[0001] Die Erfindung betrifft ein flächiges Bauteil für Decken oder Dächer gemäss dem Oberbegriff
von Anspruch 1. Weiterhin betrifft die Erfindung eine Konstruktion für Decken oder
Dächer mit wenigstens einem derartigen Bauteil. Schliesslich betrifft die Erfindung
ein Verfahren zum Herstellen eines Bauteils für Decken oder Dächer.
[0002] Seit längerer Zeit bekannt und gebräuchlich sind so genannte Hourdisdecken. Hierbei
handelt es sich um eine Deckenkonstruktion mit sich in Längsrichtung erstreckenden
Trägern, zwischen welchen plattenförmige Ziegel- oder Betonelemente aufgehängt werden.
In der Praxis hat sich gezeigt, dass auf Ziegeln basierende Füllelemente relativ teuer
und schwierig in der Beschaffung sind. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass die
Herstellung von Flächenelementen mit komplizierten Profilkonturen relativ aufwendig
ist. Nachteilig ist weiter, dass Ziegelelemente relativ schwer sind und eher ungünstige
Wärmeisolationseigenschaften aufweisen.
[0003] Ein gattungsmässig vergleichbares Bauteil ist aus der
CH 667 123 A5 bekannt geworden. Das Bauteil ist als Deckenplatte ausgestaltet. Es enthält in Längsrichtung
verlaufende Träger, die aus bewehrtem Beton bestehen. Weiter enthält es Hohlsteine
aus Beton oder gebranntem Ton als Füllelemente. Die Hohlsteine sind in Abständen aneinander
gereiht, wobei zwischen den Hohlsteinen sich die einzelnen Träger befinden. Die Träger
sind mit Armierungen versehen, die mit Beton umgossen sind. Ein Nachteil dieser Anordnung
besteht unter anderem darin, dass derartige Hohlsteine verhältnismässig schwierig
herstellbar und ungünstig in der Beschaffung sind. Ein weiterer Nachteil besteht darin,
dass in der Praxis nur Hohlsteine mit verhältnismässig geringen Abmessungen verfügbar
sind.
[0004] Weiter beschreibt die
EP 1 180 563 ein Verfahren zum Herstellen von oberen Schalungsträgern, die aus Styroporelementen
bestehen, in denen vorgespannte Betonträger eingebettet sind. Eine mit Bewehrungen
versehene isolierte Bauplatte aus geschäumtem Material ist auch in der
GB 2 180 861 beschrieben. Die
FR 2 432 578 beschreibt ebenfalls ein vorfabriziertes Bauelement mit thermischen Isolationselementen,
die nebeneinander auf einer Grundplatte angeordnet sind, wobei die Zwischenräume mit
Beton ausgefüllt sind. Schliesslich beschreibt die
GB 1 540 575 ein Decken-oder Bodenelement mit einem kanalartig geformten Element aus Holzwolle,
wobei der Kanal mit einem bewehrten Träger ausgefüllt ist.
[0005] Die bekannten Bauteile haben alle den Nachteil, dass sie sich nur für begrenzte Spannweiten
eignen. Die im Isolationsmaterial eingebetteten Längsträger sind seitlich nicht miteinander
verbunden, womit sie unter Last dazu neigen, sich zu verdrehen bzw. seitlich auszubrechen.
Das dazwischen liegende Isolationsmaterial vermag derartige Kräfte nicht aufzunehmen,
womit die Tragkraft einer Konstruktion erheblich geschwächt werden kann.
[0006] Es ist deshalb eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Nachteile des Bekannten
zu vermeiden und insbesondere ein flächiges Bauteil für Decken oder Dächer der eingangs
genannten Art zu schaffen, welches sich einfach und kostengünstig herstellen lässt.
Weiterhin soll das Bauteil sich durch gute Wärmedämmeigenschaften auszeichnen. Schliesslich
soll eine vielseitige Einsetzbarkeit gewährleistet sein. Eine weitere Aufgabe besteht
aber auch noch darin, die Querstabilität des Bauteils zu verbessern, ohne dass dabei
höhere Kosten anfallen oder das Herstellungsverfahren kompliziert wird. Erfindungsgemäss
werden diese Aufgaben mit einem Bauteil mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0007] Der wärmedämmende Hohlkörper kann ein vollständig oder nur teilweise verschlossener
Hohlkörper sein. Ein vollständig verschlossener Hohlkörper kann beispielsweise ein
z.B. durch Blasformgebung geschaffenes Kunststoffbauteil mit einem einzigen Hohlraum
sein. Auf diese Weise lassen sich einfach grosse und vor allem Dicke Füllelemente
herstellen, die sich gleichzeitig durch ein geringes Gewicht auszeichnen. Das Kunststoffbauteil
kann aus PVC oder einem anderen thermoplastischen Polymer bestehen.
[0008] Der Einsatz von Dämmmaterialen bewirkt dank dessen geringen Wärmeleitung unter anderem
eine gute Wärmedämmung des erfindungsgemässen Bauteils. Außerdem weisen Dämmmaterialen
auch schalldämmende und trittschalldämmende Eigenschaften auf. Als Dämmmaterialien
kommen beispielsweise Materialien mit einer Wärmeleitfähigkeit (sog. λ-Wert) von maximal
0,1 W/mK in Frage. Als organische Materialien kommen beispielsweise auf Holz basierende
Baustoffe oder auch Kork in Frage. Vorteile können sich aber auch durch die Verwendung
von Kunststoffen ergeben. Besonders vorteilhaft kann das Füllelement aus einem steifen
Dämmmaterial bestehen, mit dem ein Formkörper herstellbar ist.
[0009] Ersichtlicherweise bewirkt der quer zur Längsrichtung verlaufende Querträger eine
Stabilisierung der vorzugsweise parallel angeordneten Längsträger untereinander, sodass
die Längsträger in der Relativlage gehalten werden, in der sie die grösste Belastung
aufnehmen können. Ein Ausdrehen der Längsträger um die eigene Achse oder auch ein
seitliches Ausbiegen der Längsträger wird so zuverlässig verhindert. Die Anordnung
der Quernut ist herstellungstechnisch leicht zu bewältigen und auch das Verfahren
zum Herstellen des Bauteils wird durch die Integration des Querträgers nicht komplizierter.
[0010] Der Querträger kann innerhalb eines Füllelements in einer aus dem Füllelement herausgearbeiteten
beispielsweise U-förmigen oder V-förmigen Nut angeordnet sein. Die Nut kann dabei
aber auch auf der Querseite eines einzelnen Füllelements angeordnet sein. Dabei ist
es vorteilhaft, wenn das Bauteil wenigstens zwei in Längsrichtung aneinander anstossende
Füllelemente aufweist und wenn der Querträger in einer Quernut aufgenommen ist, der
durch die Querstirnseiten der aneinander stossenden Füllelemente gebildet wird.
[0011] In einer bevorzugten Ausführungsform besteht das Füllelement aus einem Schaumstoff
aus einem Polymer. Besonders vorteilhaft kann es dabei sein, wenn das Füllelement
aus Polystyrol-Schaumstoff besteht. Dieses Hartschaum-Material ist dem Fachmann auch
unter der Abkürzung "EPS" bekannt. Die Verwendung von EPS hat verschiedene Vorteile.
Das Material ist verhältnismässig kostengünstig und daraus gefertigte Bauteile sind
einfach herstellbar. Dieses Dämmmaterial weist eine Wärmeleitfähigkeit von etwa 0,035
- 0,04 W/mK auf. Im Weiteren lassen sich auch komplexe Formkörper-Formgebungen für
das Füllelement auf einfache Art und Weise erreichen. Ein weiterer Vorteil besteht
darin, dass wegen des geringen spezifischen Gewichts von EPS sich das Gewicht von
Decken oder Dächern reduzieren lässt.
[0012] Das Füllelement umfasst zum Vorgeben des Trägers eine in Längsrichtung verlaufende,
nutartige Vertiefung, die wenigstens teilweise mit dem Trägermaterial ausgefüllt ist.
Als Trägermaterial eignet sich unter anderem Beton. Mit dieser Anordnung kann eine
selbsttragende Struktur für das flächige Bauteil geschaffen werden, die auf vorteilhafte
Art und Weise im Füllelement integriert ist.
[0013] Für die Verwendung in einer Decke mit wenigstens zwei Füllelementen kann es vorteilhaft
sein, wenn der Anschlagbereich aneinander gereihter Füllelemente mehr oder weniger
spaltenfrei ist. Dies kann dadurch erreicht werden, dass die entsprechenden Stirnseiten
der benachbarten Füllelemente vertikal zu einer Grundfläche verlaufen. Alternativ
ist es für ein wenigstens zwei aneinander gereihte Füllelemente umfassendes Bauteil
aber auch denkbar, dass zwischen den Füllelementen ein gegen eine Oberseite offener
Aufnahmeraum angeordnet ist, der wenigstens teilweise mit dem Trägermaterial ausgefüllt
ist. Ein derartiger Aufnahmeraum kann auf einfache Art und Weise durch entsprechende
Formung der Stirnwände der Füllelemente erreicht werden. Die vorgängig genannten nutartigen
Vertiefungen müssen somit nicht bei allen Anwendungsgebieten eingesetzt werden. Selbstverständlich
ist es aber auch denkbar, für bestimmte Anwendungszwecke, diese Aufnahmeräume mit
den nutartigen Vertiefungen zu kombinieren. Die gegen die Oberseite offenen Aufnahmeräume
können ersichtlicherweise sowohl in Längsrichtung, als auch in Querrichtung eines
Elements verlaufen und sie können erforderlichenfalls auch mit Bewehrungen versehen
sein, wie sie nachstehend noch beschrieben werden.
[0014] Vorteilhaft kann es sein, wenn das Füllelement als einstückiges Vollkörperprofil
ausgebildet ist. Eine derartige Ausgestaltung ist insbesondere bei der Verwendung
von EPS als Füllelement-Material vorteilhaft. Derartige Füllelemente zeichnen sich
durch ein geringes Gewicht aus, ohne dass Hohlräume im Füllelement zur Gewichts- und
Materialreduktion vorgesehen werden müssen, wobei selbstverständlich durch die Schäumung
geschaffene Mikrohohlräume im Polystyrolschaumstoff hier nicht als Hohlräume verstanden
werden. Dieses Vollkörperprofil weist vorteilhafte statische Eigenschaften auf.
[0015] Die Vertiefung kann einen von der Oberseite ausgehenden Einfüllbereich und einen
daran anschliessenden, gegen die Unterseite gerichteten Bodenbereich aufweisen, wobei
zwischen Einfüllbereich und Bodenbereich eine Verjüngung angeordnet ist. Diese Anordnung
stellt sicher, dass der oder die Träger bzw. Längsträger stabil im Füllelement fixiert
sind.
[0016] Vorteilhaft kann es sein, wenn die Vertiefung über Seitenwandabschnitte verfügt,
wobei jeweils dem Bodenbereich, der Verjüngung und dem Einfüllbereich je wenigstens
ein Seitenwandabschnitt zugeordnet ist. Dabei können aneinander grenzende Seitenwandabschnitte
in Längsrichtung verlaufende Ecken bilden. Mit dieser eckigen Konfiguration kann die
Fixierung der Träger im Füllelement weiter optimiert werden.
[0017] Eine vorteilhafte selbsttragende Struktur lässt sich erreichen, wenn im Bodenbereich
und/oder im Einfüllbereich in Längsrichtung verlaufende, vorzugsweise vorgespannte
Stabilisierungsmittel angeordnet sind, die im Trägermaterial eingebettet sind. Als
Stabilisierungsmittel kommen insbesondere Armierungseisen in Frage. Selbstverständlich
könnten aber auch auf Draht basierende Stabilisierungsmittel oder beispielsweise auch
Kohlefasern eingesetzt werden.
[0018] In der Vertiefung kann wenigstens ein U-förmiges Bügelteil im Trägermaterial eingebettet
sein. Das U-förmige Ende des Bügelteils kann dabei gegenüber der durch die Oberseite
des Füllelements vorgegebene Ebene hinausragen und zum Erfassen und zum Transportieren
freiliegen. Das Bügelteil kann - gleich oder ähnlich wie die Armierungseisen - aus
Stahl bestehen.
[0019] Besonders vorteilhaft kann es sein, wenn das Bügelteil zwei etwa parallel verlaufende
Bügelarme aufweist, zwischen welchen ein dem Einfüllbereich zugeordnetes Stabilisierungsmittel,
insbesondere ein (oder allenfalls mehrere) Armierungseisen, durchgeführt ist.
[0020] Das Füllelement kann in einer Längsrichtung verlaufende Stirnseiten aufweisen, wobei
eine der Stirnseiten eine Erhebung und die dieser gegenüberliegende Stirnseite eine
komplementäre Vertiefung zur etwa formschlüssigen Aufnahme einer Erhebung eines benachbarten
Füllelements aufweisen. Diese Längsrichtung kann durch die nutartige Vertiefung vorgegeben
sein. Diese Ausführungsform hat den Vorteil, dass sich Füllelemente mehr oder weniger
passgenau aneinander reihen lassen.
[0021] Das Füllelement kann quer zur Längsrichtung verlaufende Stirnseiten aufweisen, wobei
wenigstens eine der in Querrichtung verlaufenden Stirnseite stufenartig ausgestaltet
ist und über einen im Bereich der Unterseite angeordnete Stufe mit einem Stufenwandabschnitt
und einen in Längsrichtung gegenüber dem Stufenwandabschnitt zurückversetzten Stirnwandabschnitt
verfügen. Der Stufenwandabschnitt und der Stirnwandabschnitt können dabei zum Beispiel
in einer vertikalen Ebene zur Grundfläche bzw. Bodenebene verlaufen.
[0022] Die Stufe kann eine nutartige, in Längsrichtung verlaufende Aussparung aufweisen,
die in die Vertiefung übergeht. Mit einer solchen Anordnung kann die Statik weiter
verbessert werden.
[0023] In den nutartigen Vertiefungen können mehrere U-förmige Bügelteile im Trägermaterial
eingebettet sein, deren Enden gegenüber der durch die Oberseite des Bügelelements
vorgegebenen Ebene hinausragen. An diesen Enden können die vorgefertigten Elemente
nach dem Aushärten des Füllmaterials aus der Form gehoben werden. Auf der Oberseite
kann aber auch eine Deckschicht angeordnet sein, die vorzugsweise aus dem Trägermaterial
besteht. Die Enden der Bügelteile sind in einem derartigen Fall vollständig in die
Deckschicht eingebettet und von aussen nicht mehr sichtbar. Wird die Deckschicht bereits
bei der Herstellung der Elemente angebracht, so erfolgt das Giessen der Längsträger
bzw. der Querträger und der Deckschicht in einem Arbeitsgang. Zum Herausheben der
Elemente können dann beispielsweise Gewindehülsen in die Deckschicht eingebettet werden.
Alternativ kann die Deckschicht aber auch erst auf der Baustelle angebracht werden,
was beispielsweise bei der Herstellung von Böden der Fall ist.
[0024] Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft eine Konstruktion für Decken oder Dächer
mit wenigstens einem vorgängig beschriebenen Bauteil. Die Decken- oder Dachkonstruktionen
enthält eine Mehrzahl von U-förmigen, im Trägermaterial eingebetteten Bügelteile,
wobei auf der Oberseite eine Schicht aus Überbeton angeordnet ist, welche die U-förmigen
Enden der Bügelteile überdeckt.
[0025] Die Bügelteile können in die Querrichtung verlaufenden Reihen angeordnet sein. Die
Bügelteile jeweils derselben Reihe können über ein Stabilisierungsmittel, insbesondere
über ein Armierungseisen miteinander verbunden sein, welches durch die U-förmigen
Enden der Bügelteile durchgeführt ist.
[0026] Vorteilhaft kann es weiterhin sein, wenn ein stirnseitiges Ende eines Bauteils auf
einem Auflager abgestützt oder abstützbar ist und wenn in einem Abstand zum stirnseitigen
Ende eine Verschalung angeordnet ist. Durch die Verschalung können dabei in Längsrichtung
verlaufende, vorzugsweise vorgespannte Stabilisierungsmittel, insbesondere Armierungseisen
durchgeführt sein. Für eine Deckenkonstruktion kann es vorteilhaft sein, wenn sie
über derartige Verschalungen verfügt.
[0027] Für eine Dachkonstruktion kann es vorteilhaft sein, wenn das Füllelement und die
entsprechenden Träger an einem Seitenrand begrenzt sind und die Überbetonschicht den
Seitenrand zum Bilden eines Dachvorsprungs überragt.
[0028] An einem Bauteil für eine Dachkonstruktion kann die Deckschicht das Füllelement auf
wenigstens einer Längsstirnseite und/oder auch auf einer Querstirnseite zur Bildung
eines Dachvorsprungs überragen.
[0029] Schliesslich ist es vorteilhaft, wenn wenigstens ein an das Füllelement angrenzender
Stirnabschnitt angeordnet ist, der aus dem Trägermaterial besteht und der einstückig
mit den Längsträgern verbunden ist, wobei auf der Unterseite des Stirnabschnitts vorzugsweise
ein wärmedämmendes Auflagerelement angeordnet ist. Ein derartiges Bauteil ist auf
seiner Unterseite ersichtlicherweise wärmemässig optimal isoliert und zwar auch im
Bereich seiner Abstützung an den Enden.
[0030] Besonders vorteilhaft weist der Querträger einen kleineren Querschnitt auf als die
Längsträger, wobei der Querträger im Querschnitt vorzugsweise rechteckig ausgebildet
ist und eine geringere Breite als Höhe aufweist. Ein derartiger, hochkant angeordneter
Querträger kann hohe Biegebelastungen aufnehmen. Trotzdem braucht er nicht die gleiche
Querschnittskonfiguration aufzuweisen wie die Längsträger, sodass letztlich auch Füllmaterial
eingespart werden kann.
[0031] Schliesslich betrifft ein weiterer Aspekt der Erfindung ein verfahren zum Herstellen
eines Bauteils für Decken oder Dächer. Das Verfahren zeichnet sich durch folgende
Schritte aus: Aufschäumen eines Polymers für ein aus einem Schaumstoff bestehendes
Füllelement; Bereitstellen des Füllelements auf einer ebenen Arbeitsunterlage; und
Eingiessen eines aushärtbaren Trägermaterials, insbesondere von Beton in wenigstens
eine in Längsrichtung verlaufende, nutartige Vertiefung auf der Oberseite des Füllelements
und/oder Eingiessen des Trägermaterials in eine gegen eine Oberseite offene, zwischen
zwei aneinander gereihten Füllelementen befindlichen, durch entsprechende Formgebung
der jeweiligen Seite der Füllelemente geschaffenen, in Längsrichtung verlaufenden
Aufnahmeraum.
[0032] Verfahrensmässige Vorteile lassen sich weiter erreichen, wenn wenigstens ein U-förmiges
Bügelteil in das noch nicht ausgehärtete Trägermaterial nur soweit eingebracht wird,
dass das U-förmige Ende des Bügelteils gegenüber der durch die Oberseite des Füllelements
vorgegebene Ebene hinausragt und zum Erfassen und zum Transportieren freiliegt. Derartig
vorbereitete Bauteile können einfach hergestellt werden. Diese Bauteile können auf
der Baustelle zum Erstellen von Dächern oder Decken auf einfache Art und Weise an
die vorgesehenen Stellen platziert werden, worauf schliesslich werkseitig die freiliegenden
Bügelteile mit Überbeton überdeckt werden können.
[0033] Ersichtlicherweise lässt sich das Verfahren auch mit Füllelementen optimieren, die
nicht aus einem aufgeschäumten Material bestehen wie z.B. aus gepresster Holzwolle
oder dergleichen. Die einzelnen Füllelemente werden auf eine bestimmte Länge auf eine
Arbeitsunterlage abgelegt und aneinander angestossen. Die offenen Stirnseiten der
Längsnuten und der Quernuten müssten entsprechend abgegrenzt bzw. abgeschalt werden
und die entsprechenden Bewehrungen müssen eingelegt und gespannt werden. Anschliessend
erfolgt das Eingiessen des Füllmaterials kontinuierlich fortschreitend über die gesamte
Länge. Dazu kann beispielsweise eine Kranbahn über der Arbeitsunterlage angeordnet
sein.
[0034] Weitere Einzelmerkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung der Ausführungsbeispiele und aus den Zeichnungen. Es zeigen:
- Figur 1:
- eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemässen Bauteils mit teilweise ausgebrochenem
Überbeton und Trägermaterial,
- Figur 1a:
- eine Variante des Bauteils gemäss Figur 1 mit einem zusätzlichen Längsträger im Stossbereich
zwischen zwei Füllelementen,
- Figur 2:
- eine perspektivische Darstellung eines einzelnen Füllelements für das Bauteil gemäss
Figur 1 in vergrösserter Darstellung,
- Figur 3:
- ein Querschnitt durch ein vorfabriziertes Bauteil,
- Figur 4:
- in einer Reihe angeordnete Bügelteile und ein durch diese durchgeführtes Armierungseisen
für das Bauteil gemäss Figur 1 oder 1a,
- Figur 5:
- eine stark vergrösserte Querschnitts-Darstellung einer Vertiefung des Füllelements
gemäss Figur 2,
- Figur 6:
- eine Vorderansicht auf eine Stufe des Füllelements gemäss Figur 2 in leicht vergrösserter
Darstellung,
- Figur 7:
- das Bauteil gemäss Figur 3 in leicht vergrösserter Darstellung, jedoch mit einer Überbeton-Schicht
auf der Oberseite,
- Figur 8:
- eine schematische Ansicht eines Auflagerbereichs für eine Decke in Fertigung,
- Figur 9:
- einen Querschnitt durch einen Dachvorsprung mit einem erfindungsgemässen Bauteil (Ortgang),
- Figur 10:
- einen Querschnitt durch einen Dachvorsprung mit einem erfindungsgemässen Bauteil (Traufe),
- Figur 11:
- eine Ansicht auf die Stirnseite eines Querträgers, und
- Figur 12:
- eine perspektivische Darstellung auf zwei aneinander stossende Füllelemente mit einer
Kreuzungsstelle zwischen einem Längsträger und einem Querträger.
[0035] Figur 1 zeigt ein mit 1 bezeichnetes flächiges Bauteil für Decken oder Dächer. Das
Bauteil 1 enthält vier miteinander verbundene Flächenelemente, wobei ein erstes Paar
Flächenelemente mit 2 und 2a, und ein daran angereihtes Paar Flächenelemente mit 2'
und 2'a bezeichnet ist. Das nachfolgend noch näher beschriebene Füllelement 2 besteht
aus einem Polystyrolschaumstoff (EPS). Für dieses Material werden je nach Produzenten
unterschiedliche Handelsnamen verwendet (statt vieler z.B. "Styropor®"). Die in einer
Längsrichtung sich erstreckenden Träger bzw. Längsträger 3 geben eine selbsttragende
Struktur für das Bauteil vor und bestehen aus armiertem oder auf andere Weise stabilisierten
Beton. Zum besseren Verständnis der jeweiligen Richtungen ist in Figur 1 ein kartesisches
Koordinatensystem angedeutet (siehe Pfeile x, y, z). Wie die Träger 3 verlaufen die
mit 5 bezeichneten Stabilisierungsmittel ebenfalls in x-Richtung. Quer dazu, d.h.
in y-Richtung, sind Reihen von Bügelelementen 8 angeordnet. Durch die Bügelelemente
8 ist jeweils ein Armierungseisen (oder ein anderes Stabilisierungsmittel) 6 durchgeführt.
Mit O bzw. U sind die Oberseite bzw. Unterseite des Bauteils bezeichnet. Die Oberseite
O der Füllelemente überragenden Teile sind durch eine Deckschicht 30 aus Überbeton
überdeckt.
[0036] Jedes der einzelnen Füllelemente weist drei nutartige Vertiefungen 4 auf, welche
parallel zueinander verlaufen, in denen sich die Längsträger 3 erstrecken. In der
Figur 1 sind im Füllelement 2 die Längsträger bereits gegossen und die Armierungseisen
5 eingebracht, während beim Füllelement 2' noch kein Trägermaterial eingebracht wurde.
Die dort eingezeichneten Bügelteile 8 können somit ersichtlicherweise erst nach dem
Füllvorgang eingebracht werden.
[0037] Im Stossbereich zwischen den beiden Füllelementen 2 und 2a ist seitlich gerade noch
die Stirnseite eines Querträgers 50 sichtbar. Weitere Querträger könnten sich auch
innerhalb eines einzelnen Füllelements erstrecken, wie beispielsweise mit dem Querträger
50' angedeutet ist.
[0038] Figur 1a zeigt grundsätzlich die gleiche Situation wie Figur 1. Hier wird allerdings
nicht nur durch die in Längsrichtung aneinander stossenden Füllelemente ein nach oben
offener Aufnahmeraum für die Aufnahme eines Querträgers gebildet, sondern auch durch
die in Querrichtung seitlich aneinander angrenzender Füllelemente. Diese sind so ausgebildet,
dass in den betreffenden Stossbereich ein nach oben offener Aufnahmeraum 52 gebildet
wird, der sich nur über einen geringen Teil der Gesamthöhe (z-Richtung) eines Füllelements
erstreckt. Auch dieser Aufnahmeraum kann mit einem Armierungseisen 5' bewehrt sein,
um einen vorgespannten zusätzlichen Längsträger 53 aufzunehmen. Dieser zusätzliche
Längsträger stabilisiert den Stossbereich benachbarter Füllelemente in Längsrichtung.
[0039] Wie aus Figur 2 hervorgeht, ist das Füllelement 2 als plattenartiges Bauelement ausgestaltet.
Das aus EPS bestehende, als einstückiges Vollkörperprofil ausgebildete Füllelement
2 verfügt über drei parallel zueinander verlaufende Vertiefungen 4. EPS ist aufgrund
seines geringen spezifischen Gewichts, der einfachen Formbarkeit sowie für den vorliegenden
Zweck ausreichenden statischer Eigenschaften besonders geeignet. Selbstverständlich
wäre es aber auch denkbar, dass das Füllelement aus einem anderen z.B. organischen
und/oder polymeren Material bestehen könnte. In die Vertiefungen 4 dieses steifen
Formkörpers kann von der Oberseite O her ein entsprechendes Trägermaterial 7 (z.B.
eben Beton) eingefüllt werden. Der Einfüllvorgang ist mit einem Pfeil angedeutet.
Mit 34 ist sodann eine Arbeitsunterlage angedeutet, auf welcher der die Unterseite
U vorgebende Boden des Füllelements 2 aufliegt. Weiterhin ist in Figur 2 deutlich
erkennbar, dass eine der Stirnseiten eine Stufe 26 im Bereich der Unterseite U aufweist.
Die in x-Richtung verlaufende, nutartige Vertiefung 4 enthält eine Verjüngung und
ist weiter eckig konfiguriert (siehe weiter nachfolgende Fig. 5).
[0040] Die Stufe 26 auf der Querstirnseite 24 verfügt über einen Stufenwandabschnitt 27
und einen dazu parallelen, aber zurück versetzten Stirnwandabschnitt 28. Die gegenüberliegende
Querstirnseite 25 verläuft dagegen durchgehend über die gesamte Höhe des Füllelements,
sodass jeweils ein Stufenwandabschnitt 27 einer Querstirnseite 24 an die Querstirnseite
25 eines angrenzenden Füllelements anstösst. Die Höhe der Stufe 26 ist so gewählt,
dass ein einzelnes Füllelement in sich noch ausreichende Stabilität aufweist und dass
ausserdem eine angemessene Wärmedämmung gegenüber den Längsträgern und Querträgern
erzielt wird.
[0041] Aus Figur 2 ist ausserdem ersichtlich, dass eine Längsstirnseite 20 mit einer Erhebung
22 versehen ist und die benachbarte Längsstirnseite 21 mit einer komplementären Vertiefung
23. Daraus ergibt sich beim seitlichen aneinander stossen eine Nut-Federverbindung.
Ausserdem sind auch noch die in Längsrichtung angeordneten Aussparungen 29 sichtbar,
die sich auch über die Stufe 26 erstrecken.
[0042] Die Füllelemente 2 sind in einer Draufsicht beispielhaft in etwa quadratisch ausgebildet
mit einer Seitenlänge von ca. 1.2 m. Die Bauhöhe beträgt beispielhaft ca. 0.2 m. Die
Höhe der Stufe (z-Richtung) beträgt 0.06 m, wobei die Nuttiefe in diesem Bereich 0.01
m beträgt (vgl. Fig. 6). Selbstverständlich sind aber auch andere Dimensionierungen
vorstellbar.
[0043] Nach dem Eingiessen von Beton in die Vertiefungen werden Bügelteile 8 in das noch
nicht ausgehärtete Betonmaterial eingebracht. Ein derartig vorfabriziertes Bauelement
ist in Figur 3 dargestellt und dort mit 1' bezeichnet. Ersichtlicherweise liegen die
U-förmigen Enden 9 der Bügelteile 8 frei. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass
das vorfabrizierte Bauteil 1' beispielsweise mit Hilfe eines Krans einfach transportiert
werden kann.
[0044] Aus Figur 3 ist ausserdem ersichtlich, dass Armierungseisen 5 sowohl im Bodenbereich
einer nutartigen Vertiefung, als auch im oberen Bereich durch die Bügelelemente 8
hindurch verlaufen können. Diese Armierungseisen verlaufen dabei ersichtlicherweise
in Längsrichtung x. Die quer verlaufenden Armierungseisen 6 liegen ersichtlicherweise
über der oberen Ebene eines Füllelements 2 und sie verlaufen vorzugsweise ebenfalls
durch die U-förmigen Bügelteile 8. Um Armierungseisen in Längs- und in Querrichtung
aufnehmen zu können, müssen die Bügelteile allenfalls schräg zur Längsrichtung bzw.
zur Querrichtung eingesetzt werden. Figur 3 zeigt nochmals schematisch die Arbeitsunterlage
34.
[0045] Figur 4 zeigt eine mögliche konstruktive Ausgestaltung der Bügelteile 8. An den parallel
verlaufenden Bügelarmen 10 schliessen jeweils etwa im rechten Winkel dazu abstehende
Enden an, wodurch eine optimale Fixierung der Bügelteile 8 im Trägermaterial sichergestellt
ist.
[0046] Aus Figur 5 sind Details zur genauen Formgebung einer Vertiefung 4 in einem Füllelement
erkennbar. Die Vertiefung 4 weist einen von der Oberseite O ausgehenden Einfüllbereich
11 und einen daran anschliessenden, gegen die Unterseite U gerichteten Bodenbereich
12 auf, wobei zwischen Einfüllbereich 11 und Bodenbereich 12 die Verjüngung 13 angeordnet
ist. Die Vertiefung 4 verfügt über Seitenwandabschnitte 14, 15, 16, 17 und 18, wobei
jeweils dem Bodenbereich 12 die Seitenwandabschnitte 17 und 18 und ein Bodenwandabschnitt
19, der Verjüngung 13 der Seitenwandabschnitt 16 und dem Einfüllbereich 11 die Seitenwandabschnitte
14 und 15 zugeordnet sind. Aneinander grenzende Seitenwandabschnitte bilden dabei
in Längsrichtung x verlaufende Ecken.
[0047] Das Querschnittsprofil der Vertiefung 4 ist so gewählt, dass der darin aufgenommene
Längsträger optimale statische Eigenschaften aufweist. Wie dargestellt ist die Breite
b3 im Bodenbereich 12 deutlich geringer als die Breite b1 im Einfüllbereich 11, vorzugsweise
weniger als halb so breit. Dagegen ist die Breite b2 im Verjüngungsbereich 13 nur
wenig kleiner als die Breite b3 im Bodenbereich, weil hier nur eine ausreichende Verankerung
des Längsträgers im Füllelement erzielt werden muss. Die Breite b1 kann beispielsweise
ca. 16 cm und die Breite b3 ca. 8 cm betragen. Die Breite b2 liegt dann bei ca. 6
cm. Die Höhe h der Vertiefung kann ca. 15 cm betragen.
[0048] In den Figuren 6 und 7 sind weitere Details des Bauteils 1 erkennbar. Die Stufe 26
enthält drei nutartige, in Längsrichtung verlaufende Aussparungen 29, die in die (hier
nicht gezeigten) Vertiefungen 4 für die Träger übergehen (Figur 6). Die Stufe 26 muss
im übrigen nicht zwingend einstückig mit dem Füllelement verbunden sein. Es wäre nämlich
ohne weiteres denkbar, dass die Stufe 26 eine separate, im Querschnitt etwa prismatische
Leiste ist, welche zwischen zwei Füllelemente eingelegt wird, sodass insgesamt ebenfalls
ein nach oben offener Aufnahmeraum zur Bildung einer Quernut bzw. zur Aufnahme des
Querträgers gebildet wird. Eine derartige Leiste ist durch strichpunktierte Linien
angedeutet.
[0049] Figur 7 zeigt einen Schnitt durch ein fertig gestelltes Bauteil 1, wie es beispielsweise
für eine Decke verbaut ist. Im Vergleich zum vorfabrizierten Bauteil gemäss Figur
3 verfügt dieses Element auf der Oberseite O zusätzlich über eine Schicht aus Überbeton
30, welche die U-förmigen Enden der Bügelteile 8 überdeckt. Die Unterseite U wird
durch das Füllelement 3 gebildet. Die Unterseite könnte mit einer (nicht dargestellten)
Putzschicht (z.B. Gipsschicht) oder eine Putzplatte bedeckt sein. Dank der porösen
Struktur von EPS haftet der aufgetragene Gips oder eine geklebte oder verleimte Putzplatte
besonders gut. Selbstverständlich könnte die Unterseite auch bemalt sein. Mit 41 ist
eine Oberarmierung gekennzeichnet, die netz- oder gitterartig aufgebaut ist (siehe
Fig. 1). Das Füllelement 2 weist in Längsrichtung x sich erstreckende, vertikal zur
Bodenebene verlaufende Stirnseiten 20 und 21 auf. Ersichtlicherweise weist die Stirnseiten
20 eine Erhebung 22 und die dieser gegenüberliegende Stirnseite 21 eine komplementäre
Vertiefung 23 zur etwa formschlüssigen Aufnahme einer Erhebung eines benachbarten
Füllelements auf.
[0050] Figur 8 zeigt die Fertigung einer Deckenkonstruktion unter Verwendung der erfindungsgemässen
Bauteile. Mit 2 und 2a sind zwei voneinander beabstandete Füllelemente bezeichnet.
Ein stirnseitiges Ende eines Bauteils 1 ist jeweils auf einem Auflager abgestützt.
In einem Abstand zum stirnseitigen Ende ist eine Verschalung 38 angeordnet, durch
die in Längsrichtung verlaufende, vorgespannte Armierungseisen 5, 5' durchgeführt
sind. Jeweils stirnseitig schliessen an den Füllelementen 2 und 2a Entkoppelungsplatten
35, 35' an. Diese Entkopplungsplatten oder Auflagerelemente bilden die Auflager und
bestehen aus einem Wärme gedämmten, nicht brennbaren Material (z.B. aus Porenbeton).
Die Anordnungen sind jeweils seitlich durch Verschalungen 38 abgeschlossen, wobei
der dazwischen liegende Zwischenraum durch einen Deckel 37 verschlossen und durch
ein Abschalungselement 36 ausgefüllt ist. Dieser Deckel 37 soll ein Einfliessen von
Beton während dem nachfolgenden Betoniervorgang verhindern. In den mit 39 bezeichneten
Auflagebereich wird Beton eingegossen. Dieser Auflagerbereich kann auch als Stirnabschnitt
bezeichnet werden, der einstückig mit den Längsträgern verbunden ist. Ersichtlicherweise
können Bauteile auch bereits bei ihrer Herstellung einzeln mit derartigen Stirnabschnitten
39 bzw. mit Entkoppelungsplatten 35, 35' versehen werden.
[0051] Gemäss einer alternativen und in der Zeichnung nicht dargestellten Variante wäre
es in bestimmten Fällen auch denkbar, die Verschalung 38 und den dadurch gebildeten
Zwischenraum wegzulassen und an deren Stelle ein Doppelauflager aus einem wärmedämmenden
Material einzulegen. In einem derartigen Fall würde ersichtlicherweise der Stirnabschnitt
über dem Doppelauflager zusammehängend und einstückig mit den Längsträgern bzw. mit
den Querträgern gegossen. Anschliessend würde das Doppelauflager zusammen mit dem
Stirnabschnitt durchtrennt. Selbstverständlich würden auch bei dieser Variante Armierungen
5, 5' eingelegt. Der Vorteil dieser Variante besteht darin, dass der Aufwand für die
Verschalung und auch der dafür erforderliche Zwischenraum eingespart werden kann.
Das nachträgliche Durchtrennen der Doppelauflage stellt nur einen geringen Mehraufwand
dar.
[0052] Die Figuren 9 und 10 zeigen eine besondere Ausgestaltung des Bauteils in der Dachausführung.
Das Füllelement 2 und die entsprechenden Träger 3 sind an einem Seitenrand begrenzt
und die Überbetonschicht 30 überragt den Seitenrand zum Bilden eines Dachvorsprungs
33. Wie aus den beiden Figuren hervorgeht, kann mit Hilfe des Füllelements 2 sowie
einer speziell gestalteten Betonplatte 40 auf der Oberseite auf einfache Art und Weise
ein Dachvorsprung 33 geschaffen werden. Die Betonplatte 40 ist ersichtlicherweise
einstückig mit dem Überbeton verbunden und kann dabei in einem Arbeitsgang während
dem Eingiessen des Überbetons hergestellt werden. Selbstverständlich kann die Deckschicht
bzw. die Betonplatte ein Bauteil sowohl an einer Längsseite, wie auch an einer Querseite
überragen.
[0053] Figur 11 zeigt eine Draufsicht auf eine Längsseite zwei aneinander stossender Füllelemente
2 und 2a, wobei in Wirklichkeit lediglich die Stufe 26 des Füllelements 2a an das
Füllelement 2 anstösst. In der so gebildeten Quernut 51 ist der Querträger 50 angeordnet.
Die Erhebung 22 wird an der Stirnseite des Querträgers 50 fortgesetzt. Das gleiche
gilt selbstverständlich auch für die komplementäre Vertiefung 23.
[0054] In Figur 12 ist dargestellt, wie ein Längsträger 3 sich mit einem Querträger 50 kreuzt
und einstückig mit diesem ausgebildet ist. Die Kreuzungsstelle 54 ist dabei durch
Wegbrechen eines Abschnitts aus dem Füllelement 2 sichtbar gemacht. Der Querträger
50 kann etwa die gleiche Höhe haben wie der Längsträger 3, sein Querschnitt ist aber
deutlich geringer. Da die Querträger 50 nicht die Hauptlast tragen müssen, können
sie im Querschnitt etwa rechteckig ausgebildet sein mit einer Höhe die grösser ist
als die Breite.
1. Flächiges Bauteil (1) für Decken oder Dächer mit wenigstens einem aus einem Dämmmaterial
bestehenden und vorzugsweise als einstückiges Vollkörperprofil ausgebildeten Füllelement
(2) und mit wenigstens zwei im Füllelement angeordneten, sich in einer Längsrichtung
(x) erstreckenden Längsträger (3) aus einem Trägermaterial, insbesondere aus Beton,
wobei das Füllelement zum Vorgeben der Längsträger nutartige Vertiefungen (4) umfasst,
die wenigstens teilweise mit dem Trägermaterial ausgefüllt sind, dadurch gekennzeichnet, dass das Füllelement (2) zur Aussteifung der Längsträger (3) wenigstens einen quer zur
Längsrichtung (x) verlaufenden Querträger (50) aus dem gleichen Trägermaterial aufweist,
der mit dem Längsträgern (3) einstückig verbunden ist und der in einer Quernut (51)
im oder am Füllelement aufgenommen ist.
2. Bauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es wenigstens zwei in Längsrichtung (x) aneinander anstossende Füllelemente (2, 2a)
aufweist und dass der Querträger (50) in einer Quernut (51) aufgenommen ist, die durch
die Querstirnseiten der aneinander stossenden Füllelemente gebildet wird.
3. Bauteil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine der Querstirnseiten (24) stufenartig ausgestaltet ist und über eine
im Bereich der Unterseite U angeordnete Stufe (26) mit einem Stufenwandabschnitt (27)
und einem in Längsrichtung (x) gegenüber diesem zurück versetzten Stirnwandabschnitt
(28) verfügt.
4. Bauteil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Stufe (26) eine in Längsrichtung (x) verlaufende Aussparung (29) aufweist, die
in die nutartige Vertiefung (4) übergeht.
5. Bauteil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Füllelement (2, 2a) in Längsrichtung (x) verlaufende Längsstirnseiten (20, 21)
aufweist, wobei eine der Längsstirnseiten (20) eine Erhebung und die dieser gegenüberliegende
Längsstirnseite (21) eine korrespondierende Vertiefung zur etwa formschlüssigen Aufnahme
einer Erhebung eines benachbarten Füllelements aufweist.
6. Bauteil nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Füllelement (2, 2a) aus einem Schaumstoff aus einem Polymer, insbesondere aus
Polystyrolschaumstoff (EPS) besteht.
7. Bauteil nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die nutartigen Vertiefungen einen von der Oberseite (O) ausgehenden Einfüllbereich
(11) und einen daran anschliessenden gegen die Unterseite (U) gerichteten Bodenbereich
(12) aufweisen, wobei zwischen dem Einfüllbereich und dem Bodenbereich im Querschnitt
eine Verjüngung (13) angeordnet ist und wobei vorzugsweise der Bodenbereich eine geringere
Breite aufweist, als der Einfüllbereich.
8. Bauteil nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass in den nutartigen Vertiefungen (4) in Längsrichtung (x) verlaufende, vorzugsweise
vorgespannte Stabilisierungsmittel (5), insbesondere Armierungseisen im Trägermaterial
eingebettet sind.
9. Bauteil nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass in den nutartigen Vertiefungen mehrere U-förmige Bügelteile (8) im Trägermaterial
eingebettet sind, deren Enden (9) gegenüber der durch die Oberseite des Füllelements
vorgegebenen Ebene hinausragen.
10. Bauteil nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Oberseite (O) eine Deckschicht (30) angeordnet ist, die vorzugsweise aus
dem Trägermaterial besteht.
11. Bauteil nach Anspruch 9 und Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Bügelteile (8) paralleler Längsträger (3) in Querrichtung (y) verlaufende Reihen
bilden und dass durch die Bügelteile der Reihen Stabilisierungsmittel (6), insbesondere
Armierungseisen durchgeführt und in die Deckschicht (30) eingebettet sind.
12. Bauteil nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein an das Füllelement (2) angrenzender Stirnabschnitt (39) angeordnet
ist, der aus dem Trägermaterial besteht und der einstückig mit den Längsträgern (3)
verbunden ist, wobei auf der Unterseite des Stirnabschnitts vorzugsweise ein wärmedämmendes
Auflagerelement (35) angeordnet ist.
13. Bauteil nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Deckschicht (30) das Füllelement (2, 2a) auf wenigstens einer Längsstirnseite
und/oder Querstirnseite zur Bildung eines Dachvorsprungs überragt.
14. Bauteil nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Querträger (50) einen kleineren Querschnitt aufweist als der Längsträger (3),
wobei der Querträger im Querschnitt vorzugsweise rechteckig ausgebildet ist und eine
geringere Breite als Höhe aufweist.
15. Flächiges Bauteil für Decken oder Dächer mit wenigstens einem Füllelement (2) aus
einem Dämmmaterial, insbesondere aus einem organischen und/oder polymeren Dämmmaterial,
und mit wenigstens einem im oder am Füllelement angeordneten, sich in eine Längsrichtung
(x) erstreckenden Träger (3) zum Vorgeben einer selbst tragenden Struktur aus einem
Trägermaterial und insbesondere aus Beton, wobei das Füllelement zum Vorgeben des
Trägers eine in Längsrichtung verlaufende, nutartige Vertiefung umfasst, die wenigstens
teilweise mit dem Trägermaterial ausgefüllt ist, dadurch gekennzeichnet, dass es wenigstens zwei aneinander gereihte Füllelemente umfasst, zwischen welchen ein
gegen eine Oberseite (O) offener Aufnahmeraum angeordnet ist, der wenigstens teilweise
mit dem Trägermaterial ausgefüllt ist.