[0001] Die Erfindung betrifft ein Vorhang-Auftragswerk zur Beschichtung einer laufenden
Papier-, Karton- oder anderen Faserstoffbahn mit wenigstens einem flüssigen bis pastösen
Auftragsmedium in Form eines ein- oder mehrschichtigen Vorhangs, der im Wesentlichen
der Schwerkraft folgend auf die Faserstoffbahn herabfällt, mit einem oberhalb der
Faserstoffbahn angeordneten Vorhang-Auftragskopf.
Die Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zur Beschichtung und auch einen Randschaber.
[0002] Eine gattungsgemäße Vorrichtung und ein Verfahren sind beispielsweise aus der
DE -A1 102 32 949 bekannt. Hierbei wurde vorgeschlagen, dass für ein Vorhang-Auftragsverfahren und
ein entsprechendes Vorhang-Auftragswerk mittels Randführungen und entsprechenden abgegebenen
Strahlen eines Betriebsmediums der Auftragsmediums-Vorhang führbar ist bzw. geführt
wird.
Randführungen sind außerdem in der
WO 03/049870 und der
WO 03/049871 offenbart.
[0003] Die letztere Druckschrift offenbart dabei einen Auftragskopf, mit dem mehrere Auftragsmedien
bzw. mehrere Schichten eines Auftragsmediums abgebbar sind. Diese Ausführungsart eines
Vorhang-Auftragswerkes ist unter anderem auch aus der
EP- A1- 1 255 615 bekannt und wird in Fachkreisen als "Slide Die", also Gleitschichtdüse bezeichnet.
Diese so genannte Gleitschichtdüse enthält mindestens zwei Auftragsmediumskammern,
aus denen das Medium jeweils über einen Zufuhrspalt, der wiederum jeweils in eine
schlitzförmige Austrittsdüse übergeht, auf eine Gleitfläche der Gleitschichtdüse gelangt.
Das aus den parallel hintereinander angeordneten Austrittsdüsen austretende Auftragsmedium
legt sich dabei übereinander. An einer Abrisskante oder auch als Ablöselinie zu bezeichnenden
Kante der Düse löst sich diese Mehrfachschicht ab und fällt als mehrschichtiger Vorhang
herab entweder zunächst auf eine zwischengeschaltete Leitplatte oder direkt auf das
zu beschichtende Substrat bzw. die Oberfläche der laufenden Faserstoffbahn.
[0004] Beim Streichen - sowohl beim einschichtigen als auch mehrschichtigen Auftrag- mit
dem Vorhang-Auftragswerk (Curtain Coater) kann die Beschichtungsbreite gleich oder
auch kleiner als die Breite der Faserstoffbahn sein.
[0005] Der Rand der in Form eines Vorhanges aufgebrachten Schicht bzw. flüssigen Filmes
hat aufgrund der Oberflächenspannung die Neigung, sich zusammenzuziehen und eine Verdickung
des Striches am Rande der Schicht zu bilden.
[0006] Bei so genannter "Overboard-Fahrweise", d.h. wenn die Vorhangbreite größer als die
Faserstoffbahnbreite ist, kann es daher zu Verschmutzungen der Faserstoffbahnkanten
kommen.
[0007] Oftmals wird deshalb eine "Inboard-Fahrweise", wo die Vorhangbreite geringer als
die Faserstoffbahnbreite ist, von den Betreibern des Verfahrens bzw. den Anwendern
der Vorrichtung bevorzugt.
[0008] Die letztgenannte Inboard- Variante erfordert ebene Ränder ohne Randverdickung des
Strichrandes.
[0009] Allgemein beträgt die Dicke der mit Vorhang aufgetragenen Strichschichten zwischen
5 und 50 Mikrometer. Die Randverdickung kann eine Höhe bis zu 100 Mikrometer oder
höher erreichen. Diese örtliche Ungleichmäßigkeit führt zu verschieden Problemen,
wie:
- Beschädigung der Walzen von nachfolgenden Kalandern,
- ungleichmäßige Ränder und dadurch ungleichmäßige Pressung an der aufgewickelten Faserstoffbahnrolle
- starke Verschmutzung von nachfolgenden Leitwalzen, weil sich die Randverdickung nicht
wegtrocknen lässt
[0010] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung und ein Verfahren anzugeben,
bei denen die Nachteile des Standes der Technik nicht auftreten.
[0011] Die Aufgabe der Erfindung wird mit einem Vorhang-Auftragswerk mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass an wenigstens einer Bahnseite
zusätzlich ein Randschaber angeordnet ist, mit dem das mittels Vorhang auf die Oberfläche
der Faserstoffbahn in der eingestellten Beschichtungsbreite aufgebrachte Auftragsmedium
vom Randbereich der Beschichtungsbreite entfernbar ist. Dadurch erreicht man eine
endgültige Auftragsbreite ohne unerwünschte Randverdickungen, die bei Vorhandensein
einerseits schlecht trocknen und die Bahnführelemente usw. verschmutzen können und
andererseits die Auftragsschicht in ihrer Qualität beeinflussen.
Das randseitige Auftragsmedium wird deshalb unmittelbar nach dem Auftragen entfernt.
Es kann dazu rein mechanisch vom Rand abgeschabt werden. Das entfernte bzw. abgeschabte
Medium kann dann nach außen hin abfließen.
[0012] Besonders vorteilhaft ist es, wenn auch eine Absaugeinrichtung für das mittels Randschaber
abgeschabte Auftragsmedium vorgesehen ist. So kann das entfernte bzw. abgeschabte
Medium schnell und sauber nach außen abgeführt und ggf. wieder aufbereitet und in
den Beschichtungsprozess eingeführt werden.
[0013] Zweckmäßig ist es, wenn der Randschaber in Breitenrichtung des Vorhanges bzw. der
Faserstoffbahn bewegbar ist. Damit lassen sich exakte, endgültige Auftragsbreiten
und auch ein strichfreier Rand einstellen.
[0014] Der Randschaber kann auch auslenkbar aufgehängt bzw. abhebbar ausgestaltet sein.
Er stört dadurch nicht bei einem Splicedurchgang der Bahn oder beim Einziehen der
Bahn.
[0015] Der Randschaber ist in stromabwärtiger Richtung dem Vorhang-Auftragskopf und seinen
Randführungen bzw. einer Auftrefflinie des Vorhanges auf der Faserstoffbahn nachgeordnet.
Der Randschaber sollte vorzugsweise noch vor der ersten nachfolgenden Umlenkung, in
jedem fall aber noch vor der ersten Trocknung angeordnet sein.
Während der Randentfernung bzw. Beschaberung verbleibt der Randschaber (d.h. in der
Regel sind diese Elemente an beiden Seiten der Maschine vorhanden) in dieser stromabwärtigen
Position. Der Entfern- bzw. Abschabeprozess vollzieht sich dann aufgrund der Bewegung
der Faserstoffbahn in Laufrichtung.
[0016] Vorteilhaft ist ein Abstand des Randschabers zur Auftrefflinie des Vorhanges zwischen
5 und 500 mm. Der Abstand sollte allerdings nicht größer als 2000mm sein, weil sich
bis dahin das Auftragsmedium noch nicht verfestigt hat und es sich deshalb recht gut
abschaben und auch absaugen lässt.
[0017] Eine zweckmäßige Ausführung des Randschabers besteht darin, dass er als Absaugeinrichtung
mindestens eine mit einer Vakuumerzeugungseinrichtung verbundene Saugdüse aufweist.
Diese Saugdüse ist bevorzugt als Breitschlitzdüse ausgebildet und gegen die Bewegungsrichtung
der Faserstoffbahn hin ausgerichtet.
[0018] Die Saugdüse weist eine Schlitzhöhe zwischen 0,2 und 3,0 mm und eine Breite zwischen
10 und 50mm auf. Die Schlitzbreite entspricht in etwa der gewünschten Breite des ungestrichenen
Randes.
[0019] Die Breitschlitz-Saugdüse sollte gemäß einer weiteren zweckmäßigen Ausbildung zwischen
ihrer oberen und ihrer unteren Schlitzöffnungs- bzw. Schaberkante einen Versatz aufweisen.
Der Versatz sollte zwischen 1 und 10mm betragen, wobei bei größerer Bahngeschwindigkeit
der größere Wert gewählt werden sollte. Es wird außerdem vorgeschlagen, die untere
Schaberkante spitzwinklig in einem Winkel β zwischen 5 und 45° auszubilden.
[0020] Vorteilhaft ist es außerdem, wenn auf der von der unteren Schaberkante abgewandten
Seite ein Absatz der Saugdüse vorhanden ist. Dieser Absatz verhindert den Rückfluss
des insbesondere flüssigen, abgeschabten Mediums. Als Höhe des Absatzes werden vorzugsweise
2 bis 8 mm vorgeschlagen.
[0021] Erfindungsgemäß weist die Saugdüse eine Schaberkammer auf. In diese mündet ein Saugkanal,
wobei der Saugkanal von oben, von der Seite oder auch von der Rückseite her an die
Schaberkammer angeschlossen sein kann. Ein seitlicher Anschluss wird allerdings als
bevorzugt angesehen. Der Saugkanal kann im Übrigen eine beliebige Querschnittsform,
beispielsweise eine runde oder mehreckige Form aufweisen. Als bevorzugt angesehen
wird diesbezüglich eine in etwa an die Querschnittsform der Schlitzdüse angepasste
Form, weil damit eine höhere Geschwindigkeit der Absaugung erreichbar ist.
[0022] Sehr vorteilhaft ist es auch, wenn der Saugkanal mit seiner Saugöffnung in die Schaberkammer
ragt. Bevorzugt wird aber eine solche Orientierung der Saugöffnung, die entgegengerichtet
ist zur Bewegungsrichtung der Faserstoffbahn.
[0023] Der Randschaber kann sowohl an einem gestützten, als auch einem ungestützten Bereich
der Faserstoffbahn auf diese einwirken. Hinsichtlich der Schaberwirkung ist aber eine
Abstützung der Faserstoffbahn in Höhe des Randschabers vorteilhafter. Das Abstützen
kann mit einer Walze oder einer ebenen Führungsfläche (Tragbalken, umlaufendes Endlosband
etc.) erfolgen, so dass der Randschaber oberhalb dieser Stütz- bzw. Bahnführungselemente
wirken kann.
[0024] Eine sehr vorteilhafte Ausgestaltung wird erreicht, indem das Bahnstützelement so
ausgebildet ist, dass sich zwischen Bahnstützelement und der Unterseite der Faserstoffbahn
ein federndes Luftpolster ausbildet, wobei das Luftpolster im Wesentlichen eine Dicke
zwischen 1 und 3mm erreichen kann. Vom Unternehmen der Anmelderin werden derartige
Bahnstützelemente als so genannte TopTurns bezeichnet und vertrieben. Damit kann die
Faserstoffbahn berührungslos geführt werden und außerdem der Randschaber federnd gegen
an die Oberfläche der Faserstoffbahn gedrückt werden. Durch diese Ausbildung wird
die Gefahr von Abrissen der Bahn im Randbereich vermieden.
[0025] Die Aufgabe der Erfindung wird außerdem gelöst mit einem Randschaber, der gekennzeichnet
ist durch die Merkmale des Anspruches 13. Dieser erfindungsgemäße Randschaber lässt
sich problemlos auch nachträglich in bestehende Vorhang-Streichmaschinen einbauen.
[0026] Die Aufgabe der Erfindung wird gemäß Anspruch 14 auch mit einem Verfahren gelöst.
[0027] Erfindungsgemäß ist dabei vorgesehen, dass mit Hilfe wenigstens eines gegen die Oberfläche
der Faserstoffbahn angepressten Randschabers, das mittels Vorhang auf die Oberfläche
der Faserstoffbahn in der eingestellten Beschichtungsbreite aufgebrachte Auftragsmedium
am Randbereich der Beschichtungsbreite entfernt wird, wodurch eine endgültige Auftragsbreite
ohne unerwünschte Randverdickung erreicht wird.
[0028] Der Randschaber wird an die frisch gestrichene Faserstoffbahn angepresst. Durch Änderung
des Neigungswinkels des Schabers kann die Effektivität der Randentfernung verändert
werden.
[0029] Während der Beschaberung behält der bzw. die Randschaber den einmal eingestellten
Abstand - beispielsweise zum Auftragswerk- bei.
[0030] Vorzugsweise ist eine mechanische Beschaberung des Randes vorgesehen. Das auf diese
Weise abgeschabte Auftragsmedium kann dann mit einer an eine Vakuumerzeugungseinrichtung
angeschlossene Einrichtung abgesaugt und nach außen abgeführt werden.
[0031] Weitere Ausführungen des Verfahrens ergeben sich aus den Unteransprüchen, die an
dieser Stelle nicht weiter abgehandelt werden sollen, weil dies schon bei der Erläuterung
der Wirkungsweise des erfindungsgemäßen Vorhang-Auftragswerkes erfolgte.
[0032] Mit der vorliegenden Erfindung werden Randverdickungen des Strichrandes und deren
nachteilige Wirkungen vermieden. Es lassen sich saubere ungestrichene Bahnseitenränder
und auch gleichmäßige Auftragsbreiten erreichen.
[0033] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert.
Es zeigen in schematischer Darstellung:
Figur 1: ein Vorhang-Auftragswerk gemäß dem Stand der Technik in schematischer, perspektivischer
Darstellung
Figur 2: eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Vorhang-Auftragwerkes mit einem
mechanisch wirkenden Randschaber in schematischer perspektivischer Darstellung
Figur 3: eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Vorhang-Auftragwerkes mit einem
mechanisch wirkenden Randschaber und einer Absaugeinrichtung in schematischer perspektivischer
Darstellung
Figur 4: eine vergrößerte Darstellung der Absaugeinrichtung aus Figur 3 im Schnitt
Figur 5: eine Darstellung des erfindungsgemäßen Vorhang-Auftragswerkes mit Randschaber und
Absaugung einschließlich Mediums- Rücklaufführung
Figur 6 und 7: weitere Ausführungsformen eines erfindungsgemäßen Vorhang-Auftragwerkes im Schnitt
Figur 8: eine Draufsicht auf einen Teil eines Randbereiches einer doppelt beschichteten Faserstoffbahn
[0034] Es ist anzumerken, dass in den Beispielen gemäß Figur 2 und 3 und auch bei der Darstellung
des Standes der Technik gemäß Figur 1 nur ein einschichtiger Auftrag dargestellt ist.
Es könnte aber auch ein mehrschichtiger Vorhang abgegeben bzw. eine Mehrfach-Auftragsschicht
erzeugt werden, wie in den Figuren 4 bis 6 angegeben ist.
[0035] In den einzelnen Figuren sind gleiche Bauteile bzw. Bezeichnungen mit gleichem Bezugszeichen
versehen.
[0036] In der
Figur 1 ist ein Vorhang-Auftragswerk 1 zur Beschichtung einer laufenden Papier-, Karton-
oder anderen Faserstoffbahn 2 mit einem flüssigen bis pastösen Auftragsmedium M gemäß
dem Stand der Technik gezeigt. Es umfasst neben einigen anderen hier nicht mit dargestellten
Einheiten, wie Auffangrinnen, Luftgrenzschicht-Bekämpfungseinrichtungen, Messeinrichtungen,
Zuführleitungen usw. einen oberhalb der Faserstoffbahn 2 und von ihr beabstandet angeordneten
Vorhang-Auftragskopf 3. Dieser Auftragskopf 3 ist als Gleitschichtdüse ausgebildet
und maschinenbreit ausgeführt. Der Auftragskopf 3 weist für einen Mehrschichtauftrag,
also für jedes Auftragsmedium M bzw. M1 bis Mn eine eigene Auftragsmediumskammer mit
Zufuhrspalt auf, der bzw. die alle an der Oberfläche des Vorhang-Auftragskopfes 3
jeweils in eine schlitzförmige Austrittsdüse 4 bis 4n übergehen für jeweils eine abzugebende
Auftragsmediumsschicht. Die Austrittsdüsen 4, 4n sind parallel zueinander und in Bewegungsrichtung
L der Faserstoffbahn 2 hintereinander angeordnet. Der Vorhang-Auftragskopf 3 weist
an seiner Oberfläche auch eine nach unten hin geneigte und gekrümmte befindliche Gleitfläche
5 auf. Die Gleitfläche 5 geht in eine Ablöse- bzw. Abrisskante 6 über, die in Richtung
der zu beschichtenden Faserstoffbahn 2 zeigt. Von dieser Ablösekante 6, die ja auch
maschinenbreit, so wie der gesamte Auftragskopf 3 ist, löst sich die sich vorher auf
der Gleitfläche 5 gebildete Auftragsmediumsschicht (bzw. mehrere übereinander gelegte
Auftragsmediumsschichten bei Mehrschichtauftrag ) ab und bildet bzw. bilden einen
ein- oder mehrschichtigen Vorhang 7 aus. Der Vorhang 7 fällt von der Ablösekante 6
aus (hier verdeckt durch den herbfallenden Vorhang 7) im wesentlichen der Schwerkraft
folgend, auf die Faserstoffbahn 2 herab und legt sich auf deren Oberfläche 2a als
Auftragsschicht AS ab.
[0037] Wie aus Figur 1 zu entnehmen ist, weist das Vorhang-Auftragswerk 1 Randführungen
8 auf. Diese Randführungen sind leistenartig aufgebaut und dienen der Führung des
ein- oder mehrschichtigen Vorhanges 7 zumindest über eine Teilstrecke seines Fallweges
zwischen der Abrisskante 6 und der Oberfläche der Faserstoffbahn 2 an seinen seitlichen
Rändern 7a und 7b. Die Randführungen 8 sind in Breitenrichtung des Vorhanges 7 zur
Einstellung einer Beschichtungsbreite BB verstellbar bzw. sorgen für den Erhalt eines
strichfreien Randes.
[0038] Dabei treten oftmals unerwünschte Randverdickungen 9 der Auftragsschicht AS auf,
die nachfolgende Walzen, Bahnführungselemente und auch den Bahnrand bei Overboard-Fahrweise
verschmutzen können.
[0039] In
Figur 2 ist eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Vorhang-Auftragswerkes 1a
gezeigt, das zur Vermeidung der unerwünschten Randverdickungen 9 (siehe Figur 1) an
wenigstens einem Bahnrand 2.1 einen Randschaber 10 aufweist.
[0040] Dieser an der linken Bildseite eingezeichnete Randschaber 10 ist in der Lage, auf
mechanischem Wege das mittels Vorhang 7 auf die Oberseite 2a der Faserstoffbahn 2
in der eingestellten Beschichtungsbreite BB aufgebrachte Auftragsmedium am Randbereich
R zusätzlich noch abzuschaben. Dadurch wird eine gewünschte Auftragsbreite AB in der
so genannten Inboard-Fahrweise ohne unerwünschte Randverdickungen erreicht.
Auf der rechten Bildseite ist zum Vergleich die so genannter Overboard- Fahrweise
dargestellt. Das überschüssige, abgeschabte Medium MÜ fließt bei der Inboard-Fahrweise,
also bei Anwendung des Randschabers 10 nach außen hin über einen Ablauf 11 ab.
[0041] Der Randschaber 10 ist in Breitenrichtung der Faserstoffbahn 2 bewegbar, wie der
horizontale Pfeil zeigt. Während der Beschaberung steht der Randschaber 10 aber still.
Die Beschaberung erfolgt dann ausschließlich aufgrund der am Randschaber vorbei in
Laufrichtung L bewegten Faserstoffbahn 2.
[0042] Die übrigen eingezeichneten und bezifferten Bauteile entsprechen jenen aus Figur
1 und sollen deshalb hier nicht noch einmal beschrieben werden.
[0043] In
Figur 3 ist eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Vorhang-Auftragswerkes 1b
gezeigt. Dieses Auftragswerk weist zusätzlich noch eine Absaugeinrichtung 12 für das
mittels Randschaber 10 abgeschabte überschüssige Auftragsmedium MÜ auf. Die Absaugung
ist mit dem vertikalen Pfeil angegeben.
[0044] Die übrigen eingezeichneten und bezifferten Bauteile entsprechen jenen aus der Figur
1 und sollen deshalb hier nicht noch einmal beschrieben werden.
[0045] In beiden Figuren 2 und 3 ist im Übrigen auch ersichtlich, dass der Randschaber 10
in stromabwärtiger Richtung (Laufrichtung L) unmittelbar dem Vorhang-Auftragskopf
3 und den Randführungen 8 bzw. einer Auftrefflinie 13 des Vorhanges 7 auf der Faserstoffbahn
2 nachgeordnet ist.
[0046] Figur 4 zeigt eine vergrößerte Darstellung des Randschabers 10 mit Absaugeinrichtung 12 im
Schnitt.
[0047] Der Randschaber 10 weist mindestens eine Saugdüse 14 auf, die gegen die Bewegungsrichtung
L der Faserstoffbahn 2 gerichtet ist. Die Saugdüse 14 hat eine Schlitzhöhe A zwischen
0,2 und 3,0 mm und eine Breite E zwischen 10 und 50mm. Die Schlitzbreite ergibt sich
durch die gewünschte Breite des ungestrichenen Randes. Außerdem besitzt die Saugdüse
14 zwischen ihrer oberen Schaberkante 15 und ihrer unteren Schlitzöffnungs- bzw. Schaberkante
16 einen Versatz D, der zwischen 1 und 10mm beträgt. Je größer die Bahngeschwindigkeit
ist, desto größer soll der Versatz D sein.
Die untere Schaberkante 16 kontaktiert die Oberseite bzw. Oberfläche 2a der Faserstoffbahn
2 und kratzt sozusagen damit die Auftragsschicht AS (das ist jeweils die obere Schicht
bei mehrfach aufgebrachter Schicht) sauber ab. Die Schaberkante 16 ist dazu spitzwinklig
in einem Winkel β zwischen 5 und 45° ausgebildet. Die Saugdüse 14 weist auch einen
hinteren Absatz B auf, der auf der von der unteren Schaberkante 16 abgewandten Seite
liegt und ca. 2 bis 8mm hoch ist. Durch diese Ausbildung soll ein Rückfluss des abgeschabten
Mediums verhindert werden.
[0048] Die Saugdüse 14 weist überdies eine Schaberkammer 17 auf, in die ein Saugkanal 18
der Absaugeinrichtung 12 mündet. Der Saugkanal 18 kann in beliebiger Querschnittsform
ausgebildet sein. Seine Saugöffnung 19 ist in einem Abstand C zum Boden des Randschabers
10 bzw. der Schaberkammer 17 angeordnet, wobei der Abstand C ca. 4 bis 20mm beträgt.
Die Wirkrichtung der Saugöffnung 19 ist bevorzugt der Bewegungsrichtung der Faserstoffbahn
2 entgegengesetzt.
[0049] Figur 5 zeigt eine Gesamt-Darstellung des erfindungsgemäßen Vorhang-Auftragswerkes 1 b mit
Randschaber 10 und der Absaugeinrichtung 12 einschließlich Mediums-Rückführleitungen
20. Nach entsprechender Aufbereitung in speziellen Einrichtungen 21, wie Filter, Entgaser,
wird das abgesaugte überschüssige Medium MÜ erneut dem Vorhang- Auftragskopf 3 über
Zuführleitungen 22 wieder zugeführt werden.
In dieser Figur wird auch deutlich, dass der Randschaber 10 im gewählten Beispiel
in einem Abstand F zur Auftrefflinie 13 des Vorhangs 7 angeordnet ist. Diesen Abstand
behält der Schaber 10 während der Beschaberung bei.
[0050] Figur 6 und 7 zeigen, dass dem Randschaber 10 ein unterhalb der Faserstoffbahn 2 befindliches Bahnstützelement
23 zugeordnet ist. Das Abstützen kann mit einer Walze oder einer ebenen Führungsfläche
(Tragbalken, umlaufendes Endlosband etc.) erfolgen, so dass der Randschaber 10 oberhalb
dieses Stütz- bzw. Bahnführungselementes 23 wirken kann. Gemäß
Figur 6 ist das Bahnstützelement 23 federnd ausgebildet.
[0051] Gemäß
Figur 7 ist das Bahnstützelement 23 so ausgebildet ist, dass sich zwischen diesem Element
23a und der Unterseite 2b der Faserstoffbahn 2 ein federndes Luftpolster 24 ausbildet,
wobei das Luftpolster 24 im Wesentlichen eine Dicke zwischen 1 und 3mm erreichen kann.
Vom Unternehmen der Anmelderin werden derartige Bahnstützelemente als so genannte
TopTurns bezeichnet und vertrieben. Damit kann die Faserstoffbahn berührungslos geführt
werden und außerdem der Randschaber 10 federnd gegen die Oberfläche der Faserstoffbahn
2 gedrückt werden. Durch diese Ausbildung wird die Gefahr von Abrissen der Bahn 2
im Randbereich vermieden.
[0052] Figur 8 zeigt schließlich eine schematische Draufsicht auf einen Teil eines Randbereiches
R einer doppelt und simultan beschichteten Faserstoffbahn 2. Verwendet wurde dabei
ein hier nicht mit dargestelltes Vorhangauftragswerk 3. Der Vorstrich bzw. Unterstrich
30 wurde im Versuch bei 800m/min mit einem Strichgewicht von 7,5 g/m
2 und der Deckstrich 40 mit 8 g/m
2 aufgebracht. Aufgrund des Einsatzes des erfindungsgemäßen Randschabers 10 einschließlich
der Absaugung des im Randbereich abgeschabten überschüssigen Mediums wurde ein sehr
sauberer ungestrichener Rand 50 erreicht sowie Randverdickungen vor allem des Deckstriches
30 vermieden.
Bezugszeichenliste
[0053]
- 1, 1a, 1b
- Vorhang-Auftragswerk
- 2
- Faserstoffbahn
- 2a
- Oberfläche
- 2b
- Unterseite
- 3
- Auftragskopf
- 4, 4n
- Austrittsdüse
- 5
- Gleitfläche
- 6
- Abrisskante
- 7
- einschichtiger oder mehrschichtiger Vorhang
- 7a, 7b
- seitlicher Vorhangsrand
- 8
- Randführung
- 9
- Randverdickung
- 10
- Randschaber
- 11
- Ablauf
- 12
- Absaugeinrichtung
- 13
- Auftrefflinie des Vorhangs
- 14
- Saugdüse
- 15
- obere Schaberkante
- 16
- untere Schaberkante
- 17
- Schaberkammer
- 18
- Saugkanal
- 19
- Saugkanal
- 20
- Rückführleitung
- 21
- Aufbereitungseinrichtung
- 22
- Zuführleitung
- 23
- Bahnstützelement
- 24
- Luftpolster
- 30
- Vorstrich
- 40
- Deckstrich
- 50
- strichfreier Rand
- A
- Schlitzhöhe
- AB
- gewünschte Auftragsbreite
- AS
- Auftragsschicht
- B
- Absatz
- BB
- Beschichtungsbreite
- C
- Abstand
- D
- Versatz
- E
- Schlitzbreite
- L
- Bewegungs- bzw. Laufrichtung
- M
- Auftragsmedium
- MÜ
- überschüssiges, abgeschabtes Medium
- R
- Bahnrand
1. Vorhang-Auftragswerk (1, 1a, 1b) zur Beschichtung einer laufenden Papier-, Karton-
oder anderen Faserstoffbahn (2) mit wenigstens einem flüssigen bis pastösen Auftragsmedium
(M) in Form eines ein- oder mehrschichtigen Vorhangs (7), der im Wesentlichen der
Schwerkraft folgend auf die Faserstoffbahn (2) herabfällt, mit einem oberhalb der
Faserstoffbahn (2) angeordneten Vorhang-Auftragskopf (3),
dadurch gekennzeichnet, dass
an wenigstens einem Bahnrand (R) ein Randschaber (10) angeordnet ist, mit dem das
mittels Vorhang (7) auf die Oberfläche der Faserstoffbahn (2) in der eingestellten
Beschichtungsbreite (BB) aufgebrachte Auftragsmedium (M) am Randbereich der Beschichtungsbreite
(BB) entfernbar ist, wodurch eine gewünschte Auftragsbreite (AB) ohne unerwünschte
Randverdickung (9) erreichbar ist.
2. Vorhang-Auftragswerk nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Absaugeinrichtung (12) für das mittels Randschaber (10) entfernte Auftragsmedium
(MÜ) vorgesehen ist.
3. Vorhang-Auftragswerk nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Randschaber (10) in Breitenrichtung der Faserstoffbahn (2) bewegbar ist.
4. Vorhang-Auftragswerk nach wenigstens einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Randschaber (10) abhebbar und/oder auslenkbar ausgebildet ist.
5. Vorhang-Auftragswerk nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Randschaber (10) in stromabwärtiger Richtung dem Vorhang-Auftragskopf (3) bzw.
einer Auftrefflinie (13) des Vorhanges (7) nachgeordnet, aber noch vor einer nachfolgenden
Trocknung angeordnet ist.
6. Vorhang-Auftragswerk nach wenigstens einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
der Randschaber (10) bzw. die Absaugeinrichtung (12) mindestens eine Saugdüse (14)
aufweist, die in ihrer Wirkung gegen die Bewegungsrichtung (L) der Faserstoffbahn
(2) gerichtet ist.
7. Vorhang-Auftragswerk nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Saugdüse (14) eine Schlitzhöhe (A) zwischen 0,2 und 3,0 mm und eine Schlitzbreite
(E) zwischen 19 und 50mm aufweist.
8. Vorhang-Auftragswerk nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Saugdüse (14) zwischen ihrer oberen Schlitzöffnungs- bzw. Schaberkante (15) und
ihrer unteren Schlitzöffnungs- bzw. Schaberkante (16) einen Versatz (D) aufweist,
der zwischen 1 und 10mm beträgt, wobei die untere Schaberkante (16) spitzwinklig in
einem Winkel β zwischen 5 und 45° ausgebildet ist.
9. Vorhang-Auftragswerk nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Saugdüse (14) einen Absatz (B) aufweist, der auf der von der unteren Schaberkante
(16) abgewandten Seite liegt und ca. 2 bis 8mm hoch ist.
10. Vorhang-Auftragswerk nach wenigstens einem der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Saugdüse (14) eine Schaberkammer (17) aufweist, in die ein Saugkanal (18) mündet,
wobei der Saugkanal (18) in beliebiger Querschnittsform ausbildbar ist.
11. Vorhang-Auftragswerk nach wenigstens einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
dem Vorhang- Auftragskopf (3) Randführungen (8) zugeordnet sind, durch die der ein-
oder mehrschichtige Vorhang (7) zumindest über eine Teilstrecke seines Fallweges zwischen
einer Abrisskante (6) und der Oberfläche der Faserstoffbahn (2) an seinen seitlichen
Rändern (7a, 7b) führbar ist und die Randführungen (8) in Breitenrichtung des Vorhanges
(7) zur Einstellung einer Beschichtungsbreite (BB) verstellbar sind.
12. Vorhang-Auftragswerk nach wenigstens einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
dem Randschaber (10) ein unterhalb der Faserstoffbahn (2) befindliches Bahnstützelement
(23) zugeordnet ist, welches bevorzugt zwischen ihm und der Unterseite (2b) der Faserstoffbahn
(2) ein federndes Luftpolster (24) ausbildet, wobei das Luftpolster (23) im Wesentlichen
eine Dicke im Bereich zwischen 1 und 3mm aufweist.
13. Randschaber (10) für ein Vorhang- Auftragswerk (1, 1 a, 1 b),
gekennzeichnet durch
wenigstens eines der Merkmale gemäß der Kennzeichen der Ansprüche 2 bis 12 zur Erzeugung
eines strichfreien Randes (50) und einer gewünschten Auftragsbreite (AB) ohne unerwünschte
Randverdickung (9) auf der Oberfläche (2a) einer laufenden Papier-, Karton- oder anderen
Faserstoffbahn (2) während ihrer Beschichtung innerhalb eines Herstellungs- bzw. Veredelungsprozesses
der Faserstoffbahn (2).
14. Verfahren zur Beschichtung einer laufenden Papier-, Karton- oder anderen Faserstoffbahn
(2) während ihrer Beschichtung innerhalb eines Herstellungs- bzw. Veredelungsprozesses
der Faserstoffbahn (2) mit wenigstens einem flüssigen bis pastösen Auftragsmedium
(M), welches in Form eines ein- oder mehrschichtigen Vorhangs (7) im Wesentlichen
der Schwerkraft folgend, mit einem Vorhang-Auftragskopf (3) von oben her auf die Faserstoffbahn
(2) aufgebracht wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
mit Hilfe wenigstens eines gegen die Oberfläche der Faserstoffbahn (2) angepressten
Randschabers (10) das mittels Vorhang (7) auf die Oberfläche der Faserstoffbahn (2)
in der eingestellten Beschichtungsbreite (BB) aufgebrachte Auftragsmedium (M) am Randbereich
der Beschichtungsbreite (BB) abgeschabt wird, wodurch eine gewünschte Auftragsbreite
(AB) ohne unerwünschte Randverdickung (9) erreicht wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Auftragsmedium (MÜ) abgeschabt und danach abgesaugt wird.
16. Verfahren nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, dass
der ein- oder mehrschichtigen Vorhang (7) zumindest über eine Teilstrecke seines Fallweges
zwischen einer Abrisskante (6) und der Oberfläche der Faserstoffbahn (2) mittels Randführungen
(8) an seinen seitlichen Rändern (7a, 7b) geführt wird und eine Einstellung einer
Beschichtungsbreite (BB) durch Verstellen der Randführungen (8) in Breitenrichtung
des Vorhanges (7) vorgenommen wird.
17. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 14 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Faserstoffbahn (2) über wenigstens ein Bahnstützelement (23) geführt wird, wobei
der Randschaber (10) während der Randschichtentfernung bzw. Beschaberung gegen das
Bahnstützelement (22, 22a) gepresst wird.