[0001] Die gegenständliche Erfindung betrifft eine Seilbahnanlage mit mindestens zwei Stationen,
weiters mit mindestens einem Trag- und Förderseil, welches in den Stationen um Umlenkscheiben
geführt ist, von welchen zumindest eine angetrieben ist, und mit an das Trag- und
Förderseil ankuppelbaren Fahrzeugen, wie Seilbahnkabinen oder Sessel, welche in den
Stationen vom Trag- und Förderseil abkuppelbar und längs Führungsschienen durch die
Stationen hindurch bewegbar sind, bzw. mit am Trag- und Förderseil befestigten Fahrzeugen,
wobei die Fahrzeuge in den Stationen von den Passagieren bestiegen bzw. von diesen
verlassen werden.
[0002] Die gegenständliche Erfindung betrifft weiters eine Seilbahnanlage mit mindestens
zwei Stationen und mit mindestens einem fest angeordneten Tragseil, auf welchem Fahrzeuge,
wie Seilbahnkabinen oder Sessel, mittels mindestens eines Zugseiles zwischen den Stationen
verfahrbar sind, wobei die Fahrzeuge in den Stationen von den Passagieren bestiegen
bzw. von diesen verlassen werden.
[0003] Beim Betrieb von Seilbahnanlagen muss berücksichtigt werden, dass die Fahrzeuge aufgrund
von Luftströmungen quer zur Fahrtrichtung Pendelbewegungen ausführen, deren Größe
von den Richtungen und den Geschwindigkeiten der Luftströmungen abhängig ist. Ein
besonderer Vorteil von solchen Seilbahnanlagen, welche mit zwei parallel angeordneten
Tragseilen ausgebildet sind, besteht darin, dass die Fahrzeuge nur geringfügige Pendelbewegungen
ausführen. Demgegenüber können bei solchen Seilbahnanlagen, welche mit nur einem Tragseil
ausgebildet sind, bei großen und sehr großen Windgeschwindigkeiten so große Pendelbewegungen
der Fahrzeuge auftreten, dass die Gefahr besteht, dass die Fahrzeuge mit Betriebsgebäuden,
mit Stützen der Seilbahnanlage oder mit entgegen bewegten Fahrzeugen kollidieren,
weswegen das Erfordernis besteht, die Geschwindigkeit der Fahrzeugel zu vermindern
oder den Betrieb der Seilbahnanlage einzustellen.
[0004] Bei bisher bekannten Seilbahnanlagen obliegt es dem Betriebswart der Seilbahnanlage
abzuschätzen, ob die Pendelbewegungen der Fahrzeuge quer zur Fahrtrichtung so gering
sind, dass keine Gefahr von Kollisionen besteht oder ob dies nicht der Fall ist, weswegen
die Fahrgeschwindigkeit der Fahrzeuge verringert oder der Betrieb der Seilbahnanlage
eingestellt werden muss. Hierbei ist jedoch zu berücksichtigen, dass eine optische
Überwachung der gesamten Seilbahnanlage aufgrund der topografischen Gegebenheiten
in der Regel nicht möglich ist und dass weiters die Sichtverhältnisse von den klimatischen
Bedingungen abhängig sind, da sie z.B. bei Schneefall bzw. bei Nebel sehr verschlechtert
sind. Zudem ist zu berücksichtigen, dass längs der Trasse der Seilbahnanlage sehr
unterschiedliche Luftströmungen auftreten können, weswegen die in einzelnen Bereichen
bestehenden Windgeschwindigkeiten für die gesamte Seilbahnanlage sehr wenig maßgeblich
sind.
Anders ausdgedrückt können die strömungstechnischen Bedingungen längs der Seilbahnanlage
sehr unterschiedlich sein, weswegen längs der Seilbahnanlage die Pendelbewegungen
der einzelnen Fahrzeuge und demnach die Gefahr von Kollisionen gleichfalls sehr unterschiedlich
sein können und durch eine Überwachung von den Stationen aus sehr schwer abschätzbar
sind.
[0005] Der gegenständlichen Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, Maßnahmen zu treffen,
durch welche diese bei bisher bekannten Seilbahnanlagen auftretenden Nachteile vermieden
werden. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erzielt, dass längs der Strecke der Seilbahnanlage
den Fahrzeugen mindestens eine Einrichtung zugeordnet ist, durch welche die quer zur
Bewegungsrichtung der Fahrzeuge bei diesen auftretenden Pendelbewegungen erfassbar
sind und deren Ausgangssignale an eine Steuereinrichtung für den Antrieb der Seilbahnanlage
geführt sind, wodurch der Antrieb in Abhängigkeit vom Ausmaß der Pendelbewegungen
steuerbar ist.
[0006] Vorzugsweise ist den sich längs der Strecke bewegenden Fahrzeugen mindestens ein
Sensor, insbesondere ein Laserscanner bzw. eine elektronische Kamera, zugeordnet,
durch welchen einerseits die Entfernung der Fahrzeuge vom Sensor und andererseits
die Größen der von deren quer zur Fahrtrichtung erfolgenden Pendelbewegungen erfassbar
sind, und wird der bei einem vorgegebenen Abstand der Fahrzeuge vom Sensor auftretende
Messwert der Pendelbewegungen zur Steuerung des Antriebes der Seilbahnanlage herangezogen.
Insbesondere ist im Bereich der Stationen ein Sensor vorgesehen, durch welchen die
Pendelbewegungen des sich annähernden Fahrbetriebsmittels erfassbar sind.
[0007] Vorzugsweise wird derjenige Messwert der Pendelbewegungen zur Steuerung des Antriebes
herangezogen, welcher dann auftritt, wenn sich das Fahrzeug in einem Abstand von etwa
20 m bis 30 m von der Einfahrt in eine Station entfernt befindet. Vorzugsweise wird
bei Überschreiten eines vorgegebenen Messwertes der Pendelbewegungen die Seilbahnanlage
abgeschaltet. Alternativ dazu kann bei Überschreiten einer vorgegebenen ersten Größe
des Messwertes der Pendelbewegungen der Antrieb für die Seilbahnanlage so gesteuert
werden, dass die Fahrgeschwindigkeit der Fahrbetriebsmittel verringert wird und wird
bei Überschreiten einer vorgegebenen zweiten Größe des Messwertes der Antrieb für
die Seilbahnanlage abgeschaltet. Weiters kann mit ansteigenden Größen der Pendelbewegungen
der Antrieb für die Seilbahnanlage so gesteuert werden, dass die Fahrgeschwindigkeit
der Fahrzeuge vermindert wird.
[0008] Der Gegenstand der Erfindung ist nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigt:
- FIG. 1
- eine Station einer Seilbahnanlage, welche mit einem Sensor ausgebildet ist, durch
welchen die Größen der Pendelbewegungen der in diese Station einfahrenden Fahrzeuge
erfassbar sind, in axonometrischer Darstellung.
[0009] In FIG.1 ist eine Station einer Seilbahnanlage dargestellt. Diese Seilbahnanlage
weist ein Trag- und Förderseil 1 auf, welches in den Stationen über Umlenkscheiben
2 geführt ist, wobei zumindest eine dieser Umlenkscheiben 2 angetrieben ist. An das
Trag-und Förderseil 1 sind längs der Strecke der Seilbahnanlage beliebig viele Seilbahnkabinen
3 angekuppelt, welche in den Stationen vom Trag- und Förderseil 1 abgekuppelt werden
und welche hierauf mittels Förderreifen 4 längs Führungsschienen 5 mit einer gegenüber
der Geschwindigkeit des Trag- und Förderseiles 1 wesentlich verminderten Geschwindigkeit
durch die Station hindurch bewegt werden, in welcher sie von den Passagieren bestiegen
bzw. von diesen verlassen werden können. Die Fahrgeschwindigkeit der Seilbahnkabinen
3 längs der Strecke beträgt z.B. 6 m/sec, wogegen deren Fahrgeschwindigkeit im Einstiegs-
bzw. Ausstiegsbereich etwa 0,15 m/sec bis 0,35 m/sec beträgt.
Die Station kann weiters mit einem Dach 6 ausgebildet sein.
[0010] Wie dies in FIG.1 dargestellt ist, können die Seilbahnkabinen 3 aufgrund von hohen
Windgeschwindigkeiten starke Pendelbewegungen quer zur Fahrtrichtung A ausführen,
welche es erfordern, entweder den Betrieb der Seilbahnanlage einzustellen oder jedenfalls
die Fahrgeschwindigkeit zu verringern, da die Gefahr von Kollisionen besteht.
[0011] Um das Ausmaß der Pendelbewegungen derjenigen Seilbahnkabinen 3, welche in die Station
einfahren, erfassen zu können, ist im Bereich der Station ein Sensor 7 vorgesehen,
durch welchen einerseits die Entfernung der betreffenden Seilbahnkabine 3 von diesem
Sensor 7 und andererseits die Größe der Pendelbewegung dieser Seilbahnkabine 3 quer
zur Fahrtrichtung erfassbar sind. Der Sensor 7 ist insbesondere durch einen Laserscanner
gebildet.
[0012] Durch den Sensor 7 wird die Größe der Pendelbewegung der betreffenden Seilbahnkabine
3 in einer vorgegebenen Entfernung B dieser Seilbahnkabine 3 von der Einfahrt in die
Station erfasst. Sofern diese Größe einen vorgegebenen Wert überschreitet, wird die
Seilbahnanlage abgeschaltet. Gemäß einer Ausführungsvariante wird dann, sobald die
Größe der Pendelbewegung einen ersten vorgegebenen Wert überschreitet, der Antrieb
für die Seilbahnanlage dahingehend gesteuert, dass die Fahrgeschwindigkeit der Seilbahnkabinen
3 vermindert wird. Sofern hingegen die Größe der Pendelbewegungen einen zweiten vorgegebenen
Wert überschreitet, wird der Betrieb der Seilbahnanlage eingestellt.
[0013] Um weiters auch die Pendelbewegungen der sich längs der Strecke der Seilbahnanlage
befindlichen Seilbahnkabinen 3 erfassen zu können, sind vorzugsweise längs der Strecke
weitere Sensoren, insbesondere Laserscanner, vorgesehen, welche sich z.B. auf den
Stützen der Seilbahnanlage befinden und durch welche die Pendelbewegungen der sich
zu diesen Sensoren hin bewegenden bzw. sich von diesen wegbewegenden Seilbahnkabinen
erfassbar sind. Die Ausgangssignale der Sensoren sind an eine Steuereinheit geführt,
durch welche die aufgrund der festgestellten Pendelbewegungen der Seilbahnkabinen
erforderlichen Steuerungen des Antriebes für die Seilbahnanlage erfolgen.
[0014] Anstelle von Laserscannern können auch andere Arten von Sensoren, z.B. elektronische
Kameras, vorgesehen sein.
[0015] Derartige Sensoren können bei Seilbahnanlagen mit kuppelbaren Fahrzeugen, weiters
bei Seilbahnanlagen mit an das Förderseil fest angeklemmten Fahrzeugen und auch bei
solchen Seilbahnanlagen, bei welchen die Fahrzeuge mittels Zugseilen längs Tragseilen
verfahren werden, vorgesehen sein.
[0016] Hiermit sind Seilbahnanlagen geschaffen, durch welche eine von den jeweiligen Sichtverhältnissen
unabhängige Erfassung der Pendelbewegungen der Fahrzeuge und eine von den jeweiligen
strömungstechnischen Bedingungen längs der Seilbahnanlagen abhängige Steuerungen des
Betriebes der Seilbahnanlagen ermöglicht werden.
1. Seilbahnanlage mit mindestens zwei Stationen, weiters mit mindestens einem Trag- und
Förderseil (1), welches in den Stationen um Umlenkscheiben (2) geführt ist, von welchen
zumindest eine angetrieben ist, und mit an das Trag- und Förderseil (1) ankuppelbaren
Fahrzeugen (3), wie Seilbahnkabinen oder Sessel, welche in den Stationen vom Trag-
und Förderseil (1) abkuppelbar und längs Führungsschienen (5) durch die Stationen
hindurch bewegbar sind, bzw. mit am Trag- und Förderseil (1) befestigten Fahrzeugen
(3), wobei die Fahrzeuge (3) in den Stationen von den Passagieren bestiegen bzw. von
diesen verlassen werden, dadurch gekennzeichnet, dass den Fahrzeugen (3) längs der Strecke der Seilbahnanlage mindestens eine Einrichtung
(7) zugeordnet ist, durch welche die quer zur Bewegungsrichtung der Fahrzeuge (3)
bei diesen auftretenden Pendelbewegungen erfassbar sind und deren Ausgangssignale
an eine Steuereinrichtung für den Antrieb der Seilbahnanlage geführt sind, wodurch
der Antrieb in Abhängigkeit vom Ausmaß der Pendelbewegungen steuerbar ist.
2. Seilbahnanlage mit mindestens zwei Stationen und mit mindestens einem fest angeordneten
Tragseil, auf welchem Fahrzeuge (3), wie Seilbahnkabinen oder Sessel, mittels mindestens
eines Zugseiles zwischen den Stationen verfahrbar sind, wobei die Fahrzeuge (3) in
den Stationen von den Passagieren bestiegen bzw. von diesen verlassen werden, dadurch gekennzeichnet, dass den Fahrzeugen (3) längs der Strecke der Seilbahnanlage mindestens eine Einrichtung
(7) zugeordnet ist, durch welche die quer zur Bewegungsrichtung der Fahrzeuge (3)
bei diesen auftretenden Pendelbewegungen erfassbar sind und deren Ausgangssignale
an eine Steuereinrichtung für den Antrieb der Seilbahnanlage geführt sind, wodurch
der Antrieb in Abhängigkeit vom Ausmaß der Pendelbewegungen steuerbar ist.
3. Seilbahnanlage nach einem der Patentansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass den sich längs der Strecke bewegenden Fahrzeugen (3) mindestens ein Sensor (7), insbesondere
ein Laserscanner bzw. eine elektronische Kamera, zugeordnet ist, durch welchen einerseits
die Entfernung der Fahrzeuge vom Sensor (7) und andererseits die Größen der von deren
quer zur Fahrtrichtung erfolgenden Pendelbewegungen erfassbar sind und dass der bei
einem vorgegebenen Abstand der Fahrzeuge (3) vom Sensor (7) auftretende Messwert der
Pendelbewegungen zur Steuerung des Antriebes der Seilbahnanlage herangezogen wird.
4. Seilbahnanlage nach Patentanspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Stationen ein Sensor (7) vorgesehen ist, durch welchen die Pendelbewegungen
des sich annähernden Fahrzeuges (3) erfassbar sind.
5. Seilbahnanlage nach einem der Patentansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass derjenige Messwert der Pendelbewegungen zur Steuerung des Antriebes herangezogen
wird, welcher dann auftritt, wenn sich das Fahrzeug (3) in einem Abstand von etwa
20 m bis 30 m von der Einfahrt entfernt befindet.
6. Seilbahnanlage nach einem der Patentansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass bei Überschreiten einer vorgegebenen Größe des Messwertes der Pendelbewegungen die
Seilbahnanlage abgeschaltet wird.
7. Seilbahnanlage nach einem der Patentansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass bei Überschreiten einer vorgegebenen ersten Größe des Messwertes der Pendelbewegungen
der Antrieb für die Seilbahnanlage so gesteuert wird, dass die Fahrgeschwindigkeit
der Fahrzeuge (3) verringert wird und dass bei Überschreiten einer vorgegebenen zweiten
Größe des Messwertes der Antrieb für die Seilbahnanlage abgeschaltet wird.
8. Seilbahnanlage nach Patentanspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass mit ansteigenden Größen der Pendelbewegungen der Antrieb für die Seilbahnanlage so
gesteuert wird, dass die Fahrgeschwindigkeit der Fahrzeuge (3) vermindert wird.