Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verbindungssystem zur Verbindung eines ersten Bauteils
mit einem zweiten Bauteil, wie es regelmäßig zur Verbindung von Betonplatten Verwendung
findet, gemäß Anspruch 1. Das Verbindungssystem ist vom Typ einer Schubdornverbindung,
bei dem in einem Bauteil ein Dornteil angeordnet ist und in dem anderen Bauteil ein
Hülsenteil, in welchem der Dorn in einer Gleithülse führbar ist. Weiterhin betrifft
die Erfindung ein Dornteil sowie ein Hülsenteil eines solchen Verbindungssystems.
Stand der Technik
[0002] Eine Schubdornverbindung der eingangs genannten Art zur Verbindung zweier Betonplatten
ist aus der
EP 0 886 008 A1 bekannt. Derartige Schubdornverbindungen dienen meist dazu, Bewegungsfugen im Stahlbetonbau
herzustellen. Schubdornverbindungen werden dann erforderlich, wenn infolge von Belastungen
oder thermischen Ausdehnungen Relativbewegungen der zu verbindenden Betonbauteile
ermöglicht werden müssen, damit die Betonbauteile nicht beschädigt werden. Die Schubdornverbindungen
dienen bei derartigen Systemen zur Aufnahme und zur Übertragung von Querkräften.
[0003] Die in der
EP 0 886 008 A1 beschriebene Schubdornverbindung umfasst eine Verankerungsplatte, an der ein Lastverteilungsrohr
gehalten ist. Diese Verankerungsplatte umgibt das Lastverteilungsrohr in der Art eines
Flansches. Innerhalb des Lastverteilungsrohrs befindet sich zentrisch angeordnet eine
Gleithülse, die in dem Lastverteilungsrohr, auf der Stirnseite des Bauteils hin, durch
eine massive Schulter gehalten ist. Weiterhin sind Verankerungsbügel an der Verankerungsplatte
angeschweißt. Der zunächst freie Innenraum zwischen Gleithülse und Lastverteilungsrohr
wird mit Beton ausgegossen. Es wird darauf hingewiesen, dass die Schulter derart ausgebildet
ist, dass die Kräfte effizient radial nach außen geleitet werden können. Die Lastverteilung
in axialer Richtung wird durch das auf der Schulter sitzende Rohr bewirkt, das durch
den bauseitigen Beton verfüllt wird.
[0004] Bei den bekannten Systemen werden zwei Grundtypen unterschieden, sogenannte N-Typen
und sogenannte Q-Typen. Typ N-Schubdornverbindungen ermöglichen eine Bewegung der
Stahlbetonbauteile zueinander in Richtung einer Dornachse des Dornes. Bei Typ Q-Verbindungen
wird sowohl eine Bewegung in Dornrichtung als auch quer dazu ermöglicht. Typ Q-Verbindungen
haben somit zwei Freiheitsgrade, Typ N-Verbindungen nur einen Freiheitsgrad.
[0005] Aus der
EP 0 773 324 A1 geht eine Vorrichtung zum Verbinden und zur Aufnahme von Querkräften von zwei durch
eine Fuge getrennten Bauteilen hervor, bei denen die insbesondere aus Beton bestehen
Bauteile mittels eines Dornes verbunden sind. Einer der beiden Endbereiche des Dornes
ist in dem ersten Bauteil eingelassen, während in dem zweiten Bauteil eine Hülse eingelassen
ist, in welche der andere der beiden Endbereiche des Dornes eindringt. Am Dorn und
an der Hülse sind jeweils im Bereich der Fuge flanschartige Scheiben angeordnet, welche
im Wesentlichen rechtwinklig zu Dorn und Hülse ausgerichtet sind und welche zumindest
teilweise in die entsprechenden Bauteile eingelassen sind. Gemäß eines Ausführungsbeispiels
können die flanschartigen Scheiben als Bestandteil von Platten ausgebildet sein, welche
zu einem Kastenprofil gebogen sind und welche Ausnehmungen zur Aufnahme von Verankerungsbügeln
aufweisen, mit Hilfe dessen die Platten in dem Betonbauteil vergossen werden. Der
Dorn ist in dem Kastenprofil sowohl an der der Fuge zugewandten Seite, als auch an
der der Fuge abgewandten Seite des Kastenprofils geführt.
[0006] Nachteilig an dieser Lösung ist jedoch, dass durch die relativ große Ausdehnung der
Kästen in Dornrichtung lange Dorne vorgesehen werden müssen. Diese bestehen in aller
Regel aus rostfreiem Edelstahl, da sie der Feuchtigkeit ausgesetzt sind und andernfalls
zum Rosten neigen würden. Derartige lange Dorne aus Edelstahl sind jedoch vergleichsweise
teuer. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass die kastenartigen Platten temperatur-
und altersbedingt zu Deformationen neigen, so dass hülsenseitig keine einwandfreie
Führung des Schubdornes mehr gewährleistet werden kann. In der Folge können Reibgeräusche
auftreten, die sich in einem Gebäude als Körperschall fortsetzen und so zu erheblichen
Beeinträchtigungen oder sogar erheblichen baulichen Mängeln führen.
[0007] Aus der
EP 1 477 620 A1 ist ein Befestigungselement für Betonbauteile bekannt, bei dem ein Profildorn zur
Verbindung zweier Betonbauteile vorgesehen ist, welcher an Teilflächen Polsterungen
aufweist, die eine gewisse Elastizität der Betonbauteile gegenüber dem Befestigungselement
zulassen, um Spannungsspitzen in den Betonbauteilen abzubauen.
[0008] Die
DE 199 64 031 A1 beschreibt eine Hülsen-/Dorn-Verbindung zur Übertragung von Querkräften zwischen
zwei benachbarten Bauteilen. Die Hülse dieser Verbindung ist an ihrer Stirnseite mit
einer Stirnplatte versehen. Darüber hinaus ist die Hülse durch mehrfach U-förmig gebogene
Druckverteilungselemente umgeben, die auch an der Rückseite der Stirnplatte befestigt
sind. Ein entsprechender Aufbau ist für den Dorn, der dem anderen Bauteil zugeordnet
ist, vorgesehen.
[0009] Die
DE 1 659 187 A beschreibt einen horizontal verschiebbaren Gleitanker zur Übertragung von Vertikallasten
von einem Bauteil auf ein anderes Bauteil. Es wird ein stab- oder dornartig ausgebildeter
Anker eingesetzt. Dieser Anker ist so angeordnet, dass das eine Ende davon mit dem
einen Bauteil fest verbunden ist und mit dem anderen Bauteil horizontal verschiebbar
und um mindestens eine Achse drehbar verbunden ist. Dieser Anker wird hierzu in dem
anderen Bauteil in einer darin fest eingebundenen Hülse beweglich gehalten. In der
Hülse befinden sich Elemente, die die Gleitfähigkeit des Ankers darin verbessern.
[0010] Nachteilig bei dem dort bekannten Befestigungselement ist, dass es keine ausreichende
Kantenfestigkeit aufweist, so dass der Beton im Bereich der Fuge trotz der Polsterung
brechen kann. Darüber hinaus können sich die Betonbauteile durch die erforderliche
dicke Polsterung gegeneinander in Kraftrichtung verschieben, so dass die Maßhaltigkeit
der Bauteile zueinander nicht besonders groß ist.
Aufgabe
[0011] Ausgehend hiervon ergibt sich die Aufgabe, ein Verbindungssystem der eingangs genannten
Art dahingehend weiterzubilden, dass es ohne die Gefahr von Beschädigungen zweier
Bauteile eine hochbelastbare Verbindung der Bauteile zulässt, wobei das Verbindungssystem
eine einwandfreie Führung des Dornes ermöglicht und wobei das Verbindungssystem darüber
hinaus kostengünstiger herstellbar ist als aus dem Stand der Technik bekannte Systeme.
Darstellung der Erfindung
[0012] Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verbindungssystem gemäß Anspruch 1 sowie durch
ein Verbindungssystem nach dem nebengeordneten Anspruch 11. Die Aufgabe wird weiterhin
gelöst durch ein Dornteil gemäß dem nebengeordneten Anspruch 14 und ein Hülsenteil
gemäß dem nebengeordneten Anspruch 15,
[0013] Ein erfindungsgemäßes Verbindungssystem zur Verbindung eines ersten Bauteils mit
einem zweiten Bauteil weist ein Hülsenteil auf, das mittels einer Bewehrung in dem
ersten Bauteil festlegbar ist. Die Bewehrung dient zur Verstärkung des Bauteils und
gibt diesem eine höhere Tragfähigkeit. Weiterhin ist ein Dornteil vorgesehen, das
in dem zweiten Bauteil mittels einer Bewehrung festlegbar ist. Der Dorn ist im verbundenen
System der beiden Bauteile in einer Gleithülse des Hülsenteiles führbar.
[0014] Das Halteelement in Form des Rechteckprofils oder des Trapezprofils besitzt zwei
parallele sich gegenüberliegende Flächen. Dieses Profil wird parallel zu der fugenseitigen
Stirnseite des entsprechenden Bauteils ausgerichtet. Ein solches Profil wird vorzugsweise
sowohl für das Hülsenteil als auch für das Dornteil eingesetzt. Die Gleithülse eines
solchen Hülsenteils verläuft dann bevorzugt im rechten Winkel zu diesen parallelen
Flächen des Halteelementes. Gleiches gilt für den Dorn des Dornteils, das in das andere
Bauteil eingesetzt ist. Für das Halteelement sind auch andere Profile möglich, die
jedoch zwei gegenüberliegende, im Wesentlichen parallele Flächen haben sollten, durch
die die Gleithülse des Hülsenteils bzw. der Dorn des Dornteils führt. Ein solches
Halteelement hat weiterhin den Vorteil, dass es sehr nahe zu der Fuge mit dem einen
Flächenteil der zwei parallelen Flächen angeordnet werden kann. Durch den Verlauf
des Halteelementes parallel zur Bauteilfuge kann das Halteelement sehr lang ausgebildet
werden, da es durch seine Lage am Rand des Bauteils nicht in die Bewehrung des Bauteils
eindringt. Folglich ist es möglich, einen wesentlich größeren Bereich des Stahlbetonbauteils
am lokalen Lasteintrag zu beteiligen, da sich ein größerer so genannter Durchstanzkegel
ausbildet.
[0015] Mit der erfindungsgemäßen Schubdornverbindung wird die Querkraft über die Fuge durch
den Dorn übertragen. Durch die Ausbildung des Halteelementes (vorzugsweise ausbetoniertes
Edelstahlrohr) wird der Dorn exakt geführt, und aufgrund der Geometrie des Halteelementes
(Rechteckprofil oder Trapezprofil) wird eine Einspannung des Dornes durch die gegenüberliegenden
parallelen Flächen erreicht. Der Dorn wird dadurch direkt am Anschnitt der Bauteilkante
nur sehr wenig.verdreht. Diese Ausbildung des Halteelementes ermöglicht es auch, einen
sehr kurzen Dorn einzusetzen, der dann nicht auf die bauteilseitige Bewehrung trifft.
Die übertragene Querkraft kann durch angeschweißte Bewehrungsbügel in das Stahlbetonbauteil
eingeleitet werden.
[0016] Die Bewehrung kann Bestandteil einer ohnehin vorhandenen bauteilseitigen Bewehrung
oder kann eine zum Verbindungssystem gehörige Bewehrung sein, die mit dem System zusammen
in die Bauteile integriert wird.
[0017] Das erste und das zweite Bauteil bestehen dabei regelmäßig aus Beton, Stahlbeton
oder aus sonstigen Materialien, die zur Herstellung von Bauteilen vergossen werden.
[0018] Die beiden Bauteile bilden eine Fuge zueinander aus, die zur Kompensation von Relativbewegungen
der beiden Bauteile dient, bedingt beispielsweise durch Temperaturwechsel. Bevorzugte
Anwendungen des Verbindungssystems bestehen somit insbesondere bei Bauteilen mit großen
Ausmaßen, die zu großen Ausdehnungen bei Temperaturänderungen neigen, beispielsweise
Brücken oder größere Betonplatten in Gebäuden. Die zwischen den Bauteilen bestehende
Fuge kann zum Beispiel mit einem elastischen Material verfüllt sein, das unter anderem
auch Wärmedämmeigenschaften haben kann.
[0019] An der Bewehrung des Hülsenteils ist ein Halteelement zur Halterung der Gleithülse
vorgesehen, das aus wenigstens zwei unterschiedlichen Materialien besteht. Während
demgegenüber im Stand der Technik allenfalls Halteelemente bekannt sind, die aus einem
Material bestehen, lassen sich mit Hilfe wenigstens zweier unterschiedlicher Materialien
die Anforderungen an ein Halteelement zur Halterung der Gleithülse sehr viel besser
verwirklichen.
[0020] Dabei kann vorgesehen sein, dass das Halteelement einerseits teils aus einem besonders
zugfesten Material und andererseits teils aus einem besonders druckfesten Material
besteht, wodurch die über das Verbindungssystem übertragenen Kräfte besonders gut
über Dorn, Hülse und Halteelement aufgenommen und in das Bauteil weitergeleitet werden
können.
[0021] Durch die Optimierung der Festigkeit des Halteelementes lässt sich dieses darüber
hinaus gegenüber aus dem Stand der Technik bekannten Halteelementen besonders kompakt
aufbauen, was die Montage des Halteelementes bei der Herstellung des ersten Bauteils
erleichtert. Durch den dadurch beanspruchten geringen Bauraum wird darüber hinaus
ermöglicht, dass das Halteelement sehr weit vorne im Bereich der Fuge angeordnet werden
kann. Dadurch ist der Dorn durch das Halteelement genau in dem Bereich geführt, in
dem die größten Belastungen durch den Schubdorn in das Halteelement eingeleitet werden.
[0022] Das Halteelement bedingt weiterhin, dass zur statischen Berechnung der Bauteile und
des Verbindungssystems nur die Fuge selbst berücksichtigt werden muss, da der Dorn
durch das optimierte Halteelement so sauber geführt ist, dass der größte Teil der
Kräfte an einer zur Fuge gewandten Stirnseite der Bauteile vom Dorn in das Halteelement
eingeleitet wird und von dort über die Bewehrungen in die Bauteile selbst. Der meist
aus teurem Edelstahl bestehende Dorn kann somit besonders kurz ausgebildet werden,
er muss lediglich auch bei maximaler Fuge das Halteelement vollständig durchgreifen.
[0023] Das Halteelement ist als Hohlprofil ausgebildet, dessen Hohlraum mit einem hochfesten
Material, vorzugsweise hochfestem Beton verfüllt ist.
[0024] Der hochfeste Beton weist eine besonders hohe Druckbelastbarkeit auf. Das Halteelement
stellt dann sicher, dass die Gleithülse und in der Gleithülse der Dorn sauber geführt
werden, da das kompakte, hochfeste und damit verzugsarme Halteelement zu sehr viel
geringerer Verformung neigt als die im Stand der Technik bekannten groß dimensionierten
Halteelemente. Daraus ergeben sich wesentlich geringere Reibungsbeanspruchungen im
Dorn, was eine bessere Führung erlaubt und was das Auftreten von Reibgeräuschen minimiert.
[0025] Als geeignetes Material zur Bereitstellung des Hohlprofils hat sich Stahl erwiesen,
der in an sich bekannter Weise als Hohlprofil ausgebildet werden kann, beispielsweise
durch Urform- oder Umformverfahren. Das Halteelement besteht dabei vorzugsweise aus
nichtrostendem Stahl oder Edelstahl, da ein solches Halteelement besser eindringender,
mit Elektrolyt versetzter Feuchtigkeit standhalten kann.
[0026] Das Halteelement ist als Rechteckprofil ausgebildet. Rechteckprofile sind, verglichen
mit anderen Profilen, äußerst kompakt, so dass das Halteelement einen gegenüber anderen
Bauformen geringeren Bauraum benötigt. Darüber hinaus lässt sich das Halteelement
durch die flachen Seiten des Rechteckprofils besonders weit vorne an der Bauteilgrenze
bzw. Fuge in dem ersten Bauteil anordnen, was die Belastung des ersten Bauteils durch
verbesserte Kraftableitung im relevanten Bereich vermindert. Wesentlich ist somit,
dass das Halteelement aus einem Profil gebildet ist, das zwei parallele Flächen aufweist.
[0027] Statt eines Rechteckprofils kann auch ein Trapezprofil verwendet werden, dessen parallele
Flächen parallel zur fugenseitigen Stirnseite ausgerichtet sind. Trapezprofile ermöglichen
eine Minimierung der Größe des Halteteils, da das Trapez entsprechend der statischen
Belastungen dimensioniert werden kann.
[0028] Dadurch, dass mit einem erfindungsgemäßen Halteelement in Rechteckprofilausbildung
eine Anordnung besonders weit vorne an der Fuge des Bauteils möglich ist, kann der
Schubdorn darüber hinaus besonders kurz ausgebildet sein, ohne die Stabilität des
Systems oder die Belastbarkeit dessen zu verringern. Dies führt zu einer erheblichen
Einsparung an dem empfehlenswerten teuren Edelstahl.
[0029] Eine weitere besonders vorteilhafte Ausgestaltung des Verbindungssystems sieht vor,
dass in dem Halteelement mehrere nebeneinander angeordnete Halterungen für mehrere
Dorne angeordnet sind. Auf diese Weise lässt sich ein Halteelement von größerer Länge
angeben, bei dem mehrere Dorne nebeneinander anordenbar und führbar sind. Auf diese
Weise lassen sich große Lasten über mehrere parallele Dorne übertragen, ohne einen
größeren Dorndurchmesser eines einzigen Dornes wählen zu müssen.
[0030] Bei den bekannten Systemen sind immer nur Halterungen für eine Gleithülse vorgesehen.
Dies führt dazu, dass zwischen benachbarten Halterungen ein bestimmter Abstand eingehalten
werden muss, da andernfalls die Tragfähigkeit der Bauteile nicht gewährleistet werden
kann.
[0031] Um die Gefahr von Kantenabplatzungen des Bauelements zu verringern, ist weiterhin
mit Vorteil vorgesehen, dass an dem Halteelement ein flexibles Element angeordnet
ist, welches eine Nachgiebigkeit des Halteelementes im Kantenbereich gewährleistet.
Das flexible Element besteht vorzugsweise aus einem oder mehreren Streifen, die in
Bereichen möglicher Kraftspitzen angeordnet sind. Ein besonderer Vorteil ergibt sich,
wenn die flexiblen Elemente darüber hinaus Dichtfunktionen aufweisen, um das Halteelement
und die Bewehrung gegen Feuchtigkeit zu schützen. Geeignete Materialien sind quellfähiges
Bitumen oder Elastomere.
[0032] Zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Typ Q-Verbindungssystems ist mit Vorzug vorgesehen,
dass in dem Hülsenteil zur Ermöglichung einer zusätzlichen horizontal-tangentialen
Relativverschiebung in dem ersten Bauteil zwischen Gleithülse und Hohlprofil eine
weitere Hülse angeordnet ist, die eine horizontale Öffnung aufweist, die gleich groß
oder größer ist als die größte Querausdehnung der Gleithülse.
[0033] Die Öffnung der weiteren Hülse ist vorzugsweise oval, langlochartig oder rechteckig
ausgebildet. Die größere Öffnung der weiteren Hülse ermöglicht, dass die Gleithülse
in der weiteren Hülse aufgenommen werden kann, und dass die Gleithülse in der weiteren
Hülse gleiten oder rollen kann. Ovale, langlochartige oder rechteckige Öffnungen der
weiteren Hülse ermöglichen besonders kompakte Gestaltungen der weiteren Hülse.
[0034] Ein weiterer Vorzug ergibt sich, wenn das Halteelement und die Bewehrung in axialer
Richtung des Dornes hintereinandergeschaltet sind. Zum einen lässt sich dadurch erreichen,
dass das Halteelement und Bewehrung besonders leicht miteinander verbindbar sind,
beim Vorsehen von im Wesentlichen gleichen Materialien, beispielsweise durch Schweißen.
Die Bewehrung kann auch aus Baustahl bestehen, welcher sich mit Stahl oder Edelstahl
verschweißen lässt.
[0035] Darüber hinaus lässt sich auf diese Weise das Halteelement besonders weit vorne im
Bereich der Fuge zwischen erstem Bauteil und zweitem Bauteil platzieren, bevorzugt
direkt am Rand des Bauteils. Weiterhin wird erreicht, dass die Bewehrung den üblichen
Randeinfassungen entspricht, so dass der Einbau des Systems besonders einfach möglich
ist, und dass der Einbau der übrigen bauteilseitigen Bewehrungen in Bereichen, in
denen keine Schubdornverbindung vorgesehen wird, nicht behindert, ist.
[0036] Ein weiterer besonderer Vorteil ergibt sich, wenn in dem Dornteil ein weiteres Halteelement
für den Dorn vorgesehen ist, das dem Halteelement der Gleithülse im Wesentlichen in
den unterschiedlichen, zuvor beschriebenen Ausgestaltungen entspricht. Dadurch lässt
sich auch dornseitig eine besonders gute Krafteinleitung der auftretenden Kräfte in
das zweite Bauteil bewerkstelligen, so dass hier ebenfalls Randabplatzungen im zweiten
Bauteil verhindert werden können und der Schubdorn besonders leicht montierbar ist.
[0037] Bevorzugt ist in dem Dornteil eine Führungshülse für den Dorn vorgesehen, innerhalb
welcher der Dorn festlegbar ist. Auf diese Weise lässt sich der Dornteil zunächst
ohne Dorn montieren und der Dorn nachher einsetzen.
[0038] Ein erster unabhängiger Gedanke der Erfindung betrifft ein Verbindungssystem zur
Verbindung eines ersten Bauteils mit einem zweiten Bauteil, das einen Hülsenteil aufweist,
der mittels einer Bewehrung in dem ersten Bauteil festlegbar ist und das einen Dornteil
aufweist, der mittels einer Bewehrung in dem zweiten Bauteil festlegbar ist. Durch
einen Dorn des Dornteils ist eine Verbindung zwischen dem ersten Bauteil und dem zweiten
Bauteil herstellbar, wobei der Dorn in einer Gleithülse des Hülsenteils führbar ist.
[0039] Zum einen lässt sich dadurch erreichen, dass das Halteelement und Bewehrung besonders
leicht miteinander verbindbar sind, beim Vorsehen von im Wesentlichen gleichen Materialien,
beispielsweise durch Schweißen. Die Bewehrung kann auch aus Baustahl bestehen, welches
sich mit Stahl oder Edelstahl verschweißen lässt.
[0040] Darüber hinaus lässt sich auf diese Weise das Halteelement besonders weit vorne im
Bereich der Fuge zwischen erstem Bauteil und zweitem Bauteil platzieren, bevorzugt
direkt am Rand des Bauteils. Weiterhin wird erreicht, dass die Bewehrung exakt den
üblichen Randeinfassungen entspricht, so dass der Einbau des Systems besonders einfach
möglich ist, und dass der Einbau der übrigen bauteilseitigen Bewehrungen in Bereichen,
in denen keine Schubdornverbindung vorgesehen wird, nicht behindert, ist.
Erfindungsgemäß ist gemäß dem zweiten Erfindungsgedanken vorgesehen, dass das Halteelement
und die Bewehrung in axialer Richtung des Dornes hintereinandergeschaltet sind. Auf
diese Weise lässt sich das Halteelement besonders leicht an der Bewehrung befestigen
und das Halteelement besonders weit vorne im Bereich einer zwischen den Bauteilen
ausgebildeten Fuge anordnen. Dies verhindert Ausplatzungen durch Kraftspitzen am ersten
Bauteil und ermöglicht eine besonders zuverlässige Führung des Dornes im Hülsenteil.
[0041] Besonders bevorzugt ist das Halteelement zur Halterung der Gleithülse aus wenigstens
zwei unterschiedlichen Materialien hergestellt.
[0042] Während demgegenüber im Stand der Technik allenfalls Halteelemente bekannt sind,
die aus einem Material bestehen, lassen sich mit Hilfe wenigstens zweier unterschiedlicher
Materialien die Anforderungen an ein Halteelement zur Halterung der Gleithülse sehr
viel besser verwirklichen.
[0043] Dabei kann vorgesehen sein, dass das Halteelement einerseits teils aus einem besonders
zugfesten Material und andererseits teils aus einem besonders druckfesten Material
besteht, wodurch die über das Verbindungssystem übertragenen Kräfte besonders gut
über Dorn, Hülse und Halteelement aufgenommen und in das Bauteil weitergeleitet werden
können.
[0044] Durch die Optimierung der Festigkeit des Halteelementes lässt sich dieses darüber
hinaus gegenüber aus dem Stand der Technik bekannten Halteelementen besonders kompakt
aufbauen, was die Montage des Halteelementes bei der Herstellung des ersten Bauteils
erleichtert. Durch den dadurch beanspruchten geringen Bauraum wird darüber hinaus
ermöglicht, dass das Halteelement sehr weit vorne im Bereich der Fuge angeordnet werden
kann. Dadurch ist der Dorn durch das Halteelement genau in dem Bereich geführt, in
dem die größten Belastungen durch den Schubdorn in das Halteelement eingeleitet werden.
[0045] Im Übrigen weist das Verbindungssystem gemäß dem ersten unabhängigen Gedanken der
Erfindung eines oder mehrere der übrigen Vorteil bringenden Merkmale des zuerst beschriebenen
Erfindungsgedanken auf.
[0046] Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft ein Dornteil eines Verbindungssystems,
wie es zuvor beschrieben wurde.
[0047] Ein letzter Erfindungsgedanke betrifft ein Hülsenteil eines zuvor beschriebenen Verbindungssystems.
[0048] Weitere Ziele, Merkmale sowie vorteilhafte Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand
der Zeichnungen. Dabei bilden sämtliche beschriebenen und/oder bildlich dargestellten
Merkmale in ihrer sinnvollen Kombination den Gegenstand der vorliegenden Erfindung,
auch unabhängig von den Patentansprüchen und deren Rückbezügen.
Kurzbeschreibung der Figuren
[0049] Es zeigen schematisch:
- Fig. 1
- ein erfindungsgemäßes Verbindungssystem gemäß einer ersten Ausführungsform in einer
Seitenansicht;
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht der ersten Ausführungsform von schräg seitlich;
- Fig. 3
- das System gemäß Fig. 1 in verbautem Zustand;
- Fig. 4
- das System aus Fig. 1 in perspektivischer Ansicht von schräg oben;
- Fig. 5
- Elemente des Systems aus Fig. 1 in Explosionsdarstellung;
- Fig. 6
- Elemente des Systems aus Fig. 5 in vormontiertem Zustand;
- Fig. 7
- ein erfindungsgemäßes Verbindungssystem gemäß einer zweiten Ausführungsform in perspektivischer
Ansicht;
- Fig. 8
- das System aus Fig. 7 in perspektivischer Darstellung aus einem anderen Blickwinkel
heraus;
- Fig. 9
- das System aus Fig. 7 mit daran angeschlossenen Bewehrungen in perspektivischer Darstellung;
- Fig. 10
- eine dritte Ausführungsform der Erfindung in perspektivischer Darstellung;
- Fig. 11
- das System aus Fig. 10 mit daran angeschlossenen Bewehrungen;
- Fig. 12
- das System aus Fig. 10 in verbautem Zustand; und
- Fig. 13
- eine Darstellung vergleichbar mit derjenigen der Fig. 6, allerdings mit Halteelementen
14 und 24, die aus einem Trapezprofil gebildet sind.
Ausführungsbeispiele
[0050] Fig. 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Verbindungssystem 2 mit einem Hülsenteil 4 und
einem Dornteil 6 in zueinander ausgerichteter Stellung.
[0051] Das Hülsenteil 4 weist eine Gleithülse 8 auf, in welcher ein Dorn 10 gleitend geführt
ist. Die Gleithülse 8 besteht aus Polyamid, welcher die Reibungskräfte des Dornes
10 in der Gleithülse 8 minimiert. Weitere geeignete Kunststoffe sind PTFE, PP und
dergleichen. Die Gleithülse 8 weist einen Innendurchmesser auf, der geringfügig größer
ist als der Durchmesser des Dornes 10, so dass der Dorn 10 leicht in die Gleithülse
8 einführbar ist.
[0052] Die Gleithülse 8 ist in einem Halteelement 12 befestigt, welches aus einem Rechteckrohr
14 aus nicht rostendem Stahl gebildet ist, das eine Betonfüllung 16 aus hochfestem
Beton aufweist. Aufgrund des Rechteckrohrs besitzt das Halteelement 12 parallele Flächen
14', die parallel zur Fuge 44 der beiden Bauteile 40; 42 angeordnet sind, wie dies
auch in den Figuren 3 und 4 dargestellt ist. Wie anhand der Figur 3 ersichtlich ist,
kann ein solches Halteelement 12 sehr nahe an der Fuge der beiden Bauteile angeordnet
werden. Die Gleithülse 8 verläuft, wie die Figuren zeigen, im rechten Winkel zu den
parallelen Flächen 14' des Halteelements 12 bzw. in Richtung der Flächennormalen dieser
parallelen Fläche. Das Halteelement 12 ist an einer hülsenseitigen Bewehrung 18 festgeschweißt.
Die Bewehrungsbügel 18 bestehen aus üblichem Betonstahl, beispielsweise BSt 500 S.
[0053] Der Aufbau auf der Seite des Dornteils 6 ist dem Aufbau des Hülsenteils 4 entsprechend.
Dort ist ein Halteelement 22 vorgesehen, welches ein Rechteckrohr 24 aufweist, das
mit einer Betonfollung 26 aus hochfestem Beton verfüllt ist. Der Dorn 10 ist in dem
Halteelement 24 festgelegt. Das Halteelement 24 ist auch dornseitig an eine Bewehrung
28 angeschweißt, welche in dem entsprechenden Bauteil verankert wird (siehe Fig. 3).
Die parallelen Seiten des Rechteckrohrs, aus dem das Halteelement 24 gebildet ist,
sind mit dem Bezugszeichen 24' bezeichnet.
[0054] Der Dorn 10 besteht, wie die Rechteckrohre 14, 24, aus nichtrostendem Stahl.
[0055] An den Halteelementen 12, 22 sind zur Befestigung zwei Bewehrungsbügel 18, 28 vorgesehen.
Je nach Dimensionierung können auch mehrere Bügel 18, 28 an den Halteelementen 12,
22 angeschweißt werden.
[0056] Fig. 2 zeigt das Verbindungssystem 2 aus Fig. 1 in perspektivisch schräger Ansicht.
Das Halteelement 22 ist mittels Schweißnähten 30 mit den Bügeln 28 verbunden. Hülsenteilseitig
erfolgt die Verbindung zwischen Halteelement 12 und Bügeln 18. entsprechend.
[0057] Fig. 3 zeigt das erfindungsgemäße Verbindungssystem 2 in einer Seitenansicht in verbautem
Zustand.
[0058] Hülsenseitig ist eine erste Betonplatte 40 vorgesehen, dornseitig eine zweite Betonplatte
42. Zwischen der ersten Betonplatte 40 und der zweiten Betonplatte 42 ist eine Fuge
44 ausgebildet, die Relativbewegungen zwischen den Betonplatten 40 und 42 ermöglicht.
Die Halteelemente 12, 22 sind dabei direkt im Randbereich der Platten 40, 42 angeordnet
und ragen an der fugenseitigen Stirnseite der Betonplatten 40, 42 bis zu deren Oberfläche.
Durch eine derartige Anordnung lassen sich Risse in den Betonplatten 40, 42 unter
Gebrauchslast besonders wirkungsvoll verhindern.
[0059] Durch diese Anordnung der hochfesten Halteelemente 12, 22 direkt an die Fuge angrenzend
wird eine zu übertragende Last unmittelbar von den Halteelementen 12, 22 aufgenommen
und über die verschweißten Bewehrungen 18, 28 in den Beton abgeleitet. Dies reduziert
die Belastung der Stahlbetonbauteile im Bereich der Dornverbindung enorm, so dass
diese sehr lange rissfrei bleiben. Die Lasten werden mit dem erfindungsgemäßen Verbindungssystem
nämlich sehr viel großflächiger verteilt, so dass die lokalen Kräfte auf die Platten
40, 42 geringer ausfallen als bei bekannten Schubdornverbindungen.
[0060] Fig. 4 zeigt das erfindungsgemäße Verbindungssystem 2 in verbautem Zustand von schräg
oben. Durch die Kompaktheit des Verbindungssystems 2, die Rechteckrohre 14, 24 haben
in Schubdornrichtung eine Ausdehnung von etwa 20 bis 40 mm, lässt sich das System
2 problemlos in die übrige bauseitige Bewehrung 46 integrieren, ohne dass an der bauseitigen
Bewehrung 46 Änderungen vorgenommen werden müssen. Dies erleichtert die Montage des
Verbindungssystems 2 sehr. Auch die zum Hülsenteil 4 bzw. Dornteil 6 gehörenden Bewehrungen
18, 28 lassen sich ohne weiteres in die übliche bauseitige Bewehrung 46 integrieren.
[0061] Fig. 5 zeigt eine Explosionsdarstellung des erfindungsgemäßen Verbindungssystems
2 ohne hülsenseitige und dornseitige Bewehrung.
[0062] Der Dorn 10 ist hülsenseitig in dem Rechteckrohr 24 vermittels einer Hülse 50 aus
Polyamid oder anderen geeigneten Materialien gehalten, wodurch sich der Dorn 10 sehr
leicht in dem Rechteckrohr 24 einbringen lässt und was Geräuschentstehungen bei Relativbewegungen
reduziert. Auf die Kunststoffhülse 50 kann ggf. verzichtet werden, wenn die Umgebungsbedingungen
dies zulassen, beispielsweise wenn entsprechenden Geräuschen durch andere Methoden
entgegengewirkt wird.
[0063] Zusätzlich können auf die Rechteckrohre 14, 24 Streifen 52 aus quellfähigem Bitumen
ausgelegt sein, wodurch zum einen eine Dichtwirkung erreicht wird. Auf diese Weise
können die Rechteckrohre 14, 24 sowie die Bewehrungen 18, 28, 4B vor Korrosion geschützt
werden, wie sie abhängig vom jeweiligen Anwendungsgebiet auftreten kann, insbesondere,
da die Feuchtigkeit meist als aggressives Elektrolyt an die Rechteckrohre 14, 24 sowie
die Bewehrungen 18, 28, 46 gelangt, insbesondere, wenn die Betonbauteile 40, 42 Risse
aufweisen. Weiterhin weist quellfähiges Bitumen im aufgequollenen Zustand eine Elastizität
auf, die bei Belastung eine geringe Nachgiebigkeit zwischen Hülsenteil 4 bzw. Dornteil
6 und den Betonplatten 40, 42 ermöglicht. Auf diese Weise lassen sich Spannungsspitzen
weiter abbauen, so dass die Betonbauteile 40, 42 eine noch geringere Rissbildungsneigung
aufweisen.
[0064] Zur Fertigstellung von Hülsenteil 4 und Dornteil 6 werden die Hülsen in entsprechender
Position in die Rechteckrohre 14, 24 eingeführt und dort befestigt, bevorzugt durch
Klemmen oder Kleben. Anschließend wird im Dornteil 6 der Dorn 10 in die dort eingebrachte
Kunststoffhülse 50 eingeführt. Der Dorn 10 kann im Dornfieil 6 festgeklebt oder angeschweißt
werden, beispielsweise durch Punktschweißen.
[0065] Sofern vorgesehen, werden Dichtstreifen 52 auf die Rechteckrohre 14, 24 aufgebracht.
Anschließend werden die Hohlräume 54 der Rechteckrohre mit hochfestem Beton vergossen
(Fig. 6). Hülsenteil 4 und Dornteil 6 können in dieser Form fabrikseitig vorbereitet
werden und elementweise an der Baustelle eingesetzt werden.
[0066] Es ist auch möglich, Dornteil 6 und Hülsenteil 4 an die bauseitige Bewehrung 46 anzuschweißen,
wodurch separate dornseitige und hülsenseitige Bewehrungsteile überflüssig werden.
[0067] Die vorbereiteten Bestandteile des Verbindungssystems 2 werden in die bauseitige
Bewehrung 46 integriert oder an die bauseitige Bewehrung 46 angeschweißt, wobei der
Dorn 10 des Dornteils 6 in die Hülse 8 des Hülsenteils 4 eingeschoben wird. Anschließend
wird die Bewehrung verschalt und mit Beton vergossen. Dabei werden die Rechteckrohre
14, 24 an einer Verschalung anliegend positioniert.
[0068] Die Figuren 7 bis 9 zeigen eine zweite Ausführungsform der Erfindung, in welcher
ein Verbindungssystem 102 angegeben ist, welches ein Hülsenteil 104 und ein Dornteil
106 aufweist, wobei das Hülsenteil 104 zwei Hülsen 108, 109 aufweist, welche ineinander
geführt sind. Die zusätzliche Hülse 109 ist langlochförmig ausgebildet und weist eine
lichte Weite auf, die größer ist als die größte Ausdehnung der Hülse 108, damit die
Hülse 108 in der Hülse 109 gleiten oder rollen kann. Auf diese Weise wird eine Relativbewegung
der miteinander zu verbindenden Bauteile ermöglicht, was bei sehr großen Platten,
insbesondere bei Wärmeausdehnung, sinnvoll ist, da die Bauteile sich üblicherweise
in sämtlichen Richtungen ausdehnen. Sämtliche sonstigen Bauteile entsprechen den Bauteilen
gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel.
[0069] Fig. 8 zeigt das System 102 aus einer Perspektive vom Hülsenteil 104 aus betrachtet.
[0070] Fig. 9 zeigt das System 102 einschließlich Bewehrungen 118, 128, welche mittels Schweißnähten
130 an den Rechteckrohren 114, 124 festgelegt sind.
[0071] Die Figuren 10, 11 und 12 zeigen eine dritte Ausführungsform der Erfindung, gemäß
welcher ein Verbindungssystem 202 angegeben wird, welches sich gegenüber dem in den
Figuren 1 bis 7 gezeigten ersten Ausführungsbeispiel dadurch unterscheidet, dass seitens
des Hülsenteils 204 und seitens des Dornteils 206 mehrere Hülsen 208, 209 vorgesehen
sind für mehrere Dorne 210, 211. Die dargestellte Ausführungsform nach Figuren 10
bis 12 ist nur beispielhaft, es können auch Verbindungssysteme angegeben werden mit
beliebig vielen Hülsen und entsprechend vielen Dornen. Mit Hilfe des modularen Aufbaus
lassen sich gegenüber den bekannten Schubdornverbindungen wesentlich höhere Kräfte
übertragen, da bei separaten Schubdornverbindungen ein Mindestabstand eingehalten
werden muss, um die Strukturfestigkeit zu erhalten.
[0072] Gemäß Fig. 11 sind entsprechend der Anzahl von Hülsen 208, 209 bzw. Dorne 210, 211
entsprechend mehr Bewehrungsbügel 218, 228 vorzusehen.
[0073] Fig. 12 zeigt das Verbindungssystem 202 in montiertem Zustand, wie es in die bauseitige
Bewehrung 246 integriert ist.
[0074] Fig. 13 zeigt ein weiteres Verbindungssystem 262 in einer Darstellung, die mit derjenigen
der Fig. 6 vergleichbar ist. Gegenüber dem Verbindungssystem 2 der Fig. 6 weist das
Verbindungssystem 262 nach Fig. 13 Halteelemente 12 und 22, die dem Hülsenteil 4 und
dem Dornteil 6 zugeordnet sind, auf, die aus einem Trapezprofil 263 gebildet sind.
Wesentlich ist, dass dieses Trapezprofil 263 zwei parallele Seitenflächen 263' aufweist.
In Fig. 13 ist zu erkennen, dass dieses Trapezprofil so ausgerichtet ist, dass die
kleinere Fläche zu der Fuge der miteinander verbundenen Bauteile hinweist. Dies hat
den Vorteil, dass die große Fläche als Fläche zum Anschweißen der Bewehrungsteile
zur Verfügung steht. Das Trapezprofil 263 könnte auch so gedreht werden, dass die
große Fläche zu der Fuge hinweist.
[0075] Nicht dargestellt ist ein weiteres denkbares Ausführungsbeispiel, in welchem in einem
Rechteckrohr mehrere Hülsen bzw. mehrere Dorne gemäß der dritten Ausführungsform,
welche als Typ Q gemäß der zweiten dargestellten Ausführungsform ausgebildet sind.
Bezugszeichenliste
[0076]
2 |
Verbindungssystem |
116 |
Betonfüllung |
4 |
Hülsenteil |
118 |
Hülsenseitige Bewehrung |
6 |
Dornteil |
122 |
Halteelement |
8 |
Gleithülse |
124 |
Rechteckrohr |
10 |
Dorn |
126 |
Betonfüllung |
12 |
Halteelement |
128 |
Dornseitige Bewehrung |
14 |
Rechteckrohr; 14' parall. Flächen |
130 |
Schweißnähte |
16 |
Betonfüllung |
152 |
Bitumenstreifen |
18 |
Hülsenseitige Bewehrung |
202 |
Verbindungssystem |
22 |
Halteelement |
204 |
Hülsenteil |
24 |
Rechteckrohr |
206 |
Dornteil |
26 |
Betonfüllung |
208 |
Gleithülse |
28 |
Dornseitige Bewehrung |
209 |
Gleithülse |
30 |
Schweißnähte |
210 |
Dorn |
40 |
Erstes Bauteil |
211 |
Dorn |
42 |
Zweites Bauteil |
212 |
Halteelement |
44 |
Fuge |
214 |
Rechteckrohr |
46 |
Bauseitige Bewehrung |
216 |
Betonfüllung |
50 |
Kunststoffhülse |
218 |
Hülsenseitige Bewehrung |
52 |
Bitumenstreifen |
222 |
Halteelement |
54 |
Hohlräume |
224 |
Rechteckrohr |
102 |
Verbindungssystem |
226 |
Betonfüllung |
104 |
Hülsenteil |
228 |
Dornseitige Bewehrung |
106 |
Dornteil |
230 |
Schweißnähte |
108 |
Gleithülse |
240 |
erstes Bauteil |
109 |
Langlochförmige Gleithülse |
242 |
zweites Bauteil |
110 |
Dorn |
244 |
Fuge |
112 |
Halteelement |
246 |
bauseitige Bewehrung |
114 |
Rechteckrohr |
252 |
Bitumenstreifen |
262 |
weiteres Verbindungssystem |
263 |
Trapezprofil; 263' parall, Flächen |
1. Verbindungssystem zur Verbindung eines ersten Bauteils (40; 240) mit einem zweiten
Bauteil (42; 242), mit einem Hülsenteil (4; 104; 204), das mittels einer Bewehrung
(18; 46; 118; 218; 246) in dem ersten Bauteil (40; 240) festlegbar ist, und einem
Dornteil (6; 106; 206), das mittels einer Bewehrung (28; 46; 128; 218; 246) in dem
zweiten Bauteil (42; 242) festlegbar ist, wobei durch einen Dorn (10; 110; 210; 211)
des Dornteils (6; 106; 206) eine Verbindung zwischen dem ersten Bauteil (40; 240)
und dem zweiten Bauteil (42; 242) herstellbar ist, wobei der Dorn (10; 110; 210; 211)
in einer Gleithülse (8; 108; 208) des Hülsenteils (4; 104; 204) führbar ist, und wobei
an der Bewehrung (18; 46; 118; 218; 246) des Hülsenteils (4; 104; 204) ein Halteelement
(12; 112; 212) zur Halterung der Gleithülse (8; 108; 208) vorgesehen ist, das aus
wenigstens zwei unterschiedlichen Materialien besteht, dadurch gekennzeichnet, dass das Halteelement (12; 112; 212) als ein Profil (14; 114; 214; 263) ausgebildet ist,
das zwei im Wesentlichen parallele Flächen (14'; 263') aufweist, wobei diese Flächen
des Profils (14; 114; 214; 263) parallel zu der fugenseitigen Stirnseite (40; 240;
42; 242) des entsprechenden Bauteils ausgerichtet sind.
2. Verbindungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Profil als Rechteckprofil (14; 114; 214) ausgebildet ist.
3. Verbindungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Profil als Trapezprofil (263) ausgebildet ist.
4. Verbindungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Hohlraum (54) des Hohlprofils (14; 114; 214; 263) des Halteelementes (12; 112,
212) mit einem hochfestem Material, vorzugsweise hochfestem Beton (16; 116; 216),
verfüllt ist.
5. Verbindungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Halteelement (12; 112; 212) mehrere nebeneinander angeordnete Halterungen
für mehrere Dornen (210, 211) vorgesehen sind.
6. Verbindungssystem nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Halteelement (12; 112; 212) mittels eines flexiblen Elementes (52; 152; 252),
vorzugsweise bestehend aus einem oder mehreren Streifen, abgedichtet ist.
7. Verbindungssystem nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Hülsenteil (104) zur Ermöglichung einer zusätzlichen horizontal-tangentialen
Relativverschiebung zwischen dem ersten Bauteil und dem zweiten Bauteil zwischen Gleithülse
(108) und Halteelement (112) eine weitere Hülse (109) vorgesehen ist, die eine horizontale
Öffnung aufweist, die gleich groß oder größer ist als die größte Querausdehnung der
Gleithülse (108), wobei die Öffnung der weiteren Hülse (109) vorzugsweise oval, langlochartig
oder rechteckig ausgebildet ist.
8. Verbindungssystem nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Halteelement (12; 112; 212) und die Bewehrung (18; 46; 118; 218; 246) in axialer
Richtung des Dornes (10; 110; 210) hintereinandergeschaltet sind.
9. Verbindungssystem nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Dornteil (6; 106; 206) ein zweites Halteelement (22; 122; 222) für den Dorn (10;
110; 210; 211) aufweist, das entsprechend dem hülsenseitigen Halteelement (12; 112;
212) gemäß einem der Ansprüchen 1 bis 4 ausgebildet ist.
10. Verbindungssystem nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Dornteil (6; 106; 206) eine Führungshülse (50) für den Dorn (10; 110; 210;
211) vorgesehen ist.
11. Verbindungssystem zur Verbindung eines ersten Bauteils (40; 240) mit einem zweiten
Bauteil (42; 242), mit einem Hülsenteil (4; 104; 204), der mittels einer Bewehrung
(18; 28; 46; 118; 218; 246) in dem ersten Bauteil (40; 240) festlegbar ist, und einem
Dornteil (6; 106; 206), der mittels einer Bewehrung in dem zweiten Bauteil (42; 242)
festlegbar ist, wobei durch einen Dorn (10; 110; 210; 211) des Dornteils (6; 106;
206) eine Verbindung zwischen dem ersten Bauteil (40; 240) und dem zweiten Bauteil
(42; 242) herstellbar ist, wobei der Dorn (10; 110; 210; 211) in einer Gleithülse
(108) des Hülsenteils (104) führbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Halteelement (12; 112; 212) und die Bewehrung (246) in axialer Richtung des Dornes
(10; 110; 210; 211) hintereinandergeschaltet sind.
12. Verbindungssystem nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Halteelement (12; 112; 212) aus wenigstens zwei unterschiedlichen Materialien
besteht.
13. Verbindungssystem nach Anspruch 10 oder 11 mit einem oder mehreren der in den Unteransprüchen
2 bis 6, 8 und 9 aufgeführten weiteren Merkmale des Verbindungssystems (2; 102; 202)
nach Anspruch 1.
14. Dornteil (6; 106; 206) eines Verbindungssystems (2; 102; 202) gemäß einem der vorangegangenen
Ansprüche.
15. Hülsenteil (4; 104; 204) eines Verbindungssystems (2; 102; 202) gemäß einem der Ansprüche
1 bis 14.