[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Isolierglasscheibe bestehend aus mindestens
zwei Außenscheiben und einem Randverbund, welcher ein Abstandsprofil aufweist.
[0002] Eine derartige Isolierglasscheibe ist dem Prinzip nach allgemein aus dem Stand der
Technik bekannt. Sie enthält die zwei Außenscheiben, wobei im Allgemeinen eine erste
Außenscheibe im Inneren eines Raumes, eines Hauses, einer Lagerhalle oder allgemein
eines Gebäudes angeordnet ist und eine zweite Außenscheibe außerhalb des Gebäudes
angeordnet sind. Innerhalb der zwei Außenscheiben ist ein thermisch isolierender Zwischenraum
angeordnet. Der Vorteil liegt insbesondere im größeren Wärme- und Schallschutz. Die
Isolierglasscheibe bildet daher heute die gängige Art und Weise der Verglasung. Im
Normalfall besteht der Randverbund aus einem Hohlprofil aus Metall oder Kunststoff,
in dem ein Trockenmittel für die Funktion der Trocknung der im Zwischenraum eingeschlossenen
Luft der Isolierglasscheibe untergebracht ist. Zur Außenseite hin wird noch eine zusätzliche
Abdichtung aus Silikon oder Polysulfid angebracht. Im Allgemeinen übernimmt der Randverbund
keine statische Funktion. Bei Belastung verhält sich die Isolierglasscheibe statisch
mehr oder weniger wie zwei Außenscheiben. Die bisherigen Abstandshalter, wie auch
die bisherigen Abdichtungsmaterialien, sind nicht in der Lage, die beiden Außenscheiben
soweit schubfest miteinander zu verbinden, dass die beiden Außenscheiben ohne sichtbare
Stützprofile getragen werden können.
[0003] Auf Grundlage dieser Problemstellung liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe
zugrunde, eine Isolierglasscheibe der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden,
dass die Isolierglasscheibe eine selbst tragende Struktur aufweist, sodass auf sichtbare
Stützprofile zum Tragen der Isolierglasscheibe verzichtet oder diese zumindest deutlich
reduziert werden können.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfingdungsgemäß vorgeschlagen, dass bei einer Isolierglasscheibe
der eingangs genannten Art das Abstandsprofil zwei gegenüberliegende Kontaktflächen
aufweist, welche mit den Außenscheiben über eine Klebeschicht schubfest verbunden
sind, wobei das Abstandsprofil ferner mindestens einen gelenkigen Bereich aufweist,
welcher derart ausgebildet ist, dass die beiden Kontaktflächen zumindest teilweise
verdrehbar sind, um somit Spannungen in der Klebeschicht zu reduzieren.
[0005] Die mit der erfindungsgemäßen Lösung erzielbaren Vorteile liegen auf der Hand. Das
Abstandsprofil besteht aus einem hochfesten Kunststoffmaterial, insbesondere aus einem
glasfaserverstärkten Kunststoff. Dadurch wird in vorteilhafter Weise ein Material
verwendet, welches einen relativ kleinen Wärmeleitwert besitzt und trotzdem über hohe
Festigkeiten verfügt. Ein weiterer Vorteil liegt im Wärmeausdehnungskoeffizienten,
dieser ist zwischen Glas und glasfaserverstärktem Kunststoff sehr ähnlich. Dies ist
wichtig, da hier dann keine bzw. nur geringe zusätzlichen Kräfte aufgrund unterschiedlicher
Längendehnung entstehen.
[0006] Die Anbindung des Abstandsprofils kann entweder durch entsprechend hochfeste Kleber
erfolgen oder durch hochfeste Verbundfolien. Der hochfeste Kleber oder die hochfeste
Verbundfolie kann beispielsweise aus einem Polymer, z. B. Polyvinylbutyral, Ionoplast
(Polymer), teilkristallinem Thermoplast oder einem anderen Material bestehen, welches
die erforderliche Klebefestigkeit, Dauerhaftigkeit und Wärmestabilität hat. Besonders
das Ionoplast Polymer bietet hier besonders hohe Festigkeitswerte. Durch den Verbund
des Abstandsprofils mit den Außenscheiben kann hier ein nahezu monolithisches Tragverhalten
des Randbereiches erreicht werden. Obwohl bereits einige hochfeste Kleber für den
Fassadenbereich zur Verfügung stehen, ist eine Verklebung im Randbereich nur möglich,
wenn die dort verwendeten Profile an diese speziellen Anforderungen angepasst sind.
[0007] Im Randbereich der Scheiben entstehen besonders aufgrund der Klimalasten starke Winkelveränderungen
an den Kontaktflächen. Je nach Steifigkeit der Kleber und des Abstandshalterprofils
führt das zu mehr oder weniger starken Einspannungen, und damit zu hohen Zugspannungen
an den Rändern der Verklebungen, welche zu einer Überbelastung der Verklebung führen
können.
[0008] Die Anbindung des Abstandsprofils kann entweder durch entsprechend hochfeste Kleber
erfolgen oder durch hochfeste Verbundfolien. Der hochfeste Kleber oder die hochfeste
Verbundfolie kann beispielsweise aus einem Polymer, z. B. Polyvinylbutyral, Ionoplast
(Polymer), teilkristallinem Thermoplast oder einem anderen Material bestehen, welches
die erforderliche Klebefestigkeit, Dauerhaftigkeit und Wärmestaiailität hat. Besonders
das Ionoplast Polymer bietet hier besonders hohe Festigkeitswerte. Durch den Verbund
des Abstandsprofils mit den Außenscheiben kann hier ein nahezu monolithisches Tragverhalten
des Randbereiches erreicht werden. Obwohl bereits einige hochfeste Kleber für den
Fassadenbereich zur Verfügung stehen, ist eine Verklebung im Randbereich nur möglich,
wenn die dort verwendeten Profile an diese speziellen Anforderungen angepasst sind.
[0009] In einer möglichen Realisierung der erfinderischen Lösung kommt ein zähelastischer
Zweikomponenten-Klebstoff auf Expoxidharzbasis zum Einsatz. Derartige Klebstoffe weisen
gegenüber den Klebeoberflächen eine Zugscherfestigkeit von mindestens 10/mm
2 auf und sein E-Modul unter kurzzeitiger Belastung ist größer als 1000 N/mm
2. Selbstverständlich kommen aber auch andere Klebstoffe oder Klebstofftypen in Frage.
[0010] Um hier die Zugspannungen auf ein vernünftiges Maß zu reduzieren, ist es notwendig,
dass das Abstandsprofil so gestaltet wird, dass dieses als schubsteifes Gelenk funktioniert.
Dabei weist das Abstandsprofil zwei gegenüberliegende Kontaktflächen auf, welche relativ
gleichmäßig dick ausgeführt sind, um dort einen möglichst gleichmäßigen Spannungsverlauf
in der Klebeschicht zu erzeugen. Des Weiteren weist das Abstandsprofil mindestens
einen gelenkigen Bereich auf, welcher derart ausgebildet ist, dass die beiden Kontaktflächen
relativ zueinander zumindest teilweise verdrehbar sind. Die Drehachse des Gelenkes
entspricht dabei vorzugsweise der Längsachse des Profils. Durch die Gelenkigkeit wird
ermöglicht, dass sich die Außenscheiben z.B. infolge von Klimalasten zueinander verdrehen
können, ohne das dadurch hohe Spannungen im Abstandshalterprofil und in der Klebeschicht
entstehen. Im Bereich des Gelenkes treten dann erfahrungsgemäß die höchsten Spannungen
auf. Das vorgeschlagene Material des Abstandsprofils kann diese Spannungen problemlos
aufnehmen. Durch diese Anordnung wird erreicht, dass sich im Bereich der Kontaktflächen
die Spannungen verringern und dadurch die Belastung des Klebstoffes reduziert wird.
[0011] Das Abstandsprofil kann einstückig oder mehrteilig ausgebildet sein. Im Falle eines
zweiteiligen Abstandsprofils, bestehend aus einem ersten Bereich und einem zweiten
Bereich, sind diese Bereiche über eine Verklebung mit einem hochfesten Kleber miteinander
verklebt. Alternativ oder zusätzlich können der erste Bereich und der zweite Bereich
durch mindestens ein mechanisches Verbindungsteil miteinander verbunden sein. Hierbei
kann das mindestens eine mechanische Verbindungsteil eine Schraube, einen Bolzen und/oder
eine Klemmleiste aufweisen. Das Abstandsprofil kann als Gelenk verdrehbar um eine
Achse oder einen Punkt oder als Verjüngung ausgebildet sein, sodass die Kontaktflächen
relativ zueinander zumindest teilweise verdrehbar sind.
[0012] Bei einer bevorzugten Ausführungsform sind der erste Bereich und der zweite Bereich
jeweils als Abstandsprofilelement mit einer L-förmigen Querschnittsgeometrie ausgebildet.
Jedes der Abstandsprofilelemente weist einen ersten Schenkel und einen zweiten Schenkel
auf. Die beiden ersten Schenkel der Abstandsprofilelemente verlaufen parallel zu einer
der beiden Außenscheiben und sind mit der Außenscheibe schubfest verbunden. Der zweite
Schenkel des ersten Abstandsproflelementes verläuft parallel zu dem zweiten Schenkel
des zweiten Abstandsprofilelementes, und die beiden zweiten Schenkel sind zumindest
bereichsweise verbunden. In dem Verbindungsbereich der beiden Schenkel eines jeden
Abstandsprofilelements ist jeweils ein gelenkiger Bereich gebildet.
[0013] Das Abstandsprofil kann weiterhin so gestaltet sein, dass ein oder mehrere Trockenmittel
in einem oder mehreren Hohlräumen des Profils integriert sind. In einer weiteren Ausführungsform
kann jedes der Trockenmittel auch in einem zusätzlichen Trockenmittelprofil untergebracht
sein. Es können aber auch handelsübliche Abstandsprofile mit Trockenmittel verbaut
werden.
[0014] Vorzugsweise ist ein zusätzliches Profil als Zwischenlage zwischen den Kontaktflächen
des Abstandsprofils und den Außenscheiben mit Hilfe eines transparenten Klebers oder
einer transparenten Folie an mindestens einer der beiden Außenscheiben befestigt.
[0015] Zur erhöhten Wärmedämmung kann im Zwischenraum zwischen den beiden Außenscheiben
mindestens eine weitere Scheibe oder eine Folie angeordnet sein zum Ausbilden eines
ersten und zweiten Scheibenzwischenraumes.
[0016] Weiterhin ist es denkbar, dass bei einer Isolierglasscheibe, welche zwei Außenscheiben
und eine weitere Scheibe oder Folie aufweist, ein Druckausgleich vorgesehen ist. Dabei
ist die weitere Scheibe oder Folie zumindest bereichsweise flexibel ausgebildet. In
einer möglichen Realisierung des Druckausgleiches ist mindestens ein Kapillarröhrchen
vorgesehen, welche zum Zwecke des Druckausgleiches einen Scheibenzwischenraum mit
der Außenatmosphäre verbindet. Alternativ oder zusätzlich hierzu ist es denkbar, dass
mindestens eine Membran, insbesondere eine luft- aber nicht wasserdurchlässige Membran,
in einem Kanal vorgesehen ist der zum Zwecke des Druckausgleiches einen Scheibenzwischenraum
mit der Außenatmosphäre verbindet.
[0017] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von exemplarischen Ausführungsbeispielen unter
Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Querschnittsansicht auf den Randbereich einer Isolierglasscheibe gemäß einer
Ausführungsform der Erfindung, wobei der Druck im Zwischenraum zwischen den beiden
Außenscheiben im Wesentlichen identisch mit dem Außendruck ist;
- Fig. 2
- die in Figur 1 dargestellte Ausführungsform bei Belastung des Scheibenzwischenraums
aufgrund der Klimalast;
- Fig. 3
- eine Querschnittsansicht auf einen Randbereich einer Isolierglasscheibe gemäß einer
weiteren Ausführungsform der Erfindung;
- Fig. 4
- eine Querschnittsansicht auf den Randbereich einer Isolierglasscheibe gemäß einer
weiteren Ausführungsform der Erfindung;
- Fig. 5
- eine Querschnittsansicht auf den Randbereich einer Isolierglasscheibe gemäß einer
weiteren Ausführungsform der Erfindung; und
- Fig. 6
- eine Querschnittsansicht auf den Randbereich einer Isolierglasscheibe gemäß einer
weiteren Ausführungsform der Erfindung.
[0018] Die erfindungsgemäße Isolierglasscheibe 1 besteht aus mindestens zwei Außenscheiben
2, 3 und einem Randverbund 4, welcher ein Abstandsprofil 5 aufweist. Das Abstandsprofil
5 besteht aus einem hochfesten Kunststoff und weist zwei gegenüberliegende Kontaktflächen
12 auf. Ferner enthält das Abstandsprofil 5 mindestens eine Vertiefung 14. Die beiden
Kontaktflächen 12 sind mit den jeweiligen Innenseiten der beiden Außenscheiben 2,
3 schubfest verbunden. Hierzu ist es denkbar, eine Klebeschicht 11 vorzusehen, die
diesen schubfesten Verbund zwischen dem Abstandsprofil 5 und den Außenscheiben 2,
3 bereitstellt.
[0019] Erhöht sich der Druck im Zwischenraum zwischen den Außenscheiben 2, 3, beispielsweise
aufgrund von Erwärmung durch Sonneneinstrahlung, verdrehen sich - wie es insbesondere
der Darstellung in Figur 2 zu entnehmen ist - die beiden zuvor parallel zueinander
angeordneten Kontaktflächen 12 des Abstandsprofils 5 zueinander. Dies ist möglich,
da bei der erfindungsgemäßen Lösung das Abstandsprofil 5 mindestens einen gelenkigen
Bereich 13 aufweist, welcher derart ausgebildet ist, dass bei Belastungen aufgrund
der Klimalasten, die beiden Kontaktflächen 12 relativ zueinander zumindest teilweise
verdrehbar sind, wobei die Drehachse der Längsachse des Abstandsprofils 5 entspricht.
Bei der in den Figuren 1 und 2 dargestellten Ausführungsform der Isolierglasscheibe
1 sind zwei gelenkige Bereiche 13 vorgesehen.
[0020] Bei der in den Figuren 3 und 4 dargestellten Ausführungsform kommt - im Gegensatz
zu der in den Figuren 1 und 2 dargestellten Ausführungsform - ein Abstandsprofil 5
zum Einsatz, welches aus einem ersten Bereich 5a und einem zweiten Bereich 5b besteht.
Die beiden Bereiche 5a, 5b sind im montieren Zustand miteinander schubfest verbunden.
Dies erfolgt beispielsweise über eine Verklebung 15 mit einem hochfesten Kleber. Bei
der in den Figuren 3 und 4 dargestellten Ausführungsform ist es möglich, dass die
einzelnen Bereiche 5a, 5b zunächst auf die Außenscheiben 2, 3 aufgeklebt werden, wobei
anschließend die Bereiche 5a, 5b miteinander verbunden werden. Dies hat den Vorteil,
dass beim Aufkleben der Bereiche 5a, 5b, zunächst auf die Innenflächen der Außenscheiben
2, 3, diese von allen Seiten zugänglich sind und somit ggf. austretende Klebereste
noch entfernt werden können.
[0021] Wie bereits angedeutet, ist es bei der in den Figuren 3 und 4 dargestellten Ausführungsform
denkbar, dass die beiden Bereiche 5a, 5b miteinander über eine Verklebung 15 mit einem
hochfesten Kleber verbunden werden. Die Bereiche 5a, 5b können aber auch mit Hilfe
von Schrauben, Bolzen und/oder Klemmleisten mechanisch miteinander verbunden werden.
Die Schubfestigkeit der Bereiche 5a, 5b wird entweder nur durch die Verklebung 15
erreicht, sie kann aber auch durch zusätzliche mechanische Verbindungsteile 16 erfolgen.
Die in den Bereichen 5a, 5b vorhandenen Vertiefungen 14 können auch zur Befestigung
von Halteelementen verwendet werden.
[0022] Bei einer normalen Isolierglasscheibe wird bewusst der Scheibenzwischenraum hermetisch
abgedichtet. Die Luft bzw. das Gas im Scheibenzwischenraum wird durch spezielles Trockenmittel
10 möglichst trocken gehalten. Das ist notwendig, damit bei Temperaturwechsel, insbesondere
wenn die Außenscheibe nach draußen hin abkühlt, keine Kondensation auf der Innenseite
stattfindet. Das Abstandsprofil 5 kann weiterhin so gestaltet sein, dass ein oder
mehrere Trockenmittel 10 in einem oder mehreren Hohlräumen des Abstandsprofils 5 integriert
sind. In einer weiteren Ausführungsform kann jedes der Trockenmittel 10 auch in einem
zusätzlichen Trockenmittelprofil 9 untergebracht sein. Das Trockenmittel 10 kann über
Klebepunkte 21 in dem Trockenmittelprofil 9 gehalten werden. Es können aber auch handelsübliche
Abstandsprofile mit Trockenmittel 10 verbaut werden.
In einer weiteren Ausgestaltung (Figur 4) können zwischen den Bereichen 5a, 5b und
den Glasscheiben 2, 3 aus optischen Gründen noch zusätzliche Profile 19 eingefügt
werden. Dies ist dann der Fall, wenn mit transparenten Klebern gearbeitet wird und
die Außenscheiben 2, 3 im Bereich des Randverbundes 4 keine Bedruckung aufweisen.
Hier wird dann das Abstandsprofil 5 bzw. werden die Bereiche 5a, 5b durch die Außenscheiben
2, 3 hindurch sichtbar.
[0023] Für verschiedene Anwendungen wäre es jedoch wünschenswert, wenn der sichtbare Bereich
des Randverbundes 4 auch in unterschiedlichen Farben oder Strukturen ausgeführt werden
könnte. Dies wird folgendermaßen ausgeführt:
[0024] Zwischen dem Abstandsprofil 5, bzw. den Bereichen 5a, 5b, und den Außenscheiben 2,
3 wird ein zusätzliches flaches Profil 19 mittels eines transparenten Klebers 20 aufgeklebt.
Das Profil 19 kann mit einer oder mehreren Umkantungen ausgeführt sein. Dadurch werden
die Optik und die Handhabung des Profils 19 verbessert. Das Profil 19 kann aus verschiedenen
Materialien hergestellt sein, oder es kann in allen erdenklichen Farben ausgeführt
werden. Durch den transparenten Kleber 20 ist das Material bzw. dessen Farbe durch
die Außenscheiben 2, 3 hindurch sichtbar. Der transparente Kleber 20 des zusätzlichen
Profils 19 an den Außenscheiben 2, 3 kann als transparenter UV- oder zwei-komponentiger
Kleber ausgeführt sein. Die Dicke des zusätzlichen Profils 19 wird in Abhängigkeit
des verwendeten Materials so gewählt, dass die auftretenden Spannungen aufgrund von
unterschiedlichen Wärmedehnungen möglichst gering sind und durch die Verklebung aufgenommen
werden können.
[0025] Eine weitere Ausführungsform zeigt Figur 5. Hier wird eine Isolierglasscheibe 1a
mit insgesamt zwei Außenscheiben 2, 3 und einer Einzelscheibe 22, welche zwischen
den Außenscheiben 2, 3 angeordnet ist, ausgeführt. Durch den sich jetzt ergebenden
dickeren Glasaufbau wird die Steifigkeit der Isolierglasscheibe nochmals wesentlich
vergrößert. Weiter hat ein solcher Glasaufbau mit zwei Zwischenräumen auch noch wärmetechnische
Vorteile. In weiteren Ausgestaltungen können die Bereiche 5a, 5b noch mit zusätzlichen
Stegen ausgeführt werden, die zum einen die Steifigkeit der Isolierglasscheibe erhöhen
und zudem als konstruktives Element verwendet werden können.
[0026] Eine weitere Ausführungsform zeigt Figur 6. Eine Isolierglasscheibe 1b weist zwei
Außenscheiben 2, 3 auf, wobei in einem von den beiden Außenscheiben 2, 3 begrenzten
Zwischenraum mindestens eine weitere Scheibe oder eine Folie 22, 32, zum Ausbilden
eines ersten und zweiten Scheibenzwischenraumes 30, 31 angeordnet ist. Die weitere
Scheibe oder Folie 22, 32 ist zumindest bereichsweise flexibel ausgebildet. Ein Abstandsprofil
5, welches zwischen den beiden Außenscheiben 2, 3 angeordnet ist, weist einen ersten
Bereich 26 und einen zweiten Bereich 27 auf, welche miteinander bereichsweise schubfest
verbindbar oder verbunden sind. Der erste Bereich 26 und der zweite Bereich 27 des
Abstandsprofils 5 sind jeweils als Abstandsprofilelemente mit einer L-förmigen Querschnittsgeometrie
ausgebildet._Jeder der Abstandprofilelemente weist zwei Schenkel 26a, 26b; 27a, 27b
auf. In dem Verbindungsbereich der beiden Schenkel
[0027] 26a, 26b; 27a, 27b eines jeden Abstandsprofilelements ist jeweils ein gelenkiger
Bereich 13 gebildet. Ein erster Schenkel 26a, 27a eines jeden Bereichs 26, 27 verläuft
parallel zu einer der beiden Außenscheiben 2, 3 und ist mit der Außenscheibe 2, 3
schubfest verbunden. Ein zweiter Schenkel 26b des einen Bereichs 26 verläuft parallel
zu einem zweiten Schenkel 27b des anderen Bereichs 27 und ist mit diesem zumindest
in einem Bereich 28 verbunden. Ein Druckausgleich ist zumindest für einen der beiden
Scheibenzwischenräume 30, 31 vorgesehen, wobei mindestens ein Druckausgleichsröhrchen
29, insbesondere Kapillarröhrchen vorgesehen ist, und/oder wobei mindestens eine Membran,
insbesondere eine luftaber nicht wasserdurchlässige Membran, in einem Kanal 29 vorgesehen
ist, zum Zwecke eines Druckausgleiches einen Scheibenzwischenraum mit der Außenatmosphäre
verbindet. Ferner kann ein oder mehrere Trockenmittel 10 in einem oder mehreren Hohlräumen
in den Scheibenzwischenräumen 30, 31 integriert sein und über Klebepunkte 25 gehalten
werden. Des weiterem kann das Trockenmittel 10 auch in einem Trockenmittelprofil 9
gehalten werden.
[0028] Die Erfindung ist nicht auf die beispielhaften Ausführungsformen beschränkt und kann
in weiteren Ausgestaltungen ausgeführt werden. Ferner sei angemerkt, dass der Druckausgleich
ebenfalls in der Ausführung der Figur 5 verwendet werden kann oder in einer Isolierglasscheibe,
welche zwei Außenscheiben 2, 3 und mindestens eine Scheibe oder Folie aufweist.
1. Isolierglasscheibe (1), bestehend aus mindestens zwei Außenscheiben (2, 3) und einem
Randverbund (4), welcher ein Abstandsprofil (5) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Abstandsprofil (5) zwei gegenüberliegende Kontaktflächen (12) aufweist, welche
mit den Außenscheiben (2, 3) über eine Klebeschicht (11) schubfest verbunden sind,
wobei das Abstandsprofil (5) ferner mindestens einen gelenkigen Bereich (13) aufweist,
welcher derart ausgebildet ist, dass die beiden Kontaktflächen (12) zumindest teilweise
verdrehbar sind, um somit Spannungen in der Klebeschicht (11) zu reduzieren.
2. Isolierglasscheibe (1) nach Anspruch 1,
wobei das Abstandsprofil (5) einen ersten Bereich (5a, 26) und einen zweiten Bereich
(5b, 27) aufweist, welche miteinander schubfest verbindbar oder verbunden sind.
3. Isolierglasscheibe (1) nach Anspruch 2,
wobei der erste Bereich (5a, 26) und der zweite Bereich (5b, 27) über eine Verklebung
(15, 28) mit einem hochfesten Kleber miteinander verklebt sind.
4. Isolierglasscheibe (1) nach Anspruch 2 oder 3,
wobei der erste Bereich (5a, 26) und der zweite Bereich (5b, 27) mit Hilfe mindestens
eines mechanischen Verbindungsteils (16) miteinander verbunden, insbesondere formschlüssig
miteinander verbunden sind.
5. Isolierglasscheibe (1) nach Anspruch 4,
wobei das mindestens eine mechanische Verbindungsteil (16) eine Schraube, einen Bolzen
und/oder eine Klemmleiste aufweist.
6. Isolierglasscheibe (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
wobei der erste Bereich (26) und der zweite Bereich (27) jeweils als Abstandsprofilelemente
mit einer L-förmigen Querschnittsgeometrie ausgebildet sind, wobei jeder der Abstandsprofilelemente
zwei Schenkel (26a, 26b; 27a, 27b) aufweist.
7. Isolierglasscheibe (1) nach Anspruch 6,
wobei in einem Verbindungsbereich der beiden Schenkel (26a, 26b; 27a, 27b) eines jeden
Abstandsprofilelements jeweils ein gelenkiger Bereich (13) gebildet ist.
8. Isolierglasscheibe (1) nach Anspruch 7 oder 8,
wobei ein erster Schenkel (26a, 27a) eines jeden Bereichs (26, 27) parallel zu einer
der beiden Außenscheiben (2, 3) verläuft und mit der Außenscheibe (2, 3) schubfest
verbunden ist.
9. Isolierglasscheibe (1) nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
wobei ein zweiter Schenkel (26b) des einen Bereichs (26) parallel zu einem zweiten
Schenkel (27b) des anderen Bereichs (27) verläuft und mit diesem zumindest bereichsweise
verbunden ist.
10. Isolierglasscheibe (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei in einem von den beiden Außenscheiben (2, 3) begrenzten Zwischenraum mindestens
eine weitere Scheibe oder eine Folie (22, 32) angeordnet ist zum Ausbilden eines ersten
und zweiten Scheibenzwischenraumes (30, 31).
11. Isolierglasscheibe (1) nach Anspruch 10,
wobei die weitere Scheibe oder Folie (22, 32) zumindest bereichsweise flexibel ausgebildet
ist.
12. Isolierglasscheibe (1) nach Anspruch 10 oder 11,
wobei ein Druckausgleich für zumindest einen der beiden Scheibenzwischenräume (30,
31) vorgesehen ist.
13. Isolierglasscheibe (1) nach Anspruch 12,
wobei mindestens ein Druckausgleichsröhrchen (29), insbesondere Kapillarröhrchen,
vorgesehen ist, welches zum Zwecke eines Druckausgleiches einen Scheibenzwischenraum
(30, 31) mit der Außenatmosphäre verbindet.
14. Isolierglasscheibe (1) nach Anspruch 12 oder 13,
wobei mindestens eine Membran - insbesondere eine luft- aber nicht wasserdurchlässige
Membran, in einem Kanal (29) vorgesehen ist der zum Zwecke eines Druckausgleiches
einen Scheibenzwischenraum (30, 31) mit der Außenatmosphäre verbindet.
15. Isolierglasscheibe (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die Kontaktflächen (12) des Abstandsprofils (5) mit einem schubfesten Zwei-Komponentenklebstoff
mit den Außenscheiben (2, 3) verklebt sind.
16. Isolierglasscheibe (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
wobei die Kontaktflächen (12) des Abstandsprofils (5) mit einem schubfesten Ionoplast-Polymer
mit den Außenscheiben (2, 3) verklebt sind.
17. Isolierglasscheibe (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei das Abstandsprofil (5) aus einem hochfesten glasfaserverstärkten Kunststoff
ausgeführt ist.
18. Isolierglasscheibe (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die Drehachse des gelenkigen Bereiches (13) parallel zur Längsachse des Abstandsprofils
(5) verläuft.
19. Isolierglasscheibe (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei ferner ein Trockenmittel (10) vorgesehen ist, welches in einem Hohlraum im Inneren
des Abstandsprofils (5) oder angrenzend zum Abstandsprofil (5) angeordnet ist.
20. Isolierglasscheibe (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei als Zwischenlage zwischen den Kontaktflächen (12) des Abstandsprofils (5) und
den Außenscheiben (2, 3) ein zusätzliches Profil (19) mit Hilfe eines transparenten
Klebers (20) oder einer transparenten Folie an mindestens einer der beiden Außenscheibe
(2, 3) befestigt ist.