[0001] Die Erfindung betrifft eine Siebdruckform für grafische Anwendungen mit einer perforierten
Folie und ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Siebdruckform.
[0002] Beim Siebdruckverfahren wird Druckfarbe mit einer Rakel durch ein Sieb hindurch auf
ein zu bedruckendes Material (auch Bedruckstoff oder Substrat genannt) gedruckt. Deshalb
wird das Siebdruckverfahren auch häufig als Durchdruckverfahren bezeichnet. Bei herkömmlichen
Siebdruckverfahren werden Siebdruckformen verwendet, die ein vollflächiges Sieb, welches
häufig als Gewebe ausgebildet ist, aufweisen. An denjenigen Stellen des Gewebes, wo
keine Farbe gedruckt werden soll, sind die Durchgangsöffnungen des Gewebes durch eine
zusätzliche Schicht farbundurchlässig gemacht worden. Entsprechend ist das Gewebe
bzw. das Sieb an den Stellen, an denen Farbe durchgedruckt werden soll, farbdurchlässig.
Dieser farbdurchlässige Bereich stellt den Druckbereich (auch Bildbereich genannt)
dar.
[0003] Zur Herstellung von Druckformen ist es bisher bekannt, ein Gewebe mit einer lichtempfindlichen
Schicht zu versehen, anschließend einen die lichtempfindliche Schicht bereichsweise
abdeckenden Film aufzulegen und zu belichten. Nach der Belichtung erfolgt ein Auswaschen
und ein Trocknen des Siebes. In der Regel wird der Teil der lichtempfindlichen Beschichtung
ausgewaschen, der sich nicht unter Lichteinfluss befunden hat, also vom Film abgedeckt
war. Anschließend kann mit dem Gewebe bzw. Sieb eine Druckform hergestellt werden.
Das Erzeugen von Druckformen mittels Belichten und anschließendem Auswaschen ist sehr
aufwändig.
[0004] Ein Nachteil von Geweben ist es, dass die Durchgangsöffnungen für die Farben, also
die Maschen, häufig durch die Dicke der Fäden für das Gewebe bzw. durch das Webverfahren
limitiert sind. Außerdem weisen die Gewebe an den Stellen, an denen sich die Fäden
kreuzen, eine andere Dicke auf als in den Bereichen zwischen den Kreuzungsstellen.
Dies kann das Druckbild negativ beeinflussen.
[0005] Weitere Probleme können sich ergeben, wenn die Druckstruktur feiner und kleiner ist
als die Öffnung zwischen den Fäden. Metallgewebe müssen auf galvanischem Weg mechanisch
stabilisiert und versteift werden. Weiterhin werden gewebte Strukturen den Anforderungen
an die Mikrostrukturabmessungen, Lochdichten, Toleranzen und Seitenflächenpräzision
nicht in vollem Umfang gerecht. Gewebe weisen eine fehlende mechanische Steifigkeit,
Widerstand und Stabilität gegenüber Knicken, Knittern, Faltenbildung, Ausbeulungen
und im Falle von Zylinderverdrehen auf. Bei unsachgemäßer Handhabung besteht die Gefahr
der Zerstörung der Druckform.
[0006] Aus der
DE 1 960 723 A ist es bekannt, bei einer einseitig mit Metall belegten Kunststoffolie mit Hilfe
von Fotoätztechnik in der Metallschicht das Druckmuster zu erzeugen und anschließend
in der Kunststoffschicht das Siebmuster zu erzeugen. Hierbei ist ebenfalls vorgesehen,
dass in der Kunststoffschicht das Siebmuster über sämtliche Bereich der Druckform
erzeugt wird, also sowohl im Druckbereich als auch außerhalb des Druckbereichs. Auch
dieses Verfahren zur Herstellung einer Siebdruckform ist relativ aufwändig.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Siebdruckform bereitzustellen, die
besonders einfach hergestellt werden kann und die zur Beeinflussung des Druckergebnisses
gestaltet werden kann.
[0008] Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch eine Siebdruckform der eingangs genannten
Art, wobei die Folie ausschließlich in einem Druckbereich mittels eines Lasers perforiert
ist. Somit können die Druckform und das Sieb gleichzeitig im Druckbereich hergestellt
werden. Dies hat den Vorteil, dass keine Abdeckung / Beschichtung nötig ist, um die
Öffnungen des Siebes außerhalb des Druckbereichs abzudecken. In nur einem Arbeitsgang
können somit die Schablone/Maske und die Perforation für den Farbdurchgang hergestellt
werden. Die Druckform ist schnell und sicher herstellbar. Die Verwendung einer Folie
hat den Vorteil, dass diese flexibel ist und somit einfach in eine zylindrische Form
gebracht werden kann, was für das Rotationssiebdruckverfahren vorteilhaft ist.
[0009] Es ist kein lithografisches Verfahren notwendig. Die Siebdruckform weist keine lichtempfindliche
Schicht auf, sodass auch keine Alterung erfolgen kann. Die erfindungsgemäße Siebdruckform
ist beliebig lagerfähig, da keine lichtempfindliche Schicht vorhanden ist. Im Gegensatz
zu herkömmlichen Sieben, die zusammen mit der lichtempfindlichen Schicht verpackt
und geliefert werden, muss keine licht- und luftdichte Verpackung verwendet werden.
[0010] Bei der Reinigung der Siebdruckform muss nicht darauf geachtet werden, dass eine
auf der Folie aufgebrachte Schicht beschädigt wird und somit die Druckform beschädigt
wird. Die Siebdruckform ist daher für hohe Beanspruchungen geeignet. Reinigung sowie
Aus- und Einbau sind problemlos. Zur Erstellung des Druckbereichs ist Digitaltechnik
anwendbar.
[0011] Weitere Vorteile ergeben sich, wenn die Folie einlagig ausgebildet ist. Auch dadurch
vereinfacht sich der Herstellungsprozess. Außerdem kann die Siebdruckform kostengünstig
hergestellt werden, da zum einen weniger Prozessschritte benötigt werden und zum anderen
das Material für die Siebdruckform kostengünstiger ist.
[0012] Die Folie kann aus Metall, insbesondere Edelstahl, Aluminium, Kupfer, Messing, Titan
oder Kunststoff ausgebildet sein. Eine aus Metall ausgebildete Siebdruckform bzw.
Folie hat den Vorteil, dass sie hohen Beanspruchungen ausgesetzt werden kann. Metallfolien
sind nicht anfällig für Verzug, Welligkeit und Ausbeulen. Für Rotationsdruckformen
ergibt sich eine große axiale und radiale Steifigkeit und somit eine Flächensteifigkeit.
[0013] Bei einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Folie eine Dicke
im Bereich 15 bis 400 µm, vorzugsweise im Bereich 30 bis 80 µm aufweist. Durch die
Wahl einer sehr geringen Dicke, z. B. im Bereich ≤ 20 µm ist es möglich, nur ein geringes
Farbpolster zu erzeugen. Somit kann ein sehr dünner Farbauftrag erfolgen, sodass Druckfarbe
gespart werden kann. Wenn dagegen eine Folie eine Dicke im Bereich 400 µm aufweist,
so kann die erfindungsgemäße Siebdruckform zum Erzeugen von Blindenschrift verwendet
werden. Die aufgedruckte Farbe ergibt dadurch eine Höhe, die ertastet werden kann.
Ein ausreichender Farbauftrag kann mit Foliendicken im Bereich 30 bis 80 µm sichergestellt
werden.
[0014] Bei einer Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass sich die Perforierung über weniger
als 75 %, bevorzugt weniger als die Hälfte der Gesamtfläche der Folie erstreckt.
[0015] Der Perforierungsdurchmesser kann im Bereich 10 bis 280 µm liegen. Durch die Verwendung
eines Lasers zur Erzeugung der Perforierungen ist es möglich, den Perforierungsdurchmesser
sehr klein zu halten, z. B. im Bereich 10 bis 40 µm, bevorzugt 10 bis 20 µm, sodass
dadurch eine gute Auflösung realisierbar ist.
[0016] Gemäß einer Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass die Größe der Perforationen
in einem Druckbereich variiert. Die Variation kann derart sein, dass die Lochgröße
(Durchmesser der Löcher) zum Rand des Druckbereichs hin abnimmt, um klar definierte
Ränder zu erzeugen.
[0017] Bei der erfindungsgemäßen Siebdruckform kann vorgesehen sein, dass die Perforationsdichte
> 100/mm
2, vorzugsweise > 250/mm
2, ganz bevorzugt ≥ 300/mm
2, insbesondere ≥ 625/mm
2, beträgt. Somit ist es möglich, eine Siebdruckform mit einer sehr hohen Dichte der
Perforationen herzustellen. Dadurch kann das Druckergebnis positiv beeinflusst werden.
Bei einem angenommenen Lochdurchmesser von 20 µm und einer Stegbreite zwischen den
Löchern von ebenfalls 20 µm ergibt sich eine Lochdichte von 625/mm
2.
[0018] Die Perforationen können in Reihen angeordnet sein und die Perforationen benachbarter
Reihen können nebeneinander liegen. Dadurch ergeben sich jedoch unterschiedliche Stegbreiten.
Wird dagegen wenig Material und eine gleichmäßige Stegbreite zwischen den Perforationen
erwünscht, so können die Perforationen ebenfalls in Reihen angeordnet werden, wobei
die Perforationen benachbarter Reihen versetzt zueinander angeordnet sind. Dies bedeutet,
dass die Perforationen auf Lücke angeordnet sind. Dies entspricht im Wesentlichen
einer Anordnung "im Dreieck"; d. h. Löcher sind an den Ecken eines gleichseitigen
Dreiecks angeordnet.
[0019] Besonders vorteilhaft ist es, wenn einige Perforationen jeweils von sechs Perforationen
umgeben sind, wobei der Abstand zu allen sechs Perforationen gleich ist. Dies ist
gleichbedeutend damit, dass die Perforationen in Reihen angeordnet sind, wobei gedachte
Linien durch die Reihen der Perforationen einen Winkel von 60° zueinander aufweisen.
Es entsteht somit eine hexagonale Symmetrie. Es entsteht eine Perforationsanordnung
nach dem Prinzip der dichtestmöglichen Perforationsgitterpackung. Das Rastergitter
befindet sich in der Konfiguration der dichten Perforationspackung mit einer hexagonalen
Symmetrie in der Ebene. Dadurch entsteht eine größere relative freie Perforationsfläche.
Die Packungsdichte der Perforationen kann zur Erzielung größtmöglicher offener Perforationsflächenanteile
an der Gesamtfläche des Druckbereichs optimiert werden. Die dichteste Packung in der
Ebene entsteht, indem jede Perforation sechs Nachbarperforationen in äquidistantem
Abstand aufweist. Bei dieser Anordnung der Perforationen ergibt sich die höchste Steifigkeit
der perforierten Folie, sowohl in radialer als auch axialer Richtung bei gleichzeitig
großem freiem Querschnitt. Dies ergibt verbesserte Festigkeits- und Verformungseigenschaften
bei Rakelbeanspruchung während des Druckvorgangs.
[0020] Eine bessere Farbfüllung über der perforierten Fläche sorgt für besseren Farbübergang
und somit bessere Druckqualität. Wenn die Stegabstände zwischen den Perforationen
einheitlich, also gleich groß sind, entsteht keine Anisotropie der Perforationsanordnung.
Die Beanspruchung durch die Rakel vergleichmäßigt sich über die Druckfläche auch durch
die zwischen den Perforationen verbleibenden, vergleichmäßigten Steggeometrien. Durch
die Schrägstellung (60°) der Hauptrichtungen der Perforationsreihen werden beim Druckvorgang
Ratter- und Schwingungseffekte im Vergleich zu nicht versetzt angeordneten Reihenanordnungen
mit Längs- und Querorientierung vermieden. Es entsteht keine Quer- und Längsrillenstruktur.
Die Gefahr eines Moiree-Effekts wird gemindert.
[0021] Weitere Vorteile ergeben sich, wenn die Perforationsreihen nicht parallel zur Drehachse
der Druckform (bei zylindrischer Druckform) angeordnet sind. Die Perforationen werden
mittels Laser vorzugsweise nicht so eingebracht, dass benachbarte Perforationen unmittelbar
zeitlich nacheinander eingebracht werden. Vorzugsweise wird mit dem Laserstrahl über
die Folie gesprungen, sodass lokal keine zu starke Erwärmung auftritt.
[0022] Je nach gewünschtem Druckbild und Druckprozess können die Perforationen unterschiedlich
gestaltet sein. Beispielsweise können sie in einer Draufsicht kreisrund, langlochförmig,
oval, vieleckig, insbesondere drei-, vier- sechs- oder achteckig ausgebildet sein.
Es ist auch denkbar, unterschiedliche Perforationsgestaltungen für denselben Druckbereich
oder unterschiedliche Druckbereiche derselben Siebdruckform zu verwenden.
[0023] Besondere Vorteile ergeben sich, wenn die Perforationen am Rand eines Druckbereichs
eine andere Form bzw. Gestalt aufweisen als weiter vom Rand entfernte Perforationen
desselben Druckbereichs. Dadurch ist es möglich, Druckbilder mit sehr scharf definierten
Kanten zu erzeugen. Bei herkömmlichen Sieben, die aus einem Gewebe hergestellt wurden,
mussten insbesondere für schräge Kanten die Maschen nur teilweise abgedeckt werden
oder ein schmaler Polymersteg über eine Masche hinweg erzeugt werden. Dies hat sich
mitunter als schwierig dargestellt. Bei einer erfindungsgemäßen Siebdruckform ist
es möglich, auch schräge Kanten scharf definiert herzustellen bzw. zu drucken, indem
die Form, Größe und/oder Anordnung der Perforationen in Abhängigkeit von dem Druckbild
gewählt werden.
[0024] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass die Stege
zwischen den Perforationen eine geringere Dicke bzw. Höhe aufweisen als die Folie
außerhalb des Druckbereichs. Dadurch kann im Druckbereich Raum für Farbe geschaffen
werden. Somit kann sich ein ausreichend dickes Farbpolster ausbilden, um sicherzustellen,
dass mit ausreichendem Farbauftrag im Druckbereich gedruckt wird.
[0025] Für manche Druckanwendungen kann es vorteilhaft sein, wenn die Perforationsdichte
in einem Druckbereich variiert. Dadurch kann die Menge aufgetragener Farbe eingestellt
werden.
[0026] Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, dass die Foliendicke in einem Druckbereich
oder in unterschiedlichen Druckbereichen variiert. Somit können beispielsweise Linien
unterschiedlicher Höhe erzeugt werden.
[0027] Die Perforationen können zylindrisch, konisch, bikonisch, kegelförmig, stufenförmig
und/oder bauchig ausgebildet sein. Dies bedeutet, dass sämtliche oben genannten Formen
für die Perforationen miteinander kombiniert werden können. Die Siebdruckform kann
nachbearbeitet, z. B. nanobeschichtet, sein. Eine Siebdruckform, die eine Materiallage,
z B. Metall, aufweist, in der die Perforationen ausgebildet sind, und Nanobeschichtung
trägt, wird im Sinne der Erfindung als einlagig betrachtet. Die Siebdruckform kann
flach oder zylindrisch ausgebildet sein. Letztere ist für den Rotationssiebdruck geeignet.
[0028] In den Rahmen der Erfindung fällt außerdem ein Verfahren der eingangs genannten Art,
wobei in eine Folie mittels eines Lasers Perforationen in einen Druckbereich eingebracht
werden. Durch die Verwendung eines Lasers können die Perforationen sehr genau definiert
werden. Außerdem können sehr kleine Perforationen erzeugt werden. Die Erzeugung der
Perforationen kann automatisiert erfolgen. Beispielsweise kann der Laser anhand eines
digitalen Bildes des Druckbereichs angesteuert werden, um die Perforationen in der
Folie zu erzeugen. Vorzugsweise erfolgt die Perforation mittels Laser ausschließlich
in dem Druckbereich.
[0029] Besondere Vorteile ergeben sich, wenn ein gekühlter, insbesondere wasserstrahlgeführter
Laser eingesetzt wird. Dadurch kann eine Erwärmung der Folie beim Einbringen der Perforationen
vermindert oder gänzlich vermieden werden. Somit kann vermieden werden, dass sich
die Folie beim Einbringen der Perforationen verzieht oder verformt. Abbrand kann durch
das Wasser abgefördert werden, sodass eine saubere Oberfläche entsteht. Eine geringe
Erwärmung kann auch mit einem kurz gepulsten Laser, z. B. im Pikosekundenbereich,
erreicht werden.
[0030] Die Folie kann vor oder nach der Perforation in eine zylindrische Form gebracht werden.
Dadurch ist es möglich, die Druckform in einem Rotationssiebdruckverfahren zu verwenden.
Grundsätzlich ist es denkbar, bereits eine zylindrische Druckform mit Perforationen
zu versehen.
[0031] Die Perforationen können in einem kontinuierlichen Verfahren eingebracht werden,
wenn die Folie vor der Perforation von einer Rolle abgewickelt wird und/oder nach
der Perforation aufgewickelt wird.
[0032] Nach der Perforation kann die Folie nachbehandelt werden. Beispielsweise kann die
Folie entgratet werden oder nanobeschichtet werden. Eine Nanobeschichtung hat den
Vorteil, dass das Fließverhalten der Farbe beeinflusst werden kann.
[0033] Während der Perforation kann die Perforationsdichte auf der Folie variiert werden.
Dies kann durch eine entsprechende Ansteuerung des Lasers erfolgen. Weiterhin kann
im Druckbereich die Dicke der Folie verringert werden, beispielsweise durch Materialabtragung
mit Hilfe des Lasers. Dadurch kann mehr Farbe im Druckbereich gespeichert werden.
[0034] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen der Erfindung anhand der Figuren der Zeichnung, die erfindungswesentliche
Einzelheiten zeigt, sowie aus den Ansprüchen. Die dort gezeigten Merkmale sind nicht
notwendig maßstäblich zu verstehen und derart dargestellt, dass die erfindungsgemäßen
Besonderheiten deutlich sichtbar gemacht werden können. Die verschiedenen Merkmale
können je einzeln für sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen bei Varianten
der Erfindung verwirklicht sein.
[0035] In der schematischen Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt
und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
[0036] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf eine erste Ausführungsform einer Siebdruckform zur Darstellung
eines Druckbereichs;
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf eine Siebdruckform zur Darstellung unterschiedlicher Perforationsformen;
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf eine Siebdruckform zur Darstellung der Kombination unterschiedlicher
Perforationen;
- Fig. 4a bis 4b
- Darstellungen unterschiedlicher Perforationsquerschnitte;
- Fig.5
- eine zylinderförmige Siebdruckform;
- Fig. 6
- eine Draufsicht auf eine Siebdruckform zur Darstellung unterschiedlicher Perforationsdurchmesser;
- Fig. 7
- ein bevorzugtes Perforationsmuster.
[0037] In der Fig. 1 ist eine Siebdruckform 10 gezeigt, die eine Folie 11 aufweist, welche
Perforationen 12 enthält. Die Perforationen 12 sind mittels eines Lasers eingebracht
und befinden sich nur in einem Druckbereich 13. Dies bedeutet, dass mittels einer
Rakel Druckfarbe über die Oberfläche der Siebdruckform 10 bewegt werden kann und durch
die Perforationen 12 durchgedrückt werden kann, sodass sich ein Farbauftrag auf einem
Bedruckstoff, wie beispielsweise Papier oder Textil, ergibt. Bereiche der Folie 11
außerhalb des Druckbereichs 13 weisen keinerlei Perforation auf.
[0038] In der Fig. 2 ist eine Siebdruckform 20 dargestellt, die Perforationen, die in einer
Draufsicht unterschiedlich gestaltet sind, aufweist. Die Perforation 21 ist kreisrund,
die Perforation 22 ist viereckig, insbesondere quadratisch, die Perforation 23 hat
die Gestalt eines Langlochs, die Perforation 24 ist oval ausgebildet, die Perforation
25 ist in einer Draufsicht sechseckig, die Perforation 26 ist achteckig und die Perforation
27 ist dreieckig. Im Druckbereich 28 sind die Perforationen in zwei Reihen 29, 30
angeordnet, wobei die Perforationen benachbarter Reihen 29, 30 versetzt zueinander,
also auf Lücke, angeordnet sind.
[0039] Die Siebdruckform 40 der Fig. 3 weist einen Druckbereich 41 mit zwei Arten von Perforationen
42, 43 auf. Die Perforationen 42 im Randbereich des Druckbereichs 41 weisen eine andere
Form auf als die Perforationen 43, die vom Rand entfernt liegen. Die Perforationen
42 sind so ausgerichtet, dass sich eine klar definierte schräge Linie im Druckbild
ergibt.
[0040] Die Figuren 4a bis 4e zeigen Querschnittsdarstellungen einer Folie 50. Aus den Darstellungen
ist unschwer zu erkennen, dass die Folie 50 einlagig ausgebildet ist. Die Perforation
51, die in der Fig. 4a gezeigt ist, weist gerade Seitenwände auf. In einer Draufsicht
ist sie kreisrund ausgebildet, sodass die Perforation 51 zylinderförmig ist.
[0041] Die Perforation 52 der Fig. 4b ist konisch ausgebildet. Die Perforation 53 weist
eine bikonische Gestalt auf. Die Perforation 54 ist bauchig ausgebildet, und die Perforation
55 ist stufenförmig ausgebildet.
[0042] Die Fig. 5 zeigt eine zylinderförmige Siebdruckform 60, bei der die Folie 61, die
den Druckbereich 62 mit den Perforationen 63 trägt, in eine Zylinderform gebracht
wurde. Die Siebdruckform 60 kann in einem Rotationsdruckverfahren eingesetzt werden.
[0043] Die Fig. 6 zeigt eine Siedruckform 70 mit einem Druckbereich 71, bei dem sich die
Größe der Perforation zum Rand des Druckbereichs 71 hin ändert. Die Perforationen
72 sind kleiner bzw. haben einen geringeren Durchmesser als die vom Rand entfernt
gelegenen Perforationen 73.
[0044] In der Fig. 7 ist ein besonders bevorzugtes Perforationsmuster 80 dargestellt. Die
Perforation 81 ist von den sechs Perforationen 82 bis 87 umgeben, wobei die Perforationen
82 bis 87 alle den gleichen Abstand zur Perforation 81 aufweisen. Da im Ausführungsbeispiel
die Perforationen 81 bis 87 kreisrund ausgebildet sind, ist auch der Abstand der Mittelpunkte
der Perforationen 82 bis 87 zum Mittelpunkt der Perforation 81 der gleiche.
[0045] Die Perforationen 84, 85 sind in einer Reihe angeordnet. Die Perforationen 81, 82,
85 sind ebenfalls in einer Reihe angeordnet. Dies ist durch die Linien 88, 89 angedeutet,
die einen Winkel von 60° zueinander aufweisen. Die Perforationsanordnung 80 der Fig.
7 hat somit insgesamt eine hexagonale Struktur. Mit den Pfeilen 90, 91 ist eine Dreh-/Laufrichtung
der Druckform angegeben. Es ist zu erkennen, dass die durch die Linien 88, 89 definierten
Reihen schräg zu den Pfeilen 90, 91 angeordnet sind.
[0046] In der gezeigten Darstellung ist die Linie 88 parallel zu einer Drehachse bzw. senkrecht
zu einer Laufrichtung (Bewegungsrichtung) der Druckform ausgerichtet. Durch Verdrehen
des Perforationsmusters 80 kann erreicht werden, dass die Linie 88 schräg zur Drehachse
und schräg zur Drehrichtung (≠ 90°) bei zylindrischer Druckform bzw. schräg zur Bewegungsrichtung
(≠ 90°) bei ebener Druckform ausgerichtet ist. Das Druckergebnis kann dadurch verbessert
werden.
[0047] In der Fig. 7 ist mit c der Stegabstand, also der kleinste ungelochte Abstand zwischen
Perforationen angegeben. W bezeichnet den Perforationsdurchmesser bzw. die Lochweite.
t bezeichnet die Teilung,
v bezeichnet den Lochversatz, wobei gilt:

u bezeichnet den Reihenabstand und ist

1. Siebdruckform (10, 20, 40, 60, 70) für grafische Anwendungen mit einer perforierten
Folie (11, 50, 61), dadurch gekennzeichnet, dass die Folie (11, 50, 61) ausschließlich in einem Druckbereich (13, 28, 41, 62, 71)
mittels eines Lasers perforiert ist.
2. Siebdruckform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Folie (11, 50, 61) einlagig ausgebildet ist.
3. Siebdruckform nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Folie (11, 50, 61) eine Dicke im Bereich 15 bis 400 µm, insbesondere im Bereich
30 bis 80 µm aufweist.
4. Siebdruckform nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Perforierung über weniger als 75 %, vorzugsweise weniger als die Hälfte
der Gesamtfläche oder Folie (11, 50, 61) erstreckt.
5. Siebdruckform nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Perforationen (12, 21 bis 27, 42, 43, 51 bis 55, 63, 72, 73) in Reihen (29, 30)
angeordnet sind und die Perforationen benachbarter Reihen (29, 30) nebeneinander oder
versetzt zueinander angeordnet sind.
6. Siebdruckform nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass einige Perforationen (81) jeweils von sechs Perforationen (82 bis 87) umgeben sind,
wobei der Abstand zu allen sechs Perforationen gleich ist.
7. Siebdruckform nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Perforationen (42) am Rand eines Druckbereichs (41) eine andere Form aufweisen
als weiter vom Rand entfernte Perforationen (43) desselben Druckbereichs (41).
8. Siebdruckform nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Größe der Perforation (72, 73) in einem Druckbereich variiert, insbesondere zum
Rand des Druckbereiches hin abnimmt.
9. Siebdruckform nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stege zwischen den Perforationen eine geringere Dicke aufweisen als die Folie
(11, 50, 61) außerhalb des Druckbereichs (13, 28, 41, 62, 71).
10. Siebdruckform nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Foliendicke in einem Druckbereich (13, 28, 41, 62) oder in unterschiedlichen
Druckbereichen variiert.
11. Siebdruckform nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie flach oder zylindrisch ausgebildet ist.
12. Verfahren zur Herstellung einer Siebdruckform nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass in eine Folie (11, 50, 61) mittels eines Lasers Perforationen (12, 21 bis 27, 42,
43, 51 bis 55, 63, 72, 73) in einem Druckbereich (13, 28, 41, 62) eingebracht werden.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Folie (11, 50, 61) nach der Perforation nachbehandelt wird.
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Folie (11, 50, 61) vor der Perforation von einer Rolle abgewickelt wird und/oder
nach der Perforation aufgewickelt wird.
15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass während der Perforation die Perforationsdichte variiert wird.