[0001] Die Erfindung betrifft einen Fensterflügel, bestehend aus mehreren Flügelprofilen,
welche jeweils als Mehrkammer-Hohlprofile aus Kunststoff ausgebildet und mit einer
Metallarmierung versehen sind. - Ein derartiger Fensterflügel wird in der Praxis in
einem Fensterrahmen beweglich, z. B. verschwenkbar und/oder verkippbar gelagert, wobei
auch der Fensterrahmen aus Kunststoff-Hohlprofilen gefertigt sein kann. Die den Fensterflügel
bildenden Mehrkammer-Hohlprofile weisen üblicherweise eine Beschlagnut auf, in welcher
die Beschläge montiert werden, z. B. ein Dreh-Kippbeschlag. Die Metallarmierung dient
der Stabilisierung der z. B. durch Kunststoff-Extrusion hergestellten Kunststoff-Hohlprofile.
[0002] Aus der Praxis sind Fensterflügel mit Mehrkammer-Hohlprofilen bekannt, bei denen
als Metallarmierung Stahlprofile, z. B. U-Profile und/oder Kastenprofile in das Innere
der extrudierten Kunststoff-Hohlprofile eingeschoben werden und folglich integriert
sind. Derartige Fensterprofile haben sich in der Praxis in stabilitätsmäßiger Hinsicht
bewährt. Die Herstellung ist jedoch verhältnismäßig aufwendig und mit hohen Kosten
verbunden, da die Stahlprofile in das Innere der Hohlprofile nachträglich eingeschoben
werden müssen. Auch in wärmetechnischer Hinsicht ist der Einsatz derartiger Stahlprofile
im Inneren der Kunststoff-Hohlprofile nachteilig.
[0003] Aus der
DE 200 16 611 U1 kennt man ein Tür- und/oder Fensterprofil mit einer Nut zur Aufnahme von Beschlägen,
wobei im Inneren einer solchen Nut ein Verstärkungsprofil angeordnet ist, wobei die
Befestigung des Beschlages über das Verstärkungsprofil mit dem Tür- und/oder Fensterprofil
erfolgt. Ein solches Verstärkungsprofil kann eine U-förmige Gestalt aufweisen, wobei
die U-Schenkel mit ihren Enden an Abstufungen der Nut abgestützt sind und wobei der
die U-Schenkel verbindende U-Steg bzw. die Basis am Nutengrund der Nut anliegt.
[0004] Ferner sind Mehrkammer-Hohlprofile aus Kunststoff für Blendrahmen und/oder Flügelrahmen
für Fenster und Türen bekannt, deren Hohlkammem eine Polygonstruktur mit einem homogenen
Aufbau mit gleichgroßen Zellen aufweisen. Der Querschnitt einer solchen Zelle soll
kleiner gleich 1 cm
2 sein. Insbesondere bei einem Fensterrahmen soll ein solches Rahmenprofil ohne jegliche
Stahlverstärkung eingesetzt werden. Für Fenster- und Türelemente, bei denen höhere
statische Anforderungen gestellt werden, wird in den Profilen eine zusätzliche Aufnahmekammer
innerhalb der Polygonstruktur und innerhalb des Außenmantels geschaffen, welche der
Aufnahme eines Versiärkungsprofils aus Metall dienen (vgl.
DE 202 01 670 U1).
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Fensterflügel der eingangs beschriebenen
Art zu schaffen, welcher einfach und kostengünstig herstellbar ist und dennoch in
stabilitätsmäßiger wie auch in wärmetechnischer Hinsicht hohen Anforderungen genügt.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung bei einem gattungsgemäßen Fensterflügeln
der eingangs beschriebenen Art, dass bei einem, mehreren oder auch allen Flügelprofilen
des Fensterflügels die Metallarmierung bzw. die Metallarmierungen ausschließlich auf
der im montierten Zustand einem Fensterrahmen zugewandten Profilaußenseite angeordnet
ist/sind. Die Metallarmierungen können dabei als außenseitig auf die Kunststoff-Hohlprofile
aufgesetzte Metallprofile, z. B. U-Profile ausgebildet sein. Solche U-Profile zeichnen
sich bei einfachem Aufbau und niedrigen Kosten durch hohe Stabilität aus. Es werden
jedoch auch Ausführungsformen mit anderen Profilformen und z.B. auch Flachprofile
umfasst. Das Flügelprofil weist in der Regel eine zur Profilaußenseite hin offene
und sich in Beschlaglängsrichtung erstreckende Beschlagnut auf. Die Erfindung schlägt
nun vor, dass das Metallprofil die Beschlagnut außenseitig zumindest bereichsweise
überdeckt bzw. abdeckt und folglich die Beschlagnut gleichsam verschließt. Dazu kann
das als U-Profil ausgebildete Metallprofil zumindest zwei parallele U-Schenkel sowie
zumindest einen die U-Schenkel verbindenden U-Steg aufweisen, wobei der U-Steg die
Beschlagnut (bereichsweise) überdeckt und wobei die U-Schenkel in neben der Beschlagnut
angeordnete und parallel zur Beschlagnut verlaufende Aufnahmenuten eingreifen. Bei
einer solchen Ausführungsform wird das U-Profil folglich in besonders einfacher Weise
außenseitig auf das Profil aufgesetzt und in geeignete Aufnahmen, nämlich Aufnahmenuten
eingesteckt.
[0007] Die Erfindung geht dabei von der Erkenntnis aus, dass es bei Fensterflügeln herkömmlicher
Größe mit einer Breite bis z. B. 120 cm und einer Höhe bis zu z. B. 150 cm möglich
ist, auf die in der Praxis bislang verwendeten Armierungsprofile im Inneren der Kunststoff-Hohlprofile
vollständig zu verzichten, wenn stattdessen als Metallarmierung z. B. ein U-Profil
auf die Profilaußenseite aufgebracht wird. Überraschenderweise reicht eine derartige
Metallarmierung bei üblichen Fenstergrößen vollkommen aus, so dass eine kostengünstige
Fertigung aufgrund einer Materialerspamis erfolgen kann. Die Montage der erfindungsgemäßen
außenseitigen Metallarmierung ist einfacher und damit kostengünstiger, so dass auch
dadurch die Fertigungskosten des Fensters insgesamt verringert werden, zumal die Fertigung
automatisiert werden kann. Hinzu kommt, dass sich die erfindungsgemäßen Fensterflügel
mit außenseitig aufgebrachten Metallarmierungen durch eine hervorragende Wärmeisolierung
auszeichnen. Dieses ist unter anderem dadurch bedingt, dass die für die wärmetechnische
Beurteilung maßgeblichen Parameter insbesondere den Wärmedurchgang durch das Profil
selbst betreffen, so dass ein Wärmeübergang im Bereich der Bewitterungszone, wie er
bei den erfindungsgemäßen Fensterflügeln vorgesehen ist, wärmetechnisch vemachlässigbar
ist. Dabei ist auch zu berücksichtigen, dass in dem Bereich der Profilaußenseite,
welche im montierten Zustand dem Fensterrahmen zugewandt ist, ohnehin die Fenster
beschläge montiert sind, z. B. Dreh-Kippbeschläge oder dergleichen, welche ebenfalls
im Wesentlichen aus Metall gefertigt sind. Die Metallarmierung wird folglich in dem
Bereich der Hohlprofile montiert, in dem ohnehin Metallbauteile vorgesehen sind. Die
übrigen Bereiche sind frei von Metallarmierungen, so dass dort die Wärmeübertragung
minimiert wird.
[0008] In einer bevorzugten Ausführungsform schlägt die Erfindung vor, dass die Metallarmierung
integraler Bestandteil eines in einer Beschlagnut des Flügelprofils angeordneten Beschlages
ist. Die Metallarmierung wird bei dieser Ausführungsform folglich nicht als separates
Bauteil, z. B. separate Armierungsschiene auf einen ohnehin vorhandenen Beschlag aufgesetzt,
sondern die Metallarmierung ist integraler Bestandteil des Beschlages und wird z.
B. von einer Beschlagschiene, z. B. einer Oberschiene des Beschlages gebildet. Dabei
geht die Erfindung von der Erkenntnis aus, dass ein Beschlag ohnehin eine an dem Kunststoff-Hohlprofil
zu befestigende Metallschiene, nämlich die obere Beschlagschiene bzw. Oberschiene
aufweist, welche mit Funktionsausnehmungen versehen ist, wobei üblicherweise hinter
der fixierten Beschlagschiene verschiedene Beschlagbauteile, z. B. Treibstangen oder
dergleichen beweglich geführt sind. Die Erfindung hat nun erkannt, dass es bei Fenstern
herkömmlicher Größe ausreichend ist, wenn auf die bekannten Metallarmierungen im Inneren
des Profils verzichtet und stattdessen die Armierungsfunktion von dem Beschlag selbst
übernommen wird, wenn z. B. die obere Beschlagschiene in geeigneter Weise modifiziert
wird. Dazu ist die Beschlagscheine vorzugsweise aus hochfestem Stahl gefertigt. Sie
kann zur Erhöhung der Stabilität im Querschnitt z. B. U-förmig ausgebildet sein. Sie
ersetzt die bislang oben liegende Beschlagsschiene und wird wie bislang mit dem Flügel
verschraubt. Die Statik des Flügels wird bei dieser Ausführungsform folglich von der
(ggf. modifizierten) Beschlagsschiene selbst übemommen. Dieses lässt sich auch im
Bereich der Eckumlenkungen realisieren, so dass insgesamt auch für erhöhte Eckfestigkeit
gesorgt ist. Daher kann es zweckmäßig sein, auch die Beschlagnut der Profile zu modifizieren.
[0009] Die Erfindung umfasst jedoch nicht nur Ausführungsformen, bei denen das Armierungsprofil
von dem Beschlag gebildet wird, sondern auch solche, bei denen eine separate Armierungsschiene
vorgesehen ist. So schlägt die Erfindung in einer möglichen Ausführungsform vor, dass
die Metallarmierung, z. B. das U-Profil, eine in dem Flügelprofil angeordnete außenseitig
offene Beschlagnut sowie ggf. einen in der Beschlagnut angeordneten Beschlag abdeckt.
Bei dieser Ausführungsform wird folglich zusätzlich zu den ohnehin vorhandenen Beschlag-Bauteilen
die Metallarmierung vorgesehen, welche die Beschlagnut sowie den darin angeordneten
Beschlag abdeckt bzw. überdeckt Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass ein solcher
Beschlag in der Regel zumindest eine an dem Kunststoff-Hohlprofil befestigte obere
Beschlagschiene sowie relativ zu dieser Beschlagschiene bewegliche Funktionselemente,
z. B. Schließelemente, wie z. B. Schließzapfen oder dergleichen, aufweist, ist es
zweckmäßig, wenn die als z. B. U-Profil ausgebildete Metallarmierung eine oder mehrere
Funktionsausnehmungen aufweist, welche mit den Funktionselementen oder auch entsprechenden
Funktionsausnehmungen des Beschlages korrespondieren. Der Schließzapfen eines Fensterbeschlages
durchgreift dann nicht lediglich die obere (feste) Beschlagschiene des Beschlages,
sondern auch eine korrespondierende Durchbrechung der darüber angeordneten Metallarmierung.
Dazu kann es zweckmäßig sein, wenn die Beschlagnut an dem Fensterprofil gegenüber
herkömmlichen Fensterprofilen um ein vorgegebenes Maß tiefergelegt wird, wobei dieses
Maß (z. B. 2 mm) in etwa der Dicke der Metallarmierung entspricht. Um eine einwandfreie
Funktionsweise zu gewährleisten, ist es dann zweckmäßig, den Schließzapfen gegenüber
den herkömmlichen Beschlägen um dieses Maß von z. B. 2 mm zu verlängeen. Stets ist
es zweckmäßig, wenn die Metallarmierung an dem Kunststoff-Hohlprofil mittels z. B.
Schraubverbindungen befestigt wird. Die Erfindung umfasst jedoch auch Ausführungsformen
mit anderen Befestigungsarten.
[0010] Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung weisen die Mehrkammer-Hohlprofile aus
Kunststoff im Inneren eine Wabenstruktur auf. Eine solche Mehr kammer-Wabenstruktur
mit einer Vielzahl einzelner Waben führt zu einer guten Wärmeisolierung und zugleich
hoher Stabilität. Denn bei einer solchen Wabenstruktur wird mit geringem Materialeinsatz
eine maximal mögliche Stabilität gewährleistet. Dieses wird u. a. dadurch möglich,
dass auf die Montage eines inneren Armierungsprofils verzichtet wird.
[0011] Ferner kann es zweckmäßig sein, die Mehrkammer-Hohlprofile mit Entwässerungsbohrungen
zu versehen, welche im Bereich der Außenwände des Kunststoff-Hohlprofils wie auch
im Bereich der inneren Kammerwände vorgesehen sein können. Auf diese Weise gelingt
das Abführen von z. B. Kondenswasser aus dem Inneren durch das Flügelprofil über ein
Rahmenprofil auf die Fensteraußenseite.
[0012] Es besteht die Möglichkeit, nicht nur bei einem Fensterflügel, sondem auch einen
Fensterrahmen, der aus mehreren Rahmenprofilen aufgebaut bzw. zusammengesetzt ist,
diese Rahmenprofile als Mehrkammer-Hohlprofile aus Kunststoff auszubilden. Diese Mehrkammer-Hohlprofile
können im Profilinneren ebenfalls eine Wabenstruktur aufweisen.
[0013] Wabenstruktur meint im Rahmen der Erfindung (sowohl bezüglich der Rahmenprofile als
auch bezüglich der Flügelprofile), dass die einzelnen Hohlkammern des Mehrkammer-Hohlprofils
im Querschnitt wabenförmig ausgebildet sind. Wabenförmig meint im Rahmen der Erfindung,
dass die einzelnen Hohlkammern im Querschnitt mehreckig mit mehr als vier Ecken und
folglich zumindest fünfeckig oder vorzugsweise sechseckig ausgebildet sind. Der Querschnitt
eines solchen Hohlprofils kann auch aus sowohl fünfeckigen als auch sechseckigen Wabenstrukturen
zusammengesetzt sein. Dabei können insbesondere die in den Randbereichen angeordneten
Wabenstrukturen "unvollständig" ausgebildet sein. Jedenfalls wird bei dem Fensterflügel
und/oder bei dem Fensterrahmen durch die erfindungsgemäße Wabenstruktur eine besonders
hohe Festigkeit bei zugleich guter Isolation erreicht. Im Rahmen der Erfindung umfassen
die Profile des Blendrahmens auch bei mehrteiligen bzw. mehrflügeligen Fenstern die
Profile eines gegebenenfalls vorhandenen (vertikalen) Pfostens und/oder eines gegebenenfalls
vorhandenen (horizontalen) Kämpfers.
[0014] Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- einen Querschnitt durch einen im Bereich eines Fensterrahmens montierten Fensterflügel
in einer ersten Ausführungsform und
- Fig. 2
- eine abgewandelte Ausführungsform des Gegenstandes nach Fig. 1.
[0015] In den Figuren ist ausschnittsweise ein Fenster, bestehend aus einem Fensterrahmen
und einem Fensterflügel gezeigt. Es ist ein Fensterflügel dargestellt, welcher aus
mehreren Flügelprofilen 1 besteht Dabei ist lediglich ein Flügelprofil in einem Querschnitt
gezeigt. Ein solcher Fensterflügel wird im Bereich eines Fensterrahmens montiert,
welcher aus Rahmenprofilen 2 besteht. Auch diesbezüglich ist lediglich ein Rahmenprofil
2 im Querschnitt gezeigt. Der Fensterflügel setzt sich dabei in der Regel aus vier
Flügelprofilen zusammen, welche z. B. zu einem rechteckigen oder quadratischen Fensterflügel
zusammengefügt werden. Die Flügelprofile 1 sind als Mehrkammer-Hohlprofile aus Kunststoff
ausgebildet.
[0016] Im Bereich des Fensterrahmens ist eine Wand 3 angedeutet, an welcher der Fensterrahmen
mit seinen Rahmenprofilen 2 befestigt ist. Im Bereich des Fensterflügels ist eine
an dem Fensterflügel bzw. seinen Flügelprofilen 1 befestigte Glasscheibe 4 angedeutet.
[0017] Ein solcher Fensterflügel ist wie üblich mit einem Fensterbeschlag ausgestattet,
wobei ein solcher Beschlag 5 in einer Beschlagnut 6 des Flügelprofils 1 montiert wird.
Die Beschlagnut 6 ist zur Profilaußenseite A hin offen. Der Beschlag 5 weist eine
in der Beschlagnut 6 fixierte Oberschiene 7 auf, wobei hinter dieser Oberschiene 7
die beweglichen Beschlagbauteile 8 geführt sind, z. B. Treibstangen, an welchen ein
Schließzapfen 8 befestigt ist. Aufbau und Funktionsweise eines solchen Beschlags 5
sind bekannt. Der Beschlag 5 selbst ist in den Figuren lediglich schematisch angedeutet.
[0018] Zur Erhöhung der Stabilität des Fensterflügels sind die Flügelprofile 1 mit Metallarmierungen
9 versehen. Erfindungsgemäß ist nun bei einem Flügelprofil 1 die Metallarmierung 9
ausschließlich auf der Profilaußenseite A angeordnet. Profilaußenseite A meint die
Seite des Flügelprofils 1, welche im montierten Zustand dem jeweils korrespondierenden
Rahmenprofil 2 zugeordnet ist. In der Fig. 1 ist nun erkennbar, dass eine solche Metallarmierung
9 als U-förmiges Metallprofil, vorzugsweise Stahlprofil ausgebildet sein kann. Ein
solches U-Profil weist zwei parallele U-Schenkel sowie einen die U-Schenkel verbindenden
U-Steg auf. Das Flügelprofil 1 weist auf seiner Profilaußenseite A eine entsprechende
(z. B. U-förmige) Aufnahme bzw. Aufnahmekammer 10 für dieses außenseitig auf das Flügelprofil
1 aufgesetzte Armierungsprofil 9 auf. Diese Aufnahme 10 weist zwei parallel zu der
Beschlagnut verlaufende Aufnahmenuten 10' auf. Die U-Schenkel des U-Profils 9 greifen
in die Aufnahmenuten 10' ein, während der U-Steg die Beschlagnut 6 überdeckt.
[0019] Die Fig. 1 zeigt nun eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung, bei welcher das
Armierungsprofil 9 selbst integraler Bestandteil des Beschlages 5 ist und folglich
von dem Beschlag 5 selbst gebildet wird. In diesem Fall bildet die obere Beschlagschiene
7, welche fest an dem Flügelprofil 1 montiert wird, zugleich das Armierungsprofil
9. Dazu kann die Beschlagschiene 7 (wie erläutert) vorzugsweise als im Querschnitt
U-förmiges Armierungsprofil 9 ausgebildet sein. Da es ohnehin zweckmäßig ist, die
Beschlagnut im Rahmen der Erfindung in ihrer Geometrie und/oder Dimensionierung gegenüber
herkömmlichen Profilen zu modifizieren, ist es auch möglich, diese Modifizierung derart
vorzunehmen, dass mit einem vollständig neuen Beschlag gearbeitet wird, welcher zugleich
die Armierungsschiene bildet und folglich selbstständig für die Armierung des Kunststoffprofils
verantwortlich ist. Auf weitere metallische Armierungen wird vollständig verzichtet.
In Fig. 1 ist dabei erkennbar, dass auch dieser neuartige Beschlag mit Armierungsschiene
7, 9 beispielsweise eine hinter der Armierungsschiene 7, 9 geführte Treibstange aufweisen
kann, an welcher ein Schließzapfen 8 befestigt bzw. geführt ist:
[0020] Demgegenüber zeigt Fig. 2 eine abgewandelte Ausführungsform der Erfindung, bei welcher
das Armierungsprofil 9 nicht von der Oberschiene 7 des Beschlages 5 gebildet wird,
sondem bei welcher ein separates Armierungsprofil 9 auf der im montierten Zustand
einem Fensterrahmen zugewandten Profilaußenseite A angeordnet ist. Dabei ist bei dieser
Ausführungsform vorgesehen, dass das Amlierungsprofil 9 die Beschlagnut 6 und den
darin angeordneten Beschlag 5 abdeckt bzw. überdeckt. Um die Funktionsfähigkeit des
Beschlages 5 zu gewährleisten, weist das Armierungsprofil eine oder mehrere Funktionsausnehmungen
bzw. Funktionsdurchbrechungen 11 auf, welche mit entsprechenden Funktionselementen
oder auch Funktionsausnehmungen des Beschlages 5 korrespondieren. So ist beispielsweise
im Bereich eines Schließzapfens 8 eine Durchbrechung 11 für den Schließzapfen 8 in
dem Armierungsprofil vorgesehen. Die stabilisierende Funktion des Armierungsprofils
wird dadurch nicht entscheidend beeinträchtigt.
[0021] Sowohl bei der Ausführungsform nach Fig. 1 als auch bei der Ausführungsform nach
Fig. 2 kann das Armierungsprofil 9 mittels nicht dargestellter Schraubverbindungen
an dem Kunststoff-Hohlprofil 1 befestigt sein.
[0022] Ferner ist in den Figuren erkennbar, dass die Mehrkammer-Hohlprofile im Rahmen der
Erfindung im Inneren eine Wabenstruktur aufweisen. Dazu sind die versteifenden Kunststoffstege
12 im Inneren des Hohlprofils 1 derart angeordnet, dass sich im Querschnitt wabenartige
Hohlkammern 13 ergeben. Die Profile 1 können mit Entwässerungsbohrungen versehen sein.
Dieses ist in den Figuren nicht dargestellt.
[0023] In den Figuren ist lediglich ein einziges Flügelprofil 1, z. B. ein in der Einbausituation
vertikal angeordnetes Flügelprofil dargestellt. In der Regel besteht ein Fensterflügel
aus zwei vertikalen sowie zwei horizontalen Flügelprofilen, nämlich einem unteren
Flügelprofil und einem oberen Flügelprofil. Es ist zweckmäßig, wenn die erfindungsgemäßen
Armierungsprofile 9 zumindest im Bereich der vertikalen Flügelprofile und vorzugsweise
außerdem im Bereich des unteren Horizontalprofils angeordnet sind. Im Bereich des
oberen Horizontalprofils kann ggf. vollständig auf eine Metallarmierung verzichtet
werden. Die Erfindung umfasst jedoch auch Ausführungsformen, bei welchem sämtliche
Flügelprofile mit den erfindungsgemäßen Metallarmierungen versehen sind.
[0024] Schließlich ist in den Figuren erkennbar, dass nicht nur die Mehrkammer-Hohlprofile
des Fensterflügels 1 eine Wabenstruktur aufweisen, sondern auch die Mehrkammer-Hohlprofile
des Fensterrahmens 2.
1. Fensterflügel, bestehend aus mehreren Flügelprofilen (1), welche jeweils als Mehrkammer-Hohlprofile
aus Kunststoff ausgebildet und mit einer Metallarmierung (9) versehen sind, dadurch gekennzeichnet,
dass bei einem, mehreren oder allen Flügelprofilen (1) die Metallarmierung (9) ausschließlich
auf der im montierten Zustand einem Fensterrahmen zugewandten Profilaußenseite (A)
angeordnet ist.
2. Fensterflügel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Metallarmierung (9) als Metallprofil (9) ausgebildet ist, welches auf die Profilaußenseite
aufgesetzt ist.
3. Fensterflügel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Metallprofil (9) als U-Profil ausgebildet ist.
4. Fensterflügel nach Anspruch 2 oder 3, wobei das Flügelprofil eine zur Profilaußenseite
hin offene und sich in Profillängsrichtung erstreckende Beschlagnut aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das Metallprofil (9) die Beschlagnut (6) außenseitig zumindest bereichsweise überdeckt.
5. Fensterflügel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das als U-Profil ausgebildete Metallprofil (9) zumindest zwei parallele U-Schenkel
sowie zumindest einen die U-Schenkel verbindenden U-Steg aufweist, wobei der U-Steg
die Beschlagnut (6) überdeckt, wobei die U-Schenkel in neben der Beschlagnut angeordnete
und parallel zu der Beschlagnut verlaufende Aufnahmenuten (10') eingreifen.
6. Fensterflügel nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Metallprofil (9) integraler Bestandteil eines in oder an der Beschlagnut (6)
des Flügelprofils (1) angeordneten Beschlages (5) ist und von dem Beschlag (5) selbst
oder von Teilen des Beschlags, z. B. einer Beschlagschiene (7) des Beschlages (5)
gebildet wird.
7. Fensterflügel nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Metallprofil (9) als separates Metallprofil die in dem Flügelprofil (1) angeordnete
außenseitig offene Beschlagnut (6) sowie den in der Beschlagnut (6) angeordneten Beschlag
(5) überdeckt.
8. Fensterflügel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die einen Beschlag abdeckende Metallarmierung (9), z. B. das Metallprofil, eine oder
mehrere Funktionsausnehmungen (11) aufweist, welche mit Funktionselementen (8) und/oder
Funktionsausnehmungen des Beschlages (5) korrespondieren.
9. Fensterflügel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Metallarmierung (9) mittels Schraubverbindungen an dem Hohlprofil befestigt ist.
10. Fensterflügel, nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Mehrkammer-Hohlprofile (1) im Profilinneren eine Wabenstruktur aufweisen.
11. Fensterflügel nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Mehrkammer-Hohlprofile (1) mit Entwässerungsbohrungen bzw. Entwässerungsdurchbrechungen
versehen sind.