[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Duscheinrichtung mit einem Mischer, einer
zum Mischer führenden Kaltwasserleitung, einer zum Mischer führenden Heißwasserleitung,
mindestens einem Duschkopf, der über eine Mischwasserleitung mit dem Ausgang des Mischers
verbunden ist, einer von der Kaltwasserleitung zu der Mischwasserleitung führenden
Umgehungsleitung, einem Ventil, das in der Umgehungsleitung angeordnet ist, und einem
Betätigungselement, mit dem das Ventil in einen die Umgehungsleitung sperrenden oder
öffnenden Zustand bringbar ist.
[0002] Eine derartige Duscheinrichtung ist aus der
DE 195 01 716 A1 bekannt. Die Duscheinrichtung funktioniert als Wechseldusche, d. h. neben dem üblichen
Duschbetrieb mit Warmwasser lässt sich die Duscheinrichtung auf einen Intervallbetrieb
schalten, bei dem in Intervallen abwechselnd Warmwasser und Kaltwasser abgegeben wird.
Ein derartiger Intervallbetrieb kann beispielsweise zu Wellness- und therapeutischen
Zwecken genutzt werden. Im Einzelnen wird dabei das in der Umgehungsleitung angeordnete
Ventil, das im Normalzustand die Umgehungsleitung schließt, so dass über den Mischer
Warmwasser abgegeben wird, intervallartig so angesteuert, dass die Umgehungsleitung
geöffnet wird, während ein in der zum Duschkopf führenden Mischwasserleitung befindliches
Ventil geschlossen wird. In diesem Zustand wird daher nur Kaltwasser an den Duschkopf
abgegeben. Bei Beendigung des Kaltwasserbetriebes werden beide Ventile so angesteuert,
dass die Umgehungsleitung wieder gesperrt und die Mischwasserleitung wieder geöffnet
wird, so dass ein normaler Warmwasserduschbetrieb durchgeführt werden kann.
[0003] Bei der bekannten Duscheinrichtung ist daher neben dem in der Umgehungsleitung angeordneten
Ventil zum Öffnen und Schließen der Umgehungsleitung ein in der vom Mischer zum Duschkopf
führenden Mischwasserleitung angeordnetes Ventil erforderlich, das beim Öffnen des
Ventils in der Umgehungsleitung geschlossen wird und umgekehrt. Darüber hinaus ist
in der Umgehungsleitung ein Rückschlagventil vorgesehen, das ein Zurückströmen zur
Kaltwasserleitung verhindert. Die bekannte Duscheinrichtung ist daher recht aufwändig
ausgebildet.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Duscheinrichtung der
angegebenen Art zu schaffen, die besonders einfach ausgebildet ist.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Duscheinrichtung der eingangs beschriebenen
Art dadurch gelöst, dass das Ventil als Schiebeventil in einem sowohl von der Umgehungsleitung
als auch von der Heißwasserleitung oder Mischwasserleitüng passierten Raum ausgebildet
ist und zwischen einem die Umgehungsleitung sperrenden und die Heißwasserleitung oder
Mischwasserleitung öffnenden Zustand und einem die Umgehungsleitung öffnenden und
die Heißwasserleitung oder Mischwasserleitung sperrenden Zustand hin- und herbewegbar
ist.
[0006] Bei der erfindungsgemäß ausgebildeten Lösung ist somit ein einziges Ventil erforderlich,
um den vorstehend erläuterten Wechselduschbetrieb durchzuführen. Dieses Ventil ist
als Schiebeventil ausgebildet und befindet sich in einem Raum, der sowohl von der
Umgehungsleitung als auch von der Warmwasserleitung oder Mischwasserleitung passiert
wird. Durch schnelles Hin- und Herbewegen des Schiebeventils lässt sich abwechselnd
die Umgehungsleitung oder die Heißwasserleitung/Mischwasserleitung sperren oder öffnen,
so dass auf diese Weise Warmwasserduschbetrieb durch Mischen von Kaltwasser und Heißwasser
einerseits und Kaltwasserduschbetrieb unter Umgehung des Mischers eingestellt werden
können.
[0007] Da erfindungsgemäß ein einziges Ventil anstelle von zwei Ventilen beim Stand der
Technik Verwendung findet, wird eine beträchtliche Vereinfachung der Wechselduscheinrichtung
erreicht. Ferner werden der Platzbedarf und Energiebedarf verringert. Dies stellt
einen besonderen Vorteil in Bezug auf netzunabhängig (mit Batterie) betriebene Duschsysteme
dar, da hierbei Batteriekapazität eingespart werden kann.
[0008] Grundsätzlich sieht die erfindungsgemäße Lösung zwei Varianten vor. Bei der ersten
Variante befindet sich das Schiebeventil in einem sowohl von der Umgehungsleitung
als auch von der Heißwasserleitung passierten Raum. In der die Umgehungsleitung sperrenden
Stellung des Schiebeventils gelangen Kaltwasser und Warmwasser im normalen Duschbetrieb
zum Mischer, werden dort entsprechend vermischt und wird das Mischwasser über die
Mischwasserleitung zum Duschkopf abgegeben. In der die Heißwasserleitung sperrenden
Stellung des Schiebeventils gelangt Kaltwasser über die Umgehungsleitung unter Umgehung
des Mischers direkt in die Mischwasserleitung und von dort zum Duschkopf. Sollte der
Mischer weiterhin für die Kaltwasserzufuhr offenbleiben, gelangt auch über diesen
Weg Kaltwasser über die Mischwasserleitung zum Duschkopf.
[0009] Bei einer zweiten Variante der erfindungsgemäßen Lösung befindet sich das Schiebeventil
in einem sowohl von der Umgehungsleitung als auch von der Mischwasserleitung passierten
Raum. In diesem Fall sperrt das Schiebeventil in der Grundstellung die Umgehungsleitung,
so dass Heißwasser und Kaltwasser über den Mischer vermischt und über die Mischwasserleitung
an den Duschkopf abgegeben werden. In der zweiten Stellung des Schiebeventils sperrt
dieses die Mischwasserleitung und öffnet die Umgehungsleitung, so dass allein Kaltwasser
über die Umgehungsleitung an den Duschkopf abgegeben werden kann.
[0010] Es versteht sich, dass das erfindungsgemäß vorgesehene Schiebeventil eine ausreichende
Absperrfunktion ausüben muss, um einen Durchfluss nur durch eine Leitung zu ermöglichen.
Es ist hierbei jedoch nicht unbedingt erforderlich, dass eine vollständige Abdichtung
der anderen Leitung erzielt wird. Ein geringfügiger Wasseraustritt aus der abgesperrten
Leitung und eine geringfügige Vermischung des ausgetretenen Wassers mit dem durch
die andere offene Leitung strömenden Wasser kann toleriert werden, da es hier nicht
auf allzu exakte Temperaturwerte ankommt. Der entsprechende Aufwand in Bezug auf die
Dichtigkeit des Ventils kann daher in Grenzen gehalten werden. Durch eine minimale
Wasserbewegung aufgrund von Undichtigkeiten wird sogar der Vorteil erreicht, dass
das Wasser in der Leitung nicht im Ruhezustand verbleibt, sondern zumindest geringfügig
vermischt wird. Die Bildung und das Wachstum von Keimen werden hierdurch verringert.
[0011] Das erfindungsgemäß vorgesehene Schiebeventil ist vorzugsweise als Magnetschiebeventil
ausgebildet. Dieses wird vorzugsweise über ein elektromagnetisch wirkendes Betätigungselement
im Aufnahmeraum zwischen den vorstehend angegebenen zwei Stellungen schnell hin- und
hergeschoben, wobei hier die Endwände des Aufnahmeraumes als Anschläge für die jeweiligen
Stellungen wirken können.
[0012] Derartige Schiebeventile sind bekannt und können daher vom Fachmann in entsprechender
Weise für den hier in Rede stehenden Zweck ausgewählt werden. Beispielsweise kann
das Schiebeventil eine sich durch eine Bohrung in den Aufnahmeraum erstreckende Stange
aufweisen, an der das eigentliche gegenüber der Stange verdickte Ventilelement angeordnet
ist, das die jeweilige Sperrfunktion ausübt. Die Stange kann über das entsprechende
Betätigungselement mit einer Hin- und Herbewegung beaufschlagt werden.
[0013] Bei der erfindungsgemäß ausgebildeten Duscheinrichtung kann der Mischer als Thermostatmischer
ausgebildet sein. Bei einem derartigen Thermostatmischer wird eine bestimmte Duschwassertemperatur
eingestellt, die dann während des Duschens vom Mischer automatisch aufrechterhalten
wird. Wenn in diesem Fall bei der erfindungsgemäßen Lösung die Heißwasserleitung durch
das Schiebeventil gesperrt wird, steuert der Thermostatmischer die Kaltwasserleitung
zu, um die voreingestellte Duschwassertemperatur aufrechtzuerhalten. In diesem Fall
gelangt Kaltwasser über die Umgehungsleitung in die Mischwasserleitung zum Duschkopf,
so dass trotz der Verwendung eines Thermostatmischers der Wechselduschbetrieb ermöglicht
wird. Die Thermostatfunktion spielt für die zweite Variante, bei der das Schiebeventil
die Mischwasserleitung öffnet und sperrt, ohnehin keine Rolle, da hierbei kein Sperren
der Heißwasserleitung erfolgt.
[0014] Bei der erfindungsgemäßen Lösung ist die Umgehungsleitung vorzugsweise rückschlagventilfrei
ausgebildet, so dass weiterer Aufwand an Ventilen eingespart werden kann.
[0015] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von zwei Ausführungsbeispielen im Einzelnen
erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- den schematischen Aufbau eines Teiles einer ers- ten Ausführungsform einer Duscheinrichtung;
und
- Figur 2
- den schematischen Aufbau eines Teiles einer zwei- ten Ausführungsform einer Duscheinrichtung.
[0016] Die in Figur 1 schematisch dargestellte erste Ausführungsform einer Duscheinrichtung
besitzt eine Kaltwasserleitung 1 sowie eine Heißwasserleitung 2, die zu einer Mischkammer
4 führen, in der ein Mischer 5 angeordnet ist. Bei dem Mischer 5 kann es sich um einen
bekannten Thermostatmischer handeln, der automatisch eine einmal eingestellte Duschwassertemperatur
sicherstellt und dementsprechend die Kaltwasserleitung 1 oder Heißwasserleitung 2
entsprechend auf- und zusteuert. Von der Mischkammer 4 gelangt das über den Mischer
5 eingestellte Warmwasser über eine Mischwasserleitung 6 zu einem bei 7 schematisch
dargestellten Duschkopf.
[0017] Im normalen Duschbetrieb stellt der Benutzer eine Warmwassertemperatur ein, die über
den Thermostatmischer 5 aufrechterhalten wird. Dabei strömen Kaltwasser über die Kaltwasserleitung
1 und Heißwasser über die Heißwasserleitung 2 in die Mischkammer 4 und werden entsprechend
vermischt.
[0018] Die in Figur 1 dargestellte Duscheinrichtung besitzt ferner ein Magnetschiebeventil
9, das ein Ventilelement 10 und eine Ventilstange 11 aufweist, welche über ein geeignetes
Betätigungselement (Elektromagnet) in einer Ventilkammer 8 hin- und herbewegt wird.
Die Ventilkammer 8 wird von der Heißwasserleitung 2 und einer Umgehungsleitung 3 passiert,
welche von der Kaltwasserleitung 1 abzweigt und direkt unter Umgehung des Mischers
5 in die Mischwasserleitung 6 führt. Das Magnetschiebeventil 9 ist so ausgebildet,
dass das Ventilelement 10 in einer ersten Stellung des Ventils, die in Figur 1 dargestellt
ist, die Umgehungsleitung 3 sperrt und die Heißwasserleitung 2 öffnet, und in einer
zweiten Stellung (in Figur 1 gestrichelt dargestellt) die Heißwasserleitung 2 sperrt
und die Umgehungsleitung 3 öffnet. Im normalen Duschbetrieb, in dem dem Duschkopf
7 Warmwasser zugeführt wird, sperrt das Ventilelement 10 die Umgehungsleitung 3, so
dass die Mischkammer 4 ungehindert mit Heißwasser über die Heißwasserleitung 2 versorgt
werden kann. Wenn der Duschkopf 7 nur mit Kaltwasser versorgt werden soll, wird das
Ventilelement 10 in die in Figur 1 gestrichelt dargestellte Stellung bewegt, in der
die Heißwasserleitung 2 gesperrt ist. In diesem Fall gelangt Kaltwasser über die Umgehungsleitung
3 direkt in die Mischwasserleitung 6 zum Duschkopf 7.
[0019] Bei Wechselduschbetrieb wird das Magnetschiebeventil 9 in entsprechenden Intervallen
vom Betätigungselement 12 hinund herbewegt. Diese Intervalle können in geeigneter
Weise voreingestellt (programmiert) sein, so dass das Betätigungselement 12 die Heißwasserleitung
2 entsprechend schließt und öffnet. Um einen derartigen Wechselduschbetrieb durchführen
zu können, ist daher lediglich ein einziges Ventil erforderlich, das abwechselnd die
Heißwasserleitung 2 und die Umgehungsleitung 3 öffnet und schließt.
[0020] Bei der in Figur 2 dargestellten Ausführungsform weist die schematisch dargestellte
Duscheinrichtung ebenfalls eine Kaltwasserleitung 1, eine Heißwasserleitung 2 und
eine Mischkammer 4 mit Thermostatmischer 5 auf, wobei die Kaltwasserleitung 1 und
die Heißwasserleitung 2 in die Mischkammer 4 münden. Von der Mischkammer 4 führt eine
Mischwasserleitung 6 zu einem geeigneten Duschkopf 7. Auch bei dieser Ausführungsform
zweigt von der Kaltwasserleitung 1 eine Umgehungsleitung 3 ab, die unter Umgehung
des Mischers 5 direkt in die Mischwasserleitung 6 führt. Über diese Leitung kann somit
Kaltwasser direkt unter Umgehung des Mischers dem Duschkopf 7 zugeführt werden.
[0021] Auch bei dieser Ausführungsform ist ein Magnetschiebeventil 9 vorgesehen, das in
einer geeigneten Ventilkammer 8 angeordnet ist und ein Ventilelement 10 sowie eine
Ventilstange 11 aufweist, die über ein geeignetes Betätigungselement 12 (einen Elektromagneten)
in der Ventilkammer 8 hin und her geschoben wird. In der in Figur 2 dargestellten
Stellung befindet sich das Magnetschiebeventil 9 in einer Position, in der es die
Mischwasserleitung 6 sperrt. In dieser Stellung kann daher Kaltwasser von der Kaltwasserleitung
1 über die Umgehungsleitung 3 direkt in die Mischwasserleitung 6 und zum Duschkopf
7 geführt werden. In der in Figur 2 gestrichelt dargestellten Stellung sperrt das
Ventilelement 10 die Umgehungsleitung 3, so dass Warmwasser vom Thermostatmischer
über die Mischwasserleitung 6 zum Duschkopf 7 abgegeben werden kann. Im Unterschied
zur Ausführungsform der Figur 1 sperrt daher bei dieser Ausführungsform das Magnetschiebeventil
9 nicht die Heißwasserleitung 2, sondern die Mischwasserleitung 6 abstromseitig des
Thermostatmischers. Auch bei dieser Ausführungsform ist lediglich ein einziges Ventil
erforderlich, um einen Wechselduschbetrieb zu ermöglichen, bei dem abwechselnd der
Duschkopf mit Warmwasser und Kaltwasser versorgt wird.
[0022] Mit dem erfindungsgemäß vorgesehenen Schiebeventil lassen sich bevorzugt sehr kurze
Intervalle erreichen, beispielsweise Kaltwasserintervalle, die unter 1 sec liegen.
Wie vorstehend bereits ausgeführt, wird das Betätigungselement für das Schiebeventil
vorzugsweise durch Batteriebetrieb betätigt.
1. Duscheinrichtung mit einem Mischer (5), einer zum Mischer (5) führenden Kaltwasserleitung
(1), einer zum Mischer (5) führenden Heißwasserleitung (2), mindestens einem Duschkopf
(7), der über eine Mischwasserleitung (6) mit dem Ausgang des Mischers (5) verbunden
ist, einer von der Kaltwasserleitung (1) zu der Mischwasserleitung (6) führenden Umgehungsleitung
(3), einem Ventil, das in der Umgehungsleitung (3) angeordnet ist, und einem Betätigungselement
(12), mit dem das Ventil in einen die Umgehungsleitung (3) sperrenden oder öffnenden
Zustand bringbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventil als Schiebeventil (9) in einem sowohl von der Umgehungsleitung (3) als
auch von der Heißwasserleitung (2) oder Mischwasserleitung (6) passierten Raum (8)
ausgebildet ist und zwischen einem die Umgehungsleitung (3) sperrenden und die Heißwasserleitung
(2) oder Mischwasserleitung (6) öffnenden Zustand und einem die Umgehungsleitung (3)
öffnenden und die Heißwasserleitung (2) oder Mischwasserleitung (6) sperrenden Zustand
hin- und herbewegbar ist.
2. Duscheinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schiebeventil (9) als Magnetschiebeventil ausgebildet ist.
3. Duscheinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Mischer (5) als Thermostatmischer ausgebildet ist.
4. Duscheinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Umgehungsleitung (3) rückschlagventilfrei ausgebildet ist.
5. Duscheinrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungselement (12) für das Schiebeventil (9) durch Batteriebetrieb betätigt
wird.