dem zweiten Materialbahnstrang 11 gleich wie beim an Hand
der Figur 1 beschriebenen Verfahren. Daher ist die Figur 5 mit der Figur 2 identisch.
Auch das Abtrennen von Teilprodukten 15 gemäss den Figuren 1c und 1d und das Stapeln
der Teilprodukte 15 zu einem Stapel 20 erfolgt auf die bereits beschriebene Weise.
[0024] Anders als beim an Hand der Figur 1 beschriebenen Verfahren werden bei dieser Variante
die Teilprodukte 15 beim Aufeinanderlegen zum Stapel 20 nicht miteinander verbunden,
das heisst, das Aufbringen eines Klebstoffes zwischen die aufeinander liegende Teilprodukte
15 und damit die Klebstoffverbindung 21 entfallen. Dies ist aus der Figur 6 ersichtlich,
die im Übrigen der Figur 3 entspricht.
[0025] Die aufeinander liegenden Teilprodukte 15 werden um eine Falzlinie 22 zu einem Endprodukt
23' gefalzt, wobei die gestapelten Teilprodukte 15 vor oder nach dem Falzen entlang
der Falzlinie 22 bzw. der Faltkante 24 auf eine geeignete Weise miteinander verbunden
werden, vorzugsweise durch Heften. Die Figur 7, die der Figur 4 entspricht, zeigt
in Vorderansicht das gefalzte und geheftete Endprodukt 23', wobei die schematisch
dargestellte Heftverbindung mit 27 bezeichnet ist.
[0026] Das Endprodukt 23' kann, wie an Hand der Figur 1e beschrieben, bei Bedarf an den
Seitenrändern beschnitten werden.
[0027] Nachfolgend wir an Hand der Figur 8, die in der Darstellung der Figur 1 entspricht,
eine zweite Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens erläutert.
[0028] Diese zweite Ausführungsform unterscheidet sich von der ersten Ausführungsform gemäss
Figur 1 durch eine andere Art des Zusammenführens der beiden Materialbahnstränge 10
und 11. Daher werden für sich entsprechende Merkmale und Teile in der Figur 8 und
den dazu gehörigen Figuren 9 bis 11 dieselben Bezugszeichen verwendet, wie in den
Figuren 1 bis 7. Bei der Beschreibung dieser zweiten Ausführungsform wird immer wieder
auf die Beschreibung zu den Figuren 1 bis 7 Bezug genommen.
[0029] Bei der Vorwärtsbewegung der aus einer Digitaldruckstation kommenden, bedruckten
Materialbahn 1 wird der erste, schmalere Materialbahnstrang 10 nicht wie bei der ersten
Ausführungsform gegen den zweiten Materialbahnstrang 11 umgefalzt, sondern entlang
einer parallel zur Vorschubrichtung A verlaufenden Schnittlinie 28, die mit der Abgrenzungslinie
6 zusammenfällt, vom zweiten Materialbahnstrang 11 abgetrennt, wie das in der Figur
8a durch die Schere 29 symbolisiert wird. Anschliessend wird der weg geschnittene
Materialbahnstrang 10 so auf den zweiten Materialbahnstrang 11 aufgelegt, dass die
beiden Materialbahnstränge 10 und 11 entlang einer ihrer Längskanten 10a, 11a miteinander
fluchten, wie das in Figur 8a durch den Pfeil F angedeutet ist. Gleichzeitig wird
der erste Materialbahnstrang 10 - gleich wie bei der ersten Ausführungsform - entlang
seiner anderen Längskante 10b mittels eines Klebstoffes mit dem zweiten Materialbahnstrang
11 verbunden. Das Auftragen des Klebstoffs auf den zweiten Materialbahnstrang in Längsrichtung
der Materialbahn 1 im Bereich der Mittellinie des zweiten Materialbahnstranges 11,
d.h. im Bereich der Abgrenzungslinie 5, ist durch den Pfeil C angedeutet.
[0030] Die weiteren, in den Figuren 8b bis 8g dargestellten Verfahrensschritte, nämlich
das Abtrennen von Teilprodukten 15 von der Materialbahn 1 mit auf den zweiten Materialbahnstrang
11 aufgelegtem und mit diesem verbundenem ersten Materialbahnstrang 10 (Figuren 8b
bis 8d), das Stapeln der Teilprodukte 15 zu einem Stapel 20 (Figur 8e), das Falzen
der gestapelten Teilprodukte 15 entlang einer Falzlinie 22 zu einem Endprodukt 23
(Figur 8f) und das Beschneiden des Endprodukts 23 an den Seitenrändern 23a, 23b, 23c
(Figur 8g) erfolgt auf die gleiche Weise wie beim ersten Ausführungsbeispiel. Es wird
daher auf die entsprechenden Erläuterungen in der Beschreibung des Verfahrens gemäss
Figur 1 verwiesen. Zu erwähnen ist jedoch, dass das Beschneiden des Endprodukts 23
an den Seitenkanten 23a und 23b in der Regel nicht mehr nötig ist, da die eine dieser
Seitenkanten 23a, 23b durch einen Bereich einer Längskante der Materialbahn 1 und
die andere Seitenkante durch einen Bereich der Schnittkante 28 gebildet ist.
[0031] Die in der Figur 9 in Vorderansicht gezeigte Materialbahn 1 mit übereinander liegenden
und miteinander verbundenen Materialbahnsträngen 10, 11 unterscheidet sich von der
in der Figur 2 gezeigten Materialbahn 1 nur dadurch, dass die Materialbahnstränge
10, 11 an ihren miteinander fluchtenden Längskanten 10a, 11a nicht miteinander verbunden
sind. Entsprechendes gilt für die in der Figur 10 gezeigten gestapelten Teilprodukte
15 und das Endprodukt 23 gemäss Figur 11.
[0032] An Hand der Figuren 12 bis 14, die in der Darstellung den Figuren 9 bis 11 entsprechen,
wird nun eine Variante der zweiten Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens
gemäss Figur 8 erläutert.
[0033] Diese Variante entspricht der Variante gemäss den Figuren 5 bis 7. Das heisst, dass
bei der in den Figuren 12 bis 14 gezeigten Variante die Teilprodukte 15 beim Übereinanderlegen
nicht miteinander verbunden werden und damit die Klebstoffverbindung 21 entfällt.
Dafür werden die gestapelten Teilprodukte 15 vor oder nach dem Falzen entlang der
Falzkante 24 miteinander verbunden, vorzugsweise durch Heften. Diese Heftverbindung
ist in der Figur 14 gleich wie in der Figur 7 mit 27 bezeichnet.
[0034] An Hand der Figur 15 wird nun eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemässen
Verfahrens (erstes und zweites Ausführungsbeispiel) beschrieben.
[0035] In der Figur 15 ist rein schematisch und in Draufsicht eine Verarbeitungslinie 30
gezeigt, die eine Abwickelstation 31 zum Abwickeln der zu bedruckenden Materialbahn
von einer Rolle aufweist. Diese Abwickelstation 31 kann beispielsweise ein von der
Anmelderin vertriebenes Abwickelmodul UW 6 sein. Der Abwickelstation 31 ist eine Digitaldruckstation
32 nachgeschaltet. Die in dieser Digitaldruckstation 32 bedruckte Materialbahn wird
einer Zusammenführstation 33 zugeführt, in der die Materialbahnstränge 10, 11 zusammengeführt
und mittels eines Klebstoffs miteinander verbunden werden. Für die Durchführung des
ersten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemässen Verfahrens nach Figur 1 kann die
Zusammenführstation 33 eine Längsfalzstation bekannter Bauart sein. Für die Durchführung
der zweiten Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens nach Figur 8 ist die
Zusammenführstation 33 eine Bearbeitungseinheit zum Abtrennen des ersten Materialbahnstrangs
10 vom zweiten Materialbahnstrang 11 und anschliessenden Übereinanderlegen der beiden
Materialbahnstränge 10, 11, wie sie z.B. von der Anmelderin unter der Bezeichnung
"Bahnmerger WM6-Even" vertrieben wird. Es ist aber auch möglich, als Zusammenführstation
33 eine kombinierte Bearbeitungsstation einzusetzen, die wahlweise die Materialbahnstränge
10, 11 gemäss der ersten Ausführungsform oder gemäss der zweiten Ausführungsform zusammenbringt.
Eine solche kombinierte Bearbeitungsstation bildet Gegenstand der europäischen Patentanmeldung
Nr.
08 009 232.2 vom 20. Mai 2008 und wird von der Anmelderin unter der Bezeichnung "Folder-Merger
FM6" vertrieben. Jede Ausführungsform der Zusammenführstation 33 ist mit einer Einrichtung
zum Verbinden der beiden Materialbahnstränge 10, 11 entlang einer Verbindungslinie
mittels eines Klebstoffs ausgerüstet.
[0036] Der Zusammenführstation 33 ist eine Querschneidstation 34 zum Abtrennen der Teilprodukte
15 nachgeschaltet. Als eine solche Querschneidstation 34 eignet sich das von der Anmelderin
vertriebene Querschneidmodul CS6-I.
[0037] Die die Querschneidstation 34 verlassenden Teilprodukte 15 werden in einer Stapelstation
35 zu einem Stapel 20 aufeinander gelegt. Als Stapelstation 35 eignet sich ganz besonders
die in der
EP-A-1 471 022 beschriebene Sammelvorrichtung, die von der Anmelderin unter der Bezeichnung "Trommelsammler
DC7" vertrieben wird. Für die Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens nach
den Figuren 1 und 8 ist die Stapelstation 35 mit einer Einrichtung zum Auftragen eines
Klebstoffs auf das jeweils oberste Teilprodukt 15 im Stapel 20 im Bereich der späteren
Falzlinie ausgerüstet.
[0038] Die in der Stapelstation 35 gestapelten Teilprodukte 15 werden in einer Falzstation
36 zu einem Endprodukt 23 gefalzt. Für die Falzstation 36 kann beispielsweise die
in der
EP-B-1 213 245 beschriebene Falzvorrichtung oder ein Messerfalzwerk ZK500, das von der Firma Griesser
& Kunzmann GmbH & CO. KG in Wellendingen (Bundesrepublik Deutschland) vertrieben wird,
eingesetzt werden.
[0039] An die Falzstation 36 schliesst eine Seitenrandschneidstation 37 an, in der die gefalzten
Endprodukte 23 an den Seitenrändern 23a, 23b und 23c beschnitten wird. Diese Seitenrandschneidstation
37 kann unter Umständen entfallen.
[0040] Die fertigen Endprodukte 23 werden am Ende der Verarbeitungslinie 30 einem Wegführmodul
38 übergeben.
[0041] Für die Durchführung der Variante der ersten und zweiten' Ausführungsform des erfindungsgemässen
verfahrens wird die in Figur 15 gezeigte Verarbeitungslinie 30 noch durch eine Heftstation
ergänzt, die beispielsweise zwischen der Falzstation 36 und der Seitenrandschneidstation
37 angeordnet wird.
[0042] Wird die Materialbahn 1 in der Digitaldruckstation 32 so bedruckt, dass 4 bedruckte
Materialbahnabschnitte nebeneinander angeordnet sind, so erfolgt das Herstellen von
Endprodukten ähnlich wie vorstehend beschrieben. Im Gegensatz zu den an Hand der Figuren
1 bis 14 beschriebenen Ausführungsformen haben dabei die beiden zusammen geführten
Materialbahnstränge die gleiche Breite und bestehen jeweils aus zwei nebeneinander
angeordneten, bedruckten Materialbahnabschnitten. Die dabei auf die beschriebene Weise
hergestellten Teilprodukte bestehen dann aus einem gefalzten, äusseren, bedruckten
Bogen und einem innerhalb des äusseren Bogens angeordneten, gefalzten, innen, bedruckten
Bogen. Die beiden Bogen sind mittels eines Klebstoffs im Bereich der Falzkante des
äusseren Bogens miteinander verbunden.
[0043] Nachfolgend wird ein drittes, in den Figuren nicht gezeigtes Ausführungsbeispiel
des Erfindungsgegenstands beschrieben, bei dem das Stapeln der Teilprodukte 15 und
das verbinden derselben miteinander anders als bei den Ausführungsbeispielen gemäss
den Figuren 1 und 8 erfolgt. Bei diesem dritten Ausführungsbeispiel werden auf die
anhand der Figuren 1a-1d bzw. 8a-8d beschriebene Weise Teilprodukte 15 hergestellt.
Diese Teilprodukte 15 werden dann entlang der Mittellinie des Bogens 18 satteldachartig
gefalzt und anschliessend rittlings zu einem Stapel übereinander gelegt. Zum Verbinden
der Teilprodukte 15 miteinander wird vor dem Übereinanderlegen der Teilprodukte 15
auf deren Innen- oder Aussenseite entlang der mit der Mittellinie 18 zusammenfallenden
Falzlinie ein Klebstoff aufgetragen. Dabei kann der Klebstoff durchgehend oder nur
bereichsweise aufgetragen werden. Ein derartiges Übereinanderlegen und Verbinden von
Teilprodukten mittels Klebstoff ist z.B. in der
WO-A-2005/072980 ausführlich beschrieben.
[0044] Bei einer Variante dieses dritten Ausführungsbeispiels kann das Verbinden der übereinander
liegenden Teilprodukte statt mittels eines vor oder beim Stapeln der Teilprodukte
aufgetragenen Klebstoffs durch Heften der übereinander liegenden Teilprodukte entlang
deren Falzlinie erfolgen.
1. Verfahren zum Herstellen von mehrblättrigen, gefalteten Druckereierzeugnissen, insbesondere
Zeitschriften und Broschüren, bei dem von einer, in einer Digitaldruckstation (32)
bedruckten Materialbahn (1), die wenigstens drei in ihrer Längsrichtung nebeneinander
angeordnete, bedruckte Materialbahnabschnitte (2, 3, 4) aufweist, ausgegangen wird,
dadurch gekennzeichnet, dass bei der in einer Vorschubrichtung (A) bewegten Materialbahn (1) ein erster Materialbahnstrang
(10), der durch wenigstens einen bedruckten Materialbahnabschnitt (4) gebildet wird,
mit einem zweiten Materialbahnstrang (11), der durch zwei bedruckte Materialbahnabschnitte
(2,3) gebildet wird, zusammengeführt und entlang einer in Längsrichtung der Materialbahn
(1) verlaufenden Verbindungslinie mittels eines Klebstoffs mit dem zweiten Materialbahnstrang
(11) verbunden wird, dass von den miteinander verbundenen Materialbahnsträngen (10,
11) durch Schneiden quer zur vorschubrichtung (A) der Materialbahn (1) Teilprodukte
(15) abgetrennt werden, die aus einem ersten, vom ersten Materialbahnstrang (10) abgetrennten,
bedruckten Bogen (17) und einem mit letzterem verbundenen, zweiten, vom zweiten Materialbahnstrang
(11) abgetrennten, bedruckten Bogen (18) bestehen, und die anschliessend zu einem
Stapel (20) gestapelt werden, dass die Teilprodukte (15) beim Stapeln oder nach dem
Stapeln miteinander verbunden werden und dass die Teilprodukte (15) einzeln oder als
Stapel (20) um eine Falzlinie (22), die zwischen den nebeneinander liegenden, bedruckten
Abschnitten des zweiten Bogens (18) verläuft, gefalzt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Teilprodukte (15) zu einem Stapel (20) aufeinander gelegt werden und die gestapelten
Teilprodukte (15) um die Falzlinie (23) zu einem Endprodukt (23) gefalzt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die einzelnen Teilprodukte satteldachartig um die Falzlinie gefalzt und anschliessend
rittlings zu einem Stapel übereinander gelegt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zum Zusammenführen der beiden Materialbahnstränge (10, 11) der erste Materialbahnstrang
(10) um eine zur Vorschubrichtung (A) der Materialbahn (1) parallele Linie (12) gegen
den zweiten Materialbahnstrang (11) gefalzt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zum Zusammenführen der beiden Materialbahnstränge (10, 11) der erste Materialbahnstrang
(10) entlang einer zur Vorschubrichtung (A) der Materialbahn (1) parallelen Linie
(28) abgetrennt wird und die beiden Materialbahnstränge (10, 11) anschliessend übereinander
gelegt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Teilprodukte (15) beim Stapeln zu einem Stapel (20) im Bereich der Falzlinie
(22) mittels eines Klebstoffes miteinander verbunden werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die im Stapel (20) aufeinanderliegenden Teilprodukte (15) durch Heften entlang der
Falzlinie (22) miteinander verbunden werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer Materialbahn (1), die vier nebeneinander angeordnete, bedruckte Materialbahnabschnitte
aufweist, die gleich breiten Materialbahnstränge entweder durch Falzen des einen Materialbahnstrangs
um die Mittellinie der Materialbahn gegen den andern Materialbahnstrang oder durch
Abtrennen des einen Materialbahnstrangs und anschliessendes Übereinanderlegen der
beiden Materialbahnstränge zusammengeführt und entlang einer in Längsrichtung der
Materialbahn verlaufenden Verbindungslinie miteinander verbunden werden.
9. Vorrichtung zum Herstellen von mehrblättrigen, gefalteten Druckereierzeugnissen, insbesondere
Zeitschriften und Broschüren, ausgehend von einer, in einer Digitaldruckstation (32)
bedruckten Materialbahn (1), die wenigstens drei in ihrer Längsrichtung nebeneinander
angeordnete, bedruckte Materialbahnabschnitte (2, 3, 4) aufweist, gekennzeichnet durch eine einer Digitaldruckstation (32) nachzuschaltende Zusammenführstation (33), in
der ein erster Materialbahnstrang (10), der durch wenigstens einen bedruckten Materialbahnabschnitt (4) gebildet ist, mit einem zweiten
Materialbahnstrang (11), der durch zwei bedruckte Materialbahnabschnitte (2, 3) gebildet ist, zusammengeführt wird und
die eine Einrichtung zum Verbinden der beiden Materialbahnstränge (10, 11) entlang
einer in Längsrichtung der Materialbahn (1) verlaufenden Verbindungslinie mittels
eines Klebstoffs aufweist, durch eine der Zusammenführstation (33) nachgeschaltete Querschneidstation (34) zum Abtrennen
von Teilprodukten (15) von den miteinander verbundenen Materialbahnsträngen (10, 11)
durch Schneiden quer zur Vorschubrichtung (A) der Materialbahn (1), durch Mittel zum Vorschieben der bedruckten Materialbahn durch die Zusammenführstation (33) und zur Querschneidstation (34), durch eine Stapelstation (35) zum Stapeln der Teilprodukte (15) zu einem Stapel (20) und
durch eine Falzstation zum Falzen der einzelnen Teilprodukte (15) oder der gestapelten
Teilprodukte (15) um eine Falzlinie.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammenführstation (33) eine Bearbeitungsanordnung zum Falzen des ersten Materialbahnstrangs
(10) um eine zur vorschubrichtung (A) der Materialbahn (1) parallele Linie (12) gegen
den zweiten Materialbahnstrang (11) oder eine Bearbeitungsanordnung zum Abtrennen
des ersten Materialbahnstrangs (10) entlang einer zur Vorschubrichtung (A) der Materialbahn
(1) parallelen Linie (28) und anschliessenden Übereinanderlegen der beiden Materialbahnstränge
(10, 11) aufweist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass zum Verbinden der Teilprodukte (15) miteinander eine Einrichtung zum Auftragen eines
Klebstoffs auf die Teilprodukte (15) im Bereich der späteren Falzlinie (22) vorgesehen
ist, die vorzugsweise der Stapelstation (35) zugeordnet ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, gekennzeichnet durch eine Heftstation zum verbinden der aufeinanderliegenden Teilprodukte (15) entlang
der Falzlinie (22).
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Falzstation (36) der Stapelstation (35) nachgeschaltet ist und zum Falzen der
gestapelten Teilprodukte (15) dient.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Falzstation zwischen der Querschneidstation und der Stapelstation angeordnet
ist und zum Falzen der einzelnen Teilprodukte dient.
15. Mehrblättriges, gefalztes Druckereierzeugnis, hergestellt nach dem Verfahren gemäss
Anspruch 1, bestehend aus einer Anzahl von gefalzten Teilprodukten (15), die im Bereich
ihrer Falzkanten (24) miteinander verbunden sind, wobei die Teilprodukte (15) jeweils
aus einem gefalzten, äussern, bedruckten Bogen (18) und einem innerhalb des äussern
Bogens (18) angeordneten, innern, bedruckten Bogen (17), der in der Grösse einer Hälfte
des äussern Bogens (18) entspricht und der mittels eines Klebstoffs im Bereich der
Falzkante (24) des äussern Bogens (18) mit diesem verbunden ist, besteht.
16. Mehrblättriges, gefalztes Druckereierzeugnis, hergestellt nach dem Verfahren gemäss
Anspruch 8, bestehend aus einer Anzahl von gefalzten Teilprodukten, die im Bereich
ihrer Falzkanten miteinander verbunden sind, wobei die Teilprodukte jeweils aus einem
gefalzten, äussern, bedruckten Bogen und einem innerhalb des äussern Bogens angeordneten,
gefalzten, innern, bedruckten Bogen, der in der Grösse dem äussern Bogen entspricht
und der mittels eines Klebstoffs im Bereich der Falzkante des äussern Bogens mit diesem
verbunden ist, besteht.